Tarot

Tarot (maskulinum oderneutrum, ausgesprochen/ta.ˈʁoː/[1]) ist ein Satz von 78Spielkarten, der heutzutage zupsychologischen Zwecken oder alsWahrsagekarten verwendet wird. Er wird eingeteilt in die großen Arkana, die 22 Trümpfe nummeriert von 0 bis 21, und die kleinen Arkana, die 56 Farbkarten: zehn Zahlen und vier Bildkarten in jeweils vierFarben (z. B. Stäbe, Münzen, Kelche und Schwerter).Arcanum stehtlat. fürGeheimnis, es leitet sich vonarca ab, wasKiste bedeutet (was in einer Kiste liegt, ist von außen unsichtbar und damit geheim).
Die Tarotkarten gehören zur Familie derTarock-Spielkarten. Bis Ende des 18. Jahrhunderts ist ihre Entwicklung identisch. Danach erhielten Tarot-Kartensätze, die ausdrücklich fürWahrsagezwecke gedacht waren, zunehmend symbolisch-esoterische Inhalte. In mehreren Sprachen (u. a. Französisch, Englisch, Spanisch) wird das WortTarot sowohl für die Wahrsage- wie auch für die Tarockspielkarten benutzt.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Herkunft des WortesTarot
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Gesichert ist: Das WortTarot stammt aus dem Französischen und ist der Name eines Kartenspieles, das auchTarocchi (italienisch),Tarock (deutsch) oderTroccas (rätoromanisch) genannt wird.[2] Bei der italienischen, deutschen und rätoromanischen Bezeichnung heißen die Trümpfe ebenso: Bsp. das WortTarocchi ist gleichbedeutend mit dem WortTrumpf. Im französischen Sprachraum ist dies nicht der Fall. Ob nunTarot dieselben Wurzeln hat wieTarocchi undTarock, kann nicht restlich aufgeklärt werden. Einige Autoren gehen von einer gemeinsamen Herkunft aus, denn die NamenTaraux undTarocchi erscheinen erstmals im Jahre 1505 parallel sowohl in Frankreich als auch inFerrara, Italien, andere frühe Erwähnungen folgten in Ferrara.[3] Andere Autoren verweisen auf die Möglichkeit, dass das Wort vom französischentarotée abstammen könne, was übersetztkariert heißt und so auf die Kartenrückseite verweist.[4] Eine andere Erklärung stammt ebenso aus dem französischen Sprachgebrauch: Viele Spielkarten hatten häufig eine silberne Umrahmung mit einem spiralförmigen Band aus feinen Punkten. Diese Punkte oder Löcher wurdentares genannt. Karten mit solchentares wurden danntarots genannt.[4]
Die Unsicherheit der Wortherkunft führte bei Esoterikern zu weiteren unwissenschaftlicheren Deutungen: So wies angeblich der französische GelehrteWilhelm Postel im 16. Jahrhundert darauf hin, dass die vier Buchstaben T-A-R-O auf einer Kreislinie geschrieben ein Endloswort ergeben: T-A-R-O-T. Startet man beiR, erhält man R-O-T-A, was entwederlateinischRad heißt oder auch der Begriff für das höchste römische Gericht in der katholischen Kirche (römische Kurie) ist, das ein ordentliches päpstliches Gericht für Berufungen in kirchlichen Prozessen darstellt und sich vorwiegend mit Ehesachen beschäftigt (nach dem Radmosaik des Sitzungssaales). Entgegengesetzt der Leserichtung ergeben sich das Wort T-O-R-A, welches das alsheilig betrachtete Buch unter anderem im Judentum ist, oder O-R-A-T, was für die Glaubensrichtlinie der christlichen Religionen steht (lat.: „er/sie/es betet“).[5]Jedoch erscheint dieses Schlüsseldiagramm nur in der 1646er-A.-von-Frankenberg-Ausgabe von PostelsClavis; es erscheint in keiner Edition, die zu Postels Lebzeiten veröffentlicht wurde (erste Ed. 1547).[6]
Geschichte der Spielkarten
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Nach einerLegende des französischenMystikersPapus ist der Tarot im alten Ägypten entstanden: Dasalte ägyptische Reich stand einst vor einigen tausend Jahren vor der Bedrohung, zerstört zu werden. Die Weisen des Landes berieten deshalb, wie das jahrtausendealte Wissen des Reiches vor der Zerstörung bewahrt werden könne.
Der Vorschlag, es in Zeichen und Symbolen in die Wände der Pyramiden einzumeißeln, wurde verworfen, da auch die stärksten Mauern von Menschenhand erbaut und vergänglich seien. Auch der Vorschlag, die zehn weisesten und klügsten Köpfe des Landes in die Geheimnisse einzuweihen, die es dann anderen weitergeben könnten, fand keine Zustimmung, da schon oft aus einem Weisen ein Narr geworden sei.
So einigte man sich darauf, das Wissen und die Weisheit dem Laster anzuvertrauen, da dieses alle Schwankungen und Veränderungen der Zeit überdauere. So ging man daran, das gesamte Wissen in Bildern auf Spielkarten zu zeichnen, die dann dem Volk übergeben wurden, damit es seinen Lastern und Leidenschaften fröne.[7]
Tatsächlich gibt es keine Beweise für die Annahme, der Tarot beruhe originär aufägyptischen oderhebräisch-kabbalistischen Weisheitslehren.

Spielkarten sind inEuropa seit dem Ende des 14. Jahrhunderts bekannt, wie sich aus urkundlichen Erwähnungen von 1367, Bern, und etwas später ergibt. Sie scheinen sich sehr schnell über ganz Europa verbreitet zu haben, wie man aus Erwähnungen schließen kann, die sich meist auf Verbote des Kartenspiels beziehen. Über die Gestaltung und die Anzahl dieser Karten ist nur wenig bekannt, wesentliche Information gibt allein ein Text desJohannes von Rheinfelden 1377 aus Freiburg im Breisgau, der neben anderen Versionen als grundlegendes Spiel das immer noch geläufige 4x13-Blatt nennt, wobei hauptsächlichKönig,Ober undUnter („Marschälle“) als Hofkarten genannt werden, aberDamen oderKöniginnen auch schon bekannt sind.
Es wird vermutet, dass zunächst aus derislamischen Welt im 14. Jahrhundert ein Satz von 52 Spielkarten nach Europa kam, der aus vier Farben bestand und den Karten der kleinen Arkana entspricht. Die Herkunft der 22 Karten der großen Arkana ist keineswegs „ungeklärt“ (widersprüchlich zu vielen Internetverlautbarungen und Tarotbüchern), sondern in vielen Details dokumentiert und bekannt.
Weit vor diesem Zeitpunkt (die oben genannte Jahreszahl 1505, in derTaraux undTarocchi, nicht aberTarot erwähnt wird) sind jedoch schon sehr viele Tarotkarten und Tarot-ähnliche Kompositionen entweder als tatsächliche Spielkartenblätter oder durch Dokumente belegt – nur die BezeichnungTarot fehlte. Stattdessen wurde der BegriffTrionfi benutzt (in unterschiedlichen Formen –triumphi,ludus triumphorum etc.). Das älteste „Trionfi-Spiel“ (es wurde allerdings erst im Jahre 1449 so genannt) entstand im Zeitraum 1418–1425, vermutlich 1424/1425, und war zugleich das vielleicht teuerste aller Zeiten und kostete 1500Dukaten (dieser Preis wird 1447 genannt). Es ist von drei verschiedenen Quellen belegt: einem Begleitbuch, das spätestens 1425 verfasst wurde und das Spiel beschreibt, einem Brief von 1449, der Erwerb und Versand des Spiels zum Gegenstand hat, und der Notiz in einerVita desFilippo Maria Visconti 1447, der den unglaublich anmutenden hohen Preis nennt. Das Spiel hatte (vermutlich) insgesamt 60 Karten, und 16 von ihnen zeigten griechische Gottheiten und damit keineswegs Motive, die man generell den Tarotkarten zuordnet. Der Maler ist bekannt:Michelino da Besozzo, den manche seiner Zeitgenossen für den besten Maler ihrer Zeit hielten. Das Spiel selbst ist verloren gegangen.[8]
Die älteste Benutzung des WortesTrionfi in Zusammenhang mit Spielkarten ist für Februar 1442 in Ferrara belegt, als der Maler Sagramoro (schon vorher mit Spielkartenaufträgen beschäftigt), Geld für die Produktion von vier Trionfi-Blättern empfing.[9] Ein anderes früheres Dokument vom 1. Januar 1441 benutzt den AusdruckTrionfi noch nicht, es scheint sich beim produzierten Gegenstand (Sagramoro ist wieder der Maler) aber um 14 spezielle Karten zu handeln, die „Trionfi-Karten-Charakter“ haben.[10] Im Oktober 1441 wird eine Trionfi-Karten-Produktion zu einer Hochzeit vermutet – diese Karten haben sich teilweise erhalten (67 Karten) und befinden sich heute im Cary-Yale-Museum (alsVisconti di Modrone oderCary-Yale Tarocchi bezeichnet).[11][12] Es hatte – soweit erkennbar – nur teilweise Trumpf-Motive, die im sogenannten Standard-Tarot benutzt werden, und es wich von der Standardstruktur ab (es gab zusätzlicheHofkarten, weiblichePagen und weiblicheRitter). Aus spezifischen Gründen wird vermutet, dass dieses Spiel eine 5x16-Struktur hatte.[13]
Ein weiteres Spiel(Brera-Brambilla-Tarocchi) ist ebenfalls dieser frühen Periode zuzuordnen, da sich aber nur zwei Trümpfe erhalten haben, liefert dieser Fund nur wenig Information.
In allen dieser frühen Erwähnungen und noch vorhandenen Produkten (1424/1425 und 1441/1442) ist entweder der Mailänder HerzogFilippo Maria Visconti (1392–1447) verwickelt oder dessen Tochter Bianca Maria, die im Winter 1440/1441 zu einem halbjährigen Besuch in Ferrara weilte[14] und anscheinend die Spiel- und Gestaltungs-Idee dorthin transportierte.
Nach diesen frühen Erwähnungen folgen weitere Dokumentnotizen zu Trionfi-Spielen erst im Jahre 1450 und kurz darauf, dann aber gehäuft und gleich an mehreren Orten parallel. Aus diesem Zusammenhang kann vermutet werden, dass das eigentliche Tarotspiel in diesen beiden fürstlichen Familien – Este in Ferrara und Visconti in Mailand – seinen Anfang fand.
