Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Zum Inhalt springen
WikipediaDie freie Enzyklopädie
Suche

Stephan Thernstrom

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Stephan Albert Thernstrom (*5. November1934 inPort Huron,Michigan; †23. Januar2025 inArlington,Virginia[1]) war einUS-amerikanischerWissenschaftler,Historiker und Winthrop-Forschungsprofessor für Geschichte an derHarvard University. Er war Spezialist für ethnische und soziale Geschichte und Herausgeber derHarvard Encyclopedia of American Ethnic Groups.[2] Er und seine FrauAbigail Thernstrom waren prominente Gegner derpositiven Diskriminierung im Bildungswesen und stehen lautNew York Times „an der Spitze der konservativen Bewegung gegen rassische Bevorzugung in Amerika“.[3]

Leben

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Thernstrom wurde in einer Arbeiterfamilie inPort Huron geboren und wuchs dort auf. Sein Vater war der Sohn eines aus Schweden eingewanderten Arbeiters und arbeitete bei der Eisenbahn. Thernstrom wurde alsChristian Scientist erzogen, war aber von diesem Glauben enttäuscht. Seine Familie zog später nachBattle Creek. Thernstrom erwarb seinen Bachelor-Abschluss an derNorthwestern University und seinenDoktortitel an der Harvard University, wo er mitOscar Handlin zusammenarbeitete.

Thernstom hatte Lehraufträge an der Harvard University, derBrandeis University und derUniversity of California. 1973 kehrte er nach Harvard zurück und wurde zumordentlichen Professor ernannt. Von 1978 bis 1979 war Thernstrom Pitt-Professor für amerikanische Geschichte und Institutionen an derUniversity of Cambridge.

Er war der Autor mehrerer preisgekrönter Bücher, darunterPoverty and Progress: Social Mobility in the 19th Century undThe Other Bostonians: Poverty and Progress in the American Metropolis, 1880–1970, das mit demBancroft-Preis in American History ausgezeichnet wurde. Von derNew York Times Book Review wurde es als „das beste Stück quantitativer Geschichte, das bisher veröffentlicht wurde“ bezeichnet.[4] Thernstrom war als Sachverständiger für die Verteidigung in mehr als zwei Dutzend Bundesverfahren tätig, in denen es um Klagen wegenRassendiskriminierung in Schulen ging. Er war Mitverfasser eines Schriftsatzes in der RechtssacheParents Involved in Community Schools v. Seattle, in der die Verfassungsmäßigkeit von Seattles Plan zum Rassenausgleich angefochten wurde.

Gemeinsam mit seiner Frau Abigail Thernstrom war er Autor vonNo Excuses: Closing the Racial Gap in Learning, das sowohl von derLos Angeles Times als auch vomAmerican School Board Journal als eines der besten Bücher des Jahres 2003 bezeichnet wurde und 2007 den Fordham Prize for Distinguished Scholarship erhielt. Sie waren auch Mitautoren vonAmerica in Black and White: One Nation, Indivisible, einer umfassenden Geschichte der Rassenbeziehungen, die von derNew York Times Book Review als eines der bemerkenswertesten Bücher des Jahres 1997 bezeichnet wurde. Ihre Schriften wurden mit dem Waldo G. Leland Prize, dem R.R. Hawkins Award und dem Fordham Foundation Prize ausgezeichnet. 1997 erhielten sie denBradley Foundation Prize for Outstanding Intellectual Achievement und 2004 den Peter Shaw Memorial Award derNational Association of Scholars, einer Organisation konservativer Wissenschaftler. In ihrer Arbeit griffen sie Programme zur Förderung von Minderheiten (Affirmative Action) an,[5] so dieNew York Times: „Das Ehepaar ist ein gefragter Gast in konservativen Talkshows, in denen sie nachdrücklich argumentieren, dass rassistische Präferenzen falsch und spaltend sind und dass sie als Instrument zur Förderung von Minderheiten überbewertet werden. Sie sitzen in den Vorständen konservativer und libertärer Institute für öffentliche Politik.“[3]

Thernstrom heiratete Abigail im Jahr 1959. Sie hatten zwei Kinder, die SchriftstellerinMelanie Thernstrom ausPalo Alto und Samuel Thernstrom.

