Taktkopf
DerTaktkopf ist ein Begriff aus derAudiotechnik. Soll bei einer analogenMehrspurproduktion eine weitere Spur (z. B. Instrumentalspur) zu einer bestehenden Aufnahme hinzugefügt werden, orientiert sich der Künstler während der Aufnahme am bereits auf demTonband vorhandenen Audiomaterial, das ihm beispielsweise überKopfhörer zugeführt wird. Dieses Tonsignal, an dem sich der Künstler orientiert, wird auchTaktsignal[1] genannt. Der konstruktiv bedingte Zeitversatz, hervorgerufen durch den Montageabstand zwischenWiedergabekopf/Hörkopf (HK) undSprechkopf (SK) in derBandmaschine, verhindert, dass zu diesem Zwecke der normale Hörkopf verwendet werden kann. Damittaktgenau gearbeitet werden kann, wird hierbei der Sprechkopf zur Wiedergabe verschaltet – und in dieser FunktionTaktkopf genannt.
Der Taktkopf ist also keine weitere Art vonTonkopf (wie etwa Sprech- und Hörkopf, auch als Aufnahme- und Wiedergabekopf bezeichnet); vielmehr wird so der analoge Sprechkopf genannt, wenn er beim Synchronisieren vorübergehend als Hörkopf gebraucht wird. Im Gegensatz zuKombiköpfen wird hierbei nicht versucht, bei der Auslegung einen Kompromiss zwischen den Anforderungen für Hör- und Sprechköpfe zu finden. Daher ist die Tonqualität deutlich hörbar schlechter, weil der Aufnahmekopf einen engeren Spalt hat und bei der Wiedergabe wegen weniger Drahtwindungen auch einen geringeren Pegel abgibt als ein Wiedergabekopf. Während des Abmischens einer Aufnahme kommt nur noch der normale Wiedergabekopf zum Einsatz, so dass der beschriebene Qualitätsnachteil normalerweise nicht in dieAbmischung einfließt.
Im Jahre 1954 ließLes Paul bei der FirmaAmpex auf eigene Kosten einen 8-Spur-Bandrekorder bauen. Seine Idee der Synchronisation von vielen Tonspuren wurde unter dem NamenSel-Sync (für selective synchronous) bekannt, bei dem einSprechkopf eine neue Spur aufnehmen und gleichzeitig zuvor aufgenommene Spuren abspielen kann. Dieses war richtungsweisend für die Zukunft derMehrspuraufnahmetechnik.
Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Beleg
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Michael Dickreiter, Volker Dittel, Wolfgang Hoeg, Martin Wöhr (Hrsg.):Handbuch der Tonstudiotechnik. (8. überarbeitete und erweiterte Auflage) 2014, S. 543. Kapitel 8.10.2, zitiert nachGoogle Books