| Shetland Sheepdog | ||
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| FCI-Standard Nr. 88 | ||
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| Ursprung: | ||
| Alternative Namen: | Sheltie | |
| Widerristhöhe: | ideal:Rüde 37 cm | |
| Liste der Haushunde | ||


DerShetland Sheepdog oderSheltie ist eine von derFCI anerkannte britischeHunderasse (FCI-Gruppe 1, Sektion 1, Standard Nr. 88).
Der Sheltie stammt von denShetlandinseln im NordostenSchottlands und ist eine Inselverzweigung desLanghaarcollies, der mit kleinen Wikingerhunden aus Norwegen gekreuzt wurde. Daher war er ursprünglich auch eng mit dem Isländischen Schäferhund verwandt.Island, dieOrkneys und die Shetlandinseln sowie dieFäröerinseln waren die Handelsroute für den Wikingerhandel mit grönländischemWalross-Elfenbein, bis im frühen 14. Jahrhundert der Walrossbestand erschöpft war und durch afrikanisches Elfenbein ersetzt wurde. Entsprechende Parallelen zeigen auch Island-, Shetland- und Norwegische Ponys. Ab dem späten 18. Jahrhundert hatten wohl auch von Walfängern mitgebrachteGrönlandhunde, die oft im Auftrag von Arktis-Expeditionen transportiert wurden, einen gewissen Einfluss. Vermutlich ab dem 19. Jahrhundert wurden die damals hochgeschätztenSpaniel eingekreuzt. Nach einer alten Geschichte soll z. B. die RasseKing Charles Spaniel amZuchtvorgang beteiligt sein. Dies begründet das heutige Wesen des modernen Sheltie. Trotz allem ist er immer noch der genetisch engste Verwandte des schottischen Langhaarcollies.[1]
Nach dem englischen Sieg über die letzten Wikinger auf den Orkneys wurde der Sheltie erstmals auch in England wahrgenommen, doch bekannt wurde er erst im 19. Jahrhundert, als die Düngung mit Kelpasche vorübergehend zu einem bedeutenden Exportgut wurde. Der Sheltie wurde also nie importiert, sondern kam von der schottischen Küste nach Shetland und wurde eher universell zum Hüten der Primitivschafe wie auch der Inselponys eingesetzt.
1909 gründeten Züchter in Lerwick denShetland Collie Club, dessen Mitglieder denCollie en miniature züchten wollten. Das stieß auf den energischen Widerstand der Colliezüchter, zumal der Sheltie seinerzeit keinesfalls einen einheitlichen Typ verkörperte. So kam es, dass seine offizielle Anerkennung durch denKennel Club erst 1914 erfolgte. Noch heute ist seine Zuchtbasis, obwohl er ein beliebterHaushund ist, bedeutend geringer als die des Collies.[2]
Shelties erscheinen in der bundesweiten Welpenstatistik desVerband für das Deutsche Hundewesen (VDH) zahlenmäßig im oberen Bereich.[3]
| Jahr | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Welpenzahl | 876 | 977 | 965 | 926 | 903 |
LautStandard solltenRüden 37 cm groß und Hündinnen 35,5 cm groß sein, wobei Abweichungen von 2,5 cm nach oben und unten toleriert werden. In Bezug auf die Größe sind Shelties allerdings sehr variabel, so dass es auch Hunde gibt, die deutlich größer oder kleiner sind. Der Shetland Sheepdog ist ein langhaariger Hund ohne jede Plump- und Grobheit sowie wohl proportioniert. Üppiges Haarkleid, Mähne und Halskrause in den Farben Zobel-weiß/Sable (früher gelb-weiß), dunkel zobel-weiß (mahagonifarben)/Darksable odershaded sable,Tricolour (dreifarbig: schwarz, weiß, braun), Schwarz-weiß/bi-black,blue merle (silbriges Grau mit schwarzen Flecken oder schwarzmarmorierter Zeichnung, weiß,tan) undblue merle ohnetan/bi-blue, früherblack and tan (schwarz-braun ohne weiße Abzeichen – mittlerweile ausgestorben). Er ist optisch gewissermaßen die Kleinausführung des Collies.[4]
Im Rassestandard der FCI ist das Wesen des Shetland Sheepdogs folgendermaßen beschrieben: „Wachsam, sanft, intelligent, kräftig und lebhaft. Liebevoll und verständig gegenüber seinem Herrn, reserviert gegenüber Fremden, niemals nervös.“[4]
Der Sheltie ist einHütehund undBegleithund. Er ist anzutreffen imHundesport (Agility,Obedience,Dogdancing,Flyball,Discdogging seltenSchutzhundesport) sowie alsRettungshund oderTherapiehund.
Shetland Sheepdogs zeigen ein gehäuftes Auftreten derDermatomyositis, einer genetisch bedingten Haut-Muskel-Erkrankung bei Junghunden, die aber meist milder verläuft als bei Collies. Außerdem sind sie häufig von der Gallenblasenmukozele, einer Schleimansammlung, durch die eine Abflussstörung in der Galle entsteht, betroffen. Hier hilft oftmals nur eine riskante OP.
Wie bei Collies tritt beim Shetland Sheepdog derMDR1-Defekt gehäuft auf, der eine Überempfindlichkeit gegenüber mehrerenArzneistoffen hervorruft.[5] Als weitere Erbkrankheit ist dieCollie Eye Anomaly zu nennen. Bei der Verpaarung vonmerlefarbenen Hunden untereinander kann es zuFehlbildungen der Augen kommen.
Beim Sheltie kommt darüber hinaus eineidiopathische Form desFanconi-Syndroms vor, das sich als Nierenschwäche zeigt. Gleiches zeigt sich beimNorwegischen Elchhund (Norsk Elghund), der ebenfalls eine Prädisposition für diese Erkrankung zeigt.