Ministerium für Staatssicherheit

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Staatssicherheit,Stasi undMfS sind Weiterleitungen auf diesen Artikel. Weitere Bedeutungen sind aufgeführt unterStaatssicherheit (Begriffsklärung),Stasi (Begriffsklärung) und der ListeSicherheitsministerium.
Emblem des MfS
Konferenzraum des Ministers imHaus 1 derehemaligen MfS-Zentrale inBerlin-Lichtenberg

DasMinisterium für Staatssicherheit (MfS), auchStaatssicherheitsdienst, KurzwortStasi, war in derDDR zugleichGeheimdienst undGeheimpolizei und fungierte alsHerrschafts- undUnterdrückungsinstrument derSED, worauf die von ihrem langjährigen Leiter, MinisterErich Mielke geprägte Losung, „Schild und Schwert derPartei“ zu sein, hinweist.[1] Formal war es innerhalb desMinisterrats der Deutschen Demokratischen Republik sowohl ein „Ministerium derbewaffneten Organe“, von denen die DDR insgesamt vier kannte, als auch ein „bewaffnetes Organ“ selbst. 1953 wurde es in Reaktion auf denAufstand vom 17. Juni zumStaatssekretariat für Staatssicherheit (SfS) herabgestuft, demMinisterium des Innern nachgeordnet und 1955 wieder selbständiges Ministerium. Eine von etwa zwanzig Hauptverwaltungen des MfS war dieHauptverwaltung A (HVA), derAuslandsgeheimdienst der DDR.

Das MfS wurde am 8. Februar 1950 nach dem Vorbild des sowjetischenNKWD gegründet und entwickelte sich zu einem weitverzweigten, personalstarkenÜberwachungs- undRepressionsapparat, dem im Jahr 1988 etwa 91.000 hauptamtliche Mitarbeiter und zwischen 110.000 (Ilko-Sascha Kowalczuk[2]) und 189.000 (Helmut Müller-Enbergs)inoffizielle Mitarbeiter (IM) angehörten. Als Motive für die Kooperation ermittelte Müller-Enbergs vor allem politische Ideale. Geld habe nur eine untergeordnete Rolle gespielt, auch Fälle von erpresster Zusammenarbeit seien selten gewesen.[3] Innenpolitisch hatte das als Machtinstrument benutzte MfS Schutzfunktion für staatliche Organe und Personen. Dazu wurden 15 Bezirksverwaltungen für Staatssicherheit (BVfS) wie inHalle oderLeipzig eingerichtet. In letzterem befindet sich heute dasMuseum in der Runden Ecke. Daneben unterstanden den Bezirksverwaltungen insgesamt 214 Kreisdienststellen (KDfS).

Aus der DDR-Bevölkerung gerieten Menschen ins Visier des MfS, wenn Verdacht aufpolitischen Widerstand gegen die SED,Spionage oderRepublikflucht bestand. Methodisch setzte das MfS dabeiObservation,Einschüchterung,Inhaftierung[4][5] sowie die sogenannteZersetzung gegenOppositionelle undRegimekritiker („feindlich-negative Personen“) als Mittel ein. In den 1950er Jahren wurde in Stasi-Gefängnissen noch physischeFolter angewandt, später wurde mit ausgeklügelten psychologischen Methoden gearbeitet.[6] In den 1980er Jahren bildete die Stasi wiederholt Terroristen derRote Armee Fraktion (RAF) im Umgang mit Waffen und Sprengstoffen aus.

Im Zuge derfriedlichen Revolution im Herbst 1989 wurde das MfS im November inAmt für Nationale Sicherheit (AfNS) umbenannt, das seine Tätigkeit infolge des Drucks derBürgerkomitees bereits ab Anfang Dezember einstellte und bis März 1990 vollständig aufgelöst wurde. Für die Erforschung und Verwaltung der schriftlichen Hinterlassenschaft der Behörde war seit 1990 derBundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (BStU) zuständig, bis diese Behörde am 17. Juni 2021 aufgelöst und insBundesarchiv überführt wurde. Das MfS ist der einzige Geheimdienst der deutschen Geschichte, der umfassend aufgedeckt und aufgearbeitet wurde.

Wissenschaftlich erwiesen ist, dass das MfS weit hinter den eigenen Ansprüchen zurückblieb, eine allgegenwärtige Staatssicherheit zu sein.[7]

Versteht man unter einem Ministerium üblicherweise eine zivile Regierungseinrichtung, war dies bei dem im Volksmund als „Stasi“ bezeichneten Ministerium nicht der Fall: das MfS übernahm für seine Struktur 16 militärische Dienstgrade derNVA.[8] Mit demWachregiment „Feliks Dzierzynski“ gehörte zum MfS auch eine eigene militärisch-operative Truppe, die 1990 etwa 11.000 Mann in Mannschafts- und Offiziersdienstgraden umfasste. Außerhalb des MfS gab es einen weiteren Nachrichtendienst in der DDR, dieMilitärische Aufklärung der Nationalen Volksarmee mit Sitz inBerlin-Köpenick. Diese wurde – ebenso wie dieGrenztruppen der DDR und die restliche NVA – durch die Hauptabteilung I (MfS-Militärabwehr oderVerwaltung 2000) des MfS kontrolliert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

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Vorläufer

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Nachdem mit demKontrollratsgesetz Nr. 31 zunächst alle deutschen Polizeidienststellen und -agenturen aufgelöst worden waren, die mit der Überwachung und Kontrolle politischer Betätigung beauftragt waren, beschloss das Politbüro derKPdSU im Dezember 1948 die Schaffung einer eigenen deutschen Geheimpolizei.[9]

Das Ministerium für Staatssicherheit baute bei seiner Gründung am 8. Februar 1950 auf zwei Vorgängerorganisationen sowjetischer Prägung auf. DasInnenministerium der UdSSR (vor 1946 NKWD, ein „Volkskommissariat“, ab 1946 in MWD als Ministerium umbenannt) und das damalige sowjetische „Ministerium für Staatssicherheit“KGB (1941–1946 NKGB, 1946–1954 MGB, ab 1954 KGB) installierten unterLawrenti Beria eine Reihe von selbstständigen, umfangreichen nachrichtendienstlich undpolizeilich aktiven Apparaten in dersowjetischen Besatzungszone nach sowjetischen Vorbildern.[10] Ihr Leiter war zunächst der sowjetischeGeneraloberstIwan A. Serow, ab 1946Nikolai K. Kowaltschuk.[11]

DieKommunistische Partei Deutschlands hatte bald nach der Ankunft der Moskauer KPD-Kader eine „Parteipolitische Abteilung“ und einen „Grenzapparat/Verkehr“ aufgebaut, die einemNachrichtendienst gleichkamen. Im August 1946 gründete die aus derZwangsvereinigung von SPD und KPD hervorgegangeneSED die „Deutsche Verwaltung des Inneren“ (DVdI), die zunächst vonErich Reschke, ab 1948 durch den ehemaligen Agenten der sowjetischen MilitärspionageKurt Fischer geleitet wurde. Die DVdI hatte ein „K5 Referat“ für die sogenannte „Kriminalpolizei 5“, kurz K5. K5-Abteilungen waren vor Ort für „Straftatenklasse V“ („Straftaten anderer Art“) zuständig. Auf Länderebene führten die K5-Abteilungen geheimdienstliche Operationen und Aufgaben durch, sie waren Teil derpolitischen Polizei. Sie waren unter anderem dazu eingerichtet worden, die von derBesatzungsmacht geforderte rascheEntnazifizierung voranzutreiben, indem sie in der sowjetischen Besatzungszone ehemalige nationalsozialistischeFunktionäre erfassten und der Justiz zur schnellen Aburteilung zuführten. Von Anfang an übten Mitarbeiter des K5 auch andere Aufgaben gemäßKontrollratsgesetz Nr. 10 (K5c) aus, wie die Bearbeitung von „Attentaten aufPersonen des öffentlichen Lebens“ (K5c1), „Sabotage am Aufbau“ (K5c2), die Bekämpfung von „Verbreitung von antidemokratischen Hetzparolen und Gerüchten“ (K5c3), „Überwachung von Funk- und Fernsprechgeräten“ (K5c4) und „sonstige Verstöße gegen den demokratischen Aufbau“ (K5d1 und K5d2), und damit eine Oberaufsicht über die deutsche Polizei, die Verwaltung, die Justiz und das erwachende öffentliche Leben inGewerkschaften, Schulen und Kirchen usw. Ab 1948 vereinheitlichte dasReferat K5 der DVdI die bislangföderal organisierte Kriminalpolizei und die dazugehörende K5 auch auf der Ebene der Landeskriminalämter und Kriminalkommissariate 5 der lokalen Polizeidienststellen. Die K5 wurde nachWalter Ulbrichts Vorsprache beiJosef Stalin mit seiner Zustimmung ein selbstständigesOrgan und bei der Gründung derDDR 1949 alsHauptverwaltung zum Schutze der Volkswirtschaft bekannt. Der Personalbestand derHauptverwaltung zum Schutze der Volkswirtschaft stieg rapide von 160 Mitarbeitern 1946 auf 700 Mitarbeiter im April 1948 an.[12]

Gründung und Aufbau

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„Fotostuhl“ des MfS für Aufnahmen der erkennungsdienstlichen Fotos. Vorne links der Tisch zur Abnahme vonFingerabdrücken
Das MfS eröffnet 1951 einen „Gruppenvorgang“ gegen die der Agententätigkeit verdächtigtenKarl Laurenz undElli Barczatis. Beide wurden 1955, nachdem das MfS ermittelt hatte, zum Tode verurteilt und 2006strafrechtlich rehabilitiert.
Gefangenentransporter der Stasi (modifizierter Kofferwagen auf Basis desBarkas B 1000).

In den 1950er Jahren konnte sich die Stasi alsstalinistische Geheimpolizei etablieren und zählte 1956 bereits rund 16.000 Mitarbeiter.[13] Die Grundlage für den Aufbau einer eigenständigenGeheimpolizei legte dasPolitbüro der Kommunistischen Partei der Sowjetunion am 28. Dezember 1948 mit dem Beschluss zur Bildung der „Hauptverwaltung zum Schutze der Volkswirtschaft“. Mit diesem Beschluss konnten sichWalter Ulbricht,Wilhelm Pieck undOtto Grotewohl gegen die Befürchtungen des sowjetischen Ministers für Staatssicherheit,Wiktor Abakumow, durchsetzen, der wegen der Wirkung dieses Beschlusses auf dieWestalliierten besorgt war.

Am 24. Januar 1950 fasste dasPolitbüro der SED den Beschluss zur Bildung des MfS. Zwei Tage später empfahl die Regierung der DDR parallel zum eigenen„Beschluss über die Abwehr von Sabotage“ ebenfalls die Bildung des MfS. Am 8. Februar 1950 bestätigte dieVolkskammer der DDR einstimmig dasGesetz über die Bildung eines Ministeriums für Staatssicherheit, das am 21. Februar 1950 in Kraft trat.[14] Eine Kontrolle des neugeschaffenen Ministeriums durch Parlament oderMinisterrat war im Gesetz nicht vorgesehen. Als Leiter wurde am 16. Februar 1950Wilhelm Zaisser ernannt.Erich Mielke war sein Stellvertreter im Range einesStaatssekretärs. Bis Ende des Jahres beschäftigte das neu gegründete Ministerium bereits rund 2700 Mitarbeiter.

Im Zuge derVerwaltungsreform von 1952 wurden die fünf MfS-Länderverwaltungen (LV) aufgelöst und stattdessen 14 Bezirksverwaltungen (BV) eingerichtet. Die 1951 gegründeteObjektverwaltungWismut (Abteilung „W“)[15] blieb bestehen. Ferner war der Aufbau eines Netzes von zunächst 192, später 216 Objekt- und Kreisdienststellen (KD) geplant. DieDeutsche Grenzpolizei und dieTransportpolizei wurden dem Ministerium für Staatssicherheit unterstellt. DieVerwaltungsreform und die „Verschärfung desKlassenkampfes“ führten zu einer Verdopplung der Mitarbeiterzahl von 4500 (Ende 1951) auf rund 8800 (Ende 1952).

Zurückstufung zum Staatssekretariat für Staatssicherheit (SfS)

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Eine wesentliche Rolle kam dem MfS bei der Ermittlung und Verhaftung der sogenannten „Rädelsführer“ und „westlichenProvokateuren“ desVolksaufstandes am 17. Juni 1953 zu. So wurden durch MfS undVolkspolizei bis zum Abend des 22. Juni 1953 über 6000 Personen festgenommen. Dennoch hatte das MfS bei der Früherkennung und Unterdrückung der sogenannten „Zusammenrottungen“ desVolksaufstandes am 17. Juni 1953 aus Sicht des Politbüros „versagt“. Als Konsequenz wurde das Ministerium am 23. Juli 1953 zumStaatssekretariat für Staatssicherheit (SfS) zurückgestuft und demMinisterium des Innern der DDR unterWilli Stoph unterstellt. Im Zuge der kurz darauf ausgetragenen Machtkämpfe wurde im Juli 1953 auch der seit 8. Februar 1950 amtierende Minister für StaatssicherheitWilhelm Zaisser, insbesondere auf BetreibenWalter Ulbrichts, wegen „parteifeindlicher fraktioneller Tätigkeit“ seines Ministerpostens enthoben sowie aus demZentralkomitee der SED und ein Jahr später aus der SED ausgeschlossen. Leiter des SfS wurdeErnst Wollweber. Auch der stellvertretende Minister Erich Mielke musste sich einer Überprüfung seiner Amtsführung unterziehen, durfte aber stellvertretender Leiter des SfS werden. Bei der Umwandlung handelte es sich jedoch zugleich um eine Anpassung an sowjetischen Strukturen, die vonLawrenti Beria zudem auch als taktische Geste an den Westen initiiert worden war.[16] In der Zeit der Existenz des SfS fanden dieSchauprozesse vom November 1954 statt; einige der 547 im August 1954 festgenommenen (Aktionen Blitz, Pfeil u. ä.) angeblichen Agenten wurdenzum Tode oder zu langen Haftstrafen verurteilt.[16]

Erneute Aufwertung zum Ministerium

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Am 24. November 1955 erhielt der Staatssicherheitsdienst wieder Ministeriumsrang.[17] Leiter blieb Ernst Wollweber, sein Stellvertreter Erich Mielke. Während der zweiten Hälfte der 1950er Jahre und auch davor wurden in zahlreichenpolitischen Säuberungen Parteimitglieder verhaftet, die während derZeit des Nationalsozialismus in westliche Länderemigriert waren; auch andere SED-Mitglieder wurden Opfer dieser Aktionen. Zu den prominentesten Opfern der stalinistischen Parteisäuberungen in der DDR gehörtenKurt Müller,Willi Kreikemeyer,Paul Merker,Max Fechner,Karl Hamann undGeorg Dertinger. Zudem entführte das MfS während dieser Zeit im Zuge diverser Verhaftungsaktionen gegen „feindliche Agenten“ etwa 600 bis 700 Personen aus dem Westen in die DDR.

Eine kurze Phase derEntstalinisierung führte im Sommer 1956 zur vorzeitigen Entlassung von 25.000 Häftlingen, darunter zahlreiche politische Gefangene. Auch die bis dahin gängige Folterpraxis stand intern zur Diskussion. Doch bereits nach demVolksaufstand in Ungarn 1956 (Oktober/November) folgte eine weitere Welle derRepression, der mitWolfgang Harich undWalter Janka auch prominente Kommunisten zum Opfer fielen. Auch Wollweber geriet in offenen Konflikt mitWalter Ulbricht. Auf dessen Anordnung wurde Wollweber 1957 durch seinen Stellvertreter Mielke ersetzt. Dieser leitete das MfS bis zum 7. November 1989, dem Tag des Rücktritts desMinisterrats der DDR zurWende.

Das MfS nach dem Mauerbau 1961

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Die innerenUnruhen inPolen undUngarn sowie die kritischen Äußerungen von Parteiintellektuellen führten zu einem neuerlichen Kurswechsel innerhalb des MfS – der Fokus lag vermehrt auf der Repression gegenüber inneren oppositionellen Kräften. Dies spiegelte sich in der „Doktrin derpolitisch-ideologischen Diversion[18] (PID) wider, die alle Formen innererOpposition auf den Einfluss des „imperialistischen Feindes“ zurückführte und zugleich die wachsende Präsenz der Staatssicherheit in allen Alltagsbereichen begründete. Begünstigt wurde dies durch denMauerbau, der ein Abwandern von Oppositionellen verhinderte. Lagen die Hauptaufgaben des MfS vor dem Mauerbau in der Bekämpfung westlicher Geheimdienste sowie der Fluchtbewegung, so sollte das MfS künftig vermehrtpräventiv potentielle Unruheherde erkennen. Als erste Bewährungsprobe für den neuausgerichteten Apparat erwies sich derPrager Frühling.

Im Mai 1971 wurde Walter Ulbricht durchErich Honecker gestürzt. Im Zuge dessen wurde der Minister für Staatssicherheit Erich Mielke zunächst zum Kandidaten, fünf Jahre später auch zum stimmberechtigten Mitglied desPolitbüros gewählt. Entscheidende Fragen der MfS-Tätigkeit berieten beide jedoch in wöchentlichen Vier-Augen-Gesprächen. Seit den frühen 1970er Jahren war die DDR verstärkt um eine internationale Anerkennung unddeutsch-deutsche Annäherung bemüht. Dies führte auch zu Änderungen in den Methoden der Staatssicherheit. Da die DDR sowohl imGrundlagenvertrag mit derBundesrepublik Deutschland[19] als auch mit dem Beitritt zurUN-Charta[20] und der Unterzeichnung derKSZE-Schlussakte[21] die Absicht zur Achtung derMenschenrechte bekundet hatte, versuchte das MfS vermehrt oppositionelles Verhalten, ohne Anwendung desStrafrechtes zusanktionieren und stattdessen auf „weiche“ und „leise“ Formen der Repression – wie beispielsweiseZersetzungsmaßnahmen – zurückzugreifen. Hierfür war eine systematische und flächendeckende Überwachung unter Einsatz von bis zu 200.000inoffiziellen Mitarbeitern erforderlich. Durch Strafverfolgung, Auslands- und Technologiespionage, als Stimmungsbarometer,Zensurbehörde, zur Umgehung vonHandelsembargos oder zurDevisenbeschaffung durch Haftarbeit undHäftlingsfreikauf erlangte das MfS eine Schlüsselfunktion imHerrschaftssystem der DDR.

Auflösung des MfS

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Nach Plänen der SED sollte das MfS reformiert werden. Doch die Entwicklungen überholten dies. Am 18. November 1989 setzte dieVolkskammer der DDR dieRegierung Modrow ein, wobei das MfS inAmt für Nationale Sicherheit (AfNS)[22] umbenannt wurde. Zum „Leiter“ bestimmte sieWolfgang Schwanitz, den Stellvertreter des abgesetzten Ministers Mielke. Mit der Umwandlung war eine Verkleinerung des Apparates geplant.

Dazu kam es jedoch nicht mehr. 17 Tage später, am Morgen des 4. Dezember 1989, wurde die Bezirksstelle des AfNS inErfurt von Bürgern besetzt, nachdem bekannt geworden war, dass dieStasi-Akten vernichtet werden sollten.[23] Am Abend desselben Tages folgten Bezirksdienststellen inLeipzig,Suhl undRostock. Besetzungen in den anderen Bezirksstädten und zuletztam 15. Januar 1990 in der Berliner Zentrale folgten.[24] Mit der Einrichtung von Bürgerwachen undBürgerkomitees begann die erzwungene Auflösung des AfNS und die Aufarbeitung der Tätigkeit des MfS. Knapp einen Monat nach der Gründung des Amtes für Nationale Sicherheit versuchte der DDR-Ministerrat unter Hans Modrow am 14. Dezember 1989 noch einmal, die Staatssicherheit in offensichtlicher Anlehnung an die Nachrichtendienststrukturen in der Bundesrepublik Deutschland durch einenVerfassungsschutz mit nur noch rund 10.000 Mitarbeitern und einenNachrichtendienst zu ersetzen. Dazu kam es jedoch wegen der Bürgerproteste nicht. Am 15. Januar 1990 drängte derRunde Tisch auf das schnelle Ende der Staatssicherheit. Bürgerkomiteemitglieder aus der gesamten DDR erzwangen eine Sicherheitspartnerschaft, und Demonstranten stürmten das Gelände. In der Nacht bildete sich ein Bürgerkomitee, das den Auflösungsprozess überwachen sollte.

Verwüstung der Büroräume derBerliner Stasi-Zentrale

MfS Anfang 1990

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Am 23. Februar 1990 billigte der Runde Tisch die Selbstauflösung der Auslandsaufklärung des MfS, der sogenanntenHauptverwaltung Aufklärung, kurz HV A.[25] Nach zwei Wochen Diskussion wurde am 26. Februar die Vernichtung fast aller Akten und Datenträger der HV A beschlossen.[26] Trotzdem gelangten rund 293 000 Karteikarten aus der Personenkartei der HV A unter ungeklärten Umständen 1990 in die Hände derCIA. Sie bilden den größten Teil der „Rosenholz-Dateien“, in denen die HV A die Namen und persönlichen Daten von Personen erfasste, die für sie von Bedeutung waren. Darin sind neben IMs auch Personen aus deren Umfeld verzeichnet. Die Daten wurden später im unvollständigen Zustand kopiert und 2003 der Bundesregierung überlassen, die sie bekanntgab.[27] Zum 31. März 1990 waren alle Mitarbeiter des MfS entlassen bis auf einige hundert, die befristete Arbeitsverträge erhalten hatten, um die Institution weiterabzuwickeln. Schließlich empfahl der Ministerrat am 16. Mai 1990, einen Sonderausschuss „Auflösung des MfS“ zu bilden, aus dem eineinhalb Jahre später die Behörde desBundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR wurde.[28]

Treuhänderische Verwaltung des Vermögens des MfS

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Nach der Selbstauflösung (des MfS) undWiedervereinigung Deutschlands unterlag das Vermögen des MfS gemäß demTreuhandgesetz der treuhänderischen Verwaltung durch dieTreuhandanstalt und dieUnabhängige Kommission zur Überprüfung des Vermögens der Parteien und Massenorganisationen der DDR (UKPV).

Juristische und gesellschaftliche Aufarbeitung

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Stasi-Unterlagen-Gesetz

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Die Auflösung der Staatssicherheit war mit derWiedervereinigung am 3. Oktober 1990 nicht zu Ende. Am 29. Dezember 1991 trat dasStasi-Unterlagen-Gesetz (StUG) in Kraft, das derDeutsche Bundestag mit großer Mehrheit verabschiedet hatte. Das zentrale Anliegen dieses Gesetzes ist die vollständige Öffnung derAkten des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes, insbesondere der Zugang der Betroffenen zu den Informationen, die der Staatssicherheitsdienst zu ihnen gespeichert hat. Erstmals bekamen damit Bürger Gelegenheit, Unterlagen einzusehen, die ein Geheimdienst über sie angelegt hatte. Sichergestellt wurde dies durch das eigens hierfür eingeführte Amt desBundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, nach den Leitern oft kurzGauck-, späterBirthler- undJahn-Behörde genannt.

Nach den Bestimmungen des Stasiunterlagengesetzes ist die namentliche Nennung vonIM zum Zweck der Aufklärung und der Forschung zulässig. Im März 2008 erwirkte Holm Singer („IM Schubert“) vor dem Landgericht Zwickau eineeinstweilige Verfügung gegen die vonEdmund Käbisch organisierte Ausstellung „Christliches Handeln in der DDR“. Die Ausstellung wurde daraufhin vorläufig abgebrochen.[29] Der Rechtsstreit wurde durch dasLandgericht Zwickau am 24. März 2010 durchVersäumnisurteil beendet: „Es ist … nicht zu beanstanden, dass die Vorgehensweise des MfS gleichsam auf den Einzelfall personalisiert und die Tätigkeit des Beklagten (Holm Singer) durch den Kläger (Edmund Kaebisch) unter voller Namensnennung konkretisiert wird. Gerade die anhand von Einzelschicksalen erfolgteKonkretisierung dient bekanntermaßen dazu, dass sich auch historischeLaien leichter in ansonsten schwer zu verstehende historische Themen einarbeiten… Die konkretisierende Darstellung ermöglicht es mithin, das ganze Ausmaß der Verstrickung des MfS anhand eines Einzelschicksals deutlich zu machen und aufzuzeigen, auf welche Art und Weise das MfS in der Lage war, selbst relativ geschlossene oppositionelle Kreise… zu unterwandern und zu manipulieren…“.[30]

Rehabilitierungen von Opfern

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Das 1992 in Kraft getreteneStrafrechtliche Rehabilitierungsgesetz regelt die Aufhebungen grob rechtsstaatswidriger Strafmaßnahmen und Freiheitsentziehungen. An die strafrechtlicheRehabilitierung sind Entschädigungsleistungen geknüpft. Nach Auffassung derOpferverbände erfasst die Rehabilitierungsgesetzgebung die Einbußen, dieStasiopfer erleiden mussten, nur unvollkommen: z. B. werden eine rechtsstaatswidrige Haft oder einBerufsverbot nicht bei derRentenberechnung berücksichtigt. Viele Betroffene müssen heute unter derArmutsgrenze leben.

Geschichtsrevisionismus von ehemaligen Stasi-Kadern

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Ehemalige Stasi-Kader betreiben noch Jahrzehnte nach der Auflösung des GeheimdienstesGeschichtsrevisionismus, verklären und schönen die SED-Diktatur und versuchen, dieGedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und frühere Opfer zudiffamieren.[31][32][33][34]

Im April 2006 erklärteMarianne Birthler, damaligeBundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes, dass ehemalige hauptamtliche, mittlerweile in Verbänden organisierte Mitarbeiter des MfS versuchten, „das Ansehen der DDR im Allgemeinen, und der Stasi im Besonderen zu schönen, die Tatsachen umzulügen“. Sie zögen auch daraus, dass es bei 30.000 Ermittlungsverfahren gegen MfS-Mitarbeiter nur zu etwa 20 Verurteilungen kam, den zynischen Schluss, „so schlimm könne es nicht gewesen sein“. Es habe nur deswegen kaum Verurteilungen gegeben, weil in einemRechtsstaat nur Taten bestraft werden dürften, die zum Zeitpunkt ihrer Verübung bereits gegen Gesetze verstießen (Rückwirkungsverbot,Nulla poena sine lege). Wenn also damals zum Tatzeitpunkt kein Verstoß gegenDDR-Gesetze vorgelegen habe, könne heute deswegen nicht verurteilt werden. Nur bei nicht als Straftaten behandelten Schwerverbrechen und Tötungsdelikten, wie beispielsweise bei der Ausführung desSchießbefehls, käme dieRadbruchsche Formel zum Zuge, wonach Unrechtsgesetze von Diktaturen keine Geltung haben könnten. So sei es leider Fakt, dass es bei Unrechtshandlungen des MfS gegenüber Gefangenen oder Observierten, die zu Opfern der Zersetzungsmethoden des MfS wurden, nicht zu Verurteilungen kommen könne. „Daraus nun aber zu schließen, dass dies kein Unrecht sei, das ist der Gipfel desZynismus.“[35]

Gedenkstätten

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In den Räumlichkeiten der ehemaligen zentralen Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit, in welcher von 1951 bis 1989 vor allem politische Gefangene physisch und psychisch gefoltert wurden, existiert heute dieGedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.

Das Areal derehemaligen Stasi-Zentrale in Berlin beherbergt heute verschiedene Gedenkstätten, darunter dieForschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße und dasStasi-Unterlagen-Archiv.

DieGedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ ist ein Stasi-Museum in Leipzig. Des Weiteren gibt es dieGedenkstätte Bautzner Straße Dresden. DieGedenkstätte Bautzen widmet einen thematischen Schwerpunkt der Stasi-SonderhaftanstaltBautzen II (1956 bis 1989). 2012 wurde in den Räumen der ehemaligen MfS-U-Haftanstalt in Erfurt dieGedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße eröffnet.[36] Im ehemaligen Vernehmungsgebäude des MfS imRoten Ochsen (Halle/Saale) befindet sich ebenfalls eine Gedenkstätte.[37]

Auftrag

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„Kampftreffen“ imPalast der Republik in Ost-Berlin anlässlich des 35. Jahrestages der Bildung des Ministeriums für Staatssicherheit, 1985

Beim MfS handelte es sich vor allem um dieGeheimpolizei der DDR, die ohneparlamentarische und verwaltungsjuristische Kontrolle alsÜberwachungs- undRepressionsorgan der SED fungierte und die DDR-Gesellschaft in allen Bereichen kontrollierte. Erst in zweiter Linie ist das MfS als ein Auslandsnachrichtendienst zu sehen.

Der Aufgabenschwerpunkt spiegelte sich in der zahlenmäßigen Verteilung des Personals wider. Unter der Regie der Stasi wurden in den Jahren 1964 bis 1989 bei denHäftlingsfreikaufs-Transaktionen, gegen eine Pro-Kopf-Zahlung zwischen 40.000DM und 95.000 DM, insgesamt 33.000 politische Gefangene aus der DDR nach Westdeutschland abgeschoben.[38]

Zu den Methoden zählten teilweise unterFolter erzwungene Geständnisse und theatralischinszenierteSchauprozesse einschließlich der Vorbereitung von deren Urteilen.[39]

Durch Beschluss des SED-Politbüros vom 23. September 1953 wurde festgelegt, dass das Ministerium für Staatssicherheit als militärisches Organ sowohl als Inlands- als auch als Auslandsnachrichtendienst arbeiten sollte.[40] Dies umfasste folgende Aufgabenbereiche:

Inland

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Im Inland umfasste es z. B. die Kontrolle vonMassenorganisationen und gezielteZersetzung und Spaltung potenzieller oppositioneller Kreise, wie zum Beispiel Intellektuelle,Dissidenten, sowie derKirche und deren Jugendgruppen. Ebenfalls beinhaltete es die umfassende Überwachung der DDR-Bürger und teilweise ihrer Angehörigen außerhalb der DDR unter Missachtung ihrerBürgerrechte. ImJargon wurde dies auch „Aufdeckung und Beseitigung feindlicher Zersetzungstätigkeiten“ genannt. Dies erfolgte unter anderem durch Bespitzeln,Zensur von Presse und Filmen, Unterdrückung derMeinungsfreiheit.

Der Inlandsnachrichtendienst war auch für die Aufklärung und Untersuchungshaft bei Straftatbeständen wie Republikflucht gemäß § 213 des Strafgesetzbuches der DDR (dort ab 1968 als „ungesetzlicher Grenzübertritt“ bezeichnet) undstaatsfeindliche Hetze verantwortlich. Zusätzlich verantwortete er die Kontrolle („Absicherung“) sämtlicherBewaffneter Organe der DDR (Grenztruppen, NVA und Volkspolizei), die Kontrolle („Absicherung“) des Staatsapparates (andere Ministerien), die Kontrolle („Absicherung“) der volkswirtschaftlichen Organe (Kombinate und Betriebe) sowie die Kontrolle („Absicherung“) des Verkehrswesens und der Touristik. Im Verkehrswesen gab es ab 1982 auch Arbeitseinsätze für die Deutsche Reichsbahn (Befehl „Fahrstrom“ von 12/82), insbesondere bei Bau und Überwachung der Streckenelektrifizierungsarbeiten im Raum Berlin (nachweislich bis 1987).

Weiterhin umfasste seine Tätigkeit die Zusammenarbeit zwischen Sicherheitsorganen und Volkspolizei, den Personenschutz von Partei- und Staatsfunktionären und die Überwachung sogenannter „bevorrechteter Personen“ (Diplomaten,akkreditierte Presse und Geschäftsleute).

Das MfS übernahm nachTodesfällen an der Berliner Mauer oder der innerdeutschen Grenze die Ermittlungen zum Hergang und ihre Verschleierung gegenüber der Öffentlichkeit und den Angehörigen. Dabei „legendierte“ das MfS die Fälle, um ihnen entweder wenig bis keine Aufmerksamkeit zuteilwerden zu lassen oder die Aufmerksamkeit in eine bestimmte Richtung zu lenken. Getötete Grenzsoldaten stilisierte das MfS zu Helden, für deren Tod feindliche Agenten oder Verbrecher verantwortlich seien. Tatortuntersuchungsberichte,Sterbeurkunden und andere Dokumente wurden dafür gefälscht. Ferner kontrollierte das MfS den Verbleib der Leichen und die Umstände der Beerdigungen. Angehörige wurden verpflichtet, über die Todesumstände Stillschweigen zu bewahren oder bekamen erfundene Geschichten erzählt.[41] 1975 bezeichnete Mielke sein Ministerium als „spezielles Organ derDiktatur des Proletariats“.[42]

Ausland

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Im Ausland umfassten die Aufgaben des MfS die Durchführung geheimdiensttypischerverdeckter Operationen (MfS-Begriff:Aktive Maßnahmen) und vonSpionage durch die Hauptverwaltung Aufklärung (HV A). Ebenfalls beinhalteten sie Aufklärungsarbeit inWestdeutschland undWest-Berlin mit dem Ziel, aus allen wichtigen Institutionen derWestalliierten sowie derBonner Regierung, der Industrie und Forschung Informationen zu gewinnen.

Der Auslandsnachrichtendienst übernahm weiterhin die aktiveSpionageabwehr und die Abwehr von Anschlägen privater und staatlicher Organisationen sowie die aktive Beeinflussung des öffentlichen Lebens im Westen durch Eindringen von MfS-Informanten in alle wichtigen Bereiche (beispielsweise durch aktiveDesinformation).

Im Rahmen vonAuslandsmissionen derNVA, beispielsweise inMosambik, wurden aufgrund der möglichen Fluchtgefahr „zivile Einsätze“ für Bauprojekte und Infrastruktur mit Kräften (unter anderen desWachregiments „Feliks Dzierzynski“) durchgeführt, die dabei nicht in Uniform auftraten.[43]

Mordanschläge

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Es sind diverse Mordanschläge des MfS auf im Westen lebende Regimegegner belegt. Nach dem Mauerbau 1961 bildete die Stasi „Kämpfer“ aus, die auf einem geheimen Truppenübungsplatz dasLiquidieren von Menschen übten.[44] So versuchten MfS-Agenten mehrfach, den in der Bundesrepublik lebenden FluchthelferWolfgang Welsch zu ermorden. Beim Mord an dem im Westen lebenden DDR-DissidentenBernd Moldenhauer deuten Indizien darauf hin, dass das MfS den Täter beauftragt hatte. Siegfried Schulze, der im Jahr 1972 aus der DDR geflüchtet war, und spektakuläre Aktionen gegen die Berliner Mauer unternahm, wurde 1975 zum Ziel eines Mordanschlags.[45][46] Vermutet wurde eine Beteiligung des MfS am Unfalltod des FußballspielersLutz Eigendorf. Demnach sei Eigendorf zunächst Alkohol injiziert und er anschließend während der Fahrt geblendet worden. Auch gab ein mehrfach vorbestrafter, ehemaliger IM an, vom MfS einen Mordauftrag für Eigendorf erhalten, ihn aber nicht ausgeführt zu haben. Die Staatsanwaltschaft sieht jedoch keine objektiven Hinweise auf ein Fremdverschulden am Tod Eigendorfs.[47][48] Auf den FluchthelferKay Mierendorff aus Steglitz wurde 1982 einBriefbombenanschlag verübt, den er schwerverletzt überlebte, seine Frau starb an den Spätfolgen. „Mierendorffs rechte Hand wurde halb zerfetzt, beide Trommelfelle waren zerstört (Hörverlust), das rechte Auge trat aus der Höhle, das Gesicht war mit Wunden übersät, Bauchdecke und Leber aufgerissen, der Darm verletzt und tiefe Einrisse in Oberarm und Brust.“ Er hatte mehrere Anschläge der Stasi vereitelt, aber ihm wurde danach „Deutschland zu heiß“ und er siedelte nach Florida über.[49][50][51] Mordanschläge aufRainer Hildebrandt und den Friedrichshainer PfarrerRainer Eppelmann waren geplant.[52] Der geflüchtete GrenzsoldatRudi Thurow sollte 1963 mit einem 1000 Gramm schweren Hammer erschlagen werden.[44] Der ÜberläuferWerner Stiller sollte in die DDR entführt oder ermordet werden.[53][54] Der Schriftsteller,Bürgerrechtler und Vertreter derOpposition in der DDRJürgen Fuchs und dessen Umgebung wurden mit zahlreichen „Stasi-Zersetzungsmaßnahmen“ terrorisiert, weil er offen über die Stasi und denHäftlingsfreikauf berichtete. Es folgten Mordanschläge. 1986 explodierte eine Bombe vor Fuchs’ Haus und seine Autobremsen wurden sabotiert.[55]

Mordanschläge wurden in enger Abstimmung mit dem sowjetischen GeheimdienstKGB geplant, die Mordszenarien wurden von Erich Mielke persönlich genehmigt. Zu den Opfern gehörten Überläufer aus den eigenen Reihen, vor allem aus dem SED-Apparat, derVolkspolizei und derNationalen Volksarmee sowie Bundesbürger, die sich inantikommunistischen Organisationen engagierten.[56]

Terroranschläge

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Das Ministerium für Staatssicherheit unterhielt unter dem Codenamen „Separat“ mindestens seit 1980 enge Kontakte zu der Terrorgruppe desvenezolanischen TerroristenCarlos. Es ist erwiesen, dass der Staatssicherheitsdienst der DDR über dielinksextremistische TerrorgruppeRevolutionäre Zellen an internationalemTerrorismus beteiligt war:

Am 25. August 1983 wurde auf das KulturzentrumMaison de France am BerlinerKurfürstendamm ein Bombenanschlag verübt. Dabei wurde ein Mensch getötet und 23 schwer verletzt. Durch die 24 Kilogramm Sprengstoff wurden die beiden obersten Stockwerke des Hauses zerstört, in denen sich das französischeGeneralkonsulat befand, dem der Anschlag galt. Im September 1990 fiel demBundeskriminalamt imZentralen Kriminalamt inOst-Berlin eine Akte in die Hände, mit denen die Terrorverstrickungen desMinisteriums für Staatssicherheit enthüllt wurden: Die Stasi hatte es dem deutschenTerroristenJohannes Weinrich, dem Chef der TerrorgruppeRevolutionäre Zellen ermöglicht, den Terroranschlag von Ost-Berlin aus vorzubereiten: Der mitsyrischem Pass reisende Weinrich brachte den Sprengstoff 1982 nach Ost-Berlin, wo die Stasi ihn vorübergehendkonfiszierte. Als Stasimitarbeiter im Januar 1983 bei einer Durchsuchung von Weinrichs Hotelzimmer Einblick in dessen Pläne zu dem geplanten Sprengstoffanschlag in West-Berlin erhielten, mit dem die TerroristinMagdalena Kopp aus französischer Haft freigepresst werden sollte, erhielt er seine 24 kg Sprengstoff zurück. Deswegen wurde Weinrich, der zudem Mitglied der OrganisationInternationalistischer Revolutionäre („Carlos-Gruppe“) war und als „rechte Hand“ des Top-TerroristenCarlos galt, in den 1990er Jahren zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Der verantwortliche ehemalige Stasi-OberstleutnantHelmut Voigt, seinerzeit Leiter der Abteilung XXII (der Terrorabwehr des MfS), wurde 1994 wegen Beihilfe zum Mord zu vier Jahren Haft verurteilt.[57]

Nach Recherchen desForschungsverbundes SED-Staat war das MfS aktiv an dem Bombenattentat auf die DiskothekLa Belle inBerlin-Schöneberg in der Nacht vom 4. auf den 5. April 1986 beteiligt.[58] Aus den aufgearbeiteten Stasi-Unterlagen geht hervor, dass einInoffizieller Mitarbeiter (IM) der Stasi an den Vorbereitungen des Nagelbomben-Anschlags auf die überwiegend von Soldaten der US-Streitkräfte besuchte Berliner DiskothekLa Belle am 5. April beteiligt war, bei dem drei Menschen ums Leben kamen und Hunderte Verletzungen erlitten. Der Stasi-Spitzel Yasser C., einpalästinensischer Student derTechnischen Universität Berlin mit Decknamen Alba, hatte demnach drei mögliche Anschlagsziele, darunter das La Belle ausgekundschaftet, einCallgirl mit Verbindungen zur Stasi, Verena C., hatte die Bombe am Anschlagsort platziert.[59]

Unterstützung von Rechtsextremisten

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GemäßBundesanwaltschaft verhalf die Stasi bundesdeutschenRechtsextremisten zur Flucht in denUntergrund, in die DDR. So wurde demNeonaziOdfried Hepp (der mit einer rechtsterroristischen Gruppe 1982 mehrere Terroranschläge und Banküberfälle in der Bundesrepublik Deutschland verübt hatte) geholfen, in die DDR abzutauchen. Auch dem deutschen Rechtsextremisten und WaffenhändlerUdo Albrecht verhalf die Stasi zur Flucht aus der Bundesrepublik.[38] Beide wurden Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit.

Organisation

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Gemessen an der Bevölkerungszahl war das MfS der größte geheimpolizeiliche Sicherheitsapparat in der Geschichte der Menschheit.[13] Das MfS-Personal bestand ausschließlich aus hauptamtlichen Mitarbeitern. Das MfS begann 1950 mit etwa 2700 Mitarbeitern und endete im Oktober 1989 mit über 91.000 hauptamtlichen Mitarbeitern (davon zirka 10.000 in der Auslandsspionage). Zu den hauptamtlichen Mitarbeitern gehörten Berufsoffiziere und -unteroffiziere, Unteroffiziere und Soldaten auf Zeit im Wehrdienstverhältnis, „Offiziere im besonderen Einsatz“ (OibE), „Hauptamtliche Inoffizielle Mitarbeiter“ (HIM) und eine geringe Zahl Zivilbeschäftigter (Gesellschaftliche Mitarbeiter für Sicherheit (GMS), Kontaktpersonen (KP), Zuträger und Zelleninformatoren). Daneben unterhielt der Stasi-Apparat ein Heer von rund 200.000 heimlichen Zuträgern, dieinoffiziellen Mitarbeiter (IM), die in Eigeninitiative arbeiteten und sich zugleich allen Anweisungen ihrer hauptamtlichen Führungsoffiziere unterzuordnen hatten. Im Sprachgebrauch der SED wurde das MfS als „Schild und Schwert der Partei“ bezeichnet.

Auswahl und Anwerbung hauptamtlicher und inoffizieller Mitarbeiter

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Selbstständige Bewerbungen von Bürgern wurden ignoriert. Das MfS wählte seine hauptamtlichen Mitarbeiter grundsätzlich individuell selbst aus und sprach dieKandidaten gezielt an. Im Vorfeld wurde jeder Anwärter einer strengen Überprüfung unterzogen und sämtliche Verwandten ersten Grades gründlichst durchleuchtet, womit eine feindlicheInfiltration unterbunden werden sollte. Wichtigstes Auswahlkriterium für hauptamtliche Mitarbeiter war die politische Zuverlässigkeit. Man bevorzugte gehorsamesozialistische Persönlichkeiten mitklarem Klassenstandpunkt, also das, worauf die gesamte politische Erziehung im DDR-Schulsystem hinarbeitete. Stasi-Anwärter wurden mit größeren Wohnungen, Autokäufen ohne die 15-jährige Lieferzeit, Lebensmitteln oder technischen Konsumgütern aus dem Westen, die es in derMangelwirtschaft derDDR nicht gab, geködert. Kinder von Stasi-Mitarbeitern wurden bevorzugt eingestellt. Beim erzwungenen oder freiwilligen Eintritt in das Dienstverhältnis musste jeder Mitarbeiter einenEid auf die Fahne der DDR und die Dienstflagge des MfS leisten, denFahneneid. Darüber hinaus musste eine mehrseitige Verpflichtungserklärung unterschrieben werden, in der im Falle von Pflichtverletzungen schwerste Strafen – bis zurTodesstrafe – angedroht wurden. Man blieb für gewöhnlich bis zum Renteneintritt Stasi-Mitarbeiter. Allerdings lag das Renteneintrittsalter von hauptamtlichen Mitarbeitern meist weit unter dem offiziellen Renteneintrittsalter in der DDR.

Für die Anwerbung („Werbung“) und spätere Führung eines inoffiziellen Mitarbeiters (IM) zeichnete ein „IM-führender Mitarbeiter“ oder einFührungsoffizier verantwortlich. Sobald das MfS aus einem bestimmten Bereich zusätzliche Informationen benötigte, wurden alle in diesem Bereich tätigen Personen konspirativ verlesen und zu den geeigneten „IM-Vorlaufakten“ angelegt. Daraufhin wurden potentielle IM-Kandidaten konspirativ überprüft. Das beinhaltete die Sichtung der Schulkaderakte, die Befragungen des Lehrkörpers und anderer in der Erziehung tätiger Personen, die Überprüfung der gesellschaftlichen Aktivitäten (FDJ undGST), die vollständige Bespitzelung des gesamten Umgangs des Aspiranten, bis hin zur Befragung der Nachbarschaft durch einenAbschnittsbevollmächtigten derVolkspolizei. Dann bahnte der zukünftige Führungsoffizier ein oder mehrere „Kontaktgespräche“ an. Wer Anwerbeversuche abwimmelte oder seine Spitzeltätigkeit beendete, hatte mit beruflichen und gesellschaftlichen Nachteilen zu rechnen. Mitunter wurde versucht die Werbung mit kompromittierenden Erkenntnissen zu erzwingen. Wurde ein Kandidat als IM verpflichtet, durfte er sich einen der Geheimhaltung dienenden Decknamen aussuchen, mit dem er seine zukünftigen Spitzelberichte zu unterschreiben hatte.

Hauptamtliche Mitarbeiter

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MfS-Personalstatistik hauptamtliche Mitarbeiter 1949–1989

Der hauptamtliche Apparat der Stasi hatte im Laufe der Jahrzehnte einen gewaltigen Personalbestand aufgebaut. Verfügte der MfS-VorgängerHauptverwaltung zum Schutze der Volkswirtschaft 1949 über 1150 feste Mitarbeiter, so stieg diese Zahl bis zum 31. Oktober 1989 auf 91.015 hauptamtliche MfS-Mitarbeiter (darunter 13.073 Zeitsoldaten) an.[60] Während seiner Existenz beschäftigte das MfS rund 250.000 Personen hauptamtlich, darunter rund 100.000 Zeitsoldaten (unter anderem desWachregiments Feliks Dzierzynski).[61] Fast 85 Prozent der hauptamtlichen MfS-Mitarbeiter waren Männer. Frauen arbeiteten zumeist als Schreibkräfte, in der Kantine, in der Postfahndung der Abteilung M oder als Schwestern im medizinischen Bereich. Nur wenige Führungspositionen waren im MfS mit Frauen besetzt, nur in Ausnahmefällen waren Frauen als operative Mitarbeiter tätig.[62] Die hauptamtlichen Mitarbeiter sahen sich selbst alsElite, die in der Tradition der sowjetrussischen GeheimpolizeiTscheka die DDR unerbittlich und mit Hass gegen deren Feinde verteidigen sollte.[63]

In Bezug auf die Einwohnerzahl wird vermutet, dass das MfS mit einer Quote von einem hauptamtlichen Mitarbeiter auf 180 Einwohner (Stand: 1989) der „größte geheimpolizeiliche und geheimdienstlichen Apparat der Weltgeschichte“ gewesen ist (Zum Vergleich: In der Sowjetunion kam 1990 ein KGB-Mitarbeiter auf 595 Einwohner).[64] Die hauptamtlichen Stasi-Mitarbeiter bespitzelten sich gegenseitig und waren paradoxerweise die am besten überwachte Personengruppe in der DDR.[65] AuchGünter Schabowski gab eine Durchsetzung der DDR-Bevölkerung mit einem hauptamtlichen Stasi-Mitarbeiter pro 180 Einwohner an, während es in der CSSR 800 bis 900 und in Polen 1500 Einwohner pro Geheimdienstmitarbeiter waren.[66] Etwa 90 % aller Stasi-Mitarbeiter waren Mitglieder der SED.

Nach den Einstellungsrichtlinien des MfS war die Einstellung von früherenWehrmachtsoffizieren,NSDAP- undSS-Mitgliedern sowie Mitgliedern desPolizei- und Geheimdienstapparates desNS-Staates nicht gestattet.[67]

Inoffizielle Mitarbeiter

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IM-Entwicklung des MfS 1950–1989
Hauptartikel:Inoffizieller Mitarbeiter

Hinzu kam ein Netz aus sogenannten inoffiziellen Mitarbeitern (IM). Anders als im Fall der hauptamtlichen Mitarbeiter stieg die Gesamtzahl der inoffiziellen Mitarbeiter nicht kontinuierlich an, sondern stieg im Kontext innergesellschaftlicher Krisen (17. Juni, Mauerbau, deutsch-deutsche Entspannungspolitik) sprunghaft an. In den Jahren 1975 bis 1977 erreichte das IM-Netz mit über 200.000 Mitarbeitern seine größte Ausdehnung.[68] Das Einführen einer veränderten IM-Richtlinie mit dem Ziel der weiterenProfessionalisierung führte Ende der 1970er Jahre zu einer leicht sinkenden Anzahl von zuletzt 173.081 inoffiziellen Mitarbeitern (Stand: 31. Dezember 1988, ohne HV A).[69] Ilko-Sascha Kowalczuk kommt in seinem BuchStasi konkret zu der Auffassung, dass diese Zahl zu hoch gegriffen ist und zuletzt nur 109.000 IM aktiv waren.[70] Die unterschiedlichen Zahlen ergeben sich aus verschiedenen Auffassungen darüber, welche Personengruppen als inoffizielle Mitarbeiter zu werten sind und welche nicht.[71] Im Laufe seiner Existenz führte das MfS rund 624.000 Menschen als inoffizielle Mitarbeiter.[68]

Der überwiegende Teil der inoffiziellen Mitarbeiter war im Inland tätig. Agenten, die imnichtsozialistischen Wirtschaftsgebiet (NSW) im Einsatz waren, wurden im offiziellen SprachgebrauchKundschafter des Friedens genannt. Über den Umfang des IM-Netzes im Ausland liegen nur Einzeldaten vor. So wird geschätzt, dass das MfS (einschließlich der HV A) zuletzt rund 3000 inoffizielle Mitarbeiter im „Operationsgebiet“ Bundesrepublik sowie 300 bis 400 IMs im westlichen Ausland beschäftigte.[68] Laut Ilko-Sascha Kowalczuk waren es jedoch nur etwa 2000 Mitarbeiter im Bundesgebiet.[70] Insgesamt wird die Zahl der Bundesbürger, die im Laufe seines Bestehens im Dienst des MfS standen, auf rund 12.000 geschätzt.[68] Quantitativ machten sie so unter den IM des MfS nur einen Anteil von nicht einmal zwei Prozent aus.[68]

Ein Eintrag als IM ist zunächst nur alsIndiz für eine Geheimdiensttätigkeit zu werten: Es kann nicht immer sicher ausgeschlossen werden, dass reine Kontaktaufnahmen des MfS durch einen Aktenbeleg als IM dokumentiert sind. Allein aus Vermerken und sonstigen Eintragungen auf Karteikarten lässt sich nicht immer zweifelsfrei feststellen, wie eng die Beziehung einer Person zum MfS war; sie liefern nur Indizien. Die Geschehnisse können oft nur anhand der vernetzten Akten umfassend nachvollzogen werden. Beweisbar werden inoffizielle Tätigkeiten, wenn eindeutige Zuordnungen im System des MfS verankert wurden. So bieten die erhalten gebliebenen F-16- und F-22-Karteien im Zusammenhang mit Aktenfunden und persönlichen (nicht zwingend notwendigen) Verpflichtungserklärungen die im Stasiunterlagengesetz geforderte Belegsicherheit. Umfassende Unterlagen wie die sogenannten „Zusammenfassenden Auskünfte“, die auf Mikrofilmen zum Teil in speziellen Unterwasser-Container archiviert wurden[72], sind für manche IM noch erhalten, für andere vernichtet. Allerdings finden sich Querverweise in anderen Berichten, die ein Bild über die Tätigkeit eines IM geben können. Die Verpflichtungserklärung zur Zusammenarbeit mit dem MfS ist häufig nicht mehr aufzufinden, da eine erhebliche Anzahl an Akten vor dem Zusammenbruch des Ministeriums vernichtet wurde. Der BStU ging 2011 davon aus, dass noch Tausende ehemalige Westspione unentdeckt sind.[73]

Auslandsagenten

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Hauptartikel:Kundschafter des Friedens

In den 40 Jahren von 1949 bis 1989 waren in der Bundesrepublik Deutschland etwa 12 000 West-Spione tätig.[73] Zum Zeitpunkt des Zusammenbruches der DDR gab es in der Bundesrepublik Deutschland noch rund 2000 aktive MfS-Spione, wie die veröffentlichte Auswertung der sogenanntenRosenholz-Dateien im März 2004 ergab.[74] Die Anzahl der IM, welche für die Hauptverwaltung Aufklärung in der DDR selbst tätig waren, wurde dabei mit 20.000 beziffert. Das MfS unterstützte in der Bundesrepublik Deutschland ihm nützlich erscheinende politische Kräfte. In West-Berlin versuchte das MfS Anfang der 1960er Jahre, die entstehendeaußerparlamentarische Opposition (APO) durch eine Parteigründung unter Einschluss derSEW zu kontrollieren – was jedoch scheiterte.[75] Unter dem Decknamen „Gruppe Ralf Forster“ bildete das MfS in der DDR ausgewählte Kader derDKP im Nahkampf und Sprengstoffeinsatz aus. Die Unterlagen des MfS zur „Gruppe Ralf Forster“ wurdengeschreddert und im Jahr 2004 wieder in der Birthler-Behörde rekonstruiert. Die Agenten der MfS-Abteilung für Spezialkampfführung sollten eine militärische Besetzung des „Operationsgebietes“ durchDiversion, Spionage undSabotage vorbereiten, sie waren in der Bundesrepublik und anderen westlichen Staaten aktiv, beispielsweise in der Schweiz mit dem Agentenpaar Müller-Hübner.[76]

MfS und „Rote Armee Fraktion“

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Hauptartikel:Aufnahme von RAF-Aussteigern in der DDR

Darüber hinaus bildeten Mitarbeiter derHauptabteilung XXII in den 1980er Jahren wiederholt RAF-Terroristen im Umgang mit Waffen und Sprengmitteln aus. Im Zusammenhang mit dem Attentat aufFrederick J. Kroesen erhieltenChristian Klar,Adelheid Schulz undHelmut Pohl von Stasi-Leuten Waffen-Unterricht[77] und übten das Schießen mit einerRPG-7-Panzerfaust.[78] Dieseparamilitärische Ausbildung sowie die von der Stasi bereit gestellten Waffen, Devisen und falschen Papiere erleichterten es RAF-Terroristen, Anfang der 1980er Jahre wieder Anschläge zu verüben. Am 31. August 1981 ließen sie eine Autobombe imHauptquartier derUnited States Air Forces in Europe in Ramstein (Ramstein Air Base) explodieren;[79] siebzehn Menschen erlitten Verletzungen. Am 15. September 1981 feuerte Klar eine Panzerfaust-Granate auf das Fahrzeug des Oberbefehlshabers der amerikanischen Streitkräfte in Europa, General Frederick J. Kroesen. Die Granate traf den Kofferraum des gepanzerten Fahrzeugs; Kroesen wurde verletzt. Einige der MfS-Offiziere wurden nach der Wende nach Auswertung der Stasi-Akten angeklagt. Im Prozess behaupteten die Beschuldigten, die Schießübungen haben nach dem Anschlag auf Kroesen stattgefunden, um den Ablauf zu rekonstruieren. Den Stasi-Offizieren konnte das Gegenteil nicht nachgewiesen werden und sie wurden freigesprochen.[78]

Das MfS unterhielt auch Kontakte zu derbaskischen TerrororganisationEuskadi Ta Askatasuna (ETA) und zurIRA.[80]

Acht Terroristen derRote Armee Fraktion und zwei Personen aus deren Umfeld fanden in der DDR Unterschlupf, Schutz vor westlicher Strafverfolgung und erhielten einelegendierte Identität. Sie wurden rund um die Uhr überwacht und getrennt voneinander angesiedelt (keiner kannte Wohnort und neue Identität der anderen). Ein Planungspapier der Stasi von 1982 deutet nach Einschätzung vonWolfgang Kraushaar auf die Absicht der DDR hin, Terroristen der RAF gezielt für Tötungen, Geiselnahmen und Sprengstoffanschläge in der Bundesrepublik zu benutzen. Erich Mielke erwog, die in die DDR geflüchteten Terroristen der RAF in einem innerdeutschen Konflikt als Kämpfer „hinter den feindlichen Linien einzusetzen“.[81]

Kontrolle durch die SED

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In der Praxis gingen alle Entscheidungen das MfS betreffend vomPolitbüro der SED aus, dessen Mitglied Erich Mielke war.

Einzige Ausnahme war dieZK-Abteilung für Sicherheitsfragen (Sicherheitskommission), die 1953 vom Politbüro eingerichtet wurde, um die Umsetzung der Parteitagsbeschlüsse in den „bewaffneten Organen“ zu kontrollieren und das MfS in seiner politischen Arbeit anzuleiten. Diese Sicherheitskommission war für die Genehmigung sämtlicher höherer Personalentscheidungen (Beförderungen zumOberst oder höher) verantwortlich. Damit sicherte sich die SED die Kontrolle über die Schlüsselstellungen innerhalb des MfS. Das bedeutete, dass Mielke innerhalb seines Ministeriums ebenfalls nicht gänzlich ohne Kontrolle war (es gab durchaus Ablehnungen von MfS-Personalvorschlägen).

Innerhalb der Organisation des MfS waren die Leiter der Bezirksverwaltungen gleichzeitig Mitglieder der SED-Bezirksleitungen. Das MfS war formal demMinisterrat der DDR unterstellt, die Handlungsanweisungen an das Ministerium stammten hingegen von der Führung der SED und auf Bezirksebene von den 1. Sekretären, die zuständig für Sicherheitsfragen waren.

Struktur

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Zentrale

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Zentrale des MfS in Berlin-Lichtenberg: Rechts Blick auf das Gebäude der Leitung des Ministeriums (Haus 1), dahinter rechts in Weiß das Gebäude der Spionageabwehr (Haus 2)
Hauptartikel:Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit

Die Zentrale des Ministeriums inBerlin-Lichtenberg gliederte sich in den „Dienstkomplex Normannenstraße“ sowie das davon etwa 500 m nördlich gelegene „Teilobjekt Gotlindestraße“. Der „Dienstkomplex Normannenstraße“ nahm einen ganzen Häuserblock zwischen Frankfurter Allee, Magdalenenstraße, Normannenstraße und Ruschestraße ein. Er bestand aus 29 Häusern und 11 Höfen. Die Hauptzufahrt erfolgte über die Ruschestraße. Hinzu kam ein später errichteter ergänzender Gebäudekomplex in der Gotlindestraße. Im Hauptgebäude („Haus 1“) mit Zugang von der Ruschestraße hatten der Minister für Staatssicherheit Erich Mielke und sein Sekretariat die Büros. In diesem Gebäudekomplex befanden sich einige Hauptabteilungen. Ein vom MfS 1984 eröffneter Archivzweckbau („Haus 8“) ist der Berliner Standort derStasi-Unterlagen. Zur Zentrale des Ministeriums gehörte außerdem ein Gebäudekomplex in Berlin-Schöneweide, wo sich einige Spezialabteilungen befanden. Infolge des Umbruchs in der DDR wurde die MfS-Zentrale am 15. Januar 1990 von Demonstranten gestürmt (Eingang Ruschestraße) und später von bereits anwesenden Bürgerrechtlern in Sicherheitspartnerschaft übernommen.[82] Seit 1990 befindet sich im vormaligen Gebäude des Ministersitzes ein Museum und dieForschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße. Außerdem wird das Gebäude von Opfer- und Aufarbeitungsgruppen wie der UOKG und dem Bürgerkomitee 15. Januar e. V. genutzt. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.[83]

  • Haus 1 (Sitz des Ministers, jetzt Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße), 2005
    Haus 1 (Sitz des Ministers, jetztForschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße), 2005
  • Haus 1, Sitzgruppe im Büro von Erich Mielke
    Haus 1, Sitzgruppe im Büro von Erich Mielke
  • Haus 1, Büro des Leiters des Sekretariats
    Haus 1, Büro des Leiters des Sekretariats
  • Haus 1, Telefonanlage im Büro von Erich Mielke
    Haus 1, Telefonanlage im Büro von Erich Mielke
  • Haus 1, Arbeitszimmer von Erich Mielke
    Haus 1, Arbeitszimmer von Erich Mielke
  • Haus 1, Schreibtisch im Arbeitszimmer von Erich Mielke
    Haus 1, Schreibtisch im Arbeitszimmer von Erich Mielke
  • Haus 1, Privaträume von Erich Mielke
    Haus 1, Privaträume von Erich Mielke
  • Haus 15, Zentrale der Hauptverwaltung Aufklärung
    Haus 15, Zentrale der Hauptverwaltung Aufklärung
  • Gedenktafel in der Normannenstraße
    Gedenktafel in der Normannenstraße
  • Wachhaus, einst in Haus 17, der Hauptzufahrt Ruschestraße
    Wachhaus, einst in Haus 17, der Hauptzufahrt Ruschestraße
  • Schlagbaum, einst in Haus 17, der Hauptzufahrt Ruschestraße
    Schlagbaum, einst in Haus 17, der Hauptzufahrt Ruschestraße
  • Tor auf der Normannenstraße
    Tor auf der Normannenstraße

Territorialprinzip

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MfS-BezirksverwaltungLeipzigRunde Ecke“ Dittrichring
Amtsschild der MfS-Bezirksverwaltung Leipzig
Zelle im zentralen Untersuchungsgefängnis („U-Boot“) des MfS inBerlin-Hohenschönhausen, heute Gedenkstätte. Das Untersuchungsorgan des MfS, die Hauptabteilung IX, benutzte das 1946 vom sowjetischenNKWD eingerichtete Gefängnis von 1951 bis 1960.[84]
MfS-Bezirksverwaltung Halle, am Rande vonHalle-Neustadt

Die territoriale Weisungsstruktur des MfS entsprach der Verwaltungsgliederung der DDR inBezirke, Kreise und kreisfreie Städte. Parallel hierzu waren derMfS-Zentrale in Berlin-Lichtenberg (ab Juli 1952)Bezirksverwaltungen des MfS in jederBezirksstadt nachgeordnet (bis zur Verwaltungsreform 1952 existierten MfS-Verwaltungen von ähnlicher Struktur in den einzelnen Ländern). Diese waren für die unterstellten Dienststellen in ihrem Territorium sowie für ausgewählte Objekte, Einrichtungen und Personen zuständig.Operative Vorgänge undPersonenkontrollen wurden in der territorial zuständigen Bezirksverwaltung (BV) bearbeitet. In jeder Kreisstadt beziehungsweise kreisfreien Stadt existierten zudemKreisdienststellen (KD), die von der übergeordneten Bezirksverwaltung kontrolliert und angeleitet wurden. Die Kreisdienststellen übernahmen die Verantwortung für das Territorium ihres jeweiligen Sitzes. Durch dieses Territorialprinzip war sichergestellt, dass jedem Ort innerhalb der DDR eine MfS-Diensteinheit zugeordnet war.

EinigeObjektdienststellen (OD) waren außerhalb der territorialen Gliederung zur Überwachung von volkswirtschaftlich besonders bedeutsamen Betrieben und Einrichtungen gegründet worden. So bestand bis 1982 eine, analog der SED-Gebietsparteileitung, den BV gleichgestellte eigene Objektverwaltung „W“ für dieSDAG Wismut, die sich ihrerseits in mehrere ODs gliederte. Die ersten ODs wurden 1957 für die Chemiewerke in Buna und Leuna gegründet, die letzte Gründung einer OD erfolgte 1981 für dasKernkraftwerk Nord.Im Herbst 1989 existierten noch insgesamt sieben ODs, die zur Überwachung und „Sicherung“ folgender Großbetriebe, Forschungs- und Hochschuleinrichtungen tätig waren:

Sie unterstanden im Range von KDs den jeweiligen BVs.

Linienprinzip

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Intern waren das MfS und dessen nachgeordneten Bezirksverwaltungen in mehrere Struktureinheiten mit fachlich inhaltlichen Zuständigkeiten unterteilt (beispielsweiseLinie II: Spionageabwehr; Linie IX: Untersuchung; Linie XX: Staatsapparat, Massenorganisationen, Kirchen, Kultur und Untergrundtätigkeit). Jede dieser „Linien“ besaß eine Hauptabteilung mit Sitz in derMfS-Zentrale in Berlin sowie entsprechende Abteilungen bzw. Arbeitsgruppen in den Bezirksverwaltungen. Die Hauptgruppen waren meist mitrömischen Ziffern durchnummeriert. Auf Kreisebene wurde dieses Linienprinzip nicht mehr vollständig abgebildet. Stattdessen existierten je nach regionaler Bedeutung des Aufgabenbereiches innerhalb der Kreisdienststellen Fachreferate bzw. einzelne, für den Aufgabenbereich verantwortliche Offiziere.[85]

  • Minister für Staatssicherheit
    • Abteilung 26 –Telefonüberwachung undAbhörmaßnahmen, konspiratives Eindringen in Objekte
    • Abteilung Bewaffnung und Chemische Dienste (BCD)
    • Abteilung Finanzen
    • Abteilung Nachrichten – Sicherstellung desNachrichtenwesens
    • Abteilung X – Internationale Verbindungen
    • Abteilung XI – ZCO, Zentrales Chiffrierorgan der DDR
    • Abteilung XIV – Zentrale Gefängnisverwaltung, Sicherung derUntersuchungshaftanstalten inBerlin-Hohenschönhausen und am Sitz des Ministers inBerlin-Lichtenberg, Beaufsichtigung der Untersuchungshaftanstalten der 15 Bezirksverwaltungen des MfS
    • Abteilung XXIII – Terrorbekämpfung und Spezialaufgaben, ab 1989 Integration in die HA XXII, zuvorAGM/S, gegliedert in Kampf-, Sicherungs- und Flugsicherungsbegleit-Kommando, sowie ein spezialisiertes Kommando mit Tauchern und Fallschirmspringern[86]
    • Arbeitsgruppe Bereich Kommerzielle Koordinierung (AG BKK), zuständig für dieKommerzielle Koordinierung vonAlexander Schalck-Golodkowski.[87]
    • Arbeitsgruppe des Ministers (AGM) – Mobilmachung, Schutzbauten
    • Arbeitsgruppe E beim Stellvertreter des Ministers, Generaloberst Mittig (AG E) – Außensicherung militärischer Schwerpunktobjekte, Entwicklung technischer Abwehrmittel gegen gegnerische automatische Aufklärungssysteme
    • Arbeitsgruppe XVII – Büro für Besuchs- und Reiseangelegenheiten (BfBR) in Berlin (West)
    • Büro der Leitung (BdL) – Innere Objektsicherung des MfS, Kurierdienst.
    • Büro der Zentralen Leitung derSportvereinigung Dynamo
    • Hauptabteilung I (HA I) – Überwachung und Absicherung derNVA, desmilitärischen Nachrichtendienstes und derGrenztruppen der DDR (NVA-interne Bezeichnung der HA I:Verwaltung 2000 oderBüro 2000) In diesem Bereich gab es die höchste Durchdringung mit IM (Verhältnis eins zu fünf).
    • Hauptabteilung II (HA II)Spionageabwehr
    • Hauptabteilung III (HA III) – Spionageabwehr im BereichFernmelde- und Elektronische Aufklärung (Funkabwehr), grenzüberschreitendeTelefonüberwachung
    • Hauptabteilung VI (HA VI) –Passkontrolle, Tourismus (z. B.Interhotels), Sicherung des Transit- und Reiseverkehrs (Autobahnraststätten, Transitparkplätze etc.)
    • Hauptabteilung VII (HA VII) – „Abwehr“ im Ministerium des Innern (MdI) und der Deutschen Volkspolizei (DVP)
    • Hauptabteilung VIII (HA VIII) – Beobachtung, Ermittlung. Sicherung desTransitstraßenverkehrs, Observation vonMilitärverbindungsmissionen (MVM). Die HA VIII war eine Querschnittsabteilung und wurde regelmäßig von anderen HAs angefordert, mit Ausnahme der HA II und der HVA, die über eigene entsprechende Struktureinheiten verfügten.
    • Hauptabteilung IX (HA IX) – Zentrale Ermittlungsabteilung, zuständig fürErmittlungsverfahren in allen Fällen mit politischer Bedeutung. Die HA hatte in den Gerichtsverhandlungen direkten Einfluss auf Verlauf und Urteilsfindung. Minister Mielke unterstrich die Bedeutung der HA IX durch seine Mitgliedschaft in deren SED-Grundorganisation.
    • Hauptabteilung XV – Ehemaliger Name derHauptverwaltung Aufklärung vor der Ausgliederung, später als HVA-Dependance unter der BezeichnungAbteilung XV in den Bezirksverwaltungen.
    • Hauptabteilung XVIII (HA XVIII) – Absicherung der Volkswirtschaft, Sicherung der Einrichtungen der Rüstungsforschung und Rüstungsproduktion, Kontrolle der Industrie-, Landwirtschafts-, Finanz- und Handelsministerien sowie derZollverwaltung der DDR, Aufklärung und Bestätigung vonNomenklaturkadern, Auslands- und Reisekadern, Militärbauwesen, HO-Spezialhandel mit derGSSD sowie derAußenhandelsbetriebe der DDR
    • Hauptabteilung XIX (HA XIX) – Verkehr (Interflug,Deutsche Reichsbahn und Binnen- und Seeschifffahrt), Post- und Fernmeldewesen, Aufklärung und Bestätigung vonKadern
    • Hauptabteilung XX (HA XX) – Staatsapparat, Kultur, Kirche, Untergrund. Sicherstellung militärischer Fernmeldetechnik und derGesellschaft für Sport und Technik (GST)
    • Hauptabteilung XXII (HA XXII) – „Terrorabwehr“
    • Hauptabteilung Personenschutz (HA PS)
    • Hauptabteilung Kader und Schulung (HA KaSch)
    • Operativ-Technischer Sektor (OTS)
    • Verwaltung Rückwärtige Dienste (VRD)
    • Zentrale Arbeitsgruppe Geheimnisschutz (ZAGG)
    • Zentrale Auswertungs- und Informationsgruppe (ZAIG)
      • Abteilung XII – Zentrale Auskunft/Speicher. Archiveinheit, verantwortlich für zentrale Nachweisführung und Auskünfte über erfasste Personen und registrierte Akten
      • Abteilung XIII – Zentrale Rechenstation
      • Abteilung M – Postkontrolle
      • Abteilung PZF (1962–1983), Kontrolle von Päckchen, Paket- undStreifbandsendungen sowie westliche Druckerzeugnisse, ab 1983 fusioniert mit der Abteilung M
      • Rechtsstelle
    • Zentrale Koordinierungsgruppe (ZKG) – Bekämpfung von Flucht und Übersiedlung
    • Zentraler Operativstab (ZOS)
  • Hauptverwaltung AufklärungAuslandsspionage (HVA)

Trotz des bei Nachrichtendiensten üblichen Abschottungsprinzips standen die jeweiligen Aufgabenbereiche zum Teil eng miteinander in Verbindung. Obwohl die fachliche Anleitung und Koordinierungsmaßnahmen durch die entsprechenden zentralen Diensteinheiten durchgeführt wurden, blieben die einzelnen Abteilungen gemäß dem Territorialprinzip weisungsmäßig dem Leiter der zugehörigen Bezirksverwaltung oder einem seiner Stellvertreter unterstellt.[85]

Gefängnisse

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Hauptartikel:Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit

Die zentrale Stasi-Untersuchungshaftanstalt befand sich inBerlin-Hohenschönhausen. In insgesamt 17 Untersuchungshaftanstalten wurden unter anderem „verfestigt feindlich-negative Personen“ besonders streng bewacht, um öffentlichkeitswirksame Aktionen zu verhindern.

Ausbildung

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DieErinnerungsabzeichen zu den Jahrestagen der Gründung des MfS

Ausbildungseinrichtungen

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Am 16. Juni 1951 eröffnete Walter Ulbricht im Beisein von Wilhelm Zaisser die „Schule des Ministeriums für Staatssicherheit“ inGolm bei Potsdam. Ernst Wollweber, der Nachfolger Zaissers, benannte sie 1955 in „Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit“ um, obgleich sie zu diesem Zeitpunkt noch keine Hochschule im eigentlichen Sinn war. Erst 1963 konnte man ein Diplom erwerben. Seit Juni 1965 wurde sie nach außen hin „Juristische Hochschule Potsdam“ genannt. Intern wurde von 1976 bis 1989 der Name „Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit“ verwendet. Am 18. Juni 1968 erhielt die Hochschule Promotionsrecht (Dr. jur. (Promotion A), ab 1. Juni 1981 Dr. sc. [scientiae] jur. [juris] (Promotion B)). Alle Arbeiten unterlagen den üblichen Geheimhaltungsregeln eines Nachrichtendienstes. Ziel dieses Studienganges war die Ausbildung künftiger MfS-Offiziere in leitender Funktion (Oberstleutnant und höher).

Bis 1961 wurden ein Lehrstuhl „Juristische Ausbildung“, eine Arbeitsgruppe „Kriminalistik“ und Institute fürMarxismus-Leninismus, Recht und Spezialdisziplin eingerichtet. 1988 kamen Lehrstühle für „Grundprozesse der politisch-operativen Arbeit“, „Spionage“, „Politische und ideologische Diversionstätigkeit (PID)“, „Politische Untergrundtätigkeit (PUT)“ und „Grundfragen der Arbeit im und nach dem Operationsgebiet“ hinzu.

Am 19. Juni 1970 wurde die „Juristische Fachschule des Ministeriums für Staatssicherheit“ gegründet und am 4. November 1970 von Erich Mielke eröffnet. Sie war der Juristischen Hochschule Potsdam angegliedert. Möglich war hier das Absolvieren eines Fachschuldirekt- oder eines Fachschulfernstudiums. Zugangsvoraussetzung war die vorherige Mitarbeit für das MfS. Bis 1984 gab es 6343 Absolventen, gemäß Hochrechnungen waren es bis zur Auflösung der Schule etwa 10.000.

Ausbildung und Bezüge

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Mitunter erhielten Studenten Anwärterbezüge, insbesondere künftige Stasi-Offiziere. Bereits das Studentensalär lag mit etwa 1100Ost-Mark über dem DDR-Durchschnittseinkommen. Es gab drei akademische Wege: das Studium an derHochschule des MfS, das Fernstudium an derselben und das Studium an einer der vollständiglegendierten MfS-Sektionen (Fachbereiche) an einer Universität. Ein Beispiel für eine legendierte MfS-Sektion an einer normalen Universität war der FachbereichKriminalistik an derHumboldt-Universität zu Berlin, die nach außen eine normale zivile Sektion, in Wirklichkeit einschließlich des gesamten Lehrkörpers faktisch eine MfS-Diensteinheit war.

Der Wehrdienst konnte beim MfS abgeleistet werden, etwa beimWachregiment oder bei denWach- und Sicherungseinheiten (WSE). Diese Einheiten hatten je nach Bezirk bis zu Kompaniestärke, unterstanden den Bezirksverwaltungen (BVs) und wurden vorrangig zurObjektsicherung von MfS-Dienststellen eingesetzt.

Ausrüstung

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Das von der Abteilung Nachrichten betriebene Nachrichtenfunktionsgebäude (Haus 43) in derZentrale des MfS
Geruchskonserve des Ministeriums für Staatssicherheit. Sammlung Deutsches Spionagemuseum Berlin

Kristie Macrakis untersuchte die technische Ausrüstung der Stasi vor dem Hintergrund ihrer These, „dass der Kalte Krieg vor allem auch eine wachsende Abhängigkeit der Geheimdienste von Technologie zur Folge hatte“.[89] Dabei behandelt sie etwa Transport-Container für Ausrüstung, Kameras,unsichtbare Tinte und Radioelektronik,Abhörtechnik, chemische und radioaktive Markierung von Regimegegnern und das Verfahren derGeruchsdifferenzierung, für das Geruchsarchive über Dissidenten aufgebaut wurden, um den Kreis verdächtiger Personen einengen zu können.[90] Von verdächtigen Bürgern wurden Geruchskonserven angelegt, um mit speziell trainierten Hunden z. B. die Herausgeber von systemkritischen Flugblättern ausfindig machen zu können.[91] Auch Computer wie derBSP-12 wurden ab den späten 1980er Jahren verwendet.

Im Jahr 1968 besorgte das MfS einen Großrechner des französischen HerstellersGeneral Electric Bull. 1969 wurden drei Großrechner vom TypSiemens S4004 zur Auslands- und Westspionage angeschafft, die offiziell für dasMinisterium für Wissenschaft und Technik zum Preis von 23 Millionen D-Mark gekauft wurden. AlsSoftware kam die ebenfalls vonSiemens entwickelte großspeicherorientierte, listenorganisierte EingabemethodeGOLEM zum Einsatz. 1973 begann der Aufbau desSystems der Informationsrecherche derHV A,Sira.[92][93]

  • Gerät zum konspirativen Aufzeichnen von Gesprächen mit einem Füller-Mikrofon, das an das Tonbandgerät Memocord k72 angeschlossen ist. Der vom MfS selbst konstruierte Schalter (rot) steuerte das Memocord.
    Gerät zum konspirativen Aufzeichnen von Gesprächen mit einem Füller-Mikrofon, das an dasTonbandgerätMemocord k72 angeschlossen ist. Der vom MfS selbst konstruierte Schalter (rot) steuerte das Memocord.
  • Vom MfS hergestellte Wanzen mit magnetischen Mikrofonen, teilweise mit Sender oder Verstärker.
    Vom MfS hergestellte Wanzen mit magnetischen Mikrofonen, teilweise mit Sender oder Verstärker.
  • Schachtel mit magnetischen Mikrofonen Sennheiser MM 26 für den Bau von Wanzen.
    Schachtel mit magnetischen MikrofonenSennheiser MM 26 für den Bau von Wanzen.
  • Rechts Stempel und Poststempel der Abteilung M des MfS. Links Mappe mit gefälschten Poststempeln.
    Rechts Stempel und Poststempel der Abteilung M des MfS. Links Mappe mit gefälschten Poststempeln.
  • Heißluftgebläse zum Öffnen von Briefen der Abteilung M – Postkontrolle.
    Heißluftgebläse zum Öffnen von Briefen der Abteilung M – Postkontrolle.
  • Automatische Schließmaschine für Briefe der Abteilung M – Postkontrolle. Die Briefumschläge wurden per Unterdruck zum Verkleben transportiert. Der mittels Wärmebehälter flüssig gehaltene Leim aufgebracht und die Klebestellen zusammengedrückt.
    Automatische Schließmaschine für Briefe der Abteilung M – Postkontrolle. Die Briefumschläge wurden per Unterdruck zum Verkleben transportiert. Der mittels Wärmebehälter flüssig gehaltene Leim aufgebracht und die Klebestellen zusammengedrückt.
  • Fototisch der Abteilung M – Postkontrolle. Briefe wurden abgelichtet und damit u. a. ein Handschriftenspeicher angelegt. So sollten Deckadressen fremder Geheimdienste aufgespürt oder auch unerlaubte „Westkontakte“ erkannt werden (hier stimmte zumeist die Handschrift im Inneren des Briefes nicht mit der des Briefkuverts überein).
    Fototisch der Abteilung M – Postkontrolle. Briefe wurden abgelichtet und damit u. a. ein Handschriftenspeicher angelegt. So solltenDeckadressen fremder Geheimdienste aufgespürt oder auch unerlaubte „Westkontakte“ erkannt werden (hier stimmte zumeist die Handschrift im Inneren des Briefes nicht mit der des Briefkuverts überein).
  • Das Telegramm war in der DDR ein essentielles Kommunikationsmittel, da es kaum Telefonanschlüsse gab. Jedes in den Bezirk Leipzig eingehende Telegramm wurde vom MfS per Fernschreiber aufgezeichnet. Um die Telegrammflut zu bewältigen, wurde das im Bild gezeigte Gerät zum Auswerten von Telegrammen entwickelt.
    DasTelegramm war in der DDR ein essentielles Kommunikationsmittel, da es kaum Telefonanschlüsse gab. Jedes in den Bezirk Leipzig eingehende Telegramm wurde vom MfS perFernschreiber aufgezeichnet. Um die Telegrammflut zu bewältigen, wurde das im Bild gezeigte Gerät zum Auswerten von Telegrammen entwickelt.
  • Beim russischen Fotosnaiper 12 handelt es sich um eine Spiegelreflexkamera Zenit 12 S mit 300-mm-Teleobjektiv und Schulterstativ, zum unbemerkten Fotografieren aus großer Entfernung.
    Beim russischenFotosnaiper 12 handelt es sich um eineSpiegelreflexkameraZenit 12 S mit 300-mm-Teleobjektiv und Schulterstativ, zum unbemerkten Fotografieren aus großer Entfernung.
  • Ein von der Stasi mit einem schrägen Spiegel erweitertes Objektiv. Damit ist es möglich, „um die Ecke“ zu fotografieren.
    Ein von der Stasi mit einem schrägen Spiegel erweitertes Objektiv. Damit ist es möglich, „um die Ecke“ zu fotografieren.
  • Kamera mit Sonderobjektiv SO-3.5.1 zum konspirativen Fotografieren. Das Objektiv konnte auf eine geräuscharme Spiegelreflexkamera geschraubt werden. Damit war es möglich, durch ein Loch von 1 mm Durchmesser zu fotografieren.[94]
    Kamera mit Sonderobjektiv SO-3.5.1 zum konspirativen Fotografieren. Das Objektiv konnte auf eine geräuscharme Spiegelreflexkamera geschraubt werden. Damit war es möglich, durch ein Loch von 1 mm Durchmesser zu fotografieren.[94]
  • Teil einer Telefonabhöranlage der technischen Abteilung 26 des MfS, wo Telefongespräche auf handelsüblichen Kassetten gespeichert werden konnten.
    Teil einer Telefonabhöranlage der technischen Abteilung 26 des MfS, wo Telefongespräche auf handelsüblichenKassetten gespeichert werden konnten.
  • Funkuhr zum Aufnehmen des Zeitstempels bei Audioaufnahmen, der bei der Wiedergabe angezeigt wurde. Bemerkenswert: Sender 1 (DDR) und Sender 2 (Bundesrepublik) mit automatischer Umschaltung, sodass die Uhr auch nach Ende der DDR weiterfunktionierte. Hersteller VEB Steremat
    Funkuhr zum Aufnehmen desZeitstempels bei Audioaufnahmen, der bei der Wiedergabe angezeigt wurde. Bemerkenswert: Sender 1 (DDR) undSender 2 (Bundesrepublik) mit automatischer Umschaltung, sodass die Uhr auch nach Ende der DDR weiterfunktionierte. HerstellerVEB Steremat

Grundlagen und Handlungsanweisungen

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Rechtsgrundlagen

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DieDiktatur desArbeiter- und Bauernstaats der DDR basierte auf den Prinzipien desdemokratischen Zentralismus, eine Kontrolle oder Begrenzung der staatlichen Gewalt durchGewaltenteilung wurde abgelehnt.[95] Das MfS war somit keiner parlamentarischen und verwaltungsjuristischen Kontrolle unterworfen und nahm selbstpolizeiliche undstaatsanwaltliche Aufgaben wahr.[96] Die Überwachung und Verfolgung von Parteimitgliedern waren erlaubt, solche Vorgänge mussten von den Abteilungsleitern (Oberstleutnant und höher) genehmigt werden.

Die SED ging in ihrem Selbstverständnis davon aus, mit demMarxismus-Leninismus im Besitzder Wahrheit zu sein und dieGesetzmäßigkeiten der Geschichte zu kennen, woraus sie ihr Führungsmonopol ableitete. Verbindliche Grundlagen für die Tätigkeit des MfS waren die Befehle und Weisungen des Politbüros, die kritiklos und strikt zu befolgen waren. Das Statut des MfS von 1969[97] legte fest, dass das Programm der SED und die Beschlüsse desZentralkomitees (ZK) sowie des Politbüros Richtlinien für die geheimpolizeiliche Arbeit des MfS seien. Diese Beschlüsse wurden von Parteifunktionären den verantwortlichen Leitern des MfS dargelegt, wobei die politischen Schwerpunkte der nachrichtendienstlichen Arbeit, der politische und gesellschaftliche Handlungsspielraum sowie die zu beachtenden Normen der geheimpolizeilichen Tätigkeit festgelegt wurden.[98]

Rechtliche Grundlage für die Tätigkeit des MfS bildete das „Gesetz über die Bildung eines Ministeriums für Staatssicherheit“, die Statuten des SfS/MfS von 1953[99] und 1969[97] (die strengster Geheimhaltung unterlagen und in denen die geheimdienstlichen Befugnisse von der Regierung oder dem Nationalen Verteidigungsrat begründet wurden) sowie die Strafprozessordnung und das Volkspolizei-Gesetz von 1968, dessen Paragraph 20 die Angehörigen des MfS mit polizeilichen Befugnissen ausstattete.

Mitarbeiter und Opfer

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Das MfS hatte zuletzt 91.015 hauptamtliche Mitarbeiter (Stichtag: 31. Oktober 1989)[100] sowie zwischen 109.000 und 190.000 inoffizielle Mitarbeiter (s. oben).

Mitarbeiter (Auswahl)

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Siehe auch:Kategorie:Person (Ministerium für Staatssicherheit)

Hauptamtliche Mitarbeiter

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  • Bruno Beater – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1955–1982
  • Horst Felber – Erster Sekretär der SED-Kreisleitung im MfS 1979–1989
  • Hermann Gartmann – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1951–1957(?)
  • Karl-Christoph Großmann – Oberst der HVA, später Informant des Verfassungsschutz der BRD
  • Werner Großmann – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1986–1989, letzter Chef der HVA
  • Joseph Gutsche – leitete von 1953 bis 1955 die Abteilung für besondere Verwendung (Untergrundaktivitäten in der BRD)
  • Lutz Heilmann – Angehöriger der HA PS, erster ehemaliger hauptamtlicher Mitarbeiter des MfS, der in denDeutschen Bundestag gewählt wurde[101]
  • Werner Kukelski – 1. Leiter der HA VI (Spionageabwehr)
  • Otto Last – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1951–1957(?)
  • Rudolf Menzel – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1952–1956(?)
  • Erich Mielke – Minister für Staatssicherheit von November 1957 bis November 1989
  • Rudi Mittig – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1975–1989
  • Gerhard Neiber – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1980–1989
  • Alfred Scholz – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1975–1978
  • Fritz Schröder – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1964–1974
  • Wolfgang Schwanitz – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1986–1989, Leiter des Amtes für Nationale Sicherheit 1989–1990
  • Otto Walter – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1953–1964
  • Martin Weikert – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1953–1957
  • Markus Wolf – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1953–1986, Leiter der HVA (Auslandsspionage) 1951–1986
  • Ernst Wollweber – Staatssekretär für Staatssicherheit von Juli 1953 bis November 1955, danach bis Oktober 1957 Minister für Staatssicherheit
  • Wilhelm Zaisser – Minister für Staatssicherheit von Februar 1950 bis Juli 1953
  • Karl Zukunft – Leiter der Abteilung Nachrichten 1964–1989

Bekannte inoffizielle Mitarbeiter

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Überläufer

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  • Werner Stiller – Oberleutnant der HVA und vermutlich Doppelagent. Seine Flucht aus der DDR 1979 gilt bis heute als eine der spektakulärsten Spionageaffären.
  • Max Heim – Referatsleiter, setzte sich 1959 in die Bundesrepublik ab, wo er wichtige Strukturinformationen über die HV A offenbarte
  • Karl-Christoph Großmann – Oberst im MfS nannte dem Bundesamt für Verfassungsschutz 1989 u. a. die Realnamen von Gabriele Gast, Klaus Kuron, Alfred Spuhler und Ludwig Spuhler sowie Hansjoachim Tiedge
  • Horst Schuster – Direktor derKunst und Antiquitäten GmbH bis Oktober 1980, danach Mitarbeiter der BERAG; Dreifach-Agent – für dieCIA als „Pfaff“, beim MfS als IM „Sohle“ und beimBND als „Odysseus“. Schuster konnte 1983 aus der DDR fliehen.[106]

Bekannte Opfer

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Hauptartikel:Stasiopfer
  • Rudolf Bahro (1935–1997), Bürgerrechtler in der DDR, wurde 1979 nach Haft in die Bundesrepublik Deutschland abgeschoben
  • Jörg Berger (1944–2010), Fußballspieler und -trainer, flüchtete 1979 in den Westen und sah sich Bedrohungen ausgesetzt, die von der Stasi im Westen organisiert wurden
  • Wolf Biermann (* 1936), Liedermacher, wurde 1976 ausgebürgert
  • Bärbel Bohley (1945–2010), Bürgerrechtlerin und Malerin
  • Karl-Heinz Bomberg (* 1955), Arzt, Liedermacher und Autor
  • Heinz Brandt (1909–1986), Redakteur, in die DDR entführt und jahrelang inhaftiert
  • Klaus Brasch (1950–1980), Schauspieler
  • Matthias Domaschk (1957–1981), Bürgerrechtler
  • Lutz Eigendorf (1956–1983), Fußballspieler
  • Karl Wilhelm Fricke (* 1929), Publizist und Herausgeber wurde 1955 vom MfS gewaltsam aus West-Berlin entführt und im Geheimprozess verurteilt
  • Jürgen Fuchs (1950–1999), Schriftsteller und Bürgerrechtler
  • Michael Gartenschläger (1944–1976), Fluchthelfer
  • Ines Geipel (* 1960), Leichtathletin und Schriftstellerin, nach bekanntgewordenen Fluchtplänen mit Zersetzungsmaßnahmen belegt
  • Wolfgang Harich (1923–1995 in Berlin), Philosoph, Journalist, 1957 in einem Schauprozess wegen „Bildung einer konspirativen staatsfeindlichen Gruppe“ verurteilt
  • Werner Hartmann (1912–1988), Gründer und Leiter derArbeitsstelle für Molekularelektronik, aufgrund einer Stasi-Intrige fristlos entlassen
  • Florian Havemann (* 1952), Schriftsteller und Maler, Regimekritiker und politischer Häftling in der DDR; Sohn von Robert Havemann
  • Robert Havemann (1910–1982), Chemiker, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und Regimekritiker in der DDR
  • Hans-Joachim Helwig-Wilson (1931–2009), Fotojournalist, vom MfS nach Ost-Berlin gelockt, zu 13 Jahren Haft verurteilt
  • Stefan Heym (1913–2001), Schriftsteller
  • Ralf Hirsch (* 1960), Bürgerrechtler, das MfS plante seine Ermordung
  • Gert Hof (1951–2012), Lichtkunst-Künstler und Regisseur
  • Peter Huchel (1903–1981), Lyriker und Redakteur
  • Roland Jahn (* 1953) – Bürgerrechtler, 1983 gewaltsam aus der DDR ausgebürgert
  • Walter Janka (1914–1994), Dramaturg und Verleger, wegen konterrevolutionären Verschwörung verhaftet und verurteilt
  • Freya Klier (* 1950), Autorin und Regisseurin sowie DDR-Bürgerrechtlerin, mehrere Mordversuche des MfS
  • Reiner Kunze (* 1933), Schriftsteller und Dissident in der DDR
  • Theo Lehmann (* 1934), evangelischer Pfarrer
  • Vera Lengsfeld (* 1952), Bürgerrechtlerin
  • Walter Linse (1903–1953), Jurist
  • Erich Loest (1926–2013), Schriftsteller
  • Monika Maron (* 1941), Schriftstellerin, weigerte sie sich, Namen involvierter DDR-Bürger zu nennen, danach Überwachung und Verfolgung
  • Bernd Moldenhauer (1949–1980) – Dissident, von einem inoffiziellen Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit ermordet
  • Sylvester Murau (1907–1956) – Major des MfS, der nach seiner Flucht in den Westen in die DDR entführt, zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde
  • Gerulf Pannach (1948–1998), Liedermacher und Texter
  • Gerd Poppe (* 1941), Bürgerrechtler
  • Ulrike Poppe (* 1953), Bürgerrechtlerin
  • Siegfried Reiprich (* 1955), Bürgerrechtler und Schriftsteller
  • Dieter Rieke (1925–2009), sozialdemokratischer Politiker
  • Michael Sallmann (* 1953), Lyriker und Liedermacher
  • Jessie George Schatz (1954–1996), Mitarbeiter derMilitärverbindungsmission
  • Edda Schönherz (* 1944), Fernsehansagerin und Autorin in der DDR
  • Manfred Smolka (1930 – Juli 1960), wegen angeblicher Militärspionage in einem Schauprozess zum Tod verurteilt und hingerichtet
  • Wolfgang Templin (* 1948), Bürgerrechtler und Publizist
  • Werner Teske (1942–1981), Hauptmann des MfS und angeblicher Spion
  • Rudi Thurow (1937–2022), geflohener Grenzsoldat, mehrere Versuche zu seiner Ermordung schlugen fehl
  • Bettina Wegner (* 1947), Liedermacherin
  • Wolfgang Welsch (* 1944), politischer Häftling und Fluchthelfer
  • Christa Wolf (1929–2011), Schriftstellerin
  • Jens-Paul Wollenberg (* 1952), Musiker
  • Lothar Rochau (* 1952), Sozialarbeiter,Diakon und Buchautor

Siehe auch

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Literatur

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Film und Fernsehen

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Weblinks

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Commons: Ministerium für Staatssicherheit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Stasi – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Fricke, Karl Wilhelm: „Schild und Schwert der Partei“. Das Ministerium für Staatssicherheit -Herrschaftsinstrument der SED. 15. Mai 1992, abgerufen am 2. Dezember 2024. 
  2. Stefan Berg: Neue Studie zu DDR-Spitzeln: Die schlanke Stasi. In: Spiegel Online. 21. Februar 2013, abgerufen am 9. Juni 2018. 
  3. nb/dpa: DDR-Geschichte: Mehr Stasi-Spitzel als angenommen. In: Focus Online. 11. März 2013, abgerufen am 14. Oktober 2018. 
  4. Katrin Schoelkopf, Stefan Schulz:Erinnerung an den Terror der Stasi. In:Die Welt. 5. Dezember 2005. Abgerufen am 1. August 2016.
  5. Susanne Leinemann:Stasi-Terror werktags von 9 bis 18 Uhr. In:Die Welt. 8. November 1999. Abgerufen am 1. August 2016.
  6. Stasi-Gefängnis. In: Stiftung HSH. Abgerufen am 2. Mai 2022. 
  7. Anita Krätzner-Ebert:Dimensionen des Verrats: Politische Denunziation in der DDR. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2023,ISBN 978-3-525-30214-9. 
  8. „Opposition und Repression in der DDR – Zeitzeugeninterviews – Informationen – Dokumente“ von Prof. Dr. Birgit Wenzel, Astrid Rose, herausgegeben vom Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg
  9. Roger Engelmann:Gründung und Vorgeschichte des MfS.Bundesarchiv, MfS-Lexikon, abgerufen am 5. August 2023.
  10. Roger Engelmann, Walter Süß:Sowjetischer Geheimdienst, Verhältnis des MfS zum. In:MfS-Lexikon des Bundesarchivs/Stasi-Unterlagen Archivs.
  11. Jens Gieseke:Die hauptamtlichen Mitarbeiter der Staatssicherheit: Personalstruktur und Lebenswelt 1950–1989/90. Ch. Links Verlag, 2010,ISBN 978-3-86284-026-7 (Google eBook, abgerufen am 12. Februar 2014, S. 51).
  12. Falco Werkentin:Politische Strafjustiz in der Ära Ulbricht. Ch. Links, Berlin 1997,ISBN 3-86153-069-4, S. 22.
  13. abJens Gieseke:Hauptamtliche Mitarbeiter (PDF; 1,3 MB), in:Karsten Dümmel und Melanie Piepenschneider (Hrsg.):Was war die Stasi? Einblicke in das Ministerium für Staatssicherheit der DDR, Konrad-Adenauer-Stiftung, 2014,ISBN 978-3-95721-066-1, S. 68.
  14. Vgl. Gesetzesblatt der Deutschen Demokratischen Republik Nr. 15/1950 vom 21. Februar 1950.
  15. MfS-Lexikon:Objektverwaltung „W“.
  16. abRoger Engelmann: Staatssekretariat für Staatssicherheit (SfS). MfS-Lexikon. In: www.stasi-unterlagen-archiv.de. Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv, abgerufen am 27. Juni 2024. 
  17. Vgl. Gieseke:DDR-Staatssicherheit. S. 24.
  18. Berichterstattung über die 35. Tagung des ZK, Protokoll der Kollegiumssitzung vom 20. Februar 1958; BStU, ZA, SdM 1554, Bl. 63.
  19. Vgl. Art. 2 desVertrages über die Grundlagen der Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik vom 21. Dezember 1972, dokumentiert in: Matthias Judt (Hrsg.):DDR-Geschichte in Dokumenten – Beschlüsse, Berichte, interne Materialien und Alltagszeugnisse. Bundeszentrale für politische Bildung Band 350, Bonn 1998, S. 517.
  20. Vgl. Art. 1 Abs. 3 UN-Charta, dokumentiert in: 12. Deutscher Bundestag:Materialien der Enquete-Kommission zur Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland. Band 4, Frankfurt am Main 1995, S. 547.
  21. Vgl. Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, Schlussakte, Helsinki 1975, S. 11.
  22. Beschluss zur Bildung eines Amtes für Nationale Sicherheit (AfNS). Stasi-Mediathek.de.
  23. 4. Dezember 1989: Besetzung der Stasi-Bezirksverwaltung Erfurt. (Memento vom 21. Februar 2011 imInternet Archive) Website der Gesellschaft für Zeitgeschichte Erfurt. Steffen Raßloff,Besetzung Stasi-Bezirksverwaltung 1989. Beitrag der SerieDenkmale in Erfurt. In:Thüringer Allgemeine, 27. Oktober 2012.
  24. deutsche-einheit-1990.de (PDF; 14 MB) Information des Ministeriums des Innern vom 16. Januar 1990 über die Besetzung der Stasi-Zentrale in Ost-Berlin.
  25. Beschluss der AG Sicherheit des zentralen Runden Tisches zur Auflösung der HV A. In: Stasi-Mediathek des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. Abgerufen am 7. Mai 2019. 
  26. Beschluss des Ministerrates „zur Vernichtung aller magnetischen Datenträger des ehemaligen MfS/AfNS mit personenbezogenen Daten“. In: DC-20 I/3-2924, Bl. 98-102 BArch, Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. 26. Februar 1990, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Dezember 2018; abgerufen am 13. März 2014. 
  27. Helmut Müller-Enbergs (unter Mitarbeit von Sabine Fiebig, Günter Finck,Georg Herbstritt, Stephan Konopatzky):„Rosenholz“. Eine Quellenkritik. (PDF; 1,1 MB) Berlin 2007,ISBN 978-3-942130-69-1, insbes. S. 28–32.
  28. Beschluss 6/6/90 des Ministerrates „über weitere Aufgaben und Maßnahmen, die sich aus der Auflösung des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit/Amtes für Nationale Sicherheit ergeben“. In: BArch, DC 20 – I/3 – 2952, Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. 16. Mai 1990, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Mai 2014; abgerufen am 13. März 2014. 
  29. Uwe Müller:Der späte Triumph der Stasi-Täter. In:Die Welt. 21. April 2008.
  30. Hans-Jürgen Grasemann: Gerichte geben Tätern ein Gesicht. In: Freiheit und Recht 3+4. 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. September 2017; abgerufen am 13. März 2014. 
  31. Karl Wilhelm Fricke:Geschichtsrevisionismus aus MfS-Perspektive Stiftung-hsh.de, Forum, S. 490–496. 2006 (Memento vom 27. Juni 2013 imInternet Archive) (PDF; 132 kB).
  32. Jürgen Schreiber:Die Schatten werden wieder länger. In:Tagesspiegel. 14. April 2006 (archive.org). 
  33. Karl Wilhelm Fricke:Desinformation und selektive Wahrheit. Stasi-Geschichtsrevisionismus in der Offensive. (Memento vom 22. Dezember 2015 imInternet Archive), Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
  34. Anja Maier: DDR-Opfer kämpft gegen Verleumdung: Mario Röllig – der Wehrhafte. via taz.de, 25. März 2009, abgerufen am 2. Mai 2022. 
  35. Interview mit Marianne Birthler im Deutschlandradio Kultur vom 25. April 2006
  36. stiftung-ettersberg.de Webseiten der Andreasstraße.Webseite zur Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße.
  37. Gedenkstätte Roter Ochse. In: gedenkstaette-halle.sachsen-anhalt.de. Land Sachsen-Anhalt – Staatskanzlei und Ministerium für Kultur Sachsen-Anhalt, abgerufen am 16. November 2023. 
  38. abAnne Worst:Das Ende eines Geheimdienstes, oder, Wie lebendig ist die Stasi? Ch. Links Verlag, 1991, S. 266.
  39. Mythos: „Die Stasi war ein ganz normaler Geheimdienst“,Konrad-Adenauer-Stiftung, 2016. Abgerufen am 1. August 2016.
  40. Vgl. Karl Wilhelm Fricke,Roger Engelmann:„Konzentrierte Schläge“ – Staatssicherheitsaktionen und politische Prozesse in der DDR 1953–1956. Berlin 1998, S. 251 f.
  41. Vgl. Hans-Hermann Hertle:Die Todesopfer an der Berliner Mauer 1961–1989. Ch. Links, Berlin 2009, S. 21 f.
  42. Jan C. Behrends:Diktatur. Moderne Gewaltherrschaft zwischen Leviathan und Behemoth (Version 2.0). In:Docupedia-Zeitgeschichte 20. Dezember 2016.
  43. Matthias Voss:Wir haben Spuren hinterlassen!: Die DDR in Mosambik: Erlebnisse, Erfahrungen und Erkenntnisse aus drei Jahrzehnten. LIT Verlag, Berlin/ Hamburg/ Münster 2005,ISBN 3-8258-8321-3.
  44. abSonderauftrag Mord – Die Geheimnisse der Stasi (Memento vom 10. Januar 2015 imInternet Archive), ZDF, 28. September 2010.
  45. Angela Schmole:Hauptabteilung VIII. Beobachtung, Ermittlung, Durchsuchung, Festnahme (MfS-Handbuch). Hrsg. BStU. Berlin 2011, S. 67.
  46. Roland Schißau:Strafverfahren wegen MfS-Unrechts. Die Strafprozesse bundesdeutscher Gerichte gegen ehemalige Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (= Berliner Juristischer Universitätsschriften. Band 22). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2006, S. 149.
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  48. Sportlermord im Auftrag der Stasi? In: Deutschlandfunk. 14. Februar 2010, abgerufen am 14. März 2014. 
  49. Tomas Kittan: Ein Katz und Maus-Spiel mit der Stasi. In: BZ. 5. August 2011, abgerufen am 15. Dezember 2014. 
  50. Mielkes mafiöse Methoden. In: Berliner Morgenpost. 31. Januar 2010, abgerufen am 14. März 2014. 
  51. Klaus Marxen,Annette Weinke:Inszenierungen des Rechts: Schauprozesse, Medienprozesse und Prozessfilme in der DDR. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2006.
  52. Sven Felix Kellerhoff: Die tödlichen Methoden der DDR-Staatssicherheit. In: Die Welt. 8. Februar 2010, abgerufen am 14. März 2014. 
  53. Stasi-Jagd auf Stiller. In:Der Spiegel.Nr. 40, 1992,S. 16 (online). 
  54. Jens Gieseke:Der Mielke-Konzern. (Memento vom 13. Dezember 2013 imInternet Archive; PDF; 806 kB) Stuttgart 2001,ISBN 3-421-05481-9, S. 183.
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  57. Sprengstoff von der Stasi ARD-„Monitor“ deckt auf: DDR-Hilfe für „Revolutionäre Zellen“. In:Die Zeit, Nr. 19/1991.
  58. Diskothek „La Belle“ Die Stasi half beim Anschlag mit.Der Tagesspiegel 5. Juni 2014.
  59. Stasi wusste von Anschlag auf La Belle.Zeit Online, 4. Juni 2014.
  60. Vgl.Jens Gieseke:Die hauptamtlichen Mitarbeiter der Staatssicherheit. Berlin 2000,ISBN 3-86153-227-1, S. 552–557.
  61. BStU:Informationen zum Ministerium für Staatssicherheit (MfS) –Was war die Stasi? Die Zahl von 250.000 hauptamtlichen Mitarbeitern findet sich auch bei Helmut Müller-Enbergs:Zum Umgang mit inoffiziellen Mitarbeitern – Gerechtigkeit im Rechtsstaat? In: Deutscher Bundestag (Hrsg.):Materialien der Enquete-Kommission „Überwindung der Folgen der SED-Diktatur im Prozeß der deutschen Einheit“. Band IV/2, Baden-Baden 1999, S. 1335–1398, hier S. 1336.
  62. Renate Ellmenreich:Frauen bei der Stasi. Am Beispiel der MfS-Bezirksverwaltung Gera. Erfurt 1999,ISBN 3-932303-17-2, S. 13.
  63. Siegfried Suckut:Das Wörterbuch der Staatssicherheit. Ch. Links, 2001, S. 121 (Zitat aus:Wörterbuch der politisch-operativen Arbeit. Ministerium für Staatssicherheit,Hochschule. Potsdam, April 1985, Stichwort „Feindbild“, S. 111):Konkrete und gesicherte Erkenntnisse über den Feind und die auf ihnen beruhenden tiefen Gefühle des Hasses, des Abscheus, der Abneigung und Unerbittlichkeit gegenüber dem Feind sind außerordentlich bedeutsame Voraussetzungen für den erfolgreichen Kampf gegen den Feind. Digitalisat, abgerufen am 1. August 2016.
  64. Jens Gieseke:Die hauptamtlichen Mitarbeiter der Staatssicherheit. Personalstruktur und Lebenswelt 1950–1989/90. Ch. Links, Berlin 2000,ISBN 3-86153-227-1, S. 550.
  65. Jan Eik, Klaus Behling:111 Fragen an die DDR. Wer, warum, wieso, weshalb? Berolina, 2013. Frage-Nr. 109.
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  71. Drucksache 17/13581. (PDF; 151 kB) 17. Wahlperiode. In: dserver.bundestag.de. Deutscher Bundestag, 13. Mai 2013, abgerufen am 28. Juni 2023. 
  72. Microfilmcontainer „Krebs“ im Deutschen Spionagemuseum. Abgerufen am 19. Juni 2024 (deutsch). 
  73. abDDR: Tausende Ex-Spione der Stasi offenbar unentdeckt. 6. August 2011, abgerufen am 9. Oktober 2014. 
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  76. Geschichte der Spezialkampfführung(Abteilung IV des MfS) – Aufgaben, Struktur, Personal, Überlieferung. Website des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen.
  77. Gerd Rosenkranz:Ein Datum, zwei Wahrheiten. In:Die Zeit.Nr. 4, 17. Januar 1992 (zeit.de). 
  78. abStefan Aust:Der Baader-Meinhof-Komplex. Piper, München 2020,ISBN 978-3-492-23628-7,S. 960–961 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
  79. Hans Schueler:Anschlag in Ramstein. In:Die Zeit.Nr. 38, 11. September 1981 (zeit.de). 
  80. Jürgen Borchert:Die Zusammenarbeit des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) mit dem sowjetischen KGB in den 70er und 80er Jahren. Ein Kapitel aus der Geschichte der SED-Herrschaft. LIT Verlag, Münster 2006,S. 183.
  81. „RAF-Stasi-Connection“: Funde werfen Fragen auf. 23. Oktober 2007, abgerufen am 9. Oktober 2014. 
  82. Der letzte Coup des MfS? auf:Focus online. Januar 2010.
  83. Eintrag 09090007 in der Berliner Landesdenkmalliste.
  84. Peter Erler:Der verbotene Stadtteil. Berlin 2008, S. 32, 56–60.
  85. abVgl. Siegfried Suckut:Linienprinzip. In:Roger Engelmann, Bernd Florath, Walter Süß u. a.:Das MfS-Lexikon – Begriffe, Personen und Strukturen der Staatssicherheit der DDR. Berlin 2011, S. 224.
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  87. Reinhard Buthmann:Die Arbeitsgruppe Bereich Kommerzielle Koordinierung (PDF; 0,6 MB) Berlin, 2004.
  88. Befehl Nr. 39/67 des Ministers für Staatssicherheit vom 23. Dezember 1967. Vgl. Henry Leide:NS-Verbrecher und Staatssicherheit: Die geheime Vergangenheitspolitik der DDR. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2005,ISBN 3-525-35018-X, S. 17.
  89. Simon Donig:Rezension zu: Macrakis, Kristie: Seduced by Secrets. Inside the Stasi’s Spy-Tech World. Cambridge 2008. In:H-Soz-u-Kult. 3. März 2010.
  90. Kristie Macrakis:Die Stasi-Geheimnisse: Methoden und Technik der DDR-Spionage. Herbig 2009,ISBN 978-3-7766-2592-9, S. 371 ff.
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  92. Hanno Müller: 1969 kaufte die Stasi Computer für 23 Millionen D-Mark. In: Thüringer Allgemeine. 23. Mai 2012, abgerufen am 16. Januar 2024. 
  93. SIRA – System der Informationsrecherche der HV A. In: Stasi-Unterlagen-Archiv. Abgerufen am 2. Mai 2022. 
  94. Siehe Internetauftritt derRunden Ecke Leipzig:https://www.runde-ecke-leipzig.de/sammlung/index.php?inv=12214/2
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  96. DDR – Mythos und Wirklichkeit. Mythos: „Die Stasi war ein ganz normaler Geheimdienst“.Konrad-Adenauer-Stiftung, 2016.
  97. abStatut des Ministeriums für Staatssicherheit vom 30. Juli 1969. (PDF; 0,7 MB) Website desBStU
  98. Vgl. Walter Süß:Schild und Schwert – Das Ministerium für Staatssicherheit und die SED. In: Henke/Engelmann, 1995, S. 94.
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  100. Jens Gieseke:Die hauptamtlichen Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit. Hrsg.: BStU (= Anatomie der Staatssicherheit – Geschichte, Struktur, Methoden). 2. Auflage. BStU, Berlin 1996,ISBN 3-942130-25-4,S. 101 (archive.org [PDF]). 
  101. Linkspartei-Mann arbeitete für die Stasi. In: Spiegel Online. 8. Oktober 2005, abgerufen am 17. November 2008. 
  102. Spionage: Meist handelten sie aus Liebe. In:Der Spiegel.Nr. 12, 1979 (online). 
  103. Einzelheiten über Stasi-Spitzel an der Freien Universität: Hochschule im Fadenkreuz der Stasi. In:Berliner Zeitung.
  104. Hubertus Knabe:Die Akte „Rosenholtz“. (PDF; 0,3 MB) kas.de, Januar 2004, S. 74.
  105. Uwe Müller:Birthler-Behörde ließ Stasi-Spitzel einladen.Welt Online, 25. September 2007.
  106. Odysseus in den Akten. In:Der Spiegel.Nr. 50, 1993 (online). 

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52.51444444444413.4875Koordinaten:52° 30′ 52″ N,13° 29′ 15″ O

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