Das Unternehmen bietet nach eigenen Angaben über 100 Millionen Musiktitel verschiedenerMusiklabels, mehr als 7 Millionen Podcasts und 350.000 Hörbücher an.[7] DasDRM-geschützte Angebot umfasst eine Vielzahl an Geräten, darunter PCs, Smartphones und Tablets. Nutzer können im Browser oder mithilfe bereitgestellterApps den Musikkatalog durchsuchen,Wiedergabelisten erstellen und diese mit anderen Nutzern teilen. Zum Stand November 2025 verzeichnet Spotify 713 Millionen aktive Nutzer sowie 281 Millionen Premium-Abonnenten.[8]
DasGeschäftsmodell besteht aus einem kostenlosen Angebot mit Werbeunterbrechungen und kostenpflichtigen Angeboten mit weitreichenden Möglichkeiten. Einige Musikstücke sind lizenziert und werden von Musiklabels zur Verfügung gestellt. Das Unternehmen zahlt circa 70 Prozent der Werbe- und Abonnement-Umsätze an die Rechteinhaber der Songs aus.[9] Verteilt werden die Auszahlungen nach dem sogenanntenPro-Rata-Verfahren: Die Umsätze eines Monats werden summiert und dann nach prozentualen Anteilen der einzelnen Songs an den Streams aufgeteilt. Diese Berechnung wird für jeden Markt und jeweils für Werbe- und Abo-Umsätze separat durchgeführt. Das aktuelle Vergütungsmodell von Spotify berücksichtigt einen Stream in dieser Berechnung, wenn er mindestens 30 Sekunden gehört wurde.[10] Dazu werden alle registrierten Nutzer animiert, wenigstens einmal alle 30 Tage online zu gehen.[11]Bei dem kostenpflichtigen ServiceSpotify Premium gibt es zusätzlich zur Werbefreiheit die Möglichkeit, Musiktitel auf das eigene Endgerät herunterzuladen und somit ohne Internetverbindung verfügbar zu machen.[12] Zudem können Premium-Nutzer Musik mit einerBitrate von 320 kbit/s empfangen. Ohne Premium liegt die maximale Bitrate bei 160 kbit/s. Gratis-Nutzer können Spotify 14 Tage lang im Ausland nutzen, bevor sie sich wieder in ihrem Heimatland anmelden müssen. Für Nutzer mit Premium-Abonnement gibt es keine derartige Begrenzung.[13] MittelsGeotargeting derIP-Adresse des Endgeräts wird geprüft, aus welchem Land auf den Dienst zugegriffen wird.
Nach dem „ursprünglich klassischen“ Abomodell wurden folgende Angebote entwickelt:
Seit 2014 gibt esSpotify Premium Student, ein ermäßigtes Angebot für Studierende.[14]
Seit 2017 gibt esSpotify Premium Family. Über diesesAbonnement können bis zu sechs Familienmitglieder die Premium-Vorteile zu einem ermäßigten Preis nutzen. Für dieses Abo ist es erforderlich, dass alle Nutzer die gleiche Anschrift haben.[15] Seit dem 12. Mai 2020 steht den Spotify-Premium-Family-Abonnenten eine Beta-Version der Spotify-Kids-App zur Verfügung. Zum Start bietet die App eine Sammlung aus mehr als 170 Playlists und etwa 30.000 Songs.[16]
Im Juli 2020 startete Spotify mitSpotify Premium Duo ein Angebot für zwei Personen, die in einem gemeinsamen Haushalt leben.[17]
Seit Dezember 2020 bietet Spotify in ausgewählten Regionen mit geringerer Kaufkraft wieIndien ein Abomodell namensSpotify Premium Mini an, das tages- bzw. wochenweise abgeschlossen werden kann und auf ein einzelnes, mobiles Gerät beschränkt ist. Gegenüber den anderen Premiumabonnements unterliegt dieses einigen Einschränkungen, bspw. beträgt die maximale Bitrate 160 kbit/s und es können maximal 30 Songs zum Offlinehören heruntergeladen werden.[18]
