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Skoltsamische Sprache

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Skoltsamisch(sääʹmǩiõll)

Gesprochen in

Finnland,Russland,Norwegen
Sprecherca. 320–330
Linguistische
Klassifikation

Uralisch

Finno-ugrisch
Finnopermisch
Wolgafinnisch
Finnosamisch
Samisch
Ost
Festland
  • Skoltsamisch
Offizieller Status
Amtssprache inals Minderheitensprache anerkannt in der finnischen GemeindeInari
Sprachcodes
ISO 639-1

ISO 639-2

sms

ISO 639-3

sms

Verbreitungsgebiet des Skoltsamischen (Nr. 6) im samischen Sprachraum

Dieskoltsamische Sprache (Eigenbezeichnungsääʹmǩiõll) ist eine Sprache aus der östlichen Gruppe dersamischen Sprachen und gehört somit zurfinno-ugrischen Hauptgruppe innerhalb deruralischen Sprachfamilie. Sie wird von geschätzten 320–330 Menschen gesprochen, davon 300 inFinnland und 20–30 inRussland.[1] Die skoltsamische Sprache wird dabei hauptsächlich im Nordosten Finnlands gesprochen. Die nächstverwandte Sprache istAkkalasamisch.

Verbreitung

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Die Sprache derSkolt Saami wird hauptsächlich von den Skoltsamen in Finnland gesprochen. Diesesamische Volksgruppe gehört demorthodoxen Glauben an. Die meisten Sprecher leben in einer Reihe von Dörfern wieSevettijärvi undNellim in der GemeindeInari, die sich imfinnischen Lappland nordöstlich befinden. Es gibt jedoch auch skoltsamische Sprecher, die südlich des Inari-Sees oder an der russischen Grenze lokalisiert sind. Das Hauptdorf und kulturelle Zentrum der Skolt-Saami, das Dorf Sevettijärvi, weist mit ca. 300 Einwohnern die größte Anzahl an Sprechern auf. In den anderen oben genannten Regionen wird die skoltsamische Sprache am wenigsten gesprochen, da ein Großteil der Einwohner zu den Inari Saami undFinnen gehört. Ursprünglich lebten die Skolt Saami im Gebiet vonPetschenga (Petsamo). Als Finnland nach demZweiten Weltkrieg Petschenga an die Sowjetunion abgeben musste, wurden die Skoltsamen nach Inari umgesiedelt. In der Gemeinde Inari hat die skoltsamische Sprache seit 1992 nebenFinnisch,Nordsamisch undInarisamisch einen offiziellen Status als Minderheitensprache und ist im Behördenverkehr zugelassen. In jüngerer Zeit istRockmusik in skoltsamischer Sprache entstanden. Obwohl das Skoltsamische staatlich gefördert und an Schulen gelehrt wird, gilt es als hochgradig gefährdet, weil es kaum mehr an die jüngere Generation weitergegeben wird.

Daneben gibt es ca. 20 Sprecher, die inVerhnetulomskij,Tuloma,Murmashi oder verstreut an anderen Orten auf derKola-Halbinsel in Russland wohnen. Auch in dernorwegischen KommuneSør-Varanger, v. a. im DorfNeiden, leben traditionell Skoltsamen. Der skoltsamische Dialekt von Neiden wird zwar nicht mehr gesprochen, jedoch leben in Sør-Varanger heute mindestens 3 aus Finnland eingewanderte aktive Skoltsamischsprecher.[2]

Rechtschreibung

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Das Skoltsamische wird nach dem offiziellen Rechtschreibstandard in einer erweiterten Version deslateinischen Alphabets geschrieben, die über folgende Buchstaben verfügt:

A a âB bC cČ čƷ ʒǮ ǯD d
Đ đE eF fG gǦ ǧǤ ǥH hI i
J jK kǨ ǩL lM mN nŊ ŋO o
Õ õP pR rS sŠ šT tU uV v
Z zŽ žÅ åÄ äʹ
Skoltsamische Bildschirm­tastatur auf einemiPhone

Für die Markierung dersuprasegmentalenPalatalisierung verwendet das Alphabet einenUmschrift-Aufwärtsstrich[3] (Unicode: U+02B9modifier letter prime) als Buchstaben.

In Fremdwörtern werden zusätzlich die Buchstaben Q/q [kv], W/w [bv], X/x [ks], Y/y [y], Ï/ï [ɨ], Ü/Ü [ʉ] und Ö/ö [ø] verwendet (z. B. in Namen). DasÖ wird alphabetisch hinterÄ einsortiert, dasÏ und dasÜ identisch zum Y.

Grammatik

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Die skoltsamische Sprache ist eine synthetische, stark gebeugte Sprache, die viele grammatikalische Merkmale mit den anderen uralischen Sprachen teilt. Skolt Saami ist jedoch keine typischeagglutinierende Sprache; sie hat sich bemerklich in Richtung einerfusionalen Sprache entwickelt, ähnlich demEstnischen. Dies steht im Gegensatz zu vielen anderenuralischen Sprachen. Daher werden Fälle und andere grammatikalische Merkmale auch durch Änderungen an der Wurzel gekennzeichnet. Viele der Suffixe der skoltsamischen Sprache sindPortmanteau-Morphe, die mehrere grammatikalische Merkmale gleichzeitig ausdrücken.

Um grammatikalische Zusammenhänge aufzuzeigen, werden in Skolt-Saami-Phrasen unterschiedliche Groß-/Kleinschreibungen beiNominalphrasen verwendet,Verben weisen auf Personen- und Zahlenmarkierungen hin. Infolgedessen ist die Reihenfolge von Verb und Objekt weniger starr als in anderen uralischen Sprachen.[4]

Wortstellung

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Die typischerweise verwendete SOV-Wortstellung ist in pragmatisch nicht markierten Sätzen anzutreffen. Auch inDependenzensätzen undKomplementsätzen ist sie die vorherrschendeWortstellung, da das lexikalische Verb in der Endposition des Satzes bleibt. Eine Abweichung stellt die OVS-Stellung da, in der dasObjekt vor demSubjekt steht. Dies wirdpragmatisch realisiert, wenn zu Beginn des Satzes neue Informationen eingeführt werden (Informationsstruktur) und es sich somit um eine plausible Erklärung handelt. Das Objekt steht ebenfalls vor dem Subjekt in der OSV-Konstruktion. Dies geschieht, wenn das Objekt dasTopik des Satzes ist.[4]

beispielhafte Glosse für die SOV Wortstellung[4]
neezzansuâjjkååutidkuårru
woman.PL.NOMprotection.SG.NOM+skirt.PL.ACCsew.PST.3PL
the women sewed protective skirts.
Die Frauen nähten Schutzröcke.


beispielhafte Glosse für die SOV Wortstellung[4]
piiđvaaʹldiseeʹstǩieʹmnväʹldde
tax+take.NMLZ.PL.NOM3SG.LOCsaucepan.SG.ACCtake.PRS.3PL
the tax collectors take a saucepan from them.
Die Steuereintreiber nehmen Ihnen die Töpfe ab.

