Taroudant
Taroudant تارودانت ⵜⴰⵔⵓⴷⴰⵏⵜ | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Marokko![]() | |||
Region: | Souss-Massa | |||
Provinz: | Taroudannt | |||
Koordinaten | 30° 28′ N,8° 52′ W30.466666666667-8.8666666666667240Koordinaten:30° 28′ N,8° 52′ W | |||
Einwohner: | 80.149(2014) | |||
Fläche: | 74,16 km² | |||
Bevölkerungsdichte: | 1.081 Einwohner je km² | |||
Höhe: | 240 m | |||
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Taroudant (Taroudannt,TaschelhitⵜⴰⵔⵓⴷⴰⵏⵜTarudant,arabisch تارودانت Tārūdānt) ist eine etwa 80.000 Einwohner zählendeOasenstadt im Osten derSouss-Ebene inSüdmarokko. Sie ist die Hauptstadt derProvinz Taroudannt und – nachMarrakesch undAgadir – wichtigste Stadt im Süden Marokkos.
Lage und Klima
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Taroudant liegt etwa 83 km (Fahrtstrecke) östlich vonAgadir und etwa 2 km nördlich des Flusstals desOued Souss in einer Höhe von ca.240 m; die Entfernung nach Marrakesch beträgt ca. 250 km in nordöstlicher Richtung. Das Klima in Taroudant ist beinahe wüstenartig; der spärliche Regen (ca. 225 mm/Jahr) fällt hauptsächlich im Winterhalbjahr.[1]
Bevölkerung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Jahr | 1994 | 2004 | 2014 |
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Einwohner | 57.136 | 69.489 | 80.149[2] |
Bei den Einwohnern handelt es sich hauptsächlich um zugewanderteBerber aus den Bergregionen desHohen Atlas und desAntiatlas. Neben denBerberdialekten wird auchArabisch und teilweise auch Französisch gesprochen.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Taroudant ist das östliche Zentrum der fruchtbaren Souss-Ebene; angebaut werden hauptsächlich Bananen, Kürbisse, Tomaten etc. Die Stadt selbst bietet die notwendigen Einrichtungen in Handel, Handwerk und Dienstleistungen aller Art.
DieIbnou Zohr-Universität hat eine Niederlassung in Taroudant.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Erste Erwähnung findet Taroudant im 11. Jahrhundert. Bevor es im Jahr 1306 durch dieMeriniden zerstört wurde, war es um 1030Residenz einesschiitischenBerberfürsten. Danach stieg Taroudant zu einem Zentrum der Region auf und wurde zwischen 1520 und 1540 Hauptstadt derSaadier. Ihre Blütezeit erlebte die Stadt im 17. Jahrhundert als Handels- undKarawanenzentrum. Im Jahr 1687 wurde die Stadt durch denAlaouiten-SultanMoulay Ismail teilweise zerstört.
Der RebellAhmed al-Hiba ließ sich im Jahr 1912 inTiznit zum Gegensultan der alaouitischenDynastie ausrufen. Er fand die Unterstützung der Bevölkerung und nahm von Taroudant ausgehend den Kampf gegen die Franzosen auf, verlor jedoch bereits im Folgejahr gegen dieProtektoratsherren. Taroudant wurde im Jahr 1917 besetzt und erst 1956 wieder geräumt.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Stadt wird oft als „kleine Schwester“ vonMarrakesch bezeichnet, denn sie ist die bedeutendste Stadt am Oued Souss; zum Eindruck der Ähnlichkeit trägt – neben der ausStampflehm errichteten Stadtmauer – die Anfang des 18. Jahrhunderts aus Lehm erbauteMedina bei, in deren Zentrum sich diePlace Assarag und das angrenzende Viertel derSuqs befindet.
Westlich der Altstadt befinden sich die städtischen Gerbereien, in denen noch auf traditionelle Weise gegerbt wird.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Patrick Chabal (1951–2014), Afrikahistoriker
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Arnold Betten:Marokko. Antike, Berbertraditionen und Islam – Geschichte, Kunst und Kultur im Maghreb. DuMont, Ostfildern 2012,ISBN 978-3-7701-3935-4, S. 235ff.