Serge Dorny

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Serge Dorny (geboren4. Februar1962 inWevelgem) ist ein belgischer Opernintendant. Seit 2021 leitet er dieBayerische Staatsoper in München.

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Serge Dorny wuchs mit seinem Bruder katholisch auf. Sein Vater (verstorben) war Offizier, seine Mutter Mariette (geb. 1927) war Hausfrau. Dorny hatte einen Paten, der ihn als Bub für Musik begeisterte, seitdem ist er Fan vonJohann Sebastian Bach.[1]Dorny studierte inGent Architektur, Kunstgeschichte, Archäologie, Komposition und Musikanalyse.[2] Er begann seine Theatertätigkeit 1983 als Dramaturg an derBrüsseler OperLa Monnaie im Team vonGerard Mortier. 1987 wurde er künstlerischer Leiter desFlandern-Festivals.1996 wechselte er als Generaldirektor und künstlerischer Leiter zumLondon Philharmonic Orchestra und war mit diesem Orchester jährlich auch beimGlyndebourne Opernfestival.

Seit 2003 leitete er dieOpéra National de Lyon. Dorny hat dort nicht nur den Publikumszuspruch verstärken können, sondern brachte auch Uraufführungen und Auftragskompositionen auf die Bühne:Pascal DusapinsFaustus, The Last Night,Kaija SaariahosEmilie,Péter EötvösLady Sarashina undMichel van der AasAfter life.[3]

Im September 2013 wurde Serge Dorny als künftiger Intendant derSemperoper inDresden vorgestellt. Er erhielt einen Vertrag zur Vorbereitung seiner Intendanz, die im September 2014 beginnen sollte.[3] Bereits im Februar 2014 wurde der Vertrag durchSabine von Schorlemer, der damaligensächsische Kunstministerin, fristlos beendet, weil Dorny Vertrauen verspielt habe. In dem darauf von Dorny angestrengten arbeitsgerichtlichen Verfahren[4] wertete der Richter die Kündigung als Überreaktion und „völlig übereilt“.[5] Das Verfahren endete 2018 mit einemaußergerichtlichen Vergleich und einer Entschädigung für Serge Dorny. Die ungerechtfertigte Kündigung sei erfolgt, weil die Kulturverantwortlichen in Dresden damals festgestellt hatten, dass die Konzepte von Dorny und dem OrchesterchefChristian Thielemann nicht zueinander passten.[6] Dorny kehrte an die Oper Lyon zurück.

Zu Beginn der Spielzeit 2021/22 übernahm Dorny die Intendanz derBayerischen Staatsoper als Nachfolge vonNikolaus Bachler.[7]

Dorny gehört verschiedenen Preisgerichten internationaler Musikwettbewerbe an. Von 2008 bis 2014 hatte er einen Lehrauftrag an derUniversität Zürich im Studiengang Arts Administration, seit 2016 unterrichtet er an der Accademia Teatro alla Scala in Mailand.[8] Er hat zwei Töchter, eine studiert Architektur, die andere Politik.

Dorny erhielt verschiedene Auszeichnungen, so 2008 einen Ehrendoktor derUniversität Montreal, 2012 wurde er Ritter derEhrenlegion und 2013 Ritter des belgischenKronenordens.[2]

Schriften

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  • mit Johan Thielemans:Opera : de toekomst van een verleden. Kritak, Leuven 1991,ISBN 90-6303-349-4

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Jürgen Helfricht: „Geld spielt nicht die Hauptrolle“. In: Bild. BILD, 18. Oktober 2013, abgerufen am 19. Juni 2021. 
  2. abSerge Dorny Vita. (PDF; 303 kB) In: Medienservice Sachsen. 2013, abgerufen am 10. Dezember 2021. 
  3. abSabine Weber:Porträt Serge Dorny: Oper und Rap, bei Klassikinfo (Memento vom 2. März 2014 imInternet Archive)
  4. Dorny klagt gegen fristlose Kündigung des Intendantenvertrags an der Semperoper, bei LVZ Online, 6. März 2014 (Memento vom 6. März 2014 imInternet Archive)
  5. Semperoper Dresden: Kündigung von Intendant Dorny nicht rechtens. In: BR-Klassik. Bayrischer Rundfunk, 2. Dezember 2015, abgerufen am 5. Dezember 2021. 
  6. Peter Jungblut: Intendant Serge Dorny erhält von Sachsen 350.000 Euro Abfindung. In: BR24. Bayrischer Rundfunk, 29. Juni 2018, abgerufen am 5. Dezember 2021. 
  7. Markus Thiel: Serge Dorny, ab 2021 Intendant der Bayerischen Staatsoper: „Handwerk ist wichtiger als Handschrift“. Interview. Münchner Merkur, 21. März 2018, abgerufen am 5. Dezember 2021. 
  8. Serge Dorny. Staatsintendant der Bayerischen Staatsoper. Bayerische Staatsoper, 2020, abgerufen am 10. Dezember 2021. 
Intendanten derSemperoper

Wolf Adolf August von Lüttichau(1824–1862) |Nikolaus Graf von Seebach(1894–1919) |Alfred Reucker(1921–1933) |Paul Adolph(1933–1935) |Horst Seeger(1973–1983) |Gerd Schönfelder(1984–1990) |Christoph Albrecht(1991–2003) |Gerd Uecker(2003–2010) |Ulrike Hessler(2010–2012) |Serge Dorny(2013–2014) |Peter Theiler(ab 2018)

Johann Nepomuk von Poißl(1824–1848) |Karl Theodor von Küstner(1848–1851) |Franz von Dingelstedt(1851–1858) |Karl von Perfall(1868–1892) |Ernst von Possart(1893–1906) |Albert von Speidel(1907–1912) |Clemens von Franckenstein(1912–1918) |Viktor Schwanneke(1918) |Karl Zeiss(1919–1924) |Clemens von Franckenstein(1924–1934) |Hans Knappertsbusch(1934–1935) |Oskar Walleck(1935–1938) |Clemens Krauss(1938–1940) |Georg Hartmann(1947–1952) |Rudolf Hartmann(1952–1967) |Günther Rennert(1967–1976) |Wolfgang Sawallisch(1976–1977) |August Everding(1977–1982) |Wolfgang Sawallisch(1982–1993) |Peter Jonas(1993–2006) |Kent Nagano,Roland Schwab undUlrike Hessler(2006–2008) |Nikolaus Bachler(2008–2020) |Serge Dorny(seit 2021)

Personendaten
NAMEDorny, Serge
KURZBESCHREIBUNGbelgischer Opernintendant
GEBURTSDATUM4. Februar 1962
GEBURTSORTWevelgem
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