Der T-80 ist eine Weiterentwicklung desT-64. Grundlage war ein Beschluss desMinisterrates der Sowjetunion und desZentralkomitees der KPdSU vom 16. April 1968. Die Entwicklungsgeschichte war sehr komplex: Wegen der andauernden Probleme des T-64 bekamen sowohlNischni Tagil als auch dieKirowwerke inLeningrad den Auftrag, Verbesserungen am T-64 durchzuführen. Die Kirowwerke wollten den unzuverlässigen 5-Zylinder-Gegenkolbenmotor des T-64 durch eineGasturbine ersetzen. Es entstand dasObjekt 219sp2, das praktisch ein T-64 mit Gasturbine war.[1] Es zeigten sich bei der Erprobung erhebliche Mängel, insbesondere amLeichtbau-Fahrwerk, das der hohen Leistung der zum Einsatz kommendenGTD-1000 mit 1000 PS nicht gewachsen war. Es wurde ein neues Fahrwerk entwickelt und so entstand mit dem T-80 praktisch ein komplett neues Fahrzeug, das etwa 1976 zur Produktion genehmigt wurde. Etwa 1978 wurde der T-80 schließlich als dritter Standardpanzer bei densowjetischenPanzertruppen eingeführt. Es entstand infolgedessen zwischen den drei Herstellern in Nischni Tagil (T-72),Charkiw (T-64) und Leningrad (T-80) ein starker Wettbewerb, so dass alle drei Typen ständig verbessert wurden. Mitte der 1990er-Jahre wurde die Produktion zugunsten desT-90 eingestellt.[2]
Im September 2023 wurde die Wiederaufnahme der Produktion in Omsk angekündigt.[3]
Gasturbine GTD 1000, ausgestellt in der Wehrtechnischen Studiensammlung Koblenz
Der T-80 ist der weltweit erste serienmäßig produzierte Panzer mit einerGasturbine als Haupttriebwerk.[4] Zunächst kam eine GTD-1000-Gasturbine mit 735 kW (1000 PS) zum Einsatz. Im T-80B wurde die leistungsstärkere GTD-1000F-Gasturbine mit 809 kW (1100 PS) verbaut und schließlich zur 3-Wellen-Gasturbine vom Typ GTD-1250 mit 919 kW (1250 PS) im T-80U weiterentwickelt. Bei einem Gesamtgewicht von ursprünglich etwa 42 t hat der T-80 ein gewichtsbezogene Leistung von 27,2 PS/t, was ihn auch heute noch zu einem der mobilsten Panzer weltweit macht. Nachteilig sind der im Vergleich zum Dieselantrieb hohe Wartungsaufwand undspezifische Kraftstoffverbrauch von 225 g/PSh, da die Gasturbine keinenWärmetauscher hat.[5] Ohne Zusatztanks hat der T-80 eine Reichweite von 335 km, mit den – bei sowjetischen Panzern üblicherweise am Heck angebrachten – Zusatztanks von etwa 600 km. Die heißen Turbinenabgase können – wie beimM1 Abrams – mit Wärmebildgeräten bereits auf große Entfernung geortet werden.
Zum Betrieb bei abgeschaltetem Hauptantrieb ist eine Hilfs-Gasturbine vom Typ GTA-18 eingebaut.
Die Dieselmotor-Variante T-80UD wurde von KMDB in Charkiw gebaut. Sie ist mit dem Sechszylinder-Mehrstoff-Diesel Zweitakt-Gegenkolbenmotor 6TD mit 735 kW (1000 PS) Leistung ausgestattet.
Die Kraftübertragung des T-80 erfolgt von der Gasturbine auf die am Heck montierten Antriebsräder überPlanetengetriebe. Die Schaltung ist servounterstützt.[6]
Das Fahrwerk ist eindrehstabgefedertes Stützrollenlaufwerk mit sechs Lauf- und fünf Stützrollen auf jeder Seite. Zwischen zweiter und dritter sowie vierter und fünfter Laufrolle wurde ein größerer Zwischenraum gelassen. Die zweiteiligen Laufrollen sind aus geschmiedeten Aluminium- und Stahlteilen zusammengesetzt und mit einer Gummibandage versehen.[7] Das Laufwerk ist mit Hydraulikstoßdämpfern ausgestattet.[6] Die Verbinderketten wurden für den T-80 neu entwickelt und können mit Gummiauflagen zur Geräuschdämmung auf asphaltierten Straßen ausgestattet werden.
