Speyerbach
Speyerbach Hauptstrang-Oberlauf:Erlenbach Unterlaufabschnitt:Gießhübelbach | ||
![]() Wehr in Erfenstein | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 2378 | |
Lage | Pfälzerwald
| |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Rhein →Nordsee | |
Ursprung | nominelle Quelle nachPWV: Hangquelle beimSpeyerbrunner Woog 49° 20′ 59″ N,7° 52′ 13″ O49.3496637.870374 Quelle des Hauptstrang-Oberlaufs Erlenbach: | |
Quellhöhe | Quelle des Hauptstrang-Oberlaufs Erlenbach: ca. 464 m ü. NHN[1]
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Hangquelle beim Speyerbrunner Woog: ca. 297 m ü. NHN[2] | ||
Mündung | inSpeyer von links in denRhein49.3194488.44948391Koordinaten:49° 19′ 10″ N,8° 26′ 58″ O 49° 19′ 10″ N,8° 26′ 58″ O49.3194488.44948391 | |
Mündungshöhe | ca. 91 m ü. NHN[3] | |
Höhenunterschied | ca. 373 m | |
Sohlgefälle | ca. 6,3 ‰ | |
Länge | 59,5 km[4] (mit Hauptstrang-OberlaufErlenbach) | |
Einzugsgebiet | 595,806 km²[4][5] | |
Abfluss am Pegel Neustadt Weinstraße[6] AEo: 312 km² Lage: 25,6 km oberhalb der Mündung | NNQ (20.07.1976) MNQ 1946/2009 MQ 1946/2009 Mq 1946/2009 MHQ 1946/2009 HHQ (25.05.1978) | 870 l/s 1,29 m³/s 2,22 m³/s 7,1 l/(s km²) 7,71 m³/s 19,5 m³/s |
Abfluss[7] AEo: 595,58 km² an der Mündung | MNQ MQ Mq MHQ | 970 l/s 3,03 m³/s 5,1 l/(s km²) 13,3 m³/s |
Durchflossene Stauseen | Augustenwoog,Speyerbrunner Woog | |
Einwohner im Einzugsgebiet | 130.000 | |
![]() Verlauf des Speyerbachs durch Pfälzerwald und Rheinebene zum Rhein | ||
Verrohrter MündungsarmGießhübelbach in Speyer |
DerSpeyerbach – früher auch, wie inSüddeutschland bei Gewässern häufig, in derweiblichen Formdie Speyer oder auchSpeierbach geschrieben – ist ein fast 60 km langer, insgesamt etwa ostwärts laufender,linkerNebenfluss desOberrheins in der RegionPfalz des BundeslandesRheinland-Pfalz. Er ist als GewässerII. Ordnung eingestuft.[8] Von kommunaler Seite ist für seine Betreuung derGewässer-Zweckverband Rehbach-Speyerbach zuständig, der 1985 gegründet wurde und seinen Sitz inLudwigshafen am Rhein hat.
Der Speyerbach ist wie auch dieQueich, die am Oberlauf Wieslauter genannteLauter und derSchwarzbach die Entwässerungsachse eines der vier großen Flusssysteme desPfälzerwalds. DenMittelteil dieses Gebirges gliedern der Speyerbach-Oberlauf und seine Nebenbäche mit einem verzweigten Talsystem. Auf seinem nach Südosten gerichteten unteren Lauf in derOberrheinischen Tiefebene ist der Speyerbach das stärkste Fließgewässer derVorderpfalz, obwohl er bei drei bedeutendenFlussbifurkationen jeweils einen Teil seiner Wassermenge verliert; die einer vierten fließt wieder zurück.
Überblick
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Von derhydrologischen Quelle (Hauptstrang-OberlaufErlenbach)[1] bis zurMündung[3] ist der Speyerbach 59,5 km lang, seinEinzugsgebiet umfasst knapp 596 km².[4] AmPegel inNeustadt an der Weinstraße, also beim Austritt aus dem Gebirge, führt er im Mittel rund 2,4 m³/s Wasser (MQ); der bisher gemessene Spitzenwert lag bei 19,5 m³/s am 25. Mai 1978.
In Neustadt zweigt in einer künstlich geschaffenen Bifurkation, demWinzinger Wassergescheid, nach links derRehbach ab. Dabei verbleiben dem Speyerbach nur zwei Drittel der vorherigen Wasserführung. Unterhalb des Neustadter OrtsteilsSpeyerdorf verliert er noch einmal Wasser an den nach links abzweigendenRanschgraben, dessen obere Abschnitte die Namen Erbsengraben, Waldgraben und Bruchgraben tragen und dessen Wasser später dem Rehbach zugutekommt.
AmHanhofer Wassergescheid wird nach links derWoogbach abgeleitet, das Wasserteilungsverhältnis wird dort meist mit 1:1 angegeben. Möglicherweise nimmt der Woogbach dem Speyerbach sogar mehr als die Hälfte[9] der Wasserführung weg; er fließt allerdings knapp vor der Mündung des Speyerbachs wieder zurück. Durch den Rücklauf und kleinere Zuflüsse aus der landwirtschaftlichen Feldbewässerung wächst der mittlere Abfluss des Speyerbachs bis zur Mündung auf gut 3 m³/s an.
Im Allgemeinen folgen die westlichen Nebenflüsse des Rheins in der Rheinebene deren natürlichemGefälle, indem sie nach Nordosten fließen. Hiervon abweichend verläuft der untere Speyerbach in südöstlicher Richtung am Südrand seines großenSchwemmfächers ausSedimenten; möglicherweise schon seit derRömerzeit, mindestens aber seit der Epoche derKarolinger vor 1200 Jahren wird der Bach in einem von Menschenhand geschaffenen Bett, das später an einigen Stellen zusätzlich modifiziert wurde, nachSpeyer geführt. Nachdem er sich, in seinem Speyerer Endabschnitt auch Gießhübelbach genannt, wieder mit dem Woogbach, der dort nach dem abgegangenenKloster derKlarissen als Nonnenbach bezeichnet wird, vereinigt hat, mündet er etwa 800 m weiter abwärts in denOberrhein.
Geographie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Verlauf
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Quellbereich
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Speyerbach-Quelle nachPWV unweit des Speyerbrunner Woogs
Der Hauptquellfluss[10]Erlenbach des Speyerbachs entspringt auf etwa464 m Höhe im zentralen Pfälzerwald wenig östlich derPfälzischen Hauptwasserscheide.[1] DieserHusarenbrunnen genannte Ursprung liegt auf der Gemarkung der zuWilgartswiesen gehörenden ExklaveHofstätten im Erlental nordwestlich des608,3 m hohenEschkopf-Massivs. Ähnliche Höhen haben auch die anderen Berge der MittlerenFrankenweide ringsum.
