Sternfrucht
Sternfrucht | ||||||||||||
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![]() Sternfrucht (Averrhoa carambola) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Averrhoa carambola | ||||||||||||
L. |



DieSternfrucht (Averrhoa carambola), auchKarambole,Karambola oderCarambola genannt, ist neben demGurkenbaum eine von zweiArten aus derGattung der Gurkenbäume (Averrhoa). Sie gehören zur Familie derSauerkleegewächse (Oxalidaceae) und stammen ausSüdostasien.
Beschreibung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Sternfrucht ist einimmergrüner, langsamwachsenderBaum mit kurzem Stamm, der meist Wuchshöhen von bis zu 5–10 m, in Ausnahmefällen bis zu 15 m erreichen und sich stark verzweigen kann. DieBorke ist glatt und bräunlich.
DieLaubblätter stehen wechselständig an den äußeren, 2 bis 3 mm dicken, feinbehaarten Zweigen. Die zusammengesetzten, oft wechselnd, unpaarig gefiederten Blätter sind 15 bis 25 cm lang und stehen an 15 bis 35 mm langen Blattstielen, die fein filzig und an der Basisverdickt sind. Die Blätter bestehen aus etwa 5 bis 13 kurz gestielten Fiederblättchen, diese sind an der Spitze 5 bis 8 cm lang und 2 bis 3 cm breit, an der Basis der Blätter nur noch 1,5 bis 3 × 1 bis 2 cm breit. Sie sind eiförmig bis länglich, an der Spitze kurz zugespitzt und an der Basis stumpf bis abgerundet. An denBlattadern sind sie beidseitig fein filzig behaart.[1] Die Blättchen sind licht- und bewegungssensitiv,photo- und seismonastisch.[2]
Blütenstände und Blüten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die bis zu 5–8 cm langenBlütenstände, stehen in den Blattachseln oder sie erscheinenramiflor am Ast oder Zweig. Es sindZymen, die inRispen mit rötlicher, leicht haariger Spindel oder in Gruppen stehen. Der rötliche Blütenstandsstiel ist bis zu 1 cm lang, die kahlen und rötlichen Blütenstiele zwischen 1 und 4 mm.
Die zwittrigen,radiärsymmetrischen und gestieltenBlüten sind bis zu 8–10 mm lang und fünfzählig mit doppelterBlütenhülle. Die fünf länglichen, an ihrer Basis verwachsenen und fast kahlen, rötlich-weißen und lange beständigenKelchblätter sind 2,5 bis 3,5 mm lang und 1 bis 2 mm breit. Die länglichen bis verkehrt-förmigen und freienKronblätter sind violett bis lila oder weiß. Sie besitzen eine Länge von 6 bis 9 mm und sind 1,5 bis 3 mm breit, auf der Innenseite sind sie kurzpapillös-drüsenhaarig.
Averrhoa carambola istheterostyl und distyl, d. h., es gibt Exemplare mit langen Griffeln und kurzen Staubblättern und solche, bei denen es umgekehrt ist.[2] Fünf längere,fertileStaubblätter mit 2 bis 2,5 mm langenStaubfäden umgeben fünf kürzere, sterile Staubblätter (Staminodien), die keine oder sterileStaubbeutel ausbilden. Der oberständige, rippigeStempel ist 3 bis 4 mm lang und zylindrisch-elliptisch geformt, mit 4–5 kurzenGriffeln.[1]
Früchte
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Die meist fünfkantigen, gerippten und glatten Früchte sind etwa 8 bis 17 cm lange, grünliche bis gelbe oder orange, fleischigeBeeren mit einem Durchmesser von 5 bis 8 cm. Sie sind länglich-ellipsoid bis eiförmig und sind deutlich der Länge nach in meist fünf große, dreieckige, abgerundete bis kantige „Rippen“ unterteilt. Schneidet man die Frucht quer, ergibt sich eine sternförmige Schnittfläche. Das Fruchtfleisch ist gelblich durchscheinend und schwach säuerlich bis süß.[1] Die bis zu 2–15 flachen, orange-braunen, elliptischen Samen pro Frucht besitzen einen gelatinösenArillus.[2]
Chromosomenzahl
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DieChromosomenzahl beträgt 2n = 22.[3]
Vorkommen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Sternfrucht kommt ursprünglich aufJava,Sulawesi und denMolukken vor. Sie wurde in zahlreiche Länder in Südostasien und im tropischen Amerika eingeführt.[4]
Nutzung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Wenn man die Frucht quer in Scheiben schneidet, erhält man dekorative Sterne, die beim Garnieren vonDesserts,Salaten undCocktails Verwendung finden. Die Früchte bestehen zu 90 % aus Wasser und enthalten neben 0,38 %Protein, 0,08 %Fette und 9,38 %Kohlenhydrate einen hohen Anteil anVitamin A undC sowieCalcium undEisen.[5] In der chinesischen Heimat wird die Frucht häufig mit der sehr saurenBilimbi, der Frucht desGurkenbaumes (Averrhoa bilimbi), verglichen. In der chinesischen Medizin gilt die zerstoßene Frucht als gutes Wundheilmittel und der Saft soll fiebersenkend und vor allem durstlöschend sein.
