Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unterKiew (Begriffsklärung) aufgeführt.
Kyjiw undKijów sind Weiterleitungen auf diesen Artikel. Zum Dorf in der Oblast Mykolajiw sieheKyjiw (Wosnessensk), zum Dorf in Polen sieheKijów (Otmuchów).
Kiew
КиївKyjiw
Logo der Stadt Kiew mit dem Slogan „Die Stadt, in der alles beginnt“
Logo der Stadt Kiew mit dem Slogan „Die Stadt, in der alles beginnt“
Kiew gilt als wichtiger Bildungs- und Industriestandort und bildet darüber hinaus den wichtigsten Verkehrsknotenpunkt des Landes. Wegen der vielen Kirchen undKlöster und seiner Bedeutung für dieorthodoxe Christenheit wird Kiew seit demMittelalter außerdem alsJerusalem des Ostens bezeichnet. Die im 11. Jahrhundert begonneneSophienkathedrale und dasKiewer Höhlenkloster, eines der ältesten orthodoxen Klöster derKiewer Rus, stehen seit 1990 auf derUNESCO-Liste desWeltkulturerbes.
Die Stadt liegt auf beiden Ufern desDnipro, der nach Süden demSchwarzen Meer entgegen fließt. Das rechte, westliche Flussufer mit dem historischen Stadtzentrum ist von zahlreichen, ursprünglich bewaldeten, kleinen Hügeln desDniprohochlandes geprägt. Ein ständiges Auf und Ab sowieKastanienbäume sind typisch für die Kiewer Innenstadt. Die Hügel fallen hier steil zum Fluss ab. Weiter im Norden – im StadtteilPodil – besteht ein flacher und breiter, bebauter Uferstreifen.
Das linke, östliche Flussufer wurde erst im 20. Jahrhundert erschlossen. Im Gegensatz zur gegenüberliegenden Seite ist es flach und vonWaldsteppe geprägt. Hier finden sich auch zahlreiche Seen. Einige kleine Nebenflüsse, wie dieLybid, münden innerhalb des Stadtgebietes in den Dnipro. Dieser verzweigt sich im Stadtgebiet in zahlreiche Wasserläufe. DieTruchaniw-Insel und weitere größere Inseln, die kaum bebaut wurden, dienen als Naherholungsgebiete.
Das Klima in Kiew ist ein kontinentales Klima, in derKlimaklassifikation nachKöppen ist es als DfB eingeordnet, das heißt, (D) der kälteste Monat hat eine Temperatur von weniger als −3 °C, der wärmste Monat liegt über 10 °C, (f) alle Monate sind feucht und (B) die Temperatur liegt unter 22 °C, es gibt aber noch mindestens vier Monate, die wärmer als 10 °C sind. Die Sommer sind warm mit Durchschnittstemperaturen von 19,3 bis 25,3 °C in den Monaten Juni, Juli und August. Die kältesten Monate sind Dezember, Januar und Februar mit Durchschnittstemperaturen von −4,6 bis −1,1 °C. Am 31. Juli 1936 wurde die Rekordhöchsttemperatur von 39,4 °C gemessen. Die tiefste gemessene Temperatur war −32,2 °C am 9. Februar 1929. Der Schnee bedeckt den Boden durchschnittlich 97 Tage und die Schneehöhe erreicht im Februar eine durchschnittliche Höhe von 20 cm (Maximum 440 cm). Die durchschnittliche Anzahl der frostfreien Tage beträgt 180 Tage. Kiew war üblicherweise von Mitte November bis Ende März mit Schnee bedeckt, wobei dies in den letzten Jahren rückläufig ist. Die Niederschläge betragen durchschnittlich 618 mm pro Jahr und sind über das ganze Jahr verteilt (zwischen 38 und 68 mm je nach Monat), mit den höchsten Werten im Sommer. Die Anzahl der Sonnenstunden liegt bei durchschnittlich 1843 Stunden mit einem deutlichen Maximum im Sommer und einem Minimum zwischen November und Februar.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Kiew
Nach der offiziellen Volkszählung in der Ukraine lebten im Jahr 2001 in Kiew etwa 82,2 %Ukrainer und 13,1 %Russen. Daneben gibt es kleine Minderheiten anderer Nationalitäten und Volksgruppen (Belarussen,Polen,Armenier,Juden und andere).