Im Unterschied zur Auffassung der heutigen Hydrologen verlegten Führungsmitglieder desPfälzerwald-Vereins Anfang des 20. Jahrhunderts den Speyerbach-Ursprung an den Südrand vonSpeyerbrunn, heute ein Ortsteil der GemeindeElmstein. Eine dort auf297 m Höhe[2] zutage tretende schwache49.3496637.870374297 Hangquelle samt ihrem wenige Meter kurzen Bächlein erklärten sie zur Speyerbachquelle und deren Mündungsweiher, den sich in294 m Höhe[11] erstreckenden und 70 m langen
49.3495797.87094294Speyerbrunner Woog, der damals Flosswoog[12] genannt wurde, zum Quellteich. Nebenan wurde derRitterstein 254 aufgestellt und mit einer entsprechenden Inschrift versehen. Dieser nominelle Speyerbach fließt zwar an dessen unterem Ende in den Woog, doch gespeist wird dieser hauptsächlich durch den um ein Vielfaches stärkeren Erlenbach, der zuvor 5 km Lauf durch ein enges Tal in nördlicher, am Ende mehr nordöstlicher Richtung zurückgelegt hat.
Wenige Meter unterhalb des Woogs mündet von links der wesentlich schwächereSchwarzbach in den Erlenbach. Dieser49.349617.87123293 Zusammenfluss auf einer Höhe von291 m[11] gilt jetzt als Beginn des Gewässers mit dem Namen Speyerbach.[10]
Oberer Speyerbach
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Hochspeyerbach-Mündung von links in den Speyerbach
Das Gewässer windet sich als Oberer Speyerbach[13] auf anfangs vorwiegend östlichem, später nordöstlichem Lauf zunächst durch dasElmsteiner Tal, wo zahlreiche kleinere Bäche den Hauptfluss verstärken. Dieser durchfließt nach der SiedlungMückenwiese den Hauptort der Gemeinde Elmstein und unmittelbar danach den OrtsteilAppenthal. 5 km bachabwärts mündet von rechts der starke, gut 11 km lange ZuflussHelmbach beimgleichnamigen Weiler, 2 km weiter beiBreitenstein von links der fast 7 km langeBreitenbach. Der Speyerbach passiert anschließend die zuEsthal gehörenden SiedlungenErfenstein undSattelmühle sowie den zu Lambrecht gehörenden WohnplatzIptestal.
Seinen wasserreichsten Nebenfluss, den gut 21 km langenHochspeyerbach, nimmt der Speyerbach am Ende seines Oberlaufs unterhalb vonFrankeneck von links auf. Ganz in der Nähe steht das KunstobjektWasserstein.
Mittlerer Speyerbach
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Speyerbach zwischen Lambrecht und Neustadt
Am Zusammenfluss mit dem Hochspeyerbach wendet sich der Speyerbach nach Südosten und fließt nun alsMittlerer Speyerbach[14] durch das breitereLambrechter Tal und die StadtLambrecht. Etwa 3 km unterhalb der Stadt erreicht das Gewässer die markante östliche RandhöheHaardt des Pfälzerwalds und durchbricht diese durch dasNeustadter Tal. Am westlichen Siedlungsrand von Neustadt an der Weinstraße beginnt dessen StadtviertelSchöntal. Links oberhalb des Taleinschnitts erstrecken sich derWolfsberg samtzugehörigem Naturschutzgebiet, rechts derKönigsberg, dasKaltenbrunner Tal und derNollenkopf mit demAfrikaviertel an seinem Nordhang.
Am Westrand der Neustadter Kernstadt wird derFloßbach nach links ausgeleitet. Beide Bachläufe wurden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts über weite Streckenverrohrt; erst nach dem Jahr 2000 wurden einige Gewässerteile wieder offengelegt. Der historischeKlemmhof in der Innenstadt wurde 2009 dadurch bekannt, dass alle rund 130 Bewohner für zwei Monateevakuiert werden mussten. HoherGrundwasserstand vom Speyerbach her sowieFehler, die bei Fundamentierung und Restaurierung der Bauten unterlaufen waren, hatten befürchten lassen, dass Gebäude einstürzen könnten.
Im StadtviertelWinzingen mündet der Floßbach nach knapp 1,6 km wieder zurück in den Hauptlauf. 200 m nordöstlich, am schon vor 1551 angelegten[9] Winzinger Wassergescheid, wird derRehbach nach links abgezweigt; dieser untere Mündungsarm des Speyerbachs erreicht den Rhein etwa 14 km nördlicher als der Speyerbach selbst. In der Gabelung zwischen den beiden sich trennenden Wasserläufen in Neustadt wurde in den 1960er Jahren der Neubau desKurfürst-Ruprecht-Gymnasiums errichtet und 1969 eingeweiht. Danach verlässt der Speyerbach das Siedlungsgebiet der Kernstadt, indem er am Nordrand des östlichsten ViertelsBranchweiler entlangfließt.
Bei der Querung von Neustadt passiert der Speyerbach das schmale, mitReben bestandene Hügelland beidseits derDeutschen Weinstraße, das gemeinhin alsHaardtrand bezeichnet wird; die Gegend nördlich des Flusses wirdMittelhaardt genannt, diejenige südlich von ihmOberhaardt.
Unterer Speyerbach
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Speyerbach-Wehr oberhalb von Speyerdorf
Die Oberrheinische Tiefebene durchfließt das Gewässer alsUnterer Speyerbach[15] in südöstlicher Richtung. Dabei gibt es zahlreiche kleinere Abzweige und Rückläufe, die in der Vergangenheit meist zum Zwecklandwirtschaftlicher Feldbewässerung geschaffen wurden und die teilweise quer zurHangneigung verlaufen.
Am Südrand desOrdenswalds, der während der Eiszeit auf dem Schwemmfächer des Gewässers entstand und zumSpeyerer Wald gehört, berührt der Speyerbach den Neustadter Ortsteil Speyerdorf. Bevor er das NaturschutzgebietLochbusch-Königswiesen passiert, zweigen linksseits von ihm Gräben ab, die mit einer eher geringen Wassermenge den Ranschgraben speisen.