Der T-80 erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h auf Straßen und 42 km/h im Gelände. Er ist sehr geländegängig, kann Steigungen bis maximal 60 % überwinden, Hindernisse mit 0,9 m Höhe überklettern und Gräben bis 2,90 m Breite überschreiten. Die Wattiefe des Panzers liegt bei 1,80 m, Unterwasserfahrt ist mit aufgesetztem Schnorchel bis zu einer Tiefe von 5 m möglich.
Der T-80 ist mit einer vollstabilisierten 125-mm-Glattrohrkanone vom Typ2A46M (später auch 2A46M-1) bewaffnet.[8] Die 125-mm-Kanone ist mit einerautomatischen Ladeeinrichtung ausgestattet. Der hydromechanische 6ET-KORZINA-Ladeautomat dreht auf dem Turmboden. Darin sind 28 Geschosse mit der Spitze nach innen liegend angeordnet. Die Treibladungen stehen in einem Winkel von 90° dahinter. Der Automat hebt das Geschoss und die Treibladung hinter den Verschluss, worauf der Ansetzer beide in das Rohr schiebt. Mit diesem Mechanismus ist eine Feuerfolge von sieben bis neun Schuss pro Minute möglich. Bei Ausfall des Ladeautomaten ist ein manuelles Nachladen möglich, allerdings reduziert sich dadurch die Feuergeschwindigkeit auf etwa einen Schuss pro Minute.[9][10]
Wie bei allen sowjetischen Panzern ist die Munition im Kampfraum des Panzers untergebracht. Bei einerPenetration der Panzerung im Kampfraumbereich besteht dadurch die Gefahr, dass sich diese Munition entzündet und explodiert. Dies bedeutet den Tod der Besatzung sowie den Totalausfall des Panzers.
Die 125-mm-Kanone 2A46M kann folgende Munitionsarten verschießen:
Splitter-Spreng-Granaten (FRAG-HE): Durch Veränderung am Zünder (Detonationszeit nach Aufschlag) kann Splitter- oder Sprengwirkung mit Verzögerung eingestellt werden.
Der Kampfsatz des T-80 besteht aus 39 Geschossen und 6Rohrraketen, davon 28 im Ladeautomaten als Bereitschaftsmunition. Ein normaler Kampfsatz besteht aus:
15 Stück APFSDS-Geschossen vom TypBM-42. Durchschlag 590–630 mmPanzerstahl-Äquivalent auf 2000 Meter.
6 Stück HEAT-Granaten vom TypBK-29M. Durchschlag 650–750 mm Panzerstahl-Äquivalent.
18 Stück FRAG-HE-Granaten vom TypOF-19 oderOF-26.
6 Stück9K119-Refleks-Lenkwaffen. Durchschlag 650–700 mm Panzerstahl-Äquivalent.[11]
Optional kann folgende Munition verschossen werden:
HEAT-GranateBK-21M mitUraneinlage. Durchschlag 550–750 mm Panzerstahl-Äquivalent.
HEAT-GranateBK-27 mit Dreifach-Hohlladung. Durchschlag 700–800 mm Panzerstahl-Äquivalent.
APFSDS-Wuchtgeschoss vom TypBM-29 undBM-32 mit Penetrator aus abgereichertem Uran (DU).
Neben der Hauptwaffe verfügt der T-80 über ein koaxiales 7,62-mm-MGPKT mit 1250 Schuss sowie ein 12,7-mm-Fla-MGNSWT mit 500 Schuss. Die Nebelmittelwurfanlage besteht aus acht Nebelwurfbechern, die seitlich in zwei Gruppen am Turm angebracht sind.
Der T-80 verwendet die primärstabilisierte Feuerleitanlage des T-64A mit dem Zielfernrohr-Entfernungsmesser TPD-2-49 bei unabhängig stabilisierterVisierlinie in der Vertikalen. Der Kommandant verfügt über das unstabilisiertePeriskop TKN-3 mit aktivem/passivem Nachtkanal. Nachts ist der Feuerkampf mit dem IR-Zielfernrohr TPN-1 auf eine maximale Kampfentfernung von 800 bis 1000 m beschränkt.
