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Sudan

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unterSudan (Begriffsklärung) aufgeführt.
Republik Sudan
Republic of the Sudan(englisch)
جمهورية السودان(arabisch)

Dschumhūriyyat as-Sūdān (arabisch)
FlaggeEmblem
Wahlspruch:النصر لنا
an-naṣr lanā
(arabisch für „Der Sieg ist unser“)
Lage des Sudan
Lage des Sudan
Lage des Sudan
AmtsspracheArabisch undEnglisch[1]
HauptstadtKhartum
Staats- und RegierungsformBundesrepublik unter der Herrschaft einerMilitärjunta
StaatsoberhauptSouveräner Rat
unter Führung von
GeneralAbdel Fattah Burhan
RegierungschefMinisterpräsidentKamil Idris
Parlament(e)Nationalversammlung undStaatsrat
Fläche1.861.484 km²
Einwohnerzahl48,1 Millionen(30.) (2023; Schätzung)[2]
Bevölkerungsdichte23 Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung+ 2,4 %(Schätzung für das Jahr 2021)[3]
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nom.)
  • BIP/Einw. (KKP)
2023 (Schätzung)[4]
Index der menschlichen Entwicklung (HDI)0,511 (176.) (2023)[5]
WährungSudanesisches Pfund (SDG)
VorgängergebildeAnglo-Ägyptischer Sudan
Unabhängigkeit1. Januar 1956(ehemalsbritisch-ägyptischesKondominium)
National­hymneNahnu dschund Allah dschund al-watan
ZeitzoneUTC+2
Kfz-KennzeichenSUD
ISO 3166SD, SDN, 729
Internet-TLD.sd
Telefonvorwahl+249
Vorlage:Infobox Staat/Wartung/TRANSKRIPTION
Vorlage:Infobox Staat/Wartung/NAME-DEUTSCH

DieRepublik Sudan ([zu’daːn], auch [’zuːdan],englischRepublic of the Sudan,arabisch جمهورية السودان,DMGǦumhūriyyat as-Sūdān) ist einStaat in Nordost-Afrika mit Zugang zumRoten Meer. Er grenzt im Norden anÄgypten, im Osten anEritrea, im Südosten anÄthiopien, im Süden an denSüdsudan, im Südwesten an dieZentralafrikanische Republik, im Westen an denTschad und im Nordwesten anLibyen. Mit einer Fläche von mehr als 1,8 Millionen Quadratkilometern ist das Land etwa fünfmal so groß wie Deutschland und drittgrößterFlächenstaat des afrikanischen Kontinents. Aufgrund regionaler Separatistenbewegungen und regelmäßiger Militärputsche ist der Sudan heute als zusammengehöriges souveränes Staatsgebilde allerdingsnicht mehr existent.

Die Republik Sudan erlangte am 1. Januar 1956 ihre Unabhängigkeitvon der bisherigen KolonialmachtVereinigtes Königreich (Anglo-Ägyptischer Sudan). Im Jahr 1989 kamUmar al-Baschir durch einenMilitärputsch an die Macht und regierte das Land fortan als Präsident mit repressiven Mitteln. Durch seineautoritäre Regierung kam es regelmäßig zu schwerwiegenden Verletzungen derMenschenrechte. Im Jahr 2019 wurde al-Baschir nach 30-jähriger Amtszeit nach einemweiteren Militärputsch verhaftet und abgesetzt. Militärführung und zivile Opposition einigten sich im selben Jahr auf eine Übergangsregierung, die das Land innerhalb von fünf Jahren demokratisieren sollte. Stattdessen brach nach mehreren Militärputschen einBürgerkrieg in Sudan aus, in dessen Verlauf der Sudankollabierte und die HauptstadtKhartum weitgehend zerstört und entvölkert wurde. Zuvor hatte dort über ein Fünftel der etwa 45 Millionen Einwohnern Sudans gelebt.

Seit demReferendum von 2011 ist derSüdsudan vom Sudan unabhängig. Bis zur Unabhängigkeit des Südsudan war der Sudan der größte afrikanische Flächenstaat.

Landesname

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Der Landesname ist eine Kürzung der mittelalterlichen arabischen BezeichnungBilād as-Sūdān, „Land derSchwarzen“, womit im konkreten Fall die christianisierten Reiche inNubien gemeint waren. Grammatisch leitet man das Wort von der weiblichen Form vonaswad (arabisch أسود,DMGaswad ‚schwarz‘) ab. AlsSudan wird auch die Savannenzone Westafrikas südlich der Sahara von der Atlantikküste bis in den Norden Nigerias bezeichnet; im Osten gehören hierzu unter anderem Teile des Tschad und Darfurs im Sudan und Südsudan.

„Sudan“ hat im Deutschen ein männliches Genus (‚der Sudan‘, ‚im Sudan‘).[6] DerStändige Ausschuss für geographische Namen sieht bei der Verwendung der Kurzform des Landesnamens keinen Artikel vor. In der Schweiz wie auch in Österreich wird jedoch auch offiziell die Kurzform des Landesnamens mit männlichem Geschlecht und Artikel verwendet.[7][8][9] Im allgemeinen Sprachgebrauch ist im Nominativ, Dativ und Akkusativ auch in Deutschland die Benutzung des Maskulinums üblich.[6]

Geographie

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Hauptartikel:Geographie des Sudan

Topografie

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Der Sudan liegt im nordöstlichen Afrika.[10] Mit einer Fläche von 1.861.484 km² bedeckt das Staatsgebiet etwas mehr als sechs Prozent des Kontinents. Unter den afrikanischen Staaten sind nurAlgerien und dieDemokratische Republik Kongo flächenmäßig größer.

Insgesamt verfügt der Sudan über eine Staatsgrenze von 6819 km Länge.[11] Im Norden grenzt er 1276 km anÄgypten, wobei der Grenzverlauf weitgehend dem 22. Breitengrad Nord entspricht. Davon weichen drei Gebiete ab, deren Besitz jeweils umstritten ist: dasHala’ib-Dreieck, das Gebiet umBir Tawil und dasWadi Halfa Salient. Im Nordosten hat der Sudan einen 853 km langen Zugang zumRoten Meer und damit eine Verbindung zumIndischen Ozean.Im Osten grenzt der Sudan anEritrea (682 km), im Südosten anÄthiopien (744 km), im Süden an denSüdsudan (2158 km), im Südwesten an dieZentralafrikanische Republik (174 km), im Westen an denTschad (1403 km) und im Nordwesten anLibyen (382 km). An der Südgrenze ist die Zugehörigkeit desAbyei-Gebietes zwischen dem Sudan und dem Südsudan umstritten.

Relief

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SeinRelief wird von der Beckenlandschaft desNils und seinen Randgebirgen bestimmt. So erhebt sich im Nordosten das Bergland des Dschibalal-Bahr al-ahmar am Roten Meer, das eine Höhe bis2259 m erreicht. Den südwestlichen Beckenrand stellen dieNordäquatorialschwelle und dieZentralafrikanische Schwelle dar, die auch die Wasserscheide zwischen Nil- undKongosystem bilden. Im Westen erhebt sich einBasaltgebirge auf demMarra-Plateau, dessen höchste Erhebung mit3088 m der BergMarra, gleichzeitig der höchste Berg des Sudan, ist und die geographische Grenze zumTschadbecken bildet. Im Süden erheben sich dieNuba-Berge, die zwischen500 m und1325 m hoch sind. Im Norden geht das Land beiderseits des Nils in dieSahara über, wobei der Teil westlich des Nils alsLibysche Wüste und der Teil östlich des Nils alsNubische Wüste bezeichnet werden. In der Region umKhartum, woWeißer Nil undBlauer Nil zum eigentlichen Nil zusammenfließen, breiten sich weite, flache Tonebenen aus.

Klima

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Satellitenaufnahme des Sudan, mit dem feuchteren Süden und dem trockenen Norden

Hohe Temperaturen und Sommerregen besonders im Süden kennzeichnen dastropische Klima des Sudan. In derRegenzeit von April bis November verteilen sich die Niederschlagsmengen von 1500 Millimeter im Süden auf weniger als 100 Millimeter im Norden. Die mittleren Monatstemperaturen liegen zwischen 24 Grad Celsius und 32 Grad Celsius.[12] Dabei können die Temperaturen aufgrund des Wüstenklimas im Norden 41 Grad Celsius am Tag und 4 Grad Celsius in der Nacht erreichen.

Hydrologie

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Aus hydrologischer Sicht ist der Sudan überwiegend vom Nil beeinflusst. Der größte Teil des ostafrikanischen Landes befindet sich in seinem Einzugsgebiet. Allerdings verliert der Nil im Sudan in erster Linie auf Grund des Wüstenklimas Wasser. An den Nilufern wird Bewässerungsfeldbau betrieben. DieÜberschwemmungskatastrophe im Sommer 2020 wurde durch starke Regenfälle am Oberlauf desBlauen Nils verursacht. Fast alles Flusswasser kommt entweder aus dem äquatorialen Afrika oder ausÄthiopien. Daneben gibt es einige Küstenflüsse, die aber zumeist auf Grund der hohenAridität trocken sind. Im Westen des Landes gibt es Verbindungen zum Tschadbecken und zu anderenendorheischen Becken.

Siehe auch:Liste der Flüsse im Sudan

Flora und Fauna

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Die Vegetation reicht von spärlichstem Pflanzenwuchs in den nördlichen Wüsten und Halbwüsten überDornstrauchsavannen in der Sahelzone, Trockensavanne mit Hochgras bis zuFeuchtsavannen. Der Waldbestand hat zwischen 1990 und 2000 um 1,4 Prozent abgenommen.[13] Die vielfältige Tierwelt umfasst vor allem im ZentralsudanElefanten,Büffel,Giraffen,Antilopen,Hyänen,Löwen,Flusspferde undKrokodile sowie zahlreicheGreif- undWasservögel.

Nationalparks

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Hauptartikel:Nationalparks im Sudan

Im Sudan gibt es zehn Nationalparks (Stand 2006). Das Schutzgebietssystem umfasst dabei aber auch Naturschutz- und Vogelschutzgebiete. Der BergBarkal mit der historischen StadtSanam gehören zumWelterbe derUNESCO und beide zusammen bilden die antike HauptstadtNapata desKönigreiches von Kusch.

Städte

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Im Jahr 2023 lebten 36 Prozent der Einwohner Sudans in Städten.[14] Das größte Ballungsgebiet ist Khartum.

Die Städte mit über einer Million Einwohner (Berechnung 2007)[15] sindOmdurman (3.127.802 Einwohner), die Hauptstadt Khartum (2.207.794 Einwohner) undal-Chartum Bahri (1.725.570 Einwohner), die sich in enger Nachbarschaft am Zusammenfluss des Weißen Nils mit dem Blauen Nil befinden. Alle anderen Städte bleiben unter der Grenze von 500.000 Einwohnern mit Ausnahme vonNyala imSüd-Darfur. Unverzichtbar für den Außenhandel ist die Stadt Bur Sudan, die über den einzigen Meerhafen des Landes verfügt. Entlang des Nils findet man noch folgende größere Städte von Nord nach Süd:Wadi Halfa,Atbara,Kusti undRabak.

