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Serbien

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unterSerbien (Begriffsklärung) aufgeführt.
Republik Serbien
Република Србија

Republika Srbija
FlaggeWappen
AmtsspracheSerbisch 1
HauptstadtBelgrad
Staats- und RegierungsformparlamentarischeRepublik
StaatsoberhauptPräsident
Aleksandar Vučić
RegierungschefMinisterpräsident
Đuro Macut
RegierungRegierungMacut
Parlament(e)Nationalversammlung
Fläche88.361 2(110.) km²
77.474 3(115.) km²
Einwohnerzahl6,6 Millionen (105.) (2024)[1]
Bevölkerungsdichte85 Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung−0,5 % (Schätzung für das Jahr 2024)[2]
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nom.)
  • BIP/Einw. (KKP)
2024[3]
  • 89 Milliarden USD(77.)
  • 204 Milliarden USD(79.)
  • 13.545 USD(74.)
  • 31.001 USD(71.)
Index der menschlichen Entwicklung (HDI)0,833 (62.) (2023)[4]
WährungDinar (RSD)
Errichtung15. Februar 1835 (Erste Verfassung)
5. Juni 2006 (alsparlamentarische Republik in der heutigen Form)
Unabhängigkeit25. März 1867 (Unabhängigkeit)
13. Juli 1878 (internationale Anerkennung)
National­hymneBože Pravde
Nationalfeiertag15. Februar (Inkrafttreten der ersten Verfassung1835)
ZeitzoneUTC+1MEZ
UTC+2MESZ (März–Oktober)
Kfz-KennzeichenSRB
ISO 3166RS, SRB, 688
Internet-TLD.rs (und .срб ?)[5]
Telefonvorwahl+381
1 
regional auch Minderheitssprachen[6]
2 
inklusive Kosovo
3 
ohne Kosovo
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Vorlage:Infobox Staat/Wartung/NAME-DEUTSCH

Serbien (serbisch-kyrillischСрбија/? [sř̩bija]; amtlichRepublik Serbien, serbisch-kyrillisch Република Србија [repǔblika sř̩bija]) ist ein Binnenstaat inSüdost- undMitteleuropa. Serbien liegt im Zentrum derBalkanhalbinsel und grenzt im Norden anUngarn, im Osten anRumänien undBulgarien, im Süden anNordmazedonien undAlbanien bzw.Kosovo, im Südwesten anMontenegro und im Westen anBosnien und Herzegowina undKroatien.

Nach Einwohnern liegt Serbien mit gut 6,7 Millionen auf Rang 22 der Länder Europas. Hauptstadt und Metropole des Landes istBelgrad, weitere Großstädte sindNovi Sad,Niš,Kragujevac undSubotica. Über 80 Prozent der Bevölkerung sindSerben, daneben gibt es größere Gruppen vonMagyaren,Roma undBosniaken.

Die jüngereGeschichte Serbiens ist geprägt durch seine Rolle als größter TeilstaatJugoslawiens. Es ist seit dem endgültigen Zerfall Jugoslawiens 2006 auch „alleiniger Rechtsnachfolger“ der im Jahr 1992 gegründetenBundesrepublik Jugoslawien (2003–2006 StaatenunionSerbien und Montenegro).[7][8]

Serbien ist Mitglied derSchwarzmeer-Wirtschaftskooperation (SMWK) und desMitteleuropäischen Freihandelsabkommens (CEFTA) und unterhält weitere Freihandelsabkommen. Die Wirtschaftsleistung des Landes ging infolge derJugoslawienkriege stark zurück; in den Jahren 2003 bis 2008 erholte sie sich wieder etwas.[9] Nachdem kurzfristig wichtige Erfolge im Rahmen desEU-Beitrittsprozess erreicht worden waren (so u. a. das Inkrafttreten eines Interimsabkommen für Handelserleichterungen mit der EU und die Abschaffung der Visumpflicht für serbische Staatsbürger[10]), reichte Serbien am 22. Dezember 2009 seine Kandidatur für eine Mitgliedschaft in derEuropäischen Union ein[11] und erhielt am 1. März 2012 den Status einesBeitrittskandidaten.[12]

Geographie

Hauptartikel:Geographie Serbiens

Anmerkung: Die Beschreibung der Geographie Serbiens umfasst auch das Gebiet desvölkerrechtlich umstrittenenKosovo.

Lage, Relief und geographische Gliederung

Das Zwischenstromland Syrmiens einer der Landschaften der Vojvodina. Landsat-8-ETM+-Aufnahme, 12. März 2014 (Infrarot-Falschfarben-Luftbild)

Serbien erstreckt sich über vierBreitengrade am Rande derSubtropen zwischen 46° 11′ N (beiSubotica in der nordserbischen ProvinzVojvodina) und 41° 16′ N beiPreševo. Von Ost nach West bilden dieBalkangebirge beiDimitrovgrad (23° 01′ E) sowie dieDonau beiBezdan (18° 51′ E) die Grenzpunkte. Niedrigster Punkt ist der Austritt der Donau beiPrahovo in Ostserbien mit 17 Meter über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt ist der 2169 Meter hoheMidžor an der bulgarischen Grenze.

Das Gebiet Serbiens setzt sich aus zweiLandschaftstypen zusammen, die durch die Save-Donau-Linie geteilt werden. Nördlich der Save- und Donau-Ebene liegt die Vojvodina, ein Tiefland in derPannonischen Tiefebene, wo nur das sanfteRumpfgebirge derFruška Gora und die Karpatenausläufer derVršačke Planine im Relief etwas hervortreten. Die ehemaligen Waldsteppen der Donauniederung sind durch die hydrologische Verknotung der wichtigsten StrömeOstmitteleuropas gekennzeichnet und durch ehemals weite Auenlandschaften sowie dieäolischen Flugsande (bekannt ist dieBanater Sandwüste als „europäische Sahara“) und fruchtbareSchwarzerdeböden sowieLöss.

Südlich von Save und Donau ist das Land in Zentralserbien und dem Kosovo überwiegend gebirgig, stellt sich aber durch das Nebeneinander von Gebirgen, Hochebenen, Beckenlandschaften und Flussebenen als topographisch vielfältiges und abwechslungsreiches Gebiet dar. Mit dem von Süd nach Nord praktisch zentral verlaufenden Flusssystem der Morava, die in der tektonischen Leitlinie derMorava-Furche die Gebirgszüge derDinariden,Karpaten undBalkangebirge in eine westliche und östliche Gruppe trennt, und den als Schluchten ausgebildeten Nebenflüssen der Westlichen und Südlichen Morava, Ibar sowie derDrina, dem Grenzfluss zu Bosnien, wird das zentrale Serbien vielfältig gegliedert. In denBecken derMetohija und desAmselfeldes und den flankierendenHochgebirgszügen wie der höchsten Erhebung Serbiens, derĐeravica, findet sich sowohl durch die Entwässerung zumMittelmeer (das Amselfeld entwässert durch dieBifurkation derNerodimka sowohl zum Schwarzen Meer als auch zum Mittelmeer) und dem Wechselspiel von Beckenlandschaften und Hochgebirgshorsten der Übergang zum pelagonischen („mazedonischen“) Landschaftstyp, ein.

Gewässer

Unterlauf der starkmäandrierenden Velika Morava bis zur Einmündung in die Donau. NASA Landsat 7 ETM+
Hydrologie mit den Einzugsgebieten von Morava und Drina
Vlasinasee beiSurdulica

Hydrographisch befindet sich Serbien zum größten Teil im Einzugsbereich derDonau, die in ihrem Mittellauf das Land auf einer Strecke von 588 Kilometern durchquert. Dabei sind die Donau und ihre Zuflüsse in der pannonischen Tiefebene typische Niederungsflüsse mit schwachem Gefälle, zahlreichen Altarmen und weiten Schwemmterrassen. Aufgrund der häufigen Hochwassergefährdung der in einem bedeutenden hydrologischen Knoten liegenden Vojvodina, wurden vielfach regulierende und wasserbautechnische Maßnahmen in Form von Hochwasserdämmen,Rückhaltebecken und auch Ablauf- und Überlaufkanälen geschaffen. Die wichtigsten Donaunebenflüsse sind hier als der wasserreichste Donauzufluss dieSave (in die wiederum dieDrina mündet), der längste DonauzuflussTheiß sowie dieTemesch. Donau, Theiß und Save bilden auch die einzigen schiffbaren Wasserwege des Landes.

Unter den Donauzuflüssen Serbiens nehmen die Einzugsgebiete vonMorava undDrina die größten Flächen ein. Dabei stellt derlongitudinal verlaufende Moravagraben die Hauptkommunikationsader des Landes zwischen Donauebene und demMittelmeerraum. Hier verlief schon seit der Antike die historisch bedeutende Fernverkehrsstraße (Via militaris), die mit den dazu transversalen (quer verlaufenden) Tälern derToplica,Nišava undWestlichen Morava die zentrale natürliche Verbindungsroute stellt. Da das ebenfalls longitudinale Drinatal durch seine vielfachen Windungen und steilen Schluchtabschnitten selbst keine durchgehende Kommunikationsachse darstellt, konnten die transversalen Täler der Drinazuflüsse dagegen zumeist erst mit der Vollendung derBahnstrecke Belgrad–Bar in die moderne Verkehrsinfrastruktur integriert werden. Weil das Moravatal geologisch auch einen breiten tektonischenGraben bildet, dessen Sockel auskristallinenjungpräkambrisch-paläozoischen Gesteinen besteht, das Drinatal aber inmesozoischen Sedimentgesteinen verläuft, die zumeist in Form vonKarbonaten nur steile und engeCanyon-Täler zulassen, sind diese geologischen Prädispositionen auch ursächlich für die augenfälligen Hindernisse, die das Drinatal für die kommunikative Durchdringung der Südostdinariden stellt. In Ostserbien ist dasTimok-Einzugsgebiet das bedeutendste und hier dessen wichtigste Verkehrsachse.

Die größeren Gebirgsflüsse Zentralserbiens bilden zumeistDurchbruchstäler mit vereinzelten Talweitungen. Das mittlere Drina- sowie das Limtal sind teilweise durchFlussterrassen gestuft, auf denen sich daher einige größere Siedlungen etablieren konnten. Drina und Morava zeigen insbesondere in ihren Unterläufen stark mäandrierende Läufe; diese Talabschnitte gehören heute zu den periodisch hochwassergefährdeten Landschaften Serbiens, nachdem die Donau und Theißsysteme im 19. und 20. Jahrhundert reguliert worden waren. Viele der kleineren Flussläufe der Berggebiete, wie die Zuläufe derRasina, sind alsTorrente-Bäche durch episodischeSturzflut-Ereignisse auch für urbane Siedlungen eine ständige Bedrohung. Erosionsschutzmaßnahmen und Aufforstungsbemühungen in Teilen der gefährdetsten Einzugsgebiete sollen insbesondere die Sedimenttransportmengen, die bei diesen Ereignissen die größte Gefahr bilden, minimieren.

Ein bedeutender Teil der hydrologischen Systeme in Serbien wird vonKarstaquiferen bestimmt. Diese sind im westserbisch-dinarischen Kalksteingebirge sowie im karpato-balkanischen Gebirgsbogen Ostserbiens (Serbische Karpaten) flächenmäßig von Bedeutung.[13]

Lediglich der äußerste Südwesten des Landes wird durch denWeißen Drin zurAdria, der äußerste Südosten über diePčinja, welcher in denVardar mündet, zurÄgäis hin entwässert.

Größere stehende Gewässer finden sich heute zumeist als Altarme an Donau und Save, größter natürlicher See ist derPalić-See mit rund sechs Quadratkilometern Fläche. Unter den künstlichen Stauseen nimmt derĐerdapsee (Đerdapsko jezero) oberhalb desEisernen Tores mit 163 Quadratkilometer auf serbischer Seite (gesamt: 253 km²) die größte Fläche ein. Bekannte Stauseen sind derVlasinasee auf einer ehemaligenHochmoorfläche im südostserbischen Bergland, derPerućacsee an der Drina sowie der Stausee imUvac-Canyon.

Mit 71 Meter ist derJelovarnik imKopaonik der höchsteWasserfall des Landes. Die größte und längste, aber nicht tiefste Schlucht Serbiens und inEuropa ist dasEiserne Tor.

Klima

Klimadiagramm vonBelgrad

Serbien wird durch gemäßigtesKontinentalklima geprägt. Die Niederschläge nehmen von Südwest nach Nordost ab, während insbesondere die Niederschlagsmaxima sich im Südwesten von Frühsommer auf Herbst/Winter verlagern. Damit stellt sich ein Grundzug des Klimas Serbiens ein, der durch die Lage zu den relativ warmen Meeren (Adria,Ägäis undSchwarzes Meer) und der Gebirgsnatur bestimmt wird. Das Niederschlagsregime mitmediterranenWinterregen verliert sich mit der Küstenentfernung, ist aber noch im westserbischen Bergland und im Kosovo zu verzeichnen. Erst in der kontinentaler liegenden Vojvodina stellt sich der typische Niederschlagsverlauf Ostmitteleuropas mit einem frühsommerlichen Niederschlagsmaximum, der mit dem Sonnenhöchststand zusammenfällt, ein.

Aufgrund der Kammerung des Reliefs treten vielfältige mikro- und makroklimatische Modifikationen auf, die durch ventilatorische Bedingungen und das Relief modifiziert werden.Gebirgsklimate finden sich in den höheren Gebirgen im Süden, Westen und Osten des Landes.

Die Winter in Serbien sind allgemein kalt und schneereich, die Sommer sind warm. Der kälteste Monat ist der Januar, der wärmste ist der Juli. Die tiefste bisher gemessene Temperatur in Serbien lag bei −38,0 °C (26. Januar 1954 inSjenica), die höchste bei 45,8 °C (16. August 2006 inParaćin). Die Jahresdurchschnittstemperatur in Serbien liegt bei 10 °C. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge bei 896 Millimeter.

Die Windsysteme werden durch die jahreszeitlichen Druckgradienten bestimmt. Herrschen im Winter trocken-kalte Nordwinde vor, die durch dasSibirische Hoch erzeugt werden, (Košava,Severac,Moravac); so bringenAdria-Tiefs, (in den Übergangsjahreszeiten durch feuchtadiabatischeFöhneffekte beim Aufsteigen der Luftmassen von derAdria über die Dinariden) warm-feuchte Winde aus Südwest (Jugozapadni vetar); auf die dann in Westserbien und der Saveniederung eine kurzzeitige Temperaturerhöhung folgt. Auf den Sommer-Meltemi beruht der warmeJužni vetar (Südwind) der auf der Vorderseite eines Balkanhochs von Süden über die Morava-Vardar-Furche nach Serbien einströmt. Während der Südwind auf der Rückseite des Hochs den kühleren Meltimi in der Ägäis bedingt.

Naturschutzgebiete und landschaftliche Sehenswürdigkeiten

Die Banater Sandwüste. NASA Landsat 7 ETM+
Sanddünen der Banater Sandwüste
Serbische Fichte, Nationalpark Tara
Die Šumadija im Zentrum von Serbien

Serbien (ohneKosovo und Metochien) verfügt über sechsNationalparks, 22 Naturparks und rund 590 Naturschutzgebiete[14] mit einer Gesamtfläche von 7315,08 Quadratkilometern, womit mehr als acht Prozent der Fläche Serbiens unter Naturschutz stehen. Serbien hat Anteile amGrünen Band Europas und liegt imBlauen Herz Europas.[15][16]

Diese für denArtenschutz und die Erhaltung derBiodiversität des Landes ausgewiesenen Schutzzonen stellen für seltene oder einmalige Tier- und Pflanzenarten, die einzigartigen Biotope sowie Landschaftselemente und Landschaftsformen auch überregional wichtige Reservate dar. Als exemplarische Standorte gelten dabei die Steppendünenlandschaft im ReservatBanater Sandwüste[17] sowie derBergurwald im NationalparkTara-Gebirge.

Im Tara-Gebirge bestehen im Nationalpark elf verstreute Standorte des voreiszeitlichen Relikts der schmalkronigen und „tannenähnlichen“ (aufgrund der lederartigen, weichen Nadeln)Serbischen Fichte (Picea omirka (Panč.) Purk.). Diese Standorte umfassen 2760 Hektar spezieller Reservatsflächen, die unter anderem auch die erstmals 2013 als neue Art anerkannte AkeleiAquilegia nikolicii beherbergen. Ein ungewöhnlicher reliktisch-endemischer Laubbaum, der 1856 vonJosif Pančić erstmals im Jastrebica Gebirge aufgesammelt wurde, ist die nördliche Unterart desGriechischen Ahorns (Acer heldreichii ssp.visianii, serb.Planinski javor), der in Serbien in den subalpinen Bergwäldern ein Verbreitungszentrum besitzt. Er ist der klimahärteste Edellaubbaum der subtropischen Gebirge des Balkans und wird aufgrund der nachgesuchten Holzqualität auch international als bedeutendes Handelsprodukt im Tonholzsegment gehandelt (Geigenböden werden selbst in Italien häufig inBalkan maple Qualität angeboten, dem englischen Trivial- und Handelsnamen des Griechischen Ahornholzes). Auch für die Herstellung vonGuslen stellt er in Serbien das am höchsten kotierte Ausgangsmaterial, wodurch die Vorkommen starker Nachstellung unterliegen.