Im Jahr 2024 hat Spotify ein Rekordhoch von 10 Milliarden US-Dollar an dieMusikindustrie ausgeschüttet – mehr als je ein Anbieter in einem Jahr.[19] Fast 1.500 Künstler erwirtschafteten 2024 allein von Spotify über 1 Million US-Dollar an Tantiemen[20], während über 100.000 Künstler Tausende von Tantiemen erzielten.[21]
Umsatz- und Mitarbeiterentwicklung(jeweiliges Geschäftsjahr)[22]
Ende 2023 wurde der geplante Abbau von rund 1500 Arbeitsplätzen bekannt, als Begründung wurden das verlangsamte Wirtschaftswachstum sowie gestiegene Zinsen angegeben.[23]
Spotify wird seit 2006 von der Spotify AB mit Sitz inStockholm,Schweden entwickelt. Das Unternehmen wurde vonDaniel Ek undMartin Lorentzon (ehemaligerCEO vonTradeDoubler) in Stockholm gegründet. Laut Aussage von Axel Bringéus, ehemaliger Vorstand für internationales Wachstum bei Spotify, ist der Musikdienst „als legale Alternative zur Piraterie entstanden“.[24]Spotify AB ist ein Tochterunternehmen von Spotify Limited mit Sitz inLondon, welches wiederum ein Tochterunternehmen von Spotify Technology S.A. inLuxemburg ist.[25][26] Spotify hat Büros in 18 Ländern.[27] In Deutschland ist es im HandelsregisterBerlin-Charlottenburg alsSpotify GmbH eingetragen.[28]
Der Dienst wurde im Oktober 2008 gestartet, nachdem Lizenzverträge mit großen Musiklabels geschlossen wurden.[29]2011 schaffte Spotify einen Umsatz von rund 188 Millionen Euro und erlitt einen Verlust von 40 Millionen Euro. Im April 2011 wurde das Geschäftsmodell geändert. Nutzer, die den kostenlosen Dienst länger als sechs Monate in Anspruch genommen hatten, durften nur noch ungefähr zehn Stunden im Monat kostenlos Musik hören. Außerdem durfte ein Lied über den gesamten Nutzungszeitraum höchstens fünfmal abgespielt werden.[30][31]Damit sollten mehr Nutzer dazu gebracht werden, ein kostenpflichtiges Konto zu nutzen. Es wurden bis zu einer Obergrenze von zehn Stunden wöchentlich 2,5 Stunden gutgeschrieben.[32] Im April 2012 wurden diese Einschränkungen in den USA auf unbestimmte Zeit aufgehoben.[33]
Im März 2014 übernahm Spotify das UnternehmenThe Echo Nest, einen Anbieter, der sich auf die genaue Analyse von Musikstücken spezialisiert hatte, um den automatischen Empfehlungsdienst von Spotify zu verbessern.[34]
Ende 2014 hatten sich Künstler wieTaylor Swift,Sven Regener,Farin Urlaub oderHerbert Grönemeyer gegen Spotify ausgesprochen und ihre Musik teilweise dort nicht zur Verfügung gestellt. Taylor Swift meinte, dass nach ihrem Gefühl Autoren, Produzenten und Künstler „nicht fair entschädigt“ würden[35] und äußerte im September 2015 weitere Kritik.[36][37][38] Seit Juni 2017 ist der komplette Musikkatalog von Taylor Swift wieder bei Spotify verfügbar.[39] Das Werk der anderen genannten Künstler stand im Dezember 2018 bei Spotify größtenteils wieder zur Verfügung.
Im Februar 2019 gab Spotify die Übernahme derPodcast-Dienste Anchor und Gimlet bekannt, um sich stärker in diesem Markt zu positionieren;[40] im folgenden Monat erwarb das Unternehmen zudem das Podcast-Studio Parcast.[41] Im Juni 2019 wurde bekannt, dass sich Spotify an der InternetwährungLibra beteiligt hat.[42]Anfang Juni 2019 kündigte Spotify eine Partnerschaft mit Higher Ground, der Produktionsfirma des ehemaligen US-PräsidentenBarack Obama und dessen EhefrauMichelle Obama, an, um Podcasts exklusiv für die Plattform zu produzieren.[43]Im September 2019 verkündete Spotify die Übernahme von SoundBetter, einer Plattform für Musikproduktion.[44]
Im Oktober 2022 erschien die SerieThe Playlist, die die Geschichte von Spotify erzählt, aufNetflix.