Heutzutage wird in Kiew hauptsächlich auf Ukrainisch und Russisch gesprochen, wobei die Tendenz besteht, dass Ukrainisch vorherrscht.Die Invasion Russlands in die Ukraine löste eine neue Ukrainisierungswelle in der Stadt aus, immer mehr Menschen sprechen lieber Ukrainisch. Laut einer Umfrage des International Republican Institute im April–Mai 2023 wurde Ukrainisch zu Hause von 59 % der Stadtbevölkerung gesprochen, Russisch von 38 %.[16][17]
Laut Umfragen der Rating Sociological Group aus dem Jahr 2017 wurdeUkrainisch zu Hause von 30 % der Stadtbevölkerung gesprochen,Russisch von 33 %, Ukrainisch und Russisch zu gleichen Teilen von 36 %, Ukrainisch und eine andere Sprache zu gleichen Teilen von 1 %.[18]
Die Sprachensituation Kiews hat sich im Laufe der Geschichte mehrfach grundlegend verändert.
Zur Zeit derKiewer Rus wurde in KiewAltostslawisch gesprochen, aus dem sich das moderne Ukrainisch (sowie das Russische) entwickelte. Unter dem EinflussPolen-Litauens hielt diepolnische Sprache spätestens ab dem 16. Jahrhundert Einzug in Kiew und wurde noch Anfang des 19. Jahrhunderts von einem großen Teil der Kiewer Stadtbevölkerung gesprochen.[19] Bereits im 17. Jahrhundert wurde Kiew jedoch Teil desRussischen Reichs, parallel dazu wurde das Russische von staatlicher Seite eingeführt und avancierte allmählich zur dominierenden Sprache Kiews. Im Jahr 1902 sprachen von den damals 319.000 Einwohnern noch etwa 20.000 Polnisch.[20] Mit Ausnahme einiger kurzer Unterbrechungen wurde in Kiew auch zur Zeit derSowjetunion das Russische gegenüber dem Ukrainischen bevorzugt und das Ukrainische immer weiter verdrängt. In den 1980er Jahren war Kiew zum großen Teil russischsprachig.
Nach demZerfall der Sowjetunion und seit der Unabhängigkeit der Ukraine ist jedoch wieder eine Tendenz zum Ukrainischen erkennbar.
Bei einer öffentlichen Befragung 2005 haben insgesamt 64 % der KiewerUkrainisch und 34 %Russisch als ihre Muttersprache genannt.[21] Diese Zahlen sind jedoch nur bedingt aussagekräftig und geben nur teilweise Aufschluss über die im Alltag bevorzugte Sprache, da viele Ukrainer unter dem Begriff Muttersprache einfach nur ihre nationale Sprache verstehen und nichtMuttersprache im linguistischen Sinn.
Eine Studie aus demselben Jahr, mit anderer Fragestellung, ergab für Kiew davon abweichende Zahlen.[22] Dabei erklärten 41,2 % der Befragten, sowohl Russisch als auch Ukrainisch im Alltag zu nutzen, 39,9 % der Befragten bedienten sich ausschließlich des Russischen und 18,1 % sprachen in der Regel nur Ukrainisch.
Die Schreibweise der Stadt Kiew imkyrillischen Alphabet lautet auf Ukrainisch „Київ“, auf Russisch „Киев“. Die im Deutschen etablierte Schreibweise „Kiew“ kann als Ergebnis einerTranskription der russischen Schreibweise in das lateinische Alphabet der deutschen Sprache aufgefasst werden.[23] Mit Blick auf ihre Unabhängigkeit von derSowjetunion bevorzugt die Ukraine deshalb auf den ukrainischen Namen zurückgehende Schreibweisen. Dagegen einigten sich deutsche Nachrichtenagenturen noch im Jahr 2014 auf die Weiterverwendung der Bezeichnung „Kiew“.[24] Nach demrussischen Überfall auf die Ukraine 2022 begannen einige deutsche Medien, die von der ukrainischen Schreibweise abgeleitete deutsche Transkription „Kyjiw“ zu verwenden.[25][26] ImDuden werden beide Bezeichnungen, sowie als alternative Schreibweisen „Kyiv“ und „Kyïv“ geführt.[27][28] Angesichts des Umstands, dass viele ukrainische Städtenamen „tief im Bewusstsein verwurzelt“ seien und demnach „die Loslösung ukrainischer Namen von ihrem postkolonialen Erbe nicht unproblematisch sein werde“, rät die ÜbersetzerinClaudia Dathe zu einer „Übergangszeit“.[29]
Dasösterreichische Außenministerium nutzt seit 2022 offiziell die SchreibweiseKyjiw.[30][31] DieTaz meldete am 24. Februar 2023 unter dem TitelKyjiw statt Kiew – Ukrainisch für Fortgeschrittene: „Die taz nutzt nun die ukrainische Schreibweise für Kyjiw anstelle der russischen. Dass noch wenige hier sie kennen, liegt an fehlendem Wissen über die Kultur.“[32] DasAuswärtige Amt teilte am 23. Februar 2024 die Umstellung auf „Kyjiw“ mit.[33][34][35] DerSpiegel[36] und dieZeit[37] haben am 30. Oktober 2024 die Schreibweise aufKyjiw geändert.
