Soissons

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unterSoissons (Begriffsklärung) aufgeführt.
Soissons
Soissons (Frankreich)
Soissons (Frankreich)
StaatFrankreich Frankreich
RegionHauts-de-France
Département (Nr.)Aisne (02)
ArrondissementSoissons
KantonSoissons-1
Soissons-2
GemeindeverbandGrandSoissons Agglomération
Koordinaten49° 23′ N,3° 19′ O49.3811111111113.3225Koordinaten:49° 23′ N,3° 19′ O
Höhe38–130 m
Fläche12,32 km²
Einwohner28.667(1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte2.327 Einw./km²
Postleitzahl02200
INSEE-Code02722
Websitewww.ville-soissons.fr

Rathaus (Hôtel de ville)

Soissons [swaˈsõ] ist einenordfranzösische Gemeinde mit 28.667 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022)[1] imDépartement Aisne in derPicardie. Sie ist der Hauptort desArrondissements Soissons.

Soissons war bereits zu Zeiten derrömischen Besetzung alsNoviodunum Suession(or)um,Augusta Suession(or)um, späterSuessiones oderSexonas bekannt. Sie war zwischen 486 und 497 Hauptstadt desFrankenreichs. Heute ist Soissons noch immerBischofssitz desBistums Soissons.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

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Soissons befindet sich zwischen den StädtenLaon im Nordosten,Compiègne im Westen,Paris im Südwesten undReims im Osten. Die Gemeinde liegt am Südufer derAisne, deren linker NebenflussCrise im Gemeindegebiet mündet.

Geschichte

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Antike

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In der Antike siedelte der keltische Stamm derSuessionen im Gebiet um Soissons. Soissons war der Hauptort diesesbelgischen Stammes, der schließlich im Jahr 57 v. Chr. vonGaius Iulius Caesar unterworfen[2] wurde. Die Stadt wurde von denRömernNoviodunum Suessionum oderAugusta Suessionum, später kurzSuessiones genannt.Gregor von Tours undFredegar nannten die StadtSexonas, wobei dasx vermutlich wiess auszusprechen ist. Im 5. Jahrhundert gehörte Soissons zu dem vonAegidius und späterSyagrius regierten Herrschaftsgebiet, das sich vonWestrom losgelöst hatte und alsReich von Soissons bezeichnet wird, da sich zumindest gegen Ende die Residenz des Syagrius in Soissons befand. Durch den SiegChlodwigs über Syagrius im Jahr 486/87 in der sogenanntenSchlacht bei Soissons ging das Reich unter. Die BezeichnungSchlacht bei Soissons ist irreführend, da der Ort des Kampfes nicht überliefert ist. Gregor von Tours berichtet lediglich, Syagrius habe in Soissons residiert und Chlodwig habe ihn zur Wahl des Schlachtfeldes aufgefordert.

Mittelalter

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Nach seinem Sieg über Syagrius verlegte Chlodwig seine Hauptstadt vonTournai nach Soissons und blieb dort, bis er im Zuge der Legalisierung derfränkischen Reichsgründung durch KaiserAnastasios I. im Jahre 497 in Paris Residenz nahm. Nach der Reichsteilung 511 erhieltChlothar I., der jüngste Sohn Chlodwigs, den nordwestlichen Reichsteil mit Soissons als Hauptstadt. Wenig verbreitet ist hierfür die BezeichnungReich von Soissons. Ab 575 setzte sich dann der BegriffNeustrien für diesen Reichsteil durch.

576 besiegteChilperich I. bei Soissons die Austrasier. 744 tagte in Soissons eine für Neustrien wichtigeSynode, auf der den Geistlichen ein kirchliches Leben eingeschärft, u. a. die Ehe versagt, Strenge in der Bekämpfung des Heidentums befohlen und den Laien der Genuss von Kirchengütern zugestanden wurde. 751 fand in Soissons die ErhebungPippins des Jüngeren zum König statt.Ludwig der Fromme musste 833 in der Stadt Kirchenbuße tun. Die zweite Kirchenversammlung 853 setzte Statuten fest über die Ungültigkeit der von abgesetzten Prälaten vollzogenen Kirchenweihen. Auch die Kirchenversammlung von 866 bezog sich hierauf, da der abgesetzte ErzbischofEbo von Reims zu weihen fortfuhr.

Seit dem 9. Jahrhundert war Soissons Sitz eigenerGrafen. 884 wurde die Stadt von denNormannen erobert.Hugo der Große von Franzien besiegte in derSchlacht von Soissons im Juni 923Karl III. den Einfältigen. 1121 wurde in Soissons wiederum einKonzil abgehalten, auf der eine Schrift vonPeter Abaelard als Ketzerwerk verbrannt wurde. Die 1201 hier gehaltene Synode betraf die Eheangelegenheiten des KönigsPhilipp II. August wegen seiner verstoßenen GemahlinIngeborg. In Soissons hielt dann auch Philipp II. August 1213 einen Reichstag ab.

