Sony Music Entertainment
Sony Music Entertainment | |
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![]() | |
Rechtsform | Inc. |
Gründung | 1887 (alsColumbia Records)[1] |
Sitz | New York City,New York, Vereinigte Staaten ![]() |
Leitung | |
Umsatz | 4,3 Milliarden Euro (2011)[3] |
Branche | Unterhaltung |
Website | www.sonymusic.de |
Sony Music Entertainment (kurzSony Music oderSME) ist ein US-amerikanischesUnternehmen mit Sitz inNew York City.[4] Es wurde1887 alsColumbia Records gegründet und ist alsTochtergesellschaft derSony Corporation of America im Besitz der japanischenSony Corporation sowie Schwestergesellschaft vonSony Music Entertainment Japan.[1] Sony Music Entertainment zählt neben derUniversal Music Group undWarner Music Group zu den drei großenMajor-Labels.[5][6] Es stehen Künstler wieMichael Jackson oderPeter Maffay unter Vertrag.[7][8] Die Zentrale des Unternehmens befindet sich in der 25 Madison Avenue,Chief Executive Officer (CEO) ist seit April 2017 Rob Stringer.[9] In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird es von Patrick Mushatsi-Kareba geführt.[10]
Von 2004 bis 2008 war der deutsche MedienkonzernBertelsmann über seineBertelsmann Music Group (BMG) zusammen mit der Sony Corporation of America an dem gemeinsamen NachfolgeunternehmenSony BMG Music Entertainment zur Hälfte beteiligt.[11] Aufgrund sinkenden Umsatzes verkaufte Bertelsmann jedoch seine Anteile komplett an Sony, was für diese die Rückkehr zum alten NamenSony Music Entertainment bedeutete, während BMG dadurch formal in Sony Music aufging bzw. die Marke von Bertelsmann mit ausgewählten Musikern in der neugegründetenBMG Rights Management fortgeführt wurde.[12] Die ehemaligen Bertelsmann-LabelsAriola,Arista undRCA Records hingegen gingen durch den Verkauf auf Sony Music über.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Columbia Records und CBS
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1887 gründete man inWashington, D.C. dieColumbia Phonograph Company alsFranchise derNorth American Phonograph Company.[1] Das Unternehmen begann mit der Herstellung und dem Vertrieb vonPhonographen, für die es zuvor das entsprechende Patent vonThomas Alva Edison erworben hatte.[13] Die Geschäftstätigkeit von Columbia war zunächst auf die US-BundesstaatenMaryland undDelaware sowie denHauptstadtdistrikt konzentriert, wo denen sich auch die BezeichnungColumbia ableitet.[14] 1926 wurde mitOkeh Records ein Repertoire anJazz- undBlues-Musikern übernommen, einschließlich Werken vonLouis Armstrong undClarence Williams.[15] Zu diesem Zeitpunkt hatte dieColumbia Graphophone Company die Mehrheit am Unternehmen gekauft. Sie war einst als Tochtergesellschaft fürGrammophone inGroßbritannien gegründet worden. Im Zuge der Übernahme weiterer Unternehmen entstand dieElectric and Musical Industries Limited (EMI),[16] wobei das Geschäft in den Vereinigten Staaten wiederum an dieAmerican Record Corporation veräußert wurde. Erst nach demZweiten Weltkrieg trennten sich Columbia und EMI vollständig.[17]
Der Eigentümer von Columbia war bis zur Übernahme durch die American Record Corporation einBankenkonsortium, das während derGreat Depression Konkurs anmelden musste.[18] Die American Record Corporation wurde 1938 selbst Ziel einer Übernahme durchColumbia Broadcasting System.[19] Nach demZweiten Weltkrieg gründete CBS unter dem NamenEpic Records ein weiteres Label, das sich neben Columbia zunächst aufKlassik und Jazz spezialisieren sollte, aber auch in andereGenres vorstieß.[1] 1961 wurde schließlichCBS Records ins Leben gerufen, das als Label für alle Geschäfte außerhalb der Vereinigten Staaten undKanada fungierte. Gegen Ende des Jahrzehnts fasste manColumbia,Epic undCBS Records in der sogenanntenCBS Records Group zusammen.[20]
