Sigrid Löffler (*26. Juni1942 inAussig,Reichsgau Sudetenland) ist eineösterreichischePublizistin, Kulturkorrespondentin undLiteraturkritikerin.


Sigrid Löffler wuchs inWien auf und studierte an der dortigenUniversitätAnglistik,Germanistik,Philosophie undPädagogik mit dem AbschlussMagister. Sie war von 1968 bis 1972, nach einer Tätigkeit als Deutschlehrerin, Politikredakteurin der österreichischen TageszeitungDie Presse.
Von 1972 bis 1993 gehörte sie der Redaktion des Nachrichtenmagazinsprofil an, wo sie zuletzt Leiterin des Kulturressorts und stellvertretende Chefredakteurin war. Als Kulturkorrespondentin arbeitete sie für verschiedene Zeitungen (z. B.Süddeutsche Zeitung,Die Zeit,Die Woche), Zeitschriften und Sendeanstalten.
Von 1996 bis 1999 war sie Feuilletonchefin derZeit, und aufgrund von Differenzen mit ihr kündigte der einflussreiche und langjährige (seit 1973) TheaterredakteurBenjamin Henrichs dort 1997.[1]
Im Zeitraum von 1988 bis 2000 war Sigrid Löffler ständige Teilnehmerin der KultursendungDas Literarische Quartett desZDFs, die sie wegen einer Auseinandersetzung mitMarcel Reich-Ranicki verließ, die eine Besprechung des BuchesGefährliche Geliebte des JapanersHaruki Murakami ausgelöst hatte.[2] Nach ihrem Ausstieg aus der Sendung im August 2000 wurde Sigrid Löffler Herausgeberin des MagazinsLiteraturen. Im September 2008 gab Löffler diese Position nach inhaltlichen Differenzen über die Ausrichtung der Literaturzeitschrift wieder auf.[3]
Heftig kritisiert wurde sie für ihre Jury-Tätigkeit für den StifterAlfred C. Toepfer, als sie 1991 – gemeinsam mit ihrer Co-JurorinGertrud Fussenegger – für die Verleihung des deutschenGrillparzer-Preises anPeter Handke eintrat.[4][5] Löffler ist außerdem Mitglied der Jury des Literaturpreises derLeipziger Buchmesse und gehörte der Jury desHeinrich-Heine-Preises an. Zur geplanten Heine-Preisverleihung an Peter Handke erklärte Löffler am 2. Juni 2006 anlässlich der dazu entstandenen Kontroverse ihren Rücktritt aus der Jury. Sie brachte damit ihren Protest zum Ausdruck über diejenigen Juroren, die ihrer Meinung nach „haltlose wie rufschädigende Behauptungen über den Gekürten in Umlauf“ gebracht hätten.[6] ÜberMartin Mosebach äußerte Löffler 2007 anlässlich der Verleihung desGeorg-Büchner-Preises an den Schriftsteller, er sei als „Reaktionär“ dieser höchsten literarischen Auszeichnung im deutschsprachigen Raum unwürdig.[7]
In Bezug auf ihre ursprünglich begonnene berufliche Laufbahn als Lehrerin erzählte Sigrid Löffler in einem Interview der SendungEins zu eins – Der Talk des Radio-SendersBayern 2 im Dezember 2013: „Ich denke, ich wäre auch eine sehr schlechte Lehrerin geworden. Ich habʼs ja ein Probejahr noch gemacht und hab gesehen, dass ich dafür eigentlich gar kein Talent hab. Und dass es mich eigentlich auch eher entsetzt hat, die bloße Vorstellung, dass ich vielleicht jetzt 40 Jahre lang Englisch unterrichten soll und immer einer Schüler-Generation nach der anderen denSaxon genitive beibringen soll. Das hat mich eigentlich gar nicht interessiert. Ich wollte in erster Linie mich selber weiterbringen und selber etwas lernen und nicht andere etwas lehren.“[8]
Löffler ist Jurorin derSWR-Bestenliste und Kolumnistin beim RadiosenderBremen Zwei vonRadio Bremen.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Löffler, Sigrid |
| KURZBESCHREIBUNG | österreichische Publizistin, Kulturkorrespondentin, Literaturkritikerin |
| GEBURTSDATUM | 26. Juni 1942 |
| GEBURTSORT | Aussig an der Elbe |