International wird statt „Kiev“ seit 2014 ebenfalls vermehrt die Schreibweise „Kyiv“ genutzt. Diese entspricht dem ukrainischen StandardNational 1996 zurUmschrift, der insbesondere bei Ortsnamen verwendet wird. Die Umbenennung wurde 2018 durch die Online-KampagneKyivNotKiev desukrainischen Außenministeriums forciert.[38] Medienunternehmen wieReuters,CNN,BBC News,Al Jazeera, eine Reihe von bedeutenden englischsprachigen Zeitungen sowie dieenglischsprachige Wikipedia verwenden den Namen „Kyiv“.[39]
LautNestorchronik wurde Kiew von dendrei Brüdern Kyj, Schtschek und Choryw sowie ihrer Schwester Lybid aus dem Stamm derPoljanen gegründet, die auf drei Anhöhen Dörfer bauten. Sie errichteten noch eine Festung, die sie nach dem ältesten Bruder benannten („Kiew“ = ‚Stadt von Kyj‘, ukrainisch:Kyjiw). Dies soll spätestens am Anfang des 6. Jahrhunderts geschehen sein, da der Name des ostslawischen Fürsten Kyj in dieser Zeit inbyzantinischen Chroniken erwähnt wurde.
Einigen westlichen, aber auch einigen ukrainischen Historikern (Kevin Alan Brook,Omeljan Pritsak) zufolge soll Kiew stattdessen um 840 von muslimischen Söldnern imchasarischen Heer als chasarische Garnison im Poljanenland gegründet worden sein, der Name der Stadt sei wie diese Söldner ostiranischen Ursprungs. Diese Theorie widerspricht jedoch Chroniken warägischer Herrscher aus dieser Periode.
Unabhängig von der Gründungsfrage ist gesichert, dassKiew im chasarischen Reich eine wichtige Grenz- und Handelsstadt war, die im Fernhandel zwischen der chasarischen HauptstadtAtil und mitteleuropäischen Städten, wieRegensburg eine Schlüsselrolle einnahm. Handelsrouten wie diese wurden von den jüdischen Kaufleuten, denRadhanim, geprägt und machten Kiew am Ende des 9. Jhd. zu einem wichtigen Handelszentrum.[41]
Die Stadt hatte eine strategische Lage am Handelsweg von der Ostsee zum Schwarzen Meer, demWeg von den Warägern zu den Griechen. Mitte des 9. Jahrhunderts herrschten in ihr diewarägischen FürstenAskold und Dir, bevor sie vonRuriks FeldherrnOleg von Nowgorod 882 getötet wurden. Dieser vereinigte den gesamten Herrschaftsbereich der Waräger (Rus) entlang des Handelsweges und machte Kiew zur fürstlichen Residenz derRus. 988 initiierte der GroßfürstWladimir I. den Übertritt der bis dahin heidnischen Rus zumorthodoxen Christentum byzantinischer Prägung. Dieser Akt war durch eine Massentaufe der Kiewer Bevölkerung imDnipro und den Sturz der alten Götzen in den Fluss gekennzeichnet. Unter Wladimirs SohnJaroslaw dem Weisen wurde Kiew stark ausgebaut. Neben zahlreichen neuen Kirchen und Klöstern wurde die erste ostslawische Bibliothek gegründet. Die aktive Heiratspolitik und der Ausbau der Stadt machten sie in ganz Europa bekannt. Damit erreichte Kiew im 11. und 12. Jahrhundert den Höhepunkt seiner Entwicklung und wurde eine der größten StädteEuropas.
Nach dem Tod Jaroslaws begannen Erbfolgekämpfe, die sich auf die Stadt negativ auswirkten und zu wiederholten Eroberungen und Zerstörungen führten. So wurde Kiew 1169 durch FürstAndrei Bogoljubski vonWladimir-Susdal erobert. Statt sich dort niederzulassen, nahm er den bis dahin an Kiew gebundenen Großfürstentitel mit nach Norden in seine Residenz beiWladimir. Damit setzte sich der Zerfall des Kiewer Reichs fort. Dass Kiew nicht mehr Sitz des Großfürsten war, bedeutete nicht den Untergang der Stadt, da die Metropoliten der russisch-orthodoxen Kirche noch bis Ende des 13. Jahrhunderts in Kiew residierten. 1240 wurde Kiew im Zuge dermongolischen Invasion der Rus nach fast zehnwöchiger Belagerung von den TruppenBatu Khans erobert. Fast alle Einwohner wurden getötet und nahezu alle Gebäude niedergebrannt. Es wurde berichtet, dass von der großen und dichtbesiedelten Stadt nur noch 200 Häuser gestanden haben sollen. Nach einer erneuten Vernichtung der Stadt verließ der orthodoxe Metropolit 1299 Kiew und zog nach Wladimir.