Eingangs der Gemarkung vonHanhofen mündet in den Speyerbach von rechts derKropsbach, gleich danach geht am Hanhofer Wassergescheid nach links der Woogbach mit mindestens der Hälfte der Wassermenge ab.[9]
Im Verlauf der nächsten 3 km überquert der rechte Hauptarm Speyerbach den von rechts kommenden kurzenAltwiesenbach, dann fließt ihm von rechts derModenbach zu. Wenig später säumt das NaturschutzgebietWoogwiesen das Südufer des Flusses. DerHainbach unterquert den Speyerbach von rechts nach links in einerDole im südwestlichenDudenhofen. Nachdem er den Ort passiert hat, mündet er von rechts in den Woogbach wie zuvor schon von links der Altwiesenbach. Der Woogbach erreicht – auf der gesamten Strecke oberirdisch fließend – anschließend Speyer, wo er Nonnenbach genannt wird.
Der Speyerbach hingegen fließt am Südrand von Dudenhofen entlang und überquert dann die Speyerer Stadtgrenze. Östlich des St.-Vincentius-Krankenhauses wird der Bach durch Verrohrung in den Untergrund geleitet und tritt beim westlichen Stadttor, demAltpörtel, als Gießhübelbach unsichtbar in die Altstadt ein. Nach 1 km im Untergrund kommt er wieder an die Oberfläche, um nach wenigen Metern nördlich des Holzmarkts von links den Woogbach aufzunehmen. Das letzte Laufstück führt an der Nordseite des Speyerer Domgartens entlang.
- Stationen
- Speyerbach in Elmstein
- Frankeneck: KunstobjektWasserstein
- Winzinger Wassergescheid von oberhalb:
links Rehbach, rechts Speyerbach
(Teilungsverhältnis 1:2) - Hanhofer Wassergescheid von unterhalb:
links Speyerbach, rechts Woogbach
(Teilungsverhältnis 1:1) - Speyerbach in Dudenhofen
- Speyerbach erreicht dieSpeyerer Stadtbefestigung
- Blick von derSonnenbrücke in Speyer zum Dom
Mündung
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Wenig oberhalb des Speyerer Floßhafens mündet der Speyerbach beiRheinkilometer 400,3 und auf etwa91 m Höhe von links in den Rhein.[3] Sein 59,5 km langer Lauf endet ungefähr 373 Höhenmeter unterhalb des Ursprungs seines Hauptstrang-Oberlaufs Erlenbach, somit hat er ein mittleresSohlgefälle von etwa 6,3 ‰.
Einzugsgebiet
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das 595,806 km²[5] großeEinzugsgebiet des Speyerbachs erstreckt sich vommittleren Pfälzerwald über denHaardtrand bis zumVorderpfälzer Tiefland und wird durch ihn über denRhein in dieNordsee entwässert.
Es grenzt
- im Süden an das Einzugsgebiet derQueich, die in den Rhein mündet;
- im Südwesten an das desSchwarzbachs, der über dieBlies, dieSaar und dieMosel in den Rhein entwässert;
- im Nordwesten an das desGlans und an das derAlsenz, die beide über dieNahe in den Rhein entwässern, und
- im Norden an das derIsenach, die in den Rhein mündet.
Die höchste Erhebung ist dieKalmit mit einer Höhe von672,6 m ü. NHN.
Landnutzung:
Wasser- körper | Wald | Grünland | Acker | Sonderkultur | Siedlung | Gewässer | Sonstiges | Insgesamt | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
km² | % | km² | % | km² | % | km² | % | km² | % | km² | % | km² | % | km² | % | |
Oberer Speyerbach[13] | 150,17 | 96,89 | 02,12 | 01,37 | 00,06 | 00,04 | 00,00 | 00,00 | 02,23 | 01,44 | 0,03 | 0,02 | 0,37 | 0,24 | 154,99 | 100,00 |
Hochspeyerbach[16] | 109,24 | 91,65 | 01,76 | 01,48 | 02,88 | 02,42 | 00,00 | 00,00 | 04,41 | 03,70 | 0,01 | 0,01 | 0,88 | 0,74 | 119,19 | 100,00 |
Mittlerer Speyerbach[14] | 035,82 | 86,41 | 00,12 | 00,29 | 00,17 | 00,40 | 00,16 | 00,38 | 04,88 | 11,77 | 0,02 | 0,04 | 0,29 | 0,71 | 041,45 | 100,00 |
Unterer Speyerbach[15] | 006,62 | 12,08 | 05,05 | 09,21 | 22,64 | 41,31 | 00,62 | 01,14 | 17,65 | 32,20 | 0,06 | 0,11 | 2,16 | 3,95 | 054,81 | 100,00 |
Triefenbach[17][18] | 011,46 | 17,39 | 03,78 | 05,73 | 10,13 | 15,37 | 28,70 | 43,54 | 09,58 | 14,54 | 0,09 | 0,13 | 2,18 | 3,30 | 065,91 | 100,00 |
ObererModenbach[19] | 027,42 | 90,79 | 00,49 | 01,63 | 00,06 | 00,21 | 01,30 | 04,31 | 00,78 | 02,58 | 0,04 | 0,12 | 0,11 | 0,36 | 030,20 | 100,00 |
Mittlerer Modenbach[20] | 012,11 | 12,46 | 05,38 | 05,53 | 29,17 | 30,01 | 39,37 | 40,50 | 09,29 | 09,56 | 0,12 | 0,12 | 1,77 | 1,82 | 097,21 | 100,00 |
Unterer Modenbach[21] | 009,33 | 29,53 | 04,03 | 12,76 | 11,28 | 35,73 | 03,67 | 11,62 | 02,77 | 08,77 | 0,09 | 0,28 | 0,41 | 1,31 | 031,58 | 100,00 |
Speyerbach | 362,16 | 60,83 | 22,73 | 03,82 | 76,40 | 12,83 | 73,82 | 12,40 | 51,59 | 08,67 | 0,45 | 0,08 | 8,18 | 0,37 | 595,34[5] | 100,00 |
Zuflüsse und Abzweige
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ortschaften
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten](von der Quelle zur Mündung)
- Hofstätten (Waldgemarkung mit Husarenbrunnen als Erlenbachquelle)
- Erlenbach
- Speyerbrunn
- Mückenwiese
- Elmstein
- Appenthal
- Helmbach
- Breitenstein
- Erfenstein (links) / Neustadt an der Weinstraße (rechts, Waldgemarkung)
- Iptestal
- Sattelmühle
- Frankeneck
- Lambrecht
- Lindenberg
- Neustadt an der Weinstraße-Schöntal
- Neustadt an der Weinstraße (Kernstadt)
- Neustadt an der Weinstraße-Winzingen
- Speyerdorf
- Haßloch
- Hanhofen
- Dudenhofen
- Speyer
Geologie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Pfälzerwald
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der 251–243 Mio. Jahre alteBuntsandstein und in geringerem Maße auch der ältereZechstein (256–251 Mio. Jahre) prägen dieOberflächengestalt des mittleren Pfälzerwalds[22] und somit auch die morphologischen Strukturen des Speyerbach-Oberlaufs und seiner Nebenbäche. Landschaftsbestimmend sind dabei in erster Linie Formationen desUnteren Buntsandsteins, derenSandsteine zu sandigen, nährstoffarmen Böden verwittern. Daneben wurden an tieferen Stellen der Bachläufe durchErosion auch Formationen des Zechsteins aufgeschlossen, wobei hier vor allem dieSpeyerbachschichten mit braunrotenTonsteinen vertreten sind. Weil diese Materialien von weicherer Konsistenz sind, wurden sie zum Mittellauf des Speyerbachs hin stärker ausgeräumt, so dass die Bachtäler sich zuSohlentälern verbreiterten. Typisch für die Erhebungen an den Talhängen sind hoch aufragende Bergklötze und langgezogene, trapezförmige Bergrücken mit häufig felsigem Gipfelbereich.