1450 wird es fürMailand,Ferrara undFlorenz erwähnt und im Jahre 1452 inSiena. Im gleichen Jahr zeigtSigismondo Malatesta (Rimini) Interesse an einer Trionfikarten-Produktion inCremona (gehörte zu Mailand und war eine persönlich bevorzugte Stadt der Herzogin Bianca Maria Visconti). Ein überliefertes Spiel, das sogenanntePierpont-Morgan-Bergamo-Tarocchi (auch:Visconti-Sforza-Tarocchi) wird diesem Jahr 1452 zugeordnet und es diente lange als Argument, dass das Tarotspiel zu diesem Zeitpunkt nun vollständig sei. In der Komposition fehlen nur vier Karten insgesamt und von 22 Sonderkarten nur zwei – man nahm an, dass vier Karten verloren gingen (von den Originalen befinden sich 35 in derPierpont Morgan Library, 26 in derAccademia Carrara, 13 in der privaten Sammlung der Familie Colleoni inBergamo; derTeufel, derTurm, dieDrei der Schwerter und derRitter der Münzen fehlen).
Nähere Analysen ergaben jedoch, dass dieses Spiel von zwei verschiedenen Künstlern produziert wurde, 6 der 20 Trumpfkarten stammen von anderer, späterer Hand. Lange Zeit hat man diesen Umstand mit „verloren gegangen“ und „ersetzt“ interpretiert – heute tritt als alternative Ansicht daneben, dass es nur ein Spiel mit 5x14-Struktur gab, das später erweitert wurde.[15]Ein (späteres) Dokument von 1457 spricht eindeutig von 70 (= 5x14) Trionfi-Karten, nicht von 78.[16]
Der Schritt zum Spiel mit 22 Trumpfkarten, dem heutigen Standardspiel mitTurm undTeufel wird für die Periode 1460–1470 vermutet.[17] Vermutlich erst in dieser späten Periode fand das Spiel zur Massenproduktion – eine Entwicklung, die die zunehmende Verbreitung von Druck- und Vervielfältigungstechniken in dieser Zeit in Italien begleitete. Im Zeitraum 1490–1510 entwickelte sich inLyon (Frankreich) eine erfolgreiche Spielkarten-Export-Struktur; das Tarot als Spiel nahm an dieser Entwicklung teil.
Michael Dummett zitiert in seinem BuchThe Game of Tarot den Kartenforscher Allmande: „Die Wiederauferlegung der Steuer im Jahre 1622 provozierte einen neuen Protest von den ‚maistres et ouvriers de cartes et tarotz‘ von Lyon im Jahre 1623, welche sagten, dass einige schon in die Schweiz oder nachBesançon ausgewandert sind, um der Steuer zu entfliehen, und, ganz besonders, dass der Herzog vonSavoyen schon viele Kartenmacher anTurin undChambéry verloren hat. Den Lyoneser Kartenmachern, glücklicher als ihre Kollegen inRouen, gelang es, die Steuer für Lyons im Jahre 1623 rückgängig zu machen.“[18] Ihre Gesetze wurden im Jahre 1650 verbessert; Artikel 9 bezog sich weiter auf dentaros.[19][20]
Tarot (Tarock, Tarocchi) als Spiel wurde ein international verbreitetes Erfolgsprodukt im 18. Jahrhundert, das Interesse ließ im 19. Jahrhundert wieder nach. Umso erfolgreicher wurde die Benutzung als Wahrsageinstrument, die Ende des 18. Jahrhunderts einsetzte und gegenwärtig ihre höchste Blüte hat. In Frankreich werden teilweise auch heute noch Tarot-Kartensätze als reine Spielsätze verkauft.
Die schriftliche esoterische Tradition der Tarot-Karten beginnt erst 1781, alsAntoine Court de Gébelin, ein Schweizer Geistlicher undFreimaurer, das BuchLe monde primitif, analysé et comparé avec le monde moderne veröffentlichte; eine populäre Abhandlung über religiöse Symbole und ihren modernen Gebrauch. Gébelin wies als Erster auf die Symbole desMarseiller Tarots hin, die er als Zeichen derMysterien der ägyptischen GottheitenIsis undThot deutete. Beweise dafür konnte dieÄgyptologie nicht liefern, dennoch ist diese Theorie auch heute noch weit verbreitet.
Einflussreicher war die „Entdeckung“ des Tarots durchokkultistisch-esoterische Gesellschaften, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den westlichen Nationen entstanden. Vor allemÉliphas Lévi in seinem 1854 veröffentlichten WerkDogme et Rituel de la Haute Magie (dt.:Transcendentale Magie) sowie der von ihm beeinflussteHermetic Order of the Golden Dawn (‚Hermetischer Orden der goldenen Morgenröte‘; im Folgenden: Golden Dawn) haben maßgeblich zur Verbreitung des Tarots als Deutungssystem beigetragen. Insbesondere im Golden Dawn wurde viel Wert auf den Tarot als Werkzeug der Selbsterkenntnis gelegt. Eine reindivinatorische Nutzung des Tarots lehnten beide ab.
Auf Lévi geht auch maßgeblich die Zusammenführung des Tarots mit Elementen derKabbala und den vier Elementen derAlchemie zurück. Gébelins Idee des ägyptischen Ursprungs des Tarots behalten sowohl Lévi als auch der Golden Dawn bei.
Innerhalb des Golden Dawns war das Tarotdeck vonOswald Wirth (1889) sehr einflussreich; dieses Deck enthält nur die großen Arkana. Es beruht auf dem Marseille-Tarot, erweitert diesen aber um kabbalistische und esoterische Symbole. SowohlArthur Edward Waite als auchAleister Crowley (siehe unten) waren Mitglieder des Golden Dawn.
Der Aspekt des Tarot alsInitiationsweg wurde zum ersten Mal im Golden Dawn intensiv betont und lässt sich zum Beispiel anhand desRider-Waite-Tarot studieren (zu den einzelnen Decks siehe unten). Noch stärker tritt er beimCrowley-Thoth-Tarot zu Tage, das deutliche Bezüge zumOrdo Templi Orientis (OTO) aufweist. Crowley weist imBook of Thoth darauf hin, Teile der Symbolik könnten nur durch OTO-Mitglieder bestimmter Grade erfasst werden.
Tarot-Decks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Als Satz oder Deck bezeichnet man eine zusammengehörige, vollständige Ausgabe derTarotkarten. Es gibt mehrere hundert solcher Decks, welche sich teilweise nur in Details, teilweise aber sehr erheblich voneinander unterscheiden. Insbesondere neuere oder spezielle Decks werden häufig in Kombination mit einem erläuternden Buch angeboten.
Gelegentlich werden auch Kartensätze als Tarot angeboten, deren Struktur und Abbildungen mit dem eigentlichen Tarotsystem nichts zu tun haben, so z. B.Lenormandkarten,Kipperkarten oder Wahrsagekarten anderer Systeme.
Die 78 Karten teilen sich in die sogenannte große und kleine Arkana, gelegentlich auch „das große und kleine Arkanum“ genannt (von lat.arcanum ‚Geheimnis‘). Mehr zu den Arkana und den einzelnen Karten weiter unten.
Die drei bekanntesten und einflussreichsten Decks sind das Marseille-, das Rider-Waite- und das Crowley-Tarot.
Marseille-Tarot
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Dem heutigenTarot de Marseille sehr ähnliche Decks stammen bereits aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts. Das heute als Marseille-Tarot bekannte Deck stammt aus dem Jahre 1760 und kommt aus der Kartenmanufaktur von Nicolas Conver ausMarseille. Die Bilder gehen auf alte Holzstiche zurück und sind lediglich in blau, rot, gelb und grün koloriert. Dadurch wirken sie sehr „alt“ und oft grobschlächtig. Trotzdem erinnert diese Farbkonstellation an die vier Elemente Wasser, Feuer, Luft und Erde, die von tragender Bedeutung auch im heutigen Tarot sind. Die Karten des kleinen Arkanums enthalten lediglich die entsprechende Anzahl der Symbole in den italienischenFarben.

Ein aus dieser Tradition entwickeltes Deck ist dasBesançon-Tarot, bei dem die KartenDie Päpstin undDer Papst inJupiter undJuno umbenannt wurden. Dies gilt auch für das Nachfolgedeck namens1JJ. Mit diesem werden die SchweizerTarock-Varianten gespielt –Troccas im romanischsprachigen Teil des KantonsGraubünden undTroggu im deutschsprachigen Teil des KantonsWallis.
Ein anderes Deck, das sich in seiner Ausführung eng an das Marseille-Tarot anlehnt, ist das oben erwähnte Oswald-Wirth-Tarot.
Waite Tarot
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Dieses auch alsRider-Waite Tarot bekannte Deck wurde 1910 veröffentlicht. Es wurde geschaffen vonArthur Edward Waite zusammen mit der amerikanischen KünstlerinPamela Colman Smith. Beide waren Mitglied des Golden Dawn. DasRider des Namens leitet sich von Rider & Son, dem Londoner Verleger, ab. Dieses Deck ist zwar etwas feiner gezeichnet als das Marseille-Deck, es benutzt aber ebenfalls nur sehr wenige Farben und wirkt ob der fehlenden Nuancen auf viele Menschen etwas comichaft.
Das Rider-Waite-Tarot zeichnete sich dadurch aus, dass es nicht wie bis dahin üblich die Zahlenkarten nur mit der bloßen Anzahl der Symbole, sondern in Anlehnung an dasSola-Busca-Tarot aus dem 15. Jahrhundert die Zahlenkarten szenisch illustriert.[21] Dadurch wurden diese Karten für viele Menschen leichter nutzbar. Diese Änderung soll allerdings mehr auf Pamela Colman Smith als auf Waite selber zurückzuführen sein, da Waite in seinem Buch zu diesem Deck,Der Bilderschlüssel zum Tarot[22], die kleinen Arkana nur sehr oberflächlich, fast abschätzig betrachtet. Ein weiteres Merkmal des Rider-Waite-Tarot ist die Änderung der Reihenfolge bei den KartenDie Gerechtigkeit (traditionell Nummer 8) undDie Kraft (traditionell Nummer 11), deren Positionen bei Rider-Waite vertauscht sind.
Es gibt von keinem Deck so viele Nachahmungen. Die sogenannten Rider-Waite-„Klone“ beschränken sich dabei auf die reine Wiedergabe des Motivs, lediglich mit anderen künstlerischen Mitteln, z. B. dasUniversal-Waite Tarot, dasCosmic Tarot und dasNew Palladini Tarot, aber auch dasGummibärchen-Tarot, in dem die dargestellten Personen durch Gummibärchen ersetzt sind.[23]
Das Rider-Waite-Deck illustriert auch zahlreiche Bücher, ebenso gibt es zu keinem anderen Deck soviel Literatur.