1320/1365 kam Kiew infolge derSchlacht am Irpen und derSchlacht am Blauen Wasser an Litauen. Zunächst genoss dasFürstentum Kiew, das noch aus der Zeit derKiewer Rus stammte, eine gewisse Autonomie innerhalb Litauens. Dessen Herrscher fürchteten allerdings Separationsbestrebungen und lösten das Fürstentum auf. 1482 wurde Kiew vom KrimkhanMeñli I. Giray verwüstet. Zwischen 1492 und 1497 wurde in Kiew dasMagdeburger Recht eingeführt, eine Form des Stadtrechts, die ihren Ursprung in der Stadt Magdeburg hat und von dort aus erheblichen Einfluss auf die Stadtrechte in Ostmitteleuropa und Osteuropa entfaltete.[42] Die Stadt wurde 1569 zu einerpolnisch-litauischen Provinzhauptstadt (Woiwodschaft Kiew). Nach der 1596 erfolgtenKirchenunion von Brest wurde Kiew zum Schauplatz eines konfessionellen Kampfes zwischen den Katholiken und den Unierten einerseits und denOrthodoxen andererseits, die eineoktroyierte Unterordnung unter den Papst ablehnten. Im Jahr 1632 wurde mit dem KiewerMohyla-Collegium die erste Hochschule im ostslawischen Raum begründet.
Bis zumVertrag von Andrussowo im Jahre 1667 gehörte Kiew zur Polnisch-Litauischen Adelsrepublik.
1708 wurde Kiew Teil desGouvernements Kiew und dessen Verwaltungssitz.[43] Die russischen Militärbehörden begannen mit dem systematischen Ausbau der Stadt zu einerFestung. Zentrale Maßnahme war der 1706 begonnene Bau der Pechersker Zitadelle. Im 19. Jahrhundert wurde die Festung durch den Bau mehrerer Außenwerke erheblich erweitert.
Um 1800 gewann der Klassizismus an Einfluss auf die Stadtplanung. Ein herausragendes Beispiel dieser Epoche ist das Kontraktowa-Platz-Ensemble im Stadtteil Podil. Nach dem verheerendenGroßbrand im Stadtteil Podil von 1811, wurde der Stadtteil nach Plänen der Architekten William Heste und Andrey Melensky neu gestaltet. Die zuvor geschwungenen Straßen wichen einem rechtwinkligen Raster, das bis heute erhalten ist. In diesem Zuge entstand auch dasHostynyj Dwir, ein Handelskomplex, der zwischen 1809 und 1813 nach Entwürfen von Luigi Rusca errichtet wurde.
Besonders KaiserNikolaus I., der Kiew liebevollJerusalem der russischen Erde nannte, tat nach seinem Regierungsantritt 1825 viel dafür, dass Kiew zu einem wichtigen Handels-, Verkehrs- und Industriezentrum desRussischen Reiches ausgebaut wurde. Unter anderem ließ er dieSt.-Wladimir-Universität, die heutige Nationale Taras-Schewtschenko-Universität Kiew, gründen und initiierte den Bau der massivenNikolaus-Kettenbrücke über den Dnipro. Im Jahr 1888 feierte die Stadt mit großem Pomp den 900. Jahrestag derChristianisierung der Rus. Diesem Jahrestag wurde die Errichtung derWladimirkathedrale imbyzantinischem Stil gewidmet.
Als erste Stadt des Russischen Reiches erhielt Kiew 1892 eine elektrischeStraßenbahn. Um 1900, am Ende der Amtszeit von BürgermeisterStepan Solskyj, hatte die Stadt etwa 250.000 Einwohner, und die Einwohnerzahl stieg in den nächsten Jahren weiter massiv an. Im Jahre 1911 wurde in Kiew der russische MinisterpräsidentPjotr Stolypin von einem Anarchisten erschossen.
Nach derFebruarrevolution 1917 bildete sich in Kiew dieZentralna Rada, die am 25. Januar 1918 die Unabhängigkeit und Souveränität der Ukraine verkündete. Am 8. Februar 1918 eroberten dieBolschewiki die Stadt, die aber schon am 3. März 1918 im Rahmen derOperation Faustschlag von deutschen Truppen besetzt wurde.