In der Rheinebene
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Wichtigstes Ereignis in der Landschaftsentwicklung der heutigenVorderpfalz war der Einbruch desOberrheingrabens gegenüber den umgebendenMittelgebirgen, der imAlttertiär vor etwa 50 Millionen Jahren einsetzte und bis in dieJetztzeit andauert.[23] Der Unterlauf des Speyerbachs schuf mit derAblagerung von Materialien, die vom Wasser weiter oben ausgeräumt und streckenweise mitgeführt wurden, aus Gesteinsschutt und Sanden einen breiten Schwemmfächer mit Aufschüttungs- bzw. Abtragungsterrassen. Bevor menschliche Eingriffe in die Laufrichtung erfolgten, verlagerte sich der Speyerbach, beeinflusst besonders durchklimatische Faktoren wie anhaltende Trockenheit oder starke Niederschläge, über lange Zeiträume innerhalb des Schwemmfächers in Maßen hin und her.
Gewässergüte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Oberer Speyerbach
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der bis zur Mündung des Hochspeyerbachs reichende obere Speyerbach samt seinen wasserreichsten Zuflüssen ist als Gewässertyp 5.1 bei denfeinmaterialreichen, silikatischen Mittelgebirgsbächen eingestuft. Seineökologische Bewertung, bezogen aufPhytobenthos,Makrozoobenthos und Fische, istgut; die Umweltqualitätsnorm (UQN) ist eingehalten, dieAllgemeine Degradation gilt alssehr gut.Saprobiebelastung und chemischer Zustand werden alsgut angesehen.[24]
Mittlerer Speyerbach
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der von der Mündung des Hochspeyerbachs bis nach Neustadt reichende mittlere Speyerbach ist als Gewässertyp 9.1 bei denkarbonatischen, fein- bis grobmaterialreichen Mittelgebirgsbächen eingestuft. Seine ökologische Bewertung ist bezogen auf Phytobenthos und Makrozoobenthosgut, bezogen auf Fischemäßig, was zu einer Gesamtbewertungmäßig führt; die UQN ist eingehalten, die Allgemeine Degradation gilt alsgut. Saprobiebelastung und chemischer Zustand werden alsgut angesehen.[25]
Unterer Speyerbach
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der von Neustadt bis zur Mündung reichende untere Speyerbach ist ebenfalls als Gewässertyp 9.1 bei den karbonatischen, fein- bis grobmaterialreichen Bächen eingestuft. Seine ökologische Bewertung ist bezogen auf Phytobenthosmäßig, bezogen auf Makrozoobenthosunbefriedigend, bezogen auf Fischemäßig, was zu einer Gesamtbewertungunbefriedigend führt; die UQN ist eingehalten, die Allgemeine Degradation gilt alsunbefriedigend. Die Saprobiebelastung wird alsmäßig, der chemische Zustand alsnicht gut angesehen.[26]
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Name
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Bach wurde im 12. Jahrhundert („super litus fluuii Spire“) erstmals urkundlich erwähnt. Der NameSpeyer selbst tritt schon 496/506 („Sphira“) in Erscheinung. Er könnte sich etymologisch vom germanischen*Spīwrō mit der Bedeutung „der Speihende“ ableiten.[27]
Um- und Ausbau
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Der heutige Speyerbach ist vor allem am Mittel- und Unterlauf weitgehend Menschenwerk.[28] Bis zur Neustadter Gegend hinab wurde der Bachlauf eher kleinräumig korrigiert, während weiter flussabwärts das Gewässer auf langer Strecke nach Südosten in Richtung Speyer umgelenkt wurde. Sein früherer Unterlauf durch die Rheinebene in Nordostrichtung lässt sich nicht sicher rekonstruieren, zumal der Speyerbach auf seinem Schwemmfächer schon vor jedem menschlichen Eingriff immer wieder seinen Lauf änderte.
Mehrere Stellen kommen infrage, an denen der Speyerbach sich nach Nordosten gewendet haben könnte, ehe er umgelenkt wurde:
- ⊙49.3303668.231694 bereits kurz unterhalb von Speyerdorf, etwa im Bereich des heutigen oberen Erbsengrabens;
- ⊙49.3229398.256827 etwa 2 km weiter bei derHahnenruh, im Bereich des heutigen oberen Waldgrabens;
- ⊙49.3196038.276871 nochmals knapp 1,5 km weiter bei dem auffälligen Rechtsknick nach Süden vor derGewannKönigswiese, im Bereich des heutigen unteren Waldgrabens.[29]
In allen denkbaren Fällen muss deralte Speyerbach aus der Rinne des einen oder anderen heute noch vorhandenen Grabens nach Durchquerung des NaturschutzgebietsBöhler Bruch-Kandelwiese nordostwärts in die geologische Abflussmulde des jetzigenRanschgrabens49.3489468.360547 übergetreten sein. Dieser passiert später die Wohnbebauung vonSchifferstadt südöstlich und wendet sich dann nach Norden. BeiLimburgerhof-Rehhütte trifft er auf den Rehbach, der von dort an selbst auf der alten Abflusslinie des Speyerbachs fließt und im Süden von Ludwigshafen den Rhein erreicht.

Neu geschaffen wurde der Unterlauf des Speyerbachs von Neustadt nach Südosten vielleicht schon inrömischer Zeit, um dengermanischen Siedlungsvorläufer Speyers,Noviomagus Nemetum, mit Brennholz aus dem Pfälzerwald zu versorgen. Weniger wahrscheinlich ist es, dass die Neuanlage erst imMittelalter um das Jahr 800 unter denKarolingern begonnen wurde, als Speyer nach und nach zu einem ihrer Verwaltungszentren wurde.
