Tatvan
Tatvan | ||||
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![]() Blick auf Tatvan vom Nemrut aus | ||||
Basisdaten | ||||
Staat: | Turkei![]() | |||
Provinz(il): | Bitlis | |||
Koordinaten: | 38° 30′ N,42° 17′ O38.50222222222242.2813888888891690Koordinaten:38° 30′ 8″ N,42° 16′ 53″ O | |||
Höhe: | 1690 m | |||
Einwohner: | 76.713[1](2020) | |||
Telefonvorwahl: | (+90) 434 | |||
Postleitzahl: | 13 200 | |||
Kfz-Kennzeichen: | 13 | |||
Struktur und Verwaltung(Stand: 2021) | ||||
Gliederung: | 22Mahalle | |||
Bürgermeister: | Mehmet Emin Geylani(AKP) | |||
Postanschrift: | Tuğ Mah. Hükümet Cad. No:1 13200 Tatvan / BİTLİS | |||
Landkreis Tatvan | ||||
Einwohner: | 94.697[1](2020) | |||
Fläche: | 1.885 km² | |||
Bevölkerungsdichte: | 50 Einwohner je km² | |||
Kaymakam: | Tekin Erdemİr | |||
Website (Kaymakam): |
Tatvan (armenischԴատվանDatwan,kurdischTetwan) ist eine auf 1690 m Höhe amVansee gelegene Stadt und Hauptstadt des Landkreises Tatvan in derosttürkischen ProvinzBitlis. Die Stadt beherbergt 81 Prozent der Landkreisbevölkerung und wird größtenteils vonKurden bewohnt.
Geographie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Landkreis befindet sich im Westen und Süden des Vansees und grenzt im Norden an den KreisAhlat, im Südwesten an den zentralen Landkreis (Merkez)Bitlis sowie im Süden an den LandkreisHizan. Eine externe Grenze zur ProvinzVan (LandkreisGevaş) besteht im Osten des Kreises.
Tatvan befindet sich in der Nähe desNemrut, eines erloschenen Vulkans, den man von der Stadt aus am nördlichen Horizont sehen kann.[2]
Landkreis
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Landkreis Tatvan ist flächenmäßig der größte in der Provinz Bitlis und verzeichnet auch die höchste Bevölkerungszahl aller Kreise. SeineBevölkerungsdichte (50,2) liegt über dem Provinzdurchschnitt (42,3 Einw. pro km²). Der Landkreis Tatvan wurde ebenso wie der Nachbarkreis Hizan Anfang 1936 gebildet und umfasst neben der Kreisstadt noch 57 Dörfer (Köy), von denen 17 mehr Einwohner als der Durchschnitt (316) haben. Drei bewohnen mehr als 1000 Menschen:Sarıkum (1918),Kıyıdüzü (1564) undBenekli (1227 Einw.).
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bereits zuurartäischen Zeiten um das 9. JahrhundertV. u. Z. befand sich auf dem Gebiet der heutigen Stadt eine Festung.[3]Evliya Çelebi berichtet in seinem Reisebericht Seyahatnâme aus dem 17. Jahrhundert von der zerstörten Festung Taḥt-ʾi Van,die das Volk der Kurden Tatvan nennt. Sie war von Zal Pascha erbaut und vomsafawidischen SchahTahmasp I. zerstört worden und zur Zeit von Çelebis Besuch eine Staatsdomäne(ḥaṣ) des Paschas von Van. An ihrer Stelle befand sicheine burgähnliche, mächtige Karawanserei, die an einem natürlichen Hafen lag.[4]
Die im Stadtsiegel abgebildete Jahreszahl 1936 dürfte auf das Jahr der Erhebung zur Gemeinde (Belediye/Belde) hinweisen.
Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Tatvan liegt an der Durchgangsstraße vonElazığ nachVan, die weiter in denIran führt. Es gibtFernbusse in viele wichtige Städte der Türkei undDolmuşs, eine ArtSammeltaxi, in die Ortschaften der näheren Umgebung.
Mit der Fertigstellung des letzten Streckenabschnitts zwischenMuş und Tatvan wurde die Stadt im Oktober 1964[5] an die ab 1946 abschnittsweise in Betrieb genommeneBahnstrecke Elazığ–Tatvan angeschlossen.[6] Die Stadt verfügt über zwei Bahnhöfe:Tatvan Gar bedient das Stadtzentrum, die AnlegestationTatvan İskele bildet den Endpunkt der Strecke am Vansee. Von dort verkehrt eineEisenbahnfähre, die die Verbindung zurBahnstrecke Van–Täbris herstellt. Dreimal wöchentlich verkehrt ein ZugpaarKarma zwischen Tatvan und Elazığ.[7] Wöchentlich verkehren Zugpaare desVangölü Ekspresi zwischenIstanbul und Tatvan, desTrans Asya Ekspresi zwischen Ankara undTeheran und bis zum syrischen Bürgerkrieg desTahran Şam Ekspresi zwischen Teheran undDamaskus.[8]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Tatvan beherbergt eine um 1537 erbaute Therme.[9]
Die Stadt eignet sich als Ausgangspunkt für Ausflüge zur InselAkdamar und zum Krater desVulkans Nemrut. Auch der BergSüphan Dağı ist von Tatvan einfach erreichbar.
Rezeption
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In einem kurdisch-nationalistischenVolkslied wird Tatvan als die „RoseKurdistans“ bezeichnet.[10]
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑abTürkiye Nüfusu İl ilçe Mahalle Köy Nüfusları, abgerufen am 5. März 2021
- ↑John Frödin:La morphologie de la Turquie sud-est. In:Geografiska Annaler.Band 19, 1937,ISSN 1651-3215,S. 8,JSTOR:520018.
- ↑C. A. Burney:Urartian Fortresses and Towns in the Van Region. In:Anatolian Studies.Band 7, 1957,ISSN 0066-1546,S. 40, 53,JSTOR:3642346.
- ↑Evliya Çelebi, Christiane Bulut:Evliya Çelebis Reise von Bitlis nach Van: ein Auszug aus dem Seyahatname. Otto Harrassowitz Verlag, 1997,ISBN 978-3-447-04021-1, S. 147.eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑Cihat Göktepe:The 'Forgotten Alliance'? Anglo-Turkish Relations and CENTO, 1959-65. In:Middle Eastern Studies.Band 35,Nr. 4, Oktober 1999,ISSN 0026-3206,S. 103–129, S. 118.
- ↑Philip Ernest Schoenberg:The Evolution of Transport in Turkey (Eastern Thrace and Asia Minor) under Ottoman Rule, 1856–1918. In:Middle Eastern Studies.Band 13,Nr. 3, Oktober 1977,ISSN 0026-3206,S. 364,JSTOR:4282664.
- ↑Güzergahlarina göre bölgesel trenler (Memento vom 6. Februar 2008 imInternet Archive)
- ↑Anahat trenleri (Memento vom 22. Mai 2009 imInternet Archive)
- ↑J. Shiel:Motes on a Journey from Tabríx, through Kurdistán, via Ván, Bitlís, Se’eri and Erbíl, to Suleïmániyeh, in July and August, 1836. In:The Journal of the Royal Geographical Society of London.Band VIII, 1838,S. 54–101 S. 64 ([eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche Online]).
- ↑Yiannis Kanakis:Chanter la nation – La parole chantée dans le nationalisme kurde. In:Outre Terre.Band 10,Nr. 1, 2005,S. 361–373,doi:10.3917/oute.010.0361.