Smederevo

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Смедерево
Smederevo
Смедерево
Смедерево
Wappen von Smederevo
Smederevo (Serbien)
Smederevo (Serbien)
Basisdaten
Staat:Serbien Serbien
Okrug:Podunavlje
Koordinaten:44° 40′ N,20° 56′ O44.66333333333320.92888888888970Koordinaten:44° 39′ 48″ N,20° 55′ 44″ O
Höhe:70 m. i. J.
Einwohner:77.808(2002)
Telefonvorwahl:(+381) 026
Postleitzahl:11 300
Kfz-Kennzeichen:SD
Struktur und Verwaltung
Gliederung:27 Ortsteile
Bürgermeisterin:Jasna Avramovic(KBS)
Webpräsenz:
Sonstiges
Stadtfest:Smederevska jesen

Smederevo (serbisch-kyrillischСмедерево) ist eineserbische Stadt undGemeinde an der Mündung derJezava in dieDonau, 46 Kilometer vonBelgrad entfernt. Sie ist der Hauptverwaltungssitz bzw. die Hauptstadt desBezirksPodunavlje (Podunavski Okrug) und hat etwa 110.000 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

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Teilansicht der Festung
Rathaus
Kirche des hl. Georg am Stadtplatz
Festung mit Mündung der Jezava in die Donau

Die zurzeit älteste bekannte Erwähnung Smederevos ist aus dem Jahr 1019, in einer Urkunde desbyzantinischen KaisersBasileios II. Darin wird Smederevo als einBistum desErzbistums Ohrid genannt. Die Stadt gehörte in den folgenden Jahrhunderten zu Byzanz,Bulgarien und anschließend zu Serbien.

Als 1427 der serbischeDespotĐurađ Branković die damalige Hauptstadt Belgrad anUngarn zurückgeben musste (gemäß dem Abkommen von Tatra, in dem Ungarn die Nachfolge Branković’ bestätigte; im Gegenzug sollte Belgrad an die ungarische Krone zurückfallen), verlegte er seineHauptstadt nach Smederevo, das er in den folgenden Jahrzehnten zur größten befestigten Stadt Serbiens ausbauen ließ. Die an der Mündung des Flusses Jezava in die Donau gelegene Stadt bot auch wegen ihrer Nähe zu Ungarn – lediglich die Donau trennte beide Länder – strategische Vorteile bezüglich der anrückendenOsmanen. Bis 1430 wurde die innere Festung, auchkleine Stadt genannt, erbaut, weswegen das Jahr 1430 auch als das offizielle Gründungsdatum Smederevos gilt. 1439 wurde Smederevo nach einer dreimonatigen Belagerung erstmals von den Osmanen erobert. 1444 mussten sich die Osmanen allerdings zurückziehen, und Branković trieb den Befestigungsbau weiter voran. Die äußere Festung, auchgroße Stadt genannt, wurde ausgebaut. 1453 und 1456 konnten zwei osmanische Belagerungen überstanden werden.

Bis zur endgültigen Eroberung des serbischen Despotats durch die Osmanen im Jahre 1459 blieb Smederevo dessen Hauptstadt. Unter den Osmanen wurde es Verwaltungssitz desSandschak Smederevo, verlor diese Stellung aber an das 1521 eroberte Belgrad. Nach demFrieden von Passarowitz gehörte Smederevo von 1718 bis 1738 zumErzherzogtum Österreich, danach wurde es wieder an das Osmanische Reich abgetreten. 1806 eroberten serbische Aufständische imErsten Serbischen Aufstand die Stadt. Smederevo sollte bis 1807 Hauptstadt des aufständischen Serbiens werden, als es diese Stellung wieder an Belgrad verlor. 1854 wurde die serbisch-orthodoxeStadtkircheHl. Großmärtyrer Georg nach vier Jahren Bauzeit fertiggestellt.

Während desErsten Weltkriegs wurde die mittelalterliche Festung aus dem 15. Jahrhundert alsKriegsgefangenenlager benutzt. Im August 1919 besuchten Dr. Roger Steinmetz und Paul Schazmann vomKomitee des Internationalen Roten Kreuzes das Lager und hielten ihre Beobachtungen in dem BerichtDocuments publiés a l´occasion de la Guerre 1914-1919 fest. Das Lager befand sich demnach in einem katastrophalen Zustand, sowohl was Hygiene als auch Versorgung betraf.

