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Sprachbau des Esperanto

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet vonSprachaufbau des Esperanto)

Dieser Artikel befasst sich mit dengrammatikalischen,phonetischen undlexikalischen Grundlagen desEsperanto.

Aussprache

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Lautvorrat

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Gedruckte und handschriftliche Buchstaben des Esperanto-Alphabets

Das Esperantoalphabet umfasst 28 Buchstaben. Jeder Buchstabe entspricht einemSprachlaut. Die Laute entsprechen im Wesentlichen den deutschen, dabei haben die Sonderzeichen die folgenden Entsprechungen:

BuchstabeAussprache
ĉMatsch
ĥBach
ĵBlamage
ĝDschungel
ŝAsche
ŭAuto
Esperanto-Alphabet mit „Idealaussprache“ alsIPA-Zeichen.
GroßbuchstabenABCĈDEFGĜHĤIJĴKLMNOPRSŜTUŬVZ
Kleinbuchstabenabcĉdefgĝhĥijĵklmnoprsŝtuŭvz
IPAabt͡st͡ʃde
ɛ
fgd͡ʒhxijʒklmno
ɔ
prsʃtuw
()
vz

Mit dem Begriff „Artikulationsart[1] wird in derPhonetik die Art und Weise beschrieben, wie imVokaltrakt (Ansatzrohr) der Luftstrom moduliert wird und wie durch den Luftstrom, einSprachlaut gebildet werden kann. Im Esperanto können innerhalb derKonsonanten undVokale folgende Einteilungen vorgenommen werden:

Vokallänge

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Die Vokallänge[3] bewirkt keine Bedeutungsunterscheidung: Man kann Vokale nach Belieben kurz, mittellang oder lang aussprechen. Trotzdem gibt es bestimmte Tendenzen, je nach Situation die Vokale kurz oder lang auszusprechen. So wird normalerweise ein Vokal in einer betonten Silbe lang ausgesprochen, wenn auf ihn nicht mehr als ein Konsonant folgt, z. B.simila [si'miːla], aberrezisti [re'zisti].

Diese Vokallänge bleibt häufig auch beiApokope der o-Endung der Substantive bestehen, so dass Minimalpaare entstehen, die sich lautlich nur durch Länge bzw. Kürze des Vokals unterscheiden. Beispiel: [viːn] „Wein“, aber [vin] „dich“.[4]

Wortbetonung

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Esperanto hat fünf Vokalphoneme:a,e,i,o,u. Jeder dieser Vokale bildet eine eigene Silbe. Der Halbvokalŭ klingt wie der kurze Vokalu, bildet aber keine eigene Silbe.

In mehrsilbigen Wörtern wird stets die vorletzte Silbe betont. Bei derElision (siehe unten) zählt die ausgefallene Endung -o mit, so dass die letzte sichtbare Silbe betont wird.

Beispiele (der betonte Vokal wird hier zur Verdeutlichung mit einem sonst nicht geschriebenenAkzent (Akut) versehen (vgl.Spanisch)):

  • lúmo (= Licht) – Betonung auf demu
  • abío (= Tanne) – Betonung auf demi
  • regúlo (= Regel) – Betonung auf demu
  • ánkaŭ (= auch) – Betonung auf dem 1.a
  • nenía (= kein, keinerlei) – Betonung auf demi
  • radío (= Radio; Strahl) – Betonung auf demi
  • emú’ (= Emu) – Betonung auf demu (von „emuo“ abgeleitet, s. u.)