Beim T-80B wurde das Feuerleitsystem gegenüber dem T-64A/T-80 stark verbessert. Das 1A33-Feuerleitsystem ist mit dem Stabilisierungssystem 2Eh26 sowie demBallistik-Computer 1W517 ausgerüstet. Der Richtschütze verfügt über ein in zwei Ebenen blickfeldstabilisiertes periskopisches Zielfernrohr 1G42 mit Laser-E-Messer sowie der9K112-Lenkwaffenanlage.[11] Als Nachtzielfernrohr dient das aktiv/passive Infrarotzielfernrohr TPN-3. Der Kommandant verfügt über das unstabilisierte Periskop TKN-3 mit aktiv/passivem Nachtkanal.[12]
Das 1A45-Feuerleitsystem ist mit dem Stabilisierungssystem 2Eh42 sowie dem Ballistik-Computer 1W528 ausgerüstet. Der Richtschütze verfügt über ein in zwei Ebenen blickfeldstabilisiertes periskopisches Zielfernrohr 1G46 (Irtysch) mit Laser-E-Messer sowie der 9S515-Lenkeinheit für die Lenkwaffenanlage 9M119 REFLEKS (Rakete 9M119 INVAR). Ein stabilisiertes aktiv/passives Infrarotzielfernrohr vom Typ TPN-4 Buran-PA mit einer Verbindung zum Monitor des Kommandanten ist ebenfalls vorhanden. Nachts kann der Feuerkampf auf eine maximale Kampfentfernung von bis zu 1300 m geführt werden. Das Feuerleitsystem umfasst eine digitale ballistische Rechnereinheit sowie Umweltsensoren.
Der Kommandant verfügt über eine drehbare Kuppel und fünfWinkelspiegel sowie ein vertikal stabilisiertesPeriskop TKN-4S mit Tag- und passivem Infrarotnachtkanal. Der Kommandant kann dem Richtschützen Ziele übergeben und selbständig die Führung der Bewaffnung übernehmen.
Die Panzerung des T-80 besteht ausgegossenem Panzerstahl für den Turm und zusammengeschweißtenPanzerstahlplatten für die Wanne. An der Turmfront sind im Gussstahl Hohlräume für die Verbundpanzerung eingelassen. Diese besteht aus zwei Schichten Panzerstahl sowie einer Mittelschicht aus Platten einer äußerst hartenAluminiumlegierung, die mitGlasfasergewebe verstärkt ist. Die gesamte Materialstärke an der Turmfront beträgt etwa 400 mm. An der Wannenfront besteht die Verbundpanzerung aus einer inneren 20 mm starken Schicht Stahl, einer 105 mm starken Mittelschicht ausSteltexolit-GFK sowie einer Außenschicht aus 100 mm hochfestem Stahl.
Die Ausführung T-80 verfügt über folgenden Panzerschutz gegenHEAT- undKE-Geschosse (inRHA):
Turmfront eines T-80B mit doppelschichtigem Panzerstahl und einer Kompositpanzerung des TypsKombination-K.Turmfront eines T-80BW mit Reaktivpanzerung vom TypKontakt-1.
Die weiterentwickelteVerbundpanzerung an der Turmfront des T-80B besteht aus ca. 600 mm starkem doppelschichtigem Panzerstahl und einem Hohlraum für die Kompositpanzerung des TypsKombination-K, die inSteltexolit-GFK eingegosseneKorundkugeln (Aluminiumoxidkeramik / Al2O3) enthält. Die Verbundpanzerung an der Wannenfront des T-80B und T-80BW besteht aus einer 40 mm starken Stahl-Innenschicht, einer 105 mm starkenSteltexolit-Mittelschicht (einschließlich einer 60 mm starken Keramikplatte) und einer 40 mm starken Außenschicht aus hochfestem Stahl. Beim T-80BW wurde die Wannenfront durch eine zusätzliche aufgeschweißte 30 mm Panzerstahlplatte verstärkt und an Turm und Wanne wurden zudemReaktivpanzerungselemente vom TypKontakt-1 angebracht. Diese Zusatzpanzerung erhöht den Panzerschutz gegenHohlladungsgeschosse um 25–30 %.