1968 vereinbarte Columbia beziehungsweise CBS Records einJoint Venture mit derSony Corporation of America,[21] das vor allem die Vermarktung von Musik zusammen mit anderen Produkten des Herstellers zum Ziel hatte.[22] Im Zuge der Zusammenarbeit wurde mit52nd Street vonBilly Joel auch das erste Album aufCD veröffentlicht.[23] Im November 1987 kündigte Sony schließlich an, dieCBS Records Group. nach monatelangen Verhandlungen für zwei Milliarden US-Dollar von derCBS Corporation zu übernehmen.[24] Zu diesem Zeitpunkt war das Unternehmen das größte Musiklabel weltweit und hatte Künstler wie zum BeispielMichael Jackson,Barbra Streisand,Bruce Springsteen oderCyndi Lauper unter Vertrag. Beobachter werteten die Übernahme als beachtliche Veränderung in der nordamerikanischen Medienlandschaft.[25] CBS Records führte seinen Namen zunächst weiter, erst 1991 wurde dieFirma offiziell inSony Music Entertainment geändert.[26]
Beteiligung von Bertelsmann
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Bereits im Jahr 2000 wurde berichtet, dieMusiksparte vonBertelsmann, die Bertelsmann Music Group (BMG), mit Sony Music Entertainment über einen Zusammenschluss verhandeln würde.[27] Beide Unternehmen dementierten zunächst die Fusion,[28] erst im November 2003 kündigte man dasJoint Venture offiziell an.[29] Das neue Unternehmen sollte die BezeichnungSony BMG Music Entertainment erhalten und sich jeweils zur Hälfte im Besitz von Bertelsmann und Sony befinden, der gemeinsame Umsatz betrug fünf MilliardenUS-Dollar.[30] Sony Music Entertainment war zuvor das zweitgrößte, BMG das fünftgrößteMusiklabel der Welt. Beobachter werteten den Zusammenschluss als notwendige Konsolidierung vor dem Hintergrund sinkender Erlöse, anhaltendenWettbewerbs in der Branche und der zunehmenden elektronischen Verbreitung von Musik.[31][32]
Sony Music Entertainment Japan war vom Joint Venture ausdrücklich ausgenommen, da man dort ein starkes Übergewicht gegenüber BMG hatte.[33]Vorstandsvorsitzender von Sony BMG wurdeAndrew Lack, währendRolf Schmidt-Holtz die Position desChairman übernahm.[34] Im Sommer genehmigte dieEuropäische Kommission den Zusammenschluss von Sony Music Entertainment mit BMG zunächst,[35] jedoch wurde diese Entscheidung später vomEuropäischen Gerichtshof wieder aufgehoben.[36] Die Unternehmen mussten die Fusion daraufhin erneut anmelden, nach Zustimmung der europäischenKartellbehörden sowie derFederal Trade Commission wurde das Joint Venture im August 2004 abschließend vollzogen.[37] Sony BMG beschäftigte damals insgesamt 9.000 Mitarbeiter und hatte einen Marktanteil von 25,2 Prozent bei CD-Verkäufen.[38][39]
Mitte 2008 gab Bertelsmann bekannt, sich wieder von Sony BMG zu trennen,[40] nachdem der Umsatz auch in Deutschland über mehrere Jahre eingebrochen war.[41] Für einen Kaufpreis von 1,2 Milliarden US-Dollar wurde Sony damit alleinigeGesellschafterin des Unternehmens, das fortan wieder alsSony Music Entertainment firmierte.[42] MitAriola,Arista undRCA Records befanden sich drei traditionsreiche Labels, die Bertelsmann 1958 gründete beziehungsweise 1979 und 1986 erworben hatte,[43] vollständig in Besitz von Sony Music Entertainment.[44] Bertelsmann sicherte sich lediglich dieRechte an Aufnahmen von 200 Künstlern vorwiegend europäischer Herkunft, die anschließend in derBMG Rights Management gebündelt wurden, die die Tradition der Marke BMG fortführte.[45] Den Vertrieb wickelte man weiterhin über Sony Music Entertainment ab.[46]
Künstler
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Sony Music Entertainment verfügte über dieVerwertungsrechte der Werke namhafter Musiker, darunterAC/DC,Alicia Keys,Anastacia,Andrea Berg,Avril Lavigne,Backstreet Boys,Beyoncé Knowles,[47]Bob Dylan,Boney M.,Britney Spears,[48]Bushido,Bruce Springsteen,Carlos Kleiber (auf Grund dessen erschienen die beiden Alben zu den Neujahrskonzerten der Wiener Philharmoniker aus den Jahren1989 und1992 bei Sony),Casper,[49]Christina Aguilera,Clueso,[50]Daft Punk,Depeche Mode,Die Ärzte,Eisbrecher,Eurythmics,Falco,Die Prinzen,Hansi Hinterseer,Heino,[51]Jennifer Lopez,[52]Joe Cocker,[53]Johnny Cash,Jupiter Jones,[54]Justin Timberlake,[47]Kelly Clarkson,Kool Savas,Kygo,Laith Al-Deen,Louis Armstrong,Luciano Pavarotti,Modern Talking,ZZ Top,Nena,Oasis,One Direction,Ozzy Osbourne,[55]Pink,Roger Whittaker,Carlos Santana,[56]Shakira,Silbermond,Tim Bendzko,[57]Udo Jürgens,Usher,[47]Van Morrison,Whitney Houston[58] undWolfgang Ambros,[59] Sony Music Entertainment,[60]. Besondere mediale Rezeption erfuhr die Zusammenarbeit von Sony Music Entertainment mit folgenden Musikern:
- Peter Maffay steht seit den 1990er Jahren exklusiv bei Sony Music Entertainment unter Vertrag.[61] 2010 wurde die Zusammenarbeit bis zum Jahr 2022 verlängert,[62] seine Alben erscheinen wie bisher beiAriola.[63] Peter Maffay ist der insgesamt erfolgreichste deutsche Album-Künstler,[64] zuletzt erreichte das Album „Wenn das so ist“ bei Sony Music Entertainment einenChart-Rekord.[65]
- Sony Music Entertainment schloss 2010 mit demNachlassverwalter vonMichael Jackson den bisher teuersten Plattenvertrag,[7] im Rahmen dessen für zehn Projekte wie zum Beispiel das Album „This Is It“ in sieben Jahren insgesamt 200 Millionen US-Dollar gezahlt werden sollten.[66] Schon zu Lebzeiten gehörte Michael Jackson zu den kommerziell erfolgreichsten Künstlern von Sony Music Entertainment, um dieJahrtausendwende steuerte er zusammen mitBob Dylan einen großen Teil zum Gewinn des Unternehmens bei.[67] 1995 gründete Michael Jackson mit Sony Music Entertainment denMusikverlagSony/ATV Music Publishing.[68]
- Elvis Presley schloss 1973 mitRCA Records einen Plattenvertrag,[69] im Rahmen dessen die Rechte für diverse Songs zu Sony Music Entertainment kamen, darunterHound Dog,Jailhouse Rock oderHeartbreak Hotel.[70] Die Vereinbarung war später Anlass für eine Klage derElvis Presley Enterprises. vor demLandgericht München: Man argumentierte, Elvis sei von seinem Plattenlabel ausgebeutet worden und forderte Nachzahlungen in Millionenhöhe.[71] Das Gericht wies die Klage jedoch ab und erklärte, der Künstler habe sich mit der Vereinbarung wirksam abfinden lassen. Weitere Ansprüche könnten daher nicht geltend gemacht werden.[72]
Sony liefert die Werke seiner Künstler sowohl aufCD,DVD undBlu-ray Disc als auch imDownload aus.[73] Einzelne Werke werden auch als SACD angeboten, die Hörspielserie Die drei ??? erscheint außerdem noch auf Kassette. Seit dem erneuten Aufkommen von Vinyl-Schallplatten werden viele Alben auch auf ebendiesem Medium verkauft.[74] Aufgrund sinkender CD-Verkäufe startete das Unternehmen 2001 gemeinsam mitUniversal Music undYahoo einen Online-Dienst namensDuet,[75] der später inpressplay. umbenannt und 2003 schließlich anRoxio verkauft wurde.[76][77] Sony Music Entertainment schloss Vereinbarungen mit diversen anderen Online-Diensten für den legalen Vertrieb seiner Musik, beispielsweise mit der TauschbörseMP3.com.[78] In Deutschland kooperierte man ab 2004 mitTelefónica Germany (O₂),[79] Kunden des Mobilfunkanbieters konnten über das neu eingeführteUMTS-Netz auf Musik von Sony zugreifen.[80] 2011 startete Sony Music Entertainment in Deutschland sein AngebotMusic Unlimited.[81] das Beobachter als Antwort aufStreaming-Dienste wieSpotify einordneten.[82] Noch im selben Jahr erzielte Sony Music Entertainment aber keine nennenswerten Umsätze mit Downloads,[83] erst 2013 betrachtete man die Krise als überwunden.[84]
Labels
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Ariola:Bertelsmann gründete das Label im Jahr 1958 und belieferte zunächst vor allem denLesering beziehungsweiseSchallplattenring.[85] Bekannt wurde Ariola zunächst mit Künstlern wie zum BeispielPeter Alexander undUdo Jürgens, später expandierte man international unter anderem in dieVereinigten Staaten.[86] Zu Beginn der 1970er Jahre zählte Ariola bereits zu den sieben größten Plattenlabels in Deutschland,[87] heute stehen vor allemSchlagermusiker dort unter Vertrag.[88]
- B1 Recordings: Das Label ist einJoint Venture zwischenWolfgang Boss und Sony Music Entertainment vor allem für internationale Künstler.[89]