Grammatik

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Wortarten

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Im Esperanto lassen sich die Wörter in zwei Gruppen einteilen: einerseitsEndungswörter(finaĵvortoj), die eine Endung haben, die die Wortart/Wortfunktion näher definiert; andererseitsPartikeln(vortetoj).[5]

Die Partikeln sind eine begrenzte Gruppe von Wörtern, die sich je nach ihrer Funktion in Präpositionen, Pronomen, substantivische Partikeln, adjektivische Partikeln, Zahlwörter, Konjunktionen, Subjunktionen, Vergleichspartikeln, adverbiale Partikeln und Exklamationen einteilen lassen.[6]

Die Endungswörter lassen sich einteilen in Verben, O-Wörter (Substantive), A-Wörter (Adjektive) und E-Wörter ([abgeleitete]Adverbien). Verben haben eine der Verb-Endungen-i,-as,-is,-os,-us oder-u. O-Wörter haben immer die Endung-o, A-Wörter immer die Endung-a, E-Wörter immer die Endung-e. Diese dreiWortarten werden häufig auch als „Substantive“, „Adjektive“ und „abgeleitete Adverbien“ bezeichnet; diese Bezeichnung täuscht allerdings eine Asymmetrie vor, die im Esperanto nicht vorhanden ist: Sie zwingt einen dazu, die Adverbien in zwei Gruppen (auf-e endende „abgeleitete“ Adjektive und adverbiale Partikeln) einzuteilen, tut dies aber nicht mit den Adjektiven und Substantiven, obwohl es auch adjektivische und substantivischePartikeln gibt (z. B.iu,ĉio).[7]

Wenn der Substantivendung-o keine weiteren grammatischen Suffixe folgen, kann das-oelidiert (ausgelassen) werden. DieElision wird immer durch einen Apostroph (’) sichtbar gemacht.

Es gibt keinen unbestimmtenArtikel (Tie estas telefono (bzw. telefon’). – Dort ist ein Telefon.) und einen bestimmten, der nicht gebeugt wird:la. Obwohl die Regeln zur Anwendung des bestimmten Artikels denen der deutschen Sprache ähneln, gibt es einige Abweichungen; z. B. wird im Esperanto im Gegensatz zum Deutschen vor Abkürzungen meistens kein bestimmter Artikel gesetzt (NATO sendis soldatarojn. –Die NATO sandte Truppen.)

DieMehrzahlendung ist-j. Sie wird an O-Wörter (Substantive), A-Wörter (Adjektive) sowie einige substantivische und adjektivische Partikeln angehängt.

Beispiele:

  • la granda domo (bzw. dom’) – das große Haus
  • la grandaj domoj – die großen Häuser

Es gibt allerdings auch Partikeln, die trotz ihrer Pluralbedeutung nicht aufj enden:ni (wir),ambaŭ (beide).

Esperanto kennt nur zwei Fälle: denNominativ und denAkkusativ. Die anderen Fälle des Deutschen (Genitiv undDativ) werden durch Präpositionalgruppen (mitde bzw.al) übersetzt. Der Akkusativ wird aus der Nominativform durch das Suffix-n abgeleitet. Treffen Pluralsuffix und Akkusativsuffix zusammen, wird zuerst das Pluralsuffix angehängt, dann das Akkusativsuffix. Im Gegensatz zu einigenagglutinierenden Sprachen wie demTürkischen sind Pluralsuffixe zwingend erforderlich, wenn die Menge des Gegenstands ungleich 1 ist, ebenso Akkusativsuffixe anallen Elementen (Substantive, Adjektive, Pronomen) des Objekts.

Beispiele:

  • Mi vidas la grandan domon. – Ich sehe das große Haus.
  • Mi vidas la grandajn domojn. – Ich sehe die großen Häuser.
  • Bonan tagon! – Guten Tag!

Verben und Zeitformen

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Esperanto hat regelmäßige Endungen für diesegrammatische Zeitformen:
-isPräteritum
-asPräsens
-osFutur

Das Verb hat in allen konjugierten Zeitformen unabhängig von Person und Numerus nur eine Form.