Die Ausführung T-80B verfügt über folgenden Panzerschutz gegenHEAT- undKE-Geschosse:
Bauteil
Turm
obere Turmfront
Wannenfront oben
Wannenfront unten
KE-Penetrator
280–500 mm
290–320 mm
415 mm
270–360 mm
HEAT
450–640 mm
340–370 mm
490 mm
320 mm
Die Ausführung T-80BW (mit ReaktivpanzerungKontakt-1) verfügt über folgenden Panzerschutz gegenHEAT- undKE-Geschosse:
Der T-80A ist mit einer experimentellen Laminatpanzerung am Turm ausgerüstet. Diese besteht aus einer inneren 30 mm starken Schicht Stahl, einer Mittelschicht aus verschiedenenHartmetallen,Keramik- und Platten aus glasfaserverstärktem Kunststoff sowie einer Außenschicht aus 60 mmPanzerstahl. Die Variante T-80AW ist zusätzlich mit Reaktivpanzerung vom TypKontakt-1 ausgerüstet.
T-80U mit weiterentwickelter Reaktivpanzerung vom TypKontakt-5.
Mit dem T-80U wurde im Turm eine neue Verbundpanzerung eingeführt. Im Turm aus Panzerstahlguss befindet sich zwischen der 100 mm starken Außen- und 190 mm starken Innenwand ein 340 mm breiter Hohlraum für die Sonderpanzerung. Der Hohlraum wird in Längsrichtung durch eine 20 mm starke Panzerplatte aus hochfestem Stahl in zwei Kammern unterteilt, in welchen sich die eigentlichen Sonderpanzerungselemente befinden.
Die Sonderpanzerung des T-80U wurde vomLawrentjew Institut für Hydrodynamik dersowjetischen Akademie der Wissenschaften entwickelt und besteht aus Stahlblechen mitSacklöchern, die mit einem Kunstharz aufPolyurethanbasis gefüllt sind.[13][14] Das äußere Blech mit Sacklöchern hat eine Stärke von 100 mm, das innere Blech ist mit nur 60 mm Baustärke etwas dünner. Auf der Innenseite des Hohlraumes ist zudem ein 80 mm starkes Blech aus hochfestem BTK-1Sh-Panzerstahl angebracht. Wenn ein Hohlladungsstachel auf eines der Sacklöcher trifft, erzeugt dies eine Schockwelle in der Kunstharzfüllung. Die Schockwelle wird vom Stahlblech reflektiert und in Richtung des Hohlladungsstachels zurückgeworfen, was zu einer Störung des Stachels führt. LautNII Stali, dem russischen Institut für Stahl, soll diese Art der Panzerung etwa 30–40% höheren Schutz als homogener Panzerstahl gleichen Gewichts gegen Hohlladungen bieten.[15] Die Gesamtdicke der Turmfront beträgt etwa zwischen 630 und 815 mm.
Zusätzlich ist der T-80U mit weiterentwickelter Reaktivpanzerung vom TypKontakt-5 ausgerüstet. Diese erhöht im Gegensatz zur Panzerung vom TypKontakt-1 auch den Schutz gegenAPFSDS-Wuchtgeschosse.
Daraus ergibt sich für den T-80UD (mitKontakt-5 Reaktivpanzerung) folgender Panzerschutz (in mmRHA-äquivalent):
Der Innenraum des Panzers ist zum Schutz der Besatzung vor Splittern mitKevlar-Schutzmatten (spall-liner) ausgekleidet. Der Panzer ist mit einer automatischen ABC-Überdruck-Schutzanlage ausgerüstet: Sie schützt vor chemischen und biologischen Kampfstoffen sowie vor den Wirkungsfaktoren einer Kernwaffendetonation, wie Sofort- und Restkernstrahlung und radioaktivem Staub. Zur Feststellungionisierender Strahlung und chemischer Kampfstoffe verfügt der T-80 über ein Strahlungsmess- und Kampfstoffspürgerät.
Neuere T-80U sind mit demSchtora-1-Abwehrsystem ausgerüstet. Dieses beinhaltet ein IR-Störgerät, ein Laserwarnsystem mit vier Laserempfängern sowie eine Nebelwurfanlage. Das System wird von einem Computer gesteuert und reagiert automatisch. Das System erkennt die Zielbeleuchtungs- und Steuersysteme gängigerPanzerabwehrlenkwaffen und stört diese Systeme.