1415 führte der Widerstand Soissons gegen KönigKarl VI. zur vollständigen Zerstörung der Stadt imHundertjährigen Krieg. Die letzte in Soissons abgehaltene Synode, die 1455 tagte, beschloss den Anschluss an die zuBasel erlassenen Dekrete hinsichtlich der gottesdienstlichen Ordnung.

Neuzeit

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Während derHugenottenkriege wurde Soissons in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ständig belagert. 1734 fiel die Grafschaft Soissons an die französische Krone zurück.

In denBefreiungskriegen wurde das bloß nach alter Art durch Turm und Graben befestigte Soissons am 14. Februar 1814 vom russischen GeneralAlexander Iwanowitsch Tschernyschow im Sturm genommen, aber bereits am 19. Februar wieder von Montier besetzt. Am 2. und 3. März 1814 fand dann dieBelagerung von Soissons durchBülow undWintzingerode statt. Der französische Kommandant Moreau übergab die Stadt am 3. März den Belagerern, weshalbNapoleon ihn erschießen ließ. Nachdem Napoleon im März 1815 zurückgekehrt war und seineHerrschaft der Hundert Tage angetreten hatte, wurde Soissons mitLaon von einem Teil des ersten preußischen Armeekorps eingeschlossen und am 14. August 1815 nach geschlossenem Frieden übergeben.

Soissons erlitt bereits imDeutsch-Französischen Krieg von 1870/71 starke Schäden. In der Stadt befand sich eine Festung, die im Oktober 1870 von den deutschen Truppen eingenommen wurde. Dabei gingen über 4.700 Soldaten in Gefangenschaft und umfangreiche Sachwerte wie Kanonen, Ausrüstung und die Kriegskasse mit 92.000 Franc wurden erbeutet.

ImErsten Weltkrieg (1914–1918) wurde die Stadt zweimal von deutschen Truppen besetzt und durch Artilleriefeuer von beiden Seiten zu drei Vierteln zerstört. Die Türme der Abtei blieben aber unversehrt.

Im Juni 1940 geriet Soissons im Rahmen desWestfeldzuges unter deutsche Besatzung – die1. Gebirgs-Division (Wehrmacht) hatte am 8. Juni 1940 bei Soissons die Aisne überschritten. Bei derBefreiung von Paris zogen sich dieWehrmachttruppen überstürzt zurück; am 28. August 1944 befreiten westalliierte Truppen Soissons[3]. Der5. Panzerarmee gelang es nicht, sich bei Soissons zu halten.[4]

Flugplatz Soissons–Breuil

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Während beider Weltkriege befand sich westlich der OrtschaftSaconin-et-Breuil südlich der heutigen D-94 einFeldflugplatz. Zwischen Mai 1917 und Mai 1918 diente er den französischen Luftstreitkräften, die ihn ab Ende August 1939 erneut aktivierten. Während desWestfeldzuges der deutschenWehrmacht diente er im Juni 1940 deutschenBf 109E-Jägern. Hier lagen für wenige Tage Teile desJagdgeschwaders 27 (Stab, I. und II. Gruppe) und die I. Gruppe desJagdgeschwaders 1. Im Juni 1944 requirierte die Luftwaffe erneut das Areal, nutzte es aber kaum mehr.

Siehe auch:Grafschaft Soissons

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr196219681975198219901999200720182020
Einwohner23.15025.89030.00930.21329.82929.43928.47128.52228.888

Bauwerke

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Kathedrale Saint Gervais und Saint Protais
Kathedrale und Kriegerdenkmal
Ruine der Abteikirche Saint-Jean-des-Vignes

Kathedrale von Soissons

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Die gotischeKathedrale Saint-Gervais et Saint-Protais von Soissons wurde ab 1180 errichtet. Die Fassade stammt aus der Zeit um 1400. Die Vollendung des Nordturms ist durch denHundertjährigen Krieg verhindert worden. Das Radfenster in der Mitte ist sehr viel später eingesetzt worden. Der plastische Schmuck der Portalzonen ist bereits 1567 den Zerstörungszügen derHugenotten zum Opfer gefallen. Später hat vor allen Dingen der Erste Weltkrieg starke Schäden hinterlassen.

Ehemalige Abtei Saint-Jean-des-Vignes

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Die 1076 gegründete ehemalige AbteiSaint-Jean-des-Vignes überragt die Stadt mit den noch erhaltenen und weithin sichtbaren Westtürmen. Die gotische Architektur stammt aus dem 13. bis 16. Jahrhundert. 1359 wurde das Kloster im Hundertjährigen Krieg befestigt. Am Ende des 18. Jahrhunderts und nach der französischen Revolution zerfiel die Anlage. Das Gelände diente fortan als Steinbruch und Kaserne. Heute befindet sich in einem ehemaligen Kasernengebäude ein Museum.