Unter den Steppenpflanzen findet sich im Deliblato-Dünen Naturschutzgebiet in einer 34.829 Hektar umfassenden Schutzzone wenige Standorte der aus rund 40 Einzelpflanzen bestehenden Population der Banater Pfingstrose (Paeonia officinalis ssp.banatica (Rochel) Soó), die gleichzeitig die weltweite Population der Waldsteppen-Pflanze ausmacht.[18][19] Eine weitere Pfingstrose, zugleich die Nationalblume Serbiens – dieByzantinische Pfingstrose – wächst in den wärmeliebenden Eichenwäldern Ost-Serbiens und im Kosovo. In der Volksüberlieferung wird sie mit dem Blut der Amselfeld-Helden in Verbindung gebracht und heißt daher hier Amselfelder Pfingstrose (Kosovski božur).[20] Unlängst wurde von der auch als Heilpflanze verwendeten, tiefrot blühenden Art ein Bestand von rund 2000 Pflanzen auf 100 ha am Maljan in der Kučaj planina entdeckt.[21][22]

Die Landschaftsschutzgebiete wie das Spezielle NaturreservatSuva Planina beherbergen beispielsweise tertiäre tropische Relikte wie denSerbischen Felsenteller oder die endemischePančić Akelei.[23] Diese an Felsstandorte im Kalkstein angepasste Arten gelten als typische Vertreter der paläoendemischen balkanischenFlora. Auch für viele weitere Arten imRed Data Book Serbiens sind diese Naturschutzgebiete und Reservate Rückzugsgebiete.

Die fünf Nationalparks entsprechen der Kategorie II derIUCN.

Nationalparkangenommen in der Liste der IUCNOpština (Gemeinden)Fläche (km²)
Nationalpark Đerdap1974Golubac,Majdanpek,Kladovo636,8
Nationalpark Kopaonik1981Raška,Brus118
Nationalpark Tara1981Bajina Bašta190
Nationalpark Šara/Sharr1986Štrpce/Shtërpca,Kačanik/Kaçanik,Prizren,Suva Reka/Suhareka390
Fruška Gora1960Novi Sad,Sremski Karlovci,Beočin,Bačka Palanka,Šid,Sremska Mitrovica,Irig,Inđija253,93

Acht Orte Serbiens wurden in derRamsar-Konvention für die Erhaltung vonFeuchtgebieten aufgelistet.[24]

Gebiethinzugefügt in der Ramsar-KonventionOpština (Gemeinden)Fläche (km²)
Gornje Podunavlje2007Apatin224,8
Labudovo okno2006Bela Crkva37,33
Ludašersee1977Subotica5,93
Obedska bara1977Pećinci175,01
Peštersko polje2006Sjenica34,55
Slano Kopovo2004Novi Bečej9,76
Carska bara1996Zrenjanin17,67
Vlasinasee2007Surdulica32,09

Unter den landschaftlichen Sehenswürdigkeiten befinden sich zahlreiche geomorphologische Phänomene. Darunter:

Städte und Urbanisierung

Verstädterung und städtische Gemeinden

Im Jahr 2023 lebten 57 Prozent der Einwohner Serbiens in Städten.[25] Die Städte Serbiens entwickelten sich südlich der Save-Donau-Linie kulturhistorisch aus der osmanischen Çarşı, nördlich davon aushabsburgischen Märkten und Kolonisten-Siedlungen, die inZentralserbien großteils auch erst nach dem Zweiten Weltkrieg einer stärkeren Modernisierung unterlagen.[26] Dabei behielten jedoch die Orte im serbischen Teil des Sandschak und Kosovo (mit AusnahmePristinas) zum Teil ihren orientalischen Charakter.

DieUrbanisierung nahm insbesondere nach 1945 schnell zu, was durch Industrialisierung,Landflucht aus ärmeren Regionen des ehemaligen Jugoslawien und auch der Migration vonKriegsflüchtlingen während mehrerer Wellen im Zuge der Jugoslawienkriege zu einem raschen Bevölkerungsanstieg in den größeren Städten führte. Im Jahr 2023 lebten 57 Prozent der Einwohner Serbiens in Städten.[25]

Unter den Großstädten nehmen die Verwaltungszentren des Staates, dieMetropole SerbiensBelgrad mit 1.154.589 Einwohnern (10. November 2011) sowie der Regierungssitz der autonomen ProvinzVojvodina,Novi Sad, mit 221.854 Einwohnern (10. November 2011) in funktionaler sowie administrativer Hinsicht einezentrale Rolle ein. Hier konzentrieren sich daher auch Medien- und Dienstleistungsunternehmen sowie die Kulturinstitutionen des Landes. Aufgrund ihrer vergleichsweise entwickelten Infrastruktur haben sie auch die regional höchste Bedeutung für Verkehr und Handel und zeigen die dynamischste Wirtschaftsentwicklung.[27] Durch die zentrale Lage von Novi Sad und Belgrad auf derEntwicklungsachse imKorridor X werden sie bei Investitionen des Landes besonders bevorzugt.[28]

Neben diesen primären Zentren kommtNiš mit 182.208 Einwohnern (10. November 2011), nach Belgrad, eine ergänzende zentrale Rolle im südlichen Serbien zu. Die weiteren größeren urbanen Kerne Südserbiens, Leskovac mit 59.610 Einwohnern (10. November 2011) und Vranje mit 54.456 Einwohnern (10. November 2011), liegen wie Niš auf dem strategischen Südteil desMorava-Korridors, der historisch bedeutenden Verkehrshauptachse des Landes und gleichfalls der zentralen Balkanhalbinsel.[29][30]

Daneben fallen dem im Herzen der RegionŠumadija befindlichenKragujevac mit 147.281 Einwohnern (10. November 2011) sowie dem am wichtigsten Transitübergang Serbiens zur EU gelegenen Subotica mit 96.483 Einwohnern (10. November 2011) zentralörtliche Funktionen zu.

Durch den im sozialistischen Jugoslawien forciert vorangetriebenen Ausbau der Schwerindustrie wurden die Standorte der Metallverarbeitung und Energiegewinnung der in der Šumadijaregion geförderten Erz- und Lignitvorkommen zu einer der vier bedeutenden Industrieregionen im ehemaligen Jugoslawien aufgebaut.[31] Hier konzentriert sich daher auch heute noch ein Großteil der verbliebenen serbischen Schwerindustrie, die insbesondere an sechs Standorten durch einen immer noch bedeutenden Anteil militärisch-industrieller Großkombinate geprägt wird.[32] Zu diesem zentralserbischen Industriegürtel gehören Valjevo mit 58.184 Einwohnern, Užice mit 52.199 Einwohnern, Čačak mit 72.148 Einwohnern, Kraljevo mit 63.030 Einwohnern und Kruševac mit 57.627 Einwohnern (Stand der Einwohnerzahlen jeweils zum 10. November 2011).

Die am weitesten entwickelte und urbanisierte Region Serbiens ist aber nach wie vor die Vojvodina. Hier siedelten sich daher auch die vielschichtigsten verarbeitenden Betriebe und Dienstleistungsunternehmen des Landes an. Neben Subotica und Novi Sad zeichnen sich Zrenjanin mit 75.743 Einwohnern (10. November 2011), Sombor mit 47.485 Einwohnern (10. November 2011) und Vršac mit 35.701 Einwohnern (10. November 2011) sowie die weiteren größeren städtischen Zentren durch eine vergleichsweise gute Verkehrs- und soziale Infrastruktur und auch einen höheren Lebensstandard der Einwohner als im übrigen Land aus. Daneben hat sich das im Banat gelegene Pančevo mit 73.992 Einwohnern (10. November 2011) seit den 1970er Jahren zunehmend zu einerSatellitenstadt Belgrads entwickelt und wächst in dieMetropolregion der sichdemographisch auch weiterhin dynamisch entwickelnden Hauptstadt hinein.

Aufgrund der Daten der Bevölkerungserhebung 2011 im Vergleich zur vorangegangenen Volkszählung 2002 haben mit Ausnahme der Hauptstadt nur noch die beiden nächstgrößten Zentren des Landes einen positiven Bevölkerungssaldo.[33][34][35]

Im Kosovo übernimmtPriština die Funktion des zentralen Ortes und primären Wirtschaftsstandortes.

Die Großstädte Serbiens; Einwohnerzahl: Vorläufige Ergebnisse der Volkszählung 2011:[36][37]

StadtEw. (engeres Stadtgebiet)Ew. (Gemeinde)
Belgrad1.154.5891.639.121
Novi Sad221.854335.701 (mit Petrovaradin)
Niš182.208257.867
Kragujevac147.281177.468
Subotica105.681141.554
Pančevo90.776123.414
Novi Pazar85.996125.000
Zrenjanin76.511123.362
Čačak72.184114.809
Kraljevo63.030124.554
Smederevo63.028107.528
Leskovac60.288144.206

Die Großstädte im Kosovo, Volkszählung im Kosovo 2011:

Stadt (Serbisch lateinisch/Albanisch bestimmt)Ew. (Gemeinde)
Priština/Prishtina198.214
Prizren178.112
Uroševac/Ferizaj108.690
Peć/Peja95.723
Đakovica/Gjakova94.158
Gnjilane/Gjilan90.015
Podujevo/Podujeva87.933
Kosovska Mitrovica/Mitrovica71.601
Vučitrn/Vushtrria69.881
Suva Reka/Suhareka59.702

Die Zahlen stammen aus der letzten Volkszählung vom Juni 2011.[38]

Siehe auch:Liste der größten Städte in Serbien undListe deutscher Bezeichnungen serbischer und montenegrinischer Orte

Bevölkerung

Demografie

Bevölkerungspyramide Serbiens ohne den Kosovo 2016

Serbien hatte 2023 6,6 Millionen Einwohner.[39] Die Einwohnerzahl sank um 0,7 %. Zum Bevölkerungsrückgang trug ein Sterbeüberschuss (Geburtenziffer: 9,3 pro 1000 Einwohner[40] vs. Sterbeziffer: 16,2 pro 1000 Einwohner[41]) bei. Die Anzahl der Geburten pro Frau lag 2022 statistisch bei 1,6, die der Region Europa und Zentralasien betrug 1,7.[42] DieLebenserwartung der Einwohner Serbiens ab der Geburt lag 2022 bei 75,5 Jahren[43]. DerMedian des Alters der Bevölkerung lag im Jahr 2021 bei 42,9 Jahren.[44] Im Jahr 2023 waren 14,6 Prozent der Bevölkerung unter 15 Jahre,[45] während der Anteil der über 64-Jährigen 20,5 Prozent der Bevölkerung betrug.[46]

Bevölkerungsstruktur

Bevölkerungsdichte nach derVolkszählung 2002
Ethnische Mehrheitsgebiete nach der Volkszählung 2002

Die Zusammensetzung der Bevölkerung ist in den verschiedenen Landesteilen sehr unterschiedlich. Laut der Volkszählung von 2011, die im Kosovo nicht stattfand, bezeichneten sich 83,3 Prozent der Einwohner alsSerben. Die bedeutendsten Minderheiten sindUngarn (3,53 %),Roma (2,05 %) undBosniaken (2,02 %). Kleinere Gruppen bilden dieAlbaner,Goranen,Bulgaren undTürken in den südlichen Landesteilen sowieKroaten undSlowaken im Norden.[47] Im Jahre 2017 waren 9,1 % der Bevölkerung im Ausland geboren. Ein großer Teil davon sind ethnische Serben, die aus anderen ehemaligen jugoslawischen Teilrepubliken stammen.[48][49]

Laut offizieller Statistik leben in Serbien etwa 132.000 Roma. Inoffiziell wird ihre Zahl allerdings höher geschätzt.[50]

InZentralserbien leben zum allergrößten Teil Serben, daneben auchWalachen im Osten und Nordosten;Bulgaren im Südosten und Nordosten; sowie verteilt auch Roma. ImSandžak sind einige Gemeinden mehrheitlich von Bosniaken/Muslimen besiedelt, imPreševo-Tal im südlichsten Zipfel von Zentralserbien leben vorwiegendAlbaner. Insgesamt bezeichnen sich 89,48 Prozent der Bewohner Zentralserbiens als Serben, wobei die Bosniaken mit 2,48 Prozent die zahlenmäßig zweitgrößteVolksgruppe darstellen.

DieVojvodina (Banat,Batschka undSyrmien) ist schon seit Jahrhunderten durch ein Völkergemisch geprägt – vor allem ausSerben (65,05 %), Ungarn (14,28 %),Slowaken (2,79 %),Kroaten (2,78 %),Rumänen (1,50 %),Roma (1,43 %), Bunjewatzen und Schokatzen (etwa 1 %) und früher auch aus einigen hunderttausendVolksdeutschen (Donauschwaben, Österreicher u. a.), die nach demZweiten Weltkrieg vertrieben wurden, weil sie (vermeintlich oder tatsächlich) mit denBesatzernkollaboriert hatten.

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In der Vojvodina und im nördlichen Engeren Serbien siedelten sich in den letzten Jahren Hunderttausende (Binnen-)Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten inKroatien,Bosnien und Herzegowina und demKosovo an. Trotzdem leidet die Vojvodina unter einem starken Bevölkerungsrückgang. Charakteristisch ist die Landflucht aus den eigentlich fruchtbaren Regionen und das Anwachsen der Stadtbevölkerung.

Seit Anfang 2022, als russische Streitkräfte denvölkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine begannen, sind viele Menschen ausRussland ausgewandert, unter anderem nach Serbien. Nach Angaben des serbischen Innenministeriums meldeten von Februar bis Oktober 2022 etwa 140.000 russische Staatsbürger einen Wohnsitz in Serbien an.[51]

Im Kosovo leben heute mehrheitlichAlbaner (88 %). Die größte Minderheit bilden die Serben (7 %).

Sprachen

Die Hauptamtssprache in Serbien ist dieserbische Standardsprache. Serbisch beziehungsweiseSerbokroatisch wird fast überall im Land verstanden und gesprochen. In der nordserbischen ProvinzVojvodina sind neben Serbisch auchUngarisch,Kroatisch,Russinisch,Slowakisch undRumänisch als Amtssprachen anerkannt. Im Kosovo und Teilen Südserbiens wirdAlbanisch gesprochen.

Nach der im November 2006 in Kraft getretenen Verfassung wird die serbische Sprache in Serbien offiziell inkyrillischer Schrift geschrieben, wobei im Alltag und in den Medien auch die lateinische Form vielfach zur Anwendung kommt.

Religion

Kirche des Hl. Sava von Serbien in Belgrad, eine der größten orthodoxen Kirchen der Welt

Die überwiegende Mehrheit der Einwohner sindChristen, davon bekennt sich mit etwa 6,3 Millionen die Mehrheit zurserbisch-orthodoxen Kirche. Nach der Volkszählung von 2011 bekennen sich 84,6 Prozent der Bürger Serbiens (ohne den Kosovo) zum christlich-orthodoxen Glauben. Zudem gibt es noch mit 5 ProzentKatholiken, 1 ProzentProtestanten und einige wenigeneuapostolische Christen. In Serbien sind auch Muslime (3,1 Prozent) ansässig. Als konfessionslos bezeichnen sich 3,1 Prozent der Bevölkerung, als Atheisten 1,1 Prozent und als Agnostiker 0,1 Prozent der Bürger Serbiens.[52]

Zuvor gab der von derEncyclopædia Britannica unterstützteTime Almanac[53] für Serbien, Montenegro und den Kosovo zusammen 56,8 % Orthodoxe, 5,1 % Katholiken, 6 % andere Christen, 16,2 % Muslime sowie 15,9 % Konfessionslose und Atheisten an. Nach der Unabhängigkeit von Montenegro und dem Kosovo gab derNew York Times World Almanac[54] demgegenüber 85 Prozent Orthodoxe, sechs Prozent Katholiken und drei Prozent Muslime an.

Bildung

Im Jahre 2001 wurde in Serbien eine grundlegende Reform des Bildungssystems begonnen, durch die unter anderem die Dauer der Grundschule von acht auf neun Jahre verlängert wurde, die Lehrpläne komplett überarbeitet und modernisiert sowie die Anforderungen an die Lehrkräfte neu definiert wurden. Die ersten Schüler wurden mit Beginn des Schuljahres 2003 nach den neuen Regeln unterrichtet. Die Umstellung auf das neue Schulsystem soll bis zum Schuljahr 2007/2008 abgeschlossen sein.

Nach dem seit 2003 geltenden Schulgesetz beginnt die Schulpflicht in Serbien mit dem siebten Lebensjahr, mit dem die neunjährigeGrundschule beginnt, die sich in jeweils dreijährige Phasen mit einem unterschiedlichen Anteil von Pflicht- und Wahlfächern gliedert. Danach haben die Schüler die Möglichkeit, entweder für weitere vier Jahre dasGymnasium oder eine fachbezogene Mittelschule, die je nach Fach zwei bis vier Jahre dauert, zu besuchen, oder aber mit einer zwei- bis dreijährigen Berufsausbildung zu beginnen. Sowohl der Abschluss des Gymnasiums wie auch der Mittelschulen führen zurHochschulreife.