Panorama der Stadt, 1918
Das harte Besatzungsregime und die Ausbeutung der Ukraine brachte viele Ukrainer gegen die Deutschen auf, am 30. Juli 1918 fiel OberbefehlshaberHermann von Eichhorn zusammen mit seinem Adjutanten in Kiew einem Bombenattentat zum Opfer. Die deutschen Truppen zogen nach demWaffenstillstand von Compiègne Mitte November 1918 wieder ab. Kiew war bis 1920 Schauplatz von Kämpfen im Rahmen desRussischen Bürgerkriegs, hier entstanden auch die kurzlebigen ukrainischen NationalstaatenUkrainische Volksrepublik undUkrainischer Staat.[44]
Ab 1920 war Kiewsowjetisch und zunächst nur Verwaltungssitz des 1925 aufgelösten Gouvernements Kiew. Nach der Bildung desOkrugs Kiew 1923 und derOblast Kiew 1932 war Kiew auch deren Verwaltungssitz.[43] Am 19. Januar 1934 wurde die Stadt an Stelle vonCharkow zur Hauptstadt derUkrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik (SSR) und am 24. Juni 1934 zog die Regierung hierhin um. Im Verlauf der 1930er Jahre wurden in Kiew viele historische Bauten von den sowjetischen Behörden vernichtet. InBykiwnja, einem Waldgebiet im Osten der Stadt, wurden während desStalinismus etwa 130.000 Menschen ermordet.[45]
Kiew im Zweiten Weltkrieg
Vor dem deutschenÜberfall auf die Sowjetunion zählte die Stadt 350.000Juden, von denen die meisten rechtzeitig vor dem Einmarsch derWehrmacht fliehen konnten, so dass beim Einmarsch im September 1941 nur noch 30 % der Juden in der Stadt (ca. 100.000) lebten. Während der deutschenOkkupation imDeutsch-Sowjetischen Krieg, vom 19. September 1941[46] bis zum 6. November 1943, wurden von den Besatzern 120.000 bis 160.000 sowjetische Kriegsgefangene und Zivilisten (vor allem Juden) in Kiew ermordet. Mehr als 33.000 Juden fielen allein dem Massaker vonBabyn Jar bei Kiew am 29. und 30. September 1941 zum Opfer. 1942 wurde am Nordrand der Stadt dasKZ Syrez errichtet.
Großen Schaden nahm die Stadt kurz nach derSchlacht um Kiew durch einen verheerenden Großbrand, der am 24. September 1941 durch ferngezündete sowjetische Sprengsätze ausgelöst wurde und erst am 29. September unter Einsatz der deutschen und einheimischenFeuerwehr durch das Sprengen vonBrandschneisen gelöscht werden konnte.[47] In einerzweiten Schlacht um Kiew wurde die Stadt von derRoten Armee am 6. November 1943 nach 778 Tagen deutscher Besetzung befreit. In der Stadt bestand (bis 1954) dasKriegsgefangenenlager62 fürdeutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs, dazu das Kriegsgefangenenhospital3201. Es gab mehrere Friedhöfe für Kriegsgefangene, der größte nördlich der Stadt mit etwa 20.000 Toten.[48]
Kiew wurde 1946 aus der Oblast Kiew ausgegliedert und zur republikunmittelbaren Stadt erhoben.[49] 1965 erhielt Kiew die Auszeichnung einerHeldenstadt.
In der Nachkriegszeit wurde die kriegszerstörte Großstadt rasch wiederaufgebaut, hohe Verdienste hat sich hierbei der russische ArchitektAlexander Wassiljewitsch Wlassow erworben in Zusammenarbeit mit dem deutsch-sowjetischen ArchitektenWerner Schneidratus. Die Stadt setzte ihr schnelles Bevölkerungswachstum fort. Insbesondere die ZentralstraßeChreschtschatyk und der heutigeMajdan Nesaleschnosti (damalsKalininplatz, späterPlatz der Oktoberrevolution) wurden monumental erweitert und umgebaut. Nach dem Moskauer Vorbild entstand dieKiewer Metro. Zur Erinnerung an den Sieg im Deutsch-Sowjetischen Krieg wurde auf der hohen rechten Dnipro-Seite die riesigeMutter-Heimat-Statue erbaut.
1982 fanden die Feierlichkeiten des 1500-jährigen Bestehens von Kiew statt. 1986 wurde die Stadt von derTschernobyl-Katastrophe schwer getroffen.
Das Stadtgebiet wurde am 4. April 1978 um 110,7 Hektar, am 5. März 1982 um 624,3 Hektar und am 26. August 1988 um 3440 Hektar des Kiewer Umlandes erweitert.[50]
Im Jahr 1991 wurde die damals zurUSSR bzw.UdSSR gehörende Stadt nach demReferendum über die Unabhängigkeit der Ukraine Staatsgebiet der Ukraine. Das Referendum ergab, dass von den Wählern in Kiew 5 % gegen und 92 % für die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion stimmten.