Die noch verbliebenenGewässerschlingen wurden am 15. November 1703 bei derSchlacht am Speyerbach während desSpanischen Erbfolgekriegs sowohl den französischen als auch den Reichstruppen zum Verhängnis. Später wurde das neue Bett, das streckenweise noch alten Senken folgte, weiter begradigt und teilweise höher gelegt, so dass das Gewässer in Dammlage bis zu 3 m über dem umgebenden Gelände verläuft und sogar aus einer Senke in eine benachbarte wechseln kann. Obendrein wurde das Gewässer zum Teilkanalisiert. Weil bei diesem Ausbau viele der früheren Mäander im freien Gelände beseitigt wurden, entfielenRetentionsflächen, die zuvorÜberschwemmungen von Wohngebieten weitgehend verhindert hatten.
Die nach links abzweigenden Wasserläufe Rehbach (ab Neustadt) und Woogbach (ab Hanhofen) sind ebenfalls nicht ursprünglich, sie wurden imSpätmittelalter eingerichtet. Zudem existiert im Bereich derLeidnerschen Sägemühle in Elmstein der sogenannteMühlgraben. Noch im 19. Jahrhundert zweigte zwischen Neustadt und Winzingen nach rechts der sogenannteSpitalbach ab, der die SiedlungBranchweiler den Höhenlinien nach im Bereich der heutigen Spitalbachstraße durchfloss; über denBürgergraben unterhalb von Branchweiler dürfte er wieder in den Speyerbach zurückgemündet sein. Augenscheinlich wurde auch der Hainbach verändert, der noch im Mittelalter in den Speyerbach mündete, während er diesen heute in Dudenhofen unterquert und danach von rechts in den Woogbach einfließt.
Begradigung, Verrohrung und Renaturierung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Besonders im 20. Jahrhundert wurden in der Rheinebene die Bachläufe – so auch der Speyerbach – zwischen den Ortschaften abschnittsweisebegradigt, mit erheblichen Folgen bei extremen Niederschlägen: Beispielsweise wurde im Februar 1977 die Gegend des unteren Speyerbachs durch ein starkes Hochwasser heimgesucht; bei der Beseitigung der Schäden wirkte diePioniergarnison Speyer mit.[30]
Darüber hinaus wurden in den Siedlungsgebieten längere Bachstrecken verrohrt, was – vor allem in Neustadt – das Ortsbild beeinträchtigte. Dort verschwanden ab etwa 1960 der Speyerbach und seine Nebengewässer fast gänzlich von der Oberfläche. Die in den 1970er Jahren teilweise mangelhaft ausgeführte Verrohrung im Bereich des historischen StadtquartiersKlemmhof ließ dort im Lauf der Zeit das Grundwasser in die Fundamente eindringen; 2009 mussten alle etwa 130 Bewohner für Wochen evakuiert werden, bis die Gebäude stabilisiert waren.
Im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts wurden im NeustadterGrünzug Wallgasse und entlang derFestwiese der Speyerbach und sein dort parallel verlaufender linker Seitenarm Floßbach offengelegt undrenaturiert. Die Arbeiten kosteten 2,7 Millionen Euro, deren Großteil vom Land Rheinland-Pfalz getragen wurde,[31] und wurden im Juni 2010 abgeschlossen. Ende 2012 wurde bekanntgegeben, in dem renaturierten Grünzug und von dort ausgehend auch in den weiteren Neustadter Bachbereichen hätten sichNutrias angesiedelt.[32] Der europäische Bestand dieser ausSüdamerika stammendenNagetiere geht auf Individuen zurück, die vor Zeiten aus Pelztierfarmen entwichen sind oder bewusst ausgewildert wurden. Nutrias sind nach demBiber die zweitgrößten in Europa vorkommenden Nager und können bis 10 kg Gewicht erreichen. Im Gegensatz zum Biber errichten sie keineDämme, sondern graben ihre Bauten vorzugsweise in Uferhänge von Wasserläufen.
Mühlen und Triebwerke
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Gütertransport
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Über den Speyerbach wurdenWaren aus dem westlichen Umlandzum Rhein hin transportiert. So wurde derSandstein für den Bau desSpeyerer Doms in den 1020er Jahren in den Steinbrüchen des Haardtrands gebrochen und über den unteren Speyerbach in das 40 km entfernte Speyer verschifft. Zu dieser Zeit war der Speyerbach bereits zwecks Anbindung der Stadt Speyer nach Süden verlegt.
Der Fluss war auch als Transportweg für Holz wichtig. Weil fürFlöße aus Baumstämmen die Wasserführung zu gering war, wurdenScheitholz oder Hölzer bis etwa 1,40 m Längegetriftet. Vor der Triftung wurde das Holz im waldreichen Oberlaufbereich in künstlich angelegten Stauteichen, denWoogen oderKlausen, gesammelt; aus diesen wurde es, wenn die Schneeschmelze den Wasserstand ansteigen ließ, auf den Weg gebracht. Am Hauptquellfluss des Speyerbachs, dem Erlenbach, existieren noch der49.3334097.854917341Augustenwoog, in dem Holz gesammelt wurde, sowie der Speyerbrunner Woog,[11] dessen Wasserfüllung zur Beschleunigung des oberhalb gestarteten Transports diente.
Die Trift erforderte zeitliche Abstimmung, weil wegen der treibenden Hölzer das Wasser nicht zum Betrieb der am Bach gelegenen Mühlen, Säge- und Hammerwerke genutzt werden konnte, so dass Ausfallgebühren gezahlt werden mussten. 1832 gab es nach einem zeitgenössischen Bericht des HauptlehrersWendelin Johann Häge allein im Elmsteiner Tal drei Getreidemühlen, fünf Sägemühlen, eine Hammerschmiede und einePapierfabrik, auf welche die Trift Rücksicht zu nehmen hatte. Zwecks Regulierung des Betriebs bestand bereits 1320 eineFloßordnung für den Speyerbach. Hiernach musste die Trift am 23. April, dem „Jörgetag“ genanntenGeorgstag, beendet sein. Wie die übrigen pfälzischen Gewässer wurde der Speyerbach triftgerecht ausgebaut, nachdem die Pfalz 1816 unter die Herrschaft desKönigreichs Bayern gelangt war. Seit 1822 gab es in Neustadt einTriftamt, und als 1852 in Elmstein eineTriftmeisterei eingerichtet wurde, gab es in der Region Neustadt etwas über 140 km Triftgewässerstrecken. Von 1882 an wurde die Trift dann schrittweise aufgegeben. Auf dem Speyerbach hielt sie sich bis 1902, zuletzt nur noch oberhalb von Frankeneck. Die letzte Trift transportierte 6193Ster Holz.