ImZweiten Weltkrieg wurde die Stadt durch dieWehrmacht besetzt, die in der dortigen Festung ein Waffenlager errichtete. Am 5. Juni 1941 wurde die Festung durch eine schwere Explosion beschädigt, wobei Tausende von Menschen in der Stadt starben. Das Ganze geschah in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs, in dem ein vollbesetzter Zug stand. Es wurde nie geklärt, wie es zu diesem Unglück kam.

Am 4. August 1971 ereignete sich beiLipe, 8 km östlich von Smederevo, ein weiterer schwererEisenbahnunfall: Auf dereingleisigenStrecke wartete derLokomotivführer einesGüterzugs im Bahnhof von Lipe nicht die Durchfahrt eines Messe-Sonderzugs ab, sondern fuhr in den noch belegten Streckenabschnitt hinein. Bei dem folgenden Frontalzusammenstoß starben 35 Menschen.[1]

Wirtschaft

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Smederevo ist heute eine der bedeutendstenIndustriestädte Serbiens. Das größteStahlwerk Serbiens, ehemals MKS, später SARTID, dann U.S. Steel Serbia, dann Železara Smederevo hat dort seinen Sitz, ebenso hat es einen großen Industriehafen an der Donau. Im Jahr 2003 kam es im Rahmen derPrivatisierung des Stahlwerks zu politischen Verstimmungen, als das amerikanische Unternehmen U.S.Steel das Stahlwerk für einen geringen Betrag erwarb (laut Presse ca. 25 Mio. USD), nachdem es kurz zuvor mitEU-Mitteln aufwendig saniert worden war. Im Jahre 2005 wurde die Produktion des Stahlwerkes verdoppelt. Die Anwohner hoffen seit Jahren, dass die stillgelegten Abgasreinigungsanlagen bald wieder reaktiviert werden.Aufgrund der Unrentabilität hat U.S. Steel Serbia das Stahlwerk für einen symbolischen Preis Anfang 2012 an den serbischen Staat verkauft. Danach wurde das Stahlwerk unter dem NamenŽelezara Smederevo unter der Eigentümerschaft des Serbischen Staats betrieben. Juni 2016 kaufte das chinesische Staatsunternehmen HBIS das Stahlwerk. Nach Darstellung vonEurofer versuchen chinesische Staatsunternehmen, unter Einstandskosten produzierte 400 Millionen Tonnen Überproduktion in Europa loszuschlagen und damit die heimische Branche zu gefährden.[2]

Metallverarbeitung hat eine starke Tradition in der Stadt. Dazu gehören unter anderem Metallbau und die Produktion von Kunstschmied-Produkten.

Seit ca. 2000 Jahren wird in der Umgebung von Smederevo Wein angebaut. Die ersten Reben wurden nach Smederevo von Römern gebracht. Anfang September wird in der Stadt das WeinerntedankfestSmederevska Jesen (deutsch:Smederevoer Herbst) gefeiert.

Die größten Potentiale der Stadt und der Region liegen allerdings noch brach:

  • Das gute Klima, Boden und die Tradition im Anbau von Obst resultieren in ergiebigen und hochqualitativen Ernten, für welche keine organisierte Abnahme vorhanden ist. Das Kühlhaus des ehemaligen staatlichen Kombinats „Godomin“ und der Weinkeller sind außer Betrieb.
  • Die ganze Region liegt nach Untersuchungen aus den 1980er Jahren auf großen Reserven an Mineral- und Thermalwässern. Eine baldige Erschließung ist nicht in Sicht.
  • Die seit Jahren angekündigte zollfreie Zone wird nur schleppend realisiert.

Partnerstädte

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Persönlichkeiten

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Hier geboren

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Mit der Stadt verbunden

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Weblinks

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Commons: Smederevo – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  • Public Waterworks Company
  • Illustration von Mathias van Somer von 1665: Abbildung der Vöstung Sendrae in Ungarn 1665 (Digitalisat)
  • A report by Mr. Paul Schazmann and Dr. Roger Steinmetz on their visits to the prisoners of war in Greece, in Thessaloniki in Macedonia and in Serbiascribd.com

Einzelnachweise

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  1. Peter W. B. Semmens:Katastrophen auf Schienen. Eine weltweite Dokumentation. Transpress, Stuttgart 1996,ISBN 3-344-71030-3, S. 177.
  2. orf.at China nutzt Serbien im Stahlstreit mit der EU, orf.at, 13. Juli 2016, abgerufen am 13. Juli 2016.
Normdaten (Geografikum):GND:4355041-1(lobid,OGND,AKS) |LCCN:n85101658 |VIAF:136105268
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