Satzebene

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V2-Stellung

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In Sätzen, in denen einAuxiliar enthalten ist, scheint es sich um dasVerb-Zweit-Stellungsphänomen zu handeln, weil das Hilfsverb die 2. Position des Satzes einnimmt. Dies gelingt jedoch nur, wenn beide Verben in Hauptsätzen auftreten und nicht in Nebensätzen und, dass Adverbiale ignoriert werden.[4]

Informationsstruktur

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Die OVS-Wortstellung wird verwendet, um neue Informationen einzuführen. Dabei steht die neue Information am Satzbeginn. Ähnlich verhält es sich auch bei der OSV-Konstruktion, in der das Objekt dasTopik des Satzes ist und daherpragmatisch markiert wird. Darüber hinaus gibt es auch den Partikelk'al (dt. ja), der alsFokusmechanismus verwendet wird. AlsKontrastmechanismus wird die ungewöhnliche Konstruktion vom lexikalischen Verb vor dem Auxiliar angesehen. Diese Positionierung dient dazu, das Hauptverb zu fokussieren, und löst somit einen Kontrast zum vorherigen Satz aus.[4]

Phrasenebene

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Nominalphrase

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Nominalphrasen, die nicht die Rolle eines Kernargumentes in einer Phrase haben, weisen oft eineadverbiale Funktion auf. Anhand des reichhaltigen grammatikalischenFälle-Systems der Skolt Saami werden Informationen durch Nominalphrasen ausgedrückt, die stattdessen in vielen Sprachen mittels einespräpositionale Phrase ausgedrückt werden. Eineadverbiale Nominalphrase kann aus einem einzigenKopf bestehen, oder wie in dem unteren Beispiel aus einem modifizierten Substantiv.[4]

beispielhafte Glosse[4]
pukoummunoorõʹttepõʹrtte
allperson.PL.NOMgather.together.PST.3PLhouse.SG.ILL
all the people gathered together in the house.
All diese Leute versammelten sich im Haus.

Postpositionalphrase

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Die skoltsamische Sprache ist überwiegend einepostpositionale Sprache, jedoch existiert auch eine Anzahl an Präpositionen, die vor dem zu regierenden Substantiv stehen. Alle Positionen regeln den Genitivfall. Es gibt aber auch eine Reihe von Positionen, die entweder vor oder nach dem zu regierenden Substantiv erscheinen können. Hierbei ist jedoch die semantische Funktion nicht recht bekannt.[4]

beispielhafte Glosse[4]
tõnmâŋŋapuäʹlddeleʹbeaunnsenõʹnne
DIST.SG.GENafterburn.PRS.3PLormaterial.ESSuse.PST.3PL
after that, they burnt (the tree) or used (it) as material.
Anschließend verbrannten sie (den Baum) oder benutzten (ihn) als Material.

Phonologie

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Die skoltsamischePhonologie ist wegen ihres Reichtums anPhonemen und dem Vorhandensein von bedeutungsunterscheidendensuprasegmentalen Merkmalen äußerst kompliziert.

Phoneme

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Das Skoltsamische verfügt über zehnVokalphoneme: A​[⁠ɑ⁠]​, Â​[⁠ɜ⁠]​, E​[⁠e⁠]​, E​[⁠ɛ⁠]​, I​[⁠i⁠]​, O​[⁠o⁠]​, Õ​[⁠ɘ⁠]​, U​[⁠u⁠]​, Å​[⁠ɔ⁠]​ und Ä​[⁠a⁠]​. Der Buchstabe E kann also für zwei verschiedene Phoneme stehen. Die Unterscheidung zwischen langen und kurzen Vokalen ist phonematisch und in der Schrift durch die Verdopplung des Vokalbuchstabens angezeigt (z. B.leʹtt „Gefäß“,leeʹtt „Gefäße“). Dazu kommen zwölfDiphthonge: eâ [], eä [ea], iâ [], ie [ie], ie [], iõ [], ue [ue], ue [], uõ [], uå [] und uä [ua]. Auch bei ihnen kann die Länge bedeutungsunterscheidend sein, obwohl Diphthonglänge in der Schrift nicht wiedergegeben wird.

Die Anzahl derKonsonantenphoneme beträgt 27. Konsonanten können sowohl im In- als im Auslaut lang (in der Schrift verdoppelt) vorkommen. In der Schrift werden dieAffrikaten mit C​[⁠ts⁠]​, Ʒ​[⁠dz⁠]​, Č​[⁠⁠]​, Ǯ​[⁠⁠]​, Š​[⁠ʃ⁠]​ und Ž​[⁠ʒ⁠]​ wiedergegeben, die palatalen Plosive mit Ǩ​[⁠c⁠]​ und Ǧ​[⁠ɟ⁠]​. Der Querstrich steht für einefrikative Aussprache, also Đ​[⁠ð⁠]​ und Ǥ​[⁠ɣ⁠]​. Der ng-Laut​[⁠ŋ⁠]​ wird mit Ŋ geschrieben.

Suprasegmentale Merkmale

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Alssuprasegmentales Merkmal kommt im Skoltsamischen daspalatalisierende Suprasegmental vor, das die Aussprache der gesamten Silbe beeinflusst. In der Schrift wird es durch einemodifizierende Prime (ʹ) zwischen einem betonten Vokal und dem folgenden Konsonanten wiedergegeben (z. B.kåʹll „Gold“). Das suprasegmentale Merkmal ist bedeutungsunterscheidend, vgl.väärr („Reise“),vääʹrr („Berg, Hügel“).

Die suprasegmentale Palatalisierung hat drei phonetische Auswirkungen: Der betonte Vokal wird in suprasegmental palatalisierten Silben etwas weiter vorne ausgesprochen. Der folgende Konsonant oder die folgende Konsonantenverbindung wird leicht palatalisiert. Neben der suprasegmentalen Palatalisierung kommt Palatalisierung auch als segmentales Merkmal einzelner Konsonanten vor. Palatalisierte Konsonanten können auch in suprasegmental palatalisierten Silben vorkommen. Bei einsilbigen Wörtern, die auf einen Konsonanten enden, wird am Wortende ein nicht phonematischer unbetonter Vokal gesprochen. Dieser Vokal klingt bei suprasegmental palatalisierten Silben nach eineme, sonst nach einema (z. B.mieʹll [miellɘ̯] „Sandbank“).

Betonung

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Das Skoltsamische kennt eine primäre, sekundäre, tertiäre und Null-Betonung. Die erste Silbe jedes skoltsamischen Wortes trägt stets den Hauptton (primäre Betonung). Bei Wörtern mit zwei oder mehr Silben erhält die letzte Silbe eine leichte (tertiäre) Betonung, bei Wörtern mit drei Silben wird die mittlere Silbe zudem stärker betont als die letzte aber schwächer als die erste (sekundäre Betonung).Konjunktionen,Postpositionen,Partikeln und einsilbige Pronomina sind unbetont.