Siehe auch:Liste der Städte im Sudan

Bevölkerung

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Demografie

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Demografie
Bevölkerungs­entwicklung, Fertilitäts- und Netto­reproduktions­raten von 1950 bis 2021; Prognose der Bevölkerungs­entwicklung bis 2032; Schätzung der Vereinten Nationen 2022[16]
Blaue Kurve (linke y-Achse): Gesamt­bevölkerung jeweils zum 1. Juli in Tausend
Blaue gepunktete Kurve (linke y-Achse): Gesamt­bevölkerung jeweils zum 1. Juli in Tausend, „Mittlere Prognose“ („Medium variant“)
Rote Kurve (rechte y-Achse): Gesamt­frucht­barkeits­rate (Lebendgeburten pro Frau)
Gelbe Kurve (rechte y-Achse): Netto­reproduktions­rate (überlebende Töchter pro Frau)
Bevölkerungspyramide des Sudan 2020

Sudan hatte 2023 48,1 Millionen Einwohner.[17] Das jährliche Bevölkerungswachstum betrug + 2,6 %. Zum Bevölkerungswachstum trug ein Geburtenüberschuss (Geburtenziffer: 33,0 pro 1000 Einwohner[18] vs. Sterbeziffer: 6,7 pro 1000 Einwohner[19]) bei. Die Anzahl der Geburten pro Frau lag 2022 statistisch bei 4,4, die der Region Sub-Sahara-Afrika betrug 4,5.[20] DieLebenserwartung der Einwohner Sudans ab der Geburt lag 2022 bei 65,6 Jahren[21]. DerMedian des Alters der Bevölkerung lag im Jahr 2021 bei 18,4 Jahren.[22] 2023 waren 40,7 Prozent der Bevölkerung jünger als 15 Jahre,[23] während der Anteil der über 64-Jährigen 3,6 Prozent betrug.[24]

Bevölkerungsentwicklung
JahrEinwohner
1905 (offizielle Schätzung)[25]1.853.000
1910 (offizielle Schätzung)[25]2.400.000
1993 (Zensus)[26]25.588.429
2003 (offizielle Schätzung)[26]33.333.648
2009 (Berechnung)[26]38.312.007
2016 (Berechnung für Nordsudan)[11]36.729.501
2022[2]47.249.580

Binnenmigration

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Von April 2023 bis April 2024, während desBürgerkrieges, wurden mehr als acht Millionen Menschen zu Binnenvertriebenen.[27]

Mehr als zwei Jahre nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens zwischen der Khartumer Regierung und derSudanesischen Volksbefreiungsarmee (SPLA) im Jahr 2005, das den 21 Jahre währenden Bürgerkrieg beendet hat, wird die Anzahl derintern Vertriebenen immer noch auf fünf Millionen Menschen geschätzt, davon nahezu zwei Millionen in derDarfur-Region. Nach dem Abkommen waren es vor allem Vertriebene aus dem Süden des Landes, denen sich neue Möglichkeiten zur Rückkehr eröffnet haben. Dennoch bleibt der Sudan das Land mit den meisten Binnenvertriebenen weltweit, so dasInternal Displacement Monitoring Centre (IDMC) in Genf.[28]

Bevölkerungsstruktur

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Die Prozentzahlen beziehen sich noch auf den Sudan einschließlich des im Juli 2011 abgespaltenen Südsudan. 36 % der Bevölkerung waren vor dieser Zeitarabischer Abstammung (Sudanaraber).

Die zweitgrößte Volksgruppe des Landes waren mit 12 % dieDinka, welche die dominierende Bevölkerungsgruppe im Südsudan darstellen. Daneben leben im Norden am Nil dieNubier mit 9 %, die seit Jahrtausenden auch jenseits der Landesgrenze im südlichen Ägypten lebten. Das drittgrößte Volk waren dieNuer mit 6 % Gesamtbevölkerungsanteil. DieAzande mit 5 % waren historisch die politisch einflussreichste Volksgruppe des Südens, bis sie unter dertürkischen Herrschaft im 19. Jahrhundert wie die anderen Schwarzafrikaner marginalisiert wurden und teils als Basis fürden Sklavenhandel dienten. Eine Minderheit waren dieBari im Südosten mit 3 %. Insgesamt waren 52 % der Bevölkerung des ungeteilten LandesSchwarzafrikaner.

Kamelmarkt im Sudan

9 % gehörten vor der Teilung zu den kuschitischen Völkern, von denen dieBedscha mit 8 % die überwältigende Mehrheit bilden.

2 % waren zuvor Ausländer – zumeist Flüchtlinge vor diversen Kriegen in Afrika sowie Europäer – und 1 % anderer Zugehörigkeit.[11]

Siehe auch:Völker im Sudan

Sprachen

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Hauptartikel:Sprachen im Sudan

Englisch ist als Amtssprache verbreitet. Rund die Hälfte der Sudanesen ist imArabischen verwurzelt, der zweiten Amtssprache, die vor allem im Norden gesprochen wird (davon sprechen es 42 Prozent als Muttersprache, im Süden dientSudanarabisch als Verkehrssprache). Die übrige Bevölkerung spricht überwiegendnilosaharanische Sprachen, darunter dienilotischen SprachenNuer-Dinka (12 ProzentDinka, 6 ProzentNuer; werden vor allem im Süden gesprochen) undBari (3 Prozent; im Südosten) sowieNubisch (9 Prozent; am mittleren Nil). Die drittgrößte Sprachgruppe sind diekuschitischen Sprachen, von denen mit Abstand am meisten dasBedscha (8 Prozent; im Nordosten) gesprochen wird. Weiterhin werden auchubangische Sprachen gesprochen – die bedeutendste istAzande (5 Prozent; im Südwesten), eine kleine Bevölkerungsgruppe spricht auchNdogo.

Religionen

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Moschee in Khartum

Im bis Juli 2011 auch den Südsudan umfassenden Sudan waren etwa 70 % der Bevölkerungsunnitische Muslime, 25 % Anhängerethnischer Religionen und 5 %Christen.[11] Die Nichtmuslime leben hauptsächlich im Süden des Landes und in Khartum. Mit dem Übertritt zum Islam oder Christentum ist gleichermaßen ein sozialer Aufstieg verbunden. Die selbst eingeschätzte Zuschreibung zu einer Religion entspricht daher im Süden auch einer gesellschaftlichen Einordnung. Verschiedeneafrikanische Religionen haben in unterschiedlichem Maße die beidenabrahamitischen Religionen beeinflusst.

DersunnitischeIslam ist im Sudan die deutlich dominierende Religion, wurde aber nicht in den Status einer verfassungsmäßigenStaatsreligion erhoben.[29] Zugleich wird der Islam jedoch seit 1989 von der Regierung bevorzugt und wie eine Staatsreligion behandelt.[30] Die geltendenScharia-Gesetze sind Teil eines staatlichen Islamisierungsprozesses, dem dieMuslimbrüder unterHasan at-Turabi zustimmen. Die Anhänger vonMuhammad Ahmad, der sich selbst zumMahdi ausrief, gerieten nach der Unterdrückung desMahdi-Aufstandes politisch in den Hintergrund. Unter der muslimischen Bevölkerung haben sich verschiedeneSufi-Orden (Tariqa) weit verbreitet. Dazu zählen dieQadiriyya, die im 19. Jahrhundert eingeführten Bruderschaften der Sammaniya und vor allem derKhatmiyya. Gegen den offiziellen Islam behaupten sich in der traditionell liberalen sudanesischen Gesellschaft volksislamische Rituale wie derZar-Kult.

Die Christen sind mehrheitlich Anhänger derrömisch-katholischen Kirche im Sudan, die im Süden um 1900 in der Region umWau gleichzeitig mit den britischenAnglikanern umBor zu missionieren begannen. Die amerikanischePresbyterian Church fand bei den Nuer amOberen Nil ihr Betätigungsfeld. Seit Ende des Bürgerkriegs breiten sich im Süden verstärkt amerikanisch-evangelikale Gruppierungen aus.[31] Es gibt einigeKopten im Norden, die zum Teil auch aus Ägypten stammen.

Im afrikanischen Vergleich sind im Südsudan traditionelle Religionen wie die derDinka noch überdurchschnittlich verbreitet. Nichtreligiöse Weltanschauungen sind selten.

Bildung

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DieAnalphabetenquote liegt bei 31,4 % unter Frauen und 16,7 % unter Männern. Die älteste sudanesische Universität ist dieUniversität Khartum, die 1956 aus dem im Jahr 1902 gegründetenGordon Memorial College entstand.

Gesundheit

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Die Gesundheitsausgaben des Landes betrugen im Jahr 2021 2,8 % des Bruttoinlandsprodukts.[32] Im Jahr 2017 praktizierten in Sudan 2,6 Ärztinnen und Ärzte je 10.000 Einwohner.[33] Die Sterblichkeit bei unter 5-jährigen betrug 2022 51,6 pro 1000 Lebendgeburten.[34] DieLebenserwartung der Einwohner Sudans ab der Geburt lag 2022 bei 65,6 Jahren[21] (Frauen: 68,2[35], Männer: 63[36]). Die Lebenserwartung stieg von 58,3 Jahren im Jahr 2000 bis 2022 um 13 %.[21]

Geschichte

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Hauptartikel:Geschichte des Sudan
Siehe auch:Liste der archäologischen Stätten im Sudan
Bildnis eines nubischen Königs

Die schriftlich überlieferte Geschichte des Sudan reicht bis in diePharaonenzeit zurück, die Besiedlungsgeschichte bis weit in dieAltsteinzeit. Für das alte Ägypten war Nubien als Lieferant von Gold und Sklaven von Bedeutung; mit Beginn der12. Dynastie (1991–1785 v. Chr.) wurde es dem ägyptischen Kernland einverleibt. Als Folge der Auflösung desNeuen Reiches vom 12. Jahrhundert v. Chr. an entstand in Nubien im 9. Jahrhundert v. Chr. dasReich von Kusch, das bis ins 4. Jahrhundert n. Chr. bestand. In den Jahren 712–664 v. Chr. beherrschte Kusch die „kuschitische Dynastie“ von ganz Ägypten.

Etwa gleichzeitig mit derChristianisierung der Region bildeten sich bis zum sechsten Jahrhundert n. Chr. die drei nubischen KönigreicheNobatia,Makuria undAlodia heraus. 651 schloss das inzwischen von muslimischen Arabern beherrschte Ägypten mit Nubien einen Friedensvertrag; er begründete bis zum 14. Jahrhundert relativ stabile Beziehungen. Im Zentralsudan entstanden die SultanateDarfur undSannar, die bis ins 18. Jahrhundert Bedeutung hatten. Nach der Christianisierung und der Entstehung christlicher Königreiche wurde der Sudan – mit Ausnahme des Südens – zwischen dem 14. und 16. Jahrhundertislamisiert.

Fu'ād II., letzter ägyptischer Herrscher des Sudan und dritterKönig von Ägypten und des Sudan, 1952

Im frühen 19. Jahrhundert begannen die osmanischen Vizekönige von Ägypten dieOsmanisch-Ägyptische Eroberung des Sudan. Gegen dieägyptische Besetzung fand von 1881 bis 1899 unter dem islamisch-politischen FührerMuhammad Ahmad, dem selbsternanntenMahdi, derMahdi-Aufstand statt. Dieser gilt als der erste erfolgreiche Aufstand eines afrikanischen Landes gegen denKolonialismus und führte am Ende des 19. Jahrhunderts zur Bildung eines eigenen Staates. Das sog.Kalifat von Omdurman bildete die erste nationale sudanesische Regierung und existierte 15 Jahre. DieSchari'a regelte alle Bereiche des menschlichen Daseins. 1898 wurde das Kalifat durch eine anglo-ägyptische Streitmacht in derSchlacht von Omdurman zerstört. Nach der Rückeroberung des Sudan wurde 1899 einbritisch-ägyptisches Kondominium errichtet. Faktisch blieb der Sudan bis 1953 britische Kolonie.

Nach dem Sturz KönigFaruqs von Ägypten 1952 und einer Phase der vorbereitenden Machtübergabe war für den Sudan der Weg in die Unabhängigkeit frei. Am 1. Januar 1956 wurde nach einer Volksabstimmung die Republik Sudan ausgerufen. Aus den Parlamentswahlen ging die Nationale Unionspartei (Umma-Partei, kurz UP) als Siegerin hervor und ihr VorsitzenderIsmail al-Azhari wurde erster Ministerpräsident des Landes. Aufgrund innerparteilicher Differenzen wurde noch im selben Jahr sein RivaleAbdullah Chalil neuer Ministerpräsident. Wegen der weiteren Instabilität der Koalitionsregierung und einer angeblich drohenden ägyptischen Invasion wandte sich Chalil 1958 mit der Bitte an den Oberbefehlshaber der Streitkräfte, GeneralIbrahim Abbud, zu intervenieren. Nach dem Militärputsch wurde Abbud zunehmend mit Revolten, Komplotten und demBürgerkrieg im Südsudan konfrontiert. Da er mit diesen Problemen nicht fertig wurde, trat er aufgrund öffentlicher Proteste 1964 zurück und übergab die Amtsgeschäfte an eine Zivilregierung unter MinisterpräsidentSirr al-Chatim al-Chalifa. Ismail al-Azhari wurde Vorsitzender eines als Staatsoberhaupt fungierendenSouveränitätsrates. Im November 1964 wurde das aktive und passiveFrauenwahlrecht eingeführt.[37][38]

In den Folgejahren war keine politische Stabilität zu erreichen. 1965 wurdeMuhammad Ahmad Mahdschub, 1966Sadiq al-Mahdi, 1967 erneut Muhammad Ahmad Mahdschub und 1969Babikar Awadullah Ministerpräsident.