Kyrillische Schrift

In Serbien gibt es insgesamt fünfUniversitäten:

DerAlphabetisierungsgrad liegt in Serbien bei 93 Prozent. Etwa 7 Prozent der Bevölkerung sindAnalphabeten, unterRoma allerdings 48 Prozent.[55]

Siehe auch:Organisation Serbischer Studenten im Ausland

Wissenschaft

Der große Saal der Serbischen Akademie. Ansprache des AkademiemitgliedsVladimir Stevanović anlässlich eines Kongresses der Phytogeographie der Balkanhalbinsel im September 2009

Die Anfänge der Wissenschaft in Serbien gehen auf die Etablierung geistes- wie naturwissenschaftlicher Fächer im 19. Jahrhundert zurück. Als Pionier der serbischen Sprach- und Literaturwissenschaft gilt der AutodidaktVuk Stefanović Karadžić. Aufgrund von Karadžićs Korrespondenz mitJacob Grimm undGoethe gehört sein Werk zu den Impulsgebern derVolksliedforschung der europäischenRomantik. Er kodifizierte eine moderne serbische Literatursprache auf Basis der Volkssprache und begründete auch derenLexikalik.

Die naturwissenschaftliche Forschung in Serbien geht auf das Wirken des ArztesJosif Pančić zurück, der sich als Botaniker auf die Flora Serbiens spezialisierte und in dessen Redaktion auch erstmals ein naturwissenschaftliches Buch auf Serbisch veröffentlicht wurde. Aus dem 1808 etablierten Belgrader Lyceum wurde 1863 dieVelika škola, deren Rektor Pančić sechs Mal war. Pančić wurde 1886 auch zum ersten Präsidenten derSerbischen Akademie der Wissenschaften und Künste (SANU) ernannt.

MitJovan Cvijić begann die geowissenschaftliche Erforschung der Balkanhalbinsel sowie die Etablierung der Fächer der Anthropologie, Ethnologie und Ethnographie, die über die Anthropologische Schule Cvijićs eine weltweite Rezeption erfuhr. 1904 wurde schließlich dieBelgrader Universität begründet, die erstmals auch eine akademische Ausbildung innerhalb des Landes ermöglichte. Auf österreichischem Gebiet institutionalisierte sich dieMatica srpska in Novi Sad seit 1826 als Anlaufstelle der serbischen Intelligenz. An der Belgrader Universität arbeitete der Mathematiker und AstronomMilutin Milanković, dersolare Konstanten langperiodischer Klimazyklen berechnete und als erster den Beweis astronomischer Ursachen für dieEiszeiten gab. In den Geisteswissenschaften sind die Institute für Byzantistik (durchGeorg Ostrogorsky gegründet), Balkanstudien (DirektorDušan Bataković) sowie für Serbische Sprache (unter deren Kuratorium das monumentale dreißigbändigeWörterbuch der serbokroatischen Sprache als –Rečnik srpskohrvatskog književnog i narodnog jezika SANU – entsteht).[56][57][58] heute die bedeutendsten. In den Naturwissenschaften sind dasInstitut für Nuklearwissenschaften „Vinča“ mit dem einzigen experimentellen Kernreaktor des Landes sowie das Institut für Physik mit dem kapazitätsstärksten Supercomputer Südosteuropas Paradox IV. führend.[59]

Gesundheit

Die Militärmedizinische Akademie in Belgrad (VMA) ist das größte Krankenhaus des Landes

Die Gesundheitsausgaben des Landes betrugen im Jahr 2021 10,0 % des Bruttoinlandsprodukts.[60] Im Jahr 2018 praktizierten in Serbien 28 Ärztinnen und Ärzte je 10.000 Einwohner.[61] Die Sterblichkeit bei unter 5-jährigen betrug 2022 5,1 pro 1000 Lebendgeburten.[62]

Die medizinische Versorgung in Serbien geht auf die Klostermedizin im 12.–16. Jh. zurück.[63] Sava von Serbien hatte im Statut des Klosters Studenica das erste Krankenhaus eingerichtet.[64] Über denMedizinischen Kodex Hilandars wurde die umfangreiche Gattung phytopharmakologischer Traktate lateinischer medizinischer Kodizes ins slaweno-serbische übersetzt; Konstantin von Kostenezki berichtete im 15. Jh. über das Krankenhaus von Belgrad, an das ein großer Heilpflanzengarten angeschlossen war.[65] Im 14. Jahrhundert übernahmen in den serbischen Adriastädten professionelle Ärzte aus Italien die ärztliche Konsultation wie auch dort die ersten Apotheken eröffnet wurden. Leprakranke und körperlich Behinderte wurden außerhalb der Klöster in speziellen Einrichtungen u. a. beim Kloster Dečani sowie bei Srebrenica versorgt.[65] Während der osmanischen Zeit konnten nur Muslime in den von diesen errichteten Hospizen behandelt werden, den serbischen Christen blieb die Versorgung in den Klostereinrichtungen oder zunehmend die von Volksheilern und Kräuterkundlern betriebene Phytotherapie übrig.[66] Volksmedizin, Naturheilkunde und theurgisch-magische Medizin wurden erst mit der Ankunft ausgebildeter Ärzte aus dem Ausland und den ersten modernen medizinischen Einrichtungen im Laufe des 19. Jahrhunderts allmählich abgelöst, 1835 die medizinische Versorgung der Bevölkerung verfassungsrechtlich zugesichert, 1836 das erste Militärspital eröffnet. An der Eindämmung der großen Typhusepidemie 1914/15 beteiligten sich Ärzte und Krankenpflegepersonal aus ganz Europa,[67] wie auch die Balkankriege und der Erste Weltkrieg die weitere Entwicklung insbesondere von Anästhesiologie, Epidemiologie und Chirurgie beschleunigten.

Geschichte

Das im byzantinischen Stil erbauteKloster Hilandar bildet das spirituelle Zentrum der Serbisch-Orthodoxen. Es wurde durch eine Schenkung des Byzantinischen Kaisers vom Begründer der Nemanjiden-Dynastie Stefan Nemanja und seinem Sohn, dem Nationalheiligen Sava, Ende des 12. Jahrhunderts auf dem Heiligen Berg Athos gegründet.
Stefan Uroš IV. Dušan, serbischer König (1331–1346) und erster Zar (1346–1355), Fresko Kloster Lesnovo um 1350
Hauptartikel:Geschichte Serbiens

Erstmalige urkundliche Erwähnung findet ein Staat Serbien 822 beiEinhard, dem BiographenKarls des Großen. Zu dieser Zeit regierte derŽupanStrojimir, der EnkelVišeslavs, Serbien. Etwa seit 600 ist die Herrschaft von Županen im Gebiet Serbiens bekannt. Sie waren Stammesanführer, die bis etwa 1000 die Regierung Serbiens innehatten. Nachdem Serbien von denUngarn verwüstet worden war, fiel es völlig unter die Herrschaft vonByzanz, die von 950 bis 1050 anhielt. Um 1040 wurdeStefan Vojislav byzantinischerArchont über die als Dioklitien bezeichnete Region und begründete die bis 1131 dauernde Herrschaft der Vojisavljević, die weiterhin unter der Regierung von Byzanz stand. In der RegionRaszien übernahmen um 1080 dieUrošević und in ihrer Nachfolge ab 1167 die Herrscherdynastie derNemanjiden, unter deren Führung Serbien der endgültige Aufstieg zur regionalen Großmacht gelang. UnterZar Dušan (1331–1355), dem mächtigsten aller serbischen Herrscher, erreichte das serbische Reich den Höhepunkt seines politischen Einflusses und seiner Ausdehnung, während Dušan selbst zum mächtigsten König inSüdosteuropa aufstieg. 1345 wurde er zum „Zar der Serben undRhomäer“ inSkopje erhoben. Ab 1371 übernahmLazarević die Herrschaft. Von 1427 bis 1459 war Raszien vonBranković beherrscht.

Am Ende des 14. Jahrhunderts drängten dieTürken mehrmals gegen Serbien vor, das sich einer militärischen Besatzung hartnäckig widersetzte und die ersten Schlachten hauptsächlich für sich entscheiden konnte, darunter dieSchlacht bei Dubravnica 1381 sowie dieSchlacht bei Pločnik 1386. Wenige Jahre später kam es zurSchlacht auf dem Amselfeld (Kosovo Polje), indem das letzte verbliebene christliche Reich Südosteuropas unterworfen werden sollte und somit das letzte Hindernis zur Übernahme desByzantinischen Reiches mit dessen HauptstadtKonstantinopel durch die Osmanen beseitigt gewesen wäre.[68] Die Amselfeldschlacht endete ohne eindeutigen Sieger, die Anführer beider Streitmächte fielen.[68] Im Ergebnis aber war der Widerstand der serbischen Fürsten gegen einen militärischen beziehungsweise zahlenmäßig überlegenen Gegner derart geschwächt, dass das serbische Heer und seine Verbündeten im Jahr 1389 vernichtend geschlagen worden waren.[69] Sie mussten deshalb die Oberhoheit der osmanischen Sultane anerkennen, wodurch das serbische Restfürstentumtributpflichtig wurde, wenngleich allen voranVuk Branković sich auch nach der Schlacht noch lange widersetzte.[68] Diese Schlacht wurde später zum nationalen Mythos der Serben verklärt. 1459 wurde Serbien endgültig von den Osmanen erobert und blieb bis 1804 Teil desOsmanischen Reiches.

Unabhängigkeit, Fürstentum und Königreich Serbien

Karađorđe, Anführer desErsten Serbischen Aufstandes gegen die Osmanen 1804–1813
Hauptartikel:Fürstentum Serbien undKönigreich Serbien

Trotz zahlreicher Versuche, wieder unabhängig zu werden, wurde Serbien erst 1804 imersten serbischen Aufstand teilweise befreit. 1813 wurde das Gebiet aber wieder von den Osmanen erobert. Erst imzweiten serbischen Aufstand 1815–1817 wurde Serbien teilweise ein autonomes Fürstentum unter osmanischer Oberhoheit. 1867 zwang FürstMihailo Obrenović die letzten osmanischen Regimenter, mit ihrem Hab und Gut das Fürstentum zu verlassen, undBelgrad konnte feierlich zur freien serbischen Hauptstadt geweiht werden. 1878 wurde auf demBerliner Kongress der europäischen Großmächte und desOsmanischen Reiches dieUnabhängigkeit von Rumänien, Serbien und Montenegro anerkannt. 1882 wurde das Fürstentum Serbien zum Königreich erklärt.

Serbien nach den beiden Balkankriegen 1913

Am 1. Novemberjul. /13. November 1885greg. erklärte der serbische KönigMilan Obrenović Bulgarien den Krieg. ImSerbisch-Bulgarischen Krieg konnte die junge bulgarische Armee ohne jegliche Unterstützung die Serben besiegen. Nur das Eingreifen Österreich-Ungarns bewahrte das serbische Königreich. Der Krieg endete mit demFrieden von Bukarest vom 3. März 1886, in dem derstatus quo ante wiederhergestellt wurde.

Am 9. Oktober 1912 erklärte Montenegro derHohen Pforte denKrieg. Die verbündeten Serben, Bulgaren und Griechen traten am 18. Oktober dem Krieg gegen das Osmanische Reich bei. Dieses verlor durch denLondoner Vertrag 1913 fast alle seine europäischen Besitzungen. Bulgarien auf der einen und Serbien undGriechenland auf der anderen Seite gerieten jedoch in heftigen Streit um die Aufteilung des von ihnen erobertenMakedonien. Daraufhin unternahm am 29. Juni Bulgarien einen Angriff auf Serbien. So kam es zumZweiten Balkankrieg, in dem Serbien gemeinsam mit Griechenland, Rumänien und dem Osmanischen Reich gegen Bulgarien kämpfte. Angesichts dieser Übermacht musste Bulgarien im August 1913 kapitulieren und imFrieden von Bukarest seine im Ersten Balkankrieg gewonnenen Territorien teilweise wieder abtreten.

Infolge der Balkankriege wurde der nördliche Teil Makedoniens serbisch (→Vardarska banovina), der östliche Teil bulgarisch, der südliche Teil Makedoniens und der südwestliche TeilThrakiens griechisch.

Serbien im Ersten Weltkrieg und in der Zwischenkriegszeit

Hauptartikel:Königreich Jugoslawien

ImErsten Weltkrieg stand Serbien von Anfang an auf Seiten derEntente cordiale, seine Kriegsziele sahen eine ZerschlagungÖsterreich-Ungarns und die Vereinigung aller südslawischen Völker in einem gemeinsamen Staat vor. Auslöser des Krieges war das durch dengroßserbische Ideologien vertretenden und auch in der serbischen Regierung sehr einflussreichen Geheimbund „Schwarze Hand“ angezettelteAttentat von Sarajevo auf den österreichischen ThronfolgerFranz Ferdinand von Österreich-Este. Serbien sah sich daraufhin mit einem praktisch unannehmbaren Ultimatum Österreichs konfrontiert. InDie Schlafwandler[70] zeigtChristopher Clark, dass die entscheidenden serbischen Politiker dies sehr wohl in Betracht zogen, hingegen politische Absprachen zu dessen Ablehnung führten. Dieser Vorgang löste zunächst dieJulikrise von 1914 aus, die den Kriegsausbruch in ganz Europa zur Folge hatte.

Die ersten Offensiven der Österreicher 1914 konnte die serbische Armee noch abwehren, erlitt aber empfindliche Verluste. Ein schwerer Schlag war der Ausbruch einerSeuche im Winter 1914/1915, Zehntausende Soldaten starben aufgrund der Kämpfe und der schlechten Versorgungslage.[71] Im Juli 1915 besetzte Serbien das benachbarteAlbanien. Im Zuge einer koordinierten Offensive derMittelmächte gegen das Land im Oktober 1915 zur Bereinigung der Balkanfront griffen jedoch österreichische, bulgarische und deutsche Truppen Serbien von drei Seiten an. Die serbische Armee entging zwar der völligen Vernichtung, musste sich aber zum Meer zurückziehen und erlitt dabei Verluste von weit über 90 Prozent der ursprünglichen Stärke. Währenddessen führten die Mittelmächte im besetzten Land ein strengesBesatzungsregime, dem die Serben mitPartisanenaktionen hartnäckig Widerstand leisteten. Mit der Niederlage der Mittelmächte 1918 ging auch Serbien trotz hoher Verluste als Siegermacht hervor.

Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen unter der Führung des serbischen KönigsAlexander I. Karađorđević gegründet. Es bestand aus Serbien, dem bis dahin unabhängigen Montenegro sowie den meisten von Südslawen besiedelten Ländern derÖsterreichisch-Ungarischen Monarchie, wieBosnien-Herzegowina,Dalmatien,Kroatien,Slawonien undSlowenien.

Serbien führte am 15.jul. /28. Januar 1919greg. offiziell denGregorianischen Kalender ein.

Innere Konflikte in der jugoslawischen Monarchie führten zu einem Erstarken nationaler Bewegungen. In Folge führte König Alexander I. 1929 in einem Staatsstreich ein autoritäres Regime, dieKönigsdiktatur, ein, das sich weitgehend auf den serbischen Teil der Bevölkerung stützte, und verfügte die Umbenennung des Staates in KönigreichJugoslawien (Südslawien). Alexander fiel am 9. Oktober 1934 inMarseille einem Attentat kroatischerfaschistischerUstascha und mazedonischerVMRO-Anhänger zum Opfer.

Der Zweite Weltkrieg

Hauptartikel:Serbien im Zweiten Weltkrieg

ImZweiten Weltkrieg blieb Jugoslawien zunächst neutral und weigerte sich, demDreimächtepakt unter deutscher Führung beizutreten. Das Abkommen wurde erst nach offenen Kriegsdrohungen am 25. März 1941 von der RegierungCvetković-Maček undPrinzregent Paul unterzeichnet. In Folge kam es in Serbien zu Demonstrationen, die schließlich am 27. März 1941 in einem probritischen Staatsstreich in Belgrad gipfelten, der vonPetar II. Karađorđević unterstützt wurde. Die Regierung wurde gestürzt und Prinz Paul musste nach Griechenland fliehen. Kurz darauf begann derEinmarsch deutscher Truppen in Jugoslawien. Belgrad wurde am 6. April 1941 von der deutschenLuftwaffe bombardiert, was rund 20.000 zivile Opfer forderte. Innerhalb weniger Tage wurde Jugoslawien vollständig besetzt und von den Siegern aufgeteilt: Bosnien, die Herzegowina und Syrmien wurden dem neuenUnabhängigen Staat Kroatien angeschlossen. DieBanovina Zeta (heute überwiegendMontenegro undKosovo) wurde von den mit Deutschland verbündeten italienischen Truppen besetzt. DieBatschka fiel an Ungarn, während dasBanat und ein „Rumpfserbien“ unter deutsche Besatzung gerieten. Süd- und Zentralserbien wurden im Laufe des Krieges schließlich zurbulgarischen Okkupationszone. Unter dem deutschen „Befehlshaber Serbien“ wurde eineMarionettenregierung unter GeneralMilan Nedić eingesetzt, die nur geringe Befugnisse besaß. Nach der deutschen Besetzung kam es in Serbien Anfang Juli 1941 zu einem Volksaufstand, der sich später auf Montenegro, Bosnien und Kroatien ausweitete.

