Suchoi Su-47
Suchoi Su-47Berkut | |
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![]() Die Berkut auf der MAKS 2001 Airshow | |
Typ | Prototyp einesLuftüberlegenheitsjägers |
Entwurfsland | Russland |
Hersteller | Suchoi |
Erstflug | 25. September 1997 |
Indienststellung | Wurde nie in Dienst gestellt |
Produktionszeit | Wurde nie in Serie produziert |
Stückzahl | 2 (1 flugfähig) |
DieSuchoi Su-47Berkut (russischСухой Су-47 Беркут,deutschSteinadler,NATO-Codename:Firkin) ist einExperimentalflugzeug für einen hochmanövrierfähigenLuftüberlegenheitsjäger für dierussischen Luftstreitkräfte. Die Maschine hatte werksintern zunächst die BezeichnungS-37 und basiert auf derSuchoi Su-27.
Der Chefentwickler des Su-47 warMichail Aslanowitsch Pogosjan.[1]
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Projekt unter der Bezeichnung I-90 mündete in den Versuchsprojekten S-37 vonSuchoi bzw.MiG 1.44 vonMikojan-Gurewitsch. Dies war eine Reaktion der Sowjetunion auf das „Advanced Tactical Fighter (ATF)“-Projekt der US Air Force, das 1981 begann. Die UdSSR leitete unverzüglich Forschungs- und Entwicklungsgelder im nächstenFünfjahresplan für ein neues Kampfflugzeug um. Die Bemühungen wurden auf drei Plattformen aufgeteilt: Istrebitel-90 (I-90, Jäger-90) sollte ein Jagdflugzeug werden, Schturmowik-90 (Sch-90, Schlachtflugzeug-90) einSchlachtflugzeug, und Bombardirowschtschik-90 (B-90, Bombenflugzeug-90) einBomber. Gemäß der Namensgebung sollte die neue Generation von Kampfflugzeugen 1990 in den Dienst derLuftstreitkräfte der Sowjetunion gestellt werden. Das Zentrale Forschungsinstitut des Verteidigungsministeriums (ZNII-30 und ZNII-2) stellte die generellen Anforderungen für das I-90 auf. DasZAGI verglich die Auslegung verschiedener Flugzeugentwürfe und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile. DasZentralinstitut für Flugmotoren (ZIAM) sollte fortschrittliche Triebwerke, Lufteinläufe und Düsen entwickeln und das Staatliche Forschungsinstitut für Luftfahrtsysteme (GosNII) leitete die Entwicklung von Avionik wie Radar, Störsysteme etc. Konzeptionell wurde für das I-90 verlangt:
- Extreme Manövrierfähigkeit; es solltenAnstellwinkel von mindestens 60° dauerhaft erflogen werden können.
- Supercruise; die Nachbrenner sollten nur kurzzeitig gezündet werden, um im Gefecht einen taktischen Vorteil zu erlangen, oder bei der Abfangjagd.
- Kleine Radar- und Infrarotsignatur durchTarnkappentechnik.
Das Flugzeug sollte eine neue Avionikarchitektur mit künstlicher Intelligenz und neue Waffen bekommen. Die Wartbarkeit und Handhabung unter Feldbedingungen sollte ebenfalls verbessert werden. Die Maschine sollte mehrere Zieleaußerhalb der Sichtweite bekämpfen können. In einemKurvenkampf sollten Ziele nach allen Richtungen bekämpft werden können, auch wenn diese durch den Piloten nicht einsehbar waren. Hauptherausforderung bei der Entwicklung des I-90 war deshalb die Avionik. Ziele sollten visuell dreidimensional dargestellt werden, auch ein 3D-Audiosystem war geplant. Die Tätigkeit verbündeter Kräfte sollte ebenfalls angezeigt werden, um beispielsweise Mehrfachbeschuss zu vermeiden.
Um die Kosten zu reduzieren, wurde ein einstrahliges Kampfflugzeug entwickelt, welches mit dem zweistrahligen größtmögliche Übereinstimmung aufweisen sollte. Der Jäger-90 wurde als Wettbewerb zwischen den Konstruktionsbüros von Mikojan-Gurewitsch,Suchoi undJakowlew ausgeschrieben. Das Konstruktionsbüro Suchoi wollte ursprünglich nicht daran teilnehmen, da es mit der Entwicklung und Erprobung derT-10 bereits ausgelastet war, tat es auf Druck des Ministers für LuftfahrtindustrieIwan Silajew letztendlich aber doch. Nachdem das erste Projekt, die S-22 zu schwer ausgefallen war, wurde das Projekt nach dem erfolgten Mock-Up-Bau radikal überarbeitet. Daraus entwickelte Suchoi von Grund auf die S-37 mit vorwärts gepfeilten Tragflächen, die selbst bei 90° Anstellwinkel noch kontrollierbar war. Jakowlew nahm mit einem einmotorigen Delta-Canard-Entwurf teil, der einerMcDonnell Douglas X-36 mit zwei nach außen geneigten Seitenleitwerken sehr ähnlich sah. Mikojan-Gurewitsch gewann schließlich die nationale Ausschreibung. Aus der S-37 ging schließlich die Su-47 mit negativ gepfeilten Tragflächen, ähnlich der US-amerikanischenGrumman X-29, hervor.Aufgrund der desolaten finanziellen Lage des Staates verzögerte sich das Programm immer wieder. Bei Mikojan-Gurewitsch kam es darum immer wieder zu Unterbrechungen im Projekt; Suchoi konnte dank Exporterfolgen der Su-27-Familie das Projekt mit eigenen finanziellen Mitteln am Laufen halten. Aus Kostengründen wurde aber auf die Fertigstellung des zweiten flugfähigen Prototypen verzichtet. Ebenfalls zur Kostenbegrenzung, aber auch zur Minimierung des Entwicklungsrisikos wurde im Cockpitbereich und beim Fahrwerk auf Komponenten der Su-27M/35 zurückgegriffen.