Diese Situation nutzte OberstDschafar an-Numairi 1969 zu einem weiteren Militärputsch. Numairis Politik orientierte sich an seinem ägyptischen VorbildGamal Abdel Nasser und so wurden einige sozialistische und panarabische Reformen durchgeführt. Die Sudanesische Sozialistische Union (SSU) wurde als alleinige Partei im Staat installiert. 1971 wurde er kurz durch einen kommunistischen Putsch entmachtet, danach aber wieder eingesetzt. Daraufhin wurde er zum Präsidenten gewählt, und es gelang ihm 1972, einen 17 Jahre andauernden Bürgerkrieg zwischen der sudanesischen Regierung und den Rebellen desSüdsudan (SPLA) mit dem Addis-Abeba-Abkommen zu beenden. 1981 vollzog er eine Hinwendung zu einerislamistischen Regierung. 1983 führt er die Scharia im ganzen Land, auch im jetztautonomen Südsudan, ein. Das Addis-Abeba-Abkommen verletzend löste er die südsudanesische Regierung auf. Dadurch trieb er die Erneuerung des Bürgerkriegs voran. Die politische Unruhe im Land nahm die Armee unter GeneralSwar ad-Dahab 1985 zum Anlass für einen weiteren Militärputsch und die Abhaltung von Wahlen. Die Scharia blieb aber weiterhin in Kraft. Sadiq al-Mahdi wurde 1986 erneut zum Ministerpräsidenten gewählt.

1989 kam es aufgrund einer zunehmenden politischen Instabilität zu einem Militärputsch unterGeneralleutnantUmar al-Baschir, der zur Politik Numairis zurückkehrte. Obwohl er danach unangefochten als Vorsitzender des „Nationalen Kommandorates zur Errettung der Nation“ das Land beherrschte, versuchte er vergeblich, die Regierungsgewalt über den Süden zurückzugewinnen. Von 1983 bis 2005 befand sich der Sudan ununterbrochen im Bürgerkrieg. 2005 wurde ein Friedensabkommen zwischen der Regierung in Khartum und der SPLA, der wichtigsten südsudanesischen Rebellengruppe, unterzeichnet. Es gewährte demSüdsudan Autonomie und sah einReferendum über die Unabhängigkeit des Südsudan für 2011 vor, das vom 9. Januar bis 15. Januar durchgeführt wurde und schließlich 2011 zur Unabhängigkeit des Südsudan führte.

Am 11. April 2019 wurdeUmar al-Baschir nach 30-jähriger Amtszeit bei einemMilitärputsch verhaftet und abgesetzt sowie der Ausnahmezustand verhängt. Militärführung und zivile Opposition rangen bis zur Einigung über die Bildung einer gemeinsamen Übergangsregierung im Juli 2019 um die Macht.[39]

Am 25. Oktober 2021putschte das Militär erneut.[40] Anschließende Proteste dagegen wurden von der Junta mit Gewalt niedergeschlagen.[41] Am 21. November 2021 wurde der durch den Putsch gestürzteAbdalla Hamdok wieder Ministerpräsident.[42] Am 2. Januar 2022 stellte er sein Amt erneut zur Verfügung.[43] Am 29. Mai 2022 wurde der Ausnahmezustand aufgehoben.[44]

Am 15. April 2023 brachenlandesweit Kämpfe zwischen densudanesischen Streitkräften (SAF) und denRapid Support Forces (RSF) aus, in deren Verlauf der Konflikt durch ausländische Unterstützung der Parteien (Iran,Saudi-Arabien,Russland) internationalisiert wurde.[45] Infolge der Kämpfe, die insbesondere in der Hauptstadt Khartum ausgetragen wurden,kollabierte der Staat und die Hauptstadt Khartum wurde weitgehend zerstört und entvölkert. So verließ so gut wie die gesamte Mittelschicht und Elite die Stadt und viele Menschen auch das Land.[27]

Politik

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Politisches System

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al-Baschir auf der 12. Konferenz der Afrikanischen Union im Februar 2009
Siehe auch:Militärputsch und Regierungsbildung im Sudan 2019

Nach dem Militärputsch am 11. April 2019 wurde der amtierende Präsident abgesetzt und dieVerfassung außer Kraft gesetzt. Bis zur vorgesehenen Neuwahl im Jahr 2022 sollte ein „Souveräner Rat“ aus fünf Militärs und fünf Zivilisten sowie einer elften Person, deren Benennung beide Seiten zugestimmt haben, das Land regieren.[39] Im August 2019 wurdeAbdalla Hamdok als Premierminister vereidigt, im September stellte er sein Kabinett vor.

Der Sudan ist gemäß der ehemaligen Verfassung von 1998[46] eine föderale Republik und wurde seit 1989 von einerMilitärregierung regiert. Über 30 Jahre lang wurde der Islam alsStaatsreligion behandelt. Die islamischeScharia galt nach Artikel 65 der Verfassung als erste Rechtsquelle. Der Präsident wurde alle fünf Jahre direkt vom Volk gewählt. Bei den Wahlen zwischen dem 13. und 22. Dezember 2000 gewann dieNationale Kongresspartei (NCP) die absolute Mehrheit der Sitze, während die Oppositionsparteien die Wahlboykottierten. Auch die Wahlen 2005, an denen sich die Oppositionsparteien beteiligten, gewann die NCP unter al-Baschir. Alle Sudanesen im Alter ab 17 Jahren besitzen dasWahlrecht.

Ab 2005 regierten die Nationale Kongresspartei (NCP) und dieSudanesische Volksbefreiungsbewegung (SPLM) gemeinsam in derRegierung der Nationalen Einheit. Diese Machtaufteilung wurde im Friedensabkommen von 2005 vereinbart und sollte nach den freien Wahlen im April 2010 das Referendum im Januar 2011 vorbereiten. Die Nationale Kongresspartei kam mit dem Militärputsch 1989 unter Umar Hasan Ahmad al-Baschir an die Macht und übte bis 2005 die Alleinherrschaft aus, während die Sudanesische Volksbefreiungsbewegung bis 2005 für die Unabhängigkeit desSüdsudan kämpfte. Mit dem Friedensabkommen wurde die autonome Region Südsudan geschaffen, die die Sudanesische Volksbefreiungsbewegung allein verwaltete. Der Regierungschef der Autonomen Region Südsudan war gleichzeitig Vizepräsident des Gesamtstaates. Am 9. Juli 2011 wurde der Südsudan als Republik Südsudan unabhängig.

Das nach dem Putsch 1989 abgeschaffte Amt des Ministerpräsidenten wurde im März 2017 wieder eingeführt.

Siehe auch:Liste der Präsidenten des Sudan
Siehe auch:Liste der Ministerpräsidenten des Sudan

Politische Indizes

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VonNichtregierungsorganisationen herausgegebene politische Indizes
Name des IndexIndexwertWeltweiter RangInterpretationshilfeJahr
Fragile States Index109,3von 1202von 179Stabilität des Landes: großer Alarm
0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend
Rang: 1 = fragilstes Land / 179 = stabilstes Land
2024[47]
Demokratieindex1,46von 10162von 167Autoritäres Regime
0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie
2024[48]
Freedom in the World Index6von 100Freiheitsstatus: unfrei
0 = unfrei / 100 = frei
2024[49]
Rangliste der Pressefreiheit30,3von 100156von 180Sehr ernste Lage für die Pressefreiheit
100 = gute Lage / 0 = sehr ernste Lage
2025[50]
Korruptionswahrnehmungsindex (CPI)15von 100170von 1810 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber2024[51]

Innenpolitik

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Entwicklungen

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Der langjährige Führer der Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung (SPLM),John Garang, kam am 30. Juli 2005 bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben. Die Nachricht vom Tod des erst am 9. Juli vereidigten Vizepräsidenten der Zentralregierung löste zunächst Befürchtungen über einen erneuten Ausbruch des Bürgerkrieges im Südsudan aus, als nach Bekanntwerden der Nachricht bei gewaltsamen Ausschreitungen in Khartum, Malakal und Dschuba 130 Personen getötet und mehr als 400 verletzt wurden. Am 5. August wurde Garangs langjähriger StellvertreterSalva Kiir Mayardit zum neuen Chef der SPLM bestimmt und am 11. August auch als neuer Vizepräsident des Sudan vereidigt.

In der am 20. September vorgestellten Regierung der nationalen Einheit, die 29 Minister umfasste, behielt die Nationale Kongresspartei (NCP) von Staatschef Umar Hasan Ahmad al-Baschir vier von fünf Schlüsselministerien: Inneres, Verteidigung, Energie und Finanzen. Lediglich das Außenministerium wurde dem SPLM-PolitikerLam Akol anvertraut. Die SPLM hatte auch das Erdölministerium beansprucht, um die Erdöleinnahmen (und den verfassungsrechtlich zugesicherten Anteil des Südens) kontrollieren zu können. Mayardit gab schließlich nach, um die Einsetzung der Regierung nicht weiter zu verzögern. Dafür erntete er heftige Kritik aus der SPLM, da die Regierung in dieser Form der vertraglich gesicherten Machtteilung kaum mehr entspreche. Auch die gesamte Verwaltung und alle anderen politischen Institutionen blieben vollständig in der Hand der NCP. Die Opposition im Norden des Landes zog ihre Minister aus der Regierung zurück, da sie sich in der Anzahl und Verteilung von Ressorts nicht angemessen berücksichtigt sah.

Mayardit stellte am 21. Oktober 2005 die erste Regierung der Autonomen Region Südsudan vor, der er als Regierungschef vorstand.

