Spangdahlem
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() | ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 59′ N,6° 41′ O49.9863888888896.6805555555556305Koordinaten:49° 59′ N,6° 41′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Speicher | |
Höhe: | 305 m ü. NHN | |
Fläche: | 13,43 km2 | |
Einwohner: | 1121 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 83 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54529 | |
Vorwahl: | 06565 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 311 | |
Gemeindegliederung: | 2Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Bahnhofstraße 36 54662 Speicher | |
Website: | www.vg-speicher.de | |
Ortsbürgermeister: | Alois Gerten | |
Lage der Ortsgemeinde Spangdahlem im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
![]() |
Spangdahlem in derEifel ist eineOrtsgemeinde imEifelkreis Bitburg-Prüm inRheinland-Pfalz. Sie gehört derVerbandsgemeinde Speicher an.
Geographie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Geographische Lage und Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Spangdahlem liegt etwa zehn Kilometer nordöstlich vonSpeicher. Die Gemeinde besteht aus den beiden Ortsteilen Spang und Dahlem und ist durch viele Ackerfelder und eine abwechslungsreiche Landschaft gekennzeichnet. Zu den beiden Ortsteilen gehören zudem dieWohnplätze Brandenmühle, Reiflingerhof und Scheuermühle.[2] Südöstlich von Spangdahlem befindet sich der US-LuftwaffenstützpunktSpangdahlem Air Base. Seit der Fertigstellung derA 60 im Jahr 2002 verfügt der Ort über einen Autobahnanschluss und ist auch verkehrsmäßig günstig über dieB 50 zu erreichen.
Klima
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DerJahresniederschlag beträgt 779 Millimeter. Die Niederschläge liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 58 Prozent der Messstationen desDeutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der April, die meisten Niederschläge fallen im August. Im August fallen 1,6-mal mehr Niederschläge als im April. Die Niederschläge variieren kaum und sind sehr gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 7 Prozent der Messstationen werden niedrigere jahreszeitlicheSchwankungen registriert.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Die Gegend um Spangdahlem war schon zurRömerzeit besiedelt. Im Weilbachtal zwischen Dahlem und demHof Gelsdorf beiGransdorf wurden im Jahre 1844 Reste von Gebäuden aus der Römerzeit gefunden. Zudem wurden an insgesamt acht Örtlichkeiten rund um die Gemeinde Gräber der Römer entdeckt. Es handelt sich um drei Fundstellen nördlich von Spangdahlem mit nicht näher untersuchten römischen Gräbern, um zweiGrabhügel nordöstlich des Ortes in einem Waldgebiet, um römische Gräber südlich von Spangdahlem an der B 50, um römische Gräber nördlich der Gemeinde nahe der Nikolauskapelle sowie um einBrandgräberfeld in der Nähe der beiden nordöstlich liegenden Grabhügel. Genauere Angaben liegen zu dem Gräberfeld an der Kapelle sowie zum Brandgräberfeld vor. Das Gräberfeld stammt aus der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. und wies unter den Beigaben vor allem Keramikfragmente auf(s. Hauptartikel).[3] Das Brandgräberfeld besteht aus zwei mit Steinplatten umstellten Grabgruben aus der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. Auch hier wurde 1924 Keramik geborgen. Zudem eineFibel ausEmaille.[4]
Die erste urkundliche Erwähnung für den Ortsteil Dahlem findet sich in einem Güterverzeichnis derAbtei Prüm aus dem Jahr 867. Der Ort wird darin „de uilla dalon“ genannt, später wird der Ort „Dahleim“ genannt (1220). Der Ortsteil Spang wird 1254 als „Spangen“ erstmals erwähnt. Die Brandenmühle findet 1181 ihre erste Erwähnung. Aus der Zeit desMittelalters sind zudem zwei auf der Gemarkung liegende Gräberfelder überliefert. Zum einen südlich von Spangdahlem, zum anderen nördlich des Ortes an der Nikolauskapelle.
Bis zum Jahre 1794 gehörten Spang und Dahlem zumkurtrierischenAmt Kyllburg. Beide Ortschaften bildeten seit Jahrhunderten eine Gemeinde und wurden auch immer zusammen Spang-Dahlem genannt, auch, weil es in der näheren und weiteren Umgebung mehrere Orte mit dem Namen Dahlem gab bzw. gibt. DieEiflia illustrata aus dem Jahre 1854 fand es für erwähnenswert, dass zu Spang-Dahlem jährlich zwei Kram- und Viehmärkte gehalten werden, der eine den zweiten Donnerstag nachFronleichnam der andere am ersten Donnerstag nachMaria Himmelfahrt.
Während der französischen Verwaltung war dieMairie Spang demKanton Kyllburg im Arrondissement Prüm imSaar-Departement zugeteilt.
Nach der Übernahme des Rheinlands durch diePreußen (1815) wurde 1816 in Spang eineBürgermeisterei eingerichtet, die zumKreis Wittlich imRegierungsbezirk Trier gehörte. ZurBürgermeisterei Spang gehörten die GemeindenBinsfeld, Dahlem und Spang. Später wurde der Sitz nach Binsfeld verlegt.
