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Subantarktischer Seebär

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Subantarktischer Seebär

Subantarktischer Seebär (Arctocephalus tropicalis)

Systematik
Ordnung:Raubtiere (Carnivora)
Unterordnung:Hundeartige (Caniformia)
ohne Rang:Robben (Pinnipedia)
Familie:Ohrenrobben (Otariidae)
Gattung:Südliche Seebären (Arctocephalus)
Art:Subantarktischer Seebär
Wissenschaftlicher Name
Arctocephalus tropicalis
(Gray, 1872)

DerSubantarktische Seebär (Arctocephalus tropicalis) ist eine Art derSüdlichen Seebären. Der wissenschaftliche Nametropicalis rührt daher, dass das von Gray beschriebene erste Exemplar angeblich von der Nordküste Australiens stammen soll. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass dies ein Irrtum war, denn in diesen tropischen Regionen hat man seither nie wieder einen Seebären dieser Art angetroffen.

Merkmale

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Bullen werden 180 cm lang, Kühe etwa 140 cm. Das Gewicht liegt bei 150 bzw. 50 kg. Der Subantarktische Seebär lässt sich von anderen Arten leicht durch sein Farbmuster unterscheiden: Er ist oberseits graubraun gefärbt, Brust und Gesicht sind weiß und Männchen tragen zudem ein schwarzes Haarbüschel auf der Stirn.

Verbreitung

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Verbreitungskarte des Subantarktischen Seebären

Der Subantarktische Seebär lebt auf isolierten Inseln rund um dieAntarktis. Mehr als drei Viertel des Gesamtbestandes leben in der Kolonie aufGough Island. Die zweitgrößte Kolonie befindet sich auf der zu den französischen Antarktisterritorien gehörenden InselAmsterdam. Kolonien gibt es außerdem aufTristan da Cunha,Inaccessible Island,Nightingale Island, denPrinz-Edward-Inseln, denCrozetinseln sowie derSankt-Paul-Insel.

Außerhalb der Fortpflanzungszeit findet man wandernde Einzeltiere an den KüstenSüdamerikas,Südafrikas,Australiens undNeuseelands sowie aufSüdgeorgien,Heard Island,Macquarie undJuan Fernández. Hier mischen sie sich dann unter die dort heimischen Kolonien anderer Seebären-Arten.

Systematik

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Phylogenetische Systematik der Südlichen Seebären (Arctocephalus)[1]
  Südliche Seebären (Arctocephalus)  


 Südafrikanischer Seebär (A. pusillus)


   

 Subantarktischer Seebär (A. tropicalis)



   


 Juan-Fernández-Seebär (A. philippii)


   

 Guadalupe-Seebär (A. townsendi)



   

 Antarktischer Seebär (A. gazella)


   

 Neuseeländischer Seebär (A. forsteri)


   

 Südamerikanischer Seebär (A. australis)


   

 Galápagos-Seebär (A. galapagoensis)







Vorlage:Klade/Wartung/Style

Der Südaantarktische Seebär wird als eigenständigeArt innerhalb der GattungArctocephalus eingeordnet.[2][3] Die wissenschaftlicheErstbeschreibung stammt von dem deutschen NaturforscherJohn Edward Gray aus dem Jahr 1872 alsGypsophoca tropicalis, alsterra typica wurde von ihm die Nordküste von Australien angegeben. Später wurde der Fundort durch J.E. King revidiert und als „Australasiatisches Meer unter Einbindung der InselnSt. Paul undAmsterdam als dem australischen Kontinent am nächsten liegende Inseln“ angegeben.[3]

Innerhalb der Gattung wird der Subantarktische Seebär alsSchwesterart desSüdafrikanischen Seebären (Arctocephalus pusillus) betrachtet. Diese beiden Arten stammen entsprechend von einer gemeinsamen Stammart ab und sie werden den anderen Arten der Gattung als ursprünglichste Formen gegenübergestellt.[1] Teilweise wird dieMonophylie der Südlichen Seebären in Zweifel gezogen und man geht von einem gemeinsamen Ursprung der auf der südlichen Hemisphäre verbreiteten Ohrenrobben aus. In dem Fall werden auch derAustralische Seelöwe (Neophoca cinerea) und derNeuseeländische Seelöwe (Phocarctos hookeri) in diese Gruppe. Der Südafrikanische und der Subantarktische Seebär wären an dieser Stelle Schwestergruppe eines gemeinsamen Taxons aus den beiden Seelöwenarten und den restlichen Seebären, für die zur Abgrenzung ein neuer Gattungsname „Arctophoca“ vorgeschlagen wurde.[4][5][6]