Stellung der Frauen in Gesellschaft und Rechtssystem

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Frau mit Kopfbedeckung im Sudan

Neben der Auslegung des Islam, die vom islamistischen Regime im Sudan eingeführt wurde und Frauen eine untergeordnete Rolle[52] zuschreibt, gibt es traditionelle kulturelle Ausdrucksformen wie denZar-Kult oder den Einfluss der Hakamat-Sängerinnen in Darfur,[53] in denen Frauen eine wichtige spirituelle Rolle einnehmen, und die auch heute noch praktiziert werden. Daneben spielen Frauen im privaten Bereich sowie in vielen Formen des öffentlichen Lebens eine bedeutende Rolle.[54][55]

Ende der 1940er Jahre formierten sich dann die ersten Frauenvereine im Sudan, aus denen 1951 dieSudanese Women’s Union hervorging. Seither ist eine Vielzahl von Frauenorganisationen entstanden, unter anderem dieNew Sudan Women Federation (NSWF) und dieSudan Women’s Voice for Peace (SWVP) und dieWomen Action Group (WAG), die auch versucht haben, den Friedensprozess im Sudan voranzubringen.[56]

Die Positionierung dieser Organisationen gegenüber der auf der Scharia basierenden Gesetzgebung fällt je nach ihrer religionspolitischen Ausrichtung unterschiedlich aus. Einerseits werden Frauen im islamischenFamilienrecht eine Männern untergeordnete Rolle und beschränkte Rechte zugeschrieben, andererseits garantiert das Gesetz gleiche Rechte bezüglich Wahlrecht, Arbeitsrecht sowie Bildung und Gesundheit. Laut dem Länderbericht von UNICEF Sudan für die Jahre 2018–21 verzeichnet die Bildungspolitik im Sudan zwar auf einigen Gebieten Fortschritte; insbesondere stellt jedoch z. B. die schulische Ausbildung von Mädchen bereits im Grundschulbereich und besonders im ländlichen Bereich eine weitere Form der geschlechtsspezifischen Benachteiligung dar.[57]

Eine weitere Diskriminierung stellt die weiterhin verbreiteteweibliche Genitalverstümmelung (FGM) dar.[56][58] Gemäß den Vereinten Nationen sind immer noch neun von zehn Mädchen davon betroffen (Stand 2020).[59] Diese wurde Anfang Juli 2020 unter Strafe gestellt: Wer solch einen Eingriff vornimmt, kann eine Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren erhalten.[59] Mitte Juli 2020 folgte eine weitere Verbesserung für Frauen: Sie können nun mit ihren Kindern verreisen, ohne zuvor die Einwilligung männlicher Verwandter einholen zu müssen.[59] Die Kleidungsvorschriften für Frauen und andere Einschränkungen, z. B. bei der Ausübung von Sport wurden liberalisiert.[60] Diese Veränderungen werden auch im Zusammenhang damit gesehen, dass Frauen während der Massenproteste 2018/2019 gegen den gestürzten Langzeitpräsidenten Omar al-Baschir eine tragende Rolle spielten.[59]

Eine wichtige Institution für universitäre Bildung ist die privateAhfad-Universität für Frauen inOmdurman.[61] Diese bietet ausschließlich Studentinnen aus dem Sudan sowie anderen afrikanischen Ländern Studiengänge nach internationalen Maßstäben. Als eine der wenigen Universitäten im arabisch-islamischen Raum weisen ihre Lehrangebote einen Schwerpunkt durch gender-orientierte Lehre und Forschung auf.[62] Neben den natur-, sozial-, agrarwissenschaftlichen und medizinischen Fakultäten besteht auch ein regionales Institut für „Gender, Diversity, Peace and Rights“, das unter anderem mit der Humboldt-Universität in Berlin kooperiert.[63]

Menschenrechte

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Trotz des Friedensabkommens von 2006 zwischen der regierenden Nationalen Kongresspartei (National Congress Party – NCP) und der im Südsudan regierenden Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung (Sudan People’s Liberation Movement – SPLM) kommt es weiterhin zu Konflikten und Menschenrechtsverletzungen. Die Zivilbevölkerung in Darfur leidet besonders an den Folgen des Völkermordes. Die Streitkräfte der Regierung und die mit der Regierung verbündeten Milizen und militante Gruppen begehen weiterhin Verbrechen an der Zivilbevölkerung. Sie morden, vergewaltigen und bombardieren ganze Wohngebiete.[64] Angriffe und Kämpfe derLord’s Resistance Army (LRA) im Süden des Landes forderten schätzungsweise 2500 Todesopfer und vertrieben 359.000 Menschen im Laufe des Jahres 2009. Insgesamt, so schätzt man, sind seit dem Ausbruch des Konflikts im Jahre 1983 bis heute 3,5 Millionen Menschen im Südsudan auf der Flucht.[65]

Nach Angaben derUNO sind heute ca. 2,7 Millionen Zivilisten innerhalb des Landes auf der Flucht und mehr als 250.000 Menschen sind bereits in den benachbartenTschad geflohen. Laut UNO sind im Jahr 2006 schätzungsweise 200.000 Menschen als Folge des Konflikts gestorben, bis zum Jahr 2008 könnten bis zu 100.000 mehr gestorben sein.

Am 4. März 2009 stellte derInternationale Strafgerichtshof (ICC) einen Haftbefehl gegen Präsident al-Bashir wegen Kriegsverbrechen in zwei Fällen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in fünf Fällen aus. Der Haftbefehl gegen Präsident al-Bashir war der dritte, den der ICC im Zusammenhang mit Darfur ausgestellt hatte.[66] Ebenfalls am 4. März 2009, unmittelbar nachdem der ICC Haftbefehl gegen Präsident al-Bashir erlassen hatte, verwies die Regierung 13 internationale humanitäre Organisationen des Landes und ordnete die Schließung von drei nationalen Menschenrechtsorganisationen und Organisationen der humanitären Hilfe an.Journalisten waren nach wie vor Einschüchterungsversuchen und Festnahmen durch den Geheimdienst ausgesetzt.

Das Justizsystem wird als unfair eingestuft. Zwischen Juli 2008 und Juni 2009 wurden 103 Personen von Sondergerichten zur Verhandlung terroristischer Straftaten zum Tode verurteilt. Laut Amnesty wurden auch 2009 nach wie vor grausame, unmenschliche und erniedrigende Strafen wie etwa Auspeitschungen verhängt und vollstreckt. Es kam zu willkürlichen Festnahmen, Folter und anderen schweren Misshandlungen. Internationale Aufmerksamkeit erregte im Mai 2014 das Todesurteil gegen die ChristinMaryam Yahya Ibrahim Ishaq.

Im Juli 2020 wurden infolge der Revolution gegen Omar al-Baschir einige Gesetze aus dem Strafgesetzbuch gekippt: So sind nun öffentliche Auspeitschungen verboten und die Todesstrafe für Homosexuelle sowie dasApostasiegesetz, das den Abfall vom Glauben mit dem Tod bestrafte, wurde abgeschafft.[59] Genitalverstümmelung wurde unter Strafe gestellt. Auch das Alkoholverbot für Nicht-Muslime besteht nun nicht mehr.[59] Als großer Schritt wurde bewertet, dass das Ende der mächtigenTakfir-Praxis angekündigt wurde: Durch sie konnten Menschen bislang wegen eines vermeintlichen Regelbruchs zu Ungläubigen abgestempelt werden.[59] Dies wurde häufig von Fundamentalisten als Vorwand benutzt, um Menschen zu unterschiedlichsten Strafen zu verurteilen.[59]

Im Zuge von Angriffen auf Dörfer und Gebiete in der Nähe von Lagern für Binnenflüchtlinge waren Vergewaltigungen und andere Gewalttätigkeiten gegen Frauen nach wie vor weit verbreitet.[67] Durch den Bürgerkrieg werden viele Kinder alsKindersoldaten zwangsrekrutiert.[68] Es herrscht ein Klima der Diskriminierung und Gewalt gegen sexuelle Minderheiten. Homosexualität wird vom Staat kriminalisiert.[69] Aus dem Jahre 2010 wurden mehrere Fälle von Auspeitschungen bekannt. Ein Fall beschreibt, wie männliche Transvestiten für das Tragen von Frauenkleidern und Make-up bestraft wurden, ein anderer eine Gruppe junger Frauen in Khartum, die ausgepeitscht wurden, weil sie Hosen trugen.[70][71][72][73] Im Rahmen einer Justizreform wurde im Juli 2020 zwar die Todesstrafe für gleichgeschlechtlichen Sex abgeschafft, doch immer noch drohen Homosexuellen bis zu sieben Jahre Haft. DieLGBT-OrganisationBedayaa (arabisch fürAnfang) spricht von einem „großen Schritt in Richtung einer Reform des Justizsystems“.[59]

Unterschiedliche Formen von Sklaverei gab es von deralt-ägyptischen Zeit bis in die Gegenwart. Den Briten gelang es während des 19. Jahrhunderts imAnglo-Ägyptischen Sudan nicht, die Sklaverei völlig abzuschaffen. Ein Handel mit meist im Südsudan versklavten Menschen geschieht auch heute noch.

Siehe auch:Sklaverei im Sudan

Konfliktgebiete

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Abyei

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Hauptartikel:Kämpfe um Abyei 2011

Bewaffneter Konflikt zwischen dem Sudan und dem Südsudan um die Kontrolle des GebietesAbyei zwischen den beiden Ländern.

Darfur

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Bundesstaaten der Region Darfur (orange). Die Karte zeigt den Sudan vor der Teilung 2011
Hauptartikel:Darfur-Konflikt

Darfur wurde 2003 zum Schauplatz einer blutigen Rebellion gegen die arabisch-dominierte sudanesische Regierung mit zwei schwarzafrikanischen Rebellengruppen – derSudanesischen Befreiungsarmee (Sudan Liberation Army, SLA) und derBewegung für Gerechtigkeit und Gleichheit (Justice and Equality Movement, JEM), die die Regierung beschuldigen, Schwarzafrikaner zugunsten der Araber zu unterdrücken. Im Gegenzug begann die Regierung einen Feldzug mit Luftbombardements und Bodenangriffen, durchgeführt von einer arabischen Miliz, denDschandschawid. Die sudanesische Regierung wies jedoch eine Mitschuld an den Verbrechen der Milizen in Darfur zurück. Am 8. April 2004 wurde aufgrund des internationalen Drucks ein Waffenstillstandsabkommen geschlossen, für dessen Einhaltung die FriedensmissionAfrican Union Mission in Sudan (AMIS) mit logistischer Unterstützung derNATO sorgen sollte.

Im September 2005 kam es allerdings zu neuen Kämpfen in der Region. Hintergrund waren die am 15. September wieder aufgenommenen Friedensgespräche inAbuja. Eine Splittergruppe der SLA boykottierte die Verhandlungen und überfiel Hilfslieferungen und Regierungsgebäude. Am 29. September starben 30 Personen nach Attacken der Dschandschawid auf ein Flüchtlingslager in Nord-Darfur, am 9. Oktober entführte eine Fraktion der JEM 38 AMIS-Soldaten, die später wieder freigelassen wurden. SLA-Rebellen töteten am 7. Oktober vier Soldaten der AMIS-Friedenstruppe, die nur über einen Beobachterstatus verfügen und nicht einmal bei Vergewaltigungen einschreiten dürfen. Ein von der MenschenrechtsorganisationHuman Rights Watch am 12. Dezember veröffentlichter Bericht erneuerte die bereits seit 2004 erhobenen Vorwürfe gegen die sudanesische Regierung, bis in die höchsten Ebenen in Planung und Durchführung der Kriegsverbrechen in Darfur verwickelt zu sein, was von der Regierung zurückgewiesen wurde. Seit März 2005 ermittelt derInternationale Strafgerichtshof (ICC) gegen Kriegsverbrecher im Darfur-Konflikt.

Anfang Februar 2006 intensivierten sich die bewaffneten Auseinandersetzungen erneut. Der Befehlshaber der AMIS-Mission machte die Rebellenbewegungen hierfür verantwortlich. Sie hätten durch Angriffe auf die beiden in Regierungshand befindlichen Städte Shearia und Golo Gegenangriffe der Dschandschawid auf Flüchtlingslager ausgelöst. Als Reaktion auf diese Angriffe hatten bis zu 70.000 Personen die Flüchtlingslager verlassen. Nach unabhängigen Angaben waren es jedoch weiterhin hauptsächlich die mit der sudanesischen Regierung verbündeten Milizionäre, die gegen Flüchtlinge und die ausländischen Hilfsorganisationen vorgingen. Am 5. Mai 2006 unterzeichnete die sudanesische Regierung und die bedeutendere Fraktion der Sudanesischen Befreiungsarmee (SLA) unter Minna Minnawi ein Friedensabkommen inAbuja.[74][75] Die andere Fraktion der SLA unter Abdelwahid al-Nur und dieBewegung für Gerechtigkeit und Gleichheit (JEM) lehnen eine Zustimmung zum Abkommen ab, da sie ihre Hauptforderungen der sofortigen Schaffung einer Region Darfur anstatt der drei Bundesstaaten und die Einrichtung eines zweiten Vizepräsidenten für Darfur nicht berücksichtigt sehen.[76]

Die meisten Rebellen, die das Abkommen ablehnten, schlossen sich zur Nationalen Erlösungsfront (engl.: National Redemption Front, kurz NRF) zusammen und erklärten den Waffenstillstand für beendet. Neue Kämpfe in Darfur zwangen Mitte Juni 2006 dasWelternährungsprogramm, seine Arbeit einzustellen, wodurch 400.000 Menschen von einer Hungersnot bedroht waren. Die Dschandschawid hatten bereits in der Woche nach der Unterzeichnung des Abkommens ihre Überfälle wieder aufgenommen. Daraufhin entsandte die sudanesische Regierung zusätzliche Truppen nach Darfur und startete eine seit dem 28. August 2006 andauernde Offensive inNord-Darfur mit Unterstützung der Minnawi-SLA, um die Rebellen der NRF zurückzudrängen.

