Stimmwechsel

DerStimmwechsel, auchStimmbruch oderMutation, ist die Phase in der Entwicklung heranwachsender Menschen, in der sich bei allenGeschlechtern dieStimme merklich verändert: Während des Stimmwechsels wächst derKehlkopf (wie der übrige Körper) in allen Dimensionen, wobei dieKnorpel in Dicke und Festigkeit zunehmen; dabei tritt vor allem bei Männern derAdamsapfel hervor. DieStimmlippen werden länger und dicker; die Stimme wird infolgedessen tiefer.[1]
Stimmwechsel in der Pubertät
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bei Mädchen mutiert die Stimme zwischen ca. dem 10. und 15., bei Jungen ca. zwischen dem 11. und 16. Lebensjahr (Abweichungen abhängig vom Verlauf derPubertät; die allgemeineAkzeleration pubertärer Abläufe in den vergangenen Jahrzehnten hat auch die Abläufe des Stimmwechsels vorverlagert). Der Unterschied zwischen Jungen- und Männerstimme beträgt gewöhnlich eineOktave (Frequenzverhältnis 2 zu 1). Auch die Frauenstimme kann gegenüber der Mädchenstimme bis zu einer kleinenTerz tiefer klingen (Frequenzverhältnis bis 6 zu 5).
Ursachen für ausbleibende Stimmwechsel
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Die Veränderungen der menschlichen Stimme in der Pubertät stehen mit der Entwicklung derGenitalien in engem Zusammenhang: Werden einem Jungen vor Beginn des Stimmwechsels dieHoden entfernt, so findet kein Stimmwechsel statt und er spricht oder singt mitKastratenstimme.
In seltenen Fällen können hormonelle Ursachen denselben Effekt verursachen, wie etwa beimSopranistenRadu Marian. Diese hormonelle Prädisposition kann auch genetische Ursachen haben, wie bei Jazz-SängerJimmy Scott. Noch seltener sind die Umstände beim SopranistenMichael Maniaci, bei dem sich aus unbekannten Gründen nur die Stimmbänder nicht entwickelten und er dadurch nie in den Stimmbruch kam.
Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Günther Habermann:Stimme und Sprache. 2. Auflage. Thieme, Stuttgart 1986,ISBN 3-13-556002-3.
- Rudolf Schilling:Über Stimmwechselgeschichten. In:Folia Phoniatrica et Logopaedica Vol. I, Fasc. 2 1948, New York, Basel: Separatum, S. 70–96.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Franz Daffner:Das Wachstum des Menschen. Anthropologische Studie. 2. Auflage. Engelmann, Leipzig 1902. S. 226.