Crowley Thoth Tarot (Thoth-Tarot)
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]LadyFrieda Harris undAleister Crowley erschufen diese teilweise ägyptisierenden Tarotkarten in den 1940er Jahren. Sie wurden 1944 zunächst in Form von Buchillustrationen imBook of Thoth[24] veröffentlicht. Gemalt wurden die Karten von Harris im Zeitraum von fünf Jahren. Sie hatte bei der Gestaltung weitgehend freie Hand und besaß zeitlebens die Urheberrechte.Erst 25 Jahre später wurde dasCrowley Thoth Tarot im Jahr 1969 als Kartendeck herausgebracht. Crowley legte imBuch Thoth eine detaillierte Beschreibung und Systematik zugrunde (Basierend aufSamuel Liddell Mathers).
Crowleys Ruf alsSchwarzmagier begünstigte den gelegentlich erhobenen Vorwurf, Tarot sei ein Werkzeug von Magiern oder Satanisten. Ungeachtet dessen ist dieses Deck populär und inspirierte zahlreiche Decks. Diese Popularität beruht auf der von vielen Menschen als ästhetisch empfundenen Darstellung und auf dem Reichtum enthaltener Symbole.
Heutzutage finanziert sich der amerikanischeCaliphats-OTO unter William Breeze hauptsächlich durch die Tantiemen des Crowley-Tarots. So wurde 1998 von der Schweizer Spielkartenfirma AG Mueller in Schaffhausen ein diesbezüglicher Vertrag mit dem Caliphats-Geschäftsführer William Breeze unterzeichnet.[25]
Decks, die auf das Crowley-Tarot zurückgehen, sind dasHaindl-Tarot, dasCosmic-Tribe-Tarot und dasLiber-T-Tarot von Roberto Negrini und Andrea Serio.
Unterschiedliche Decks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Tarot-Decks gibt es in großer Vielfalt. Sie unterscheiden sich vor allem durch ihre zugrundeliegenden kulturellen, esoterischen, spirituellen oderphilosophischen Systeme und durch ihre künstlerische Gestaltung. Decks, die weit von den oben genannten Tarot-Traditionen abweichen oder völlig unabhängig von ihnen sind, werden im Weiterenfreie Decks genannt. Systeme, die sich in vielen Decks wiederfinden, sindKabbala,Astrologie, dasI Ging undRunen.
Der vonAntoine Court de Gébelin behauptete altägyptische Ursprung des Tarots[26] ist Ursache einer relativ großen Anzahl „ägyptischer“ Decks. Ebenso gibt es etliche Decks, welcheindigene amerikanische Kulturen, beispielsweise dieMaya-Kultur, zum Thema haben. Es gibtkeltische Decks,japanische,chinesische,afrikanische und so weiter. Häufig beziehen sich Decks auch auf mehr als eine Kultur, so stellen die Hofkarten desHaindl-Tarots jeweils eine indianische, eine alt-ägyptische, eine europäische und eineindische Familie ausmythologischen Figuren dieser Kulturen dar. Eine Sonderform dieser Art von Decks sind diefeministischen Decks, von denen dasDaughters of the Moon und dasMotherpeace-Tarot die bekanntesten sind. Diese beiden Decks bestehen aus runden Karten, während nahezu alle anderen Decks aus rechteckigen Karten bestehen.
Andere Decks haben als Grundlage ihrer Darstellungen die Werke von Künstlern oder bestimmte künstlerische oder literarische Traditionen oder Werke. So gibt es einShakespeare-Tarot, einWilliam-Blake-Tarot, einDürer-Tarot, einBosch- und ein Brueghel-Tarot und so weiter. Eine besondere Art von Künstler-Decks sind solche Decks, die von bildenden Künstlern als Tarot-Decks selbst entworfen wurden, so vor allem dasDalí-Deck, derTarotgarten von Niki de Saint Phalle, das TarotdeckHR Gigers (Große Arkana), das Tarotdeck vonCarl-W. Röhrig und der Haindl-Tarot sowie das TarotdeckManaras und die beiden Decks des KunstmalersJosef Machynka: DasEclectic Tarot[27] und dasIbis Tarot[28].
Das kabbalistischeTree-of-Life-Deck setzt die Kenntnis der Kabbala und Astrologie voraus. DasTree-of-Life-Tarot enthält keine der sonst üblichen plakativen szenischen Motive, sondern bildet lediglich die entsprechende abstrakte Symbolik der kabbalistischenSephiroth und desZodiak ab, basierend auf der Zuordnung des Golden Dawn.
Paul Foster Case, Mitglied des Golden-Dawn-Nachfolgers „Alpha Omega“, gründete nach dessen Zerfall in den USA den OrdenB.O.T.A, in dem das Studium des Tarot zentraler Teil des Lehrplans ist, sowie ein eigenes, von Jessie Burns Parke ausgeführtes und dem Waite-Deck ähnliches Tarot. Es muss vom Benutzer selbst koloriert werden.
Weiterhin gibt es viele thematische Decks, wie beispielsweise einEdelstein- und einBaum-Tarot. Thematische Decks ohne esoterischen Bezug sind beispielsweise dasBaseball-Tarot, dasCat People-Tarot, dasHalloween-Tarot oder dasVampir-Tarot.
Tarot-Decks mit Bezug zurPopulärkunst sind dasAlice im Wunderland-Tarot, dasOz-Tarot, dasMarvel-Tarot[29][30] oder dasHerr-der-Ringe-Tarot. Auch einigePen-&-Paper-Rollenspiele benutzen eigene Tarot-Decks, zum Beispiel die SerieMage. ZumMangaCard Captor Sakura gibt es ein Deck aus 52 sogenannten Clow-Cards.
ImDiskordianismus gibt es Entwürfe für ein aus 73 Karten (23 Trümpfe und je5 Zahl- und 5 Themenkarten für jedes der 5 diskordischen Elemente) bestehendes „freies“ Set[31], das völlig anders strukturiert ist als die klassischen Systeme und die diskordische Dada-Mystik aufnimmt. Eine gedruckte Version gibt es davon bislang nicht.
Divination
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Insbesondere gegen diedivinatorische Nutzung des Tarots wird häufig, wie gegen alle anderen Arten derWahrsagerei, eingewandt, dass es für die Zuverlässigkeit der Ergebnisse keinen Beweis gebe. Allerdings gehen die meisten neueren Autoren und Tarot-Leser davon aus, dass das Tarot ohnehin nicht unumgängliche und überraschend eintretende Ereignisse vorhersagen könne, sondern lediglich Tendenzen anzeige; etwa im Sinne von: „Wenn sich an der Situation nichts ändert, wird X eintreten“.
Das Tarot wird, wie andere Wahrsage- und Beratungsmethoden auch, gelegentlich zumBetrug missbraucht, etwa um „Schutzamulette“ gegen angebliche „Verhexungen“ zu verkaufen, oder auch nur weitere Sitzungen. Gerade bei telefonischen Beratungen kommt es auch vor, dass nicht für jeden Anrufer tatsächlich die Karten gelegt werden, sondern die Berater einige wenige vorgefertigte Legungen vorliegen haben, die dann einfach vorgetragen werden, unabhängig von Frage und Fragesteller.
Außerdem wird das Tarot, insbesondere von religiösen Gruppen, häufig mitmagischen Praktiken oderSatanismus in Verbindung gebracht. Dies geht nicht zuletzt aufAleister Crowley zurück.
Es gibt grundsätzlich zwei Erklärungsmöglichkeiten dafür, warum das Ergebnis einer Tarot-Lesung Relevanz für die Beantwortung einer Frage haben kann. Die eine istesoterisch-spirituell, die anderepsychologisch.
- Dieesoterisch-spirituelle oder auchmagische Erklärung stützt sich auf den vonCarl Gustav Jung geprägten Begriff derSynchronizität und versteht diesen als das gleichzeitige oder zeitnahe Auftreten zweier Ereignisse, die in einem inhaltlich sinnvollen, aber nicht kausalen Zusammenhang stehen. Es besteht nach diesem Erklärungsmodell also eine Parallelität zwischen dem, was in einer Legung dargestellt wird, und Ereignissen im Leben des Fragenden.
- Diepsychologische Erklärung sieht in einer Tarotlegung lediglich ein projektives bzw. assoziatives Verfahren; einen Spiegel innerer und äußerer Prozesse. Das Tarotbild wird quasi als ein visuelles Gleichnis zur eigenen Situation erlebt.[32] Nach dieser Erklärung zeigen die Tarotkarten grundlegende, typische menschliche Erfahrungen, die beim Anblick eine subtileemotionale Reaktion hervorrufen, wenn das abgebildete Thema mit der eigenen Befindlichkeit korrespondiert. In diesem Licht kann der Tarot Werkzeug zurSelbsterkenntnis, zum Aufspüren un- oder vorbewusster Gefühle dienen, er wird zumSpiegel des eigenen Selbst. Solchermaßen entmystifiziert wird das Tarot von einigen Psychologen auch im therapeutischen Kontext genutzt.
Die Tarotkarten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Große Arkana (Trumpfkarten)
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die großen Arkana bestehen aus 22 Karten, deren Sinnbilder sich von denBildern der Spielkarten völlig unterscheiden. Während diese Karten im ältesten bekannten Deck, demVisconti-Tarot, unnummeriert sind, sind 21 dieser Karten seit den Vorläufern des Marseille-Tarot aus dem 16. Jahrhundert nummeriert. Die Karte des Narren trägt traditionell entweder keine Zahl, oder sie wird mit derNull, in seltenen Fällen mit der Zahl 22 gekennzeichnet. In einigen wenigen Decks wird die Karte des Narren auch zwischen oder nach den anderen Karten des großen Arkanums eingeordnet, und dann auch entsprechend nummeriert, oder er wird in der Tradition von Papus, Eliphas Levi und A. E. Waite als Null zwischen den Karten XX und XXI eingeordnet.
Diese 22 Karten wurden im 19. Jahrhundert vonOswald Wirth mit der Bedeutung als „Einweihungsstufen“ belegt und später von Elisabeth Haich in ihrem Tarotbuch[33] als „22 universelle Stufen des Bewusstseins“ bezeichnet.In diesen Bereich gehören die Decks nach Oswald Wirth, der Waite-Tarot (Arthur Edward Waite) und vor allem der Marseille-Tarot. Jedem Tarotblatt wird hier ein Buchstabe des hebräischen Alphabets zugeordnet.
Untenstehend der Vergleich der Nummerierung und Bezeichnung der Karten in den drei einflussreichsten Decks, und als Beispiel für einfreies Deck dasTarot der Ursprünge, ein Deck mit einemurgeschichtlichen odersteinzeitlichen Thema. Bei einigen Decks trägt der Narr die Nummer XXII.