Bei Formen imAbessiv undKomitativ Singular wird dieses System jedoch bei mehrsilbigen Wörtern verändert. In diesem Fall trägt die vorletzte Silbe nicht, wie zu erwarten wäre, eine sekundäre, sondern ebenso wie die Endung eine tertiäre Betonung.

Kasus

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Das Skoltsamische kennt neunKasus:Nominativ,Genitiv,Akkusativ,Lokativ,Illativ,Komitativ,Abessiv,Essiv undPartitiv. Genitiv und Akkusativ sind imSingular formengleich.

DerNominativ ist, wie in allenuralischen Sprachen, endungslos und bezeichnet meistens dasSubjekt oderPrädikatsnomen. Der Nominativ Plural ist in den meisten Flexionsklassen ebenfalls endungslos und immer mit dem Genitiv Singular formengleich.

DerGenitiv Plural hat die Endung-i. Der Genitiv bezeichnet einen Besitz (Tuʹst lij mu ǩeʹrjj „Du hast mein Buch“). Daneben steht das Gezählte bei Zahlwörtern zwischen 2 und 6 im Genitiv (kuõʹhtt põõrt „zwei Häuser“). AllePräpositionen und die meistenPostpositionen regieren den Genitiv (Sij mõʹnne ääkkäd årra „Sie gingen zu deiner Großmutter“). Der Genitiv wird zunehmend anstelle des Partitivs verwendet.

DerAkkusativ ist der Kasus des direktenObjekts. Im Singular ist er endungslos, im Plural hat er ebenso wie der Illativ Plural die Endung-d, vor der das Pluralkennzeichen-i- steht.

DerLokativ hat im Singular die Endung-st und im Plural-n. Er drückt eine räumliche Lage (Kuäʹđest lij ǩeʹrjj „In derKohte ist ein Buch“), eine räumliche Herkunft (Niõđ puõʹtte domoi Čeʹvetjääuʹrest „Die Mädchen kamen nach Hause ausSevettijärvi“) oder einen Besitz (Suʹst lij čâustõk „Er/sie hat ein Lasso“) aus. Zudem regieren manche Verben den Lokativ.

DerIllativ hat im Singular drei verschiedene Endungen,-a,-e und-u. Im Plural hat er ebenso wie der Akkusativ Plural die Endung-d, vor der das Pluralkennzeichen-i- steht. Der Illativ drückt eine Bewegungsrichtung oder das indirekte Objekt aus.

DerKomitativ hat im Singular die Endung-in und im Plural-vuiʹm. Er drückt aus, mit wem oder was etwas gemacht wird (Njääʹlm sekstet leeiʹnin „Der Mund wird mit einem Tuch abgewischt“;Vuõʹlğğem paaʹrnivuiʹm ceerkvest „Ich ging mit den Kindern aus der Kirche“).

DerAbessiv hat sowohl im Singular als im Plural die Endung-tää. Sie trägt stets die tertiäre Betonung. Er drückt einen Mangel (ohne wen oder was) aus (Sij mõʹnne niõđitää põʹrtte „Sie gingen ohne die Mädchen ins Haus“).

DerEssiv drückt einen Zustand (als was) aus. Er kommt nicht im Plural vor, die Dualformen werden noch bei Pronomen benutzt.

DerPartitiv kommt nur im Singular vor und kann durch den Genitiv ersetzt werden. Seine Endung ist-d. Bei Zahlwörtern über 6 steht das Gezählte im Partitiv (kääuʹc čâustõkkâd „acht Lassos“). Außerdem kommt er bei bestimmten Postpositionen (kuäʹtted vuâstta „gegen eine Kohte“) und beimKomparativ (kåʹlled pueʹrab „besser als Gold“) vor.

Flektionsparadigma von „čuäcc“ = „verfaulter Baumstumpf“[4]
SingularPlural
Nominativečuäcc [t͡ʃwatt͡s]čuäʒʒ [t͡ʃwadd͡z]
Genitivečuäʒʒ [t͡ʃwahdd͡z]čuäʒʒ-a-i [t͡ʃwahdd͡zɑj]
Akkusativečuäʒʒ [t͡ʃwahdd͡z]čuäʒʒ-a-i-d [t͡ʃwahdd͡zɑjd]
Illativecuåc'c-u [t͡ɕwɔ̟htʲt͡su]čuäʒʒ-a-i-d [t͡ʃwahdd͡zɑjd]
Locativečuäʒʒ-a-st [t͡ʃwahdd͡zɑst]čuäʒʒ-a-i-n [t͡ʃwahdd͡zɑjn]
Comitativečuäʒʒ-a-in [t͡ʃwahdd͡zɑjn]čuäʒʒ-a-i-vui´m [t͡ʃwahdd͡zɑjvʲɥi̟m]
Abessivečuäʒʒ-tää [t͡ʃwahdd͡ztaː]čuäʒʒ-a-i-tää [t͡ʃwahdd͡zɑjtaː]
Essivečuäcc-a-n [t͡ʃwahtt͡sɑn]
Partitivečuäcc-a-d [t͡ʃwahtt͡sɑd]

Verb

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Die Konjugation der Verben der skoltsamischen Sprache weist auf die Person (1.–4. Person), Modus (potenziell, konditional und imperativ) Zeitform (Vergangenheit, Nicht-Vergangenheit) und Anzahl hin.

Konjugationstabelle von personenmarkierten Formen „kuullâd“ = „hören“[4]
Nicht-VergangenheitVergangenheitPotentialisKonditionalImperativ
1. Person Singularkuulamkuʹllemkuulžemkuulčem-
2. Person Singularkuulakkuʹlliǩkuulžiǩkuulčiǩkuul
3. Person Singularkoollkuulikuulâžkuulčikoolas
1. Person Pluralkuullâpkuulimkuulžepkuulčimkuullâp
2. Person Pluralkuullveʹtedkuulidkuulžidkuulčidkuullâd
3. Person Pluralkoʹllekuʹllekuulžekuulčekollaz
4. Personkuulâtkuʹlleškuulžetkuulčeš-

Es gibt vier verschiedenegrammatische Personen:

  • erste Person
  • zweite Person
  • dritte Person
  • vierte Person, die auch indefinite Person genannt wird (unbestimmt)

Das skoltsamische Verb wird in drei Personen und einer unpersönlichen Form („4. Person“) und zwei Numeri (Singular, Plural) konjugiert. Es kennt zwei einfache (Vergangenheit und Nicht-Vergangenheit) und zwei zusammengesetzte (Perfekt,Plusquamperfekt)Tempora, fünfModi (Indikativ,Imperativ,Konditional,Potential undOptativ) sowie sechs Nominalformen (Infinitiv,Gerundium, Aktiv-Partizip, Abessiv, Präsens-Partizip und Vergangenheits-Partizip). Wie die anderen samischen Sprachen, dasFinnische und dasEstnische verwendet das Skoltsamische ein Verneinungsverb. Anders als bei den übrigen samischen Sprachen, die einen Dual besitzen, wird im Skoltsamischen beim Verneinungsverb nicht zwischen Dual und Plural unterschieden.