Partisanenhinrichtung durch die deutsche Wehr­macht in Serbien, 1941

Der antifaschistische Widerstand in Serbien wurde von derKommunistischen Partei Jugoslawiens (KPJ) sowie der absolutistisch-monarchistischenExilregierung Jugoslawiens unter dem KönigPeter II. organisiert. Bis Sommer 1941 entwickelte sichein umfangreicher Partisanenkrieg, zu dem auch eingroßer Aufstand in Serbien kurz vor Jahresende 1941 gehörte.[72] Die von der KPJ kontrollierte Partisanenbewegung begann nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 den Widerstand gegen die Wehrmacht, aber auch den offenen Kampf gegen die jugoslawische Monarchie. Der Widerstand der Monarchisten gegen die aufgezwungene Politik Hitlers begann etwas früher mit dem Sturz des Prinzregenten Paul und dessen Marionette Ministerpräsident Cvetković durch GeneralDušan Simović am 25. März 1941. In Serbien konnten die Partisanen im Herbst 1941 in der Gebirgsregion umUžice die befreiteRepublik Užice ausrufen und 73 Tage gegen die Wehrmacht halten, bis die Republik in einer von den Partisanen als „erste feindlichen Offensive“ bezeichneten Operation von den Achsenmächten erobert wurde. Nach dem Zusammenbruch des Aufstands, der Vertreibung der Partisaneneinheiten und ihrer Verlegung nach Bosnien wurde der Widerstand gegen die faschistischen Besatzer in Serbien nur noch von bestimmten Gruppen unter denTschetniks aufrechterhalten, während wiederum andere Tschetniks sich dem KollaborateurKosta Pećanac anschlossen, der aktiv mit den Deutschen kollaborierte. Spätestens nach dem Kriegsaustritt Italiens im Jahr 1943 betätigten sich der Großteil der Tschetnik-Gruppen in der Kollaboration, da sie für ihren Nachschub auf die Deutschen angewiesen waren.

1942, noch unter deutscher Besatzung, hatten die Kommunisten das aktive und passiveFrauenwahlrecht anerkannt.[73] Die volle rechtliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Gleichberechtigung der Geschlechter und damit das aktive und passive Frauenwahlrecht wurden erstmals in der Verfassung von 1946 garantiert.[74][75]

Diejugoslawischen Partisanen warfen den Tschetniks vor, unter dem Regierungschef Nedić kritiklos die Verbrechen an Serben durch die deutschen und kroatischen Besatzer hinzunehmen und offen mit ihnen zu kollaborieren. Die Tschetniks wurden teilweise vonBenito Mussolinisfaschistischem Italien, aber auch von den Westmächten unterstützt. Sie leisteten denUstaschas, aber auch denTito-Partisanen in Bosnien und Kroatien Widerstand und warfen ihrerseits den Partisanen vor, die rücksichtslosen Vergeltungsmaßnahmen der deutschen Besatzer in Serbien zu provozieren und einen revolutionären Kampf auf dem Rücken der Zivilbevölkerung auszutragen. Oftmals wurde der Tod von Wehrmachtssoldaten mit der Erschießung von Hunderten serbischer Zivilisten vergolten. Einige Tschetnik-Führer, wieKosta Pećanac undDimitrije Ljotić, arbeiteten mit den Besatzern eng zusammen und beteiligten sich an Militäraktionen der Wehrmacht gegen die kommunistischen Partisanen.

Im Oktober 1944 konnte die3. Ukrainische Front der Roten Armee unterMarschall Tolbuchin in derBelgrader Operation dieHeeresgruppe Südukraine schlagen und in Serbien einmarschieren. Mit dem Vormarsch der Roten Armee nach Südosteuropa und dem durch den Zusammenbruch der Heeresgruppe Südukraine erzwungenen Rückzug der Achsenmächte konnte der von den Kommunisten geführte Volksbefreiungskampf NOB (Narodna Oslobodilačka Borba) mit Einheiten derJugoslawischen Volksbefreiungsarmee koordiniert mit der sowjetischen Führung auf das Territorium Serbiens ausgeweitet werden.

Serbien in der Sozialistischen Ära

Hauptartikel:Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien
Flagge der Teilrepublik Serbien während der sozialistischen Ära
Ein in der Zeit der sozialistischen Ära stark polarisierendes Ereignis bildete die Eröffnungsfahrt derBahnstrecke Belgrad–Bar am 28. Mai 1976. Die Strecke war das kostspieligste, langwierigste und letztlich auch letzte aus einem gesamtstaatlichen Infrastrukturfonds geplante Projekt Jugoslawiens. Pioniere begrüßten Staatspräsident Tito und seine Ehefrau Jovanka auf der historischen Fahrt im Plavi voz.

Aus dem Zweiten Weltkrieg gingen die Partisanen Titos als Sieger hervor. Serbien wurde eine von sechs Teilrepubliken des kommunistischen Jugoslawien. Bis 1963 trug die Teilrepublik den NamenVolksrepublik Serbien (Narodna Republika Srbija), danach trug sie die BezeichnungSozialistische Republik Serbien (Socijalistička Republika Srbija).

Serbien erhielt Ost-Syrmien, aber Mazedonien wurde wie Montenegro eine eigenständige Teilrepublik. Im Jahr 1974 erfolgte auf Beschluss derKommunistischen Partei unter Tito undEdvard Kardelj eineVerfassungsänderung und Neugliederung Serbiens in drei Teile: das „engere Serbien“ (Zentralserbien) und die weitgehendAutonomen Provinzen Vojvodina und Kosovo. ImPräsidium der SFRJ war Serbien seither mit drei (von insgesamt acht) Sitzen vertreten.

Grundsätzliches Merkmal der Entwicklung der serbischen Gesellschaft und der anderen jugoslawischen Republiken im Sozialistischen Jugoslawien war das Herauswachsen einer unterentwickelten bäuerlichen Gesellschaft in die eines halbindustrialisierten europäischen Staates.[76] In seiner von 1945 bis zum Zusammenbruch des Kommunismus 1990 dauernden Zeit bildete die Form der osteuropäischenDiktatur des Proletariats einen zivilisatorischen Sprung der Gesellschaft in eine neue Form, wie sie vorher nicht existierte.Fernand Braudel befand dabei alle osteuropäischen Diktaturen als äußerst fruchtbares Terrain für die Formung neuer industrieller Gesellschaften.[77] Die dafür notwendige brutale Akkumulation von Kapital stammte aus derVerstaatlichung des agrarischen Besitzstandes. In Westeuropa hatteThomas Moore den Prozess des Übergangs einer feudalen in eine industrielle Gesellschaft mit der Metapherdie Schafe fressen die Menschen belegt.

In den Staaten Osteuropas aßen nach 1945 nachMilorad Ekmečić die industriellenMaschinen die Bauern, da die Kollektivierung der Dörfer den sozialen Rahmen für den Raub der Werte der agrarischen Produktion stellte.[77] Über diesen Fonds wurde die rasante Industrialisierung der agrarischen Gesellschaften durchPauperisierung des althergebrachten Dorfes betrieben. So lebten 1937 in Serbien noch 76,3 % der gesamten Einwohner von der Landwirtschaft, gegenüber 29 % in Frankreich. In einigen Regionen Jugoslawiens, wo großteils Serben lebten, war der Prozentsatz der Agrarischen Gesellschaft noch größer. In Bosnien und der Herzegowina gehörten nach dem Zensus 1948 10 % zur städtischen Bevölkerung, davon entfielen auf die Serben nur 2 %.[78] 1946 wurde das Gesetz zur Nationalisierung verabschiedet, was die grundsätzliche Abkehr der dem Kommunismus abgeneigt stehenden Bevölkerungsschichten fundamental zementierte. Alleine dieses Gesetz bewirkte bei den 9 Millionen Einwohnern Serbiens einen Kulturschock, zudem noch 1948 auch das Handwerk nationalisiert wurde.

Während des Erfolges der Industrialisierung 1945–1965 verließen 9.200.000 Menschen Jugoslawiens ihr dörfliches Umfeld.[78] Eine Million Serben siedelten so aus anderen Republiken in Serbien an. Diese Binnenwanderung warf die Städte mehr zurück, als es die Dörfer weiterentwickelte. Sowohl Stadt als auch Dorf wurden kulturelle Hybriden. Durch die millionenfache Wanderung der Agrarbevölkerung in die Städte ging der überkommene Typus des Städters verloren, wie sich auch durch die Kollektivierung des Dorfes ein breites agrarisches Proletariat herausbildete.[78] Als Ergebnis stand die Transformation der Stadt, in der es sich ländlich lebte, wie des Dorfes, wo die Form der Mentalität des Gutsherren, der für den Markt produzierte, verschwand. Die aus der Partisanenbewegung entstammenden ehemaligen Soldaten wurden zu Städtern, was Branko Čopić als „Achte Offensive auf die Seidenhosen“ beschrieb. Den Gestaltswandel Belgrads zu einer neuen Industriestadt hatte Ekmečić metaphorisch mit der Verwandlung einer „schönen Larve zu einem häßlichen Schmetterling“ belegt; auch als der Dichter Miloš Crnjanski 1965 aus seinem langen Londoner Exil nach Belgrad zurückkehrte, fand er, dass ihn das alte Belgrad nur noch „mit Tränen in den Augen empfing“.

Der ersteFünfjahresplan zur Entwicklung der jugoslawischen Gesellschaft wurde 1947 verabschiedet. Die Schwerindustrie wurde aus militärstrategischen Gründen in das Landesinnere angesiedelt. Diese Schwerindustrie, die überwiegend den Bedarf einer starken Armee deckte, wurde in Serbien und Bosnien konzentriert. Stahlwerke entstanden in Zenica (Bosnien) und Smederevo, Kraftfahrzeugproduktionsstätten in Priboj und Kragujevac. In der Verhüttung von Buntmetallen wuchsen die Blei-Zink Gruben bei Priština und die von Kupfer in Bor zu wahren Giganten, die auch im europäischen Maßstab bedeutend wurden. Niš wurde das Zentrum der Elektroindustrie (Elektronska industrija – Ei). Bis zum Ende des Fünfjahresplanes 1965 besaß Serbien so eine Fahrzeug- und Motoren- (Traktoren, Automobile, Lastwagen), Maschinen- (Niš und Belgrad) und Petrochemie-Industrie (Pančevo und Novi Sad). Sehr spät fand das System derPlanwirtschaft Kritiker und 1965 kehrte man gänzlich davon ab. Für die zweite Hälfte der 1960er Jahre wurde kein Fünfjahresplan mehr verabschiedet, spätere Fünfjahrespläne blieben nur mehr deklarative Absichten ohne bindende Funktion.

Trotz der nach 1965 auffälligen industriellen Stagnation bildeten die Jahre 1945–1965 einen bedeutenden zivilisatorischen Umbruch der Gesellschaft. Der Kommunismus wurde in dieser Zeit quasi als „Religion“ gesehen und war daher auch hierin so effizient.[79] Der massenhafte Einsatz der freiwilligenOmladinske Brigade wurde schon in den von der Okkupation befreiten Gebieten 1941 praktiziert, obwohl diese Praxis in der Sowjetunion unbekannt war. Als Schwungrad konnten im Einsatz von Massenarbeitskräften der Omladinske Brigade für das Land bedeutende Infrastrukturprojekte beendet werden (Autoput, Donau-Theiss-Donau Kanal sowie das WasserkraftwerkĐerdap I).[80] Insbesondere wurde aber so die über die gesamten Südost-Dinariden auf 476 km Länge führendeGebirgsbahn Belgrad-Bar trotz massiven Erd- und Tunnelaushubs und des immensen Materialaufwands bei der Trassenlegung durch ein verkehrsfeindliches Hochgebirge zu vier Fünftel in nur acht Jahren vollendet.Jugoslawien hatte so „Europas Giganten der Bergeisenbahnen“ bekommen (Ascanio Schneider). Diese neue Hauptstrecke der jugoslawischen Eisenbahnen bildete erst die vierte Hauptverkehrstransversale über die Dinariden (die schon bestehenden waren Ljubljana-Koper, Zagreb-Rijeka, Vrpolje-(Sarajewo)-Ploče) und verband erstmals Montenegro mit Serbien in einer zeitgemäßen modernen Form.[81] Diese Verkehrsachse wurde nicht nur unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten gebaut, indem sie dieMontenegrinische Küste mit dem neugebauten Hafen in Bar als wirtschaftlich dynamischsten Teil Montenegros mit den Getreidefeldern der Vojvodina und der Großstadt Belgrad verband (in Pančevo wurde der Großteil des in Bar angelandeten überseeischenPhosphats für die Düngemittelherstellung verarbeitet),[82] sondern strahlte starke politische Impulse aus.Hatten Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts Rivalitäten zwischen den Großmächten und den Balkanländern um die konkurrierenden Eisenbahnprojekte einerTransbalkanischen-Eisenbahn zwischen Donauebene und Adriaküste verhindert,[83] so wurde diese innerhalb Jugoslawiens damit schließlich Realität. Da es während des Bahnbaus um die Finanzierung von strategischen Infrastrukturprojekten aus Bundesmitteln zwischen Slowenien und Kroatien sowie Serbien und Montenegro heftige Meinungsverschiedenheiten gab, wurden diese Fonds allgemein zum 31. Dezember 1970 eingestellt. Serbien und Montenegro mussten daher fast zwei Drittel der Kosten selbst aufbringen, die großteils mit einer stark überzeichneten Volksanleihe sowie mit einemIBRD-Kredit derWeltbank finanziert wurden.[84][85] Die Einweihung der Strecke am 28.–29. Mai 1976 geschah durch die in den nationalen und internationalen Medien stark rezipierte FahrtJosip Broz Titos im StaatszugPlavi voz. Während der feierlichen Einweihung beschwor Tito vielfach die Einheit Jugoslawiens (Bratstvo i jedinstvo), die jedoch schon seit Anfang der Siebziger durch denKroatischen Frühling in der die weitere Dezentralisierung durch Annahme der vonEdvard Kardelj ausgearbeiteten neuen Verfassung von 1974 die Auflösung Jugoslawiens in separate Staaten weiter zementierte.

„Das worüber wie ich schon sagte, schon über ein Jahrhundert lang geträumt wurde, konnte im bourgeoisen Jugoslawien nicht verwirklicht werden. Das war nur in der sozialistischen jugoslawischen Gemeinschaft möglich, einer vielvölkischen, aber in allen ihrem Wirken geeinten Gesellschaft, die sich in ihrem Bestreben und ihrer Beständigkeit eine bessere Zukunft erarbeitet.“

Josip Broz Tito:Ein Jahrhunderttraum wurde verwirklicht[86]

Hatte die Verfassungsänderung zu einem Aufruhr geführt, so waren die Kulturbehörden in ihrem nationalen Programmen schon in den 1960ern vorangegangen. Die Kultur wurde mit der Separierung der Sprache nach der ersten Novellierung der Verfassung von 1963 Sammelbecken nationaler Ambitionen. 1967 wurde die Schaffung der Kroatischen Schriftsprache deklarativ unter FührungMiroslav Krleža eingefordert.[87]Ivo Andrić reagierte erbost auf diese Haltung des bedeutendsten kroatischen Autors:Einst ein großer Jugoslawe, ist er jetzt ein provinzieller Kroate geworden, etwas gegen das er früher unglaublich stark angekämpft hatte.[87] Auch während einer Aussprache Krležas mit Andrić 1970 im vom damals in nationalistischen Euphorie schwelenden Zagreb,[88] war die tiefe Staatskrise beherrschendes Thema. Aufgrund dieser inneren Schwächung Jugoslawiens wurde der mit 86 Jahren altersschwache und durch eine schwere Form von Alterszucker gesundheitlich schon stark angeschlagene Tito am 23. Juni 1978 in einer Sitzung der SKJ zum lebenslangen Präsidenten gewählt,[89] was ein Versuch war, die Einheit Jugoslawiens mit einer symbolischen Handlung zu garantieren. Nach Titos Tod 1980 setzte sich die schleichende Auflösung des jugoslawischen Gesamtstaates unvermindert fort. Politiker wie Intellektuelle aller Teilrepubliken und Autonomen Provinzen, insbesondere Sloweniens, Serbiens, Kroatiens, Bosniens sowie der Albaner des Kosovo wandten sich auch durch die Wirtschaftskrise Jugoslawiens in den 1980er begründet, mehr und mehrnationalistischen Programmen zu. Durch die Staatskrise Jugoslawiens und die als nationale Erhebung empfundene Wiedergeburt Serbiens um den neuen starken Mann Serbiens,Slobodan Milošević, wurde die Autonomie des Kosovos seit 1987 beschnitten und 1989 gänzlich aufgehoben. Mit der von Milošević populistisch angeführtenantibürokratischen Revolution nahm der serbische Nationalismus 1988/89 für den Zusammenhalt Jugoslawiens immer bedrohlichere Züge an. Nach mehreren Großmanifestationen in Belgrad gipfelte dieser in der 600-Jahr-Feier der Schlacht auf dem Amselfeld in derAmselfeld-Rede.[90]

Mit dem Austritt Sloweniens aus dem Bund der Kommunisten auf dem14. Kongress des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens 1990 war die Lage auf Staatsebene mittlerweile zum Zerreißen gespannt. Parallel bildete sich unter denKrajina-Serben in Kroatien eine Opposition zur kroatischen Unabhängigkeitsbewegung, die eine aktive Selbstverwaltung anstrebte und auch eine militärische Loslösung der Krajina von Kroatien einplante. Die von Serbien, Kroatien und Slowenien einkalkulierte militärische Lösung der Jugoslawienkrise war damit Realität geworden.[91] Das anschließende geheimeKarađorđevo-Abkommen zwischen Milošević und Tuđman am 26. März 1991,[92] das die Teilung Bosniens zwischen Kroatien und Serbien im anstehenden Zerfall Jugoslawiens vorsah,[91] war der erste offensive Schritt einer Neugestaltung des jugoslawischen Territoriums.[91]

Jugoslawienkriege 1991–1995 und Kosovokrieg 1998–1999

Hauptartikel:Jugoslawienkriege undKosovokrieg
Trajektoren und Abflugorte für die NATO Luftwaffeneinsätze in der Bombardierung Jugoslawiens vom 24. März – 11. Juni 1999. Ausstellungstafel im Militär-Museum in Belgrad.

