Sojus 18-1
Missionsemblem | |||
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[[Datei:|alt=|zentriert|150px|Emblem der Sojus-18-1-Mission]] | |||
Missionsdaten | |||
Mission | Sojus 18-1 | ||
NSSDCA ID | 1975-0405F | ||
Raumfahrzeug | Sojus 7K-T (GRAU-Index 11F615A8) Seriennummer 39 | ||
Rufzeichen | Урал („Ural“) | ||
Masse | 6830 kg | ||
Trägerrakete | Sojus (GRAU-Index 11A511) | ||
Besatzung | 2 | ||
Start | 5. April 1975, 11:04:54 UTC | ||
Startplatz | Baikonur 1/5 | ||
Raumstation | Saljut 4 | ||
Landung | 5. April 1975, 11:26:21 UTC | ||
Landeplatz | 48° 29′ N,88° 15′ O48.48295788.256468 | ||
Flugdauer | 21 min | ||
Erdumkreisungen | 0 | ||
Apogäum | 192 km | ||
◄ Vorher / nachher ► | |||
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Sojus 18-1, auchSojus 18A, ist die Bezeichnung, unter der ein Fehlstart einessowjetischenSojus-Raumschiffs zurSaljut-4-Raumstation am5. April1975 geführt wird. Es wäre der zweite Flug zur Station gewesen und war der 33. Start eines Sojus-Raumschiffs. Innerhalb des sowjetischen Sojus-Programmes wurden ausschließlich Missionen durchgehend nummeriert, die wenigstens die Umlaufbahn erreicht hatten.
Besatzung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Hauptbesatzung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Wassili Grigorjewitsch Lasarew (2. Raumflug), Kommandant
- Oleg Grigorjewitsch Makarow (2. Raumflug), Bordingenieur
Für beide Kosmonauten war es der zweite gemeinsame Flug. Der erste mitSojus 12 im September 1973 hatte der Erprobung der Weiterentwicklung des Raumschiffes Sojus gedient, außerdem waren sie zusammen die Ersatzmannschaft fürSojus 17.
Ersatzmannschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Pjotr Iljitsch Klimuk, Kommandant
- Witali Iwanowitsch Sewastjanow, Bordingenieur
Die Unterstützungsmannschaft bestand ausWladimir Kowaljonok undJuri Ponomarjow.
Missionsüberblick
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Da die Darstellung von Problemen während der Zeit desKalten Krieges einPolitikum darstellte, muss hier auf jüngere, aber nicht unbedingt zuverlässigere Quellen zurückgegriffen werden.
Der Start erfolgte bis T+288,6 Sekunden planmäßig, als in einer Höhe von 192 km die Trennung der zweiten und dritten Stufe eingeleitet wurde. Die Zündung der dritten Stufe erfolgt zwei Sekunden vor dem Brennschluss der zweiten Stufe. Nur drei von sechs Verschlüssen, die die Stufen verbanden, wurden nach der Zündung der dritten Stufe gelöst. Durch den Schub wurden die verbliebenen Verschlüsse getrennt, dadurch wich aber der Schubvektor von der geplanten Richtung ab. Nach T+295 Sekunden wurde die Abweichung so groß, dass das automatische Sicherheitssystem das Raumschiff mit Hilfe der Haupttriebwerke des Servicemoduls von der dritten Stufe und anschließend die Rückkehrkapsel vom restlichen Raumschiff trennte.[1]

Zum Zeitpunkt der Abtrennung der Landekapsel war der Flugvektor bereits auf die Erde gerichtet, so dass durch den zusätzlichen Schub des Abtrennungssystems die Abstiegsgeschwindigkeit stark zunahm. Anstatt der für solche Notfälle vorgesehenen Beschleunigung von 15 g (147 m/s²), wurden die Kosmonauten bis zu 21,3 g (209 m/s²) ausgesetzt. Trotz der sehr starken Überlastung öffneten die Fallschirme planmäßig und bremsten das Schiff bis zu einer erfolgreichen Landung nach einem Flug von nur 21 min und 27 s und einer zurückgelegten Strecke von 1574 km ab.[2]
Die Landekapsel landete im Hochgebirge im Nordwesten vonChina, weniger als 1,6 km von dermongolischen Grenze und rund 80 km von der sowjetischen Grenze entfernt (48° 29′ N,88° 15′ O48.48295788.256468). Die Besatzung wurde durch sowjetische Hubschrauber wenige Stunden nach der Landung aufgenommen, ohne dass die chinesische Seite informiert wurde. Als Quelle für diese Darstellung wird die sowjetische Armeezeitung „Rotes Banner“ von 1983 angegeben.
Offizielle Darstellungen seitens der sowjetischenTASS-Nachrichtenagentur sprachen von einer Landung im Hochgebirge südlich vonGorno-Altaisk.
Der Flug von Sojus 18-1 war der erste Fall eines Raketenversagens in größerer Höhe mit Besatzung an Bord und anschließender erfolgreicher Landung. Da eine Höhe von mehr als 100 km erreicht wurde, wird der Flug für beide Kosmonauten als Weltraumflug betrachtet. Eine Anmeldung als suborbitaler Rekordflug (erreichte Höhe 192 km und 6.830 kg Flugmasse)[3] bei derFAI erfolgte nicht, obwohl dieser Flug bis heute die höchste und schwerste suborbitale Mission in der Klasse K-1 (suborbitale Flüge mit Raumschiffen) darstellt.
Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Liste der Sojus-Missionen
- Liste der bemannten Raumflüge
- Liste der Raumfahrer
- Liste von Katastrophen der Raumfahrt
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Bernd Leitenberger:Das ATV und die Versorgung der ISS: Die Versorgungssysteme der Raumstation.ISBN 978-3837055726
- ↑Sojus 18-1 in derEncyclopedia Astronautica, abgerufen am 26. November 2010 (englisch).
- ↑Alexander Anikejew: Soyuz-18-1. space.kursknet.ru, 24. November 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Juli 2015; abgerufen am 26. November 2010 (englisch).