Suai

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unterSuai (Begriffsklärung) aufgeführt.
Suai
Suai (Osttimor)
Suai (Osttimor)
Suai
Koordinaten9° 19′ S,125° 15′ O-9.3125125.25555555556Koordinaten:9° 19′ S,125° 15′ O

Das Verwaltungsamt Suai in der Gemeinde Cova Lima
Basisdaten
StaatOsttimor
GemeindeCova Lima
VerwaltungsamtSuai
ISO 3166-2TL-CO
SucoDebos
Höhe13 m
Einwohner10.660(2022)
Die Ave-Maria-Kirche von Suai
DieAve-Maria-Kirche von Suai

Suai ist die Hauptstadt derosttimoresischenGemeindeCova Lima. Der Name leitet sich von denTetum-Wörtern „su rai henek“ ab, su für „graben“, rai für „Erde“ oder „Land“, henek für „Kies“. „Rai henek“ bedeutet „Sand“. Für den Häuserbau wurde Sand abgebaut. Zur Vereinfachung sagten die Leute nur „Su Rai“, woraus später „Suai“ wurde.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geographie

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Sitz der Gemeindeverwaltung Cova LImas in Suai

Die Stadt besteht aus einer Ansammlung mehrerer Ortsteilen, die imSucoDebos (VerwaltungsamtsSuai) eine geschlossene Siedlung bilden. Zu ihnen gehörenAhinarai (Ahi Na Rai),Bonuc undOrun. Die urbanen Gebiete reichen teilweise bis in den SucoOgues (VerwaltungsamtMaucatar).[2] Das Zentrum liegt etwas landeinwärts von derTimorsee, auf einer Meereshöhe von13 m,[3] etwa 80 km in Luftlinie südwestlich der LandeshauptstadtDili. Auf der verhältnismäßig gut ausgebauten Straße, die in Suai endet, sind es überAileu undAinaro nach Dili 138 km. Das Siedlungszentrum Suai verfügt über zwei Vorschulen, zwei Grundschulen (darunter dieEscola Primaria Catolica Ave Maria Suai),[4] zwei vorbereitenden Schulen für die Sekundärstufe, eine Sekundarschule, einen ausgebauten Hubschrauberlandeplatz, ein Krankenhaus, ein kommunales Gesundheitszentrum und eine Polizeistation.[5]

Neben der alten KircheNossa Senhora do Rosario, in der dasKirchenmassaker von Suai stattfand, stand jahrelang der Rohbau eines beeindruckenden, neuen Kirchenbaus, der bereits in der Besatzungszeit begonnen wurde. 2012 wurde die neue KircheAve Maria fertiggestellt und am 15. August geweiht. DasMuzeum Memorial Resistencia Municipio Covalima (MMRMC) erinnert an das Kirchenmassaker und den Widerstandskampf gegen die indonesische Besatzung.

Der Flughafen von Suai liegt im SucoLabarai.[6] Er wurde 2017 ausgebaut und am 19. Juni alsFlughafen Comandante – em Chefe Estado das FALINTIL Kay Rala Xanana Gusmão neu eröffnet.[7] An der Küste vonSuai Loro liegen die Ruinen eines portugiesischen Forts.[8] Samstags findet in Suai ein Wochenmarkt statt.[8]

  • Klimadiagramm von Suai[9]
    Klimadiagramm von Suai[9]

Einwohner

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Frauen in traditioneller Festkleidung mitKaibauk

Im Jahr 2020 lebten in Suai 10.660 Einwohner. 10.025 davon wohnten im Suco Debos, 635 im Suco Ogues.[2]

Geschichte

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Siehe auch:Geschichte Osttimors
Suai im Jahre 1969
Das koloniale Verwaltungsgebäude, in dem sich auch das Gefängnis befand, ist heute von Feigen überwuchert
Die KircheNossa Senhora do Rosario, Schauplatz des Massakers

Suai war früher ein Reich, das von einemLiurai regiert wurden. Mündlichen Überlieferungen nach waren beide im Bündnis von Cova Lima dem Liurai vonFohorem untergeordnet und tributpflichtig.[8] Eine andere Quelle gibt an, dass Suai nicht zuKoba Lima gehörte, sondern ein eigenständiges, machtvolles Reich bildete. Die Quelle nennt fälschlicherweise Suai als Zentrum vonWehale, das aber weiter westlich lag.[1]

1522 berichtet ein Mitglied derMagellanexpedition,Antonio Pigafetta, von vier Hauptkönigen auf Timor, die Brüder waren:Oibich, Lichisana, Suai undCanabaza. Suai bildete wahrscheinlich mitCamenaça (Canabaza) ein Doppelreich, dasWehale (von Pigafetta hierOibich genannt) tributpflichtig war. Suai erscheint auch auf einer Liste vonAfonso de Castro, einem ehemaligenGouverneur vonPortugiesisch-Timor, der im Jahre 1868 47 Reiche aufführte.[10][11]