Sehenswürdigkeiten und Kultur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Auswahl
- Burg Elmstein
- Burg Erfenstein
- Burg Spangenberg
- Klosterkirche in Lambrecht
- Wolfsburg in Neustadt
- Casimirianum in Neustadt
- Burg Winzingen in Neustadt
Burgen und Schlösser
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Ruine derBurg Elmstein oberhalb des gleichnamigen Ortes an der Südwestflanke desSchloßbergs befindet sich in Privateigentum und kann nur von außen besichtigt werden. Über dem WeilerBreitenstein liegt die Ruine dergleichnamigen Burg. DieSage von der Ledernen Brücke verknüpft die beiden Ruinen vonErfenstein (links des Speyerbachs) undSpangenberg (rechts) beim WeilerErfenstein miteinander.
Am Rand von Neustadt stehen dieWolfsburg, dieBurg Winzingen, dasHaardter sowie dasHambacher Schloss; letzteres ist ein Symbol der deutschenDemokratiebewegung, die dort 1832 mit demHambacher Fest einen frühen Höhepunkt hatte. Mitten im Stadtgebiet – genauer an der Stelle des Klemmhofs – stand ab dem 13. Jahrhundert eine Wasserburg der Pfalzgrafen bei Rhein.Burg Marientraut in Hanhofen, 1414 vomSpeyerer Fürstbischof als Wasserburg imWoogbach direkt unterhalb von dessen Abgang aus dem Speyerbach errichtet, ist nach mehreren Zerstörungen seit dem Ende des 18. Jahrhunderts endgültig Ruine.
Andere historische Bauwerke
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DieWappenschmiede Elmstein, bis 1975 durch den letztenWappenschmiedHeinrich Haag (1901–1980) betrieben und 1990 als Museum eröffnet, informiert umfassend über die Waldarbeit und über die Trift auf dem Speyerbach. Im Mittelalter wurde am Speyerbach dasKloster Lambrecht gegründet, Keimzelle der gleichnamigen Stadt. Der Stadtkern südlich des Bachs ist alsDenkmalzone ausgewiesen.
In Neustadt fließt der Speyerbach amCasimirianum vorbei, in dem im 16. Jahrhundert vorübergehend eine Universität dercalvinistischen Richtung derReformation betrieben wurde. Am östlichen Stadtrand steht die denkmalgeschützteHaidmühle, die ihren Betrieb Anfang der 1970er Jahre einstellte. Auf der Höhe von Speyerdorf gibt es zwei ebenfalls denkmalgeschützte Wehre.
DieFronmühle am Speyerbach zwischenHaßloch und dem Neustadter OrtsteilGeinsheim bietet neben ihrer Waldgaststätte eine noch bis 2012 betriebeneMühle, die damals auf Stromerzeugung umgestellt wurde, sowie dasNaturdenkmal einer riesigenTrauerweide. DieAumühle zwischen Haßloch und Hanhofen wartet mit Gastronomie und einem noch laufendenMühlrad auf, das heute der Stromgewinnung dient.
Die zahlreichenDenkmalzonen in der Kernstadt von Speyer werden teilweise durch den alsGießhübelbach verrohrten Speyerbach unterquert. Weiter unterhalb tritt der Fluss wieder an die Oberfläche und umfließt denDom nördlich im Abstand von etwa 200 m. Dabei unterquert er die zweibogigeSonnenbrücke aus behauenenSandsteinen, die 1242 alsNikolausbrücke erstmals erwähnt wurde. An ihrem Nordende steht eindenkmalgeschütztes Fachwerkhaus;[33] darin wurde ab etwa 1702 bis zur Nutzungsänderung 1927 das Gasthaus „Zur Sonne“ betrieben, von dem die Brücke ihren heutigen Namen hat.
Rittersteine
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Einzugsgebiet des Speyerbachs stehenRittersteine als Markierungen:
- Ritterstein Nr. 93 am Quellstrang Erlenbach zwischen demAugustenwoog und dem Weiler Erlenbach beim Standort der abgegangenenHexlerhütte mit ebendieser Aufschrift[34]
- Ritterstein Nr. 254 bei Speyerbrunn mit der InschriftSpeyerbach-Ursprung Flosswoog mit Schleuse[35]
- Neben derKirche in Speyerbrunn verweist der Ritterstein 121 auf eine vom kurpfälzischen ForstmeisterLudwig Anton von Hacke in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts angelegteHolzriese.[36]
- Bei Appenthal steht der Ritterstein 251 mit der AufschriftHecker-Brücke. Hintergrund war der Brückenbau über den Speyerbach. Dafür gab es eine Demonstration unter der Führung eines Talbewohners, der „Hecker“ genannt wurde; diese Bezeichnung hatte er in Anlehnung an den48er-RevolutionärFriedrich Hecker erhalten.[37]
- Die Rittersteine 95[38] und 96[39] weisen auf eine frühereSchmelz an der Einmündung des Legelbachs hin.
- Die Rittersteine 109[40] und 110[41] markieren den Eingang des Welterstals.
- Der Ritterstein 112 erinnert an das abgegangene Forsthaus Mückenwies.[42]
- Der Ritterstein 113 macht auf die nahe Ruine der Burg Breitenstein aufmerksam.[43]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Wirtschaft
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Die wirtschaftliche Nutzung des Speyerbachs in früherer Zeit ist unterMühlen und Triebwerke sowie unterGütertransport behandelt.
Zudem entwickelten sich im Lambrechter Tal vor allem im 19. Jahrhundert ursprünglichePapiermühlen zu großen Papierfabriken, weil der Rohstoff Holz und der Energielieferant Wasser nahe beieinander verfügbar waren. Wegen der sehr personalintensiven Arbeit waren die Anlagen für den regionalen Arbeitsmarkt von großer Bedeutung. Dies gilt auch heute noch, obwohl der technische Fortschritt einen Stellenabbau bewirkt hat.
Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Straßenverkehr
Die Quellregion des Oberlaufs Erlenbach ist nur über Waldwege erreichbar. Ab dem gleichnamigen WeilerErlenbach wird das Gewässer linksseitig von derKreisstraße 40 begleitet. Sie mündet bei Speyerbrunn in dieLandesstraße 499, die – ebenfalls links des Laufs – am Speyerbach abwärts das Elmsteiner Tal erschließt. In Frankeneck endet sie mit der Einmündung in dieBundesstraße 39 (Frankenstein–Neustadt–Speyer). Diese – jetzt rechts des Laufs – entfernt sich nach der Durchquerung von Lambrecht und Neustadt etwas vom Speyerbach nach Süden. Am Unterlauf wird sie ab dem Holiday Park wieder in großer Nähe zum Bach geführt und überquert ihn bei der Aumühle nach links, um nördlich parallel Speyer zu erreichen.
