Tentlingen
Tentlingen | |
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Staat: | Schweiz![]() |
Kanton: | Kanton Freiburg![]() |
Bezirk: | Sensew |
BFS-Nr.: | 2307i1f3f4 |
Postleitzahl: | 1734 |
Koordinaten: | 581603 / 17995946.7705527.197782728Koordinaten:46° 46′ 14″ N,7° 11′ 52″ O; CH1903: 581603 / 179959 |
Höhe: | 728 m ü. M. |
Höhenbereich: | 649–790m ü. M.[1] |
Fläche: | 3,61 km²[2] |
Einwohner: | 1358(31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 376 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 10,8 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.tentlingen.ch |
Lage der Gemeinde | |
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Tentlingen (französischTinterin;Freiburger PatoisTinterinⓘ/?) ist einepolitische Gemeinde imSensebezirk desKantonsFreiburg in derSchweiz. Genauer liegt Tentlingen imSenseoberland.
Geographie
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Tentlingen liegt auf728 m ü. M., 5 km südöstlich der KantonshauptstadtFreiburg (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich an aussichtsreicher Lage auf dem Hochplateau nördlich des Tals derÄrgera (französisch: Gérine), im Hügelland des östlichen FreiburgerMittellandes.
Die Fläche des 3,7 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt derMolassehöhen östlich desSaanetals im Alpenvorland. Der zentrale Teil des Gebietes wird vom Plateau von Tentlingen eingenommen, das gegen Norden allmählich zur Talniederung desTasbergbaches (auchFromattbach genannt) senkt. Im Osten wird oberhalb von Obertswil auf demHübeli mit790 m ü. M. der höchste Punkt von Tentlingen erreicht. Gegen Süden fällt das Plateau mit einem Steilhang zum Tal der Ärgera ab, die einen rund 500 m breiten, mitSchotter gefüllten Talboden besitzt. DieAuenlandschaft befindet sich noch weitgehend in naturnahem Zustand. Südwestlich der Ärgera reicht der Gemeindeboden auf die Höhe von Buch (bis765 m ü. M.) und wird durch denNesslerabach begrenzt. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 14 % auf Siedlungen, 16 % auf Wald und Gehölze, 67 % auf Landwirtschaft, und etwas weniger als 3 % war unproduktives Land.
Zu Tentlingen gehören die IndustriesiedlungStersmühle (677 m ü. M.) in der Talebene der Ärgera, die WeilerPräderwan (735 m ü. M.) undObertswil (759 m ü. M.) südlich des Tals des Tasbergbaches,Brädelen (675 m ü. M.) in der Talaue zwischen Nesslerabach und Ärgera sowie mehrere Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Tentlingen sindSt. Ursen,Rechthalten,Giffers,St. Silvester,Le Mouret,Villarsel-sur-Marly undPierrafortscha.
Geschichte
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Der Ort wurde zwischen dem 9. und 10. Jahrhundert von alemannischen Siedlern gegründet. Die älteste erhaltene urkundliche Erwähnung datiert auf das Jahr 1201. Der damalige romanische Name lauteteTentenens. Später erschienen die deutschen BezeichnungenTintingen (1363),Tentlichen (1449) undTentlingen (1466), während auch die französischen VersionenTenterens (1445) undTenterin (1861) überliefert sind[5]. Der Ortsname geht vermutlich auf den germanischen PersonennamenTanto oderDandil zurück und bedeutet mit dem Suffix-ingen so viel wiebei den Leuten des Tanto/Dandil.
ImMittelalter gehörte Tentlingen denGrafen von Thierstein. Spätestens 1442 gelangte das Dorf durch Kauf unter die Herrschaft von Freiburg und wurde derAlten Landschaft (Burgpanner) zugeordnet. Seit dem 16. Jahrhundert hatte das Kloster Magerau reichen Grundbesitz auf dem Gebiet von Tentlingen. Nach dem Zusammenbruch desAncien Régime (1798) gehörte das Dorf während derHelvetik und der darauf folgenden Zeit zum Distrikt Freiburg und ab 1831 zum Deutschen Bezirk Freiburg, bevor es 1848 mit der neuenKantonsverfassung in den neu geschaffenen Sensebezirk eingegliedert wurde. Bis 1831 gehörte Tentlingen zur Pfarrgemeinde Giffers, seither bildet es eine eigenständige politische Gemeinde.
Wappen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DieBlasonierung des Gemeindewappens lautet: «Schräg graviert von Silber und Rot, im Schildhaupt überdeckt von goldenem Joch.»[6]
Das Wappen wurde in den 1930er Jahren angenommen und basiert auf jenem der Familie Corpataux, welche einst einen bedeutenden Teil des Gebietes hier besass, lediglich das Joch wurde von der Gemeinde beigefügt, dieses befand sich so auf dem Banner der Militärkompanie im 15. Jahrhundert.[7]
Bevölkerung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Mit 1358 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2023) gehört Tentlingen zu den mittelgrossen Gemeinden des Kantons Freiburg. Von den Bewohnern sind 87,0 % deutschsprachig, 9,8 % französischsprachig, und 1,1 % sprechen Albanisch (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Tentlingen belief sich 1900 auf 416 Einwohner. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts pendelte die Bevölkerungszahl um 400 Personen. Seit 1960 (498 Einwohner) wurde jedoch eine deutliche Bevölkerungszunahme verbunden mit einer Verdoppelung der Einwohnerzahl innerhalb von 40 Jahren verzeichnet.