- Sony Music Catalog: Die Catalog-Abteilung ist für die Auswertung des kompletten Repertoire-Portfolios verantwortlich. Dazu gehören Musik-Alben und Singles von internationalen Interpreten wie z. B.Michael Jackson,Joe Cocker,AC/DC und nationalen Künstlern wiePeter Maffay,Andrea Berg,Udo Jürgens oderWolfgang Petry.[90]
- Columbia: Das Label wird von Sony Music Entertainment in Deutschland vor allem für deutschsprachigePopmusik verwendet. Es stehen Künstler wie beispielsweiseCasper,Johannes Oerding,Lions Head undTim Bendzko unter Vertrag.[91] International erscheinen bei Columbia auch Künstler verschiedenster Genres, wie beispielsweise Werke vonPrince,Joco, des RappersT.I. oderDavid Bowie.[92][93] Zuletzt erreichte die Expansion des Labels nachIndien größere Bekanntheit.[94][95]
- Epic: CBS schuf 1953 mit Epic ein spezialisiertes Label fürJazz und andere Klassiker.[96] Allerdings konzentrierte sich Epic nie auf ein bestimmtes Genre,[97] heute wird es für Pop-, Rock- und Dance-Musik nationaler und internationaler Künstler verwendet.[98] Epic gehört zu den ältesten Marken von Sony Music Entertainment, es bildet innerhalb des Unternehmens neben Columbia, RCA und Four Music eine gleichberechtigte Organisationseinheit (Labelzelle) fürArtists and Repertoire.[99]
- Europa: Das Label wurde 1965 vonMiller International ins Leben gerufen und legte seinen Fokus zunächst auf besonders preiswerte Schallplatten.[100] Ab 1969 brachte das Unternehmen unter der MarkeEuropa erstmalsHörspiele für Kinder und Jugendliche heraus, insbesondereMärchen und Abenteuergeschichten wie beispielsweise „Die drei ???“.[101] 1989 übernahm die Bertelsmann Music Group das Label, später wurde zeitweise die BezeichnungBMG Ariola Miller verwendet.[102][103]
- Four Music:Die Fantastischen Vier gründeten dasBerliner Label 1996 und verkauften 2005 zunächst 50 Prozent der Anteile an Sony BMG,[104] später auch die andere Hälfte.[105] Four Music wurde vor allem durchHip-Hop-,Soul- undReggae-Künstler wie zum BeispielMax Herre oderGentleman bekannt.[106]
- RCA: Das Label entstand in seiner heutigen Form 2011, nachdemJive,Arista undJ Records aufgelöst wurden.[107] Organisatorisch ist es Ariola zugeordnet, die Geschäftstätigkeit wurde mitPeter Maffay als erstem Act aufgenommen.[108] Zu den bekanntesten internationalen Künstlern gehörenPink undShakira.[109][110]
- Sony Classical: Unter diesem Label vermarktet Sony Music Entertainmentklassische Musik beispielsweise vonJonas Kaufmann,Nikolai Tokarev,Angelika Kirchschlager oder derWiener Philharmoniker.[111][112] Außerdem tritt man über dieDEAG Deutsche Entertainment, an deren Klassikgeschäft das Unternehmen seit 2009 beteiligt ist,[113] alsKonzertveranstalter in diesem Bereich auf.[114] Im Zuge der Investition verlegte Sony Music Entertainment die internationale Zentrale für das Genre vonNew York nachBerlin.[115]
- Spassgesellschaft: BMG Deutschland gründete im Juli 2003 dasaudiovisuelle Label, um seine Präsenz imComedy-Genre auszubauen.[116] Zu den ersten Veröffentlichungen zähltenTV Total,Ladykracher,Bullyparade und „Best of Olm“.[117] 2007 vereinbarte Sony Music Entertainment eine exklusive Kooperation mit der ProduktionsfirmaBrainpool.[118] Größere Bekanntheit erreichte auch der Vertrag mit dem Darsteller vonAtze Schröder,[119] zuletzt war das Spassgesellschaft mit 150.000 verkauften Einheiten Marktführer im Segment.[120]
- DieDistributed Label Division betreut externe Labels bei ihrem Vertrieb. Dadurch indirekt betreute Künstler sind u. a. Andrea Berg, Metalblade, Bushido, BMG, DJ BoBo, Cooking Vinyl, Kool Savas oder Starwatch.[121] Seit 2015 werden auch das Münchner KlassiklabelSolo Musica oder auch dieWiener Symphoniker vermarktet.[122]
- Gold League: Sony gründete dieses Vertriebslabel im Jahre 2019,[123] um vorwiegend urbane Musik zu vertreiben. Beispielsweise stehen Künstler wieRIN,Jalil oderJoshi Mizu unter Vertrag.
