Shorttrack

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Der italienische ShorttrackläuferYuri Confortola, hier in Bormio beim Short Track (Alta Valtellina Trophy 2006)
Shorttrackläuferinnen, hier inBormio beim Shorttrack (Coppa Italia 2007)

Shorttrack, auchShort Track,[1] ist eine Disziplin desEisschnelllaufs, die seit 1992olympisch ist. Die Bezeichnung ‚Shorttrack‘ (engl. für ‚Kurzbahn‘) betont, dass die Rundenlänge mit 111,12 Metern kürzer als die des klassischen Eisschnelllaufs mit 400 Metern ist und damit auf Eishockeyflächen gelaufen werden kann.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

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Shorttrack hat seinen Ursprung in Nordamerika, wo die Eisschnellläufer Anfang des 20. Jahrhunderts aufgrund des Mangels an 400-m-Bahnen häufig auf kleineren Eisbahnen trainierten. 1967 übernahm dieInternationale Eislaufunion (ISU) das bislang uneinheitliche Shorttrack-Eisschnelllaufen. Die ISU richtet jährlichWeltmeisterschaften (seit 1976),Europameisterschaften (seit 1997) sowie denShorttrack-Weltcup aus.Seit 1989 finden die Weltmeisterschaften mit der Bezeichnung „World Short Track Speed Skating Championships“ statt. Die Veranstaltungen 1976–1980, die unter verschiedenen Namen stattgefunden hatten, erhielten rückwirkend den Status von Weltmeisterschaften. Die ISU registriert Weltrekorde über 500, 1000, 1500 und 3000 Meter sowie im Staffellauf.Shorttrack gehört seit 1988 (Demo, offiziell 1992) zum Programm derOlympischen Winterspiele.

Hauptartikel:Shorttrack bei den Olympischen Spielen

Rennen und Verbände

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Die Rennen werden auf einer 111,12 Meter langen ovalen Bahn ausgetragen. Damit kann man alle Standardstrecken als Vielfache von ganzen und halben Runden darstellen. Der Sieger wird in einem über mehrere Runden führenden Wettbewerb imK.-o.-System ermittelt. Ausschlaggebend ist – im Unterschied zum verwandten Eisschnelllauf – nicht die erzielte Zeit, sondern ausschließlich die Platzierung. Pro Lauf starten auf kürzeren Strecken vier, auf längeren bis zu acht Läufern, von denen zwei bis drei die nächste Runde erreichen. Massenstart und Laufen im Pulk (sog. Packstyle) stellen besondere Anforderungen an das taktische Verhalten der Läufer. Die engen Kurvenradien erzwingen eine gegenüber dem klassischen Eisschnelllauf wesentlich andere Lauftechnik und Ausrüstung.

Es gibt Entscheidungen imMehrkampf, imStaffellauf und auf denEinzelstrecken:

  • DerMehrkampf (Overall) besteht aus Rennen über 1500 Meter (13½ Runden), 500 Meter (4½ Runden), 1000 Meter (9 Runden) sowie 3000 Meter (27 Runden), die in dieser Reihenfolge (meist an zwei bis drei Tagen) ausgetragen werden. Die ersten drei Strecken werden mit allen Teilnehmern vom Vorlauf bis zum Endlauf ausgetragen, über 3000 Meter gibt es nur ein Rennen mit den sechs bis acht Bestplatzierten nach drei Strecken. Mehrkampfmeister werden bei Weltmeisterschaften, Europameisterschaften und nationalen Meisterschaften ermittelt.
  • ImStaffellauf bestreiten aus je vier Läufern bestehende Mannschaften Rennen über 3000 Meter (Frauen) bzw. 5000 Meter (Männer). Es wird laufend gewechselt, die jeweils nicht im Einsatz befindlichen Läufer halten sich innerhalb der 111,12-Meter-Runde auf. Staffelmeister werden bei Olympischen Winterspielen, Welt-, Europa- und nationalen Meisterschaften ermittelt.
  • Die üblicherweise ausgetragenenEinzelentscheidungen sind 500, 1000 und 1500 Meter. Die Austragung kann sowohl separat als auch im Rahmen eines Mehrkampfes erfolgen. Einzelsieger werden bei Olympischen Winterspielen, Welt- und einigen nationalen Meisterschaften ermittelt.

Bei Nachwuchswettkämpfen sowie nicht von der ISU registrierten Wettbewerben sind auch andere Streckenlängen üblich.

Zuständige nationale Verbände (Auswahl) sind

Weltrekorde

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StreckeSportlerNationDatumOrtZeit
500 m FrauenKim BoutinKanada Kanada3. November 2019Kearns41,936 s
500 m MännerWu DajingChina Volksrepublik Volksrepublik China22. Februar 2018Pyeongchang39,584 s
1000 m FrauenShim Suk-heeKorea Sud Südkorea21. Oktober 2012Calgary1:26,661 min
1000 m MännerHwang Dae-heonKorea Sud Südkorea12. November 2016Kearns1:20,875 min
1500 m FrauenChoi Min-jeongKorea Sud Südkorea12. November 2016Kearns2:14,354 min
1500 m MännerSjinkie KnegtNiederlande Niederlande13. November 2016Kearns2:07,943 min
3000 m FrauenJung Eun-juKorea Sud Südkorea15. März 2008Harbin4:46,983 min
3000 m MännerNoh Jin-kyuKorea Sud Südkorea19. März 2011Warschau4:31,891 min
3000-m-Staffel FrauenSelma Poutsma,Suzanne Schulting,Yara van Kerkhof,Xandra VelzeboerNiederlande Niederlande23. Oktober 2021Peking4:02,809 min
5000-m-Staffel MännerMichael Gilday,Charles Hamelin,François Hamelin,Olivier JeanKanada Kanada19. Oktober 2012Calgary6:30,958 min
2000-m-Staffel MixedKim A-lang,Kim Dong-wook,Kim Ji-yoo,Kwak Yoon-gyKorea Sud Südkorea24. Oktober 2021Peking2:35,951 min

Bahn

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Shorttrack-Bahn

Der österreichische Verband fordert eine Eisfläche von mindestens 60 × 30 Meter Größe (in der Regel mit abgerundeten Ecken), eine Mindestbreite der Längsbahnen von je 7 Meter, sowie eine symmetrische Form der zwei Kurven. Pro Kurve werden 7 Blöcke zur Markierung verwendet, der mittlere (Apex-)Block muss mindestens 4 m Abstand von der Bande aufweisen. Die Banden müssen in voller Höhe geeignet für das Anprallen von Läufern gepolstert sein. Um 1 oder 2 Meter in eine der 4 Richtungen verschobene Bahnen helfen die Eisqualität zu bewahren.

Weblinks

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Wiktionary: Shorttrack – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Shorttrack – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Short Track. Archiviert vom Original am 4. April 2016; abgerufen am 4. April 2016. 
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Shorttrack&oldid=250423176
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