Die Verben in Skolt Saami fallen in vier funktionale Klassen, die als 1., 2., 3. und 4. Klasse bezeichnet werden. DieKonjugationsklassen 1, 2 und 4 können weiter in drei Gruppen unterteilt werden, basierend auf der Vokalhöhe des Vokalzentrums und dem Fehlen oder Vorhandensein derPalatalisierung. Bei dieser Palatalisierung kann die Unterteilung in Gruppe A, B und C vorgenommen werden. Diese Unterteilung ist nicht für die Verben der 3. Klasse verwendbar. Dabei endet die infinitive Form aller Skolt Saami-Verben entweder mit -âd, -ad oder -ed.[4]

Infinitiv Flektionsstamm

maaššâd (glücklich sein) → maašš–

čeâk'kjed (begraben werden) → čeâk'kj–[4]

1., 2., 3. und 4. Verb-Klasse

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DieFlexionsparadigmen der 1. Verb-Klasse (nach Feist) enden entweder mit einer kurzen oder langenKonsonant-Gemination, oder einem langenKonsonanten-Cluster. Bei der 2. Verb-Klasse enden die Flexionsparadigmen in einer Reihe von Konsonanten, die keine Cluster-Bildung vorweisen, sofern an ihnen auch keineSuffixe angehängt wurden. Sobald ein Suffix verwendet wurde, muss ein Vokal verwendet werden, mit Ausnahme von Stämmen, die mit -j- enden. Diese Stämme sind der 3. Verb-Klasse zugehörig. Dieinfinitiven Formen der 4. Verbklasse enden mit -eed, daher weist das Flexionsparadigma am Ende eines Verbs eine -e Endung auf, nachdem das Suffix -ed entfernt wurde.[4]

Beispiele der Verb-Klassen[4]
Verb-KlasseInfinitivFlexionsparadigma
1kuärŋŋad (klettern)kuärŋŋ
2mainsted (sagen/erzählen)mainst
3sedggjed (schwach sichtbar)sedggj
4ääʹveed (öffnen)ääʹve

Eigenschaften der A, B, C Verbgruppen

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Verben aus der Gruppe A (nach Feist) weisen Vokale aus der„hohen“ Gruppe der„hoch-niedrig“-Vokalpaare auf, die Palatalisierung ist in der Infinitivform nicht vorhanden. Die B Verbgruppe weist Vokale der „niedrigen“ Gruppe auf, die wie bei der A Verbgruppe in derselben Umgebung eingebettet sind. Auch hier ist der Palatalisierung keine Infinitivform vorhanden. Verben aus der C-Gruppe betten Vokale aus der sowohl „hohen“ als auch „niedrigen“ Gruppe ein, sie unterscheiden sich aber von den anderen Verbgruppen durch die Palatalisierung in der Infinitivform. Anhand des letzten Vokals in der Infinitivform, kann man die Verben in den jeweiligen Verbgruppen zuordnen. Verben, die mit -âd enden, gehören zur Gruppe A, und solche, die mit -ad enden, gehören zu der Gruppe B. Verben, die mit -ed enden, gehören zu der C-Gruppe. Diese Gruppenidentifikation greift nicht für Verben aus der 2. Verb-Klasse, da diese auf -ed enden.[4]

Verb-Klassen und Gruppen[4]
KlassifizierungBeispielErklärung
1. Klasse Gruppe Akaggâd (aufsteigen)(a) hoher Vokal, Endung –âd
1. Klasse Gruppe Bmäccad (falten)(ä) niedriger Vokal, Endung -ad
1. Klasse Gruppe Cpääʹcced (bleiben)palatalisiert, Endung -ed
2. Klasse Gruppe Ajuurdčed (erwägen)(u) hoher Vokal
2. Klasse Gruppe Bmååjjmed (lächeln)(å) niedriger Vokal
2. Klasse Gruppe Cǩeeʹrjted (schreiben)palatalisiert
4. Klasse Gruppe Avaulleed (bremsen)(a) hoher Vokal, Endung -eed
4. Klasse Gruppe Bâskkeed (umarmen)(â) niedriger Vokal, Endung -eed
4. Klasse Gruppe Coiʹǧǧeed (drücken)palatalisiert

Die dritte Verbklasse wird nach Feist nicht mit den anderen Gruppen aufgeführt, da die Palatalisierung in der infinitiven Form mit einem -e in der 2. Person (Singular) im Imperativ endet, statt einem -u.

3. Verb-Klasse[4]
KlassifizierungBeispielErklärung2. Person (Singular) Imperativ
3. Klasse, nicht palatalisiertčåuddjed (verlieren)nicht palatalisiertčouddu
3. Klasse, palatalisiertvõʹllʼjed (hochspringen)palatalisiertvõʹllʼje

Auxiliar

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In Skolt Saami gibt es zweiHilfsverben, die viele Verwendungen haben, wie beispielsweiseperiphrastisches Tempus, Perfekt, progressiver Aspekt, lokative Konstruktionen und Passiv. Dabei folgt das lexikalische Verb immer demAuxiliar.

  • Das erste von ihnen ist das Verblee'd (dt. sein), das in vielen Formen unregelmäßig auftritt und daher keiner Flexionsklasse zugeordnet werden kann.
  • Das zweite Hilfsverb ist das negative Hilfsverb, das keineInfinitivform hat. Allerdings wird das negative Suffix–ga an das Auxiliarlee'd gehängt. Das negative Hilfsverb flektiert nur für Person und Numerus, während Tempus und Modus auf dem ebenso vorkommenden lexikalischen Verb markiert wird. BeiFragen ist das negative Auxiliar Satz-final, um dem Nachdruck zu verleihen[4]
Konjugationstabelle von personenmarkierten Formen „lee´d“ = „sein“[4]
Nicht-VergangenheitVergangenheitPotentialisKonditionalImperativ
1. Person Singularleämle´jjemleʹžžemleʹččem-
2. Person Singularleäkle´jjiǩleʹžžiǩleʹččiǩleäk'ku
3. Person Singularlijleäileežžleʹččileäǥǥas
1. Person Pluralleä´pleeiʹmleʹžžepleʹččimleäk'kap
2. Person Pluralleä´pedleeiʹdleʹžžveʹtedleʹččidleäk'ku
3. Person Plurallie, liâleʹjjeleʹžželeʹččeleäk'kaz
4. Personleätleʹjješleʹžžetleʹččeš-

Negatives Verb

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In uralische Sprachen findet man wie im Finnischen und im Skoltsamischen eine Verbform vor, die einenegierende Funktion hat, das „Negativ-Verb“. Im Skoltsamischen kongruiert das negative Verb mit demModus (Imperativ, Indikativ, Optativ), der Person (1.–4. Person) und dem Numerus (Singular, Plural).

PersonIndikativImperativOptativ
1Singularjiõm
Pluraljeäʹpjeälˈlap
2Singularjiõkjeäʹl
Pluraljeäʹpedjieʹlˈled
3Singularijjeälas
Pluraljie ~ jiâjeälˈlas
4jeäʹt

Modus

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Die skoltsamische Sprache hat 5 grammatische Modi:

Tempus

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Das Skoltsamische hat zwei einfacheZeitformen:

  • Vergangenheit:„Puõʹttem škoouʹle jåhtta.“ (Gestern ging ich zur Schule.)
  • Nicht-Vergangenheit:„Evvan puätt mu årra täʹbbe.“ (John kommt heute zu mir nach Hause.)

