| Statistisches Bundesamt — Destatis/StBA — | |
|---|---|
| Staatliche Ebene | Bund |
| Stellung | Bundesoberbehörde |
| Aufsichtsbehörde | Bundesministerium des Innern |
| Gründung | 21. Januar 1948[1] |
| Hauptsitz | Wiesbaden,Hessen |
| Behördenleitung | Ruth Brand, Präsidentin[2] |
| Bedienstete | 2.553[3] |
| Haushaltsvolumen | 249,188 Mio. EUR(Soll 2024)[4] |
| Netzauftritt | destatis.de |



DasStatistische Bundesamt (offiziell abgekürztStBA,[5] veraltend auchStatBA,[6] inzwischen häufigDestatis;DeutschesStatistik-Informationssystem nach seiner Internetadresse) ist einedeutscheBundesoberbehörde im Geschäftsbereich desBundesministeriums des Innern. Sie erhebt, sammelt und analysiert statistische Informationen zuWirtschaft,Gesellschaft undUmwelt. Die aufbereiteten Informationen werden tagesaktuell in rund 390amtlichen Statistiken veröffentlicht.
Am 21. Januar 1948 wurde einStatistisches Amt des Vereinigten Wirtschaftsgebietes für die „Bizone“ (US-amerikanisches und britisches Besatzungsgebiet im Nachkriegsdeutschland) geschaffen. NachGründung der Bundesrepublik Deutschland wurde das Statistikamt der Bizone in die Behördenorganisation des Bundes übergeleitet. Am 1. April 1950 erhielt das Statistikamt den heutigen Namen.
Das Statistische Bundesamt steht in Deutschland somit als neugeschaffene Behörde nach demZweiten Weltkrieg in der Tradition desKaiserlichen Statistischen Amtes und desStatistischen Reichsamtes.
Im November 2024 berichteten Medien über das Angebot von durch das Statistische Bundesamt erhobene Unternehmensdaten imDarknet. Diese sollen mutmaßlich über eine Sicherheitslücke im behördeneigenen DienstInternet-Datenerhebung im Verbund (IDEV) in die Hand der „prorussischen“ GruppeIndonesian Cyber Attack (Indohaxsec) gelangt sein.[7] Die Hinweise auf eine mögliche Sicherheitslücke haben sich im Zuge der Untersuchungen jedoch nicht bestätigt.[8]
Die Präsidenten des Statistischen Bundesamtes sind traditionell auch immerBundeswahlleiter.
Das Statistische Bundesamt hat seinen Hauptsitz inWiesbaden (1890 Mitarbeiter[3]) und eine Zweigstelle inBonn (634 Mitarbeiter[3]). Des Weiteren betreibt das Bundesamt einen sogenannteni-Punkt in der BundeshauptstadtBerlin (29 Mitarbeiter[3]) und informiert dort Mitglieder desDeutschen Bundestages, derBundesregierung, der Botschaften sowie Bundesbehörden, Wirtschaftsverbände und Interessenten aus dem Großraum Berlin-Brandenburg. In Wiesbaden betreibt das Statistische Bundesamt die größte Spezialbibliothek für Statistik in Deutschland.
Zu den Aufgaben des Statistischen Bundesamtes gehört die Bereitstellung objektiver, qualitativ hochwertiger und unabhängiger Informationen für Politik, Regierung, Verwaltung, Wirtschaft und Bürger. Weiterhin ist es für die methodisch-technische Vorbereitung einer Vielzahl von Statistiken verantwortlich und sorgt dafür, dass diese koordiniert, nach einheitlichen Methoden und termingerecht erstellt werden. Hierfür arbeitet das Statistische Bundesamt gemäß demföderalen Staatsprinzip derBundesrepublik Deutschland eng mit denStatistischen Ämtern der 16 Länder zusammen.[10]
Die Verpflichtung zurObjektivität,Neutralität und wissenschaftlichen Unabhängigkeit sowie die Aufgaben des Statistischen Bundesamtes und die Vorschriften zur statistischenGeheimhaltung sind imGesetz über die Statistik für Bundeszwecke geregelt.
Zudem bedarf jede Bundesstatistik zu ihrer Durchführung und Veröffentlichung einer Rechtsgrundlage, in der Regel ein Bundesgesetz oder eine Rechtsverordnung.[11]
Seit dem 1. Januar 2006 ist die Verwendung der Statistiken des Bundesamtes lizenz-/gebührenfrei. Dies erfolgte analog zum Statistischen Amt der Europäischen Gemeinschaft (Eurostat), das diesen Schritt bereits am 1. Oktober 2004 vollzog. Auch diegewerbliche Nutzung der Daten des Bundesamtes ist jetzt ohne Lizenzgebühren gestattet. Sie gilt für jede Art der Weiterverbreitung vonDaten,Diagrammen undGrafiken, soweit das Statistische BundesamtInhaber desUrheberrechtes ist und die alleinigen Herausgeberrechte besitzt.
Die Standard-Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes werden durch folgenden Urheberrechtsvermerk gekennzeichnet: „Vervielfältigung und Verbreitung, auch auszugsweise, mitQuellennachweis gestattet“.
Ausgenommen hiervon sindNutzungsrechteDritter, die in den Werken des Statistischen Bundesamtes ausdrücklich ausgewiesen sind.
Die Kostenfreiheit ab dem 1. Januar 2006 gilt auch für die Verwendung von Daten aus bereits erschienenen Standard-Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes, auch wenn diese noch einen anders lautenden Vermerk tragen.
Die Weiterverbreitung von Daten des Bundesamtes ab dem 1. Januar 2017 erfordert die Aufnahme des folgenden Quellenhinweises zu den genutzten Daten: „Statistisches Bundesamt (Destatis), Jahr“.[12]
Das Statistische Bundesamt veröffentlicht Statistiken zu den folgenden Themenbereichen:

Das Statistische Bundesamt veröffentlicht eine Vielzahl von periodischen und einmaligen Publikationen, die aus derStatistischen Bibliothek kostenfrei heruntergeladen werden können.
Eine große Zahl von Fachserien zu den verschiedensten Themen wird in unterschiedlicher Periodizität veröffentlicht. Sie werden in den Formaten PDF und xlsx auf der Website des Statistischen Bundesamtes angeboten.[19]
Alle gedruckten Publikationen sowohl des Statistischen Bundesamtes als auch des Statistischen Reichsamtes stehen in der Bibliothek in Wiesbaden und im Rahmen des überörtlichen Leihverkehrs der wissenschaftlichen Bibliotheken zur Einsicht bereit.
Destatis arbeitet mit den 14 (Stand Mai 2013) statistischen Ämtern zusammen, die es auf Bundesländer-Ebene gibt.Jeweils zwei Bundesländer arbeiten zusammen:
Liste der 14 Ämter im ArtikelStatistisches Landesamt.
Im August 2025 kritisierten 30Armutsforscher die rückwirkende Löschung imMikrozensus erhobener Armutsdaten sowie deren veränderte Erhebungsmethodik. Die nicht öffentlich durch Bundesamt verkündete Änderung verfälsche die tatsächlicheArmutsquote Deutschland um etwa eine Million Menschen und stelle einen „massiven Eingriff in diewissenschaftliche Freiheit“ dar, der künftige Vergleiche verunmögliche. In einemoffenen Brief an Behördenleiterin Brand forderten sie die Rückkehr zur ursprünglichen Methode und Veröffentlichungspraxis.[20][21]
50.0711111111118.2522222222222Koordinaten:50° 4′ 16″ N,8° 15′ 8″ O