2025 veranstaltete Spotify im Rahmen derAmtseinführung von US-Präsident Donald Trump am Vortag ein Brunch unter dem Leitmotiv „Die Wirkmacht von Podcasts in dieser Wahl“ (englisch„the power of podcasts in this election“). Zur Amtseinführung selber spendete Spotify 150.000 US-Dollar.[45][46]
Im Mai 2017 gab Spotify seine Absicht bekannt, an die Börse gehen zu wollen, um seinen Investoren und Mitarbeitern Liquidität zu bieten. Dabei sollte nicht der Weg des traditionellen IPO gewählt, sondern eine sog.Direktnotierung(direct listing) durchgeführt werden. Anfang April 2018 erfolgte die Direktnotierung von Spotify amNYSE; dabei wurden Aktien zur Notierung freigegeben, ohne dass Spotify neue Aktien bei Investoren platzierte. Der Schlusskurs des ersten Handelstages lag bei 149 US$ und bewertete Spotify somit mit 26,5 Mrd. US$.[63]
Nach dem Beginn der großangelegten Invasion Russlands in der Ukraine hat Spotify seine Aktivitäten in Russland eingeschränkt, einschließlich der Schließung von Büros und der Entfernung von Inhalten, die von der russischen Regierung gesponsert wurden. Spotify blieb für russische Nutzer bis zum 11. April 2022 zugänglich, doch dann wurde entschieden, den Betrieb aufgrund neuer russischer Gesetze, die die Kontrolle über die Medien verstärkten, vollständig einzustellen.
Im Februar 2023 beantragte Spotify die Liquidation seiner einzigen rechtlichen Entität in Russland, die am 14. Dezember desselben Jahres offiziell ihre Tätigkeit einstellte. Die Entscheidung, den russischen Markt zu verlassen, wurde durch das erhöhte Risiko für die Sicherheit der Mitarbeiter und Hörer sowie eine strategische Überprüfung der Richtlinien im Licht der Kriegsereignisse getrieben.
„Dies stellt die Sicherheit unserer Mitarbeiter und möglicherweise unserer Hörer aufs Spiel. Nach einer gründlichen Überprüfung der Optionen aufgrund der aktuellen Umstände kamen wir zu der schwierigen Entscheidung, den Betrieb in Russland vollständig einzustellen“, berichtete die schwedische Publikation Expressen und übermittelte die Erklärung von Spotify.[93]
Diese Entscheidung führte bei dem Unternehmen zu einem erheblichen Verlust von etwa 2,1 Millionen zahlenden Abonnenten während des ersten und zweiten Quartals 2022.[94]
Am 2. Oktober 2012 startete dieDeutsche Telekom in Kooperation mit Spotify den Mobilfunktarif „Special Complete Mobil Music“, mit dem es möglich ist, über Spotify Musik zu übertragen, ohne dass das Spotify-Datenaufkommen dem Inklusivvolumen des Tarifs angerechnet wird.[95] Beobachter sehen das als Verstoß gegen das Prinzip derNetzneutralität.[96] Im Januar 2013 begann Orange Schweiz (heuteSalt Mobile) eine Kooperation mit Spotify, im Juni 2014 der österreichische MobilfunkanbieterHutchison Drei Austria.[97][98] Spotify ist neben anderen Streaminganbietern Teil des Zero-Rating-Programmes StreamOn der Deutschen Telekom.[99] Auch imVodafone Music Pass ist ein Streaming unabhängig vom Datenvolumen möglich.[100]
Der Nutzer muss ein Spotify-Konto anlegen, um den Dienst verwenden zu können. Dieses Konto kann dann von mehreren Geräten aus genutzt werden, gleichzeitiges Wiedergeben (englisch „streaming“) auf mehreren Geräten wird aber technisch unterbunden. Die Zahl der Geräte ist beim Herunterladen auf fünf, die Zahl der Titel auf jeweils 10.000 beschränkt.[11]
Jeder Nutzer kann die Titel allerMajor-Labels und kleinerer Labels sowie Musikstücke anderer Nutzer anhören. Die Musikstücke können über eine Suche nach Interpreten, Titeln oder Alben gefunden werden. Weiterhin können auf der Festplatte gespeicherte Musikdateien in Spotify importiert werden, um Musik abzuspielen, die über Spotify nicht verfügbar ist. Die Nutzer können sich zudem Musikabspiellisten (Playlists) erstellen, veröffentlichen, diese mit anderen Nutzern austauschen und gemeinsam bearbeiten. Zu diesem Zweck kann der Playlist-Link direkt in einE-Mail- oder einInstant-Messaging-Fenster gezogen werden. Klickt der Empfänger auf den Link, lädt sich die Playlist im Spotify-Konto des Empfängers. Diese Playlist-Links können wie normale Links überall, zum Beispiel auf Webseiten, eingesetzt werden. Das gleiche Prinzip gilt für einzelne Musikstücke. Allerdings sind diese Möglichkeiten inzwischen etwas eingeschränkt und vollständig nur noch im Rahmen vonSpotify for artists nutzbar.[101]
Spotify überträgt Musikdateien über das Internet durchOn-Demand-Streaming. Bis Ende 2014 wurde zudem dasPeer-to-Peer-Verfahren (P2P) benutzt, bei dem häufig verwendete Musikdaten aus demCache der Computer anderer Spotify-Nutzer übertragen wurden.[102] Die Musik wird imVorbis-Format mit bis zu 320KBit/s für Premium-Nutzer und bis zu 160 KBit/s für Free-Nutzer übertragen.[103] Streaming anDLNA-Geräte ist nicht möglich.[104] Spotify kann die gehörte Musik zuLast.fm „scrobbeln“.
