Tanzwerder
Tanzwerder | |
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Gewässer | Weser (Werra,Fulda) |
Geographische Lage | 51° 25′ N,9° 39′ O51.4198759.6487388888889Koordinaten:51° 25′ N,9° 39′ O |
DerTanzwerder ist eineFlussinsel bzw. einWerder am Rande der Innenstadt vonHann. Münden inSüdniedersachsen, die seit 1897 durch einenSchleusenkanal zweigeteilt ist.
Geographische Lage
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Tanzwerder liegt imNaturpark Münden westlich der Altstadt von Hann. Münden. An der Spitze des Werders steht derWeserstein, wo sich auf116,5 m ü. NHN der Zusammenfluss vonFulda undWerra zurWeser befindet. Der Tanzwerder liegt in der Talaue dieser Flüsse. Ursprünglich war dies eine Sumpflandschaft, in der sich durch Flussanschwemmungen erhöhte Stellen, wie der Tanzwerder, derDoktorwerder, derBlümer Werder und derEselwerder, gebildet haben. Seine Zweiteilung entstand durch den Bau der imNebenarm des Flusses befindlichen Fuldaschleuse. Er besteht fuldaabwärts betrachtet aus demOberen Tanzwerder und demUnteren Tanzwerder. Das Südende des oberen ist vom Nordende des unteren Inselteils etwa 770 m entfernt; beide Teile sind zusammen rund 7,8 ha groß.[1]
Der Tanzwerder ist über zwei Brücken über denMühlenarm der Fulda erreichbar. Im Süden steht die (neue)Löwenbrücke,[2] eine 30 m lange Straßen- und Fußgängerbrücke, die seit dem Frühjahr 2015 errichtet und am 1. Oktober 2015 für den Verkehr freigegeben wurde.[3] Sie ist Ersatz für den rund 40 Jahre[4] alten, schmaleren und etwa 20 m[1] südwestlich davon befindlichen Vorgängerbau (alte)Löwenbrücke, der 2016 abgerissen wurde. Hinüber führt das westnordwestliche Endstück der aus der Altstadt kommendenTanzwerderstraße, die nach Kreuzen der StraßeKasseler Schlagd die jenseits der Brücke auf dem Inselteil verlaufende StraßeTanzwerder erreicht. Parallel zu dieser Stichstraße mit Endschleife ist auf dem Inselgelände als Spazierweg derGustav-Blume-Weg angelegt. Rund 150 m[1] nordöstlich derLöwenbrücke führt vom Übergangsbereich derKasseler Schlagd zur StraßeBremer Schlagd dieMühlenbrücke zum Unteren Tanzwerder. Sie liegt westlich derMühlenstraße und ist eine 76 m langeFußgängerbrücke, die denEselwerder als rund 0,2 ha[1] große Flussinsel desMühlenarms überquert.
Außerdem führt zum Unteren Tanzwerder vom westlich liegenden StadtteilAltmünden dieHängebrücke Hann. Münden als schmale und etwa 72 m[1] lange Fußgängerbrücke über den Hauptarm der Fulda. Über diese Brücke verläuft derMärchenlandweg nahe dem auf dem Inselteil gelegenen Ende seiner Hauptweg-Etappe 4 und dortigem Beginn seiner Hauptweg-Etappe 5. Am Weserstein endet mit dem AbschnittSchloss Berlepsch – Hann. Münden die Etappe 17 desWerra-Burgen-Steigs.
Geschichte
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Der Tanzwerder diente den Mündener Bürgern seit altersher als Veranstaltungsort. Aus dem Jahr 1411 ist überliefert, dass an Pfingsten auf dem Werder dasVogelschießen stattfand. Auf der frühesten bildlichen Darstellung des Tanzwerders von 1585 ist die Werdermühle abgebildet, die alsWassermühle an einem Flussarm der Fulda stand. Sie befand sich direkt gegenüber der stadtseitig gelegenenGraumühle. Noch um 1730 gab es auf der Flussinsel die Flurbezeichnung Kreis, was auf ein früheres Labyrinth in der Art einerTrojaburg hinweist, in der die Vertreibung des Winters begangen wurde. Weitere Nutzungen im Laufe der Zeit waren Festplatz bei Volksfesten, Zirkusveranstaltungen und Heimatfesten (1897 und 1909), Aufmarschplatz bei politischen Kundgebungen, Hunderennplatz der Forstakademie und Fußballplatz sowie Open-Air-Musikveranstaltungen. Der Tanzwerder diente auch alsRasenbleiche undExzerzierplatz der Garnison im 19. Jahrhundert. Die Personenschifffahrt am Schiffsanleger des Werders begann 1876.