Der Speyerbach unterquert Straßen, die regional oder überregional bedeutsam sind: in Neustadt dieDeutsche Weinstraße (Schweigen–Bockenheim), zwischen Neustadt und Speyerdorf dieAutobahn 65 (Ludwigshafen–Karlsruhe) und am Westrand von Speyer die autobahnmäßig ausgebauteBundesstraße 9 (Kranenburg/Niederrhein–Lauterbourg/Elsass).
Schienenverkehr

DasKuckucksbähnel verkehrt auf knapp 13 km Streckenlänge zwischen Elmstein undLambrecht am Speyerbach entlang. Die Verbindung wurde 1909 auf voller Länge eröffnet. Der Personenverkehr endete 1960, der Güterverkehr anderthalb Jahrzehnte später. 1984 wurde die Bahn als Museumsbahn für den Ausflugsverkehr reaktiviert; sie verwendet historische Dampflokomotiven, von denen eine den Namen „Speyerbach“ trägt.
Im Speyerbachtal zwischen Lambrecht und Neustadt verläuft parallel zum Bach die Trasse der aus derPfälzischen Ludwigsbahn hervorgegangenenBahnstrecke Saarbrücken–Mannheim. Sie passiert dabei denWolfsberg-Tunnel, der eine Schleife des Speyerbachs abkürzt.
DieBahnstrecke Schifferstadt–Wörth überquert den Fluss nördlich desSpeyerer Hauptbahnhofs.
Die von 1905 bis 1956 betriebene meterspurigeLokalbahn Speyer–Neustadt orientierte sich grob am Unterlauf des Speyerbachs und überquerte diesen zwischen Harthausen und Dudenhofen.
Brücken
Bei denBrücken, welche die vorgenannten Verkehrswege über den Speyerbach führen, handelt es sich meist um schlichte Überführungen oder kleinere Übergänge bis hinab zum Steg; eine der wenigen Ausnahmen bildet dieFriedrich-Ebert-Brücke innerhalb von Lambrecht, die Bestandteil der DenkmalzoneStadtkern ist. Lediglich dieSonnenbrücke in Speyer ist ein Bauwerk aus behauenenSandsteinen, das historische Bedeutung erlangt hat. Doch auch sie fällt nicht besonders auf, einzig der Blick über sie hinweg nach Süden auf den Dom ist bemerkenswert.
- Brücken über den Speyerbach
- Brücke bei Erfenstein
- Brücke am Casimirianum Neustadt
- Brücke am Floßbach-Abzweig in Neustadt
- Stillgelegte Brücke beim Stadthaus Neustadt
- Brücke westlich der Aumühle
- Sonnenbrücke in Speyer
- Brücke derHafenbahn Speyer
Freizeit und Erholung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Wanderwege
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BedeutendeWanderwege verlaufen direkt am Speyerbach entlang oder in seiner Nähe etwa parallel:
- DerPalatia-Radweg (von Lambrecht nach Speyer) verläuft bis hinab nach Lachen-Speyerdorf nahe dem Speyerbach.
- DieNordroute der Pfälzer Jakobswege führt von Speyer bachaufwärts bis nach Speyerbrunn fast durchgängig unmittelbar am Fluss entlang.
- DerFernwanderweg Saar-Rhein-Main folgt dem Fluss von Speyerbrunn abwärts bis nach Lambrecht.
- Einmit einem blau-roten Balken markierter Wanderweg (vonKirchheimbolanden nachPirmasens) begleitet den Speyerbach von Breitenstein aufwärts bis nach Elmstein.
- Einmit einem blau-gelben Balken markierter Wanderweg (vonLauterecken nachSankt Germanshof) folgt dem Fluss von Mückenwiese aufwärts bis nach Speyerbrunn.
- Einmit einem grün-blauen Balken markierter Wanderweg (vonGöllheim nachEppenbrunn) führt von Helmbach bis nach Breitenstein aufwärts am Speyerbach entlang.
Andere Wanderwege kreuzen oder berühren den Lauf des Speyerbachs:
- DerFernwanderweg Staudernheim–Soultz-sous-Forêts überquert den Fluss in der Ortsmitte von Elmstein.
- Der ehemalige FörsterOtto Feyock aus dem Elmsteiner OrtsteilAppenthal hat denTriftwanderweg Elmstein samt seinen großen Infotafeln ins Leben gerufen.
- Der PrädikatswanderwegPfälzer Weinsteig, der ThemenwegPfälzer Mandelpfad sowie ein Wanderweg, dermit einem roten Balken gekennzeichnet ist und vonNeuleiningen nachSiebeldingen verläuft, kreuzen den Fluss in Neustadt, der hier in der Stadtmitte verrohrt ist.
Sport
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Am Speyerbach darf ganzjähriggeangelt werden;[44] vorgeschrieben ist vor allem einFischereischein, der umgangssprachlich auchAngelschein genannt wird.
Auf geeigneten Teilstrecken kann das Gewässer mitKanus befahren werden. AnWehren und anderenQuerbauwerken müssen die Boote aus dem Wasser genommen, um das Hindernis herum getragen und dahinter wieder eingesetzt werden.[45]
Freizeitanlagen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nahe beim Speyerbach liegen auf Haßlocher Gemarkung derHoliday Park und eine Ponyfarm mitGestüt.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Beschreibung des Gerichts-Bezirkes von Frankenthal im königl. bayer. Rheinkreise.Band 2. Speyer 1836,S. 2–5 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Speyerbach – eine Materialsammlung
- Wasserkörper-Steckbriefe (download):
- Oberer Speyerbach (PDF; 2,4 MB)
- Mittlerer Speyerbach (PDF; 2,1 MB)
- Unterer Speyerbach (PDF; 3,4 MB)
- Sedimentbilanzierung in Mittelgebirgen: Historische Bodenerosion mesoskaliger Einzugsgebiete am Beispiel des Speyerbachs, Pfälzerwald, Helga Förster, Dissertation, Frankfurt am Main (2012) (PD; 12,6 MB)
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑abcLage und Höhe der Erlenbach-Quelle auf:Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise), abgerufen am 18. November 2020.
- ↑abLage und Höhe der Hangquelle beim Speyerbrunner Woog auf:Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise), abgerufen am 18. November 2020.
- ↑abcLage und Höhe der Speyerbach-Mündung auf:Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise), abgerufen am 18. November 2020.