Der T-80 kam bei Konflikten in den ehemaligenSowjetrepubliken zum Einsatz. In größerem Umfang wurde der T-80 imErsten undZweiten Tschetschenienkrieg eingesetzt. Bei den Kämpfen inGrosny erlitten die T-80B-Verbände hohe Verluste. In den engen Straßen wurden die Marschkolonnen der T-80B und T-72 von erhöhten Positionen aus den Gebäuden mitRPG-Panzerbüchsen beschossen. DieHohlladungssprengköpfe dieser Waffen durchschlugen mühelos die Dachpanzerung. Solche Treffer führten in der Regel zu einer sofortigen Explosion des Panzers und damit zum Tod der Besatzung. Die Frontalpanzerung des T-80BW wurde dagegen nur in wenigen Fällen durchschlagen. Bei diesem Konflikt erwiesen sich der hohe Treibstoffverbrauch und der große Wartungsaufwand des T-80 als äußerst nachteilig.Der T-80 war bei den Gefechten tschetschenischen T-72 undT-62 überlegen. Die hohen Verluste in Tschetschenien resultierten allerdings auch aus dem schlechten Ausbildungsstand der Besatzungen sowie der mangelhaften Taktik. Insbesondere die fehlende Luftunterstützung sowie die mangelhafte Aufklärung wirkten sich verheerend aus.
Beimrussischen Überfall auf die Ukraine setzen sowohl dieStreitkräfte Russlands wie auch dieukrainischen Streitkräfte den T-80 ein. Mit Stand von Anfang Juni 2024 haben die Streitkräfte Russlands mindestens 870 T-80 und die ukrainischen Streitkräfte mindestens 63 T-80 verloren.[17][18] Nach Medienberichten bietet Pakistan der Ukraine die Lieferung von 44 T-80UD bei finanzieller Gegenleistung durch westliche Länder an.[19]
T-80 (Objekt 219 SP1): 1.Prototyp. Modernisierte Version des T-64T mitSD-1000-Gasturbine mit 1000 PS.
T-80 (Objekt 219 SP2): Vorserienversion. MitSD-1000T-Gasturbine mit 1000 PS. Mit analoger Feuerleitanlage mit stereoskopischem Entfernungsmesser sowie 125-mm-Glattrohrkanone2A46-2 mit Ladeautomat und 38 Schuss Munition.
T-80 (Objekt 219): 1. Serienversion ab 1976. Verbesserte Version des Objekt 219SP2. Mit Nebelmittelwurfanlage, abgeänderten Optiken und Wannenbug und verstärktem Fahrwerk. Nur wenige hundert Stück produziert.
T-80B (Objekt 219R): 2. Serienversion ab 1978. Mit modifiziertem Turm sowie diversen Detailverbesserungen, u. a. verbesserterVerbundpanzerung und zusätzlichen 30 mm starken Panzerplatten am Wannenbug. Mit moderner1A33-Feuerleitanlage,1W517-Feuerleitrechner und1K112-Lenkwaffensystem.[11] Mit GasturbineSG-1000TF mit 1100 PS. Gefechtsgewicht 44,5 Tonnen.
T-80B (Objekt 219RD): Prototyp mitA-35-2 (2W-16-2)-Dieselmotor mit 985 PS Leistung.
T-80B (Objekt 219V-46): Prototyp mitW-46-Dieselmotor des T-72 mit 840 PS Leistung.
T-80B1: Wie T-80B, jedoch ohne Lenkwaffensystem.
T-80BK (Objekt 660): Kommandantenfahrzeug ab 1978. Mit TNA-Navigationssystem und R-130-Funkausrüstung, aber ohne Lenkwaffen. Verringerter Munitionsvorrat von 28 Schuss 125-mm-Munition.
T-80BW (Objekt 219RW): Weiterentwicklung des T-80B, die 1985 in Serie ging. Verbesserter T-80B mit 210 bis 222 Panzerkacheln aus Reaktivpanzerung vom TypKontakt-1.
T-80B1W: Wie T-80BW, jedoch ohne Lenkwaffensystem.
T-80BWK: Kommandantenfahrzeug des T-80BW, mit zusätzlicher Navigations- und Funkausrüstung. Verringerter Munitionsvorrat von 28 Schuss 125-mm-Munition.
T-80BA (Objekt 219RB): Nachrüstprogramm derrussischen Streitkräfte für den T-80B. Ältere T-80B werden auf den Standard desT-80UM nachgerüstet. Inkl. voll stabilisiertem Zielfernrohr1G46-1,9M119 „Reflex“-Lenkwaffen, WärmebildzielfernrohrAgawa-M1 und Reaktivpanzerung vom TypKontakt-5 oderRelikt.
