Tauriner

DieTauriner (lateinischTaurini) waren einligurisch-keltischer Stamm, der am südlichenAlpenrand im Gebiet des heutigenPiemont inItalien seinen Wohnsitz hatte. Der Stammesname ist heute noch in dem der StadtTurin erhalten (lateinisch erstCastra Taurinorum, dannIulia Augusta Taurinorum, gegründet 27 v. Chr. alsColonia mitRömischen Bürgerrecht).
Zur Zeit vonHannibalsEinfall in Italien (218 v. Chr.) waren dieTauriner mit denInsubrern verfeindet und wollten sich deshalb nicht denkarthagischen Truppen anschließen (Polybios,Historíai III 60).[1] Hannibal besiegte die 3800 Krieger mit einem Heer von 30–40.000 Soldaten, wozu er drei Tage benötigte, und eroberte ihre HauptstadtTaurasia. Aus Zorn über den Verlust von 11.000 Männern ließ er fast alle Gefangenen als Warnung an die anderen norditalischen Völker hinrichten.
Ein Zusammenhang mit denTauriskern, die nach Polybios (Historíai II 15) ebenfalls in der Poebene siedelten, ist wahrscheinlich.[2] DieTauriner sollen sich nach deren verlorenem Kampf gegen die Römer als Stammesteil von denTauriskern abgespalten haben.[3]
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Helmut Birkhan:Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1997,ISBN 3-7001-2609-3.
- Bernhard Maier:Lexikon der keltischen Religion und Kultur (=Kröners Taschenausgabe. Band 466). Kröner, Stuttgart 1994,ISBN 3-520-46601-5, S. 310.
- Francesco Cognasso:Storia di Torino. In:Storie di città. Giunti Editore, Firenze 2002,ISBN 88-09-02883-X,S. 7 (italienisch, 633 S.,eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Helmut Birkhan:Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 99, Anm. 1.
- ↑Helmut Birkhan:Kelten. Versuch einer Gesamtdarstellung ihrer Kultur. S. 96, Anm. 5.
- ↑Peter Petru:Die ostalpinen Taurisker und Latobiker. In: Hildegard Temporini (Hrsg.):Aufstieg und Niedergang der römischen Welt. Politische Geschichte. Provinzen und Randvölker. Lateinischer Donau-Balkanraum. Verlag de Gruyter, Berlin 1977,ISBN 3-11-006735-8, S. 482, 487.