Slawophile

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Der AusdruckSlawophile, sinngemäß „Slawentumbegeisterte“, bezeichnet eine politisch-publizistische Bewegung, die seit den 1820ern dentschechischen undrussischen Vorläufer bzw. frühen Vertreter desPanslawismus bildete, welcher seinerseits der Position derWestler entgegengesetzt war. Die Phase dauerte inPrag bis zumSlawenkongress von 1848 bzw. maximal bis zum Auftreten der erstenJungtschechen 1860, in Russland bis zum Tod ihrer Hauptvertreter 1860.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

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Der Begriff wurde in Deutschland geprägt, woJohann Gottfried Herder[1] undFriedrich Schelling sich für ein heldenhaftesSlawenideal begeisterten und wo auch viele Slawophile studiert hatten.

Die Diskussion zwischen Westlern und Slawophilen entfachte 1836Pjotr Tschaadajew mit seinem „Ersten Philosophischen Brief“, in dem er negative Seiten Russlands anprangerte unddas Land als rückschrittlich bezeichnete.

Als Vordenker einer anfangs rein literarischen und historischen Rückbesinnung der Slawen galten unter den TschechenJosef Dobrovský,František Palacký und der tschechophile SlowakeJan Kollár. Bei den Russen dominierten der TheologeAlexei Chomjakow sowie vor allem die BrüderIwan undKonstantin Aksakow (Söhne desSergei Aksakow) und die Gebrüder Petr undIwan Kirejewski.[2]Die Tschechen brachten nach 1848 zunächst denAustroslawismus hervor, die Russen nach 1860 neben dem Panslawismus aber auch denPanrussismus.

Einordnung

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Im Gegensatz zu den Westlern, die eine Europäisierung Russlands anstrebten, besannen sich die russischen Slawophilen auf das „ursprünglich Russische“ (z. B.Igorlied). Sie entdeckten dankHaxthausen („Studien über die inneren Zustände … Russlands“, 1847) die russische DorfgemeindeMir als erweiterte Familie.

In ihrer Ausrichtung bedienten sich die Slawophilen aufklärerischer Ideen, sie forderten die Abschaffung der Leibeigenschaft und die Aufklärung des Volkes.

Liste weiterer russischer Slawophiler

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Die hierunter genannten Personen waren bekannte und mehr oder weniger bekennende Slawophile. Ungenauerweise werden auch Vertreter des späteren Panslawismus und Panrussismus so bezeichnet.

Siehe auch

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Literatur

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  • Nicholas V. Riasanovsky:Russland und der Westen. Die Lehre der Slawophilen. Isar Verlag, München 1954,DNB 454013973. 
  • Andrzej Walicki:Personality and Society in the Ideology of Russian Slavophiles. In:California Slavic Studies.Nr. 2, 1963. 
  • Bernice Glatzer-Rosenthal:Lofty Ideals and Wordly Consequences: Visions of Sobornost' in Early Twentieth-Century Russia. In:Russian History.Nr. 20, 1993,S. 179–195. 

Einzelnachweise

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  1. „Slawenkapitel“, Abschnitt IV. des 16. Buches aus "Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit"
  2. Nicholas V. Riasanovsky:Russland und der Westen. S. 32–59.
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