Spotify Connect erlaubt die Nutzung eines Spotify-Clients als „Fernbedienung“ für Audioausgabegeräte. Spotify Connect ist in über 2.000 netzwerkfähige Geräte von über 200 verschiedenen Marken integriert.[105] Dazu gehören zum BeispielSmart Speaker,Spielekonsolen, Netzwerkplayer,AV-Receiver,Blu-ray-Player usw. Über einen Client (z. B. der Smartphone-App) kann mit dem Spotify-Connect-fähigen Endgerät Kontakt aufgenommen werden. Der Spotify-Server übernimmt dann den Stream und die Wiedergabe während die Steuerung (Abspielen, Pause, Vor/Zurück, Lied/Album/Playlistauswahl, …) beim Client bleibt. Da auch die Clients synchronisiert werden, kann die Steuerung jederzeit von einem anderen Spotify-Client übernommen werden – so kann ein Endnutzer das Gerät wechseln, ohne den Stream zu beenden und neuzustarten. Die Nutzung von Spotify Connect erfordert teilweise ein Premium-Konto. Ein wesentlicher Vorteil dieser Methode gegenüber anderen in dem Bereich üblichen Kopplungsmethoden (z. B.Bluetooth) ist, dass auf dem aufrufenden Client keine (umgeleitete) Tonausgabe erfolgt. Dieser steht damit wieder für eigenständige Tonausgaben (z. B. im Falle eines Mobiltelefons Anrufe) zur Verfügung.
Lyrics: Im Januar 2016 haben Spotify undGenius.com, eine Datenbank für Songtexte, eine Partnerschaft abgeschlossen, um Hintergrundinformationen zu Songs anzuzeigen. Diese Funktion ist bekannt alsBehind The Lyrics.[106] Seit November 2019 testet Spotify in Kooperation mitMusixmatch zudem die Anzeige von Echtzeit-Lyrics in Kanada, Indonesien und Mexiko.[107] Im Juni 2020 wurde der Test auf 26 Länder erweitert, im Februar 2021 auch auf Südkorea und die USA.[108][109]
Spotify Code
Spotify Codes: Im Mai 2017 führte SpotifySpotify Codes ein. Mit ihnen haben Benutzer die Möglichkeit, bestimmte Künstler, Songs, Alben oder Wiedergabelisten mit anderen Personen zu teilen. In ihrer Funktionalität ähneln sieQR-Codes: Über ein Kamera-Symbol in den Suchfeldern der mobilen Apps können andere Nutzer den Code scannen.[110]
Spotify Canvas wurde im Februar 2021 allen Künstlern zugänglich gemacht. Als Canvas werden sich wiederholende, zwischen fünf und acht Sekunden lange Videos bezeichnet. Sie können während der Wiedergabe eines Titels statt des Albumcovers angezeigt werden, je nach Einstellung des Nutzers und Bereitstellung durch die Künstler.[111]
Spotify Clips: Im Februar 2021 hat Spotify ein Story-Format eingeführt, mit dem Künstler kurze, zeitlich-begrenzte Video-Clips posten können.[112]
Soziale Funktionen: Spotify bietet verschiedene, soziale Funktionen an. So können sich Nutzer untereinander befreunden und dann die Aktivitäten dieser sehen.[113] Auch können Nutzer gemeinsam eine Playlist verwalten.[114] Des Weiteren testet Spotify sogenannteGroup Sessions, mit denen Freunde gemeinsam Musik oder Podcasts hören können.[115] MitBlend können zwei Nutzer eine gemeinsame Playlist erstellen lassen, die den Musikgeschmack beider berücksichtigt.[116] Eine ähnliche FunktionDuo Mix bzw.Family Mix gibt es bereits im Spotify-Duo bzw. -Family-Abonnement.[117][118]