Nummer | Marseille-Tarot | Rider-Waite Tarot | Thoth Tarot (Crowley) | Tarot der Ursprünge |
---|---|---|---|---|
0 | Le Fou - Le Mat Der Narr | The Fool Der Narr | The Fool Der Narr | Der Narr |
1 | Le Bateleur Der Magier, Gaukler | The Magician Der Magier | The Magus Der Magier | Der Magier |
2 | La Papesse Die Hohepriesterin | The High Priestess Die Hohepriesterin | The Priestess Die Hohepriesterin | Die Große Mutter |
3 | L' Impératrice Die Herrscherin | The Empress Die Herrscherin | The Empress Die Kaiserin | Die Mutter |
4 | L' Empereur Der Herrscher | The Emperor Der Herrscher | The Emperor Der Kaiser | Der Vater |
5 | Le Pape Der Papst | The Hierophant Der Hierophant | The Hierophant Der Hohepriester | Der Schamane |
6 | L'Amoureux Die Liebenden | The Lovers Die Liebenden | The Lovers Die Liebenden | Die Verbindung |
7 | Le Chariot Der Triumphwagen | The Chariot Der Wagen | The Chariot Der Wagen | Der Wagen |
8 | La Justice Die Gerechtigkeit | Strength * Kraft * | Adjustment Ausgleichung | Der Überfluss |
9 | L' Ermite Der Einsiedler | The Hermit Der Eremit | The Hermit Der Eremit | Der Eremit |
10 | La Roue de Fortune Rad des Lebens | Wheel of Fortune Rad des Schicksals | Fortune Glück | Die Zeit |
11 | La Force Die Kraft | Justice * Gerechtigkeit * | Lust Lust | Die Schaffenskraft |
12 | Le Pendu Der Gehängte | The Hanged Man Der Gehängte | The Hanged Man Der Gehängte | Das Opfer |
13 | La Mort ** Der Tod | Death Tod | Death Tod | Der Tod |
14 | Tempérance Der Ausgleich | Temperance Mäßigkeit | Art *** Kunst *** | Die Quelle |
15 | Le Diable Der Teufel | The Devil Der Teufel | The Devil Der Teufel | Der Dämon |
16 | La Maison Dieu Der Turm | The Tower Der Turm | The Tower Der Turm | Der Menhir |
17 | L' Étoile Der Stern | The Star Der Stern | The Star Der Stern | Der Stern |
18 | La Lune Der Mond | The Moon Der Mond | The Moon Der Mond | Der Mond |
19 | Le Soleil Die Sonne | The Sun Die Sonne | The Sun Die Sonne | Die Sonne |
20 | Le Jugement Das Gericht | Judgement Gericht | The Aeon Das Aeon | Die Beute |
21 | Le Monde Die Welt | The World Die Welt | The Universe Das Universum | Die Welt |
* Im Waite-Deck sind die Karten 8 und 11 ausgetauscht worden. ** In den meisten Marseille-Blättern trägt die Karte 13 gar keinen Titel. *** Crowley benannte die Karte 14 um. |
Die folgende Liste gibt die üblichen Namen und die übliche Nummerierung an, die bei einzelnen Decks abweichen kann. So sind im Rider-Waite-Deck die Positionen und damit die Nummern vonGerechtigkeit undStärke vertauscht, während im Crowley-Tarot mehrere Trümpfe andere Namen tragen. Zum Beispiel heißtDas Gericht bei CrowleyThe Aeon. Zu den Einzelheiten von Darstellung und Deutung siehe die betreffenden Artikel.
- OXVXIII –Der Narr
- IXVXIIO –Der Magier
- IIXVXIO –Die Hohepriesterin
- IIIXVXO –Die Herrscherin
- IVXXIIO –Der Herrscher
- VXXIIIO –Der Hierophant
- VIXXIIO –Die Liebenden
- VIIXXIO –Der Wagen
- VIIIXXO –Die Gerechtigkeit
- IXXVIIO –Der Eremit
- XXVIIIO –Das Rad des Schicksals
- XIXVIIO –Die Kraft
- XIIXVIO –Der Gehängte
- XIIIXVO –Der Tod
- XIVXIIO –Die Mäßigkeit
- XVXIIIO –Der Teufel
- XVIXIIO –Der Turm
- XVIIXIO –Der Stern
- XVIIIXO –Der Mond
- XIXVIIO –Die Sonne
- XXVIIIO –Das Gericht
- XXIVIIO –Die Welt
Die kleinen Arkana
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die kleinen Arkana (auch:kleines Arkanum) bestehen aus vier mal vierzehn Karten in vier unterschiedlichenFarben oder Reihen, die jeweils aus zehn Zahlenkarten (1 (=Ass) bis 10) und vier meistHofkarten genannten Karten bestehen. Einzelne Decks verändern diese Anzahl, wie das obengenannteUniversal-Tarot. Einige wenige Decks nummerieren entweder die Karten von 1 bis 14 durch, oder verzichten sogar auf Farben, und nummerieren diese Karten von 1 bis 56 durch. Es ist allerdings teilweise umstritten, ob es sich bei solchen Decks noch in jedem Fall um Tarot-Karten handelt, oder bereits um eigene Deutungssysteme.
Farben
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Prinzip der Farben der Zahlenkarten ist aus normalen Kartenspielen bekannt. Sie sind beim Tarot identisch mit den Farben italienischer, spanischer und portugiesischer Kartendecks. Dort werden weiterhin die Farben mit den alten Namen bezeichnet, das heißt, während man im Deutschen die den Kelchen entsprechende Farbe im französischen Blatt „Herz“ nennt, nennt man sie im Portugiesischen weiterhin „copas“, auch wenn das entsprechende ursprüngliche Symbol nicht mehr vorhanden ist. In entsprechenden Bezeichnungen der Farben in den verschiedenen Kartensystemen und Sprachen sind:
Tarot | Französisches Blatt | Deutsches Blatt | Deutschschweizer Blatt | englisch | französisch | spanisch | italienisch | portugiesisch |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
![]() | ![]() | ![]() | ![]() | Wands, Batons, Clubs (Keulen), Staves | bâtons | bastos | bastoni | paus |
![]() | ![]() | ![]() | ![]() | Cups, Chalices | coupes | copas | coppe | copas |
![]() | ![]() | ![]() | ![]() | Swords | épées | espadas | spade | espadas |
![]() | ![]() | ![]() | ![]() | Pentacles, Coins, Disks, Rings | deniers,écus | oros (Goldstück) | denari | ouros (Gold) |
Bei den „freien“ Decks werden auch stark abweichende Namen für die vier Farben verwendet, z. B.Steine stattMünzen/ Scheiben.
Meist werden die vier Farben mit denvier klassischen Elementen, also Feuer, Wasser, Luft, Erde assoziiert. Gelegentlich wird ein fünftes Element,Leben oderGeist angenommen, das dann mit dem großen Arkanum assoziiert wird. Entsprechend wird verfahren, wenn nicht auf die europäische Vier-Elemente-Lehre, sondern auf die chinesischeFünf-Elemente-Lehre (Feuer, Wasser, Erde, Metall und Holz) Bezug genommen wird; dies ist vor allem bei Decks mit einem asiatischen Thema der Fall.
Die Zuordnung der Farben zu den Elementen wurde erst mit demWaite-Deck in der Ikonografie manifest, da zuvor die Karten der kleinen Arkana einfach das jeweilige Objekt in entsprechender Anzahl darstellten.
Element | Farbe | typische Bedeutung |
---|---|---|
Feuer | Stäbe | Wille, Kraft, Intuition |
Wasser | Kelche | Emotion, Instinkt |
Luft | Schwerter | Denken, Intellekt |
Erde | Münzen | Materie, Praktisches |
Hofkarten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die sogenanntenHofkarten sind meist vier Karten, die eine Person mit dem Symbol der Farbe darstellen. Traditionell sind dies König, Königin, Ritter und Page. Man kann mit einiger Berechtigung sagen, dass diese Karten den größten Wandel unter den Tarotkarten durchgemacht haben, sowohl was ihre Bedeutung als auch ihre Darstellung betrifft.
Der Bedeutungswandel und die Vielfalt der Bedeutungen lassen sich auch an den vielen Variationen der Bezeichnungen der einzelnen Karten ablesen; wobei sehr viele derfreien Decks hier von den großen Traditionen abweichen.
Die Bezeichnungen der Hofkarten in den verschiedenen Sprachen klassischer Tarot-Decks sind:
deutsch | englisch (Rider-Waite) | englisch (Crowley) | französisch | spanisch | italienisch | portugiesisch |
---|---|---|---|---|---|---|
König | King | Knight | Roi | Rey | Re | Rei |
Königin | Queen | Queen | Reine | Reina | Regina | Rainha |
Ritter | Knight | Prince | Cavalier | Caballo, Caballero | Cavallo | Cavaleiro |
Bube, Page | Page, Knave, Jack | Princess | Valet | Sota | Fante | Valete |
Wie man sieht, entsprechen sich die Bezeichnungen sehr weitgehend, mit Ausnahme des Crowley-Decks. Die Bezeichnung des Buben oder Pagen variiert etwas, drückt aber stets untergeordneten Status aus, einen Diener oder Bauern (fr.valet) oder einen Fußsoldaten (it.fante, vgl.Infanterist).
Anfänglich symbolisierten die Hofkarten lediglich Personen, etwa wie folgt:
- König der Stäbe = rothaariger älterer Mann
- Ritter der Kelche = blonder junger Mann
- Königin der Schwerter = brünette Frau
- Page der Münzen = schwarzhaariges Kind
In einem Wahrsagesystem ergeben Karten, die etwaEine blonde Frau bedeuten, durchaus Sinn. In einem System, das der (Selbst-)Erkenntnis dient, wäre jedoch eine Karte, die etwaDie Macht der Gefühle bedeuten kann, wesentlich sinnvoller. Auch mit der zunehmenden Verbindung der großen Arkana mit Archetypen schwand die Notwendigkeit weiterer Karten, die Personen repräsentieren (können).
Auch in den meisten neueren Interpretationen können Hofkarten noch Personen darstellen, wenngleich eine Interpretation bezüglich des Alters oder gar der Haarfarbe weitestgehend aufgegeben wurde zugunsten der Eigenschaften von Personen; auch repräsentieren Hofkarten, wenn sie Personen repräsentieren sollen, meist Personen jeden Geschlechts, nicht nur des Dargestellten.