Die Endung desPräsens (Gegenwart) ist-as:

  • mi/vi/… skribas = ich schreibe/du schreibst/…

Die Endung desPräteritums (Vergangenheit) ist-is:

  • mi skribis = ich schrieb

Die Endung desFuturs (Zukunft) ist-os:

  • mi skribos = ich werde schreiben

Die Endung desKonditionals ist-us:

  • mi skribus = ich schriebe/würde schreiben

Die Endung desImperativs ist-u:

  • skribu! = schreibe!

Es gibt in jeder Zeitstufe ein aktives und ein passivesPartizip; der Vokal ist dabei derselbe wie bei den Personalformen. Die Partizipien können adjektivisch und substantivisch (zur Bezeichnung einer Person) verwendet werden, mitunter werden aus ihnen auch weitere komplexe Verbformen (siehe unten) gebildet.

Positionen von Verbenden und Partizipien in den jeweiligen Zeitformen. Dabei stehen die Formen des Aktivs: -anta- für einen andauernden, nicht abgeschlossenen Vorgang, sich wiederholende Vorgänge (Durativ bzw.imperfektiven Aspekt), das -int- für abgeschlossene Handlungen (perfektiven Aspekt). Die Formen des Passivs[8]: -at- andauernd, nicht abgeschlossen, -it- abgeschlossen. Zusätzlich kann einer dritte Kategorie des Verbs bezeichnet werden, derProspektiv -ont- bzw. -ot für bevorstehende Handlungen.[9]

Die aktiven Formen mit nicht idiomatischer Übersetzung sind

  • skribinta = geschrieben habend
  • skribanta = schreibend
  • skribonta = schreiben werdend

Die passiven Formen sind

  • skribita = geschrieben (Vergangenheit, abgeschlossen)
  • skribata = geschrieben werdend (Gegenwart, im Verlauf)
  • skribota = noch zu schreiben (Zukunft)

Beispiele für zusammengesetzte Zeiten imAktiv:

  • Mi estas skribanta. = Ich schreibe gerade. (umgangssprachlich „Ich bin am Schreiben.“)
  • Mi estas skribinta. = Ich habe geschrieben.
  • Mi estis skribanta. = Ich schrieb gerade. (umgangssprachlich „Ich war am Schreiben.“)
  • Mi estis skribinta. = Ich hatte geschrieben.
  • Mi estos skribinta. = Ich werde geschrieben haben.

Beispiele imPassiv:

  • La letero estas skribata. = Der Brief wird (gerade) geschrieben.
  • La letero estas skribita. = Der Brief ist (fertig) geschrieben worden.
  • La letero estas skribota. = Der Brief wird geschrieben werden.

Gelegentlich werden von den Partizipien weitere einfache Zeitformen abgeleitet, die Wennergren[10] als „abgekürzte zusammengesetzte Verben“ bezeichnet. Formen aufintus sind darunter häufig:

  • Mi venintus, se mi sciintus tion. = Mi estus veninta, se mi estus sciinta tion. = Ich wäre gekommen, wenn ich das gewusst hätte.
  • Bezonatas novaj fortoj. = Estas bezonataj novaj fortoj. = Es werden (ständig) neue Kräfte gebraucht.

Die Wortbildung

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Esperanto hat eine Reihe semantischer Vor- und Nachsilben, mit denen man neue Wörter zusammensetzen kann. Eine kleine Auswahl soll hier kurz genannt werden:

mal- (drückt das Gegenteil aus)

  • bona – gut; malbona – schlecht
  • granda – groß; malgranda – klein

-et- (Verkleinerung)

  • rivereto – Flüsschen, Bach (rivero – Fluss)

-eg- (Vergrößerung, Verstärkung)

  • riverego – Strom (rivero – Fluss)

-ej- (Ort)

  • laborejo – Arbeitsstätte (laboro – Arbeit)

-uj- (Behälter, Gefäß)

  • riverujo – Flussbett

Man kann auch mehrere Vor- und Nachsilben miteinander kombinieren, wobei die Reihenfolge der Affixe zu beachten ist.