Spotify ist darüber hinaus in einigen Anwendungen von Drittanbietern integriert. So lässt sich Spotify mitDiscord verbinden. Die Höraktivitäten werden dann in der Anwendung dargestellt. Auch kann gemeinsam Musik angehört werden.[119] In Gruppenchats vonFacebook Messenger können Nutzer gemeinsam eine Spotify-Playlist erstellen.[120]
Seit 2016 ist es möglich, auf SpotifyPodcasts zu hören. Einzelne Podcastfolgen könnenoffline gespeichert werden. Die Sendungen sind wie die Musik in Kategorien eingeteilt, zudem gibt Spotify individuelle Empfehlungen.[121] Zuständig für Podcasts, insbesondere der Auswahl, Produktion undredaktionelle Betreuung der deutschsprachigen Spotify-Exklusiv-Podcasts imDACH-Raum ist Saruul Krause-Jentsch alsHead of Podcast.[122]
Im Mai 2016 startete mitFest & Flauschig der weltweit erste exklusive Spotify-Podcast.[123] In den folgenden Jahren kamen weitere Exklusivverträge hinzu.[124][125] Im Jahr 2019 belegten die beiden deutschen PodcastsGemischtes Hack und Fest & Flauschig weltweit die Plätze 3 und 4 der Spotify-Jahrescharts.[126]
Podcastproduzenten haben seit Oktober 2020 die Möglichkeit, Musik in ihre Podcasts einzubinden. Die Titel stammen dabei aus Spotifys Musikkatalog, so können lizenzrechtliche Schwierigkeiten umgangen werden.[127]
2020 warThe Joe Rogan Experience der meistgehörte Podcast auf Spotify.[128]Gemischtes Hack schaffte es als einziger nicht-englischer Podcast unter die Spotify-Top-10-Jahrescharts mit Millionen regelmäßiger Zuhörer.[129]
2021 hat Spotify eine Reihe von zusätzlichen Podcastfunktionen implementiert. So ist es möglich, Videopodcasts auf Spotify hochzuladen. Auch erhalten Podcastproduzenten die Möglichkeit, ihre Inhalte mit Umfragen undQ&As interaktiver zu gestalten.[130] Des Weiteren stellt Spotify Transkripte der Podcasts zur Verfügung[131] und erlaubt das Teilen von Podcasts mitZeitstempeln.[132]
2021 hatte Spotify 3,6 Millionen Podcasts, davon sind mehr als 70.000 deutschsprachig.(Stand Dezember 2021) 25 Prozent aller monatlich aktiven Nutzer interagieren mit Podcasts.(Stand April 2021)[133]
Heute gibt es auf Spotify 7 Millionen Podcast-Titel, mehr als 500 Millionen Nutzer haben sich einen Podcast angehört.[134][7]
Seit 2015 gibt es zum Ende jedes Jahres eine Kampagne namensWrapped. Spotify stellt dabei Fakten und Statistiken über das eigene Hörverhalten zur Verfügung, zum Beispiel die meistgehörten Songs des Jahres. Auch Künstler und Podcast-Produzenten können mitWrapped for Artists bzw.Wrapped forPodcasters Einblicke erlangen.[135][136][137] Im Jahr 2021 startete Spotify eine ähnliche KampagneOnly You, die das individuelle Hörverhalten in den Fokus stellt und eher ungewöhnliche Fakten über den Nutzer präsentiert, bspw. ein Künstlerpaar, das sonst eher nicht zusammen gehört wird.[138]
AlsBetriebssystem wird mindestensWindows 7 beziehungsweisemacOS ab „Mavericks“ vorausgesetzt.[142] AuchLinux wird nativ unterstützt, derClient kann unter Verwendung zusätzlicher Paketquellen heruntergeladen werden (Snap oderFlatpak). UnterUbuntu 18.04 kann Spotify ohne Umwege oder Anmeldung aus dem Software Center geladen werden.[143] Spotify ist zudem in Programme wieClementine,Shazam undMusixmatch eingebunden.