Des Weiteren findet man selten auch zwei zusammengesetzte Zeitformen:

  • Perfekt
  • Plusquamperfekt[4]

Aspekt

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DerAspekt wird in Skolt Saami auf drei Arten ausgedrückt: (i)periphrastisch mit einem Hilfsverb, (ii) periphrastisch mittels eines Partizips und einer Aspektkonstruktion oder (iii) durch eine morphologische Markierung auf dem Verb.

Derprogressive Aspekt wird durch das Hilfsverb leeʹd markiert, gefolgt vom progressiven Partizip des lexikalischen Verbs. Der progressive Aspekt kann in einer der vier Zeitformen auftreten, die durch das Hilfsverb gekennzeichnet sind.

Nominalmorphologie

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Nominale flektieren überNumerus (Singular und Plural) und über neun grammatischeKasus (Nominativ, Akkusativ, Genitiv, Illativ, Lokativ, Komitativ, Abessiv, Essiv, Partitiv), die durchSuffixe am Wort markiert werden. In der Tabelle erkennt man, dass Singular Nominativ,Sg. Akkusativ, Sg. Genitiv sowie Nominativ Plural keine Suffixe haben. Der Genitiv Plural nimmt lediglich den Pluralmarker-i als Suffix. Dennoch macht es den Kasus einzigartig. Das Zeichen # zeigt an, dass es vor dem Suffix zu einer Vokalveränderung kommt. Der Asterisk * stellt ebenso einen Vokal in unterschiedlicher Qualität dar.

 SingularPlural
Nominativ
Akkusativi-d
Genitivi
Illativ*i-d
Lokativ#sti-n
Komitativini-vuiʹm
Abessivtääi-tää
Essiv#n
Partitiv#d

Dies macht Skolt Saami zu einer morphologisch komplexen Sprache und sorgt dafür, dass derStamm eines Nomens in verschiedenensyntaktischen Kontexten eine Vielzahl von Realisierungen hat. Durch das Suffix–mõš können Wörternominalisiert werden. Darüber hinaus lassen sich alle Nomen undPronomen mit Hilfe der Genitivform zu einemBesitzer des Nomens modifizieren. Generell gilt, dass Nominale nach Veränderungen derVokalqualität, derVokallänge, der Konsonantenqualität, der Konsonantenlänge, derPalatalisierung und derEpenthese flektieren. Daher gibt es über siebzig unterschiedliche Realisierungsformen, welche in 12 verschiedenen Flexionsklassen unterteilt werden:[4]

Nominalklassen in Skolt Saami[4]
KlasseSilbenanzahl inSg.NomKonsonantenzentrumendet aufEinteilung in Gruppen?SuffixvokalIllativvokal
1monosilbisch

(über 50 % aller Nominale gehören dieser Klasse an)

starklanger/ kurzerGeminat

langesKonsonantencluster

ja (A: hoher Vokal, nicht palatalisiert;

B: niedriger Vokal, nicht palatalisiert;

C: Vokal palatalisiert)

A: â

B: a

C: e

A: e

B: u

C: a

2monosilbisch

(ca. 10 % aller Nominale gehören dieser Klasse an)

schwachVokal (Ausnahme:Sg.Nom)ja (A: hoher Vokal, i-final;

B: u-final)

A: e

B: a / e

A: a

B: a

3monosilbischschwachwie Klasse 2 (anders ist nur:Pl. Nom = disilbisch und Konsonant-final)neinea
4disilbischstark (nur Sg. Nom schwach)finaler Konsonant entweder l, m, n, r, s, š, z oder ž, oder sehr selten njja (A: hoher Vokal, nicht palatalisiert;

B: niedriger Vokal, nicht palatalisiert;

C: Vokal palatalisiert)

ea
5≥ disilbischfinaler Silbenvokal ist õ, und finaler Konsonant (stark) ist entweder k, s oder šâe
6≥ disilbischstark (nur Pl. Nom schwach)i-finalneinea
7disilbischstark (alle)i-finalneinea
8≥ disilbisch(nur Sg. Nom stark)Konsonant-final (Abgrenzung Klasse 4: letzte Silbe die Struktur CVCC, abgeleitetes Substantiv, der Endkonsonant ist nicht l, m, n, r, s, š, z oder ž)neinea
9≥ disilbischaž, âz, ež oder už, laž (Diminutive)ja (A: enden auf â oder ež, hoher Vokal, palatalisiert, e-final;

B: enden auf už, nicht palatalisiert;

C: enden auf až, nicht palatalisiert, a-final

ee
10≥ disilbischšeǩ, neǩ oder ne'ǩǩneinea
11disilbischd-final, auch prädikative Form einiger Adjektiveneine / eeä / ää
12disilbischb-final,Komparativ (endet auf ääb)unterschieden wird zwischen Komparativ, die auf ääb enden und Komparativ, die keine Endung habenääb: u

k. Endung: â / u

e

Adpositionen

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Durch das reiche grammatikalische Kasussystem von Skolt Saami ist es möglich, dass eineNominalphrase, die aus einem einzigen Hauptnomen besteht und nicht das Kernargument eines Satzes darstellt, keinePräpositionalphrase benötigt, um eineadverbiale Funktion zu haben. Dennoch sindAdpositionen in Skolt Saami vorhanden, die alle den Genitiv verlangen. Es werden überwiegendPostpositionen verwendet, die hinter dem Wort stehen, auf welches sie sich beziehen. Allerdings gibt es auch 2Präpositionenkâskka undouddâl, die vor dem Wort auftreten, auf welches sie sich beziehen. Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe an Wörtern, die sowohl Post- als auch Präposition sein können.[4]

Adpositionen des Skolt-Sámischen[4]
PostpositionÜbersetzungPräpositionÜbersetzungbeidesÜbersetzung
ââldanahkâskkain der Mitte von, zur Mittečõõđdurch
âʹlnnauf (oben), (von) nachouddâlVorher, bevormâŋŋanach
kõõskâstzwischen, in der Mitte vonpâ′jjelüber
kõʹsǩǩezwischen, in der Mitte vonpirrum, herum
ǩeäccabis zum Enderââstquer durch, durch
ǩeeʹjjestin… Zeit, später
luʹnnin, in der Nähe von, neben
luzznahe bei, nahe (Bewegung ausdrücken)
mââibeä′lnnhinten (z. B. dahinter folgen)
mââibeällahinten (z. B. dahinter folgen)
mieʹldd(zusammen) mit, durch
ooudâstvor, vor dem, im Auftrag von
ou′ddevor (Bewegung ausdrücken)
paaldâstneben, von neben an
pa′lddeneben (Bewegung ausdrücken)
puõttgegenüber
pääiʹkdurch, via
räjjabis
rääian…vorbei
se′stinnen, von innen, innerhalb, zwischen
sizzin (Bewegung ausdrücken), in
tuâǥǥhinter (drückt das Überschreiten/ vorbei gehen hinter einen Objekt aus)
tuâkkahinter (Bewegung ausdrücken)
tue′ǩǩenhinter (Lokation ausdrücken), nach, in einer Entfernung von
vuâllaunter (Ausdruck Bewegung unter ein Objekt)
vue′lnnunter (Lokation ausdrücken), von unten
vuâsttagegen