T-80BWM: Modernisierter T-80BW für die russischen Streitkräfte vorgestellt 2017. MitRelikt-Reaktivpanzerung,9K119-Lenkwaffenanlage sowie modernisierter GasturbineGTD-1250TF. Die Feuerleitanlage wurde mit dem neuen HauptzielfernrohrSosna-U, einem Wärmebildgerät der dritten Generation und einem neuen Panoramasichtgerät für den Kommandanten ausgestattet. Das Kanonenrohr wurde nach 2A46M-4 aufgerüstet.[5][22][23] Das mutmaßliche Handbuch des T-80BWM wurde Mitte 2024 aufReddit veröffentlicht.[24]
T-80UE-1 (Objekt 219AS-1): Nachrüstprogramm der russischen Streitkräfte für den T-80BW. Ältere T-80BW werden mit dem Turm des T-80UD nachgerüstet. Ausgerüstet mitPLISA-Wärmebildgerät, GasturbineGTD-1250G mit 1250 PS und Reaktivpanzerung vom TypKontakt-5 oderRelikt.
T-80A (Objekt 219A): Modifizierter T-80B ab 1982. Neuer Turm mit experimenteller Verbundpanzerung sowieGTD-1000M-Gasturbine mit 1200 PS. Mit Glattrohrkanone2A46-1 und1A42-Feuerleitanlage. Modernere9K119-Refleks-Lenkwaffenanlage. Auf 45 Schuss vergrößerter Munitionsvorrat. Gefechtsgewicht 47,6 Tonnen. Vorläufer des T-80U. Nur wenige Dutzend produziert.
T-80AK: Kommandantenfahrzeug des T-80A. Mit zusätzlicher Navigations- und Funkausrüstung.
T-80AW: Version des T-80A mit Reaktivpanzerung vom TypKontakt-1.
T-80AKW: Kommandantenfahrzeug des T-80AW. Mit zusätzlicher Navigations- und Funkausrüstung undReaktivpanzerung vom TypKontakt-1.
T-80AT: Modernisierter T-80U für die russischen Streitkräfte. MitRelikt-Reaktivpanzerung sowie neuer GasturbineGTD-1250G und verbesserter Kanone2A46M-4 sowie voll stabilisiertem Zielfernrohr1G46 und WärmebildzielfernrohrAgawa-M1.
T-80U (Objekt 219AS): 2. Generation der T-80-Serie ab 1985. Mit verbesserter Wannen- und Turmpanzerung sowieKontakt-5-Reaktivpanzerung. Mit Zusatzpanzerung auf dem Turmdach sowie verbessertem Minenschutz an der Wannenunterseite. Mit moderner 9K119-Reflex-Lenkwaffenanlage. Mit vollstabilisierter digitaler1A45-Irtysch-Feuerleitanlage und verbesserten Kanone2A42M-1. Ursprünglich wurde eineGTD-1000TF-Gasturbine mit 1100 PS verwendet, die später durch eineGTD-1250 mit 1250 PS und eineGTD-18A-Hilfsturbine ersetzt wurde. Gefechtsgewicht 46,1 Tonnen.
T-80UK: Kommandantenversion mitR-163-50K undR-163-U-Funkausrüstung sowieTNA-4-3-Landnavigationssystem. Durch die zusätzliche Ausrüstung können nur 30 Schuss 125-mm- sowie 750 Schuss 12,7-mm-Munition mitgeführt werden.
T-80U-1: Vorserienmodell des T-80U, noch mit älterer 9K112-Lenkwaffenanlage.
T-80M1 (Objekt 219AM-2): Prototyp eines T-80U ausgerüstet mit demArena-Panzerabwehrlenkwaffen-Abwehrsystem.
T-80UA (Objekt 219AM-1): Nachrüstprogramm der russischen Streitkräfte für den T-80U. MitRelikt-Reaktivpanzerung sowie neuer GasturbineGTD-1250G und verbesserter Kanone2A46M-4. Inkl. voll stabilisiertem Zielfernrohr1G46-1, WärmebildzielfernrohrAgawa-M1 und AbwehrkomplexTShU-1 Schtora-1.
T-80UD Bereza (Objekt 478B): Version des T-80U imMalyschew-Werk in Charkow, Ukraine entwickelt, Serienfertigung ab 1988, mit 1000-PS-Zweitakt-Dieselmotor6TD, sonst mit T-80U identisch. Rund 500 hergestellt, von denen die russische Armee 200 erhielt.[10]
T-80UDK (Objekt 484): Kommandantenversion mit zusätzlicher Funkausrüstung sowie Landnavigationssystem.