Ab November 2012 lieferte Spotify eine webbasierte Variante an einige Nutzer aus.[146] Anfang 2013 wurde der Dienst für alle Nutzer verfügbar gemacht.[147]
Seit dem 11. Dezember 2013 kann Musik auf Android- und iOS-Smartphones kostenlos gehört werden, allerdings nur mit Zufallswiedergabe.[151] Seit 2014 wird auch Windows Phone unterstützt.[152] Außerdem können nur sechs Titel pro Stunde übersprungen werden. Auf Desktop-Computern und Tablets mit den gleichen Betriebssystemen gibt es diese Einschränkung nicht.
Seit dem 29. September 2015 unterstützt SpotifyGoogle Cast[157] und am 18. Mai 2016 wurde eine App fürAndroid TV veröffentlicht.[158] Es gibt zudem eine Spotify-App für neuereSamsung-Fernseher, dort können unter anderem Wiedergabelisten abgerufen werden.[159]
Seit dem 30. März 2015 ersetzt Spotify auf derPlayStation 3 undPlayStation 4 den hauseigenen Musik-Streaming-DienstMusic Unlimited vonSony. Aufgrund der Einstellung vonMusic Unlimited erhielt jeder bisherige Abonnent einen kostenlosen, zweimonatigen Testzugang zu Spotify Premium.[164] Seit dem 12. November 2020 ist Spotify auf derPlayStation 5 verfügbar. Die Medienfernbedienung der Playstation 5 wird dabei mit einer eigenen Spotify-Taste ausgeliefert.[165]
Seit dem 8. August 2017 ist Spotify auch auf derXbox One verfügbar.[166]
Der schwedische AutomobilherstellerVolvo integriert Spotify in einige seiner Fahrzeuge.[167] Das wird mit Hilfe derEricsson-Technik „Connected Vehicle Cloud“ ermöglicht.[168] Im November 2014 verkündete Spotify eine Kooperation mitBMW undMini, die es Fahrern dieser Marken erlauben soll, die Spotify-App auf Apple-iOS-Geräten über den Onboard-Computer ihres Fahrzeugs zu bedienen.[169]Auch das kalifornische Unternehmen Tesla Motors stattet die Modellreihen S, 3, X und Y standardmäßig mit einem kostenlosen integrierten Spotify-Account aus.[170]
Im April 2021 hat Spotify erstmals ein Hardwareprodukt vorgestellt.Car Thing ist dabei ein nachrüstbaresInfotainment-System, das im Auto am Lüftungsgitter montiert werden kann. Das System beinhaltet einenSprachassistenten und fokussiert sich auf die Interaktion mit dem Spotify-Dienst. Aktuell ist das Produkt nur in den USA für ausgewählte Spotify-Abonnenten erhältlich.[171] Das Produkt wurde im Dezember 2024 eingestellt.[172][173]
Spotify hat eine Reihe an Angeboten, die sich direkt an Künstler und Produzenten richten.
Spotify for Artists undSpotify for Creators sind dabei die zentralen Anlaufstellen für Künstler und Podcast-Produzenten. Dort können sie zum Beispiel Analytics einsehen und Promokarten erstellen.
