Tenkterer

DieTenkterer (lateinischTencteri,altgriechischΤέγκτηροι,ΤέγκτεροιTenkteroi) waren ein für seine Reitkunst bekanntergermanischer Stamm, der ursprünglich am Niederrhein, nördlich derUsipeter, siedelte.
Tacitus erwähnt die Tenkterer in seinerGermania im Zusammenhang mit ihren Reitkünsten. So sollen die Reiter der Tenkterer denselbigen Ruhm wie das Fußvolk derChatten genossen haben. Auch spielten Pferde von Kindesalter bis zu den Greisen eine große Rolle im Leben der Tenkterer und sollen nach Erbrecht an den Sohn weitergegeben worden sein, welcher sich im Kriege die höchsten Auszeichnungen verdiente.[1]
Von denSueben verdrängt, überschritten die Tenkterer zusammen mit den Usipetern im Winter 56/55 v. Chr. denRhein und gerieten dabei in Konflikt mitGaius Iulius Caesar. Dieser ließ schließlich bedeutende Teile der beiden Völker (inklusive Frauen und Kindern) niedermachen (Massaker an Usipetern und Tenkterern).[2] In einem Bündnis mit den germanischen Stämmen der Usipeter und derSugambrer überquerten sie etwa 17 v. Chr. den Rhein erneut und besiegten denrömischen StatthalterMarcus Lollius (clades Lolliana). Später mussten sie sich im Rahmen derDrusus-Feldzüge (12 bis 8 v. Chr.) den Römern unterwerfen.
Die rhein-wesergermanischen Stämme derBrukterer, Tenkterer, Sugambrer, Usipeter,Chattuarier,Chamaven undAmpsivarier schlossen sich ab dem 3. Jahrhundert n. Chr. zu denFranken zusammen. Später kamen noch die Chatten (Hessen) dazu.
Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Johannes Heinrichs,Stefan Zimmer: Usipeten/Usipier und Tenkterer. In:Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 31, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2006,ISBN 3-11-018386-2, S. 572–576.
- Maurice Besnier: Tencteri. In:Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band V A,1, Stuttgart 1934, Sp. 490–492.
Anmerkungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Tacitus:Germania. Kapitel 32.
- ↑Caesar:De bello Gallico, Buch 4,1 ff.