Die Jugoslawienkriege brachen letztlich mit der Unabhängigkeitserklärung Sloweniens und Kroatiens und nachfolgend Bosnien-Herzegowinas aus. Anfangs waren reguläre Einheiten derJugoslawischen Volksarmee (JNA), die nach derinternationalen Anerkennung Sloweniens, Kroatiens und Bosniens unter Rückzugsgefechten die Republiken verließen oder sich zur Armee der bosnischen und kroatischen Serben wandelten, am Krieg beteiligt. Insbesondere kulminierte derserbisch-kroatische Krieg in Vukovar, in dem die JNA, die sich im erstenSlowenien-Krieg noch passiv verhalten hatte,[91][93] nun offen auf serbischer Seite mit allen verfügbaren Mitteln eingriff. Serbien unterstützte insbesondere zu Beginn des Krieges dieRepublik Serbische Krajina und die bosnischen Serben militärisch und finanziell, verhängte im Verlauf des Krieges aber ein Embargo über die bosnische Serbenrepublik.

Während des Krieges in Bosnien verhängte die UNO einHandelsembargo gegen die Bundesrepublik Jugoslawien. Auslöser derSanktionen waren unter anderem dieethnischen Säuberungen, wie z. B. die Ermordung von 8000 Männern und Jungen in Srebrenica, die sich vor allem gegen diebosnischen Muslime, aber auch andere Nichtserben in Bosnien richteten. Den kroatischen undbosnischen Serben gelang zu Kriegsbeginn die Besetzung großer Teile von Kroatien und Bosnien, insbesondere der mehrheitlich von Serben bewohnten Distrikte. Im Verlauf der kroatischenMilitäroperation Oluja 1995 wurde der Großteil der serbischen Bevölkerung aus Kroatien vertrieben, was mit der militärischen Wende in Bosnien und demDayton-Abkommen zum Kriegsende führte. Etwa 700.000 Serben flohen während der Kriege in Bosnien und Kroatien nach Serbien.[94]

Nach demAbkommen von Dayton, das denBosnienkrieg beendete und dem Ende der „Republik Serbische Krajina“, blieb nach 1995 der Status der mehrheitlich vonAlbanern besiedelten Provinz Kosovo die letzte politisch brisante Frage in den Zerfallskriegen Jugoslawiens. Die zunehmend gewalttätigeren Unruhen im Kosovo versuchte die serbische Führung unterSlobodan Milošević mit restriktiven polizeilichen und schließlich auch militärischen Mitteln zu beenden. Die mit terroristischen Mitteln operierendeUÇK („Befreiungsarmee des Kosovo“) begann 1996 mit verstärkten Angriffen auf serbische Sicherheitskräfte. Zudem kam es zu Gewaltaktionen gegen die serbische Zivilbevölkerung in den Städten. Mit der Aufrüstung der UÇK aus Waffenbeständen Albaniens, wo nach demLotterieaufstand die öffentliche Ordnung völlig zusammenbrach und ganze Munitionsbestände geplündert wurden, setzte diese den Konfrontationskurs gegen serbische Sicherheitskräfte verstärkt fort. Durch verstärkte Aktivität der UÇK, die im Verlauf des Jahres 1998 die Kontrolle in der Region Drenica gewinnen konnte, begannen serbische Sicherheitskräfte eine koordinierte polizeiliche Gegenoffensive, die von Einheiten der Armee unterstützt wurde. Durch schwere Menschenrechtsverletzungen während der Kämpfe sahen sich die westlichen Staaten unter Führung der USA jetzt, auch im Hinblick auf ihre Untätigkeit inSrebrenica vier Jahre zuvor, in der Pflicht. Die USA gaben der serbischen Führung die alleinige Schuld an der Eskalation. Nach neuerlichem Aufflammen der Gefechte im Frühjahr 1999 stellte derNordatlantikrat kurze Zeit später ein Ultimatum an Serben und Kosovo-Albaner, in dem beide Seiten zur Aufnahme von Verhandlungen aufgefordert wurden. Die internationale Friedenskonferenz wurde für den 6. Februar 1999 im Château Rambouillet angesetzt[95] (vgl.Vertrag von Rambouillet).

Die Ablehnung des Ultimatums interpretierte die NATO alsCasus Belli und begann am 24. März 1999 mit der LuftkriegsoperationAllied Force gegen die Bundesrepublik Jugoslawien. Diese Operation wird von der Mehrheit der Völkerrechtler bis heute als illegal angesehen.[96] Unter dem militärischen Druck der NATO billigte das serbische Parlament am 3. Juni den Friedensplan der G8-Staaten und die Kernforderungen der NATO. Am 9. Juni unterzeichnete die jugoslawische Regierung dasAbkommen vonKumanovo, das den etappenweisen Rückzug der jugoslawischen Truppen, den gleichzeitigen Einmarsch der internationalen SicherheitstruppeKFOR sowie die Suspendierung der Luftschläge der NATO vorsah. Nach 78 Tagen Krieg ordnete der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen dann am 10. Juni 1999 mit derUN-Resolution 1244 eine internationale zivile Übergangsverwaltung (UNMIK) und eine Sicherheitspräsenz der NATO im Kosovo an. Noch am Abend des 10. Juni erteilte der Nordatlantikrat KFOR den Einsatzbefehl.

Diese Regelungen bestätigten die Zugehörigkeit der Provinz Kosovo zu Jugoslawien vorbehaltlich einer endgültigen Statusregelung.

Demokratisierung und Auflösung des Bundes mit Montenegro

Bei den Präsidentschaftswahlen am 24. September 2000 wurdeVojislav Koštunica zum jugoslawischen Präsidenten gewählt, was das Ende der Ära Milošević einleitete. Bei den Parlamentswahlen im Dezember 2000 errang die DOS einen überwältigenden Sieg. Im Januar 2001 wurdeZoran Đinđić zum neuen Ministerpräsidenten gewählt. Dies führte u. a. dazu, dass Slobodan Milošević am 29. Juni 2001 an denInternationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) in Den Haag ausgeliefert wurde. Am 12. März 2003 wurde Đinđić auf offener Straße von Attentätern aus den Reihen der ehemaligen „Roten Barette“ ermordet. Erst im Juni 2004 wurde ein neuer Präsident gewählt, es gewann der liberale und Europa zugewandte ReformerBoris Tadić die Präsidentschaftswahl.

Serbien bemühte sich seit der Demokratisierung im Jahr 2000 stärker um die Integration in die Europäische Union. Verhandlungen über einStabilisierungs- und Assoziierungsabkommen (SAA) begannen im November 2005. Serbien ratifizierte im September 2008 einseitig das vorläufige Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen mit der EU, da sich die Niederlande gegen eine Ratifizierung von Seiten der EU widersetzten. Am 7. Dezember 2009 wurde von den Außenministern der EU-Staaten ein Interimsabkommen für Handelserleichterungen mit Serbien freigegeben. Die weitreichendste Veränderung im Verhältnis der EU mit Serbien war die vom 19. Dezember 2009 an gültige Reiseerleichterung für serbische Staatsbürger, die seitdem visafrei in die EU reisen können. Die serbische Regierung stellte am 22. Dezember 2009 einen Antrag auf Mitgliedschaft in der Europäischen Union. Die für Dezember 2011 erwartete Anerkennung des Status alsBeitrittskandidat der Europäischen Union wurde hauptsächlich auf Betreiben von Deutschland wegen des schwelenden Kosovokonflikts zunächst auf März 2012 verschoben (vgl.Serbien und die Europäische Union).

Trotz der Demokratisierung schritten die Zerfallsprozesse des serbischen Staates, als einem der letzten der ausJugoslawien hervorgegangenen Staaten, fort. Nach dem Zerfall der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien (SFRJ) bildeten ab 1992 zunächst nur noch Serbien und Montenegro die Bundesrepublik Jugoslawien. Diese wurde nun durch Parlamentsbeschluss des damaligen Bundesparlaments am 4. Februar 2003 aufgelöst und durchSerbien und Montenegro(Srbija i Crna Gora) abgelöst. Am 5. Juni 2006 erklärte das serbische Parlament in Belgrad die formale Unabhängigkeit des Landes, nachdem Montenegro diesen Schritt nach derVolksabstimmung am 21. Mai 2006, die zugunsten der Unabhängigkeit ausfiel, bereits am 3. Juni 2006 mit der Unabhängigkeitserklärung des montenegrinischen Parlaments inPodgorica vollzogen hatte. Serbien wurdeNachfolgestaat desStaatenbundes bei denVereinten Nationen. Am 30. September 2006 verabschiedete das Parlament in Belgrad einstimmig und nach sechsjähriger Auseinandersetzung eineVerfassungsnovelle für Serbien. Bei einer Volksabstimmung einen Monat später wurde die neue Verfassung angenommen und später vom Parlament beschlossen.[97] Am 17. Februar 2008 bekundete mit demKosovo ein Staatsgebiet Serbiens seineSouveränität, das von derLondoner Botschafterkonferenz 1913 Serbien zugeschlagen worden war. Die serbische Regierung und das serbische Parlament halten dieseSezession für unzulässig, völkerrechtlich ist sie umstritten. Nach dieser Unabhängigkeitserklärung kam es in verschiedenen Städten zu Unruhen, bei denen besonders Botschaften der unabhängigkeitsbefürwortenden Staaten angegriffen wurden. Zugleich erklärten die Serben im Norden des Kosovo, parallele Polizei- und Verwaltungsstrukturen aufgebaut zu haben.

Nachdem es im Mai 2008 abermals zu vorgezogenen Neuwahlen gekommen war, wurde im Juli 2008 eine Koalitionsregierung unter Führung der bisher bereits regierendenDemokratischen Partei unter anderem zusammen mit der bisher oppositionellenSozialistischen Partei gebildet. Wenige Tage nach der Regierungsbildung gelang es, den lange gesuchten mutmaßlichen KriegsverbrecherRadovan Karadžić in Belgrad zu verhaften, was zu kurzzeitigen, teilweise gewalttätigen Protesten nationalistischer Bevölkerungsteile führte. Gleichzeitig wurde der Weg zur Ratifizierung des Stabilisierungs- und Assoziationsabkommens (SAA) frei gemacht, die am 9. September 2008 vom serbischen Parlament bestätigt wurde.

Im Zuge derCoronavirus-Pandemie im Jahr 2020 verhängte derim Jahr 2017 zum Präsidenten gewählteAleksandar Vučić nach zuvor getroffenenAusgangssperren eigenhändig, ohne Parlamentsentscheidung, denNotstand; ob er dadurchVerfassungsbruch beging, ist umstritten.[98] Einem Vertrauten Aleksandar Vučićs,Milan Radoičić, wurde ein Überfall von 30 Kämpfern auf kosovarische Polizisten Ende September 2023 zugeschrieben, bei dem ein kosovarischer Beamte und drei Serben getötet wurden. Radoičić floh zurück auf serbisches Hoheitsgebiet.[99]

Im Sommer 2024 demonstrierten Einwohner in mehr als 40 serbischen Städten, darunter Zehntausende in Belgrad, gegen den geplanten Abbau vonLithium imJadar-Tal durch den KonzernRio Tinto.[100] Nach demDacheinsturz des Bahnhofs Novi Sad im November 2024 kam es zulandesweiten Protesten. Als Reaktion kündigten im Januar 2025 der Bürgermeister von Novi SadMilan Đurić sowie PremierministerMiloš Vučević ihren Rücktritt an.[101]

Dacheinsturz am Bahnhof Novi Sad 2024 löst serbienweit Proteste und Gewalt aus

Am 1. November 2024 stürzte das frisch renovierteVordach des Hauptbahnhofs ein. Dabei starben letztlich 16 Menschen. Die serbische Regierung ordnete für den FolgetagStaatstrauer an.[102][103][104] Fachleute und Oppositionelle kritisierten Schlamperei und Korruption der Regierenden bei den Bauarbeiten am Bahnhof. Proteste gegen die Regierung erfolgten serbienweit bis 13. August 2025 friedlich, wurden jedoch von organisierten Anhängern derVucic-Regierung wiederholt tätlich angegriffen, was häufig nicht geahndet wurde. Polizei ging gegen Demonstranten vor. Gebäude von Oppositonellen wurden zerstört. Danach, in der Nacht auf So, 17. August 2025, zündeten Regierungsgegner inValjevo das Parteilokal von VucicsSerbischer Fortschrittspartei (SNS) an und beschädigten staatliche Gebäude.[105]

Politik

Die politische Gliederung Serbiens

System

Serbien hat einparlamentarisches Regierungssystem. EinEinkammerparlament, dieNarodna Skupština (wörtlich übersetzt:Volksversammlung) mit 250 Abgeordneten, ist dieLegislative. Die im Parlament vertretenen serbischen Parteien gruppieren sich alsFraktionen in eine Regierungskoalition und dieOpposition. DieExekutive wird vom Ministerpräsidenten (serbischPredsednik Vlade, kurzPremier) geführt. Amtsinhaber ist seit 2025Đuro Macut. DerPräsident wird alle fünf Jahre vom Volk direkt gewählt. Eine Wiederwahl ist möglich. Amtsinhaber von 2004 bis zu seinem vorzeitigen Rücktritt am 4. April 2012 warBoris Tadić (DS). Sein Nachfolger wurde 2012Tomislav Nikolić von derSNS. Seit derWahl am 2. April 2017 ist der vorherige PremierministerAleksandar Vučić (SNS) serbischer Präsident. In derautonomen ProvinzVojvodina gibt es ein Regionalparlament. Die Bezirksregierungen der serbischenOkruzi werden dagegen von der Zentralregierung ernannt.[106]

Zu den in der Skupština vertretenen Parteien gehörten seit derParlamentswahl am 11. Mai 2008 die westlich-orientierte Koalition „Für ein europäisches Serbien“ (DS in Koalition mitG17 Plus,SPO,LSV und derSDP), die nationalistischeSerbische Radikale Partei, dieMitte-rechts orientierteDemokratische Partei Serbiens in Koalition mit der rechtsgerichtetenNova Srbija. DieSozialistische Partei Serbiens war in einer Koalition mit derPartei der vereinigten Pensionäre Serbiens und mitEiniges Serbien im Parlament vertreten. Der strikt prowestlich ausgerichtetenLiberaldemokratischen Partei gelang ebenfalls der Einzug ins Parlament, wie auch den Parteien der albanischen (KAP), ungarischen (SVM) und bosniakischen (BLES) Minderheit, welche von derFünf-Prozent-Hürde ausgenommen sind.

2014 und2016 fanden vorzeitige Neuwahlen statt, die beide von VučićsSerbischer Fortschrittspartei (SNS) gewonnen wurden. Bei der Wahl 2016 zog die ultranationalistische Serbische Radikale Partei (SRS) mit knapp 8 Prozent wieder ins Parlament ein,[107] bei derWahl 2020 nicht. Ende 2023 gewann die SNS erneut die Parlamentswahlen, nachdem Vučić diese nach einer Protestwelle vorgezogen hatte.[108][109] Eine internationale Beobachtermission aus Vertretern derOSZE, des EU-Parlaments und des Europaparats berichtete über Fälle von Gewalt, Stimmenkauf und das Füllen der Wahlurnen mit gefälschten Stimmzetteln. Am Tag nach der Wahl kam es in Belgrad zu Protesten und der Ankündigung von Hungerstreiks, bis die Wahlergebnisse der Belgrader Wahl annulliert würden.[110]

Politische Indizes

VonNichtregierungsorganisationen herausgegebene politische Indizes
Name des IndexIndexwertWeltweiter RangInterpretationshilfeJahr
Fragile States Index67,8von 12091von 179Stabilität des Landes: Warnung
0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend
Rang: 1 = fragilstes Land / 179 = stabilstes Land
2024[111]
Demokratieindex6,26von 1064von 167Unvollständige Demokratie
0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie
2024[112]
Freedom in the World Index57von 100Freiheitsstatus: teilweise frei
0 = unfrei / 100 = frei
2024[113]
Rangliste der Pressefreiheit53,6von 10096von 180Schwierige Lage für die Pressefreiheit
100 = gute Lage / 0 = sehr ernste Lage
2025[114]
Korruptionswahrnehmungsindex (CPI)35von 100105von 1810 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber2024[115]

Politische Gliederung

Das Gebäude der Regierung Serbiens in derNemanjina 11
Das Parlament der Republik Serbien, dieSkupština

Mit derVerfassung von 2006 bekamen die autonomen Regionen SerbiensVojvodina (im Norden) undKosovo und Metochien (im Süden) ihre von 1974 bis 1989 bestehende politische Selbständigkeit innerhalb Serbiens und Jugoslawiens alsProvinzen Serbiens zurück. Der restliche Teil Serbiens (mehr als die Hälfte des Landes), der nicht zu diesen beiden Provinzen gehört, bildet keine eigene politische Einheit, weshalb es auch keine offizielle Bezeichnung für ihn gibt. Informell ist die BezeichnungZentralserbien oder „engeres Serbien“ gebräuchlich.