Anchor ist eine Anwendung, mit der Podcasts produziert und veröffentlicht werden können.[176] Im Jahr 2020 wurden 70 Prozent aller Podcasts auf Spotify über Anchor veröffentlicht, das waren mehr als 1,3 Millionen Podcasts aus dem Katalog.[177]
SoundBetter ist ein Marktplatz für Künstler undSongwriter, die gemeinsam an Projekten arbeiten oder ihre Songs vertreiben wollen.[180] Darüber hinaus vermittelt die Plattform Designer für Canvas.[181]
DieARD-Doku-Serie„Dirty Little Secrets“[182] berichtete 2023, dass auf der „Peaceful Piano“-Playlist über 60 Prozent der rund 300 Titel von sogenannten „Geisterkünstlern“, auch „Ghost-“ oder „Fake-Artists“ genannt, stammen. Mithilfe erfundener Biografien werde der Eindruck realer Künstlerpersönlichkeiten erweckt, die nicht wirklich existieren, sondern von einer kleinen Gruppe schwedischer Produzenten generiert werden. Die vermeintlichen Künstlerprofile seien mit kleinen Labels wie Firefly Entertainment verbunden, die offenkundig in enger persönlicher Beziehung zu Spotify stünden; Firefly beantwortete keine Anfragen dazu. In der Dokumentation stellt eine Spotify-Vertreterin klar, dass man die „Geisterkünstler“ mit grünem Häkchen als „verifizierte Künstler“ ausgebe, wobei es sich nach ihrem Sprachverständnis lediglich um „verifizierte Accounts“ und nicht um reale Personen handelt.[183]
Es wird kritisiert, dass durch „Geisterkünstler“ realen Musikschaffenden Reichweiten und Einnahmen in erheblichem Maß verloren gehen.[183]
In dem ArtikelThe Ghosts in the Machine –Spotify’s plot against musicians zeigt die US-Musikjournalistin Liz Pelly in der Januarausgabe 2025 vonHarper’s Magazine Entwicklungen auf, wie sie etwa seit 2017 beobachtet werden. Pelly stellt dar, warum Streaming-Dienste ein finanzielles Interesse daran haben, sogenannteProduktionsmusik, auch Stock-Musik genannt, auf Playlists zu platzieren und so ihre Gewinnmargen zu verbessern. Durch intransparente Kuratierung der Playlists werde das Streamingverhalten von Nutzern mittels millionenfacher Überflutung mit billigen Produktionen auf subtile Weise manipuliert und eine kritische Audiokultur unterbunden.[184]
Dabei werden immer mehr „Geisterkünstler“ mit Millionen von Streams auf Wiedergabelisten gelistet, die von internen Kuratoren aufgestellt als „verifizierte Künstler“ gekennzeichnet, aber eindeutig gefälscht sind. Die Accounts der „Geisterkünstler“ stehen oft in Zusammenhang mit Produktionsmusik-Firmen wie Epidemic oder anderen speziellen Labels, ihre Profile enthalten generische, möglicherweise KI-generierte Bilder, teils ohne, teils mit Künstlerbiografien und Links, während Recherchen im Internet keine Ergebnisse liefern.[184]Eine besondere Bedeutung bei der Kuratierung der Playlists kommt dem 2020 bei Spotify eingeführten sogenannten Discovery Mode zu, bei dem Kunstschaffende oder Labels im Gegenzug für prominente Listenplatzierungen und algorithmische Werbung geringere Tantiemen akzeptieren. Im Discovery Mode registrierte Titel sind bei Spotify für den Nutzer nicht erkennbar. Nutzern werden so ohne ihr Wissen rabattierte Inhalte bereitgestellt. Dabei stammen diese Inhalt vielfach auch von „Geisterkünstlern“. Die Kritik von Künstlern, Veranstaltern und Gesetzgebern verdeutlicht, warum Spotify Details über diese Methoden geheim halten möchte. Eine Verbesserung der Situation von Kunstschaffenden wird erschwert, wenn die Playlists mit Dumping-Produktionen gefüllt sind, deren Herkunft im Verborgenen bleibt.[184]
Marktpräsenz, Vergütung und Gesamtsituation realer Kunstschaffender werden durch massenhaft künstlich generierte „Ghost-“ oder „Fake-Artists“ und deren intransparente Platzierung auf Playlists erheblich beeinträchtigt. Es wächst die Sorge vor einer zunehmenden Marktdominanz durch KI-basierte Musikproduktion.[184]
2025 erhielten Musiker bei Spotify eine geschätzte Vergütung zwischen 0,003 und 0,005 US-Dollar pro Stream, wobei der genaue Betrag auch vom geographischen Standort sowie dem Account-Typ der jeweiligen Zuhörer abhängt.[185][186][187]