Während ihrer Ausdehnung des Machtbereichs an die Südküste Timors Anfang der 1670er Jahre, verwüsteten die Portugiesen unter anderem auch Suai.[12]

Während desKrieges von Manufahi verbündete sich 1895 der Liurai von Suai mitDom Duarte, dem Liurai vonManufahi gegen die portugiesischen Kolonialherren. 1900 kapitulierte Manufahi. Suai war schon vorher besiegt worden.[13]

Im Oktober 1911 kam es zurRebellion von Manufahi. Der portugiesische Militärposten in Suai wurde am 8. Dezember 1911 aus Angst vor den Aufständischen geräumt. Die Rebellion dehnte sich schnell in der gesamten Region aus und konnte erst im April 1912 endgültig niedergeschlagen werden.[13]

1961 wurde Suai Hauptstadt des neugegründeten Kreises Cova Lima. Suai bot mit seiner Ebene Flugzeugen die Möglichkeit zu landen, zudem hatte es Zugang zum Meer und war damit für Schiffe erreichbar.[8]

Um den Angriffen derindonesischen Armee 1976 zu entgehen, flohen die Einwohner von Suai entweder nachMaucatar oder versteckten sich ein paar Tage in ihren Anpflanzungen, bevor sie sich den Invasoren ergaben.[14] DieSerious Crimes Unit derUNTAET berichtete, dass in Suai während der indonesischen Besatzungszeit sogenannteRape Houses existierten.[15]

Im Vorfeld desReferendums zur Zukunft Osttimors wurde am 20. August 1999 in Suai eine Veranstaltung der Unabhängigkeitsbefürworter vonpro-indonesischen Milizen angegriffen. Nachdem sich die Wähler im Referendum für die Unabhängigkeit entschieden hatten, kam es durch die indonesischeOperation Donner landesweit zu Gewaltausbrüchen. Einer der schlimmsten Vorfälle war dasKirchenmassaker von Suai am 6. September 1999. Man geht von bis zu 200 Toten aus.[16]

Im Juni 2013 kam es in Suai und Camenaça zu Überschwemmungen, die drei Todesopfer forderten.[17]

Städtepartnerschaften

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Frau am Webstuhl in Suai

Persönlichkeiten

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Weblinks

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Commons: Suai – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. abSuai Media Space: Koba Lima − Suai
  2. abInstitutu Nasionál Estatístika Timor-Leste:Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
  3. Fallingrain.com: Directory of Cities, Towns, and Regions in East Timor
  4. Liste der Wahllokale zu denParlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF; 118 kB)
  5. UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 imInternet Archive) (PDF; 449 kB)
  6. Satellitenbilder
  7. ANTIL (Tatoli):Aeroportu Suai Sarani ho Naran XANANA GUSMÃO, 20. Juni 2017, abgerufen am 20. Juni 2017.
  8. abcdCova Lima District Development Plan 2002/2003 (Memento vom 14. Oktober 2013 imInternet Archive) (englisch; PDF; 2,24 MB)
  9. Seeds of Life
  10. TIMOR LORO SAE, Um pouco de história (Memento vom 13. November 2001 imInternet Archive)
  11. East Timor - PORTUGUESE DEPENDENCY OF EAST TIMOR (Memento vom 21. Februar 2004 imInternet Archive)
  12. Susana Barnes, Hans Hägerdal, Lisa Palmer:An East Timorese Domain – Luca from Central and Peripheral Perspectives, S. 336, 2017,DOI:10.1163/22134379-17302020, abgerufen am 22. November 2017.
  13. abHistory of Timor – Technische Universität Lissabon (Memento vom 24. März 2009 imInternet Archive) (PDF; 824 kB)
  14. „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report derCAVR (englisch)
  15. EAST TIMOR: State Violations of East Timorese Human Rights Prevail (Memento vom 26. August 2014 imInternet Archive)
  16. Masters of Terror:Suai church massacre (Memento vom 23. Februar 2013 imInternet Archive)
  17. Independente:Flood in Suai, killing three local residents, 24. Juni 2013
  18. Außenministerium Osttimors (Memento vom 15. Mai 2013 imInternet Archive)
Gemeindehauptstädte vonOsttimor
Änderung der administrativen Grenzen Osttimor

Die administrativen Grenzen innerhalb Osttimors haben sich 2015 geändert. Dieser Artikel muss daher geprüft und gegebenenfalls aktualisiert werden. SieheNeue administrative Grenzen.

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