UnterSlobodan Milošević war der Autonomiestatus der beiden Provinzen Serbiens aufgehoben und die alte Verfassung von 1945 bis 1974 erneuert worden. Weiterhin wurde ihr Stimmenanteil innerhalb des Staates Jugoslawien auf die Republik Serbien übertragen, was Serbiens Einfluss in politischen und finanziellen Entscheidungen auf Staatsebene stärken sollte und damit denZerfall Jugoslawiens beschleunigte.

Nach dem Sturz Miloševićs im Oktober 2000 beschloss 2002 das serbischeParlament das so genannteOmnibus-Gesetz, das unter anderem auch regelt, dass das Regionalparlament der Vojvodina von den Bürgern der Provinz direkt gewählt wird.[116]

Kosovo steht seit Juni 1999 unter UN-Verwaltung (UNMIK), so dass die Bestimmungen dort nicht in Kraft treten konnten. Der völkerrechtliche Status ist nach derUnabhängigkeitserklärung des Kosovo vom 17. Februar 2008 umstritten.

Zu administrativen Zwecken ist Serbien in 30Bezirke gegliedert (einschließlich der Stadt Belgrad). 18 Bezirke liegen in Zentralserbien, sieben in der Vojvodina und fünf in Kosovo. Die örtlichen Selbstverwaltungseinheiten in Serbien sind dieopštine (Singularopština, wörtlichGemeinde, der Größe nach oft eher Landkreise). Von diesen gibt es 108 in Zentralserbien, 54 in der Vojvodina und 30 in Kosovo.

Die historischen Regionen in Serbien haben heute keinen offiziellen Status. Häufig sind jedoch dieBezirke nach ihnen benannt. So ist beispielsweise dieŠumadija sowohl ein Bezirk als auch eine Region, da die Grenze der Region Šumadija nicht klar definiert ist und sich oftmals weiträumige Gebiete außerhalb des heutigen Bezirkes zur Šumadija rechnen. Die Regionen in der Vojvodina werden nach Flüssen, andere nach Bergen bzw. Gebirgen benannt. Viele der Regionen verfügen über einen serbischen Namen, der sich aus der folgenden Struktur ableitet:Po +(Name eines Flusses) +je. So ist die im Norden vonZentralserbien gelegene RegionPodunavlje aus diesem Konzept entstanden. Sie verdankt ihren Namen der Donau (serbisch Дунав/Dunav). Die Region Podrinje erstreckt sich entlang derDrina oder die Pomoravlje entlang derMorava. Andere hingegen tragen den Namen eines Gebirges, wie die Regionen Zlatibor oder Kopaonik.

Präsidentschaftswahlen

Neues Palais in Belgrad, Sitz des Präsidenten

In derPräsidentschaftswahl 2012 konkurrierten HerausfordererTomislav Nikolić (SNS) und AmtsinhaberBoris Tadić (DS). Nikolić gewann die Stichwahl am 20. Mai 2012 knapp.Er kandidierte bei derWahl 2017 nicht erneut.Aleksandar Vučić gewann die Wahl und wurdeim April 2022 wiedergewählt.

Parteien

Hauptartikel:Parlamentswahl in Serbien 2022

Außen- und Sicherheitspolitik

Aleksandar Vučić mit dem österreichischen AußenministerKurz 2013 in Belgrad

Obwohl der wichtigste Handelspartner Serbiens die Europäische Union (EU) ist und Serbien mehr Militärübungen mit der NATO absolviert als mit Russland,[117] gehört Serbien weder derEU noch derNATO an. Während eine Mitgliedschaft in der EU parteienübergreifend eine hohe Priorität genießt, wird die Diskussion über die Mitgliedschaft im Militärbündnis der NATO sowohl politisch als auch gesellschaftlich konträr geführt. Zwar nimmt Serbien am ProgrammPartnerschaft für den Frieden teil, auch haben dieStreitkräfte Serbiens ein Trainingsprogramm mit der NationalgardeOhios, doch über eine Eingliederung in die Strukturen des Militärbündnisses herrscht innerhalb der serbischen Parteien Uneinigkeit.[118] Auch gibt es Widerstand seitens der einflussreichen Serbisch-Orthodoxen Kirche, die diese Entscheidung dem Volk anvertrauen möchte,[119] und eine traditionelle prorussische Stimmung des Balkanstaates,[120] die einen möglichen NATO-Beitritt des Landes in Frage stellen.[121]

Wichtigstes Argument der NATO-Gegner ist dieBombardierung Serbiens 1999 sowie die Anerkennung der Unabhängigkeitserklärung des Kosovos durch dieVereinigten Staaten von Amerika und zahlreiche Länder der EU. Ein verstärkter russischer Einfluss auf die wirtschaftlichen und politischen Geschehnisse im Balkan allgemein und Serbien im Speziellen ist durch die Übernahme des bis dahinstaatlichen serbischen ErdölkonzernNIS durch Gazprom, die Absicht die Erdgas-PipelineSouth Stream über Serbien zu führen sowie der Vergabe eines Milliardenkredits für die Verbesserung der Infrastruktur Serbiens durch Russland im Jahr 2009 spürbar gewachsen.[122]

Für die russischen Interessen im Westbalkan spielt Serbien eine Schlüsselrolle,[123] im Zuge desrussischen Kriegs in der Ukraine und der avisierten EU-Mitgliedschaft als außenpolitischer Leitlinie führt die weitere Positionierung Serbiens zu Konflikten. Die von der Bundesregierung kritisch gesehenen russischen Bemühungen um wirtschaftliche, militärische und politische Präsenz in Serbien und dem Westbalkan hat das Berliner Auswärtige Amt in einem vertraulichen Papier unter der Überschrift „Einfluss Russlands in Serbien“ Ende 2014 im Auftrag der Bundesregierung analysiert.

Hochrangige Besuche russischer Delegationen, wie im Beisein vonPutin an der Militärparade zur Befreiung Belgrads am 16. Oktober 2014, das Abhalten eines im Westen kontrovers empfundenen serbisch-russischen Militärmanövers vom 9. bis 16. November 2014 (SREM 2014),[124] dem größten Militärmanöver Serbiens in 30 Jahren,[125] oder der Einweihung einer 40 Tonnen schweren Großplastik des russischen ZarenNikolaus II. in Belgrad durch den Patriarchen von Moskau und RusslandKyrill I. am 16. November 2014,[126] betonten die ungebrochen russlandfreundliche Politik Serbiens, das überdies denWirtschaftsstrafmaßnahmen gegen Russland nach derAnnexion der Krim 2014 ferngeblieben ist, und 2014 die weitere Wirtschaftskooperation mit Russland durch Umsetzen der bilateralen Regierungsabkommen vom 16. Oktober 2014 zu intensivieren hoffte.[127]

Als besonders sensibel wurde auch die Unterzeichnung des Ministers für Ausnahmesituationen der russischen Republik,Sergei Schoigu mit dem Innenminister SerbiensIvica Dačić über die Einrichtung eines regionalen Zentrums für Katastrophensituationen amFlughafen Niš gewertet. Dieser zunächst als symbolisch empfundene Akt wurde vielfach als Anzeichen einer mittelfristigen Absicht Russlands gedeutet, eine Militärbasis auf serbischem Territorium einzurichten.[128][129]

Hauptartikel:Russisch-serbische Beziehungen
Hauptartikel:Beitrittsverhandlungen Serbiens mit der Europäischen Union

Die Regierung Serbiens stellte am 22. Dezember 2009 den Antrag auf Mitgliedschaft in der Europäischen Union.In ihrem jährlichen Fortschrittsbericht zu den Kandidatenländern vom 12. Oktober 2011 schlug dieEU-Kommission vor, Serbien den Status einesBeitrittskandidaten zu gewähren. Wesentliche Voraussetzung dafür war die Auslieferung der beiden KriegsverbrecherRatko Mladić undGoran Hadžić an denInternationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien. Die Aufnahme der Verhandlungen für Serbien blieb an die Bedingung geknüpft, die Vermittlungsgespräche mit dem Kosovo wieder aufzunehmen.[130]DasParlament der Republik Kosovo hatteKosovo imFebruar 2008 fürunabhängig erklärt.

DieVojvodina im Norden und der Kosovo im Süden bilden laut derVerfassung aus dem Jahr 2006 die zwei autonomenProvinzen Serbiens. Letzterer stand seit 1999 und dem Ende desKosovokrieges unterUN-Verwaltung. Die Regierung Serbiens sah in dem Vorgehen Kosovos einen Verstoß gegen dieUN-Resolution 1244 und den Grundsatz derterritorialen Integrität. Am 8. Oktober 2008 stimmte dieUN-Generalversammlung einem Antrag Serbiens zu, die völkerrechtliche Gültigkeit der Unabhängigkeitserklärung vomInternationalen Gerichtshof (IGH) prüfen zu lassen. Im Jahr 2010 veröffentlichte der IGH sein Gutachten, wonach die Unabhängigkeit des Kosovo nicht gegen internationales Recht verstößt. Gleichzeitig vermied der IGH, den völkerrechtlichen Status des Kosovo zu bewerten und erkannte die Gültigkeit derUN-Resolution 1244 an.[131]

Aus Protest gegen die Unabhängigkeit gründeten die Serben imNordkosovo dieGemeinschaft der Gemeinden der Autonomen Provinz Kosovo und Metochien,[132] die sich de facto der Kontrolle der Institutionen in Priština entzieht. Entsprechend den Bemühungen der serbischen Regierung, ihre Territorialansprüche auf dem Gebiet geltend zu machen, wird in offiziellen Dokumenten stets vom Kosovo als einem besetzten Teil Serbiens gesprochen.

Nach dem Auseinanderbrechen des ehemaligen gemeinsamen jugoslawischen Staates ist (Stand 2002) derGrenzverlauf an der Donau zwischen Kroatien und Serbien umstritten. Da die historische Donaumittellinie durchMäandrieren heute eine andere Position hat als zur Zeit der ursprünglichen Grenzziehung, beansprucht Kroatien Teile des linksseitigen Ufers sowie einige der Flussinseln (darunter dieŠarengradska Ada und dieVukovarska Ada).[133] Die Gesamtfläche der umstrittenen Gebiete, die jetzt (2002) unter serbischer Verwaltung stehen, beträgt 115 km².

Serbien trat im April 2013 als Beobachter dem MilitärbündnisOVKS bei. Dieses wird vonRussland geführt.

2014 unterzeichneten Serbien und Russland einen auf 15 Jahre veranschlagten Vertrag über den Austausch von Aufklärungsinformationen und gemeinsame militärische Übungen.[134]

Serbien begann 2019 eine Diskussion mit Nordmazedonien und Albanien über einen gemeinsamenWirtschaftsraum. Dieser wurde am 29. Juli 2021 unter dem NamenOpen Balkan gegründet.

DieVolksrepublik China hat erhebliche Summen in serbische Industrie- und Bergbau-Unternehmen investiert.[135]

Nach dem Beginn desrussischen Angriffskriegs auf die Ukraine fanden Demonstrationen mit prorussischen Äußerungen statt, und es wird eine politisch-kulturelle Nähe zu Russland behauptet.[136] Serbien beteiligte sich (Stand Juni 2023) im Gegensatz zu den meisten anderen europäischen Staaten nicht anSanktionen gegen Russland.[137]

Militär

Hauptartikel:Streitkräfte Serbiens
Luftstreitkräfte Serbiens
Hubschrauber H145 während einer Militärübung

Die Streitkräfte Serbiens zählen etwa 37.000 Mann (2005 75.000), wovon 6500 auf die Luftwaffe entfallen. DieWehrpflicht wurde 2011 abgeschafft. Das Budget beträgt 2011 etwa 675 MillionenEuro, was einem Anteil von 2,08 Prozent am BIP entspricht.[138]

Seit 2003 war in Serbien auch derZivildienst möglich, dieser dauert jedoch 13 Monate. Nach der Auflösung der Staatenunion zwischen Serbien undMontenegro erhielt der montenegrinische Staat wieder seine eigene Armee (dasKorps von Podgorica der gemeinsamen Armee wurde im Mai 2006 zurmontenegrinischen Armee umfunktioniert). Die gemeinsame Marine wurde aufgelöst.

Mit einer Resolution des serbischen Parlaments im Jahr 2007 hat sich Serbien als „militärisch neutraler Staat“ deklariert.[139] Seit 2009 wurde der Umbau der Armee zu einer Berufsarmee mit rund 10.600 Berufssoldaten betrieben. Ende 2010 war dieser Umbau abgeschlossen und die Wehrpflicht abgeschafft.[140]

Aufgrund der Bombardierung der damaligen Bundesrepublik Jugoslawien durch die Luftstreitkräfte der NATO sind die Bemühungen um eine Verbesserung der Beziehungen vorrangiges Ziel in den militärischen Konsultationen zwischen den Führungsstäben der NATO und der Serbischen Armee. Ein enger Kontakt wird über diePartnerschaft für den Frieden, deren Mitglied Serbien ist, sowie die regelmäßigen Konsultationen zwischen dem Generalstab der Serbischen Armee sowie dem Kommandanten der KFOR gehalten. Amerikanische Soldaten weilten wie im Frühjahr 2014 im modernsten serbischen MilitärgeländeJug, um die militärtechnische Kooperation weiterzuführen.[141] Über eine Kooperation mit der Nationalgarde Ohios besteht zudem eine Ausbildungsvereinbarung für serbische Offiziere in den Vereinigten Staaten.

Russland als militärischer Hauptverbündeter Serbiens und wichtigster militärtechnischer Partner betreibt seit dem 25. April 2012 auf dem Flughafen Niš einZivilschutz-Zentrum mit einer Flugbereitschafts- sowie Einsatzstaffel im Falle von Naturgefahren und Ausnahmesituationen. Dieses hatten der damalige Minister für Zivilschutz und jetzige Verteidigungsminister der Russischen FöderationSergei Kuschugetowitsch Schoigu und der jetzige serbische Außenminister und damalige Innenminister SerbiensIvica Dačić vereinbart. Am 17. Oktober 2014 wurde hier ein Führungs- und Koordinationszentrum (Russian and Serbian Humanitarian Center) eingerichtet, das auf serbischer Seite dem Serbischen Innenministerium untersteht.[142]Während des Staatsbesuchs Wladimir Putins am 16. Oktober 2014 ist ein Vertrag über die militärisch-technische Zusammenarbeit zwischen Russland und Serbien unterzeichnet worden,[143] der auch die Immunität russischer Offiziere im Russisch-Serbischen Zivilschutz-Zentrum in Niš beinhaltet.[144]

Menschenrechte

Laut Angaben von Amnesty International wurden Minderheiten 2011 weiterhin diskriminiert. Das Justizsystem wird als schwach bezeichnet.[145]

Das Parlament besetzte die im Antidiskriminierungsgesetz von 2009 vorgesehene Position eines Beauftragten für Chancengleichheit im Mai 2010 mit einer von der Regierungspartei favorisierten Anwältin. Bis Ende 2010 gingen bei der Beauftragten für Chancengleichheit etwa 119 Beschwerden über Diskriminierung ein.[145]

Homosexuelle werden in Serbien noch immer diskriminiert. Noch immer sind 67 Prozent der Bevölkerung laut Umfrage gegen die Homosexualität. 20 Prozent sind laut Umfrageergebnissen sogar bereit, Gewalt gegen Homosexuelle zu unterstützen oder diese zu rechtfertigen.[146]

Im November 2010 äußerte sich dieEuropäische Kommission besorgt über die Straflosigkeit bei Folter von Gefangenen. Serbien hatte weder einen nationalen Mechanismus zur Prävention eingerichtet noch eine Durchführungsbestimmung von 2009 zur internen Aufsicht von Haftanstalten verabschiedet.[145]