Daneben aber stellen die Hofkarten häufig die unterschiedlichen Einflüsse oder Anwendungen der Elemente dar. Es war zunächst der Golden Dawn, der den Hofkarten die vier Elemente zugeordnet und ihnen auch neue Namen gab:
- König/Ritter = Feuer
- Königin = Wasser
- Ritter/Prinz = Luft
- Page/Prinzessin = Erde
Daraus ergibt sich beispielsweise, dass der König/Ritter der Stäbe Feuer vom Feuer ist, die Karte also unter anderem ausgesprochene Willenskraft und Dynamik symbolisiert. Der König/Ritter der Münzen dagegen ist nach diesem System Feuer der Erde und steht unter anderem für den Willen, materielle Dinge zu erreichen. Wie üblich beim Tarot gibt es auch Systeme, welche die Zuordnung anders vornehmen. Dies ist allerdings die häufigste.
Die meisten heutigen Tarot-Systeme benutzen eine Mischung aus diesen beiden Systemen, in unterschiedlichen Gewichtungen, was die Hofkarten grade für Anfänger oft zu den am schwierigsten zu erlernenden Karten macht.
Einen gänzlich anderen Ansatz stellteRachel Pollack 1994 imShining Women Tarot vor.[34] Dort ist die Darstellung als Personen vollständig aufgegeben worden, und die Hofkarten heißen Ort, Wissende/Wissender, Gabe und Sprecher des Elements der jeweiligen Farbe. Der Ort repräsentiert etwa das Potential des Elements, oder einen Ort der Begegnung mit dem Element. Der Wissende steht für das Verständnis des Elements, und dessen Bedeutung für das eigene Leben. Die Gabe kann für ein vertieftes Verständnis des Elements stehen oder dafür, dass man ein Geschenk dieses Elements enthält; bei den Stäben (Feuer) beispielsweise etwa die Kraft, etwas bestimmtes zu tun. Und der Sprecher schließlich steht für die Fähigkeit, das Element aktiv anwenden zu können, oder dessen Energie an andere weitergeben zu können.
Zahlenkarten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, die Zahlenkarten zu interpretieren. Die eine Möglichkeit ist, die Bedeutung des Elements (Farbe) mit dernumerologischen Bedeutung der Zahl zu verknüpfen; die andere ist es, jeder einzelnen Zahlenkarte eine eigene Bedeutung zuzuweisen. Meist beruhen diese eigenständigen Bedeutungen aber mindestens teilweise auf der Kombination von Element und Bedeutung der Zahl; oder sie haben sich aus solchen Deutungen entwickelt. Bei Decks oder Systemen, in denen dies nicht der Fall ist, sind Gemeinsamkeiten nicht zu entdecken. Aus diesem Grunde beschränkt sich dieser Artikel auf eine kurze Darstellung der Methode der Kombination aus Element und Bedeutung der Zahl. Der Zahlenwert 1 entspricht den Ass-Karten.
Aus den jeweiligen Bedeutungen von Zahl und Farbe ergibt sich dann durch Kombination die Bedeutung der jeweiligen Karte.
Verbindung zu anderen esoterischen Systemen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Tarot ist ursprünglich ein genuineseuropäisches esoterisches System. Allerdings gibt es spätestens seit den Schriften des Golden Dawn viele sehrsynkretistische Ansätze bei der Interpretation des Tarots. Es dürfte nur wenige religiöse, spirituelle und esoterische Systeme geben, die nicht irgendjemand einmal mit dem Tarot in Verbindung brachte. Der Sinn solcher Verbindungen ist dabei häufig allerdings umstritten.
Weitestgehend unumstritten, auch da mittlerweile bereits traditionell, sind die Verbindungen zwischen Alchemie, Kabbala, Astrologie und dem Tarot. Im Folgenden sind lediglich die häufig in Bezug auf den Tarot verwendeten Teile dieser Systeme beziehungsweise ihre Verbindung zum Tarot dargestellt; dies ist keine Einführung in die Systeme selbst.
Alchemie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Aus derAlchemie hat der Tarot vor allem dievier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft und ihre Bedeutung übernommen. Ebenso wird das Tarot häufig, analog zur alchemischen Suche nach demStein der Weisen, als ein Werkzeug zurSelbsterkenntnis und Selbstvervollkommnung verstanden.
Numerologie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nahezu alle Systeme verwendennumerologische Methoden bei der Interpretation der Karten.
Bei der Interpretation der großen Arkana werden häufig numerologische Methoden herangezogen, meist aber nur simple Methoden, um eine Verbindung der Karten untereinander herzustellen. Ein Beispiel: Die Karten 1 – Der Magier und 2 – Die Hohepriesterin haben einen direkten numerologischen Bezug zur 3 – Die Herrscherin, zur 12 – Der Gehängte und zur 21 – Die Welt. Letzteres wird dahingehend interpretiert, dass sowohl die Beherrschung des handelnden, nach außen gerichteten Prinzips des Magiers, als auch die des kontemplativen, nach innen gerichteten Prinzips der Hohepriesterin notwendig sind, um sein volles menschliches Potential ausschöpfen zu können.
Bei der Interpretation der Zahlenkarten werden meistens komplexere numerologische Systeme verwendet, die den Zahlen 1–10 jeweils eine bestimmte Bedeutung zuweisen. Problematisch allerdings ist die Tatsache, dass es sehr viele numerologische Systeme gibt, die sich teilweise erheblich widersprechen. Allerdings beruhen die meisten im Tarot verwendeten Systeme auf der kabbalistischen Interpretation der zehn Sephiroth des Baum des Lebens.
Beim Legen der Karten wird häufig die Summe oder Quersumme der gelegten Karten benutzt, um beispielsweise die „Essenz“ oder die „Summe“ der Legung festzustellen. Auch die sogenanntenGeburtskarten oderPersönlichkeitskarten oder ähnliche werden in vielen Systemen durch numerologische Methoden ermittelt.
Kabbala
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Es gibt verschiedene Theorien, die eine Beziehung zwischen dem Tarot und der esoterischen Traditionen derKabbala herstellen wollen. Insbesondere wird dabei eine Beziehung konstruiert zwischen den 22 Verbindungen zwischen den 10Sephiroth des kabbalistischenLebensbaums, den 22 Buchstaben deshebräischen Alphabets und den 22 Großen Arkana des Tarot.
Diese Anwendungen kabbalistischer Konzepte auf das Tarot entstammen derchristlich-westlichen Rezeption der Kabbala. Kenner der jüdischen Kabbala wieGershom Scholem wiesen wiederholt auf Widersprüche zwischen dieser christlichen Tradition und der ursprünglichen jüdischen Kabbala hin.
Astrologie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Auch zur westlichenAstrologie werden in vielen Deutungssystemen des Tarot Verbindungen hergestellt. Ebenso gibt es einzelne Decks, die entsprechende Verbindungen zu anderen astrologischen Systemen herstellen; auf diese soll hier aber nicht eingegangen werden. Meist werden den einzelnen Karten die Tierkreiszeichen, Planeten und/oder astrologische Häuser zugeordnet, oft auch eines der vier Elemente, mit denen auch die Astrologie arbeitet. Deren Eigenschaften werden dann in die Deutung der jeweiligen Karte mit einbezogen. Allerdings herrscht keineswegs Einigkeit darüber, welches Zeichen zu welcher Karte gehört, und selbst einen Überblick zu geben würde den Rahmen des Artikels bei weitem sprengen. Daher als Beispiel nur die Zuordnung, wie sie Crowley für sein Tarot-System vornimmt.
Karte | Planet / Sternzeichen | Karte | Planet / Sternzeichen | Karte | Planet / Sternzeichen |
---|---|---|---|---|---|
0 Der Narr | Uranus | 8 Gerechtigkeit | Waage | 15 Der Teufel | Steinbock |
1 Der Magier | Merkur | 9 Eremit | Jungfrau | 16 Der Turm | Mars |
2 Die Hohepriesterin | Mond | 10 Rad des Schicksals | Jupiter | 17 Der Stern | Wassermann |
3 Die Herrscherin | Venus | 11 Die Kraft | Löwe | 18 Der Mond | Fische |
4 Der Herrscher | Widder | 12 Der Gehängte | Neptun | 19 Die Sonne | Sonne |
5 Der Hierophant | Stier | 13 Der Tod | Skorpion | 20 Das Gericht/Äon | Pluto |
6 Die Liebenden | Zwillinge | 14 Mäßigkeit | Schütze | 21 Die Welt | Saturn |
7 Der Wagen | Krebs |
Auch eine der gängigen Erklärungen der angeblichen Wirksamkeit von Astrologie, dieSynchronizität, haben viele Tarot-Autoren übernommen; insbesondere dann, wenn das Tarot zu divinatorischen Zwecken benutzt wird.
Weitere Systeme
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Beispiele für andere Systeme, die häufig oder gelegentlich mit dem Tarot in Verbindung gebracht werden, sindRunen, dasI Ging, diekeltischeMythologie, dieägyptische Mythologie, neuerdings auchEngel und viele andere mehr.
Legen und Lesen der Karten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Vorbereitung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Während viele Menschen sich auf das Lesen der Karten mit ausführlichen Ritualen, die etwa Kerzen, Musik und/oder Meditationen beinhalten können, vorbereiten, verzichten andere größtenteils oder völlig darauf. Eine gewisse Konzentration gilt aber allgemein als ratsam.
Deck und Legesystem sollten entsprechend der Fragestellung ausgewählt werden; dies ist jedoch, insbesondere was das Deck angeht, eine sehr subjektive Entscheidung, für die keine Regeln existieren.
Ebenfalls eine persönliche Entscheidung ist es, ob man beim Mischen der Karten bestimmten Ritualen oder Methoden folgt. Wenn man mit umgekehrten Karten arbeiten möchte, ist es notwendig, eine Methode zum Mischen der Karten zu wählen, bei der umgekehrte Karten vorkommen können; dies kann beispielsweise durch Abheben und Umdrehen von Karten geschehen.
Legesysteme
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Egal, zu welchem Zweck man die Tarot-Karten deuten möchte: Wenn man sich nicht darauf beschränken möchte, jeweils nur eine einzelne Karte auszuwählen und diese zu interpretieren, benötigt man ein Legesystem. Ein Legesystem ist jedes System, in dem bestimmte Plätze bestimmt werden, und diesen Plätzen eine bestimmte Bedeutung zukommt. Ein Legesystem kann aus nur zwei Karten bestehen, andere Legesysteme beziehen mehr Karten ein, einige sogar alle 78. Als wichtig dabei gilt nicht, sich an ein bestimmtes System zu halten, sondern ein zur Fragestellung passendes auszuwählen, oder selbst eines festzulegen. Daher ist die Anzahl der möglichen Legesysteme unbegrenzt.
Als Beispiele hier ein paar bekannte Legesysteme.[35]Die erste mit drei Karten und einigen möglichen Bedeutungen der Positionen, und die zweiteKeltisches Kreuz, die am häufigsten beschriebene Legemethode.