Infolge der Unabhängigkeit kam es zur Wiedererrichtung zahlreicher während der Periode desStalinismus zerstörter Bauwerke, etwa desMichaelsklosters und derChristi-Geburt-Kirche im StadtteilPodil. Ab November 2004 wurde die Innenstadt zum Schauplatz der Massenproteste gegen die Fälschungen bei derPräsidentschaftswahl 2004, die schließlich zurOrangen Revolution führten. Von Dezember 2013 bis Ende Februar 2014 war die Stadt Schauplatz des „Euromaidan“, einer Protestbewegung gegen die ukrainische Regierung, was zu deren Sturz führte. Nachdem Russland dieKrim annektiert hatte, gab es seinen Widerstand gegen eineOSZE-Beobachtermission in der Ukraine auf und am 21. März 2014 wurden Beobachter in die Stadt entsandt.[51][52] Am 9. Oktober 2019 gründeten 19 Gemeinden dieKiew-Agglomeration (Київська агломерація), um die sozioökonomische Entwicklung und den Ausbau der Infrastruktur des Ballungsraums zu beschleunigen und die Investitionsattraktivität des Großraums Kiew mit mehr als 4 Millionen Einwohnern zu erhöhen.[53][54]
Am 24. Februar 2022 begannen russische Truppen auf Befehl von Präsident Putin denrussischen Überfall auf die Ukraine.Seit dem ersten Tag des Überfalls bombardierten sie Kiew aus der Luft.Die Stadt war ein Hauptziel der Invasion, bis sich die russischen Truppen Anfang April 2022 nach erfolglosen Kämpfen um Kiew aus dem gesamten Norden des Landes zurückzogen. Dennoch ist Kiew weiterhin regelmäßig Ziel russischer Luftangriffe (Stand September 2024).
In Kiew gibt es zahlreiche Theater und Studios, wie zum BeispielNationales Iwan-Franko-Schauspielhaus,Nationaltheater des russischen Dramas Lessja-Ukrajinka, Theater „PoeT“, Theater am Podol, Kiewer Akademisches Junges Theater, Kiewer Staatliches Akademisches Puppentheater, Kiewer Städtisches Akademisches Puppentheater, Kiewer Staatliches Akademisches Drama- und Comedy-Theater am linkenDnipro-Ufer, Kiewer Varietätstheater, Theater „Silver Island“. Alle diese Kultureinrichtungen liegen im Zentrum Kiews.
In Kiew gibt es professionelle Chöre, wie die Nationale Akademische Kapelle der Ukraine „Dumka“, denNationalen ukrainischen Hryhorij-Werowka-Volkschor, die Lewko-Rewuzkyj-Männerchorkapelle der Ukraine, die Nationale Akademische Chorkapelle der NAN-Ukraine „Goldenes Tor“, die Kammerchöre „Kiew“, „Khreshchatyk“, „Credo“, die Chorkapelle der Jungen und jungen Männer „Glocke“ und andere.
Die Konzerte der Unterhaltungsmusik finden im Palast der Ukraine, im Sportpalast, im Oktoberpalast, im Ukrainischen Haus, im Kulturhaus der KPI, im Zentralen Künstlerhaus, im FreeDom-Konzertsaal und in anderen Hallen statt. In der warmen Jahreszeit gibt es Konzerte und Festivals der ukrainischen Ethno- und Rockmusik auch aufSpiwotsche pole (deutsch: Lieder- oder Sängerfeld), einem Platz für Konzertaufführungen im Pechersky-Landschaftspark.
In Kiew finden Veranstaltungen mit den unterschiedlichsten kulturellen Ausrichtungen statt. Regelmäßig werden in Kiew Musikfestivals abgehalten, insbesondere für akademische Musik – dasKiew-Musikfest, dasForum für junge Musik,Musikalische Premieren der Saison, das KlaviermusikfestivalVladimir Krainev invites, das Festival für ChormusikGoldenes Kiew, sowie Festivals für Popmusik –Chervona Ruta (ukrainischЧервона рута)[59],Kraina Mriy (ukrainischКраїна Мрій)[60] und andere.
Ein integraler Bestandteil des Musiklebens der Hauptstadt sind periodische Musikwettbewerbe: Internationaler Wettbewerb für junge Pianisten in Erinnerung anVladimir Horowitz[61], InternationalerStefan-Turczak-Wettbewerb für Dirigenten, InternationalerMykola-Leontowytsch-Wettbewerb für Chöre, InternationalerSalome-Kruschelnytska-Wettbewerb für Opernsängern, InternationalerHnat-Chotkewytsch-Wettbewerb für Künstlern auf ukrainischen Volksinstrumenten sowie InternationalerMykola-Lyssenko-Musikwettbewerb.
DerKiewer Stadtrat (Київська міська рада) ist das höchste politische Organ der Stadt und nimmt in der „Stadt mit Sonderstatus“ kommunalpolitische Aufgaben wahr.Die Mitglieder desStadtrates werden indirekter Wahl auf fünf Jahre durch die Bevölkerung der Stadt gewählt. Der ebenfalls direkt gewählteBürgermeister Kiews ist der Vorsitzende des Stadtrates.