Schriften

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Stephan Thernstrom:Poverty and progress; social mobility in a nineteenth century city. Atheneum, New York City 1973,ISBN 0-689-70195-0 (amerikanisches Englisch,archive.org). 
  • Stephan Thernstrom:“Yankee City” Revisited: The Perils of Historical Naïveté. In:American Sociological Review.Band 30,Nr. 2, 1965,ISSN 0003-1224,S. 234–242,doi:10.2307/2091567,JSTOR:2091567 (amerikanisches Englisch). 
  • Stephan Thernstrom:The Case of Boston. In:Proceedings of the Massachusetts Historical Society.Band 79, 1967,ISSN 0076-4981,S. 109–122,JSTOR:25080638 (amerikanisches Englisch). 
  • Stephan Thernstrom:Notes on the Historical Study of Social Mobility. In:Comparative Studies in Society and History.Band 10,Nr. 2, 1968,ISSN 0010-4175,S. 162–172,JSTOR:177727 (amerikanisches Englisch). 
  • Yale Conference on the Nineteenth-Century Industrial City (1968 : New Haven), Stephan Thernstrom, Richard Sennett:Nineteenth-century cities; essays in the new urban history. Yale University Press, New Haven und London 1969,ISBN 0-300-01151-2 (amerikanisches Englisch,archive.org). 
  • Stephan Thernstrom:Poverty, planning, and politics in the new Boston: the origins of ABCD. Basic Books, New York City 1969 (amerikanisches Englisch,archive.org). 
  • Stephan Thernstrom:The other Bostonians; poverty and progress in the American metropolis, 1880–1970. Harvard University Press, Cambridge 1973,ISBN 0-674-64495-6 (amerikanisches Englisch,archive.org). 
  • Stephan Thernstrom:Harvard encyclopedia of American ethnic groups. Belknap Press, Cambridge 1980,ISBN 0-674-37512-2 (amerikanisches Englisch,archive.org). 
  • Stephan Thernstrom:A history of the American people. Hrsg.: Harcourt Brace Jovanovich. San Diego 1984,ISBN 0-15-536531-2 (amerikanisches Englisch,archive.org). 
  • Stephan Thernstrom, Abigail Thernstrom:Reflections on the Shape of the River. UCLA Law Review, Juni 1999,S. 1583–1632 (thernstrom.us [PDF]). 
  • Abigail M. Thernstrom, Stephan Thernstrom:Beyond the color line: new perspectives on race and ethnicity in America. Hoover Institution Press, Stanford University, Manhattan Institute, Stanford, New York City 2002,ISBN 0-8179-9872-1 (amerikanisches Englisch,archive.org). 
  • Abigail Thernstrom, Stephan Thernstrom:No Excuses: Closing the Racial Gap in Learning. In: Frederick M. Hess (Hrsg.):American Journal of Education.Band 111,Nr. 1, 1. November 2004,ISSN 0195-6744,S. 127–131,doi:10.1086/424723 (amerikanisches Englisch). 
  • Stephan Thernstrom, Abigail Thernstrom:America in Black and White: One Nation, Indivisible. Simon and Schuster, 2009,ISBN 978-1-4391-2909-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. Harrison Smith: Stephan Thernstrom, historian and affirmative-action foe, dies at 90. In: Washington Post. 28. Januar 2025, abgerufen am 30. Januar 2025 (englisch). 
  2. Bruce M. Stave:A conversation with Stephan Thernstrom. In:Journal of Urban History. 1.2 Auflage. 1975,S. 189–215. 
  3. abSteven A. Holmes:Affirmative Action’s Unlikely Foes. In:The New York Times. 10. Januar 1998,ISSN 0362-4331,S. 8,Sp. A (amerikanisches Englisch,nytimes.com [abgerufen am 26. Februar 2022]). 
  4. Ivan R. Dee:America the not always beautiful. In:The New York Times. 16. Dezember 1973,ISSN 0362-4331,S. 383 (amerikanisches Englisch,nytimes.com [abgerufen am 26. Februar 2022]). 
  5. Bryan K. Fair:America’s Equality Promise: Where do we go from Here? In:Journal of American Ethnic History. 2000,S. 92–96 (amerikanisches Englisch). 
Personendaten
NAMEThernstrom, Stephan
ALTERNATIVNAMENThernstrom, Stephan Albert
KURZBESCHREIBUNGUS-amerikanischer Historiker
GEBURTSDATUM5. November 1934
GEBURTSORTPort Huron,Michigan,Vereinigte Staaten
STERBEDATUM23. Januar 2025
STERBEORTArlington,Virginia,Vereinigte Staaten
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Stephan_Thernstrom&oldid=255319537
Kategorien:

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp