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St. Marien Schmerzhafte Mutter

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Katholische Kirche St. Marien Schmerzhafte Mutter (2013)

Die KircheSt. Marien Schmerzhafte Mutter (verkürzt auch:Katholische Kirche undSchmerzhafte Mutter) inFlensburg entstand 1898 bis 1900 imneugotischen Stil nach Plänen des ArchitektenHeinrich Flügel. Dierömisch-katholischePfarrkirche gehört zu denKulturdenkmalen derFlensburger Innenstadt.[1]

Geschichte

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Mit derReformation war Flensburgevangelisch geworden. 1528 waren die Mönche desFranziskanerklosters St. Katharinen vertrieben worden. Während desDeutsch-Dänischen Krieges engagierte sich derMalteserorden in Flensburg (vgl.Regierungshof (Flensburg) sowieBorgerforeningen). Im Anschluss des Krieges wurde auf Grundlage der inDeutschland herrschenden Religionsfreiheit in Flensburg eine katholische Gemeinde gegründet.Bischof Paulus von Osnabrück ernannte den ehemaligenMilitärpfarrer Rudolf Rave zum ersten Seelsorger der neuen Gemeinde.[2] Zunächst durfte die Gemeinde in derHeiliggeistkirche ihre Gottesdienste halten.[3] Der Bischof gewährte der kleinen Gemeinde kurz darauf Mittel zum Ankauf mehrerer kleiner Häuser an der EckeHeiligengeistgang/Nordergraben. Eines dieser Häuser diente als Pfarrwohnung.[2] 1866 wurde eines der erworbenen Häuser, das an der Stelle der heutigen Kirche stand, zu einer katholischenKapelle umgebaut[1][2] und am 29. März des besagten Jahresgeweiht.[3] Die wirtschaftliche Entwicklung Flensburgs führte in der Folgezeit zum Anwachsen der Gemeinde auf 2000 Mitglieder,[2] so dass die Kapelle sich schon zur Jahrhundertwende als zu klein für die gewachsene Gemeinde erwies. ZuWeihnachten 1897 war letztmals eine große Zahl der Gemeindeangehörigen gezwungen, dem Gottesdienst in der Kälte vor der Tür beizuwohnen.[4] Aus diesem Grund sollte eine neue Kirche errichtet werden, für deren Finanzierung im Vorfeld tausende Briefe mit der Bitte um Unterstützung versandt und Kollekten gesammelt wurden.[4]

1898 begannen unter der Leitung desHamburger Baumeisters E. Breitschneider die Neubauarbeiten für die neue Kirche, die nach Plänen desBremer Architekten Flügel entstand.[1] Der Bau begann unter widrigen Umständen. Beim Ausschachten stießen die Arbeiter zu Beginn auf denStadtgraben, der aus Morast und sumpfiger Erde bestand. Erst am 19. März 1899 konnte feierlich der Grundstein gelegt werden.[4] Am 17./18. Januar 1900 fand die Weihe der neuen Kirche statt. Gefeiert wurde zu diesem Anlass imNordischen Hof.[1][4] Zur Weihe besaß die Kirche noch keineTurmspitze. Auf dem Turm war nur ein einfaches, flaches Dach gesetzt worden.[4] Die Wölbung im Inneren sowie der Turmhelm wurden erst 1909 vollendet.[1] 1922 schaffte es die Gemeinde, trotz der Inflationszeit nach demErsten Weltkrieg ein neues Pfarrhaus am Heiligengeistgang zu errichten.[2] Während desZweiten Weltkrieges wurde in der ehemaligen katholischen Schule, die sich direkt südlich der Kirche befand, eineLuftschutzschule für Luftschutzwarte eingerichtet. Das besagte Gebäude, das optisch das Hauptportal verdeckte, wurde nach dem Krieg abgerissen. Dort befindet sich heute ein Parkplatz.[5][6][7]

1980/81 wurde auf der Nordseite der Kirche ein Gemeindezentrum angebaut.[1] Gleichzeitig wurde die abrutschendeApsis der Kirche, die auf weichem Torf und Sand errichtet worden war, mittels eines neuen Fundamentes stabilisiert. Die entstandenen Schäden am Gewölbe wurden anschließend behoben. Zum 150-jährigen Jubiläum der Gemeindegründung erhielt die Kirche 2014 ein neues Kirchendach.[4] Die Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen der Gemeinde wurdenökumenisch begangen.[3]

Die Kirche fungiert als Pfarrkirche einer Großpfarrei mit ungefähr 12.000 Mitgliedern, die sich bis nachKappeln ausdehnt. Zur Flensburger Kirchengemeinde werden 9.000 Mitglieder gerechnet.[8][9] InMürwik befindet sich mit derSt.-Ansgar-Kirche eine zweite katholische Kirche im Stadtgebiet. DieSt.-Michael-Kirche inWeiche wurde nach dem Abzug derBundeswehr geschlossen. In den VorortenHarrislee undGlücksburg befinden sich zwei weitere katholische Kirchen (St. Laurentius (Glücksburg) und St. Anna).

Die katholische Kirche St. Marien Schmerzhafte Mutter besitzt heute die Adressen Nordergraben 36 und Heiligengeistgang 16/18.[1] Vor der Kirche befindet sich eine Bushaltestelle, mit dem Stationsnamen „Katholische Kirche“.

Architektur und Ausstattung

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DiebacksteinerneHallenkirche wurde in der Formgebung der Neugotik errichtet. Sie befindet sich in einer städtebaulich hervorstechenden Hanglage auf der Westseite oberhalb der Flensburger Innenstadt, neben der kleinen Villenburg namensBurg Schöneck. DerpolygonaleChor ist nach Norden ausgerichtet. An der westlichen Langseite führt die Straße Nordergraben entlang der Kirche. Im Südwesten desBaukörpers befindet sich der Kirchturm. Im Turm hängt ein dreistimmiges Geläut von Bronzeglocken mit folgender Schlagtonreihe: f' – g' – b'.[10][11] In der Südseite des Turmes befindet sich dasHauptportal der Kirche. Ebenfalls auf der Südseite befindet sich eine großeFensterrosette. Im inneren einKreuzrippengewölbe.[1] Von der Innenausstattung blieben dieKirchenbänke, hölzerneHeiligenfiguren und Bilder mit der Darstellung derKreuzwegstationen erhalten.[1] Zur Kirche gehört heute auch die kleine Josefskapelle, die vom Hofeingang erreichbar ist.[12]

Orgel

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Orgel

Die heutigeOrgel wurde im Jahr 2001 von der WerkstattMichael Becker Orgelbau errichtet. Sie verfügt über 23Register auf zweiManualen undPedal, die überSchleifladen mit mechanischerTraktur angespielt werden. DieDisposition ist wie folgt:[13][14]

I Hauptwerk
1.Principal8′
2.Konzertflöte8′
3.Holzflöte8′
4.Oktave4′
5.Gedackt4′
6.Oktave2′
7.Mixtur IV113
8.Trompete8′
II Schwellwerk
9.Gedackt8′
10.Gambe8′
11.Schwebung8′
12.Fugara4′
13.Querflöte4′
14.Piccolo2′
15.Sesquialter II
16.Mixtur III-IV2′
17.Oboe8′
18.Vox humana8′
Pedal
19.Subbaß16′
20.Oktavbaß8′
21.Gedacktbaß8′
22.Oktavbaß4′
23.Posaune16′

Einzelnachweise

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  1. abcdefghiLutz Wilde:Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2, Flensburg, Seite 438 f.
  2. abcdeFlensburg Mobil, Kath. Kirche St. Marien 'Schmerzhafte Mutter', abgerufen am: 22. Januar 2017
  3. abcFlensburger Tageblatt:Kirchen-Jubiläum: Ein Festjahr im Zeichen der Ökumene, vom: 1. Dezember 2014; abgerufen am: 21. Januar 2017
  4. abcdefFlensburger Tageblatt:150 Jahre Stadtgeschichte aus Zeitungsperspektive Kiel/Hamburg 2016, S. 54.
  5. Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.):Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1972, S. 408
  6. Flensburg Journal:Flensburger Straßen und Stadtteile. Von der Lagerschule Weiche ins Rathaus, vom: 29. August 2013; abgerufen am: 23. Januar 2017
  7. Broder Schwensen,Dieter Nickel: Flensburg im Luftkrieg 1939–1945. Flensburg 2009, S. 22
  8. Flensburger Tageblatt:Flensburg und Kappeln werden zur Großpfarrei: Frischer Wind in der katholischen Kirche, vom: 15. Dezember 2016; abgerufen am: 21. Januar 2017
  9. Flensburger Tageblatt:Katholische Kirche: Abendmahl ohne Priester, vom: 14. September 2013; abgerufen am: 22. Januar 2017
  10. Gerhard Reinhold:Otto-Glocken. Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto. Selbstverlag, Essen 2019,ISBN 978-3-00-063109-2,S. 588, hier insbes. S. 562. 
  11. Gerhard Reinhold:Kirchenglocken – christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Nijmegen/NL 2019,S. 515,urn:nbn:nl:ui:22-2066/204770 (Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen). 
  12. Josefskapelle, abgerufen am: 21. Januar 2017; dürfte eine Kapelle im Gemeindehaus sein.
  13. Information zur Orgel. In: orgbase.nl. Orgel-Datenbank, abgerufen am 23. September 2025. 
  14. Informationen zur Orgel auf der Website der Erbauerwerkstatt, abgerufen am 17. Dezember 2019

Weblinks

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Commons: Katholische Kirche St. Marien Schmerzhafte Mutter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

54.7876399.431343Koordinaten:54° 47′ 16″ N,9° 25′ 53″ O

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