Einige Wirtschaftswissenschaftler und Institutionen sprechen von einer systematischen Korruption, da bei der Auslegung von gesetzlichen Vorschriften der große Ermessensspielraum Missbräuche begünstigt.[147] Seit dem 1. Dezember 2013 arbeitet die deutsche JuristinBettina Nellen, zuvor bei der PrivatbankKredietbank S.A. Luxembourgeoise (KBL) inLuxemburg als Spezialistin für Geldwäschebekämpfung und Einhaltung juristischer Normen im Bankenbereich tätig, in Belgrad als Beraterin im gleichen Schwerpunktbereich bei der Regierung des Landes. Bezahlt wird Nellen vom deutschenBundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit – dessen damaliger ChefDirk Niebel Serbien Unterstützung bei Reformen zugesagt hatte.[148]

2016 gewährte Serbien 16 Flüchtlingen Asyl.[149]

Wirtschaft

Hauptartikel:Wirtschaft Serbiens

Wirtschaftsentwicklung

DieJugoslawienkriege in der ersten Hälfte der 1990er Jahre hattenSerbien wirtschaftlich schwer geschädigt. Obwohl auf serbischem Boden nicht gekämpft wurde, stürzten der Wegfall des Warenaustausches mit den übrigen Teilen Jugoslawiens, die Unterstützung der serbischen Truppen in Kroatien und Bosnien sowie UN-Sanktionen das Land in eine verheerende wirtschaftliche Krise. Bereits 1992 hatten zwei Drittel der Betriebe geschlossen, bis 1995 kam die formelle Wirtschaft fast völlig zum Erliegen. Bei monatlichen Inflationsraten von 300.000.000 Prozent sank die Kaufkraft des durchschnittlichen Monatseinkommens auf den Gegenwert von 56 DM, der Durchschnittsrente auf einstellige DM-Beträge, vier Fünftel der Bevölkerung lebten unter der Armutsgrenze. Fast die gesamte wirtschaftliche Aktivität verlagerte sich in den informellen Bereich. Schmuggel, Tauschhandel, Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln durch Nebenerwerbslandwirtschaft, das Aufbrauchen von Devisenersparnissen und die Unterstützung durch im Ausland lebende Serben ermöglichten der Bevölkerung das Überleben.[150]

Seit 2000 streben die Regierungen Serbiens an, eine westlich orientierteWirtschaft zu etablieren. In kurzer Zeit verzeichnete Serbien Erfolge bei der makroökonomischen Stabilisierung und bei Strukturreformen, etwa im Finanz- oder Energiesektor. Die Preise wurden liberalisiert, das Steuerwesen und der Zoll reformiert.[151]

Von 2000 bis einschließlich 2008 war die von Krieg und Embargo gezeichnete Wirtschaft Serbiens, vor allem wegen erhöhter ausländischer Investitionen, mit einer jährlichen Wachstumsrate von über 5 Prozent eine der am schnellsten wachsenden in Europa.[152][153] Von 2001 bis 2009 wurden 12,2 Milliarden Euro direkt in Serbien investiert, was dazu führte, dass 2010 rund 800 Unternehmen mit ausländischer Beteiligung in Serbien registriert waren.[154][155]

Hauptexportprodukte von Serbien sind Eisen, Stahl, Textilien, Gummiprodukte, Weizen, Obst, Gemüse und Nichteisen-Metalle. Hauptimporte sind Erdöl undErdölderivate, Kraftfahrzeuge, Gas, Elektrogeräte und Industriemaschinen.[155] Importiert wird am meisten aus Russland, gefolgt von Deutschland, Italien, China und Ungarn. Exportiert wird hauptsächlich nach Deutschland, Italien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro und Rumänien.[156]

ImGlobal Competitiveness Index, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegt Serbien Platz 78 von 137 Ländern (Stand 2017–2018).[157] DerIndex für wirtschaftliche Freiheit 2024 des Landes war der 60 höchste von 176 Ländern.[158]

Entwicklung desBruttoinlandsprodukts (BIP) und anderer Kennzahlen[3]
Jahr2010201520162017201820192020202120222023
BIP in Mrd. USD
(Kaufkraftparität)
94,8107,6112,2116,6123,7136,7138,4154,3169,5180,0
BIP pro Kopf in USD
(Kaufkraftparität)
13.00615.16015.89816.61117.71819.68920.06622.57525.43427.183
BIP-Wachstum
(real)
0,7 %1,8 %3,3 %2,1 %4,5 %4,3 %−0,9 %7,7 %2,6 %2,5 %
Inflation
(in Prozent)
6,1 %1,4 %1,1 %3,1 %2,0 %1,8 %1,6 %4,1 %12,0 %12,4 %
Staatsverschuldung
(in Prozent des BIP)
40 %70 %67 %58 %53 %52 %57 %56 %53 %49 %

Wirtschaftskooperationen

Serbien ist Mitglied derSchwarzmeer-Wirtschaftskooperation und desMitteleuropäischen Freihandelsabkommens (CEFTA). Zudem gibt es einAbkommen der besonderen Beziehungen mit derRepublika Srpska.Serbien ist das einzige europäische Land, außerhalb derGUS, welches einFreihandelsabkommen mitRussland abgeschlossen hat.[159][160] Am 7. Dezember 2009 wurde von der EU ein Wirtschaftsabkommen mit Serbien freigegeben, das bislang von den Niederlanden verhindert worden war.

Gegenwärtig sind mehrere weitere Freihandelsabkommen mit den StaatenKasachstan,Belarus und derTürkei sowie dereuropäischen Freihandelsassoziation in Kraft.[161][162][163] Damit stehen der serbischen Wirtschaft Märkte, zu weitgehend liberalisierten Bedingungen, mit insgesamt etwa 800 Mio. Einwohnern offen.[164]

Europäische Union

DieEuropäische Union (EU) ist Stand 2023 Serbiens größter Handelspartner. Nach Angaben derFriedrich-Ebert-Stiftung mit Bezug auf journalistische Quellen gehen zwei Drittel aller serbischen Exporte in die EU. Mehr als jeder siebte Serbe arbeitet für ein Unternehmen, das am Handel mit der EU beteiligt ist. Seit dem Start derBeitrittsverhandlungen Serbiens mit der Europäischen Union erhielt Serbien zwischen 2014 und 2020 insgesamt 1,5 Milliarden Euro Fördergelder von der EU.[165]

China

Hauptartikel:Chinesisch-serbische Beziehungen

Im Rahmen der chinesischen Wirtschaftsförderung in einem spezialisierten Entwicklungs-Fonds für Mittel und Osteuropa, werden unter den 15 beteiligten Ost-Mitteleuropäischen Staaten zurzeit die meisten Projekte in Serbien ausgeführt.[166]

Im Jahr 2007 betrug das Auftragsvolumen für chinesische Firmen in Serbien 10,26 Milliarden US.-Dollar und damit in der Höhe etwa 1/4 desBIP Serbiens (41,4 Milliarden US-Dollar).[167]

Zentrales Projekt ist neben einer schon ausgeführten Donaubrücke bei Zemun und Teilstrecken der Autobahntransversale zur Adriaküste, dieSchnellfahrstrecke Budapest – Belgrad.[168] Dieses Projekt wurde von den Ministerpräsidenten Chinas, Ungarns und Serbiens am 26. November 2013 auf dem zweitenChina-Mittel-Ost-Europa-Gipfel in Bukarest bekannt gegeben.[169][170] Die dafür benötigten Mittel stellt China im CEE-Fonds (Central-East European countries) bereit.[171][172] Neben einem Infrastrukturkredit ist im Bau- und Betrieb chinesisches Know-how vorgesehen.[173][174]Während des im Dezember 2014 in Belgrad stattgefundenen dritten China-CEE Treffens wurden die Verträge zur Planung und am 24. November 2015 in Suzhou auf dem vierten China-CEE Gipfel die Ausführung der Schnellfahrstrecke in Beisein vonLi Keqiang beschlossen. Die in Europa erstmals von einem Konsortium chinesischer Firmen,China Railways sowie derChina Railway Group auf Ungarischer und derChina Communications Construction Company auf Serbischer Seite, zu errichtenden Eisenbahntrasse, gilt als Aushängeschild für die Expertise Chinesischer Eisenbahntechnologie, die in der Bahninitiative „China speed“ weltweit werbewirksam in Szene gesetzt wird. So waren während einer Promotionsfahrt des mit 486 km/h einem der weltweit schnellsten RegelzügeCRH380A am 25. November 2015 die Premiers von Ungarn und Serbien auch Ehrengäste Li Keqiangs.[175]

Daneben gilt dem transitären Gütertransport Südosteuropas ein strategisches Augenmerk. Über eine intermodale Vernetzung imContainerhafen von Piräus, den das chinesische StaatsunternehmenChina Ocean Shipping (Group) Company (kurz: COSCO) zu 100 % für die Dauer von 35 Jahren als Umschlagszentrum Südosteuropas für in die EU bestimmte Güter gepachtet hat, wird in der Relation China-EU die Balkanroute aufgewertet.[176][177][178][179] Eine sogenannte „China-Europe Land-Sea Express Line“, in dessen Rahmen dieChina-CEEC Gesellschaft den Wahrenverkehr koordinieren wird, soll über das Pilotprojekt im Ausbau der Strecke Budapest – Belgrad mittelfristig verwirklicht werden.[180] Nach Aussagen des Präsidenten der Wirtschaftskammer Serbiens Marko Čadež werden die Investitionen in die Eisenbahninfrastruktur auf der Balkan-Hauptachse neben einem schnelleren Güterumschlag auch gesamtwirtschaftlich bedeutend sein.[181]

In weiteren bilateralen Gesprächen zwischen dem Präsidenten ChinasXi Jinping und dem Premier Serbiens in Peking am 26. Nov. 2015 wurde das Interesse der Chinesischen Regierung am Verkauf des einzigen serbischen Stahlwerks Smederevo (Železara Smederevo), das zehn Jahre dem KonsortiumUS Steel angehörte, an den weltweit zweitgrößten Stahlproduzenten –HBIS Group – Hesteel (HBIS Group core company—Han-Steel) – bekundet.[182] Ein Memorandum of Understanding zwischen HBIS und der serbischen Regierung hierzu wurde noch am 26. November 2015 in Peking unterzeichnet.[183] Die formale Vertragsunterzeichnung fand am 18. April 2016 zwischen der Serbischen Regierung und Vertretern von Hesteel in Smederevo statt. Es ist damit die erste strategische Investition Chinas in ein serbisches Unternehmen.[184] Aufgrund der Präsenz chinesischer Zivilisten in Serbien gingen im Jahr 2019 im Rahmen der bilateralen Kooperation erstmalschinesische Polizeibeamte in Serbien, genauer Belgrad, auf Streife.[185]

Russland

Russland ist für Serbien wirtschaftlich gesehen insbesondere ein Öl- und Gaslieferant und Serbien von diesen Lieferungen aus Russland abhängig.[165] Russland, das bis 2014 drei Milliarden Dollar in Serbien investiert hatte, war im 2010er Jahrzehnt Hauptinvestor in der Energie- (2 Milliarden Dollar) und Eisenbahninfrastruktur Serbiens (800 Millionen Dollar).[186] Russland ist zusätzlich ein wichtiger Waffenlieferant für Serbien.[165]

Während des Staatsbesuches vonWladimir Putin am 16. Oktober 2014 wurden in Beisein des Russischen Staatspräsidenten die offenen Anekse zur Modernisierung der Železnice Srbije durch dieRussischen Staatsbahnen ratifiziert.[186] Damit erneuertRŽD-International wesentliche Komponenten der serbischen Hauptstrecken. Die Russischen Eisenbahnen und die Železnice Srbije haben dafür zusätzlich zum 27. Oktober 2015 ein Memorandum der strategischen Zusammenarbeit der beiden Staatsbahnen unterzeichnet,[187] indem an die Russischen Eisenbahnen Projekte über die Planung eines Eisenbahnbetriebszentrums alsDispatcher, als auch solche über die Verbesserung der Ausbildung im Schienenverkehrswesen Serbiens übergeben wurden.[188]

Wirtschaftsstruktur

Landwirtschaft

Aus Reben des Prokupac wird der meistverbreitete autochthone Rotwein Serbiens gekeltert.

Etwa 65 Prozent der gesamten Fläche Serbiens sind landwirtschaftlich nutzbar.[189] Das für eine intensive landwirtschaftliche Nutzung vorteilhafte Flachrelief der pannonischen Tiefebene hat die Provinz Vojvodina auch zurKornkammer des Landes gemacht.[190] Unter den sich auf die Erntemenge positiv auswirkenden klimatischen und ökologischen Bedingungen sind insbesondere die fruchtbaren Böden, die in der Vojvodina häufig ausertragreichen Optimalböden der Steppen-Schwarzerden bestehen, hervorzuheben. Industrielle Intensivkulturen aufGrossschlägen nehmen daher im Norden auch bedeutende Flächen ein. Hier sindÖlsaaten,Zuckerrüben,Mais,Kartoffeln undWeizen vorherrschende Feldfrüchte.

Die hügeligen bis bergigen Regionen Zentralserbiens sind dann oft vonObstplantagen geprägt. Serbien ist insbesondere ein auch im globalen Maßstab bedeutender Produzent vonPflaumen,Himbeeren undÄpfeln.[160] Das Gebiet ist daneben schon seit JahrhundertenWeinbauregion.[191]Unter den 68.000 ha Rebflächen sind die syrmischeFruška Gora, die Vršačke gore im Banat, die Timočka krajina in Ostserbien, der Toplički okrug um Kruševac und allgemein die Landschaften der Großen und Südlichen Morava (mit Zentren in Smederevo und Vranje) bedeutende Weinproduzenten,[192] das älteste serbische Weingebiet inMetochien produzierte einstmals denAmselfelder als meistimportierten Rotwein der BRD.[193] Regionale Sorten wie der dominierendeProkupac sowieKadarka,Tamjanika,Smederevka,Vranac undKrstač werden für sortenreine autochthone Weine oderVerschnitte mitRiesling,Spätburgunder,Gamay,Merlot oderCabernet Sauvignon gekeltert.[194] Für die Tierhaltung sindSchweinemast,Rinderzucht und in den gebirgigen Regionen im Südwesten und OstenSchafhaltung typisch.

Industrie

Der industrielle Sektor des Landes befindet sich seit einigen Jahren in stetigem Wachstum. Die meisten Firmen in Serbien waren staatliche Unternehmen. Der Industriesektor in Serbien wird durch eine hohe Anzahl von kleinen und mittelständischen Unternehmen geprägt. Wichtigste Wirtschaftszweige sind dieverarbeitende Industrie und dieBauindustrie.

Produziert werden schwerpunktmäßigNahrungsmittel,Textilprodukte,Metallprodukte,Glas,Zement,Maschinen und vereinzelt auchTechnologie- undTelekommunikationsprodukte.

Mit der Unterzeichnung des Abkommens im Januar 2008 inMoskau über den Bau derSouth Stream Gaspipeline, die etwa 400 Kilometer durch Serbien verlaufen soll, der Übernahme von 51 Prozent des Stammkapitals der serbischen Ölgesellschaft NIS (Нафтна Индустрија Србије/Naftna industrija Srbije) durchGazprom Neft, dessen Mehrheitseigner der russische EnergiekonzernGazprom ist und der Inbetriebnahme eines Erdgasdepots mit mindestens 300 Millionen Kubikmetern Speichervermögen im ausgeschöpften Gasfeld Banatski Dvor etwa 60 Kilometer nordöstlich der StadtNovi Sad entsteht in Serbien in nächster Zukunft einer der wichtigsten Transitknoten für Gas in Südosteuropa.[195][196][197]

Dienstleistungen

Der Dienstleistungssektor dominiert seit 2001 die Wirtschaft in Serbien und macht weit über die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts aus. Die Verlagerung vom Primär- und dem niedergehenden Sekundärsektor, der zumeist aus Staatsbetrieben bestand, zum Dienstleistungssektor begann mit einer Reihe grundlegender Reformen, die schon in der postsozialistischen Ära des Milošević-Regimes eingeleitet wurden. Seitdem „boomte“ die Wirtschaft in diesem Bereich.

Das größte Dienstleistungszentrum ist die Finanzmetropole und HauptstadtBelgrad, wo die meisten Unternehmen aus dem tertiären Sektor ihren Sitz haben. Auch die anderen großen StädteNovi Sad undNiš sind wichtige Dienstleistungsstandorte.[190] An zentraler Stelle stehen hierbei dieBanken, die Versicherungsbranche, derHandel und der Verkehr.

Finanzwirtschaft

Das Land führt eineWertpapierbörse mit dem NamenBeogradska Berza und ihrem Leitindex, demBELEX15. DieZentralbank ist dieNationalbank Serbiens, welche aus die Währung emittiert.[198]

Energie

Serbiens größter See, derĐerdapsee, ist ein Stausee am Eisernen Tor

Primäre Energieträger sind Kohle und Wasserkraft, daneben auch Öl. Wichtigste Kraftwerke sind die Braunkohlekraftwerke in Kostolac sowie das Hydroenergiesystem der Donau mit den beiden Wasserkraftwerken Đerdap I + II. Daneben ist das wenig besiedelte Einzugsgebiet der Drina wasserwirtschaftlich bedeutend (Wasserkraftwerke bei Zvornik, Bajnina Bašta wie an Uvac und Lim).