Der Vorteil der negativenPfeilung der Tragflächen liegt in einer besseren Manövrierfähigkeit, höheren möglichenAnstellwinkeln durch größerenAuftrieb und einer niedrigen Abrissgeschwindigkeit. Dem Problem der hohenTorsionskräfte wird durch Einsatz vonVerbundwerkstoffen begegnet.
Am 25. September 1997 startete die S-37, die oft fälschlicherweise als Su-37 oder S-47 bezeichnet wurde, zum Erstflug. Sie war mit den Serientriebwerken Solowjew D-30F-6 derMiG-31 ausgestattet und sollte später bei einer Serienproduktion bessere Triebwerke mitSchubvektorsteuerung erhalten. Die Triebwerkseinlässe sind D-förmig wie bei derF/A-18, Versionen A–D, die durch Zusatzeinlässe auf dem Rumpfrücken ergänzt werden. Am Heck ist ein rückwärtsgerichtetesRadar sowie ein ECM-System eingebaut. Nebst der Bordkanone verfügte die Su-47 über einen Waffenschacht für 4 Mittelstreckenlenkwaffen. Bei einer Serienversion wäre vor diesem Waffenschacht, hinter dem Bugrad, noch ein Waffenschacht für zwei Kurzstreckenlenkwaffen dazu gekommen. Für die Serienmaschinen waren pro Flügel 4 Aufhängepunkte für diverse Lenkwaffen und Bomben vorgesehen; der innerste wurde auch zur Nutzung von Zusatztanks ausgelegt. Über die gesamte Projektspanne wurde auch immer wieder eine Flugzeugträgerversion mit Fanghaken auf Bildern oder als Modell gezeigt. Die Erstellung einer Marineversion der Su-47 wäre mit minimalem Konstruktionsaufwand verbunden gewesen, da ohne weiteres das Fahrwerk derSu-33 verwendet werden kann und die Su-47 bereits manuell beiklappbare Flügel hat.
Im Jahr 2001 erhielt das Flugzeug die offizielle Bezeichnung Su-47. Erfahrungen mit der Su-47 wurden bei der Entwicklung derSuchoi Su-57 genutzt. So wurde der Waffenschacht der Su-47 mit einem Aufsatz versehen, der den Waffenschacht tiefer macht, jedoch ist die Breite bei dieser Modifikation kleiner, so dass nur noch zwei Waffenhalterungen im Waffenschacht möglich sind.
An derMAKS Airshow 2001 wurde die Su-47 der Öffentlichkeit im Flug vorgeführt. An der MAKS Airshow 2019 wurde die Su-47 im Static Display ausgestellt, somit hatte die breite Öffentlichkeit zum ersten Mal Gelegenheit, die Maschine aus der Nähe zu betrachten.
Technische Daten
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Kenngröße | Daten |
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Länge | 22,60 m |
Spannweite | 15,16 m |
Höhe | 6,30 m |
Flügelfläche | 61,87 m² |
Flügelstreckung | 3,71 |
Tragflächenbelastung |
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Leermasse | 16.375 kg |
max. Startmasse | ca. 34.000 kg |
Höchstgeschwindigkeit |
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Dienstgipfelhöhe | ca. 18.000 m |
Steigrate | 233 m/s |
Reichweite | ca. 3.300 km |
Triebwerk | zweiMantelstromtriebwerkeSolowjow D-30F-6 |
Schubkraft |
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Schub-Gewicht-Verhältnis |
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Bewaffnung | eine 30-mm-MaschinenkanoneGSch-301 mit 150 Schuss, 4 Waffen Intern |
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Yefim Gordon, Dimitriy Komissarov:Sukhoi Su-57. Crécy Verlag 2021.ISBN 978-1-910809-93-8.
Jagdflugzeuge: | |
Bomber: | Su-2 •Su-7 •Su-17 •Su-19 •Su-20 •Su-22 •Su-24 •Su-25 •Su-34 •Su-39 |
Trainer: | |
Kunstflug: | |
Transport- und Passagiermaschinen: | |
Versuchsflugzeuge und Prototypen: | P-1 •P-42 •S-70 •Su-1 •Su-3 •Su-4 •Su-5 •Su-6 •Su-7 •Su-8 •Su-9 (K) •Su-10 •Su-11 (LK) •Su-12 (RK) •Su-13 (TK) •Su-14 (N) •Su-15 (P) •Su-17 (R) •Su-19 •Su-37 •Su-47 •T-3 •T-4 •T-43 •T-47 •T-49 •S-75 |
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