Kritik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]2004 geriet das Unternehmen in die Kritik, nachdem der Zusammenschluss zu Sony BMG von denKartellbehörden in denVereinigten Staaten undEuropa ohne Auflagen zugelassen worden war.[124] DerLondonerImpala-Verband, der die Interessen kleinererMusiklabels vertritt, betrachtete das Joint Venture als Gefahr für den Wettbewerb in derMusikindustrie.[125] Man reichte daraufhin Klage vor demEuropäischen Gerichtshof ein und gewann in erster Instanz.[126] DieEuropäische Kommission prüfte die Fusion erneut und bestätigte ihren Entschluss im Oktober 2007.[127][128] Andere Beobachter kritisierten die Gründung von Sony BMG als „globales Musikanten-Massaker“, unter dem vor allem das kreative Personal beider Unternehmen leiden würde,[129] während die Mehrheit der Künstler selbst die Fusion begrüßte.[34]
2005 wurde bekannt, dass Sony BMG auf CDs den KopierschutzExtended Copy Protection (XCP) einsetzte.[130] DieElectronic Frontier Foundation und andere Experten kritisierten, diese Software wäre mit einemRootkit vergleichbar, da sie sich gezielt auf betroffenen Computern verstecken würde.[131][132] Außerdem sei XCP ein potenziellesSicherheitsrisiko, da es Hintertüren im System öffne, die Angriffe erleichtern würden.[133] Nach Medienberichten warnten die Sicherheitsspezialisten vonF-SecureSony DADC frühzeitig vor den Gefahren der Software, man ignorierte die Hinweise aber.[134][135] Nach F-Secure stufte auchMicrosoft XCP alsbösartige Software ein und veröffentlichte ein Update,[136] welches das Rootkit vonWindows-PCs entfernt.[137] Bürgerrechtler, betroffene Kunden und Behörden reichtenSammelklagen unter anderem in denUS-BundesstaatenFlorida,Illinois,New York undTexas ein.[138][139] Aufgrund anhaltender öffentlicher Kritik kündigte Sony BMG schließlich an, den Kopierschutz nicht mehr zu verwenden.[140] Man entfernte alle infizierten CDs aus demEinzelhandel und bot Käufern einen Ersatz an,[141] sie wurden mit kostenlosen Downloads sowie Barzahlungen entschädigt.[142] Im Rahmen eines außergerichtlichenVergleichs bezahlte Sony BMG eine Strafe in Höhe von 4,25 Millionen US-Dollar an insgesamt 35 US-Bundesstaaten.[143] Insgesamt waren 4,7 Millionen CDs mit XCP hergestellt und 2,1 Millionen Platten von 52 unterschiedlichen Künstlern wie zum BeispielCéline Dion oderFrank Sinatra verkauft worden.[144]
2011 gehörte Sony Music Entertainment zu den Unterstützern desStop Online Piracy Act.[145]Bürgerrechtler und andere Beobachter befürchteten, das Gesetz könne derZensur im Internet Vorschub leisten,[146] außerdem seien darin ineffiziente und schädliche Verfahren vorgesehen.[147] Die Beteiligung von Sony Music Entertainment beziehungsweise des gesamtenSony-Konzerns war außerdem Anlass für eine öffentliche Drohung vonAnonymous.[148] Während Sony Electronics seine Unterstützung fürSOPA aufgrund der öffentlichen Kritik im Januar 2012 aufgab,[149] änderte Sony Music Entertainment seine Position zumGesetzentwurf nicht.[150]
Seit 2021 ist ein Rechtsstreit zwischen Sony Music undQuad9, bezüglich Sperrung einerDomain im Gange.[151]
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Sony Music Entertainment inDeutschland,Österreich und derSchweiz
Einzelnachweise
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40.761527777778-73.973305555556Koordinaten:40° 45′ 41,5″ N,73° 58′ 23,9″ W