Determinierer

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Determinierer haben eineschwache Deklination, was bedeutet, dass nur das Hauptnomen nach Kasus und Numerus flektiert. Sie können sowohl als Modifizierer und auch alsKopfnomen fungieren. Als Determinierer werden die dreiDemonstrativpronomentät (dt. dieser), tõt (dt. das) undtut (dt. das), dieunten behandelt werden, gesehen.[4]

Pronominalsystem

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Personalpronomen

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DiePersonalpronomina kommen in dreiNumeri vor:Singular (Einzahl),Dual (Zweizahl) undPlural (Mehrzahl) und unterscheiden sich noch dazu nach der Person (1., 2. und 3.). Somit gibt es 9 verschiedene Personalpronomina; dabei wird nicht zwischen männlichen und weiblichen Pronomina unterschieden (son „er“ oder „sie“). Bei diesen Pronomen trifft man noch den Dual an, obwohl dieser in der Sprache nicht mehr existiert. Aus diesem Grund treten sie nur mit der dazugehörigen Pluralform des Verbs auf. Die Personalpronomen im Skolt Saami flektieren nach jedem Kasus in Singular, jedoch mit Einschränkungen im Dual und Plural. Dualpronomen flektieren für alle außer dem Partitiv, und Pluralpronomen flektieren neben dem Partitiv auch den Essiv nicht. Häufig werden im Diskurs die Personalpronomen durch Demonstrativpronomen ersetzt. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn sieanaphorisch verwendet werden. Außerdem sind Personalpronomen optional weglassbar, weil neben Tempus auch noch Person und Numerus auf dem Verb kodiert sind. Am häufigsten wird dabei die 3. Person, im Vergleich zu anderen, weggelassen (sh.Pro-Drop).[4]

PersonInarisamischDeutsch
1. Sg.monich
2. Sg.tondu
3. Sg.soner/sie
1. Du.muänawir beide
2. Du.tuänaihr beide
3. Du.suänasie beide
1. Pl.mijwir
2. Pl.tijihr
3. Pl.sijsie

Deklination

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Deklination des Personalpronomensson („er, sie“) in allen drei Numeri:

 SingularDualPlural
Nominativsonsuänasij
Akkusativsuusuännaidsiʹjjid
Genitivsuusuännaisij
Illativsuʹnnesuännaidsiʹjjid
Lokativsuʹstsuännastsiiʹst
Komitativsuinsuännainsiʹjjivuiʹm
Abessivsuutääsuännaitääsiʹjjitää
Essivsuuʹnensuännan
Partitivsuuʹđed

Reflexivpronomen

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Es gibt ein Reflexivpronomen in Skolt Saamijiõčč („selbst“), das sowohl nach Kasus (außerAbessiv undPartitiv) und Numerus (Singular und Plural) als auch nach Person (1., 2. und 3.) flektiert. Nur jeweils im Singular und Plural sind die Nominativformen identisch, ansonsten differenzieren sich alle voneinander. Das Reflexivpronomen kann auch als nomineller Modifikator wirken, indem es eineKoreferenz zwischen dem Besitzer eines NP-Kopfes und dem Subjekt eines Satzes ausdrückt.[4]

Deklination

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Deklination des Reflexivpronomensjiõčč („selbst“):[4]

 SingularPlural
Person

1.

2.3.1.2.3.
Nominativjiõõõjiõõõjiõõõjiijjjiijjjiijj
Akkusativjiõõõanjiijjadjiijjâsjiijjjânjiijjjâdjiijjjâz
Genitivjiõõõanjiijjadjiijjâsjiijjjânjiijjjâdjiijjjâz
Illativjiõo'osanjiõo'osadjiõo'osesjiõo'oseenjiõo'oeedjiõo'oeez
Lokativjijstanjijstadjijstesjijsteenjijsteedjijsteez
Komitativjjijjinanjjijjinadjjijjinesjiijjeenvui'mjiijjeedvui'mjiijjeezvui'm
Essivjiõõõnanjiõõõnadjiõõõnesjiõõõneenjiõõõneedjiõõõneez

Demonstrativpronomen

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Wie bereits inPersonalpronomen erwähnt, werdenDemonstrativpronomen imDiskurs anstelle von Nominalphrasen verwendet, da sie die gleichen syntaktischen Funktionen haben. Sie flektieren genau wie Nominale nach dem Kasus sowie für Singular und Plural. Es gibt zwei unumstrittene Demonstrativpronomentät (dt. dieser) undtõt (dt. das). Tät referiert entweder auf entgegenkommende (proximale) Objekte oder wird für Referenten in der Nähe des Sprechers verwendet.Tõt hingegen wird bei sich entfernenden (distaler Diskursmarker) Objekten verwendet oder für entferntere Referenten. Neben dieser Funktion wirdtõt auch alsdeiktischer Diskursmarker verwendet, welches oft einen anaphorischen Sinn ausdrückt. Datõt zwei Funktionen hat und die eben erwähnten Demonstrativa die gleiche Übersetzung und Funktion wie im Finnischen haben, wird darüber diskutiert, ob es die gleiche Anzahl an Demonstrativpronomen auch in Skolt Saami gibt. Es scheint sich so zu verhalten, dasstõt eine Funktion vontut (dt. das) übernommen hat und es daher nur noch in einer Form vorliegt, das finnische System jedoch die Grundlage gebildet hat.tut kann jedoch auch noch als Demonstrativpronomen verwendet werden.[4]

Deklination

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Deklination der drei Demonstrativpronomenstät (dt. dieser), tõt (dt. das) undtut (dt. das):[4]

tätttut
S

I

N

G

U

L

A

R

Nominativtättõttut
Akkusativtäntõntun
Genitivtäntõntun
Illativtääzztõõzztuuzz
Lokativtä'sttõʹsttu'st
Komitativtäintõintuin
Abessivtäntäätõntäätuntää
Essivtää'đentââʹđentuuʹđen
Partitivtääʹđ(ed)tââʹđ(ed)tuuʹđ(ed)
P

L

U

R

A

L

Nominativtäktõktuk
Akkusativtäidtõidtuid
Genitivtäitõitui
Illativtäidtõidtuid
Lokativtäintõintuin
Komitativtäivuʹimtõivuʹimtuivuiʹm
Abessivtäitäätõitäätuitää

Relativpronomen

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DasRelativpronomen in Skolt Saami istkååʹtt. Es flektiert nach Kasus und Numerus. Daneben können auchmii (dt. was) undǩii (dt. wer) als Relativpronomen fungieren. Mit Hilfe der Kasusmarkierung des Relativpronomens kann die Rolle der Nominalphrase im Relativsatz abgelesen werden. Wenn das Relativpronomen imNominativ steht, dann hat die Nominalphrase die Rolle des Subjekts. BeimAkkusativ ist es dasdirekte Objekt und beimIllativ dasindirekte Objekt.[4]