  • laborejeto – kleine Arbeitsstätte, „Arbeitszimmerchen“

Diese semantischen Suffixe lassen sich (im Gegensatz zu den grammatischen) auch als Wortstämme auffassen, an die wiederum Ableitungssuffixe antreten können, z. B.ejeto – kleines Örtchen. Problematisch wird das bei der direkten Kombination von Prä- und Suffixen. So ist z. B. nicht ersichtlich, obmalega ‚klein‘ bedeuten soll oder ‚völlig gegenteilig‘. Solche Wörter müssen als eigene Vokabeln gelernt werden.

Auch ist die Reihenfolge der Auswertung von Affixen nicht immer ohne Kontext zu bestimmen. Dass z. B. das Wortmal|san|ul|ej|o (= Krankenhaus) in der Reihenfolge(((mal(san))ul)ej)o ausgewertet wird und nicht beispielsweise(mal(((san)ul)ej))o, ist nicht auf den ersten Blick ersichtlich.

Mit Hilfe desWortstammestelefon und der Wortklassensuffixe lassen sich die folgenden Wörter bilden:

  • telefoni – telefonieren
  • telefono – Telefon
  • telefona – telefonisch (Adjektiv) (telefona peto = telefonische Bitte)
  • telefone – telefonisch (Adverb) (telefone mendi = telefonisch bestellen)

Mit Hilfe der semantischen Wortbildungssilben lassen sich weitere Wörter bilden:

  • telefonado – das Telefonieren
  • telefonejo – Telefonhäuschen
  • telefoneto – kleines Telefon
  • maltelefoni – das Gegenteil von „telefonieren“ (sinnloses Wort)

Mit Hilfe der Partizipien ergeben sich weitere Wortbildungen:

  • la telefonanto – der/die Telefonierende
  • la telefoninto – Person, die telefoniert hat (eigentl. der/die telefoniert Habende)
  • la altelefonito – der/die Angerufene

Die vorstehend erläuterte Wortbildung erfolgt im Gegensatz zu natürlichen Sprachen weitestgehend regelmäßig. Daraus ergibt sich eine erhebliche Erleichterung des Vokabellernens.

Die Tabellwörter

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DieTabellwörter (Zamenhofsche Tabelle) sind fünfundvierzig Wörter verschiedener Wortarten (u. a. die Interrogativpronomina/-adverbien und Demonstrativpronomina/-adverbien), die systematisch aus den fünf Präfixenti-,ki-,ĉi-,neni- undi- und den neun Suffixen-o,-u,-a,-el,-e,-am,-om,-al und-es zusammengesetzt sind und daher gut in Tabellenform dargestellt werden können.

Durch eine Kombination von „Grundeinheiten“ mit den markierenden Konsonanten t-, k-, ĉ, nen- können fünfundvierzig Wörter generiert werden, dabei stehen die „Grundeinheiten“:

ki-
fragend; auch rückbezüglich
ti-
hinweisend
i-
unbestimmt
ĉi-
verallgemeinernd; allumfassend
neni-
verneinend
-u
Person, benannte Sache
kiu
wer? welche/welcher/welches? (von den genannten)
tiu
jene/jener/jenes
iu
jemand, irgendein
ĉiu
jede/jeder/jedes
neniu
niemand, kein
-o
unbenannte Sache
kio
was?
tio
jenes, das
io
irgendwas, etwas
ĉio
alles
nenio
nichts
-e
Ort
kie
wo?
tie
dort, da
ie
irgendwo
ĉie
überall
nenie
nirgendwo
-am
Zeit
kiam
wann?, als
tiam
dann; zu jener Zeit
iam
irgendwann; jederzeit
ĉiam
immer; allzeit
neniam
niemals; zu keiner Zeit
-a
Eigenschaft
kia
welcher Art, wie beschaffen?
tia
so beschaffen, derartig, solcher Art
ia
irgendeiner Art, irgendwelcher Art
ĉia
jederlei, jederart, jeglicher Art
nenia
keinerlei, von keinerlei Art
-el
Art und Weise
kiel
wie, auf welche Weise?
tiel
so, auf diese Weise
iel
irgendwie, auf irgendeine Weise
ĉiel
auf jede Weise
neniel
in keiner Weise
-om
Menge
kiom
wie viel?
tiom
so viel
iom
ein wenig, eine beliebige Menge, irgendeine Menge
ĉiom
alles, alle Mengen
neniom
nichts, keine Menge
-al
Grund
kial
warum?
tial
darum, deshalb
ial
aus irgendeinem Grund, egal warum
ĉial
aus jedem Grund
nenial
aus keinem Grund
-es
Besitz
kies
wessen?
ties
dessen, deren
ies
irgendjemandes, irgendeines
ĉies
jedermanns, jeder Gesamtheit
nenies
niemandes, keines Dinges, keiner Gesamtheit