Am 31. August 2020 wurde ein Friedensabkommen unterzeichnet.[77]

Nach diversen Massenprotesten gegen die Militärführung, bei denen es jedes Mal Todesopfer gab, brach schließlich im April 2023 erneut ein offener Konflikt zwischen dem Militär und den so genannten Paramilitärs aus. Gerade unter den Umständen, dass der Sudan – eins der 20 ärmsten Länder laut Welthungerindex – sich in einer Lean Period, also der nahrungsarmen Phase zwischen den Ernten, befindet, hat dieser Konflikt bereits nach zehn Tagen das Potenzial, eine große humanitäre Krise hervorzurufen. Viele Familien und jene, die nicht fliehen konnten, suchen seit Tagen in ihren Häusern Zuflucht. Dabei gehen die Vorräte zur Neige, und die Zerstörung der Hauptverkehrsstraßen zur Hauptstadt sowie der Marktplätze verschlimmert die Lage weiter. Hilfsorganisationen, Aktivisten und öffentliche Sprecher sind sich einig: Hunger darf nicht als Waffe genutzt werden.[78]

Ostsudan

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Hauptartikel:Konflikt im Ostsudan

Der Osten des Sudan, der hauptsächlich von den Ethnien derBedscha undRashaida bewohnt wird, ist eine arme und unterentwickelte Region, deren Bewohner kaum von der Förderung der dortigen Bodenschätze oder von den Einnahmen aus dem Erdölexport profitieren. Viele Bedscha und Rashaida fühlen sich daher von der Zentralregierung in Khartummarginalisiert und unterdrückt. Die in derEastern Front zusammengeschlossenen Widerstandsorganisationen verübten immer wieder Angriffe auf Regierungseinrichtungen. Bei den ab Anfang 2006 in Eritrea stattfindenden Friedensverhandlungen zwischen der Regierung und den Rebellen des Ostsudan wurde am 26. Juni 2006 ein Waffenstillstands-Abkommen und am 14. Oktober 2006 ein Friedensvertrag unterzeichnet.[79]

Machtgerangel um die Regierung

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Hauptartikel:Krieg im Sudan (seit 2023)

Im Rahmen dessen, wie die Militärs die Macht wieder an eine zivile Regierung abgeben sollen, gingen Mitte April 2023 rivalisierende Fraktionen des herrschenden Militärs des Landes mit Waffengewalt aufeinander los; dabei beteiligt sind dieSudanesischen Streitkräfte (SAF) unter De-facto-StaatschefAbdel Fattah Burhan und dieRapid Support Forces (RSF) unter seinem bisherigen StellvertreterMohammed Hamdan Daglo.

Außenpolitik

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Beziehungen zu den vorderasiatischen Staaten

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Als eines der wenigen arabisch-sunnitischen Länder unterhielt der Sudan engste Beziehungen zumIran. Auch wenn die Bevölkerung im Iran schiitisch ist, sah man trotzdem den Islam als Verbindung zueinander. So ist die staatliche RüstungsfirmaMilitary Industry Corporation dem Verteidigungsministerium des Sudan unterstellt, aber gehörte zu 35 % einem iranischen Investor und versorgte Terrororganisationen wie dieHisbollah oder dieHamas mit Waffen. In der Vergangenheit fungierte der Sudan als Vermittler zwischenSaudi-Arabien, den sunnitisch-arabischen Staaten und dem Iran. Nachdem aber die meisten arabischen Staaten dieMuslimbruderschaft als Terrororganisation eingestuft hatten, waren die Beziehungen zu den übrigen arabischen Staaten schlecht. Diese Organisation war Teil der herrschendenNationalen Kongresspartei, weswegen der Sudan Muslimbrüdern aus Ägypten und anderen Staaten Asyl gewährte. Saudi-Arabien warf 2014 dem Sudan vor, iranische Waffen schiitischen Rebellen imJemen zu liefern.[80]

Dies alles änderte sich im März 2015, als der Sudan Teil der Saudischen Koalition im Jemen wurde und mit dem Iran brach. Die sudanesische ZeitungSudan Tribune zeigte zu dieser Neuausrichtung eine Karikatur mit dem damaligen PräsidentenUmar al-Baschir, der mit einem Sack Geld beladen von RevolutionsführerAli Chamene’i wegläuft, der ihm hinterherschreit: „Auch duBrutus?!?[81] Als Saudi-Arabien am 3. Januar 2016 die diplomatischen Beziehungen zum Iran abbrach, folgte der Sudan diesem Schritt nur einen Tag später.[82] Der Sudan unterhielt damals auch gute Beziehungen zuKatar und derTürkei. Zusammen bildete man die Unterstützer der Muslimbruderschaft in den Konflikten während derStaatskrise in Ägypten 2013/2014 und imBürgerkrieg in Libyen 2014/15.

Beziehungen zum Südsudan

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Hauptartikel:Südsudan

Nach jahrzehntelangem Sezessionskrieg im Südsudan von 1955 bis 1972 und noch einmal von 1983 bis 2005 wurde im Jahre 2005 die autonome Region Südsudan gebildet. Sie hat etwa 8,27 Millionen Einwohner in10 Bundesstaaten.[83]

Vom 9. bis 15. Januar 2011 wurde einUnabhängigkeitsreferendum durchgeführt, nach dem sich 99 % der Wähler für die Unabhängigkeit aussprachen.[84] Am 9. Juli 2011 wurde Südsudan unabhängig. Die Unabhängigkeitserklärung wurde vom Sudan am 8. Juli anerkannt.[85]

Seitdem sind die beiden Staaten erbitterte Feinde. Der Grund des Streits ist dasErdöl, das sich im Südsudan befindet. Der Südsudan liegt aber nicht am Meer und kann so das Öl nicht ausführen, deshalb muss es erst durch den Sudan transportiert werden, dieser verlangt Geld für den Transport. Dies akzeptiert der Südsudan nicht. Am 4. Februar 2012 meinte der sudanesische Präsident al-Baschir, dass ein Krieg zwischen den beiden Staaten möglich sei.[86] Am 11. Februar unterzeichneten beide Staaten inAddis Abeba einen Nicht-Angriffspakt.[87] Jedoch werden immer wieder neue Angriffe gemeldet. DieVereinten Nationen und dieUSA forderten ein Ende der Gewalt.[88] Am 12. April 2012 erklärte die sudanesische Regierung, alle Verhandlungen mit „dem Feind“ abzubrechen, und beschloss die Generalmobilmachung.[89]

Im Zuge derUnruhen im Südsudan begannen wieder Verhandlungen mit dem Sudan, bei denen al-Baschir die Bildung gemeinsamer Armeeeinheiten vorschlug.[90]

Beziehungen zu Ägypten

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Hauptartikel:Ägyptisch-sudanesische Beziehungen

Die Beziehungen zu Ägypten sind aufgrund der langen gemeinsamen Geschichte beider Länder von großer Bedeutung für den Sudan. Nach derÄgyptischen Revolution 1952 erklärte sich Ägypten bereit, den Sudan in die Unabhängigkeit zu entlassen, nachdem das Land lange Anspruch auf den Sudan erhoben hatte. Nach der Unabhängigkeit waren die Beziehungen wechselhaft. 1959 wurde ein Abkommen über die Nutzung des Nils zwischen beiden Ländern abgeschlossen, wobei der Sudan später eine Revision des Abkommens forderte. Auch der Verlauf derGrenze zwischen Ägypten und dem Sudan sorgte für Streitigkeiten.[91]

Im 2023 ausgebrochenen Bürgerkrieg im Sudan unterstützte der ägyptische PräsidentAbd al-Fattah as-Sisi seinen Amtskollegen Abdel Fattah Burhan und versuchte im Konflikt zu vermitteln.[92]

Beziehungen zum Tschad

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Wegen des Konfliktes um Darfur und den damit einhergehenden Rebellenaktivitäten im Grenzgebiet stellte der Tschad am 23. Dezember 2005 denKriegszustand mit dem Sudan fest. Der Tschad erklärte aber, dass dies keine Kriegserklärung sei. Im April 2006 brach der westliche Nachbarstaat die diplomatischen Beziehungen zum Sudan ab, da er diesen der Unterstützung der oppositionellen FUC bezichtigt. Bei deren Angriff aufN’Djamena kamen zuvor bis zu 500 Menschen ums Leben.

Am 9. August 2006 gaben der Präsident Tschads,Idriss Déby, und sein sudanesischer Amtskollege al-Baschir die sofortige Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen und des Grenzverkehrs bekannt. Die Normalisierung der Beziehungen wurde durch die Vermittlung des libyschen FührersMuammar al-Gaddafi und des senegalesischen PräsidentenAbdoulaye Wade erreicht.[93]

Verhältnis zu Saudi-Arabien und den USA

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Hauptartikel:Beziehungen zwischen dem Sudan und den Vereinigten Staaten
Foto des US-Ver­teidi­gungs­minister­iums nach dem Angriff auf die Asch-Schifa-Arznei­mittel­fabrik

Aufgrund der KritikOsama bin Ladens am Königshaus vonSaudi-Arabien und der saudischen Politik imZweiten Golfkrieg wurde er von Saudi-Arabien zurpersona non grata erklärt und man versuchte, seiner Person habhaft zu werden. Wegen dieser Bedrohung floh Osama bin Laden 1991 in den Sudan, der aufgrund eines Militärputsches von 1989 durch General al-Baschir und dessen islamisch-fundamentalistische Bestrebungen international isoliert war. Hier wurde Bin Laden vor allem geschäftlich tätig: Mit seiner Baufirma nahm er den Neubau einer Autobahn von Khartum nachBur Sudan in Angriff und gründete eine Geschäftsbank. 1994 wurde ihm aufgrund seiner internationalen terroristischen Aktivitäten die saudische Staatsbürgerschaft entzogen. Auf saudischen undUS-amerikanischen Druck hin verwies der Sudan 1996 Osama bin Laden des Landes, der daraufhin nachAfghanistan reiste.

Trotz des Nachgebens galt der Sudan weiterhin in den USA als Terrorstaat und 1998 kam es nach denBombenanschlägen auf die US-Botschaften inNairobi,Kenia, undDaressalam,Tansania, zu einer Vergeltungsaktion seitens der USA auf dieAsch-Schifa-Arzneimittelfabrik, in der eine Giftgasfabrik vermutet wurde. Eine Verstrickung in die Bombenanschläge oder die Produktion von Giftgas in der bombardierten Fabrik konnten bis heute nicht nachgewiesen werden.

PräsidentBarack Obama setzte zur Beendigung der Kämpfe in Darfur auf mehr Dialog als die Vorgängerregierung: Im Gegensatz zum US-Sondergesandten der Bush-Administration für den Sudan, Richard Williamson, plante Barack Obamas Sondergesandter Scott Gration, sowohl mit den unterschiedlichen Rebellen als auch mit der Regierung in Khartum zu verhandeln; insbesondere setzte er auf eine Annäherung der vielen Rebellengruppen. Er sprach sich für eine Fortsetzung des US-Embargos aus.