Anfang des 19. Jahrhunderts hatte Spang 566 Einwohner, die in 95 Häusern wohnten, Dahlem 309 Einwohner in 58 Häusern. Zu Dahlem gehörte noch die Brandmühle (Brandenmühle) und die Schleiermühle (Scheuermühle) mit jeweils elf Einwohnern.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Spangdahlem bezogen auf das heutige Gemeindegebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen aufVolkszählungen:[5]
Jahr | Einwohner |
---|---|
1815 | 662 |
1835 | 897 |
1871 | 955 |
1905 | 978 |
1939 | 810 |
1950 | 887 |
1961 | 1.016 |
Jahr | Einwohner |
---|---|
1970 | 935 |
1987 | 802 |
1997 | 891 |
2005 | 811 |
2011 | 839 |
2017 | 943 |
2023 | 1.121[1] |
Politik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DerGemeinderat in Spangdahlem besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, drei Frauen und neun Männern, die bei derKommunalwahl am 9. Juni 2024 in einerMehrheitswahl gewählt wurden, und demehrenamtlichenOrtsbürgermeister als Vorsitzendem. Die Wahlbeteiligung lag bei 61,5 %.[6]
Bürgermeister
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Alois Gerten wurde am 14. August 2019 Ortsbürgermeister von Spangdahlem.[7] Bei derDirektwahl im Mai 2019 war er für fünf Jahre gewählt worden.[8]Gerten wurde im Juni 2024 wiedergewählt.[9]
Gertens Vorgänger Klaus Rodens hatte das Amt von 1994 bis 2019 ausgeübt.[10]
Wappen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]![]() | Blasonierung: „In Silber ein durchgehendes rotes Balkenkreuz, belegt mit blauem Herzschild, darin ein weißer Turm mit Anbau und schwarzem Turmkreuz und auf den Querbalkenenden aufgestecktem Kreuz.“[11] |
Wappenbegründung: Bis um 1800 gehörten Spang und Dahlem im Amt Kyllburg zum Kurfürstentum Trier; darauf weist das kurtrierische Kreuz hin. Symbol der Gemeinsamkeit ist der auf dem Nikolausberg noch vorhandene Turm der ehemaligen gemeinsamen Pfarrkirche. Turm und Anbau sind mit dem charakteristischen Turmkreuz im Herzschild aufgenommen. |
Kulturdenkmäler
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
In Spangdahlem befinden sich eine Anzahl unter Denkmalschutz stehender Kulturdenkmäler.[12]
- Ortskern
- Die Katholische Pfarrkirche St. Nikolaus in Spang, ein neugotischer Saalbau aus Rotsandstein, errichtet 1874/75 von Heinrich Bruck aus Wittlich; bei der Kirche das Kriegerdenkmal 1870/71, ein Obelisk von 1875 und ein barockes Schaftkreuz von 1729 (Kirchgasse).
- Die Katholische Filialkirche St. Hubert in Dahlem, ein Saalbau aus dem 18. Jahrhundert, mit spätmittelalterlichem Chorturm, Turmdach mit Glockenlaterne (Trierer Straße).
- Das erste Schulhaus von Spang mit Lehrerwohnung und Stall, ein Putzbau, errichtet 1833 von Kommunalbaumeister Bruck aus Wittlich (Stiftstraße)
- Die ehemalige Schule von Spang, ein Quaderbau aus Rotsandstein von 1885/86 (Kirchgasse).
- Die ehemalige Schule von Dahlem, ein Quaderbau aus Rotsandstein von 1902/03 (Neustraße).
- Mehrere Wohnhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert (Hauptstraße).
- MehrereWegekreuze (Schaftkreuze) aus dem 17. Jahrhundert (Engelsrech, Hauptstraße, Kreuzgarten).
- Gemarkung
- Die Denkmalzone „Friedhof mit Alter Nikolauskirche“, der südwestliche Teil des Friedhofs mit den erhaltenen Teilen der Alten Nikolauskirche (mittelalterlicher Westturm), Portal mit Akanthusranken-Bogen aus dem 17. Jahrhundert; auf dem Friedhof ein Pfarrergrabmal von 1844 und Grabkreuze, vorwiegend aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert.
- Die Dahlemer Kapelle von 1622; Schaftkreuz, wohl um 1622 (nordöstlich von Dahlem).
- Die Brandenmühle, im Kern ein Renaissancebau aus dem 16. Jahrhundert, Umbau im 18. oder frühen 19. Jahrhundert.
- Die Scheuermühle, einWinkelhof im Tal des Weilbaches aus dem 19. Jahrhundert.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Anton Oehmbs (1735–1809), Theologe, Hochschullehrer und Domherr in Trier
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Zur OrtsgemeindeSpangdahlem gibt es Einträge in derDatenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Literatur überSpangdahlem in derRheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑abStatistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden; Fortschreibung des Zensus 2011 (Hilfe dazu).
- ↑Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.):Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022.S. 100 (PDF; 3,3 MB).
- ↑Eintrag zuRömisches Gräberfeld, Spangdahlem in derDatenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 5. Mai 2022.
- ↑Eintrag zuRömisches Brandgräberfeld, Spangdahlem in derDatenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 5. Mai 2022.
- ↑Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 23. Februar 2023.
- ↑Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2024, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 26. Oktober 2024.
- ↑Das Jahr 2019 in der Verbandsgemeinde Speicher (Teil 2). August: Konstituierende Sitzung in Spangdahlem. In: Et Bletchen "Zwischen Kyll und Römermauer", Ausgabe 3/2020. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 6. Juni 2021.
- ↑Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Oktober 2021; abgerufen am 6. Juni 2021 (siehe Speicher, Verbandsgemeinde, letzte Ergebniszeile).
- ↑Spangdahlem, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024
- ↑Klaus Rodens zum Beauftragten für deutsch-amerikanische Partnerschaft und Freundschaft gewählt. Verbandsgemeindeverwaltung Speicher, 3. September 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Juni 2021; abgerufen am 6. Juni 2021.
- ↑Wappen der OG Spangdahlem. Abgerufen am 25. März 2022.
- ↑Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.):Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Eifelkreis Bitburg-Prüm. (Memento vom 20. Oktober 2020 imInternet Archive) Mainz 2020[Version 2024 liegt vor.], S. 117 f. (PDF; 4,4 MB).