Deklination

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Flektionsparadigma des Relativpronomenskååʹtt (ohne Übersetzung) nach Numerus:[4]

SingularPlural
Nominativkååʹttkook
Akkusativkoonkoid
Genitivkoonkooi
Illativkoozzkooid
Lokativkoʹstkoin
Komitativkoinkooivuiʹm
Abessivkoontääkooitää
Essivkååʹđen-
Partitivkååʹđed-

Indefinitpronomen

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Normalerweise werden -ne als Suffixe an bestimmteRelativpronomen angehängt, umindefinite Pronomen zu erzeugen. ImAblativ (Singular und Plural) undKomitativ (Plural) wird -ne- alsInterfix zwischen dem Pronomen und dem Kasusmorphem eingefügt.[4]

Beispiel

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  • mii-ne = irgendetwas
  • kååʹtt-ne = irgendetwas
  • ǩii-ne = irgendjemand[4]

Distributivpronomen

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Das Suffix -a kann an bestimmte Relativpronomen angehängt werden, um distributive Pronomen zu erzeugen. Im Ablativ (Singular und Plural) und Komitativ (Plural) wird -a- als Interfix zwischen dem Pronomen und dem Kasusmorphem eingefügt.[4]

Beispiel

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  • ǩii-a = jeder
  • kuäbbaž-a = jeder[4]

Negativpronomen

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Das negative Wort ni kann vor einem Relativpronomen stehen, sodass es zu einem negativen Pronomen wird. Sobald ein negatives Pronomen im Satz steht, muss auch das negativeHilfsverb verwendet werden, um einen negativen Satz zu erzeugen.[4]

Beispiel

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  • ni mii = nichts
  • ni ǩii = niemand[4]

Interrogativpronomen

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Es gibt dreiInterrogativpronomen in Skolt Saami, die in Singular nach allen Kasus flektiert werden und in Plural nur nach Nominativ, Akkusativ, Genitiv, Illativ, Lokativ, Komitativ und Abessiv:

  • mii = was
  • ǩii = wer

Eine Ausnahme stellt dabei

  • kuäbbaž = welche(s) (von den beiden)

dar, weil hier nur nach Singular flektiert wird. Daneben gibt es noch weitere Fragewörter, die jedoch keine Interrogativpronomen sind:

  1. koʹst = wo, von wo
  2. koozz = wohin
  3. kuäʹss = wann
  4. mäʹhtt = wie
  5. måkam = welcher Art[4]

Deklination

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Flektionsparadigma der drei Interrogativpronomenmii, ǩii undkuäbbaž[4]:

waswerwelche
S

I

N

G

U

L

A

R

Nominativmiiǩiikuäbbaž
Akkusativmâiʹdǩeänkuäbba
Genitivmõõnǩeänkuäbba
Illativmõõzzǩeäzzkuäbbže
Lokativmâʹstǩeäʹstkuäbbast
Komitativmõinǩeäinkuäbbain
Abessivmõntääǩeäntääkuäbbatää
Essivmââʹdenǩeäʹđenkuäbbžen
Partitivmââʹđedǩeäʹđedkuäbbžed
P

L

U

R

A

L

Nominativmõõkǩeäk-
Akkusativmâidǩeäid-
Genitivmââiǩeäi-
Illativmâidǩeäid-
Lokativmâinǩeäin-
Komitativmââivuiʹmǩeäivuiʹm-
Abessivmââitääǩeäitää-

Sätze

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Satzeinbettung

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Primärmarker der grammatischen Beziehungen in Skolt Saami ist die Kasusmarkierung.

  • Dabei steht dasSubjekt immer imNominativ in intransitiven Sätzen. Bei transitiven Sätzen dient es auch der Markierung von dem Agenten.
  • Objekte werden ebenfalls mit einem spezielle Kasus markiert abhängig von der semantischen Rolle. Das direkte Objekt steht im Akkusativ, der Rezipient im Illativ und die Quelle im Lokativ.[4]

Prädikativsätz

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Es gibt fünf Arten von Prädikatkonstruktionen in Skolt Saami: (i)Prädikatnominale; (ii)Prädikatsadjektive (attributive Sätze); (iii)Existenzkonstruktionen; (iv)Prädikatlokative; (v)Possessivsätze. Alle Prädikatkonstruktionen in Skolt Saami haben einen Mangel an semantisch reichen Verben; daher tritt lee'd nicht als Hilfsverb, sondern alsKopula auf. Diese Konstruktionen können auchInterrogative bilden, indem sie die Kopula nach vorne ziehen und ein Fragepartikel anfügen.

  • Prädikatsnominale undPrädikatsadjektive verhalten sich identisch, da sie im Nominativ auftreten und mit dem Subjekt des Satzes im Numerus und Kasus übereinstimmen. Daher können sie auch subjektlos auftreten. Die Kopula muss dabei auch mit dem Numerus übereinstimmen.
  • Prädikatsadjektive können in drei Graden erscheinen: im Positiven, Komparativen und Superlativen. Anders als bei positiven sind diekomparativen undsuperlativen Formen von Adjektiven gleich, unabhängig davon, ob sieattributiv oder prädikativ funktionieren. Dabei scheinen attributive Formen auf 2 Klassen limitiert zu sein (auf Nominale der Klasse 4 und Klasse 11). Die Sprecher heutzutage unterscheiden jedoch kaum noch zwischen prädikativen und attributiven Formen.
  • Bei denexistenzialen Prädikaten handelt es sich um eine Behauptung über eine Existenz einerEntität. Dabei folgt diese Entität oft dem Verb.
  • Bei demlokativen Prädikat handelt es sich um Entitäten, die an einem bestimmten Ort sind. Auch hier folgt der Lokativ dem Verb. Diese Konstruktion verwendet oft einePräpositionalphrase oderNominalphrase alsArgument.
  • Bei denPossessivsätzen steht der Besitzer im Lokativ und das, was besessen wird, im Nominativ. Die Kopula lee'd (dt. sein) stimmt im Numerus mit dem, was besessen wird, überein.[4]

Interrogativsätze

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Es gibt zwei verschiedene Fragesätze: Polare Fragen und Informationsfragen.

Polaritätsfragen

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Polaritätsfragen sind jene, die als Antwort entweder eine Bestätigung oder eine Ablehnung erwarten. Skoltsamische polare Fragen werden gleichzeitig auf einermorphologischen Ebene markiert, durch die Verwendung eines Fragemorphems, das an das erste Wort des Satzes gebunden ist, und auf einer syntaktischen Ebene, durch Bewegen des Verbs oder eines anderen Satzelements bis zum Anfang des Satzes. Bei Sätzen, die einAuxiliar enthalten, wird dieses im Satz vorangestellt und nimmt das Fragemorphem an. Wie bereits erwähnt, ist das Fragemorphem nicht darauf beschränkt, an einem Verb befestigt zu sein, sondern fast jedes klausale Element kann als Fragewort fungieren.