Nach 27 Jahren entfernten die USA unter dem scheidenden PräsidentenDonald Trump den Sudan im Dezember 2020 von der Terrorliste. Vorausgegangen war ein Handel, bei dem die Regierung des Sudan zunächst die Beziehungen zuIsrael normalisierte, sowie eine Entschädigung für die Familien der Opfer der Anschläge auf dieCole im Jahr 2000 und auf die Botschaften in Kenia und Tansania 1998 zusicherte.[94]

Verhältnis zu Israel

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Die Beziehungen zwischen dem Sudan undIsrael gelten als angespannt. Nachdem am 24. Oktober 2012 eine Waffenfabrik im Sudan explodiert war, beschuldigte die sudanesische Regierung Israel, dafür verantwortlich zu sein. Es gab auch andere Vorfälle wie im Jahr 2009, als ein LKW-Konvoi aus der Luft bombardiert wurde, woraufhin die Regierung ebenfalls Israel für die Anschläge verantwortlich gemacht hatte. Es wurde spekuliert, ob der LKW Waffen an dieHamas liefern sollte.[95] Ein Gesetz von 1958, das diplomatische und geschäftliche Beziehungen verbot, wurde im April 2021 zurückgezogen.[96]

Verhältnis zu Deutschland

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Hauptartikel:Deutsch-sudanesische Beziehungen

Im September 2019 besuchte Außenminister Heiko Maas als erster westlicher Chefdiplomat nach dem Sturz Umar al-Baschirs den Sudan. Im Februar 2020 reisten EntwicklungsministerGerd Müller und BundespräsidentFrank-Walter Steinmeier nach Khartum. Bundeskanzlerin Merkel traf den sudanesischen PremierministerAbdalla Hamdok zu einem Arbeitsgespräch in Berlin. Außerdem verabschiedete der Bundestag im selben Monat einen Beschluss, in dem er die Bundesregierung zur Unterstützung des Sudan und zur Wiederaufnahme der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit aufforderte. Deutschland unterstützt die Übergangsregierung durch Stabilisierungsprojekte unter anderem zur Förderung der Rechtsstaatlichkeit, zum Aufbau der Kapazitäten der Regierung sowie zur Friedensmediation. In Darfur war Deutschland bis Dezember 2020 an der Friedensmission der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union (UNAMID) mit Angehörigen von Polizei und Bundeswehr beteiligt.[97][98]

Anfang Juni 2020 wurde imUN-Sicherheitsrat das von Deutschland undGroßbritannien eingebrachte Mandat der neuen politischen Mission der Vereinten Nationen in Sudan (UNITAMS) einstimmig angenommen. UNITAMS hat den Auftrag, seit Jahresbeginn 2021 den Übergang zur Demokratie zu begleiten. Als Leiter dieser UN-Mission wurde der deutsche Politikwissenschaftler und frühere Mitarbeiter der UN-Mission in Syrien,Volker Perthes, benannt.[99]

Grenzstreitigkeiten

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DasHala’ib-Dreieck wird von Ägypten beansprucht und seit dem Jahr 2000 verwaltet, nachdem sich die sudanesischen Truppen aus dem Gebiet freiwillig zurückgezogen haben. Eine Einigung steht aber noch aus.DasIlemi-Dreieck wurde bereits 1950 vom Sudan aufgegeben, liegt jetzt aber an der Grenze zwischen Südsudan, Kenia und Äthiopien.

Mitgliedschaft in Organisationen

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Der Sudan ist Mitglied in folgenden internationalen Organisationen:

BeitrittsdatumOrganisationAbkürzungKommentar
1956Vereinte NationenUNO
1956Arabische Liga
1963Organisation für Afrikanische EinheitOAUVorläufer der AU
1969Organisation der Islamischen KonferenzOIC
1981Preferential Trade Area for Eastern and Southern AfricaPTAVorläufer der COMESA
1986Intergovernmental Authority on Drought and DevelopmentIGADDVorläufer der IGAD
1994Common Market for Eastern and Southern AfricaCOMESANachfolge der PTA
1996Intergovernmental Authority on DevelopmentIGADNachfolge der IGADD
1998Gemeinschaft der Sahel-Saharanischen StaatenCEN-SAD
2001Afrikanische UnionAUNachfolge der OAU

Streitkräfte

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Hauptartikel:Sudanesische Streitkräfte

Seit der 1. Januar 1956 ausgerufenen Unabhängigkeit des Sudan spielt das Militär eine entscheidende Rolle in der Politik des Landes. Die heutigenSudan People’s Armed Forces wurden nach dem Militärputsch von 1989 offiziell im Jahre 1990 neu gegründet und unterstehen dem Präsidenten bzw. dem Vorsitzenden des „Souveränen Rates“. Das Präsidentenamt hatte seit einemMilitärputsch 1989 der GeneralUmar al-Baschir bis zu seinemSturz 2019 inne, als die Armeeführung sich an die Spitze des Staates stellte. Seit August 2019 regiert ein „Souveräner Rat“ aus elf Mitgliedern, davon fünf Militärs. Der Oberkommandierende ist bis auf Weiteres auch Vorsitzender dieses Rates.

Der Sudan gab 2017 knapp 3,2 Prozent seiner Wirtschaftsleistung oder 4,4 Mrd. US-Dollar für seine Streitkräfte aus. Die Militärausgaben des Landes werden damit in Afrika nur noch vonAlgerien übertroffen. Insgesamt 30,9 Prozent der Staatsausgaben wurden für das Militär aufgewendet, was einer der höchsten Anteile der Welt ist.[100]

Administrative Gliederung

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Der Sudan war bis zum 9. Juli 2011 in 25 (bis Ende 2005: 26) Bundesstaaten (wilayat) unterteilt, die sich wieder in insgesamt 133 Distrikte gliederten. Von den 26 Bundesstaaten bildeten die zehn südlichsten die autonome RegionSüdsudan. Am 9. Juli 2011 erlangte der Südsudan alsRepublik Südsudan die Unabhängigkeit. Durch die Teilung von Bundesstaaten gliedert sich der Sudan nun in 18 Bundesstaaten.

Siehe auch:Liste der sudanesischen Bundesstaaten undListe der Distrikte im Sudan

Wirtschaft

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Hauptartikel:Wirtschaft des Sudan

Der Sudan ist nach Nigeria, Südafrika und Angola die viertgrößte Volkswirtschaft Subsahara-Afrikas. DasBruttoinlandsprodukt (kaufkraftbereinigt) pro Kopf beträgt 4.447 Euro (Stand 2016), womit der Sudan zu den reicheren Ländern Afrikas gehört.[101] Dennoch ist der Sudan vom Lebensstandard her in den unteren Kategorien weltweit anzusiedeln und das Vermögen ist äußerst ungleich verteilt. Ein weiteres Problem ist die hohe Inflation. 2017 lag sie bei 26,9 %. Der Staat nimmt lediglich 6,9 % der Wirtschaftsleistung als Steuereinnahmen ein und muss sich deshalb verschulden.

Gleichzeitig verfügt Sudan über reiche Bodenschätze sowie ein relativ gut ausgebildetes Arbeitskräftereservoir. Die sudanesische Regierung hat aufgrund der anhaltenden Konflikte im Land beträchtliche Summen der Einkünfte aus dem Erdölexport in den Rüstungsetat investiert. Sudan ist infrastrukturell, insbesondere in den Bereichen Energieversorgung, Wasser/Abwasser, Telekommunikation und Verkehr unzureichend erschlossen. Es besteht großer Entwicklungsbedarf in allen Bereichen.

Die Arbeitslosenquote lag im Jahr 2017 bei 19,6 %, zudem sind die meisten Beschäftigungsverhältnisse informeller Natur und Unterbeschäftigung ist weit verbreitet. Die Gesamtzahl der Beschäftigten wird für 2007 auf 11,9 Millionen geschätzt; davon sind 25,7 % Frauen (2017).[102]

Bedeutendster Wirtschaftszweig ist der Ölexport, gefolgt von der Landwirtschaft, die etwa ein Drittel der Wirtschaftsleistung ausmacht.[103]

ImIndex für wirtschaftliche Freiheit belegte das Land 2017 Platz 164 von 180 Ländern. Die Wirtschaft wird im Sudan sehr stark vom Staat kontrolliert.[104]

Kennzahlen

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Alle BIP-Werte sind in US-Dollar (Kaufkraftparität) angegeben.[105] Zahlen gelten bis 2011 für den gesamten Sudan und ab diesem Zeitpunkt nur noch für den Nordsudan. In der folgenden Tabelle kennzeichnen die Farben:

  • positive Werte
  • negative Werte
  • Jahr2000200520102015201620172018201920202021202220232024
    BIP KKP (Mrd. $)86,9135,1175,4171,3181,0185,7192,3183,6197,6171,1178,7151,3123,5
    BIP KKP pro Kopf in $2.7373.7504.2824.4564.5724.7054.5804.2484.4553.7613.8293.1582.513
    BIP-Wachstum (real)8,4 %5,6 %3,9 %4,9 %4,7 %0,8 %−2,3 %−2,5 %−3,6 %0,5 %−2,5 %−18,3 %−20,3 %
    Inflationsrate7,1 %8,5 %13,0 %16,9 %17,8 %32,4 %63,3 %51,0 %163,3 %359,1 %138,8 %77,2 %200,1 %
    Staatsverschuldung
    in Prozent des BIP
    143 %75 %75 %93 %110 %150 %210 %217 %278 %190 %187 %252 %344 %

    Soziale Lage

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    Der Sudan verfügt über kein ausreichendes soziales Sicherungssystem. Die soziale Absicherung und die medizinische Versorgung sind unzureichend.

    Laut demWelternährungsprogramm leben im Sudan Stand 2023/2024 fast 18 Millionen Menschen in akuter Ernährungsunsicherheit. Fast fünf Millionen von ihnen leiden unter extremer Nahrungsmittelknappheit.[27]

    Die Unabhängigkeit der Republik Südsudan im Juli 2011 und der dort immer wieder aufflammende Bürgerkrieg lässt zudem zahllose Süd-Sudanesen Zuflucht im Sudan suchen. In dieser politisch instabilen Situation fehlen dem Staat die Ressourcen, um elementare Dienstleistungen wie Bildung, Gesundheit, Wasserversorgung sowie Sanitäreinrichtungen ausreichend zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich erschweren wiederkehrende Dürren im Osten des Landes die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und Wasser.[106]

    DasWelternährungsprogramm der Vereinten Nationen schätzte Anfang 2024, dass fast 18 Millionen Menschen unter akutem Hunger litten (dritte Stufe auf derIPC-Skala).[107]

    Bodenschätze und Energie

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    Öl- und Gas-Konzessionen im Sudan (Stand 2004)

    Der Sudan verfügt über reichhaltige Vorkommen von Bodenschätzen, wie zum BeispielErdöl,Eisen,Marmor,Gold undUran. Nach US-Schätzungen aus den 1990er Jahren betrugen die Ölreserven rund drei MilliardenBarrel. Bis 2011 hat sich diese Schätzung auf fünf Milliarden Barrel erhöht, der Großteil davon im Südsudan,[108] obwohl seit den 1990er Jahren mindestens zwei Milliarden Barrel gefördert worden sind. Dank moderner Technik dürfte sich diese Menge weiterhin erhöhen.

    Die Ölkonzessionen für die Gebiete Melut (Bassin im Bundesstaat A’ali an-Nil) bzw.Uwail haben sich bereits der französische KonzernTotalEnergies bzw. der US-KonzernChevron Corporation gesichert.[109]

    Bisher sind die meisten Ölfelder noch nicht erschlossen – teilweise sind sogar die Konzessionen noch nicht vergeben. Allerdings arbeitet dieGreater Nile Petroleum Operating Company daran, dem abzuhelfen.

    Ein Drittel des sudanesischen bzw. südsudanesischen Erdöls geht nach China; mittlerweile deckt das afrikanische Land schätzungsweise sechs bis acht Prozent der gesamten Ölimporte Pekings. Man erwartet eine Steigerung auf 800.000 Barrel täglich. Die Unabhängigkeit des Südsudan veränderte die Lage allerdings.

    Der Südsudan hatte 2012 den Ölexport wegen andauernder Streitigkeiten mit dem Sudan über die Höhe der Transitgebühren eingestellt. Der Südsudan verlor damit 98 Prozent seiner Staatseinnahmen, da der Export derzeit nur über die Pipelines des Sudan möglich ist.[110] Der Sudan verlangte 32 USD je Barrel für die Durchleitung (international üblich sind zwischen 60 und 80 Cent je Barrel). Der Südsudan war bereit, einen USD zu bezahlen. 2012 standen beide Staaten vor einem erneuten Krieg, wobei es bereits zu Gefechten kam.[111]2014 einigten sich beide Seiten, die Ölförderung im Südsudan wieder gemeinsam zu betreiben und die dortigen Ölfelder durch gemischte Verbände beider Armeen vor den Bürgerkriegswirren im Südsudan zu schützen.