Jahr | Zahl der Einwohner |
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1811 | 177 |
1831 | 223 |
1850 | 256 |
1860 | 330 |
1870 | 358 |
1880 | 441 |
1890 | 443 |
1900 | 416 |
1910 | 402 |
1920 | 418 |
1930 | 376 |
1940 | 407 |
1950 | 469 |
1960 | 498 |
1970 | 598 |
1980 | 747 |
1990 | 899 |
1998 | 1'144 |
1999 | 1'152 |
2000 | 1'128 |
2010 | 1'218 |
2020 | 1'352 |
2023 | 1'348 |
Wirtschaft
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Tentlingen war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch dieLandwirtschaft geprägtes Dorf. Heute haben dieMilchwirtschaft, dieViehzucht und derAckerbau nur noch einen geringen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Zahlreiche weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. In Tentlingen sind Betriebe des Holzbaus, des Baugewerbes, der Informatik, des Landmaschinenbaus, mechanische Werkstätten ansässig. Im Gebiet Stersmühle war bis 2021 einKieswerk in Betrieb; mit dem Rückbau der Anlage kann der Uferbereich der Ärgera mit ihrer bedeutenden Auenlandschaft renaturiert werden.[8]
In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf dank seiner attraktiven Lage auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in der Region Freiburg arbeiten.
Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde ist verkehrsmässig recht gut erschlossen. Sie liegt an der Hauptstrasse vonFreiburg nachPlaffeien. Durch die Buslinien derTransports publics fribourgeois, welche die Strecken von Freiburg in den oberen Sensebezirk bedienen, ist Tentlingen gut an das Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Südlich des Dorfes steht der um 1760 an der Stelle einer mittelalterlichen Burg erbaute Herrensitz Sulzer. Tentlingen besitzt keine eigene Kirche, es gehört zur PfarreiGiffers. DasOfenhaus in der Stersmühle wurde 1783 erbaut und im Jahr 1987 der Gemeinde Tentlingen geschenkt. In der Nähe des Gemeindehauses stand ein Bauernhaus aus dem späten 18. Jahrhundert, das sogenannte Tentlinger-Haus. Dieses gehörte der FamilieCorpataux, auf die das Tentlinger Wappen zurückgeht. Im Jahr 1983 wurde das Haus an seinen neuen Standort imFreilichtmuseum Ballenberg versetzt.
Bildergalerie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Östlicher Teil
- Landi Sense Oberland
- Gemeindeverwaltung
- Restaurant Sternen
- Bauernhaus (1770)
Vereine
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In Tentlingen gibt es 17 aktive Vereine. Viele dieser Vereine sind gemeinsam auch im Nachbarort Giffers aktiv, zum Beispiel die Feldschützengesellschaft Giffers-Tentlingen, der Fussballclub Giffers-Tentlingen oder die Musikgesellschaft Giffers-Tentlingen.
- Cäcilienverein Giffers-Tentlingen
- Elternverein Giffers-Tentlingen
- Feldschützengesellschaft Giffers-Tentlingen
- Feuerwehrverein
- First Responder Plus
- Forum für das Alter Giffers-Tentlingen
- Fussballclub Giffers-Tentlingen
- Gewerbeverein Giffers-Tentlingen
- Jubla Giffers-Tentlingen
- Katholische Arbeiterbewegung KAB
- Landfrauenverein Giffers-Tentlingen
- Musikgesellschaft Giffers-Tentlingen
- Singschule Sense
- Sportschützen Giffers-Tentlingen
- Sportverein Giffers-Tentlingen
- Unihockey Aergera Giffers
- Vinzenzgemeinschaft Giffers-Tentlingen
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website der Gemeinde Tentlingen
- Eveline Seewer: Tentlingen. In:Historisches Lexikon der Schweiz.
- Luftaufnahmen des Dorfes
- Freilichtmuseum Ballenberg: Bauernhaus aus Tentlingen
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Denise Buchs und Erwin Buchs:800 Jahre Tentlingen. Gemeinde Tentlingen 2001.
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Generalisierte Grenzen 2024.Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑Generalisierte Grenzen 2024.Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023.Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023.Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑Offizielle Webseite Tentlingen, Geschichte, Name und Entstehung, abgerufen am 1. August 2023.
- ↑Offizielle Webseite Tentlingen, Geschichte, Wappen, abgerufen am 1. August 2023.
- ↑Offizielle Webseite Tentlingen, Geschichte, Wappen, abgerufen am 1. August 2023.
- ↑Die Ärgera und ihre Ufer werden bei Stersmühle in Tentlingen revitalisiert und aufgewertet, auf fr.ch, 12. Juni 2020, abgerufen am 31. August 2021.