Sumpf

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unterSumpf (Begriffsklärung) aufgeführt.
Rheindelta (Bodensee)

EinSumpf ist einFeuchtgebiet inFlussniederungen, anUfern von stehenden Gewässern mit schwankendem Wasserspiegel oder in saisonal überflutetenTiefebenen (etwa inRegenzeiten der Tropen). Befindet sich das Gebiet in Küstennähe, wird es auchMarsch genannt.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung des Biotops

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Generell bezeichnet man als Sümpfeterrestrische Lebensräume mit zeitweise stark vernässten, schlammigen Böden, die im Gegensatz zum andauernd mit Wasser gesättigtemMoor keinenTorf bilden, sondern in denen organische Substanz vollständig zersetzt wird.[1][2] In der Umgangssprache ist die Trennung von Sumpf und Moor allerdings unscharf. Häufig werden beide Begriffe auchsynonym verwendet.

Die Abgrenzung von Sumpf zu anderenBiotoptypen ist nicht ganz einfach. Sümpfe bilden Zwischenformen von Lebensräumen wie Mooren, verlandenden Gewässern, zu feuchten Wiesen und Gebüschen. Sie schließen sich häufig anNiedermoore an, sind jedoch im Gegensatz zu Mooren nur saisonal wassergesättigt.Hochstaudenfluren,Kleinseggengemeinschaften,Großseggenriede oder feuchteWeidengebüsche gehören zur typischenVegetation.[3] Sümpfe sind durch Entwässerung undlandwirtschaftliche Nutzung gefährdet, wurden und werden aber teilweise wiederrenaturiert. Sümpfe sind wie andere Feuchtgebiete in Deutschland nach §30 Bundesnaturschutzgesetz vor Beeinträchtigung oder gar Zerstörung geschützt.[4] Künstlich wird dieser Lebensraum in Gärten durch die Anlage einesSumpfbeetes nachempfunden.

Verbreitung

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Die größten zusammenhängenden Sumpfgebiete der Erde finden sich überwiegend in denTropen undSubtropen (Bei der Einschätzung der angegebenen Flächengrößen ist zu berücksichtigen, dass Sümpfe sowohl im Jahreslauf oftmals sehr veränderliche Ökosysteme sind als auch mosaikartig mit anderen Lebensräumen verzahnt und schwer abzugrenzen sind):[5]

Mit rund 150.000 km² gilt das Pantanal als das weltweit größte saisonal überflutete Feuchtgebiet. Während der Regenzeit verwandelt sich die Region in ein weitläufiges Netz von Flüssen, Seen und Überschwemmungsflächen, das eine außergewöhnlicheArtenvielfalt beherbergt.
Dieses riesige Binnendelta erfährt saisonale Überschwemmungen, die über eine variierende Fläche von bis zu 15.000 km² ein komplexes Mosaik aus Wasserflächen, Inseln und Feuchtwäldern schaffen. Die dynamischen Wasserzyklen prägen hier das einzigartige Ökosystem.
Mit (heute) etwa 3.500 km² stellen die Everglades eines der markantesten sumpfartigen Ökosysteme Nordamerikas dar, in denen die saisonale Flut entscheidend für die biologische Vielfalt ist.

Weitere sehr große Flächen finden sich im Bereich der Flusssysteme vonAmazonas undKongo sowie anderen tropisch/subtropischen Tiefländern wie etwa imKakadu-Nationalpark Australiens.

Darüber hinaus liegen insgesamt mehrere zehntausend Quadratkilometer bedeckende Sumpfgebiete in denborealen Nadelwäldern von Kanada, Nordeuropa und Russland, die in reich strukturierten Feuchtgebietsmosaiken die Randbereiche von Mooren, Auen und Seen bedecken.

Für den europäischen Raum lassen sich folgende bedeutende Sumpfgebiete ausmachen:

Als größtes zusammenhängendes sumpfartiges Feuchtgebiet Europas gilt das Donau-Delta mit rund 4.000 km².
Die Camargue im Rhonetal zeichnet sich durch weitläufige, saisonal überflutete Salzwasser- und Süßwasserbereiche von rund 930 km² aus.
Feuchtgebiet in Polen mit großen Sumpfanteilen, die ursprünglich einige hundert Quadratkilometer ausmachten.

Als größtes Sumpfgebiet Deutschlands gilt derSpreewald mit rund 300 km² saisonal überschwemmten Flächen.

Etymologie und Flurnamen

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Das Wort Sumpf tritt seit demMittelhochdeutschen auf und ist mit englischswamp verwandt (westfäl.swampen, ‚schwappen, schwanken‘) sowie auch mitSchwammPilz‘.[6]

Ein anderes Wort für Sumpf mit (ehemaligem) Busch- oder Waldbestand istder oderdasBruch,niederdeutschBrook, Brock, Brauck (entsprechend althochdeutschbruoh, mittelhochdeutschbruoch, altenglischbroces, niederländischbroek).[7] Die charakteristische Auvegetation ist derBruchwald.

Ebenfalls den gleichen Sachverhalt betreffende, aber regional vor allem in Landschaftsnamen vorkommende Begriffe sindLuch (von slaw.lug ‚Wiese‘) in Brandenburg undPitze(n) in Bayern und Österreich (währendMoos auf Torfland Bezug nimmt).

Siehe auch

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Prypjatsümpfe, Ukraine
Black Bayou, Louisiana

Weblinks

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Commons: Swamps – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Sumpf – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Moore, Auen, Sümpfe. Deutsche Wildtier Stiftung, 18. November 2022, abgerufen am 13. Januar 2025. 
  2. MOORE, SÜMPFE, RÖHRICHTE UND RIEDE. (PDF) Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, Februar 2001, S. 5, abgerufen am 13. Januar 2025. 
  3. MOORE, SÜMPFE, RÖHRICHTE UND RIEDE. (PDF) Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (LfU), Februar 2001, S. 13–16, abgerufen am 13. Januar 2025. 
  4. § 30 BNatSchG. Bundesrepublik Deutschland,vertreten durch den Bundesminister der Justiz, abgerufen am 13. Januar 2025. 
  5. Jörg S. Pfadenhauer und Frank A. Klötzli:Vegetation der Erde. Springer Spektrum, Berlin/Heidelberg 2014,ISBN 978-3-642-41949-2. S. 128, 133–135, 329.
  6. sumpf, m. In:Jacob Grimm,Wilhelm Grimm (Hrsg.):Deutsches Wörterbuch.Band 20:Strom–Szische – (X, 4. Abteilung). S. Hirzel, Leipzig 1942,Sp. 1080–1091 (woerterbuchnetz.de). 
  7. bruch, m. n. palus, mit langem vocal. In:Jacob Grimm,Wilhelm Grimm (Hrsg.):Deutsches Wörterbuch.Band 2:Biermörder–D – (II). S. Hirzel, Leipzig 1860,Sp. 410–411 (woerterbuchnetz.de). 
Normdaten (Sachbegriff):GND:4184092-6(lobid,OGND,AKS)
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