Heute ist der am 25. Mai 2014 mit 57,4 % der Stimmen im ersten Wahlgang gewählteVitali Klitschko Bürgermeister und somit Vorsitzender des Stadtrates.[63]
Bei denKommunalwahlen in der Ukraine 2015 fanden in Kiew zwei Wahlgänge zur Bürgermeisterwahl statt. Im ersten Wahlgang erreichte Vitali Klitschko 40,57 % der Stimmen (353.312 total),Boryslaw Beresa (Борислав Юхимович Береза) 8,85 % (77.029 total),Oleksandr Omeltschenko 8,47 % (73.724 total),Wolodymyr Bondarenko (Володимир Дмитрович Бондаренко) 7,86 % (68.460 total) undSerhij Hussowskyj (Сергій Михайлович Гусовський) 7,72 % (67.197 total).[64] Da keiner der Kandidaten eine absolute Mehrheit erhielt, wurde ein zweiter Wahlgang notwendig, der am 15. November 2015 stattfand. Bei der Stichwahl wurde Vitali Klitschko mit 66,5 % gegenüber 33,5 %, die Boryslaw Beresa erhielt, im Amt des Bürgermeisters bestätigt.[65]
Bürgermeister/Stadtoberhäupter von Kiew mit ihren Amtszeiten nach 1943 sind
Die Nähe von Kohle und Stahl (Donezbecken) hat in Sowjetzeiten einen breiten Maschinenbausektor entstehen lassen. In Kiew wurden Flugzeuge, Flussschiffe und Motorräder hergestellt. Zu den Spitzenerzeugnissen der Sowjetunion zählten Foto- und Filmgeräte aus Kiew.[71]
In Kiew sind alle Ministerien sowie die Hauptverwaltungen der meisten großen Unternehmen der Stahlindustrie, des Maschinen- und Fahrzeugbaus, des Flugzeugbaus (Antonow im StadtteilSwjatoschyn mit 14.000 Beschäftigten), der Chemieindustrie, der Nahrungs- und Genussmittelindustrie (Roshen), der Solarindustrie, der Gas- und Ölgesellschaften, der Energieerzeuger sowie des Luftverkehrs und der Finanzwirtschaft angesiedelt. Ein Hersteller von optischen und feinmechanischen Geräten ist dasArsenal-Werk.
Es gibt (Stand 22. Mai 2017) keine städtische Touristeninformation in der Stadt, am Flughafen oder amBahnhof. Private Agenturen übernehmen die Vermittlung von Hotelzimmern, Autovermietungen oder Stadtführungen. Derzeit gibt es für Touristen der Europäischen Union keine Visumpflicht. Ein gültiger Reisepass ist jedoch zur Einreise notwendig.
Kiew ist Anziehungspunkt für den Tourismus, wirtschaftliches Zentrum und nebenLemberg undOdessa kultureller Mittelpunkt des Landes. Kiew ist einer der wichtigsten VerkehrsknotenpunkteOsteuropas als Schnittpunkt der VerkehrswegeIstanbul/Athen–Sofia–Kiew–Minsk/Moskau undWesteuropa–Kaukasus. Außerdem hat Kiew einenFlusshafen amDnipro, der von derNordbrücke und sieben weiteren Brücken innerhalb des Stadtgebietes überbrückt wird.
Zahlreiche internationale Eisenbahnverbindungen führen zumHauptbahnhof (Kyjiw-Passaschyrskyj) in Kiew, unter anderem aus Russland, Polen, Ungarn, Belarus, Moldawien, Österreich und der Slowakei. Kiew hatte ferner Zugang zurTranssibirischen Eisenbahn, hier gab es die vermutlich weltlängste Eisenbahnverbindung Kiew –Wladiwostok.
Kiew wird von drei Flughäfen bedient. Der kleinere und ältere der beiden Passagierflughäfen,Kiew-Schuljany, liegt im Stadtgebiet und wird überwiegend von Privat-Jets genutzt. Die Firma Wizz Air sowie einige ukrainische Chartergesellschaften bieten Flüge ins In- und Ausland an. InBoryspil, etwa 15 km östlich der Stadtgrenze beziehungsweise 30 km südöstlich des Zentrums, liegt der größereFlughafen Kiew-Boryspil (nach russischer Schreibweise auch als Borispol bekannt), der deutlich mehr Verbindungen hat und von den meisten internationalen Linien angeflogen wird. DerFlughafen Kiew-Hostomel ist außerdem ein internationaler Frachtflughafen in der nordwestlichen VorstadtHostomel (russ. Gostomel). DerFlugplatz Swjatoschyn westlich der Stadt ist der Werksflugplatz des FlugzeugherstellersAntonow.