[11]

Die hinweisenden Wörter haben neutrale oder entfernte Bedeutung („jene“); durch vor- oder nachgestelltesĉi kann explizit (sachliche, räumliche, zeitliche etc.) Nähe ausgedrückt werden:tio ‚das‘ (neutral) oder ‚jenes‘ –ĉi tio odertio ĉi ‚dieses‘;tial ‚deswegen‘ (neutral) oder ‚aus jenem Grund‘ –ĉi tial odertial ĉi ‚aus diesem Grund‘.

In natürlichen Sprachen wie Französisch (combien, comment; quelqu'un, quelque part, quelque-fois) und Deutsch (wann? dann; was? das; wer? der) gibt es auch Ansätze einer zumindest scheinbaren Systematik, die aber nicht durchgehend ist, wie die Tabelle beispielhaft für die deutsche Sprache zeigt.

Wortschatz

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Man sagt manchmal, dass Esperanto ein Sprach-Puzzle ist.

DerWortschatz des Esperanto entstammt zum weitaus überwiegenden Teil europäischen, vornehmlich denromanischen Sprachen, ferner demDeutschen undEnglischen,[12] in geringem Umfang auchslawischen Sprachen, demGriechischen und anderen Sprachen. Oft gehen Esperanto-Wörter auf verwandte Wortvarianten mehrerer Sprachen zurück. In einer Reihe von Fällen stellen sieKompromissformen zwischen ihnen dar.[13]

Beispiele:

  • so ähnlich wie inromanischen Sprachen:
    • Latein:sed, tamen, okulo, akvo … (aber, trotzdem, Auge, Wasser)
    • Französisch: dimanĉo, ĉe, frapi, ĉevalo … (Sonntag, bei, klopfen, Pferd)
    • Italienisch: ĉielo, fari, voĉo … (Himmel, machen, Stimme)
    • aus mehreren romanischen Sprachen:facila, fero, verda, vino, libro, koloro … (leicht, Eisen, grün, Wein, Buch, Farbe)
  • so ähnlich wie ingermanischen Sprachen:
    • Deutsch:baldaŭ, bedaŭri, hundo, nur, nun … (bald, bedauern, Hund, nur, nun [jetzt])
    • Englisch:birdo, spite … (Vogel, zum Trotz)
    • aus mehreren germanischen Sprachen:bildo, fiŝo, fremda, hasti, somero, vintro … (Bild, Fisch, fremd, hasten, Sommer, Winter)
  • so ähnlich wie inslawischen Sprachen:
    • Polnisch:ĉu, krado, pilko, moŝto … (Fragepartikel, Gitter(rost), Ball, Hoheit)
    • Russisch:barakti, serpo, vosto … (ringen, Sichel, Schwanz)
    • Tschechisch:ne, roboto … (nein, Roboter, schöpfen [zu tschechischčerpadlo Schöpfwerk])
    • aus mehreren slawischen Sprachen:bulko, klopodi, krom, prava, ĉerpi … (Semmel/Brötchen, sich bemühen, außer, Recht habend, schöpfen)
  • so ähnlich wie in weiterenIndogermanischen Sprachen:
    • Griechisch:kaj, biologio, hepato … (und, Biologie, Leber)
    • Litauisch:tuj … (sofort; im Litauisch tuoj)
    • Sanskrit:budho, nirvano … (Buddha, Nirwana)
    • mehrere:du, ju … (zwei, je)
  • so ähnlich wie inFinno-Ugrischen Sprachen:
    • Finnisch:lirli, saŭno (plätschern, Sauna)
    • Ungarisch:ĉako, ĉardo, ĉardaŝo … (Tschako, Csárda, Csárdás)
  • so ähnlich wie inSemitischen Sprachen:
  • so ähnlich wie in weiteren Sprachen:

In den über hundert Jahren seiner Existenz hat sich Esperanto ähnlich wie eine natürlich entstandene Sprache weiterentwickelt – neue Wörter, die in derUmgangssprache, in Zeitschriften oder in derLiteratur gebraucht werden, finden nach einiger Zeit Eingang inWörterbücher. Teilweise erscheinen neue Wörter auch zuerst als Prägungen von Lexikografen in Wörterbüchern und erlangen von da aus Verbreitung. Ein Teil dieser Wörter wird in den offiziellen Wortschatz derEsperanto-Akademie aufgenommen[14] und gehört fortan zu den allgemeinverbindlichen Grundlagen der Sprache. Die Akademie beobachtet auch weitere Aspekte der Sprachentwicklung und gibt von Zeit zu Zeit Empfehlungen ab, z. B. zu Ländernamen.[15] Fremdwörter werden im Esperanto entsprechend Regel 15 desFundamento de Esperanto verwendet. Eines der neuen Wörter ist mojosa, ein Akronym aus moderna-junstila, entspricht Englisch cool.

Zahlwörter

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Wie man auf Esperanto zählt

Kardinalzahlen von 0 bis 10:

Zahl012345678910
Esperantonulounudutrikvarkvinsessepoknaŭdek

Daraus werden die Zahlen bis 99 folgendermaßen zusammengesetzt:

10dek20dudek30tridek40kvardek …
11dek unu21dudek unu31tridek unu41kvardek unu …
12dek du22dudek du32tridek du42kvardek du …

100 (cent) und 1000 (mil) werden analog zu dek (10) eingebaut also:

100cent101cent unu110cent dek120cent dudek
200ducent201ducent unu210ducent dek220ducent dudek

und

1000mil1001mil unu1010mil dek1985mil naŭcent okdek kvin
2000du mil2001du mil unu2010du mil dek100.007cent mil sep

Größere Zahlwörter(miliono, …) undnulo (Null) gelten als Substantive und müssen mit dem Gezählten durch die Präpositionende oderda verbunden werden:du jaroj ‚zwei Jahre‘,du milionoj da jaroj ‚zwei Millionen Jahre‘.Nulo tritt gelegentlich auch als quasi ursprüngliches Zahlwortnul auf.

Bei Null ist der Gebrauch schwankend.

Ordnungszahlen werden mit der Endung-a gebildet (Adjektivendung) und im Gegensatz zu Kardinalzahlen wie Adjektive gebeugt. Beispiele:

  • la kvara domo – das vierte Haus.
  • Mi vidas tri domojn, sed ne la kvaran. – Ich sehe drei Häuser, aber nicht das vierte.

Terminologie

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Die Esperanto-Fachvereine pflegen die Fachwörterbücher. Es gibt (Stand April 2013) 63 „offizielle“ Fachvereine, die den Status kollektiver Mitglieder der UEA (Esperanto-Weltassoziation) haben. Fast alle diese Vereine pflegen Wörterbücher im entsprechenden Fach (z. B. Informationstechnologie, Physik, Biologie, Medizin, Eisenbahn u. a.). Diese Wörterbücher sind meistens im Internet erreichbar.

