Sonnenwenden
Sonnenwenden | ||||||||||||
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![]() Vanilleblume (Heliotropium arborescens) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Heliotropium | ||||||||||||
L. |
DieSonnenwenden (Heliotropium) sind eine Pflanzengattung in der UnterfamilieHeliotropioideae innerhalb der Familie derRaublattgewächse (Boraginaceae). Sie enthält rund 250 Arten.
Beschreibung
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Vegetative Merkmale
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Heliotropium-Arten sindeinjährige oderausdauerndePflanzen. Sowohlkrautige Pflanzen,Halbsträucher als auchBäume kommen vor. Die Pflanzenteile sind meist behaart, selten rau.
Diewechselständigen, selten gegenständigen, meist ganzrandigen oder gesägtenLaubblätter sind sitzend oder gestielt. Beide Blattseiten sind fein und meist borstig, teils drüsig, behaart bis fast kahl.
Generative Merkmale
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Meist end-, selten seitenständig stehen viele Blüten inWickeln oder seltener inRispen oderSchirmrispen angeordnet, deren Hauptachse bei einigen Arten aber so verkürzt ist, dass eindoldenähnlicher Blütenstand entsteht; bei den meisten Arten jedoch sind die Wickel schmal und lang. Die fünfzähligen Blüten sind zwittrig mit doppelterBlütenhülle. Die weißen, weiß-bläulichen bis blauen, manchmal im Schlund auch gelblichen Blütenkronen haben eine kurze bis langeKronröhre und radförmig ausgebreitete Kronzipfel. Der oberständige, zwei- bis vierkammerigeFruchtknoten ist, anders als bei den meisten Raublattgewächsen, meist ungeteilt und zerfällt erst bei Reife in vier Teilfrüchte. Der meist einfachGriffel ist gynobasisch bis endständig. DieNarbe ist groß und von einem drüsigen, klebrigen „Ring“ unterlegt. Die geraden oder gekrümmten Samen besitzen meist ein dünnesEndosperm. Es ist einDiskus ausgebildet oder es sind Nektarien vorhanden.
Es werdenKlausen gebildet.
Systematik und Verbreitung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Taxonomie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die GattungHeliotropium wurde 1753 durchCarl von Linné inSpecies Plantarum, Tomus I, Seite 130 aufgestellt. Typusart istHeliotropium europaeumL.
Etymologie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Heliotropium ist eineLatinisierung zualtgriechischἡλιοτρόπιονhēliotrópion[1]Ihr botanischer GattungsnameHeliotropium ist gleichbedeutend mit dem deutschsprachigenTrivialnamen: ImLateinischen bezeichnet dasLehnwortheliotropium eine Pflanzenart, die sich immer nach dem Laufe der Sonne richtet (die rein lateinische Bezeichnung istsolstitialis herba),[2] abgeleitet von einemaltgriechischen Wort, das ausἥλιοςhēlios für „Sonne“ undτρέπεινtrépein für „wenden“ zusammengesetzt ist. Dieser Name bezieht sich also auf die Eigenart der Pflanze, ihre Blätter mit dem Lauf der Sonne zu drehen. Auch dieGemeine Wegwarte zeigt in ihren alten Bezeichnungen alssponsa solis,eliotropia odersolsequium[3] eine solche Benennungsmotivation.
Arten (Auswahl)
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die GattungHeliotropium ist weltweit in tropischen bis gemäßigten Gebieten verbreitet.
- Heliotropium amplexicauleVahl: Sie kommt ursprünglich im südlichen Bolivien, im südlichen Brasilien, in Argentinien und in Uruguay vor.[4]
- Vanilleblume (Heliotropium arborescensL.): Die Heimat ist Peru.[4]
- Samtblatt (Heliotropium arboreumDiane & Hilger): Die Heimat ist Afrika, Asien, Australien und Pazifische Inseln.[4]
- Heliotropium curassavicumL.: Die Heimat ist Nord- und Südamerika sowie Australien.[4]
- Heliotropium elongatumWilld. ex Cham.: Sie wurde aus Brasilien erstbeschrieben.
- Europäische Sonnenwende (Heliotropium europaeumL.): Die Heimat ist Europa, Nordafrika, Asien, Australien; in Nordamerika ist sie ein Neophyt.[4]
- Heliotropium indicumL.: Die Heimat ist Südamerika, doch ist sie weltweit ein Neophyt.[4]
- Heliotropium messerschmidioidesKuntze: Aus den Kanaren.
- Heliotropium pannifoliumBurch. ex Hemsl.: Sie ist ausgestorben. Die Heimat war die InselSt. Helena.
- Heliotropium strigosumWilld.: Sie kommt in den tropischen Gebieten Afrikas, Asiens und Australiens vor.[5]
Nicht mehr zu dieser Gattung wird gerechnet:
- Heliotropium ovalifoliumForssk. →Euploca ovalifolia(Forssk.) Diane & Hilger[4]
- Heliotropium tenellumTorr. →Euploca tenella(Torr.) Feuillet & Halse
Bilder
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Samtblatt (Heliotropium arboreum)
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Gelin Zhu, Harald Riedl, Rudolf V. Kamelin:Boraginaceae. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.):Flora of China, Volume 16:Gentianaceae through Boraginaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 1995,ISBN 0-915279-33-9.Heliotropium Linnaeus., S. 338–339 - textgleich online wie gedrucktes Werk.
- S. El Naggar, A. El Hadidy, A. Olwey, 2015:Taxonomic revision of Heliotropium L. (Boraginaceae s.l.) in south Yemen. In:Nordic Journal of Botany, Volume 33, Issue 4, S. 401–413.doi:10.1111/njb.00746
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Wilhelm Pape, Max Sengebusch (Bearb.):Handwörterbuch der griechischen Sprache. 3. Auflage, 6. Abdruck. Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914 (zeno.org [abgerufen am 21. Januar 2020]).
- ↑Karl Ernst Georges:Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. 8., verbesserte und vermehrte Auflage. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1918 (zeno.org [abgerufen am 21. Januar 2020]).
- ↑Otto Beßler:Prinzipien der Drogenkunde im Mittelalter. Aussage und Inhalt des Circa instans und Mainzer Gart. Mathematisch-naturwissenschaftliche Habilitationsschrift, Halle an der Saale 1959, S. 171.
- ↑abcdefgHeliotropium imGermplasm Resources Information Network (GRIN),USDA,ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 18. November 2017.
- ↑ Mark Hyde, Bart Wursten, Petra Ballings, Meg Coates Palgrave:Heliotropium strigosum Willd. In: Flora of Zimbabwe. Abgerufen am 1. Juli 2022.