Legen mit drei Karten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die einfachste Art, Karten zu legen. Soll in der Denkweise der Tarot-Praktizierenden geeignet sein, um für einen selbst Tagesvorhersagen zu treffen oder kleinere Fragen zu beantworten.
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Das keltische Kreuz
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Eine der ältesten und bekanntesten Legearten. Durch die hohe Anzahl an gelegten Karten und die umfangreichen Fragemöglichkeiten soll sich diese sehr ausführliche Legeart für alle Fragen anbieten. Falls man unsicher sei, welche Legeart zu wählen ist, solle das keltische Kreuz verwendet werden.
Es gibt diverse Variationen desKeltischen Kreuzes. Während das eigentliche Legemuster bei all diesen Variationen gleich ist, bestehen insbesondere hinsichtlich der Reihenfolge und Bedeutung der Karten 3–6 Differenzen.
Der Kompass
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Beim Kompass hat man eine einfache Tendenzlegung. Diese Legeart ist aber beliebig erweiterbar und kann daher zu einer sehr guten Entscheidungshilfe werden. Die Legart wird gerne verwendet, wenn man vor der Kartenlegung schon vermutet, dass neue Fragen während dieser hinzutreten werden.
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Das Kreuz
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Kreuz gibt eher eine prägnante Interpretation wieder, die häufig in die richtige Richtung weist. Die Fragestellung kann hier zahlreich umgestellt werden, um somit immer neue Interpretationen der Karten zu ermöglichen. Sie wird gerne verwendet, um einen Trendverlauf oder eine Tendenz zu erkennen.
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Das Liebesorakel
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Liebesorakel ist angelehnt an das Kreuz, jedoch genau zugeschnitten auf Fragen rund um das Thema Partnerschaft. Mit der Position drei erhält man hier zudem eine Karte die auf den Partner eingeht. Hier kann man sehr genaue Legungen für alle Liebes- und Partnerschaftsfragen durchführen.
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Umgekehrte Karten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Je nachdem, wie die Karten gemischt wurden, ergeben sich unter Umständen beim Legen Karten, dieauf dem Kopf stehen. Viele, vor allem neuere Tarot-Systeme drehen diese Karten einfach wieder in die „richtige“ Position. Historisch allerdings wurden diese Karten (und werden in einigen Systemen bis heute) als das genaue Gegenteil der Bedeutung der Karte interpretiert. Würde also eine bestimmte Karte in einer bestimmten PositionPlötzlicher Reichtum bedeuten, bedeutet sie umgekehrtPlötzliche Armut. Dies wurde von vielen späteren Autoren allerdings als zu einseitig betrachtet. Umgekehrte Karten werden heute von den meisten Systemen so interpretiert, dass die grundsätzliche Bedeutung zutrifft, es aber einen problematischen Aspekt gibt.
Auch gibt es die Auffassung, dass die umgedrehten Karten historisch gesehen keine andere Bedeutung haben. Der Grund liegt in der Verwendung des Marseille-Decks, das eines der ersten Tarot-Decks war. In diesem Deck sind die meisten Abbildungen so angefertigt, dass sie sich spiegeln, und es somit keine auf dem Kopf stehende Karten dabei gibt.
Wichtig ist, dass sich der Kartenleger vor dem Kartenlegen entscheidet, ob die Karten für ihn in seiner Deutung eine andere Funktion haben, wenn sie auf dem Kopf stehen. Die Mischtechnik ist entscheidend. Die übliche Mischung in der Hand kann hier keine Abweichung generieren, daher kann dieser Aspekt nur zutreffen, wenn die Karten ausgebreitet auf dem Tisch gemischt werden, nicht in der Hand.
Rezeption
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Im GedichtThe Waste Land vonT.S. Eliot (1922, deutsch "Das wüste Land") erscheint im ersten Teil eine Seherin, Madame Sosostro, und beschäftigt sich mit Tarot-Karten.
- InDune Messiah (1969, deutsch „Der Herr des Wüstenplaneten“), dem zweiten Buch des RomanzyklusDune vonFrank Herbert, wird von einer Tarotwelle (ein Arrakistarot mit Bildern der Geschichte) berichtet, die den Bene-Gesserit-Hexen das Wahrsagen erschwert, weil durch die Bilder des Tarot die Klarheit ihrer Vision getrübt wird.
- In der FantasybuchserieDie Chroniken von Amber (1970 ff.) vonRoger Zelazny benutzt der Hauptcharakter Corwin die Karten des Tarot dazu, mit Familienmitgliedern zu kommunizieren. Die Karten bieten ihm auch die Möglichkeit, Übergänge zwischen verschiedenen Welten („Schatten“) zu öffnen und hindurchzugehen.
- Esteban López schrieb die beiden inhaltlich verbundenen RomaneTarok undRota, erstmals publiziert in den Jahren 1972 und 1985.[36]
- Im RomanDas Schloss, darin sich Schicksale kreuzen (1973; italienischer Originaltitel:Il castello dei destini incrociati) lässtItalo Calvino in einemoulipistischen Spiel Menschen, die nicht miteinander sprechen können, ihre jeweiligen Geschichten anhand von Tarot-Karten erzählen, die auf einem Tisch ausgelegt werden. Die so entstehenden Legebilder ergeben, je nachdem, von welcher Seite aus man sie „liest“, so unterschiedliche Erzählungen wie die vonFaust,Ödipus,Hamlet,Parzival,Roland oderJustine. Im Nachwort beschreibt Calvino das beinahe beliebig ausdeutbare Tarot als „Konstruktionsmaschine für Erzählungen“.
- Piers Anthony schrieb 1979/80 die Fantasy-Romane derTarot-Trilogie.
- Im ersten BuchSchwarz (1982) des RomanzyklusDer Dunkle Turm vonStephen King wird in Kapitel 5 dem Hauptcharakter Roland vom Mann in Schwarz ein Tarot gelegt, bei dem die drei KartenDer Gefangene,Die Herrin der Schatten undDer Tod gezogen werden.
- InUmberto Ecos RomanDas Foucaultsche Pendel (1988) fühlt sich der Hauptcharakter Casaubon gegen Ende des Romanes von Tarotkarten verfolgt, die scheinbar in jeder Buchhandlung in Paris angeboten werden.
- In der vierbändigen LuEllen-und-Kidd-Reihe (1989 ff.) des amerikanischen AutorsJohn Sandford verwendet der Protagonist Kidd ein Rider-Waite-Deck zur Analyse seiner jeweiligen Situation. Auch die Titel der Reihe sind an die Bezeichnungen der großen Arkana angelehnt.
- Arturo Pérez-Revertes RomanDer Club Dumas (1993) basiert auf fiktiven Tarotkarten; verfilmt vonRoman Polański als „Die neun Pforten“ (1999).
- Im BuchTarot paryski (1993) schreibt die polnische AutorinManuela Gretkowska auf mindestens zwei sprachlichen Ebenen: die den Pariser Alltag einer jungen Polin beschreibende Sprache trifft auf die die symbolische Bedeutung des Tarot interpretierende Sprache.
- In dem BuchHarry Potter und der Halbblutprinz (2005) vonJoanne K. Rowling begegnet die Hauptperson,Harry Potter, öfters scheinbar zufällig seiner Wahrsagelehrerin Sybill Trelawney dabei, wie sie Tarot-Karten zieht und dabei unbewusst die weitere Handlung des Buches voraussagt, unter anderem den Todesfall am Ende mithilfe der KarteDer Turm.
- In der Roman-TrilogieThe Arcana Chronicles (2012 ff.) vonKresley Cole stellen mehrere Charaktere die Großen Arkana dar.
Kunst
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Giardino dei Tarocchi (deutsch: Tarotgarten) von der KünstlerinNiki de Saint Phalle entworfen und ab 1979 realisiert und seit 1998 eröffnet.
- Im Rahmen seines ProjektsKunstgrenze installierteJohannes Dörflinger 2007 an der Grenze zwischenKonstanz undKreuzlingen 22 auf dieGroßen Arkana Bezug nehmende, sehr abstrahierte Skulpturen.
Comic
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- In der dritten Staffel des japanischen MangasJojo no Kimyō na Bōken,Stardust Crusaders sind die Fähigkeiten der Charaktere nach Tarotkarten benannt.
Musik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Der Schweizer KünstlerWalter Wegmüller veröffentlichte 1973 dasKrautrock-DoppelalbumTarot. Hier wurde er von Musikern wieManuel Göttsching,Klaus Schulze,Hartmut Enke,Harald Grosskopf,Jürgen Dollase,Jerry Berkers undWalter Westrupp unterstützt.
- Mike Batt veröffentlichte 1979 eineTarot Suite mit demLondon Symphony Orchestra.
- Ton Steine Scherben stellten ihr viertes AlbumIV (1981) nach den Karten der Großen Arkana zusammen. Durch dieses Projekt wurdenSchwefel zu dem ähnlich aufgebauten KonzeptalbumMystifier inspiriert.
- Im LiedTarot auf dem gleichnamigen Studioalbum (1988) vonJuliane Werding wird über eine Frau gesungen, die Tarotkarten legt.
- Marilyn Mansons AlbumHoly Wood (In the Shadow of the Valley of Death) (2000) enthielt 10 Tarot-Karten mit eigenem Motiv. Darin sind Motive unter anderem von John F. Kennedy oder der Band abgebildet.
- Die BandDark Moor veröffentlichte 2007 ein Album mit dem NamenTarot, dessen einzelne Titel sich auf einige der Großen Arkana beziehen.
- Die BandÆther Realm veröffentlichte 2017 ihr zweites AlbumTarot dessen Lieder nach Karten der Großen Arkana benannt sind.
Film
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- InJames Bond 007 – Leben und sterben lassen (1973) legt die SeherinSolitaire für den Bösewicht Kananga alias Mr. Big die Karten. Bond verführt sie mithilfe gezinkter Karten, aber dadurch verliert sie ihre Macht, die Zukunft zu sehen. So fällt sie in Ungnade bei Kananga, der sie töten will. Bond kann sie jedoch retten und Kananga töten. Benutzt wurde das DeckTarot of the Witches, gemalt von Fergus Hall; auf der Kartenrückseite ist ein stilisierter 007-Schriftzug. In einer späteren Filmszene wird einRider-Waite Deck mit derselben Rückseite benutzt.
- InPeter Jacksons FilmBraindead (1992) wird die Protagonistin Paquita durch eine Tarotlegung mit Karten des Crowley-Tarots in die Haupthandlung geführt. Dabei wird eine der Karten um das Gesicht des Hauptdarstellers erweitert und eine auf die Filmhandlung zugeschnittene Version des TrumpfesDer Stern verwendet.