DasPresse- und Informationsamt der Bundesregierung veröffentlichte am 11. Februar 2025 eine Studie zum Musikstreaming. Die KulturstaatsministerinClaudia Roth erklärte zum Ergebnis der Studie: „Beim Musikstreaming sollte es fairer und transparenter zugehen.“[188] Die Studie stellt ein Überangebot, Informationsasymmetrien, neue Formen desGatekeeping, intransparenten Zugang zu Playlists und Marktverzerrungen fest. Im Rahmen eines neuen hybriden Ertragsmodells würde sich die Wertschöpfung vom Produktwert der Musik entkoppeln.[189]
Über 74 % der Befragten sind der Studie zufolge unzufrieden mit den Einnahmen aus Musikstreaming. 2023 entfielen 75 % der Umsätze auf 0,1 % der Künstlerinnen und Künstler, während 68 % der Künstlerinnen und Künstler unter 1 Euro Umsatz erzielten. Die Vergütungssituation werde durch mangelnde Transparenz erschwert. Einnahmen über Musikstreaming sind laut Studie schwer nachzuvollziehen und zu überprüfen, u. a. wegen komplexen Vertrags- und Lizenzketten, Berechnungsmethoden und fehlendem Datenzugang. Ferner werde die Vergütungssituation von der Marktmacht großer Streamingplattformen und Major-Labels geprägt.[189]
Die Studie zeigt auch Schwächen des aktuell am Markt dominierenden Pro-Rata-Systems auf.[188] Nach diesem Bezahlsystem gehen Streaming-Gelder nicht direkt an die Kunstschaffenden, die der einzelne Nutzer hört, sondern es fließt in einen großen Gesamtpool, der dann an alle – Kunstschaffende und „Geisterkünstler“ – auf Spotify verteilt wird, je nachdem, wie groß ihr Anteil an allen Streams ist.[183] Je höher die Streamingrate der „Geisterkünstler“ ist, umso geringer wird die verbleibende Vergütung für eigenständige Musiker und Musikerinnen.
Ab dem 19. August 2015 galten bei Spotify neue Datenschutzrichtlinien, die wegen der Ausweitung der Datensammlung zu Protesten von Kunden führten. Daraufhin entschuldigte sich der Spotify-Chef bei seinen Kunden.[190][191] Neue Allgemeine Geschäfts- und Nutzungsbedingungen wurden am 9. September 2015 veröffentlicht.[192][193]
Die Nutzung von Spotify war anfangs ausschließlich in Verbindung mit einemFacebook-Konto möglich, was massive Kritik vonDatenschützern zur Folge hatte.[194] So warPeter Schaar der Ansicht, der Dienst verstoße gegen dasTelemediengesetz, andereDatenschutzbeauftragte rieten von der Nutzung ab.[195] Im Juni 2012 hob Spotify diese Einschränkung in Deutschland auf.[196][197] Die Verbindung mit einem Facebook-Profil wird jedoch weiterhin angeboten.
Spotify kaufte 2021 die Smartphone-App Locker Room, die auf einem ähnlichen Konzept wie die AppClubhouse basierte. Sie wurde zunächst in Spotify Greenroom und zuletzt in Spotify Live umbenannt. Der Erfolg blieb jedoch aus, was sich z. B. anhand von geringen Bewertungszahlen in den App-Stores zeigt. Ein Unternehmens-Sprecher kündigte daher im April 2023 an, man wolle Spotify Live als eigenständiges Angebot einstellen. Das grundsätzliche Konzept soll allerdings erhalten bleiben und in die Hauptanwendung (Spotify) einfließen. In welcher Form und wann dies umgesetzt werden soll, wurde bislang nicht bekannt gegeben.[198]
Die Geschichte von Spotify und einiger der handelnden Personen stehen im Mittelpunkt derMiniserieThe Playlist beiNetflix im Jahr 2022. Zum Teil ist diese Serie dokumentarisch, sie enthält aber auch fiktionale Elemente, indem die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven beschrieben wird. Insbesondere die letzte Folge, die mit der fiktiven Künstlerin Bobbi T im Jahr 2024 spielt, beleuchtet die Perspektive der Musikschaffenden.[200]
↑We’ve only just begun! Spotify, 7. Oktober 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. März 2018; abgerufen am 2. März 2018 (englisch).
↑Mehr Info/FAQ – Spotify. In: support.spotify.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. März 2014; abgerufen am 26. Dezember 2013.
↑Uwe Ebbinghaus:Taylor Swift und die Folgen: Die Musikindustrie kommt ins Grübeln. In:FAZ. 18. November 2014,ISSN0174-4909 (Online [abgerufen am 18. Juni 2016]).
↑Spotify-Managerinnen Krause-Jentsch und Zhang: „Wir wollen die größte Audio-Bibliothek der Welt werden“. In:Der Tagesspiegel Online.ISSN1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 10. Oktober 2023]).
↑Christopher F. Schuetze:Bringing Some Cool to German Comedy. In:The New York Times. 12. Februar 2021,ISSN0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 22. Februar 2021]).