Stefan Keym
Stefan Keym (*24. April1971 inBremen) ist ein deutscherMusikhistoriker.
Leben
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Stefan Keym studierte Musikwissenschaft,Germanistik und Geschichte inMainz,Paris undHalle an der Saale, gefördert von derStudienstiftung des Deutschen Volkes. Er schloss sein Studium mit der Maîtrise de musique an derUniversität Paris IV ab. Nach derPromotion 2001 an derUniversität Halle-Wittenberg mit einer Arbeit überOlivier Messiaens OperSaint François d’Assise war er ab 2002wissenschaftlicher Assistent und Mitarbeiter am Institut für Musikwissenschaft derUniversität Leipzig. Dort habilitierte er auch über den deutsch-polnischen Symphonie-Kulturtransfer im langen 19. Jahrhundert und leitete ein DFG-Projekt über die Re-Internationalisierung der Symphonik am Beispiel des Leipziger Konzert- und Verlagswesens 1835–1914. Nach Gast- und Vertretungsprofessuren an den UniversitätenTübingen,Zürich,HU Berlin undHamburg wurde er 2016 auf die Professur für neuere Musikgeschichte an derUniversité Toulouse–Jean Jaurès berufen und zum Sommersemester 2019 auf die W3-Professur für Historische Musikwissenschaft inLeipzig. 2024 wurde Keym in dieSächsische Akademie der Wissenschaften aufgenommen.[1]
Seine Forschungsschwerpunkte sind europäische Musikgeschichte (Analyse, Ästhetik, Kulturgeschichte) mit den geographischen Schwerpunkten Frankreich–Deutschland–Polen und den Spezialgebieten: Musik im Spannungsfeld von internationalen Kulturtransfers und Nationalismus, Form- und Ausdrucksdramaturgien großer Instrumentalgattungen (Symphonie, Ouvertüre, symphonische Dichtung, Sonate), modernes Musiktheater vonWagner bisRihm, religiöse Themen in Instrumentalmusik und Oper: vonMendelssohn undLiszt bis Messiaen und Rezeptions-, Kanon- und Repertoireforschung (Konzerte und Musikverlage, besonders in Leipzig, Paris und Warschau).
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Farbe und Zeit. Untersuchungen zur musiktheatralen Struktur und Semantik vonOlivier Messiaens Saint François d'Assise. Hildesheim 2002,ISBN 3-487-11661-8.
- Symphonie-Kulturtransfer. Untersuchungen zum Studienaufenthalt polnischer Komponisten in Deutschland und zu ihrer Auseinandersetzung mit der symphonischen Tradition 1867–1918. Hildesheim 2010,ISBN 978-3-487-14354-5.
- Musik und Kulturtransfer. In: Laurenz Lütteken (Hrsg.):MGG Online (=Die Musik in Geschichte und Gegenwart). 2020.
- als Herausgeber:Die Musiktheorie im 18. und 19. Jahrhundert. Teil 3:Frankreich, Belgien, Italien. (=Geschichte der Musiktheorie. 12). Darmstadt 2021,ISBN 978-3-534-01212-1.
- mitHans-Joachim Hinrichsen (Hrsg.):Dur versus Moll. Zur Geschichte der Semantik eines musikalischen Elementarkontrasts. Wien u. a. 2020,ISBN 978-3-412-51809-7.
- mitMelanie Wald-Fuhrmann (Hrsg.):Wege zur Musikwissenschaft. Gründungsphasen im internationalen Vergleich. (=Spektrum Fachgeschichte Musikwissenschaft. B.1). Kassel 2018,ISBN 978-3-476-04669-7.
- mitInga Mai Groote (Hrsg.):Russische Musik in Westeuropa bis 1917: Ideen –Funktionen –Transfers. München 2018,ISBN 978-3-86916-702-2.
- mitPeter Schmitz (Hrsg.):Das Leipziger Musikverlagswesen. Innerstädtische Netzwerke und internationale Ausstrahlung. Hildesheim 2016,ISBN 978-3-487-15453-4.
- mitStephan Wünsche (Hrsg.):Musikgeschichte zwischen Ost und West. Von der ‚musica sacra‘ bis zur Kunstreligion. Festschrift für Helmut Loos zum 65. Geburtstag. Leipzig 2015,ISBN 978-3-86583-958-9.
- als Herausgeber:Motivisch-thematische Arbeit als Inbegriff der Musik? Zur Geschichte und Problematik eines «deutschen» Musikdiskurses. Hildesheim 2015,ISBN 978-3-487-15295-0.
- mitPeter Jost (Hrsg.):Olivier Messiaen und die ‚französische Tradition‘. Köln 2013,ISBN 978-3-86846-112-1.
- als Herausgeber:‚Autour de Debussy‘ – Debussy vor dem Hintergrund seiner Zeitgenossen. (=Musiktheorie. 28. Heft 1). Laaber 2013.
- mitKatrin Stöck (Hrsg.):Musik in Leipzig, Wien und anderen Städten im 19. und 20. Jahrhundert: Verlage –Konservatorien –Salons –Vereine –Konzerte. (=Musik –Stadt. Traditionen und Perspektiven urbaner Musikkulturen. Bd. 3). Leipzig 2011,ISBN 978-3-926196-60-6.
- mit Helmut Loos (Hrsg.):Krzysztof Penderecki. Musik im Kontext. Leipzig 2006,ISBN 3-926196-46-7.
- mit Helmut Loos (Hrsg.):Nationale Musik im 20. Jahrhundert. Kompositorische und soziokulturelle Aspekte der Musikgeschichte zwischen Ost-und Westeuropa. Leipzig 2004,ISBN 3-926196-44-0.
- mitManuela Schwartz (Hrsg.):Pluralismus wider Willen? Stilistische Tendenzen in der Musik Vincent d’Indys. (=Musikwissenschaftliche Publikationen. 19). Hildesheim 2002,ISBN 3-487-11722-3.
- mitHerbert Schneider (Hrsg.): ReiheMusikwissenschaftliche Publikationen, Hildesheim 2016ff. (ab Bd. 46).
- mitHelmut Loos undKlaus-Peter Koch: ZeitschriftMusikgeschichte in Mittel-und Osteuropa. Mitteilungen der internationalen Arbeitsgemeinschaft an der Universität Leipzig. Leipzig 2019ff. (ab Bd. 21).
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Stefan Keym, Prof. Dr. phil. habil. Sächsische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 8. März 2024.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- MitarbeiterprofilProf. Dr. Stefan Keym an der Universität Leipzig
- academia.edu
- Biographie (französisch)
Personendaten | |
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NAME | Keym, Stefan |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Musikhistoriker |
GEBURTSDATUM | 24. April 1971 |
GEBURTSORT | Bremen |