- ↑abcLänge und Einzugsgebiet abgefragt auf:GeoExplorer der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz (Hinweise).
- ↑abcAnmerkung: Abweichungen bei den Nachkommastellen der Flächen ergeben sich aus den unterschiedlichen Schriftquellen.
- ↑Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Rheingebiet, Teil I 2009 Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, S. 99, abgerufen am 7. März 2021 (PDF, deutsch).
- ↑Daten des Wasserwirtschaftsamts Neustadt/Weinstraße.
- ↑Änderung der Rechtsverordnung des Überschwemmungsgebietes der Gewässer 2. Ordnung Rehbach und Speyerbach. (PDF) Gemeindeverwaltung Haßloch, 29. Februar 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. August 2012; abgerufen am 18. November 2020.
- ↑abcDer geteilte Bach. speyerbach.info, abgerufen am 10. Februar 2015.
- ↑abMatthias C. S. Dreyer: Speyerbrunner Woog am Erlenbach. kuladig.de (Kultur.Landschaft.Digital), 2019, abgerufen am 15. November 2020.
- ↑abcLage und Höhe des Speyerbrunner Woogs auf:Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise), abgerufen am 18. November 2020.
- ↑Einmeißelung „Flosswoog“ auf demRitterstein 254.
- ↑abOberer Speyerbach (PDF; 2,4 MB)
- ↑abMittlerer Speyerbach (PDF; 2,1 MB)
- ↑abUnterer Speyerbach (PDF; 3,4 MB)
- ↑Hochspeyerbach (PDF; 2,5 MB)
- ↑Triefenbach (PDF; 3,0 MB)
- ↑Der WasserkörperTriefenbach ist nicht mit dem FließgewässerTriefenbach identisch
- ↑Oberer Modenbach (PDF; 2,3 MB)
- ↑Mittlerer Modenbach (PDF; 3,6 MB)
- ↑Unterer Modenbach (PDF; 3,1 MB)
- ↑Jost Haneke, Michael Weidenfeller:Die geologischen Baueinheiten der Pfalz. In: Michael Geiger u. a. (Hrsg.):Geographie der Pfalz. Verlag Pfälzische Landeskunde, Landau (Pfalz) 2010,S. 76–77 (Tabelle und Karte).
- ↑Dieter Ortlam:Neue Aspekte zur känozoischen Entwicklung im Nordteil der Mittelmeer-Mjösen-Zone. In:Geologische Rundschau.Band 70, Nr. 1, 1981,S. 344–353. doi:10.1007/BF01764333
- ↑Wasserkörper-Steckbrief, Oberer Speyerbach. geoportal-wasser.rlp-umwelt.de, Juni 2022, abgerufen am 10. Dezember 2022.
- ↑Wasserkörper-Steckbrief, Mittlerer Speyerbach. geoportal-wasser.rlp-umwelt.de, Juni 2022, abgerufen am 10. Dezember 2022.
- ↑Wasserkörper-Steckbrief, Unterer Speyerbach. geoportal-wasser.rlp-umwelt.de, Juni 2022, abgerufen am 10. Dezember 2022.
- ↑Albrecht Greule:Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014,ISBN 978-3-11-057891-1,S. 508,„Speyerbach“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
- ↑Der künstliche Bach. speyerbach.info, abgerufen am 17. Oktober 2022.
- ↑Wie dieHöhenlinien andeuten, könnte der vorherige Laufweg in östlicher Richtung durch dieKönigswiese versperrt worden sein.
- ↑efl (Autorenkürzel): Zur Sache: Ganz spezielle Pioniere hinterlassen bleibende Spuren in der Region. In: Die Rheinpfalz, Lokalausgabe Speyer. 30. Dezember 2015, abgerufen am 19. Oktober 2022.
- ↑Premiere beim Landesfest: Beck eröffnet die Wallgasse. In:Die Rheinpfalz, Lokalausgabe Mittelhaardter Rundschau. Ludwigshafen 14. Juni 2010.
- ↑Possierliche Zeitgenossen: Nutrias in der Wallgasse trotzdem nicht füttern. pfalz-express.de, 12. Januar 2018, abgerufen am 4. Juli 2022.
- ↑Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.):Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreisfreie Stadt Speyer. (Memento vom 19. Oktober 2018 imInternet Archive) Mainz 2018[Version 2025 liegt vor.], S. 23 (PDF; 4,9 MB).
- ↑Eintrag zuRitterstein Nr. 93 „Hexlerhütte“ bei Erlenbach in der Datenbank „KuLaDig“ desLandschaftsverbands Rheinland.
- ↑Eintrag zuRitterstein Nr. 254 „Speyerbach-Ursprung – Flosswoog mit Schleuse“ bei Speyerbrunn in der Datenbank „KuLaDig“ desLandschaftsverbands Rheinland.
- ↑Eintrag zuRitterstein Nr. 121 „Frh. v. Haacke=Holsriese“ in Speyerbrunn an der L 499 in der Datenbank „KuLaDig“ desLandschaftsverbands Rheinland.
- ↑Ritterstein Hecker-Brücke, Pfälzerwald-Verein, Ortsgruppe Elmstein e. V.
- ↑Eintrag zuRitterstein Nr. 95 „Alte Schmelz“ am Legelbach bei Elmstein in der Datenbank „KuLaDig“ desLandschaftsverbands Rheinland.
- ↑Eintrag zuRitterstein Nr. 96 „Alte Schmelz“ am Legelbach bei Elmstein in der Datenbank „KuLaDig“ desLandschaftsverbands Rheinland.
- ↑Eintrag zuRitterstein Nr. 109 „Welterstal“ zwischen Elmstein und Johanniskreuz in der Datenbank „KuLaDig“ desLandschaftsverbands Rheinland.
- ↑Eintrag zuRitterstein Nr. 110 „Welterstal“ zwischen Elmstein und Johanniskreuz in der Datenbank „KuLaDig“ desLandschaftsverbands Rheinland.
- ↑Eintrag zuRitterstein Nr. 112 „R. Forsthaus Mückenwies“ zwischen Johanniskreuz und Elmstein in der Datenbank „KuLaDig“ desLandschaftsverbands Rheinland.
- ↑Eintrag zuRitterstein Nr. 113 „R. Breitenstein 500 Schr.“ im Elmsteiner Tal in der Datenbank „KuLaDig“ desLandschaftsverbands Rheinland.
- ↑Jens: Angeln am Speyerbach. outdoorhobby.de, 1. Oktober 2018, abgerufen am 27. November 2022.
- ↑Kirsten Plöger: Sonntag auf dem Speyerbach. Kanusportgemeinschaft Germersheim, 26. November 2021, abgerufen am 27. November 2022.
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