Oberer Tanzwerder
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DerObere Tanzwerder ist der südsüdwestliche und kleinere der beiden Inselteile; er ist etwa 500 m lang, maximal rund 110 m breit und 3,4 ha groß.[1] Der Insel süd- bis südwestlich vorgelagert sind unterhalb vom oberen Fuldawehr im Hauptarm der Fulda zwei kleine Flussinseln. Auf dem Inselteil gibt es einenCampingplatz, und im Norden liegt am Inselwestufer im Hauptarm ein Bootsanleger. DenOberen undUnteren Tanzwerder verbindet eine schmale Fahrweg- und Fußgängerbrücke im Bereich des Campingplatzes am oberen Ende der Fuldaschleuse.
Über den Südteil desOberen Tanzwerders sowie über dortige Bereiche des Haupt- undNebenarms der Fulda führt die 192,8 m[5] langePionierbrücke mit derBundesstraße 496. Die vorherige Brücke von 1946 wurde von 1990 bis 1993 durch einen Neubau ausgetauscht.[5] Über diese Brücke führt nahe dem Ende seiner Nebenweg-Etappe 31 derMärchenlandweg. Von der Brücke gibt es keine direkte Straßen- und Fußweganbindung zur Flussinsel.
Unterer Tanzwerder
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DerUntere Tanzwerder ist der nordöstliche und größere der beiden Inselteile; er ist auch etwa 500 m lang, maximal aber rund 150 m breit und knapp 4,4 ha groß.[1] Er hat ein parkähnliches Gelände, an dessen als Weserspitze bezeichneten Nordende derWeserstein steht. Östliche Nachbarinsel ist der jenseits derKleinen Weser und nördlich der Altstadt liegendeDoktorwerder. Die etwa 200 m[1] langeKleine Weser entsteht unmittelbar nordwestlich der Altstadt durch den Zusammenfluss des Fulda-Mühlenarms und des Werra-Nebenarms. Sie endet kurz vor dem Weserursprung zwischen dem Nordende desUnteren Tanzwerders und dem Nordwestende des Doktorwerders.
Auf demUnteren Tanzwerder befinden sich einzelne Wohn- und Gastronomiegebäude, eineFahrradstation, ein großer Parkplatz mitWohnmobilstellplatz und einInterkultureller Garten[6] mit Pflanzen, die im Koran und in der Bibel erwähnt sind. Außerdem ist derFischlehrpfad Fulda-Werra-Weser[7] mit 14 Stationen vorhanden, an denen heimische Fische, die in den drei anliegenden Flüssen leben, abgebildet und erklärt sind. Der Inselteil dient seit jeher als Veranstaltungsort und alsFestplatz beiVolksfesten.
Nahe dem Inselnordende liegt am Inselwestufer im Hauptarm der Fulda ein Schiffsanleger, an dem Ausflugsschiffe von Fulda und Weser anlegen.
Etwa 400 m nordwestlich des Unteren Tanzwerders steht weserabwärts die von der Nordspitze der Flussinsel sichtbareWeserbrücke. Hinüber verlaufen zwischen Altmünden undGimte die Bundesstraßen3 und80.
- Gedenkstein auf demUnteren Tanzwerder zur Geschichte der Flussinsel
- Interkultureller Garten auf demUnteren Tanzwerder
- Blick vomQuestenberghang über den Weserursprung zumUnteren Tanzwerder; im Hintergrund der Kaufunger Wald
- Blick vom Tanzwerder weserabwärts vomWeserstein auf dem Unteren Tanzwerder zurWeserbrücke; dahinter derReinhardswald
- FahrgastschiffWeserstein am Schiffsanleger des Unteren Tanzwerders
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Karl Brethauer:Hunderennen auf dem Tanzwerder. In:Münden. Gesammelte Aufsätze. Erste Folge. Verlag Hans Fiedler, Hann. Münden 1984, S. 98–99.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Kurzbeschreibung mit Fotos
- Tanzwerder – Weserstein, 360-Grad-Panoramabild (Flash/HTML5), auf teschner-multimedia.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑abcdefghLängen- und Flächenangaben per FunktionEntfernung messen aufGoogle Maps
- ↑Neue Löwenbrücke in Münden schwebt Stück für Stück heran, vom 15. April 2015, abgerufen am 16. Februar 2016, auf hna.de
- ↑Neue Löwenbrücke über die Fulda ist frei für den Verkehr, vom 1. Oktober 2015, abgerufen am 16. Februar 2016, auf hna.de
- ↑Neubau der Löwenbrücke in Hann. Münden: Start Anfang Oktober, vom 11. September 2014, abgerufen am 16. Februar 2016, auf hna.de
- ↑abHann. Münden:Pionierbrücke, abgerufen am 16. Februar 2016, auf structurae.de
- ↑Der Interkulturelle Garten (Memento desOriginals vom 16. Februar 2016 imInternet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hann.muenden.de, abgerufen am 16. Februar 2016, auf hann.muenden.de
- ↑Fischlehrpfad Fulda-Werra-Weser (Memento desOriginals vom 16. Februar 2016 imInternet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hann.muenden.de, inEinweihung Fischlehrpfad…, vom 19. April 2004, abgerufen am 16. Februar 2016, auf hann.muenden.de