Innerhalb der Art werden keine Unterarten unterschieden. Teilweise wurde die Art auch alsArctocephalus elegans bezeichnet, dieser Name gilt mittlerweile alsSynonym zumAntarktischen Seebär (A. gazella).[3]

Gefährdung und Schutz

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Der Subantarktische Seebär befindet sich in derRoten Liste gefährdeter Arten der IUCN, allerdings wird er nicht als gefährdet (sondern mitLeast Concern) bewertet. Dennoch ist er wie alle Arten seiner Gattung imWashingtoner Artenschutzübereinkommen CITES, Appendix II angeführt. Er genießt dadurch weltweit Schutz vor unbeschränktem Handel. Dieser Status wird auch von der Europäischen Union in derEU-Artenschutzverordnung (EG) Nr. 338/97 Anhang B übernommen. Das schlägt sich wiederum in der Bundesrepublik Deutschland imBundesnaturschutzgesetz nieder, wo die Art als besonders geschützt bezeichnet wird.

Während des 18. und 19. Jahrhunderts wurden alle großen Kolonien von Robbenjägern nahezu vernichtet. So lebten auf Gough Island 1892 nur noch 300 Seebären; inzwischen wird die dortige Kolonie auf 250.000 Seebären geschätzt und wächst jährlich weiter an. Die weltweite Gesamtpopulation wird auf 320.000 geschätzt.

Belege

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  1. abFernando Lopes, Larissa R Oliveira, Amanda Kessler, Yago Beux, Enrique Crespo, Susana Cárdenas-Alayza, Patricia Majluf, Maritza Sepúlveda, Robert L Brownell, Jr., Valentina Franco-Trecu, Diego Páez-Rosas, Jaime Chaves, Carolina Loch, Bruce C Robertson, Karina Acevedo-Whitehouse, Fernando R Elorriaga-Verplancken, Stephen P Kirkman, Claire R Peart, Jochen B W Wolf, Sandro L Bonatto:Phylogenomic Discordance in the Eared Seals is best explained by Incomplete Lineage Sorting following Explosive Radiation in the Southern Hemisphere. Systematic Biology 70 (4), Juli 2021; S. 786–802.doi:10.1093/sysbio/syaa099.
  2. Arctocephalus tropicalis. In:Don E. Wilson,DeeAnn M. Reeder (Hrsg.):Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 2 Bände. 3. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005,ISBN 0-8018-8221-4.
  3. abc„Subantarctic Fur Seal“ In: M.A. Webber:Family Otariidae. In: Don E. Wilson, Russell A. Mittermeier:Handbook of the Mammals of the World. 4. Sea Mammals. Lynx Edicions, Barcelona 2014; S. 93–94.ISBN 978-84-96553-93-4.
  4. Takahiro Yonezawa, Naoki Kohno & Masami Hasegawa:The monophyletic origin of sea lions and fur seals (Carnivora; Otariidae) in the Southern Hemisphere. Gene 441 (1–2), 2009: 89–99.doi:10.1016/j.gene.2009.01.022Researchgate.net Volltext
  5. Annalisa Berta, Morgan Churchill:Pinniped Taxonomy: evidence for species and subspecies. Mammal Review. 42 (3): 207–234. September 2011,doi:10.1111/j.1365-2907.2011.00193.x
  6. „Systematics“ In: M.A. Webber:Family Otariidae. In: Don E. Wilson, Russell A. Mittermeier:Handbook of the Mammals of the World. 4. Sea Mammals. Lynx Edicions, Barcelona 2014; S. 34–36.ISBN 978-84-96553-93-4.

Literatur

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  • „Subantarctic Fur Seal“ In: M.A. Webber:Family Otariidae. In: Don E. Wilson, Russell A. Mittermeier:Handbook of the Mammals of the World. 4. Sea Mammals. Lynx Edicions, Barcelona 2014; S. 93–94.ISBN 978-84-96553-93-4.
  • Ronald M. Nowak:Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999,ISBN 0-8018-5789-9

Weblinks

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Commons: Subantarktischer Seebär (Arctocephalus tropicalis) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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