Taifalen

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DieTaifalen waren ein Volk unsicheren Ursprungs. Meist werden sie denOstgermanen zugerechnet,[1] teilweise aber auch mit denSarmaten in Verbindung gebracht.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

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Die Taifalen erscheinen gemeinsam mit denTerwingen in der Geschichtsschreibung, als sie 248 gemeinsam mitWandalen,Peukinern undKarpen in Niedermösien (Bulgarien) einfielen.[2] Der terwingisch-taifalische Stammesverband sollte über 100 Jahre Bestand haben.[3] Taifalen, Victofalen und Terwingen siedelten lange Zeit in der ehemaligenrömischen ProvinzDakien (Walachei,Banat,Siebenbürgen) und in der Gegend an der unterenDonau.[4] Die Taifalen waren ein sehr mobiles Reitervolk und verfügten wohl nur in geringem Umfang über „feste“ Wohnsitze.[5] Bald setzte ein Verschmelzungsprozess der unterschiedlichen Stämme ein. Die terwingischeAristokratie bestand im 4. Jahrhundert aus Taifalen,Sarmaten,kleinasiatischen Minderheiten, ehemaligenrömischenProvinzialen,dako-carpischen Gruppen und verschiedenstenIraniern.[6] Im Jahr 291 verbündeten sich Terwingen und Taifalen gegen die nach Dakien expandierendenHasding-Vandalen undGepiden.[4]Konstantin der Große (306–337) drängte seit 328 die Taifalen und Terwingen von der Donau ab, die sich daraufhin nach Nordwesten orientierten und um 332 mit den Theiß-Sarmaten in Konflikt gerieten.[7] Dann avancierten sie zu römischenfoederati und schlugen unterConstantius II. (337–361) in den Jahren 358/359 einen Aufstand derLimiganten nieder.[3]

Schildbemalung derEquites Honoriani Taifali iuniores

Unter dem immer stärker werdenden Druck derHunnen zerfiel im Jahr 376 auch der terwingisch-taifalische Stammesverband.[3] Die Taifalen verließen das Gebiet und schlossen sich den greutungischenOstgoten an. UnterFarnobius wurden sie 377 vomDux der Valeriae ripensis,Frigeridus, imMarizatal geschlagen. Die Überlebenden wurden in Norditalien beiModena,Reggio nell’Emilia undParma angesiedelt, wo noch in langobardischer Zeit der OrtsnameTaivalo, heuteSan Giovanni in Persiceto, an sie erinnerte.[5] Andere wurden nach Gallien deportiert, wo der OrtTiffauges nach ihnen benannt ist.[2]

Im frühen 5. Jahrhundert sind mehrere ihrer Kampfverbände in derNotitia Dignitatum aufgelistet:[8]

  • EineVexillation derEquites Honoriani Taifali iuniores unterstand als in Gallien stehende Kavallerieeinheit demMagister equitum des Westens.[9]
  • DieEquites Honoriani (Taifali) iuniores unterstanden demComes Africae.
  • DieEquites Taifali waren unter dem Befehl desComes Britanniarum inBritannien stationiert.[10]
  • In Gallien stand einPraefectus Sarmatarum et Taifalorum gentilium (Präfekt der Sarmaten und Taifalen) inPictavis (Poitiers) unter dem Befehl desMagister equitum Galliarum.[11]

Als die Westgoten in Südfrankreich dasTolosanische Reich (418–507) errichteten, wurden viele Taifalen Untertanen derwestgotischen Könige. Die Völker behielten jedoch ihre Identität und es kam nicht zu einer Annäherung wie zweihundert Jahre zuvor.[5] Die Christianisierung begann in der Mitte des 5. Jahrhunderts. Inmerowingischer Zeit ist einpagus theifalia (etwa „Taifalen-Gau“) belegt.Gregor von Tours schrieb Ende des 6. Jahrhunderts, dass die zum Teil nochheidnischen Taifalen ihren Bischof nicht aus religiösen Gründen ermordet hätten, sondern weil er ihnen vom fränkischen König aufgezwungen wurde.[12]

Quellen

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Literatur

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Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Peter Heather:The Goths. Wiley-Blackwell, 1998,ISBN 0-631-20932-8, S. 45.
  2. abHannsferdinand Döbler:Die Germanen. Orbis, 2000,ISBN 3-572-01157-4, S. 261.
  3. abcHerwig Wolfram:Die Goten. C.H.Beck, 2001,ISBN 3-406-33733-3, S. 72.
  4. abHerwig Wolfram:Die Goten. C.H.Beck, 2001,ISBN 3-406-33733-3, S. 67.
  5. abcHerwig Wolfram:Die Goten. C.H.Beck, 2001,ISBN 3-406-33733-3, S. 100–101.
  6. Herwig Wolfram:Die Goten. C.H.Beck, 2001,ISBN 3-406-33733-3, S. 19.
  7. Herwig Wolfram:Die Goten. C.H.Beck, 2001,ISBN 3-406-33733-3, S. 70.
  8. Ralf Scharf:DerDux Mogontiacensis und die Notitia Dignitatum. Eine Studie zur spätantiken Grenzverteidigung. (Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Ergänzungsbände, Band 48). Walter de Gruyter, Berlin u. a. 2005,ISBN 3-11-018835-X, S. 168–173.
  9. Notitia Dignitatum, Occ. VI.
  10. Notitia Dignitatum, Occ. VII.
  11. Notitia Dignitatum, Occ. VII und XLII.
  12. Herwig Wolfram:Die Goten. C.H.Beck, 2001,ISBN 3-406-33733-3, S. 240–241.
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