Vergiftung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bei Patienten mitNiereninsuffizienz (chronischem Nierenversagen) kommt es relativ häufig nach dem Genuss von Karambole zu Vergiftungserscheinungen mit Schluckauf, Erbrechen,Muskelschwäche,Taubheitsgefühl der Extremitäten,Paresen undKrampfanfällen. Patienten, die sofort dialysiert werden, erholen sich ohne Folgen. Patienten, die nicht dialysiert werden, versterben häufig.[6] DasNeurotoxinCaramboxin in der Karambole, einePhenylalanin-ähnliche Verbindung, wurde inzwischen identifiziert.[7]Eine erhebliche Hemmung mehrererCytochrome in der Leber durch Karambolesaft, u. a. desCytochroms P450, von bis zu 70 % ihrer Aktivität konnte nachgewiesen werden.[8] Dadurch wird die Wirkung etlicher Medikamente verlängert und Entgiftungsschritte durch diese Cytochrome werden verlangsamt. Im Tierversuch wurde eine Beeinträchtigung der Herzfunktion beobachtet.[9]
Bedeutsam ist außerdem der – wie in anderen Vertretern derOxalidaceae – hohe Gehalt anOxalsäure.[10] Diese begünstigt die Bildung vonNierensteinen durch Reaktion mit Calciumionen. Patienten mit Vorerkrankung wieOsteoporose sollten daher Oxalsäure-haltige Nahrung wie die Sternfrucht meiden.[11]
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑abcFlora Costaricensis. In: William C. Burger (Hrsg.):Fieldiana Botany.Nr. 28. Field Museum of Natural History, 1991,ISSN 0015-0746,S. 5,doi:10.5962/bhl.title.2641.
- ↑abcH. D. Tindall, Victor Galán Saúco:Carambola Cultivation. FAO Plant Production and Protection Papers 108, FAO, 1993,ISBN 92-5-103043-X, S. 11–14.
- ↑Averrhoa carambola bei Tropicos.org. In:IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑DatenblattAverrhoa carambola beiPOWO =Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew:Kew Science.
- ↑J. Morton:Carambola. "Hoch ist der Gehalt an Oxalsäure mit 0,5%" in: Julia Frances Morton:Fruits of warm climates. Miami FL 1987,ISBN 0-9610184-1-0, S. 125–128.
- ↑M. M. Neto u. a.:Intoxication by star fruit (Averrhoa carambola) in 32 uraemic patients – treatment and outcome. In:Nephrology Dialysis Transplantation. 18(1), 2003, S. 120–125.PMID 12480969.
- ↑Prof. Dr. Norberto Garcia-Cairasco u. a:Elucidating the Neurotoxicity of the Star Fruit. In:Angewandte Chemie. 52(49), 2013, 13067–13070.PMID 24281890.
- ↑J. W. Zhang u. a.:Inhibition of human liver cytochrome P450 by star fruit juice. In:Journal of Pharmaceutical Sciences. 10(4), 2007, 496–503.PMID 18261370.
- ↑C. M. Vasconcelos u. a.:Electrophysiological effects of the aqueous extract of Averrhoa carambola L. leaves on the guinea pig heart. In:Phytomedicine. 13(7), 2006, 501–508.PMID 16785041.
- ↑Peter Lüdders:Karambole (Averrhoa carambola L.). In:Erwerbs-Obstbau.Band 46,Nr. 4, 2004,ISSN 1439-0302,S. 117–122,doi:10.1007/s10341-004-0031-4.
- ↑Ilka Köther:Altenpflege. Georg Thieme Verlag, 2011,ISBN 978-3-13-160053-0,S. 676.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Averrhoa carambola bei Useful Tropical Plants.
- Averrhoa carambola bei Botany Brisbane (Detailbilder).