- In derSimpsons-FolgeLisas Hochzeit (Staffel 6, Folge 19, 1995) besuchtLisa Simpson auf einem Mittelaltermarkt eine Wahrsagerin, die ihr Tarot legt. Zuerst legt die Wahrsagerin die KarteDer Tod bei der Lisa erschrickt, die Wahrsagerin aber, in Anspielung auf die übliche Wahrsagerpraxis, die Karte als gar nicht so schlimm bezeichnet. Als zweite Karte legt sieThe happy Squirrel (das Lustige Eichhörnchen), die Lisa niedlich findet, die Wahrsagerin aber beinahe in Panik versetzt. Einige neue Tarotspiele haben den Gag aufgenommen und haben dieThe-happy-Squirrel-Karte in ihr Set mit aufgenommen.
- In der Anime-SerieThe Vision of Escaflowne (1996) kann die Hauptdarstellerin Hitomi mittels Tarot-Karten die Zukunft vorhersagen. Jede Folge wird mit einer anderen, thematisch bezogenen Karte begonnen.
- In der Anime-SerieOne Piece (1997 ff.) scheint der Piratenkapitän Basil Hawkins Tarot-Karten zu legen, mit denen er die Zukunft sieht, beziehungsweise deren Wahrscheinlichkeiten berechnet.
- In der Anime-SerieYu-Gi-Oh! GX (2004 ff.) legt der Anführer der Gesellschaft des Lichts, Sartorius, Tarotkarten und vermag in die Zukunft zu sehen. Er verbindet die Karten teilweise mit den Charakteren aus der Serie wie zum BeispielDer Narr undJaden Yuki.
- In der Anime-SerieJoJo's Bizarre Adventure Part 3: Stardust Crusaders sind die sogenannten "Stands" der Charaktere nach Tarot-Karten benannt. Als Beispiel sindJotaro Kujos StandStar Platinum undDios StandThe World zu nennen.
- Im FilmKings of Rock – Tenacious D (2006) enthält der Vorspann zahlreiche echte und modifizierte bzw. erfundene Tarotkarten und deren Symbolik. Auch die Zwischenüberschriften sind in Form selbsterfundener Tarotkarten gestaltet.
- Im Staffelfinale der dritten Staffel der KrimiserieCriminal Minds (2008), hinterlässt eine New Yorker-Terrorgruppe eine Tarot-Todeskarte an einem der Tatorte, wie diesLee Boyd Malvo undJohn Allen Muhammad, die „Heckenschützen von D. C.“, taten.
- Im FilmDas Kabinett des Doktor Parnassus (2009) zieht Parnassus auf der Brücke die KarteDer Gehängte, kurz bevor sie den erhängten Mann unter der Brücke sehen.
- In der britischenBBC-SerieTorchwood gibt es eine Figur, ein kleines Mädchen, das dem ProtagonistenCaptain Jack Harkness mehrmals mithilfe von Tarot-Karten die Zukunft voraussagt.
- Im MärchenfilmDer Teufel und seine zwei Töchter (1989) spielt der Bauernsohn Martin (Thomas Heinze) mit dem Teufel (Héctor Alterio) Kartenraten mit denTarot de Marseille Karten.
Hörspiele
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- In der HörspielserieOffenbarung 23 -Das Wissen der Menschheit (Folge 13) vonJan Gaspard wird der Hauptperson,Georg Brand, mit dem Michelini-Tarot die Zukunft vorhergesagt.
- In Folge 82 „Die Karten des Bösen“ bei denDrei ??? spielt Tarot eine zentrale Rolle.
- In Folge 9 „Im Bann des Tarot“ bei den Drei !!! tragen Tarot-Karten einen wichtigen Teil zur Lösung des Falls bei.
Computerspiele
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Im dritten Teil derAdventure-ReiheMonkey Island (1997) legt eine Wahrsagerin Guybrush Tarotkarten und zieht dabei fünfmalDer Tod, was schlechtes für seine Zukunft ahnen lässt. Im in mehrere Episoden aufgeteilten TeilTales of Monkey Island erzählt die Voodoo Lady zu Beginn jeder Episode die Geschehnisse der bisherigen, die sie mit (vermutlich selbst) erfundenen Tarot-Karten wieDer Wissenschaftler undDer Verrat illustriert. Im Spiel selbst kann sie durch ihre Karten auch aktiv Ereignisse bewirken.
- In der Persona-Reihe (Persona,Persona 2: Innocent Sin,Persona 2: Eternal Punishment,Shin Megami Tensei: Persona 3,Shin Megami Tensei: Persona 4,Persona 5) spielen die Tarot-Karten, in Verbindung mit den psychologischen Zuordnungen zu den Archetypen Carl Gustav Jungs eine zentrale Rolle. Die Beziehungen des Hauptcharakters zu Gruppen oder Personen als auch zu Gegnern sind jeweils einer Trumpfkarte zugeordnet. Teil 3 und 4 verwenden das Rider-Waite-Kartendeck, Teil 5 verwendet eine thematische Umkehrung des Marseille-Kartendecks.
- Im SpielThe Binding of Isaac (2011) findet Isaac diverse Tarot-Karten aus der Großen Arkana, die er einsetzen kann. Die Namen der Karten entsprechen dem Rider-Waite-Tarot, jedoch sindKraft undGerechtigkeit nicht vertauscht.
- Im SpielSayonara Wild Hearts erscheinen alle großen Arcana in Kartenform, obwohl viele von ihnen auch andere Formen oder Präsentationen haben. Einige (wie der Narr, der Tod, der Teufel und andere) haben menschliche Formen, die entweder der Charakter des Spielers oder seine Gegner sind. Andere (wie das Glücksrad, die Stärke usw.) erscheinen als Werkzeuge oder Waffen, die für die Gestaltung der Kapitel wesentlich sind.
- Im 2020 erschienenen SpielCyberpunk 2077 spielen Tarotkarten eine wichtige Rolle: Die Hauptfigur V nimmt im Spielverlauf ein erstes Motiv eines eigens für das Spiel gestalteten Sets wahr; dabei bleibt offen, ob es sich um eineHalluzination oder einenGlitch in der Körper-Hardware der Figur handelt. Danach startet die MissionFool on the Hill, in deren Verlauf V die 26 weiteren Motive des Sets finden muss, die inNight City verteilt sind. Einige Motive (z. B.der Narr) hängen dabei thematisch mit der Haupthandlung zusammen und lassen sich nur finden, wenn der Spielverlauf der Haupthandlung fortgesetzt wird.
- Im 2024 erschienenen SpielBalatro bilden die im Laufe eines Spieldurchlaufs erscheinenden Tarot-Karten viele Möglichkeiten, das eigene Spieldeck zu verändern. Dabei werden (Stand Version 1.0) allerdings nur 22 Karten des Tarot-Decks im Spiel verwendet[37]. Das (pixelhafte) Design der Balatro-Tarotkarten entspricht erkennbar einem Rider-Waite-Tarot.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Quellen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Auch wenn die klassischen Autoren des esoterischen Tarot in ihren Darstellungen regelmäßig behaupten, das Tarot so darzustellen, wie es ist und seit den alten Ägyptern oder noch älteren Zeiten stets war, so sind ihre Schriften die eigentlichen Quellen moderner Auffassung vom Tarot und gelten daher hier als Primärliteratur.
- Jean-François Alliette:Etteilla, ou Maniere de se Récréer avec le Jeu de Cartes Nommées Tarots. Lesclapart, Amsterdam & Paris 1770. Erweiterte Ausgabe im Selbstverlag, Paris 1783–1785. 4 Bde. (“Cahiers”): I, II, III, 1783; IV, 1785. Nachdruck von I und II: Jobert, Paris 1977. Nachdruck von IV unter dem Titel: Etteilla:L’astrologie du livre de Toth. Hg. von Jacques Halbronn. Guy Trédaniel, Paris 1993.
- Paul Foster Case:An introduction to the study of the tarot. Azoth, New York 1920.
- Paul Foster Case:The Tarot: A Key to the Wisdom of the Ages. Macoy, New York 1947. Deutsch:Schlüssel zur ewigen Weisheit des Tarot. Urania, Neuhausen 1992,ISBN 3-908644-87-9. Neuausgabe: Pomaska-Brand, Schalksmühle 2006,ISBN 3-935937-41-5.
- Antoine Court de Gébelin:Le Monde primitif analysé et comparé avec le monde moderne. 1773/1784 (Spekulationen zum ägyptischen Ursprung des Tarot in Bd. VIII). Neuausgabe: Elibron, Paris 2001.
- Aleister Crowley:The Book of Thoth. A Short Essay on the Tarot of the Egyptians. In:The Equinox III:5. Mit Frieda Harris. Nachdruck: Samuel Weiser, New York 1969,ISBN 0-87728-268-4,online. Deutsche Ausgabe:Das Buch Thoth. Ägyptischer Tarot. 11. Aufl. Urania, Neuhausen 2005,ISBN 3-908644-73-9.
- Sergius Golowin:Die Welt des Tarot. Geheimnis und Lehre der 78 Karten der Zigeuner. Mit 78 Abbildungen des Zigeuner-Tarots vonWalter Wegmüller. Sphinx, Basel 1975 (seinerzeit sehr verbreitetes Tarot-Buch).
- P. D. Ouspensky:The Symbolism of the Tarot. Philosophy of Occultism in Pictures and Numbers. Dover Publications, New York 1976,ISBN 0-486-23291-3,online.
- Papus:Le Tarot des Bohémiens, clef absolue des sciences occultes. Le plus ancien livre du monde; à l'usage exclusif des initié. Carré, Paris 1889. Deutsch:Tarot der Zigeuner, der absolute Schlüssel zur Geheimwissenschaft. Ansata, Bern u. a. 1999,ISBN 3-502-20245-1.
- Anonymus d'Outre-Tombe (=Valentin Tomberg):Méditations sur les Arcanes Majeurs du Tarot. Par un auteur qui a voulu conserver l'anonymat. Vorwort vonHans Urs von Balthasar. Aubier Montaigne, Paris 1980. Deutsch:Die großen Arcana des Tarot. 2 Bde. Herder, Basel 1993,ISBN 3-906371-05-0.
- Valentin Tomberg:Der wandernde Narr – Die Liebe und ihre Symbole. Eine christliche Tarot-Meditation. Zweisprachig. Nach handschriftlichen Aufzeichnungen aus dem Französischen übersetzt von Wilhelm Maas. Herausgegeben vonFriederike Migneco undVolker Zotz. Kairos Edition, Luxemburg 2007,ISBN 2-9599829-5-9.
- Arthur Edward Waite:The Pictorial Key to the Tarot. Weiser 2008,online. Deutsche Ausgabe:Der Bilderschlüssel zum Original Rider Waite Tarot. Fragmente einer geheimen Überlieferung hinter dem Schleier der Divination. Illustrationen nach Zeichnungen von Pamela Colman Smith. Übersetzung von Astrid Ogbeiwi. Urania, Neuhausen 2005,ISBN 3-03819-070-5.