Die wichtigsten Fachwörterbücher werden regelmäßig aktualisiert.

Auch das Fachvokabular neigt, gemäß den Prinzipien der Sprache, zur Eindeutigkeit. Beispielsweise heißt „Moment“ im Sinne von „Zeitaugenblick“momento. Spricht man hingegen von physikalischen Eigenschaften wie dem „Drehmoment“, dem „Trägheitsmoment“ oder dem „Drehimpuls“ (engl.angular momentum), verwendet manmomanto.

Sprachbeispiel

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Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Artikel 1:

Ĉiuj homoj estas denaske liberaj kaj egalaj laŭ digno kaj rajtoj. Ili posedas racion kaj konsciencon, kaj devus konduti unu al alia en spirito de frateco.
Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.

Literatur

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Weblinks

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Commons: Sprachbau des Esperanto – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikibooks: Esperanto – Lern- und Lehrmaterialien

Einzelnachweise

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  1. Einführung in die Phonetik und Phonologie. Artikulations-Prozess: Teil 1. Universität Bremen[1]
  2. Elementargrammatik des Esperanto. Universität Bremen, S. 1–16[2], hier S. 1–2
  3. Plena Manlibro de Esperanto Gramatiko, § 2.1 –Vokala variado
  4. Kalocsay & Waringhien (1985), § 20 Rim. III, S. 41
  5. Plena Manlibro de Esperanto Gramatiko, § 3.1 –Vortospecoj
  6. Plena Manlibro de Esperanto Gramatiko, § 3.1 –Vortospecoj – Vortetoj
  7. Bertilo Wennergren:La gramatikaj terminoj en PMEG. In:Lingva Kritiko. 28. November 2006, abgerufen am 17. November 2018 (Esperanto, über Grammatik-Termini imPlena Manlibro de Esperanta Gramatiko, PMEG). 
  8. vergleich hierzuAktiv und Passiv im Deutschen
  9. siehe auchDirk Willkommen:Esperanto-Grammatik. 2. Auflage, Buske, Hamburg 2007,ISBN 978-3-87548-475-5, S. 39–50
  10. Plena Manlibro de Esperanto Gramatiko, § 28.4.3 –28.4.3. Nekutimaj kunmetitaj verboj
  11. Dirk Willkommen:Esperanto-Grammatik. 2. Auflage, Buske, Hamburg 2007,ISBN 978-3-87548-475-5, S. 118
  12. Esperanto entnimmt „seine Wortwurzeln hauptsächlich aus den romanischen Sprachen“ und ergänzt sie „zur Erzielung einer größeren lautlichen Differenziertheit durch Anleihen aus germanischen Sprachen“; laut Heinz F. Wendt (Herausgeber):Das Fischer Lexikon Sprachen, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main, 1977, S. 357.
  13. Zamenhof schrieb, dass er von den Wörtern, die verschieden in unterschiedlichen Sprachen klingen, entweder diejenigen nahm, die zwei oder drei europäischen Hauptsprachen gemeinsam sind, oder diejenigen, die nur zu einer Sprache gehören, aber auch bei anderen Völkern populär sind; Quelle: Ludoviko Lazaro Zamenhof:Fundamenta Krestomatio de la lingvo Esperanto, 18. Ausgabe, Rotterdam, Universala Esperanto-Asocio, 1992, S. 238–239.
  14. Grundlegende und offizielle Wörter sind imAkademia Vortaro (Memento desOriginals vom 12. Juli 2012 imInternet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/h.akademio-de-esperanto.org („Akademie-Wörterbuch“;) gelistet; abgerufen am 13. September 2012.
  15. Akademio de Esperanto:Oficialaj Informoj N-ro Numero 12 – 2009 05 04: Listo de rekomendataj landnomoj (Memento desOriginals vom 8. Mai 2013 imInternet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/h.akademio-de-esperanto.org. Abgerufen am 12. September 2012.
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