T-80UM: Verbesserter T-80U, vorgestellt 1992. Ausgerüstet mit voll stabilisiertem Zielfernrohr1G46, ballistischem Rechner und WärmebildzielfernrohrAgawa-M1 für den Richtschützen. MitRelikt-Reaktivpanzerung und optionalem Lenkwaffen-AbwehrsystemTSch1-7 Schtora-1. Serienfertigung nach wenigen Modellen zugunsten desT-90 eingestellt.
T-80UM1 Bars: Prototyp, vorgestellt 1997. MitSchtora- undArena-Panzerabwehrlenkwaffenabwehrsystem. Mit modernerRelikt-Reaktivpanzerung sowie einer neuen GasturbineGTD-1250G und verbesserter Kanone2A46M-4. Die Panzeroberfläche ist mit einer radarabweisendenRPZ-86M-Schicht belegt.
T-80UM2: Kampfwertsteigerung durchDrosd-2-Verteidigungssystem,Kontakt-5-Reaktivpanzerung und verbesserter Kanone2A46M-6. Nur ein Prototyp gebaut. Wurde im März 2022 durch ukrainische Artillerie zerstört.[25]
T-80UME: Exportversion des T-80UM1, vorgestellt 1995. OhneArena-Panzerabwehrlenkwaffen-Abwehrsystem. Mit neuem hydrostatischen Getriebe sowieRelikt-Reaktivpanzerung.
T-84 (Objekt 478DU2): In der Ukraine hergestellte Version. Mit geschweißtem Turm und französischemALIS-Wärmebildgerät. Kann auch mitArena- und/oderSchtora-1-Abwehrsystem ausgerüstet werden.
Ladoga: ABC-geschütztes Kommandofahrzeug für die politische Führung, mit zusätzlicher Klimaanlage, Sauerstofftanks, Kommunikationssystemen und TV-Kameras ausgestattet. Es wurden 5 Stück gebaut. Einer davon wurde während derNuklearkatastrophe von Tschernobyl eingesetzt.[26] Mindestens eines dieser Fahrzeuge wurde imAngriffskrieg gegen die Ukraine von den russischen Streitkräften eingesetzt[27] und im Juni 2024 zerstört.[28]
Objekt 640: auf dem T-80U basierender Prototyp. Das Objekt 640, genanntBlack Eagle, ist ein verlängerter T-80U mit einem anderen Turm sowie einem weiteren Paar Laufrollen. DerLadeautomat befindet sich im Turmheck, das mit Sicherheitstüren zum Turminneren und Ausblasklappen, sogenannten „Blow-off-panels“, ausgestattet ist. Sollte die Munition deflagrieren, so leiten die Klappen den Druck nach oben ab, um die Besatzung und den Panzer zu retten. Geplant war, Objekt 640 mit abstandsaktiven Schutzmaßnahmen auszurüsten,Drosd-2,Arena oderSchtora 6/8B. Zusätzlich war ein Radar angedacht, welches Luftfahrzeuge bis in 16 km Entfernung erfassen können sollte.
Andrew W. Hull, David R. Markov,Steven J. Zaloga:Soviet/Russian Armor and Artillery Design Practices. 1945 to Present. Darlington, Darlington 1999,ISBN 1-892848-01-5.
Commons: T-80 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
A. Ochsenbein, Stefan Kotsch: Russisch / sowjetische Kampfpanzer. (PDF; 159 kB) DTIG – Defense Threat Informations Group, Juni 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. April 2010; abgerufen am 15. Dezember 2017 (tabellarische Übersicht der Kampfpanzer T-64 / T-72 / T-80 / T-84 / T-90).
↑A. W. Karpenko:Sowjetisch-Russische Panzer. 1905–2003. Elbe-Dnjepr, Klitzschen 2004,ISBN 3-933395-44-5,S.374 (russisch:Обозрение отечественной бронетанковой техники (1905–1995 гг.). Übersetzt von R. Meier).
↑The International Institute for Strategic Studies (IISS):The Military Balance 2018. 1. Auflage. Routledge, London 2018,ISBN 978-1-85743-955-7,S.370 (englisch, Stand: Januar 2018).
↑The International Institute for Strategic Studies (IISS):The Military Balance 2022. 1. Auflage. Routledge, London 2022,ISBN 978-1-03-227900-8 (englisch, Stand: Januar 2022).