Dieser Artikel behandelt den Papst 768–772. Für den nach alternativer Zählung
Stephan III. genannten Papst 752–757 siehe
Stephan II. (Papst).
Stephan III. (IV.) (†24. Januar772) war von 768 bis 772 Papst.
Nach dem TodPauls I. wurdeKonstantin II. mit Hilfe seines Bruders, des Herzogs Toto von Nepi undTuszien, als Laie mit Waffengewalt eingesetzt. Er wurde rund ein Jahr später, Mitte 768, von denLangobarden abgesetzt undPhilipp als Papst eingesetzt. Beide zählt man heute zu denGegenpäpsten. Am 7. August 768 wurde Stephan III. durch diefrankenfreundliche Partei unter Führung des Christophorus gewählt. Er wurde zwei Tage später geweiht. Philipp trat vorher freiwillig zurück. Christophorus nahm nun mit seinen Anhängern grausame Rache an der Gegenpartei. AlsKarl der Große durch eine politische Heirat mit der Tochter des LangobardenkönigsDesiderius ein Bündnis einging, das Stephan vergeblich zu verhindern versucht hatte, wechselte Stephan von der frankenfreundlichen Partei zu der Anhängerschaft der Langobarden und geriet in drückende Abhängigkeit von Desiderius. Zugleich wurde die frankenfreundliche Partei zur Rechenschaft gezogen: Christophorus und sein Sohn Sergius wurden ermordet. Als Karl der Große seine langobardische Gemahlin verstieß und sich mit Desiderius verfeindete, war die Politik Stephans endgültig gescheitert. Er starb am 24. Januar 772 und soll imVatikan beerdigt sein. Der Ort seines Grabes ist nicht bekannt.
In einer alternativen Zählung wird der zum Papst gewählte, aber noch vor seiner Bischofsweihe verstorbene PriesterStephan (II.) als Papst anerkannt. In Folge werden alle weiteren Päpste dieses Namens mit einer höheren Nummer gezählt, also Stephan III. alsStephan IV. – in Fachliteratur wird zur Vermeidung von Missverständnissen oft die SchreibweiseStephan III. (IV.) verwendet.
- Ekkart Sauser: Stephan III. In:Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 10, Bautz, Herzberg 1995,ISBN 3-88309-062-X, Sp. 1354–1355 (Artikel/Artikelanfang im Internet-Archive).
- Rudolf Schieffer:Stephan III. In:Lexikon des Mittelalters(LexMA).Band 8. LexMA-Verlag, München 1997,ISBN 3-89659-908-9,Sp. 117.
- Eugenio Susi: Stefano III. In: Massimo Bray (Hrsg.):Enciclopedia dei Papi. Band 1: Pietro, santo. Anastasio bibliotecario, antipapa. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2000, S. 677–681 (treccani.it)..
| Personendaten |
|---|
| NAME | Stephan III. |
| ALTERNATIVNAMEN | Stephan IV. |
| KURZBESCHREIBUNG | Papst |
| GEBURTSDATUM | 7. Jahrhundert oder 8. Jahrhundert |
| STERBEDATUM | 24. Januar 772 |