    Landwirtschaft

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    Bewässerungsfeldbau in Nord-Darfur

    Früher war allgemein ein System von gemeinschaftlichen Eigentumsrechten an Weiden und Ackerbauland üblich. Einige Familien besaßen auch private Landrechte. Ein 1926 erlassenes Gesetz stellte nichtprivates Land unter Eigentumsvorbehalt des Kolonialstaates, in der Praxis wurde aber das traditionelle Bodenrecht beibehalten. Nach demZweiten Weltkrieg wurde von den Briten mit der Einführung einer mechanisierten Landwirtschaft begonnen, mit dem ursprünglichen Ziel, die eigenen Truppen zu ernähren. Gesetzesänderungen um 1970 ermöglichten freie Zugriffsmöglichkeiten auf Landressourcen. Zusammen mit der durch Weltbankkredite finanzierten Mechanisierung der Landwirtschaft in fruchtbaren Gebieten führte das zu Enteignungen und zur Herausbildung einer Großgrundbesitzerschicht (suitcase farmers).

    Etwa sieben Prozent der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt. Eine wichtigeDevisenquelle des Landes ist dieBaumwolle, die vor allem in den Bewässerungsgebieten derDschazira-Ebene zwischen dem Weißen und dem Blauen Nil angebaut wird. Weitere Erzeugnisse sindErdnüsse,Sesam,Hirse,Sorghum,Weizen undZuckerrohr. Der Sudan liefert etwa 50 Prozent (früher 85–90 %) der Weltproduktion vonGummiarabikum, das aus demHarz einerAkazienart gewonnen wird. Die Hälfte des produzierten Gummiarabikums stammt aus der ProvinzKurdufan, je ein Viertel ausKassala und Darfur.

    Finanzwirtschaft

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    Das Land führt eineWertpapierbörse, welche alsKhartoum Stock Exchange bekannt ist. Die Funktionen einerZentralbank führt dieZentralbank von Sudan aus. Sie emittiert auch dasSudanesische Pfund.[112]

    Außenhandel

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    DieVolksrepublik China ist der wichtigste ausländische Investor im Sudan. China liefert Waffen, ebensoRussland undBelarus.[113]

    Hauptexportländer (Stand 2016) sind dieVereinigten Arabischen Emirate (23,4 Prozent), die Volksrepublik China (23,3 Prozent) undSaudi-Arabien (20,8 Prozent).[11]

    Hauptimportländer (Stand 2016) sind die Volksrepublik China (22,7 Prozent), die Vereinigten Arabischen Emirate (8,8 Prozent),Indien (8,4 Prozent), Ägypten (6,0 Prozent), Saudi-Arabien (4,6 Prozent) und dieTürkei (4,3 Prozent).[11]

    Staatshaushalt

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    DerStaatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 11,48 Mrd.US-Dollar; dem standen Einnahmen von umgerechnet 7,30 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich einHaushaltsdefizit in Höhe von 4,2 % desBIP.[114]
    DieStaatsverschuldung betrug 2016 60,6 Mrd. US-Dollar oder 64,2 % des BIP.[115] Nach der Sezession des Südsudan übernahm zunächst der Norden die gesamten Staatsschulden des Gesamtstaates; eine Einigung über eine mögliche Aufteilung der Verbindlichkeiten steht noch aus.[116]

    2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in Prozent des BIP) folgender Bereiche:

    Infrastruktur

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    ImLogistics Performance Index, der von derWeltbank erstellt wird und die Qualität der Infrastruktur misst, belegte Sudan 2018 den 121. Platz unter 160 Ländern.[118]

    Straßenverkehr

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    Der Großteil aller Güter wird auf der neuen Straße von Port Sudan über Atbara in die Hauptstadt transportiert. Die Sattelzüge mit Anhänger sind etwa 30 Meter lang.

    1970 bestand nur eine asphaltierte Straße zwischen Khartum undWad Madani. Bis 1980 war in Etappen und mit Hilfe von mehreren Ländern die weitere Strecke überKassala bis Port Sudan asphaltiert (annähernd 1200 Kilometer). Insgesamt gab es 1990 von 20.000–25.000 Kilometer gesamtem Straßennetz etwa 3000–3500 Kilometer asphaltierte Straßen. Für 1996 werden 11.900 Kilometer unasphaltierte Fernstraßen und 4320 Kilometer Asphaltstraßen angegeben. Seit 2000 erfolgt parallel zum wirtschaftlichen Aufschwung durch den Erdölexport ein beschleunigter Ausbau aller Fernstraßen im Nordsudan. Ende 2008 waren die Straßenverbindungen zwischen den Städten im Bereich von El Obeid im Westen über Kassala und Port Sudan im Osten neu asphaltiert. Im Norden ist eine Querverbindung von Port Sudan über Atbara und Merowe bisDongola asphaltiert. Mit der Fertigstellung der verbleibenden Teilstrecken nach Wadi Halfa, über Abu Hamad und entlang des Nil, wird für 2009 gerechnet. Eine Nilbrücke bei Merowe wurde 2008 eingeweiht, zwei weitere Brücken, bei Atbara und Dongola, befinden sich im Bau.

    Im Südsudan war es erst ab 2000 möglich, die Straße vonLokichoggio (Kenia) nach Dschuba zur Versorgung der vom Bürgerkrieg betroffenen Bevölkerung auszubauen. Seit Beendigung des Krieges 2005 müssen die Erdstraßen in weiten Teilen zuerst von Minen geräumt werden, bevor sie mit einem allwettertauglichen Schotterbelag versehen werden können. Die wichtige Versorgungsstrecke nachGulu (Uganda) war 2008 noch in schlechtem Zustand, dafür wurde die Fertigstellung einer durchgehenden Schotterstraße vonJuba überWau nach Khartum gemeldet.[119]

    Schienenverkehr

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    BahnhofKosti am Nilufer. Für den Südsudan bestimmte Güter werden hier auf Frachtkähne umgeladen

    DieEisenbahn im Sudan spielt heute nur noch eine untergeordnete Rolle im Verkehr des Landes. Bis in die 1960er Jahre hatte sie allerdings nahezu ein Transportmonopol für den Fernverkehr zu Land. Neben dem landesweiten Netz inKapspur bestand auch noch einFeldbahnnetz in 610-mm-Spur, dieDschazira-Eisenbahn, die im Zuge desDschazira-Projekts entstand und regional bedeutend war.

    Wasserverkehr

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    Der wichtigsteSeehafen befindet sich inPort Sudan, über den das Erdöl aus dem Landesinneren mittels einerPipeline exportiert werden kann.

    Der Sudan verfügte in seinen Staatsgrenzen vor dem 9. Juli 2011 über etwa 4068 KilometerWasserstraßen, wovon 1723 Kilometer (Blauer und Weißer Nil) ganzjährig befahrbar sind. Wichtige Flusshäfen sind Khartum,Kusti undWadi Halfa.

    Pipelines

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    Das Pipelinenetz umfasst für Erdöl 2365 Kilometer, für Erdölprodukte 810 Kilometer und fürGas 156 Kilometer. Seit April 2006 fördert der Sudan durch Ölpipelines 365.000 Barrel Erdöl am Tag,[120] obwohl die Kapazitäten bereits auf 500.000 Barrel am Tag erweitert wurden – aufgrund von technischen Problemen mit der vonMalaysia gebauten Ölpipeline kann dieses Potenzial noch nicht ausgeschöpft werden.

    Telekommunikation

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    Im Jahr 2022 nutzten 28,7 Prozent der Einwohner Sudans das Internet.[121]

    Kultur

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    Siehe auch:Liste sudanesischer Schriftsteller

    Medien

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    Im Sudan existieren zahlreiche arabischsprachige Regionalzeitungen. Hinzu kommen landesweite Zeitungen auf Arabisch und Englisch.Die staatlicheSudan National Broadcasting Corporation produziert das arabische FernsehprogrammSudan TV und Radioprogramme in Arabisch, Englisch, Französisch und Swahili. Sämtliche Medien werden durch die sudanesische Regierung kontrolliert. Das OppositionsbündnisNationale Demokratische Allianz produziert im englischenBristol einige Stunden in der Woche das ProgrammVoice of Sudan in Englisch und strahlt es über einen UKW-Sender und per Livestream aus.

    Nach 30 Jahren Militärregierung unter Omar al-Bashir wurde im August 2022 die erste unabhängige Gewerkschaft für sudanesische Journalisten gegründet. Seit der sudanesischen Revolution von 2019 und der Einrichtung einer Übergangsregierung konnten Journalisten mit weniger Einschränkungen arbeiten als zuvor, aber nachdem das Militär im Oktober 2021 durch einen Putsch erneut die Macht ergriffen hatte, wurden Journalisten erneut bedroht und festgenommen. Die Gewerkschaft umfasst mehr als 1000 Mitglieder und ihre Ziele sind Meinungsfreiheit, Mindestlohn, Kranken- und Sozialversicherung. Außerdem fordert die Gewerkschaft erstmals gleiche Bezahlung für Frauen und Männer, bezahlten Mutterschutz und Führungspositionen in Zeitungen für Journalistinnen.[122]

    Reuters,Agence France-Presse (AFP),[123]Al Jazeera[124] und andere Nachrichtenagenturen haben Büros und Korrespondenten in Khartum.

    Sport

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    Eine der beliebtesten Sportarten im Sudan ist Fußball. Der bislang größte Erfolg derFußballnationalmannschaft war der Gewinn derFußball-Afrikameisterschaft 1970, die im eigenen Land stattfand. Seither konnte sich die Mannschaft nur noch für etwa jede fünfte Afrikameisterschaft überhaupt qualifizieren – für eine Weltmeisterschaft konnte sie sich noch nie qualifizieren.

    Special Olympics Sudan wurde 1999 gegründet und nahm mehrmals anSpecial Olympics Weltspielen teil.

    Siehe auch

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    Portal: Sudan – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Sudan

    Literatur

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    • Bernhard Chiari (Hrsg.):Wegweiser zur Geschichte. Sudan. Ferdinand Schöningh, Paderborn u. a. 2008.
    • Robert O. Collins:A History of Modern Sudan. Cambridge University Press, Cambridge 2008,ISBN 978-0-521-67495-9.[125]
    • Mohamed Fadlalla:Sudan – der große Unbekannte am Nil. Biographie eines Landes. Tectum Verlag, Marburg 2007,ISBN 978-3-8288-9463-1.
    • Thomas Schmidinger:Sudan – Unvollendete Revolutionen in einem brüchigen Land. Bahoe Books, Wien 2020,ISBN 978-3-903290-23-5.
    • Tobias Simon:Sudan & Südsudan: Zwei Staaten mit einer gemeinsamen Geschichte. In:Africa Positive. Nr. 43/11, Oktober 2011.

    Weblinks

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    Einzelnachweise

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    1. The Interim National Constitution Of The Republic Of The Sudan (Memento vom 21. Juni 2009 aufWebCite; PDF)
    2. abPopulation, total. In: World Economic Outlook Database. Weltbank, 2022, abgerufen am 5. November 2022 (englisch). 
    3. Population growth (annual %). In: World Economic Outlook Database. Weltbank, 2021, abgerufen am 5. November 2022 (englisch). 
    4. World Economic Outlook Database October 2024. In: World Economic Outlook Database. Internationaler Währungsfonds, 2024, abgerufen am 16. Dezember 2024 (englisch). 
    5. Table: Human Development Index and its components. In:Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.):Human Development Report 2025. United Nations Development Programme, New York 2025,ISBN 978-92-1154263-9,S. 280 (englisch,undp.org [PDF]). 
    6. abNach demDuden kann für den Staat Sudan im Genitiv wahlweise ein Artikel verwendet werden (‚des Sudan‘) oder die Genitivendung -s (‚Sudans‘), im Nominativ, Dativ und Akkusativ wird jedoch ausschließlich mit einem Artikel (Maskulinum) dekliniert (‚der Sudan‘, ‚dem Sudan‘, ‚den Sudan‘):www.duden.de zur Schreibung von ‚Sudan‘
    7. Liste der Staatennamen 15. Ausgabe. In: Ständiger Ausschuss für geographische Namen des Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie. März 2024, S. 7f., abgerufen am 30. Juli 2025 (zur Schreibung von Senegal und Sudan). 
    8. Österreichisches Wörterbuch, 40. Auflage,ISBN 978-3-209-05511-8, S. 639:Sudan der, -(s): afrikanischer Staat
    9. Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten:Reiseinformation Sudan, Anm.: Die Republik Österreich unterhält derzeit keine diplomatische Vertretung in der Republik Sudan
    10. DieUN-Statistikkommission ordnet den Sudan der Region„Nordafrika“ zu.
    11. abcdefDer Sudan (Memento vom 5. Februar 2019 imInternet Archive) auf der Website der CIA; abgerufen am 11. April 2019.
    12. Brockhaus zum Klima des Sudan, Ausgabe aus dem Jahr 2000.
    13. Fischer Weltalmanach 2006
    14. Urban population (% of total population). Weltbank, abgerufen am 16. Dezember 2024 (englisch). 
    15. bevoelkerungsstatistik.de (Memento vom 7. April 2022 imInternet Archive), es wurde eine aufgegebene URL archiviert
    16. United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division (2022). World Population Prospects 2022, Online Edition. (XLSX; 93,17 MB) In: United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division. Vereinte Nationen, Juli 2022, abgerufen am 16. Juli 2022 (englisch). 
    17. Population, total. In: World Economic Outlook Database. Weltbank, 2023, abgerufen am 16. Dezember 2024 (englisch). 
    18. Birth rate, crude (per 1,000 people). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 16. Dezember 2024 (englisch). 
    19. Death rate, crude (per 1,000 people). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 16. Dezember 2024 (englisch). 
    20. Fertility rate, total (births per woman). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 16. Dezember 2024 (englisch). 
    21. abcLife expectancy at birth, total (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 16. Dezember 2024 (englisch). 
    22. World Population Prospects 2022 - Population Dynamics - Download Files. Hauptabteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen, 2021, abgerufen am 16. Dezember 2024 (englisch). 
    23. Population ages 0-14 (% of total population). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 16. Dezember 2024 (englisch). 
    24. Population ages 65 and above (% of total population). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 16. Dezember 2024 (englisch). 
    25. abSudan. In:Encyclopædia Britannica. 11. Auflage.Band 26:Submarine Mines – Tom-Tom. London 1911,S. 9 (englisch,Volltext [Wikisource]). 
    26. abcbevoelkerungsstatistik.de (Memento vom 7. April 2022 imInternet Archive), es wurde eine aufgegebene URL archiviert
    27. abcFritz Schaap:(S+) Sudan nach dem Kriegsbeginn vor einem Jahr: »Der Sudan ist kollabiert«. In:Der Spiegel. 15. April 2024,ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 19. April 2024]). 
    28. Internal Displacement in Sudan (Memento vom 13. März 2012 imInternet Archive) –Internal Displacement Monitoring Centre (IDMC)
    29. Werner Ende,Udo Steinbach:Der Islam in der Gegenwart. C. H. Beck-Verlag, 5. Auflage 2005, S. 207.Digitalisat
    30. vergleiche Berichte des US-Außenministeriums:International Religious Freedom Reports von2003,2005,2017
    31. Marina Peters:Zur Rolle der Religionen. In: Bernhard Chiari (Hrsg.):Wegweiser zur Geschichte. Sudan. Paderborn unter anderem 2008, S. 157.
    32. Current health expenditure (% of GDP). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 16. Dezember 2024 (englisch). 
    33. Global Health Workforce statistics database. In: The Global Health Observatory. Weltgesundheitsorganisation, 2024, abgerufen am 16. Dezember 2024 (englisch). 
    34. Mortality rate, under-5 (per 1,000 live births). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 16. Dezember 2024 (englisch). 
    35. Life expectancy at birth, female (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 16. Dezember 2024 (englisch). 
    36. Life expectancy at birth, male (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 16. Dezember 2024 (englisch). 
    37. – New Parline: the IPU’s Open Data Platform (beta). In: data.ipu.org. Abgerufen am 6. Oktober 2018 (englisch). 
    38. Mart Martin:The Almanac of Women and Minorities in World Politics. Westview Press Boulder, Colorado, 2000, S. 360.
    39. abasc/AFP:Sudan: Militär und Opposition einigen sich auf Übergangsregierung.Spiegel Online vom 5. Juli 2019, abgerufen am 5. Juli 2019
    40. tagesschau.de: Nach Putsch: Sudanesisches Militär erklärt Ausnahmezustand. Abgerufen am 25. Oktober 2021. 
    41. tagesschau.de: Tote und Verletzte am Tag des Widerstands im Sudan. Abgerufen am 31. Oktober 2021. 
    42. tagesschau.de: Sudan: Entmachteter Regierungschef zurück auf altem Posten. Abgerufen am 21. November 2021. 
    43. Sudan’s Hamdok quits as premier after failing to restore civilian government. In: reuters.com. 2. Januar 2022, abgerufen am 2. Januar 2022 (englisch). 
    44. Deutsche Welle (www.dw.com): Ausnahmezustand im Sudan ist aufgehoben | DW | 29.05.2022. Abgerufen am 4. Juni 2022 (deutsch). 
    45. F.A.Z. (www.faz.net): Der Krieg in Sudan nimmt kein Ende. 15. April 2023, abgerufen am 15. April 2023. 
    46. Constitution Of The Republic Of Sudan (Memento vom 12. Juli 2009 imInternet Archive)
    47. Fragile States Index: Global Data. Fund for Peace, 2024, abgerufen am 25. Mai 2025 (englisch). 
    48. The Economist Intelligence Unit’s Democracy Index. The Economist Intelligence Unit, 2024, abgerufen am 25. Mai 2025 (englisch). 
    49. Countries and Territories. Freedom House, 2024, abgerufen am 16. Dezember 2024 (englisch). 
    50. Rangliste der Pressefreiheit. Reporter ohne Grenzen, 2025, abgerufen am 25. Mai 2025 (englisch). 
    51. CPI 2024: Tabellarische Rangliste. Transparency International Deutschland e. V., 2025, abgerufen am 25. Mai 2025 (englisch). 
    52. Elke Grawert:Alltag und soziale Stellung der Frauen im Westsudan. In:Edith Laudowicz (Hrsg.):Fatimas Töchter. Frauen im Islam. PapyRossa, Köln 1992 (=Neue Kleine Bibliothek. Band 29),ISBN 3-89438-051-9, S. 106–127.
    53. UNDP Sudan: From Songs of War to Songs of Peace: Hakamat Women in Promote Peaceful Coexistence in North Darfur. 18. Oktober 2017, abgerufen am 16. April 2021 (englisch). 
    54. Hamad Mohammed Kheir, Griselda El Tayib, Balqīs Yūsuf Badrī, Sāmiyah al-Hādī Naqar, Mahasin Khider el Sayed:The Sudanese woman. 1987,ISBN 0-86372-104-4. 
    55. Ismail, Ellen und Maureen Makki. 1999.Frauen im Sudan. Afro-arabische Frauen heute. Stark überarb. und erg. Neuausgabe. Wuppertal: Hammer,ISBN 978-3-87294-830-4.
    56. abBalghis Badri (2005): Feminist Perspectives in the Sudan (PDF; 200 kB)
    57. UNICEF Sudan: Education – Quality education is a right for all children. Abgerufen am 16. April 2021 (englisch). 
    58. Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit: Weibliche Genitalverstümmelung in Ostafrika überwinden. GIZ, abgerufen am 16. April 2021. 
    59. abcdefghiDunja Ramadan:Die Revolution trägt Früchte. Sudan schützt Frauen besser und schafft drakonische Strafen ab. In Süddeutsche Zeitung, Nr. 163, 17. Juli 2020, S. 9.
    60. Bernd Dörries:Endlich Ruhe im Pickwick. Sudan erlaubt Alkohol, schlecht für die einzige Kneipe im Land. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 166, 21. Juli 2020, S. 1.
    61. Ahfad University for Women | Admission | Tuition | University. Abgerufen am 16. April 2021. 
    62. Ex-Abgeordnete Anna Lührmann: Einmal Sudan und zurück. In:Der Spiegel. 6. Juli 2011,ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 8. Dezember 2022]). 
    63. Ahfad University for Women: The Regional Institute of Gender, Diversity, Peace and Rights (RIGDPR). Abgerufen am 16. April 2021. 
    64. 2009 Human Rights Report: Sudan BUREAU OF DEMOCRACY, HUMAN RIGHTS, AND LABOR (in englischer Sprache)
    65. Sibilla Egen Schule Bürgerkrieg im Sudan
    66. AMNESTY REPORT 2010 SUDAN
    67. ICC erlässt Haftbefehl gegen Präsidenten des Sudan Focus Online vom 4. März 2009
    68. Sudan. Aktiv gegen Kinderarbeit, abgerufen am 29. April 2016. 
    69. Sudan. state.gov, 11. März 2010, abgerufen am 29. April 2016 (englisch). 
    70. Sudanese women flogged for wearing trousers. The Telegraph, 13. Juli 2009
    71. Khartoum continues to declare war against the women of Sudan. Sudan Tribune vom 14. Dezember 2010
    72. HRW urges Sudan to ban death by stoning, Sudan Tribune, 31. Mai 2012
    73. 19 Transvestiten im Sudan ausgepeitscht. Hessische/Niedersächsische Allgemeine Zeitung
    74. 5. Mai 2006 – Sudan Tribune: „Darfur rebel SLA-Minawi, Sudan govt agree peace deal“ (Memento vom 21. Juli 2006 imInternet Archive)
    75. 5. Mai 2006 – Sudan Tribune: „Darfur peace plan in Jeopardy“ (Memento vom 21. Juli 2006 imInternet Archive)
    76. 5. Mai 2006 – Sudan Tribune: „Two of three rebel groups refuse Darfur peace deal“ (Memento vom 26. Juli 2006 imInternet Archive)
    77. tagesschau.de: Sudans Regierung und Rebellen unterzeichen Friedensvertrag. Abgerufen am 31. August 2020. 
    78. Welthungerhilfe warnt vor humanitärer Tragödie im Sudan. In: Welthungerhilfe. Abgerufen am 24. April 2023. 
    79. 5. Juli 2006 – Sudan Tribune: „Sudanese govt, eastern rebels agree on ceasefire modalities“ (Memento vom 18. Juli 2006 imInternet Archive)
    80. Gudrun Harrer: Der Jemen steht auf Messers Schneide. derStandard.at, 17. September 2014, abgerufen am 29. April 2016. 
    81. „Et Tu Brute?“ Twitter, 31. März 2015.
    82. Bahrain bricht diplomatische Beziehungen zu Iran ab. In:spiegel.de. 4. Januar 2016, abgerufen am 4. Januar 2016.
    83. The World Factbook: Sudan. cia.gov, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. September 2017; abgerufen am 29. April 2016 (englisch). 
    84. Südsudan wird unabhängig. GMX News, 1. Dezember 2011, abgerufen am 29. April 2016. 
    85. Sudan erkennt Unabhängigkeit des Südens an,Die Zeit, 9. Juli 2011 
    86. Sudan sieht möglichen Krieg mit Südsudan. euronews.com, 4. Februar 2012, abgerufen am 29. April 2016. 
    87. Grenzkonflikte: Sudan unterzeichnet Nicht-Angriffspakt. RP Online, 11. Februar 2012, abgerufen am 29. April 2016. 
    88. Politik: Obama fordert Sudan und Südsudan zur Zurückhaltung auf. N24.de, 3. April 2012, abgerufen am 29. April 2016. 
    89. hala: The Cabinet decides retaliation to aggression by Government of Southern Sudan and Confirms confidence in the armed forces and other regular forces. Ministry of the Cabinet Affairs, 12. April 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Februar 2013; abgerufen am 14. April 2012 (englisch). 
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    1 
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    2 
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