- Arthur Edward Waite:The Tarot: An Antique Method of Divination. In:Walford's Antiquarian. A Magazine and Bibliographical Review. XII/4 (1887), S. 210–213.
- Oswald Wirth:Le livre de Thoth. Les 22 arcanes de Tarot […] de Stanislas de Guaita. Paris 1889 (erschien nur in limitierter Auflage mit einem Satz handkolorierter großer Arkana).
- Oswald Wirth:Le tarot des imagiers du moyen âge restitvé dans l'esprit de son symbolisme. Le Symbolisme, Paris 1926. Neuausgabe mit einem Vorwort von Roger Caillois: Tchou, Paris 2006,ISBN 2-7107-0728-4. Deutsch:Die Magie des Tarot. Ein Lehrbuch esoterischer Einweihung. Fischer-Media-Verlag, Münsingen 1998,ISBN 3-85681-404-3. Englische Ausgabe:The Tarot of the Magicians. Weiser, New York 1985,ISBN 0-87728-656-6, 2. Aufl. 1990.
Sekundärliteratur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Bill Butler:Dictionary of the Tarot. Schocken, New York 1975.
- Ronald Decker, Michael Dummett:A history of the occult tarot, 1870–1970. Duckworth, London 2002,ISBN 0-7156-3122-5.
- Ronald Decker, Thierry Depaulis, Michael Dummett:A wicked pack of cards: the origins of the occult tarot. Duckworth, London 1996,ISBN 0-7156-2713-9.
- Michael Dummett, Sylvia Mann:The Game of Tarot – From Ferrara to Salt Lake City. Duckworth, London 1980,ISBN 0-7156-1014-7.
- Helen Farley:A Cultural History of Tarot: From Entertainment to Esotericism. Tauris 2009,ISBN 978-1-84885-053-8.
- Eckhard Graf:Mythos Tarot – historische Fakten. Param Verlag, Alberstedt 1989,ISBN 3-88755-004-8.
- Eckhard Graf:Lexikon des Tarot sowie der Orakel- und Selbsterfahrungsspiele. Nagelschmid, Stuttgart 1991,ISBN 3-927913-03-0 (Lexikon der verschiedenen Tarot-Decks).
- Marion Guekos-Hollenstein:Zur psychologischen Deutung des Tarock-Spiels. Dissertation Zürich 1978. Überarbeitete Buchausgabe:Quellen des Tarot. Unbekannte Schätze in den 22 Großen Arkana. Königsfurt-Urania, Krummwisch 2000,ISBN 3-933939-06-2.
- Paul Huson:The Devil's Picture Book. The Compleat Guide to Tarot Cards. Abacus 1972.
- Paul Huson:Mystical Origins of the Tarot. From Ancient Roots to Modern Usage. Destiny Books 2004,ISBN 1-62055-183-7.
- Stuart R. Kaplan:The Encyclopedia of Tarot. 4 Bde. U.S. Games Systems, New York 1979–2005.
- Stuart R. Kaplan:Tarot Classic. U.S. Games Systems, New York 1972. Deutsch:Der Tarot. Geschichte – Deutung – Lesesysteme. Hugendubel, München 1984.
- Johannes Fiebig (Hrsg.):Das Tarot von A.E. Smith und P. Coleman Smith. Die Geschichte des populärsten Tarot der Welt. Taschen, Köln 2023
- Thomas Körbel:Hermeneutik der Esoterik. Eine Phänomenologie des Kartenspiels Tarot als Beitrag zum Verständnis von Parareligiosität. Reihe:Religion und Biographie Bd. 6, Münster 2001,ISBN 3-8258-5378-0.
- Martin Kriele, Robert Spaemann (Hg.):Die großen Arcana des Tarot. Meditationen desAnonymus d’Outre-Tombe. Herder, Basel 1989, 4 Bd.,ISBN 3-906371-01-8 (interdisziplinäre Arbeit zur christliche Hermetik).
- Jean-Pierre Laurant:Tarot. In:Wouter J. Hanegraaff (Hg.):Dictionary of Gnosis & Western Esotericism. Brill 2006,ISBN 978-90-04-15231-1, S. 1110–1112.
- Kurt Hildebrand Matzak:Tarok – Rota – Tarot. Das Geheimnis der Tarokkarte. Leykam, Graz & Wien 1976,ISBN 3-7011-7069-X.
- Hildegard Piegeler:Tarot. Bilderwelten der Esoterik. Wilhelm Fink Verlag, München 2010,ISBN 978-3-7705-4934-4.
- Belinda Rodik:Tarot-Lexikon. Grundbegriffe und Schlüsselworte zu Symbolik und Deutung. Schirmer, Darmstadt 2008,ISBN 978-3-89767-612-1.
- Ralph Tegtmeier:Tarot – Geschichte eines Schicksalsspiels. DuMont, Köln 1986,ISBN 3-7701-1682-8.
Esoterische Ratgeberliteratur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Zahl von Schriften aus dem Bereich esoterischer Ratgeberliteratur zum Tarot ist unüberschaubar. Daher hier nur eine kleine Auswahl:
- Hajo Banzhaf:Das Tarot-Handbuch. 10. Auflage. Hugendubel, München 1998,ISBN 3-88034-697-6.
- Paul Fenton-Smith:Tarot Revealed: A Beginner's Guide. Allen & Unwin, 2008,ISBN 978-1-74176-282-2.
- Marcia Masino:Tarot. Das Praxisbuch. Was die Karten bedeuten, wie man sie legt und interpretiert. Ludwig, München 2001,ISBN 3-7787-3677-9.
- Rachel Pollack:Seventy-Eight Degrees of Wisdom. 2 Bde. Aquarian, Wellingborough. Bd. 1:The Major Arcana. 1980. Bd. 2:The Minor Arcana and Readings. 1983. Deutsch:Tarot – 78 Stufen der Weisheit. Knaur, München 1985,ISBN 3-89060-508-7.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Tarotwelten
- Aeclictic Tarot, Sammlung von über 1600 Tarot-Decks mit Bildbeispielen (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Duden, Die deutsche Rechtschreibung, 2007
- ↑Rachel Pollack:Der Haindl Tarot. Droemer Knaur, München 1988, S. 7,ISBN 3-426-26374-2.
- ↑Early Tarot Notes. Early Playing Cards Research
- ↑abStuart R. Kaplan:Der Tarot, Geschichte, Deutung, Legesysteme. Heinrich Hugendubel Verlag, München 1972, S. 41 ff.,ISBN 3-88034-224-5.
- ↑Vgl.: Willy Schrödter:Das Rosenkreuz. Origo Verlag. S. a.: Peter Ortmann:Der Lombardische Tarot. Falken Taschenbuch.
- ↑Ronald Decker, Thierry Depaulis,Michael Dummett:A Wicked Pack of Cards: The Origins of the Occult Tarot. London 1996,ISBN 0-7156-2713-9.
- ↑Hajo Banzhaf:Das Tarot-Handbuch. Hugendubel, 10. Auflage, München 1998,ISBN 3-88034-697-6.
- ↑trionfi.com - The Oldest Tarot Cards
- ↑Trionfi Cards - Early Documents
- ↑Ferrara 1441 - where the Tarot cards started
- ↑Museum for old Playing Cards
- ↑Cary Yale Tarocchi
- ↑Tarot: 5x14-theory
- ↑Bianca Maria Visconti in Ferrara 1441 - Tarot Research
- ↑Spotlights on the 5x14-Theory
- ↑Trionfi Cards - Early Documents
- ↑Baldassare Castiglione, Il Cortegiano. Extract with notes to playing cards
- ↑D'Allemagne vol. I, pp. 297-8, vol. II, pp. 244, 246, 492, 502.
- ↑D'Allemagne vol. II, S. 258
- ↑Michael Dummett:The Game of Tarot from Ferrara to Salt Lake City. 1980, Duckworth,ISBN 0-7156-1014-7.
- ↑Kurzbesprechung3 (Memento desOriginals vom 19. Januar 2007 imInternet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tarotwelten.de
- ↑Arthur Edward Waite:Der Bilderschlüssel zum Original Rider Waite Tarot. Neuübersetzung 2005, AGM Urania,ISBN 3-03819-070-5.
- ↑Learntarot
- ↑Aleister Crowley:Das Buch Thoth. Ägyptischer Tarot. AGM Urania, 11. Aufl., 2005,ISBN 3-908644-73-9
- ↑Andreas Huettl und P.-R. König:Satan – Jünger, Jäger und Justiz, 416 S., Kreuzfeuer Verlag,2006, S. 202.
- ↑Eckhard Graf: Mythos Tarot, param 1989, S. 25
- ↑Josef Machynka:Eclectic Tarot Deck, Verlag Piatnik, Wien 1986,ISBN 3-900300-19-4
- ↑Josef Machynka:Ibis Tarot Deck, Verlag Us Games Systems Inc; Auflage: Gmc Crds (Juni 1988),ISBN 0-88079-516-6,ISBN 978-0880795166
- ↑Tarocchi Marvel. Abgerufen am 26. Januar 2014.
- ↑Marvel Tarot, marvel.wikia.com. Abgerufen am 26. Januar 2014.
- ↑Discordian Deck (engl.; PDF; 674 kB)
- ↑Bernhard Sommer-Teckenburg:Klärungshilfe mit Tarot. Diplomarbeit im Fachbereich Psychologie, Universität Hamburg 1991; Seite 21. - Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung über die psychologische Beratung mit Tarot (zu beziehen über dasInternetportal des Autors).
- ↑Elisabeth Haich (Hrsg.):Tarot - Die zweiundzwanzig Bewusstseinsstufen des Menschen, Drei Eichen Verlag, Oktober 2000, TB,ISBN 978-3-7699-0599-1
- ↑Rachel Pollack:The Shining Woman Tarot. 1994, wieder veröffentlicht 2001 alsThe Shining Tribe Tarot.ISBN 1-56718-532-0.
- ↑Die Darstellung der Legesysteme wurde übernommen vonhttps://web.archive.org/web/20111017085431/http://www.tarotonline.de/legesysteme
- ↑Die deutschsprachigen Ausgaben erschienen im März-Verlag: „Liebe & Tarot“, Übersetzung aus dem Niederländischen von Johannes Piron,ISBN 3-88880-008-0; „Rota und Liebe. Ein Tarot-Roman“, Übersetzung aus dem Niederländischen von Martin Lehmann,ISBN 3-88880-031-5.
- ↑Fandom Balatro Wiki: Tarot Cards. Abgerufen am 21. April 2024.