Weitere sehenswerte Bauwerke

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  • Kriegerdenkmal 1870/71 und Abtei St. Jean
    Kriegerdenkmal 1870/71 und Abtei St. Jean
  • Kriegerdenkmal Erster Weltkrieg
    Kriegerdenkmal Erster Weltkrieg
  • Soissons an der Aisne
    Soissons an der Aisne
  • Ruine der Abtei Notre Dame
    Ruine der Abtei Notre Dame

Partnerstädte

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Persönlichkeiten

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In Soissons wirkten während des Ersten Weltkriegs dieKrankenschwesternGermaine Malaterre-Sellier (1889–1967), die dafür den Beinamen „La Dame blanche de Soissons“ (Die weiße Dame von Soissons) erhielt undJeanne Macherez (1852–1930), die als selbsternannte Bürgermeisterin die Stadt vor Ausschreitungen der deutschen Truppen bewahrte.

Zitate

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  • „Sie hat Caesar siegen, Chlodwig regieren und Napoleon wanken sehen.“ (Victor Hugo)

Literatur

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Weblinks

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Commons: Soissons – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Dossier complet − Commune de Soissons (02722) | Insee. Abgerufen am 31. Oktober 2023. 
  2. Caesar,de bello Gallico 2,12
  3. SOCIÉTÉ ARCHÉOLOGIQUE, HISTORIQUEET SCIENTIFIQUE DE SOISSONS (Memento desOriginals vom 24. September 2015 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sahs-soissons.org
  4. Seite 678
  5. abcJumelages : Ville de soissons. Abgerufen am 25. November 2012 (französisch). 
  6. 50 Jahre Partnerschaft auf landau.de Abgerufen am 30. Oktober 2022.

Acy |Aizy-Jouy |Allemant |Ambleny |Ambrief |Ancienville |Arcy-Sainte-Restitue |Audignicourt |Augy |Bagneux |Bazoches-et-Saint-Thibaut |Belleu |Bernoy-le-Château |Berny-Rivière |Beugneux |Bieuxy |Billy-sur-Aisne |Billy-sur-Ourcq |Blanzy-lès-Fismes |Braine |Braye |Brenelle |Breny |Bruys |Bucy-le-Long |Buzancy |Celles-sur-Aisne |Cerseuil |Chacrise |Chassemy |Chaudun |Chavignon |Chavigny |Chavonne |Chéry-Chartreuve |Chivres-Val |Chouy |Ciry-Salsogne |Clamecy |Cœuvres-et-Valsery |Condé-sur-Aisne |Corcy |Courcelles-sur-Vesle |Courmelles |Couvrelles |Coyolles |Cramaille |Crouy |Cuffies |Cuiry-Housse |Cuisy-en-Almont |Cutry |Cys-la-Commune |Dammard |Dampleux |Dhuizel |Dommiers |Droizy |Épagny |Faverolles |Fleury |Fontenoy |Grand-Rozoy |Haramont |Hartennes-et-Taux |Jouaignes |Juvigny |La Ferté-Milon |Laffaux |Largny-sur-Automne |Launoy |Laversine |Le Plessier-Huleu |Lesges |Leury |Lhuys |Limé |Longpont |Louâtre |Maast-et-Violaine |Macogny |Margival |Marizy-Sainte-Geneviève |Marizy-Saint-Mard |Mercin-et-Vaux |Missy-aux-Bois |Missy-sur-Aisne |Monampteuil |Monnes |Montgobert |Montgru-Saint-Hilaire |Montigny-Lengrain |Mont-Notre-Dame |Mont-Saint-Martin |Morsain |Mortefontaine |Muret-et-Crouttes |Nampteuil-sous-Muret |Nanteuil-la-Fosse |Neuville-sur-Margival |Noroy-sur-Ourcq |Nouvron-Vingré |Oigny-en-Valois |Osly-Courtil |Ostel |Oulchy-la-Ville |Oulchy-le-Château |Paars |Parcy-et-Tigny |Pargny-et-Filain |Pasly |Passy-en-Valois |Pernant |Ploisy |Pommiers |Pont-Arcy |Presles-et-Boves |Puiseux-en-Retz |Quincy-sous-le-Mont |Ressons-le-Long |Retheuil |Rozières-sur-Crise |Saconin-et-Breuil |Saint-Bandry |Saint-Christophe-à-Berry |Saint-Mard |Saint-Pierre-Aigle |Saint-Rémy-Blanzy |Sancy-les-Cheminots |Septmonts |Les Septvallons |Serches |Sermoise |Serval |Silly-la-Poterie |Soissons |Soucy |Soupir |Taillefontaine |Tannières |Tartiers |Terny-Sorny |Troësnes |Vailly-sur-Aisne |Vassens |Vasseny |Vaudesson |Vauxbuin |Vauxrezis |Vauxtin |Venizel |Vézaponin |Vic-sur-Aisne |Viel-Arcy |Vierzy |Villemontoire |Villeneuve-Saint-Germain |Villers-Cotterêts |Villers-Hélon |Ville-Savoye |Vivières |Vregny |Vuillery

Normdaten (Geografikum):GND:4104814-3(lobid,OGND,AKS) |LCCN:n81068006 |VIAF:150707604
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