Informationsfragen

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Informationsfragen erwarten als Antwort eine Form von Information. Sie sind mit einemFragewort gebildet, das in der Satz-Ausgangslage erscheint, die den Satz als Frage kennzeichnet. Das Fragewort tritt zusammen mit einer entsprechenden „Lücke“ in dem Satz auf, welche Informationen die Antwort geben soll.[4]

Negationssätze

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Negative Sätze in Skolt Saami benötigen ein negativesHilfsverb, das in Person und Numerus mit dem Subjekt übereinstimmt, da dieses negative Hilfsverb nun die Markierungsinformationen trägt. Ist die Information noch auf dem (positiven) Hilfsverb, dann nennt man diese Konnegative. Das Verblee'd (dt. sein), ob als Hilfsverb,Kopulaverb oder in existenzieller oder besitzergreifender Konstruktion, hat in negativen Konstruktionen irreguläre Formen. In früheren Negativkonstruktionen, wie andere lexikalische Verben in Negativkonstruktionen, erscheint es in seiner früheren Partizipialform,leäm'maš (~leäm'ma) oder manchmal verkürzt aufleäm. Heutzutage nimmt es die Formleäk'ku an und in negativenkonditionalen und negativen potentiellen Konstruktionen erscheint es alsle'čče bzw.ležže.[4]

Relativsätze

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Relativsätze fungieren als nominale Modifikatoren und könnenrekursiv auftreten. Der Relativierer in Skolt Saami ist ein Relativpronomen,kåå'tt, das nach Kasus und Numerus flektiert. In Relativsätzen kann ein Reflexivpronomen als Subjekt erscheinen, obwohl das Verb bereits das Reflexivsuffix–õõtt trägt.[4]

Komplementsätze

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Komplementsätze sind solche, die als Argument eines anderen Satzes fungieren. Dabei kann man mit Hilfe derRekursion mehrere Komplementsätze in einenMatrixsatz einbetten, welche typischerweise Objektkomplemente sind. Diese Sätze könnenfinit undnicht-finit sein.[4]

Finit vs. nicht-finit

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Abhängige Sätze undfinite Komplementsätze sind in der präferiertenWortstellung SOV vorzufinden. Finite Komplementsätze brauchen einenKomplementiereršto alsKopf und können nicht alleine alsNebensatz stehen, daTempus,Modus undAspekt auf dem Prädikat des Matrixsatzes markiert sind. Nicht-finite Komplementsätze brauchen keinen Komplementierer, weil sie durch das Subjekt des Matrixsatzes gesteuert werden. Auch bei nicht-finiten Sätzen bestätigt sich die typische Wortstellung, sodass dasObjekt der nicht-finiten Verbform vorausgeht.[4]

Possessivität

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Es gibt 4 verschiedene Wege, umPossessivität auszudrücken. Wie bereits bei denNominalen undPronomen erwähnt, können diese mit Hilfe der Genitivform einen Besitzer ausdrücken. Generell wird derGenitiv in erster Linie verwendet, um den Besitzer zu markieren. Neben dieser Ausdrucksmöglichkeit gibt es auchPossessivsuffixe, die nach Numerus und Kasus flektieren. Eine Ausnahme bildet dabei der Abessiv in Singular und Plural sowie der Komitativ in Plural, hierbei handelt es sich nicht um Suffixe, sondern umInterfixe, da sie entweder zwischen dem lexikalischen Stamm (Singular) oder dem Pluralmarker und dem Kasussuffix eingefügt werden. Die Realisierung des Possessivsuffixes wird durch seine Position in einem Wort bestimmt:

  1. Vokal des Possessivsuffix in der Position des Latus (= der erste unbetonteNukleus, der den Konsonantenzentrum folgt) steht: entspricht dem für jede Flexionsklasse angegebenen Suffix Vokal
  2. Vokal des Possessivsuffixes in der Position des Vokalrands: dann wird er als e realisiert (Singular) oder ee, wenn der Besitzer im Plural ist

In Skolt Saami gibt es die Präferenz, dass das Possessivsuffix immer gemeinsam mit einem für den Besitz nicht gekennzeichneten Nomen auftritt. Ein anderer alternativer Weg, um Possessivität zu markieren, ist, dass der Possessor imLokativ steht, gefolgt vom Kopulaverb leeʹd 'sein‘. Hierbei stimmt der Numerus mit dem Besitzenden überein. Auch dasRelativpronomenkåå'tt im Lokativ kann einen Possesor/den Besitzenden abgeben.[4]

Affixfolge

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Vor allemSuffixe undInterfixe sind im Skolt Saami zu finden. Suffixe werden an den Wortstamm angefügt und sind somit das letzte Element. Sie sind, neben vielen anderen, bei Numerus- und Kasusmarkierung sehr weit verbreitet. Diese Suffixe können fast an jedes kausales Element geheftet werden, wie bei denFragemorphemen. Es ist nämlich nicht nur darauf beschränkt, sich an ein Verb zu befestigen. Es handelt sich um ein Interfix, wenn das eingefügte Morphem zwischen zwei anderen Morphemen eingefügt wird. So verhält es sich beispielsweise bei derPossessivmarkierung. Hier wird es lediglich im Abessiv Singular und Plural sowie im Komitativ Plural zwischen dem Kasus und Pluralmarker eingefügt.[4]

Literatur

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  • Timothy Feist:A Grammar of Skolt Saami. Manchester 2010.
  • Jouni Mosnikoff, Pekka Sammallahti:Uʹcc sääm-lääʹdd sääʹnnǩeârjaž = Pieni koltansaame-suomi sanakirja. Utsjoki 1988,ISBN 951-8939-02-0. 
  • Mikko Korhonen, Jouni Mosnikoff, Pekka Sammallahti:Koltansaamen opas. (=Castrenianumin toimitteita. Band 4). Helsinki 1973,ISBN 951-45-0189-6.
  • Pekka Sammallahti, Jouni Mosnikoff:Suomi-koltansaame sanakirja. Girjegiisá, Ohcejohka 1991,ISBN 951-8939-17-9.

Weblinks

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Test-Wikipedia auf Skoltsamisch
Commons: Skoltsamische Sprache – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Raymond G. Gordon, Jr. (Hrsg.):Ethnologue: Languages of the World, Fifteenth edition. SIL International, Dallas, Tex. 2005. Online-Version.
  2. Projekt "Skolt Saami Culture Across Borders" (Østsamisk Museum).
  3. Benennung lautDIN 5009:2022-06 Beiblatt 1, Tabelle 1 „Ergänzende Buchstabiertafel für spezielle Anwendungen“
  4. abcdefghijklmnopqrstuvwxyzaaabacadaeafagahaiajakalamanaoapaqarasatauavawaxayazTimothy Feist:A Grammar of Skolt Saami. 2010. 
Normdaten (Sachbegriff):GND:4610971-7 (GND-Explorer,lobid,OGND,AKS)
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