Dem innerstädtischen Verkehr dienenTrolleybusse,Busse und dieStraßenbahn des städtischen VerkehrsbetriebsKyjiwpastrans, außerdemMarschrutkas (Kleinbus-Linientaxen), dieS-Bahn und dieMetro. Letztere besitzt drei die Stadt durchkreuzendeLinien. Im Berufsverkehr verkehrt die Metro zum Teil im 90-Sekunden-Takt, sonst alle zwei bis vier Minuten. Abends können es auch 7–10 Minuten sein, nach 23 Uhr bis zu 12–15 Minuten. Nachts (von etwa Mitternacht bis etwa 5:45 morgens) ist die Metro geschlossen. Außerdem verbindet eineStandseilbahn(Funikuler) den StadtteilPodil am Dnipro-Ufer mit dem Stadtzentrum.
Der bekannteste Sportverein der Stadt und der Ukraine istDynamo Kiew. Der 1927 gegründete Club zählte mit 13Meistertiteln und 9Pokalsiegen zu den erfolgreichsten Vereinen der Sowjetunion. Auf internationaler Ebene gewann Dynamo Kiew in den Jahren1975 und1986 jeweils denEuropapokal der Pokalsieger. Nach der Unabhängigkeit der Ukraine war Dynamo zunächst der dominierende Verein des Landes, seit den 2000er-Jahren teilt sich Dynamo Kiew die nationale Vormachtstellung mitSchachtar Donezk aus dem Osten des Landes.
Die herausragende Kiewer Persönlichkeit des Sports warWalerij Lobanowskyj, langjähriger Spieler und Trainer von Dynamo Kiew. Als Trainer stand er bei beiden Europapokalerfolgen des Vereins an der Seitenlinie und war darüber hinaus u. a. auch Trainer dersowjetischen Nationalmannschaft. Mit dem Team erreichte er bei derEuropameisterschaft 1988 das Endspiel und war später auch Trainer derukrainischen Nationalmannschaft. Nach seinem Tod im Jahr 2002 wurde dasDynamo-Stadion nach ihm benannt, langjährige Heimspielstätte des Vereins, recht zentral unweit desMajdan gelegen und mit einem Fassungsvermögen von knapp 17.000 Zuschauern.
Die größte Sportstätte der Stadt ist das rund 70.000 Zuschauer fassendeOlympiastadion. Ebenfalls recht zentral in der Stadt gelegen, dient die 1923 erbaute und später mehrfach renovierte Arena alsNationalstadion und seit 2011 zudem als Heimspielstätte der Dynamo-Fußballer. Im Rahmen derFußball-Europameisterschaft 2012 fanden hier fünf Spiele statt, darunter das Finale zwischenSpanien undItalien, das die Spanier mit 4:0 gewannen. Von 1968 bis zu deren Rückbau im Jahr 2003 befand sich am Nationalstadion mit demTramplin Olimpijskiy eine Skisprungschanze der Kategorie K80.
Berühmte Söhne und Töchter Kiews sind unter anderem der SchriftstellerMichail Bulgakow (1891–1940), die FilmregisseurinMaya Deren (1917–1961), die SchauspielerinMilla Jovovich (* 1975), der MalerKasimir Malewitsch (1879–1935), die israelische MinisterpräsidentinGolda Meir (1898–1978) und der LuftfahrtpionierIgor Sikorski (1889–1972).
↑Gaby Coldewey:Kyjiw statt Kiew: Ukrainisch für Fortgeschrittene. In:Die Tageszeitung: taz. 24. Februar 2023,ISSN0931-9085 (taz.de [abgerufen am 4. Februar 2025]).
↑Mathieu von Rohr:SPIEGEL - in eigener Sache: Kyjiw statt Kiew. In:Der Spiegel. 30. Oktober 2024,ISSN2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 30. Oktober 2024]).
↑Olivia Kortas:Hauptstadt der Ukraine: Aus Kiew wird Kyjiw. In:Die Zeit. 30. Oktober 2024,ISSN0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 30. Oktober 2024]).
↑Kyjïv. In: Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa. Universität Oldenburg, 21. August 2015, abgerufen am 5. März 2022.
↑Andreas Roth:Chasaren – Das vergessene Großreich der Juden. S. 107 f. Melzer Verlag, Neu-Isenburg 2006.
↑Horst Boog, Jürgen Förster,Joachim Hoffmann, Ernst Klink,Rolf-Dieter Müller,Gerd R. Ueberschär:Der Angriff auf die Sowjetunion (= Militärgeschichtliches Forschungsamt [Hrsg.]:Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg.Band4). 2. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1987,ISBN 3-421-06098-3,S.515 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – Bei den Sprengtrupps handelte es sich um das Pionierbataillon 99, Teile der 99. Leichten Division und71. Infanteriedivision).
↑Erich Maschke (Hrsg.):Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962–1977.