Serbien importiertErdgas aus Russland. Sein zehnjähriger Liefervertrag läuft am 31. Mai 2022 aus. Das Präsidialamt in Moskau teilte am 29. Mai 2022 mit, der russische PräsidentPutin und sein serbischer AmtskollegeAleksandar Vučić hätten miteinander telefoniert;Russland werde Serbien weiter Erdgas liefern.[199]

Tourismus

Hauptartikel:Tourismus in Serbien

Durch verstärkte Investitionen in touristische Bereiche, in die Infrastruktur und mehr Werbung stiegen die ausländischen Besucherzahlen 2007 auf 700.000.[200] Die Einnahmen durch Tourismus betrugen 2008 rund 944 Millionen Dollar.

Dietouristischen Hauptziele in Serbien sind die GroßstädteBelgrad undNovi Sad, zahlreiche Kurorte, die GebirgeKopaonik,Zlatibor und die Donau. Des Weiteren bietet Serbien zahlreiche Festungen und Klosteranlagen sowie eine Vielzahl von Seen und Schluchten, von denen dasEiserne Tor die größte ist. Viele dieser geographischen Besonderheiten sind alsNationalpark bzw. Naturschutzgebiet unter Schutz gestellt. DasHaus der Blumen, Titos Mausoleum imMuseum der Geschichte Jugoslawiens, zieht insbesondere an Titos Todestag, dem 4. Mai, zahlreiche Besucher aus ganz Ex-Jugoslawien an.

Hochtechnologie

Der IT-Sektor in Serbien boomt seit einigen Jahren: Der Export lag 2022 bei etwa 2,5 Mrd. Euro. Im Land sind etwa 55.000Programmierer tätig. Besonders gut stellen sich hierbei der Gaming-Bereich und dieBlockchainprogrammierung dar. Programmieren ist ab der fünften Klasse Schulfach. Als viertes Land weltweit wurdeKünstliche Intelligenz in die Schulpläne aufgenommen, als erstes Land Südosteuropas hat Serbien eine staatliche Strategie zur Künstlichen Intelligenz festgelegt und es hat ein staatliches Institut für Künstliche Intelligenz gegründet. Weiterhin treibt der StaatBiotechnologie voran und investiert 250 Mio. Euro in den BIO4 Campus in Belgrad.[201]

Staatshaushalt

DerStaatshaushalt für 2011, verabschiedet am 29. Dezember 2010, umfasst Ausgaben von 844,9 Milliarden Dinar und geplante Einnahmen von 724,4 Mrd. Dinar. Daraus ergibt sich einHaushaltsdefizit in Höhe von 4,1 Prozent desBIP.[202]

DieStaatsverschuldung betrug 2011 13,79 Milliarden Euro oder 41,7 Prozent des BIP.[203]

Die größten Ausgabeposten im Budget 2011:

  • Sozialausgaben: 274,3 Mrd. Dinar – 21,8 %
  • Pensionen: 230,9 Mrd. Dinar – 18,6 %
  • Gehälter öffentlicher Dienst: 156,7 Mrd. Dinar – 12,4 %

Infrastruktur

Energiesektor

Energie wird in Serbien hauptsächlich durchKohle- undWasserkraftwerke erzeugt, wovon etwa ein Drittel der Jahresproduktion – etwa 10 bis 12 Milliarden Kilowattstunden – auf Wasserkraftwerke entfällt. 2009 wurde ein Überschuss von 2,6 Mrd. kWh erzeugt.

Nach dem Ende des Milošević-Regimes befand sich der serbische Energiesektor durch das UN-Embargo, Kriegsschäden und Liquiditätsengpässe des staatlichen Stromversorgers EPS in einem desolaten Zustand. Nur über ein internationales Nothilfeprogramm konnte die Stromversorgung so weit stabilisiert werden, dass seit 2002 keine planmäßigen Stromabschaltungen mehr auftreten.[204] In den Jahren bis etwa 2017 waren weitere Investitionen in Höhe von 14 Mrd. Euro geplant, um die serbischen Erzeugungs- und Übertragungssysteme den westeuropäischen Standards näherzubringen.[205]

Serbien verfügt nach Einschätzung von Fachleuten über ein bedeutendes Potenzial für die bessere Nutzung alternativer Energiequellen, welches auf mehr als 3,83 Millionen TonnenÖläquivalent pro Jahr geschätzt wird.[206][207] Laut der serbischen Wirtschaftskammer entfallen rund 2,68 Millionen Tonnen Öläquivalent auf Biomasse, weitere 640.000 Tonnen auf Solarenergie, 440.000 Tonnen auf kleine Wasserkraftwerke, 185.000 Tonnen auf Geothermal- und 160.000 Tonnen auf Windenergie.[206] Das große Biomassepotenzial ergibt sich aus der 24.000 km² großen bewaldeten sowie der 45.000 km² großen landwirtschaftlich genutzten Fläche und soll nach Einschätzungen rund 20 Prozent des Energiebedarfs Serbiens befriedigen können. Die Nutzung der Biomasse in Serbien findet ihre häufigste Anwendung im Beheizen privater Haushalte in Form von Brikett- undPelletnutzung.[207]

Um Investitionen im Bereich erneuerbare Energiequellen attraktiver zu machen, hat die serbische Regierung Ende 2009 die Höhe der Einspeisevergütung für so erzeugten Strom festgelegt. Die Vergütungsordnung sieht garantierte Abnahmepreise für elektrische Energie vor, die von kleinen Wasserkraftwerken, von Wind- und Solarparks und ebenso von Anlagen, die Biomasse, Deponie- oder Kanalisationsgas für die Stromproduktion nutzen, erzeugt werden. Mit Hilfe dieser Regelung erhofft sich die serbische Regierung, die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen bis 2012 um 7,4 Prozent gegenüber dem Stand von 2007 zu steigern.[206]

1968 wurde in der Nähe der KleinstadtBajina Bašta das größte Wasserkraftwerk des Landes gebaut. Mit einer Leistung von 340 Megawatt erzeugt es bis heute einen großen Teil der in Serbien verbrauchten Elektrizität.[204]

Mitte Februar 2011 haben in Belgrad der serbische StromversorgerElektroprivreda Srbije (EPS) (Електропривреда Србије/Elektroprivreda Srbije) und das italienische Unternehmen Seci Energia einen Vorvertrag zur Errichtung einer Reihe von Wasserkraftwerken am Lauf der mittleren Drina unterschrieben. Die geplanten Wasserkraftwerke werden eine Leistung von 300 MW haben und die Baukosten werden auf rund 820 Millionen Euro geschätzt. Der Baubeginn ist für 2012 geplant. EPRS, der Stromkonzern derRepublika Srpska, wird aufgrund eines im September 2010 von EPS und EPRS unterzeichneten Abkommens für den Bau von Wasserkraftwerken an der mittleren Drina an diesem Vorhaben beteiligt sein. Ein Teil des in Serbien erzeugten Stroms soll über Montenegro und dann per Unterseekabel nach Italien exportiert werden. Derzeit arbeiten EPS und Seci Energia an der Realisierung eines weiteren Projekts. das im Sommer 2010 vereinbart wurde. Dabei ist die Errichtung von zehn Wasserkraftwerken mit einer Leistung von insgesamt 103 MW und einer erwarteten jährlichen Stromproduktion von 420 Mio. kWh am Fluss Ibar geplant. Die Kosten werden auf rund 300 Mio. Euro beziffert. Das Projekt soll vom GemeinschaftsunternehmenIbarske hidroelekrane realisiert werden, an dem EPS 49 Prozent und Seci 51 Prozent der Anteile halten werden.[208][209]

Zudem plant der serbische staatliche Stromerzeuger EPS mit den Stromerzeugern der betreffenden Nachbarländer beginnend im Jahr 2012 die Errichtung eines dritten Wasserkraftwerks an der Donau namensĐerdap III (Ђердап III) mit etwa 2,4 Gigawatt Leistung (rund 7,6 Mrd. kWh jährlich) und einem Investitionsvolumen von etwa drei Milliarden Euro. Das Projekt wurde schon 1973 als Möglichkeit in Erwägung gezogen.[210]

Feuerwehr

In derFeuerwehr in Serbien waren im Jahr 2019 landesweit 3169Berufs- und 1245freiwillige Feuerwehrleute organisiert, die in 186 Feuerwachen undFeuerwehrhäusern, in denen 886Löschfahrzeuge und 40Drehleitern bzw.Teleskopmasten bereitstehen, tätig sind.[211] Der Frauenanteil beträgt zwei Prozent.[212] DieFeuerwehren sind 20 Feuerwehrbezirken zugeordnet. Der nationale FeuerwehrverbandVatrogasni Savez Srbije (Ватрогасни савез Србије) repräsentiert die serbische Feuerwehr im WeltfeuerwehrverbandCTIF.[213]

Verkehr

Serbien ist ein wichtiges Transitland im Verkehr von Ungarn bzw. Ostmitteleuropa nach Griechenland, Bulgarien, Nordmazedonien, Albanien und der Türkei.

Die serbische Regierung will in den kommenden zwei Jahrzehnten rund 22 Mrd. Euro in die Erneuerung und Erweiterung der Verkehrswege investieren. Der größte Teil soll in den Bau von Straßen und Autobahnen fließen, aber auch der Ausbau von Schienenwegen, Häfen und Flughäfen ist geplant.[159]

Straßenverkehr

Das Straßennetz ist insgesamt 45.290 Kilometer lang. Serbien besitzt633 mautpflichtige Autobahnkilometer.[214] Das Straßennetz beinhaltet 2638 Brücken und 78 Tunnel, von denen jedoch nur sehr wenige beleuchtet sind. Die Infrastruktur wird sukzessive ausgebaut. Viele Autobahnen und Schnellstraßen befinden sich in Planung und Bau. In Zukunft sollen sieben Autobahnen Belgrad mit dem serbischen Kernland verbinden. Dabei sollen zwei neue Autobahnen entstehen, welche Belgrad mitMontenegro (Südwesten) undRumänien (Nordosten) verbinden.[215] Der Ausbau der 106 km langen Strecke vonHorgoš bisNovi Sad zumAutoput A1 erfolgte von 2009 bis 2011. Die Modernisierung der bestehenden 68 km langen Strecke zwischen Novi Sad und Belgrad ist in Planung, derAutoput A2 von Belgrad bisPožega in einer Länge von 148 Kilometer (vgl.Autobahnen in Serbien) befindet sich seit 2010 in Bau.

In absehbarer Zukunft soll auch die Trasse ab Požega Richtung Montenegro fortgesetzt werden. Davon erhoffen sich vor allem der Tourismus und die Wirtschaft generell einen Aufschwung für ganz Südosteuropa und auch für den AdriahafenBar. Ziel ist, die geplante neue Autobahn von Belgrad an die Südadria als Teil destranseuropäischen Verkehrskorridors 10 anerkannt zu bekommen.[216]

Der heutige Abschnitt desAutoput A1 von Belgrad bisPreševo ist die wichtigste Autobahnstrecke in Serbien. Er verläuft von Belgrad in südöstlicher RichtungLeskovac. Im Jahr 2006 wurde zusammen mit dergriechischen Regierung eine Vereinbarung getroffen, um den Bau der Autobahn bis zurmazedonischen Grenze abzuschließen. Die Kosten für die ungefähr 96 Kilometer lange Strecke sollen etwa 380 Millionen Euro betragen, wobei die griechische Regierung davon 100 Millionen Euro investiert.[217] Der Baubeginn erfolgte im Sommer 2008. 2008 wurde ein Teilstück derBelgrader Ringautobahn fertiggestellt, welche jedoch nur eine Halbautobahn ist. Die Fertigstellung der gesamten Ringautobahn um Belgrad stand 2021 noch aus.

Weitere Investitionen werden amAutoput A4 ausgeführt, eine wichtige Strecke vor allem für den Transport ausMitteleuropa in Richtung Türkei und denNahen Osten. Zudem wurde 2010 eine Vignettenpflicht auf serbischen Autobahnen eingeführt.[218]

Schienenverkehr

Hauptartikel:Serbische Eisenbahnen
Streckennetz der serbischen Eisenbahnen
Museumsbahn inBosnischer Spur­weite auf der Šarganska osmica

Serbien besitzt 3809 Kilometer Eisenbahnstrecken. 1364 Kilometer davon sind elektrifiziert. Ein Großteil des Eisenbahnnetzes genügt jedoch nicht mehr dem technischen Eisenbahnstandard entwickelter Industrieländer. Für die erste, als moderneSchnellfahrstrecke zu errichtende Relation wurden die Verträge für die Strecke Belgrad-Budapest am 25. November 2015 in Suzhou auf dem vierten China-CEE-Gipfel von den Premierministern Chinas, Ungarns und Serbiens unterzeichnet.[219] Bei geplanter zweijähriger Realisation ist der Baubeginn Ende 2015 angesetzt worden. Dem strategischen Projekt steht bei Finanzierung, Bau und im technischen Betrieb als Träger die Regierung Chinas vor.[220][221] Mittelfristig wird die für die Exportwirtschaft Chinas interessante Relation vom Hafen Piräus, der als Eisenbahn-Hub für Warentransporte über die Balkanrelation einen zentralen schienenverkehrsgebundenen Güterumschlagshafen zwischen China und Europa bilden soll, die gesamte serbische Hauptstrecke Richtung Makedonien und weiter zu den griechischen Häfen ausgebaut werden.[222]

Wichtigste Fernverkehrsbahnhöfe im paneuropäischenEisenbahnkorridor X sind Belgrad (Hauptbahnhof,Prokop sowieNovi Beograd), Novi Sad, Niš und Subotica. Die gesamte VerbindungBudapest-Belgrad wird seit 2017 zurSchnellfahrstrecke ausgebaut. Neben den Inlandslinien betreiben dieEisenbahnen Serbiens Verbindungen nachMontenegro, dieTürkei und in mehrere EU-Länder, u. a. nachBulgarien sowieUngarn undÖsterreich.

Aufgrund der heterogenen historischen Herkunft seiner Eisenbahnstrecken, die erst allmählich zu einem zusammenhängenden Netz gewachsen sind, war das serbisch-bosnische Eisenbahnsystem mit 760 mm Spurweite ehemals das größte Schmalspureisenbahnnetz Europas.[223] Der landschaftlich reizvollste Teil dieses anfangs als Provisorium gedachten bosnisch-altserbischen Schmalspurnetzes war die 400 km lange Trasse Belgrad–Sarajevo, die bis 1974 in Verbindung mit der ehemaligenBosnischen Ostbahn im Teilstück derŠarganska osmica eine in Europa einmalige doppelte Bahnschleife besaß und als eine der spektakulärsten je gebauten Linienführungen gilt.[224] Der als Museumsbahn wiederhergestellte Abschnitt zwischen Višegrad und Kremna ist eine der wenigen noch existenten internationalen Schmalspurstrecken in Europa.

Flugverkehr

Für den Flugverkehr spielt derinternationale Flughafen „Nikola Tesla“ am westlichen Stadtrand von Belgrad die wichtigste Rolle. Daneben gibt es noch den internationalenFlughafen „Konstantin Veliki“ in Niš. Ein weiterer ziviler Flughafen entsteht seit Sommer 2006 durch den Umbau eines ehemaligen Militärflugplatzes beiUžice.Air Serbia ist die staatliche Fluggesellschaft. Der 2006 unternommene Versuch, mit derCentavia eineBilligfluggesellschaft im Land zu etablieren, scheiterte nach wenigen Monaten.

Binnenschifffahrt

An der Donau,Save undTheiß gibt es viele Flusshäfen, die auch neuerdings eine touristische Route bedienen. Über die Donau gibt es eine Wasserverbindung zumSchwarzen Meer.

ÖPNV

Seit 2025 ist der öffentliche Nahverkehr sowohl in Belgrad als auch in Niš kostenlos für alle Nutzer.[225][226]

Gesellschaft

Medien

In Serbien gibt es 18 Tageszeitungen, darunterPolitika,Blic undVečernje novosti. Unter den wöchentlich erscheinenden politischen Magazinen sindNIN undVreme die bedeutendsten. Die tägliche Zeitungsauflage liegt bei 106 Zeitungen pro 1000 Einwohner. Des Weiteren gibt es den staatlichen FernsehsenderRTS mit zwei Kanälen, der sich im Übergang in ein öffentlich-rechtliches System befindet, sowie mehrere private Fernsehkanäle, von denenRTV Pink die höchsteEinschaltquote im Land erreicht.[227] Neben drei staatlichen gibt es eine Vielzahl privaterHörfunksender. Hier wurde in den 1990er Jahren insbesondere der SenderB92 international bekannt, als dieser aktiv die serbische Opposition gegen dieMilošević-Regierung unterstützte.

DasInternationale Radio Serbien sendet ein Programm in zwölf Sprachen, darunter auch in Deutsch, und kann aufKurzwelle, via Satellit und im Internet alsPodcast gehört werden.

Bis Anfang 2011 sendete die britischeBBC ein serbischsprachiges Programm. Dieses wurde im Februar 2011 jedoch eingestellt.[228]

Bei der Rangliste der Pressefreiheit 2022, welche vonReporter ohne Grenzen herausgegeben wird, belegte Serbien Platz 79 von 180 Ländern.[229] Die Nichtregierungsorganisation sieht die starke Konzentration des Medienmarktes und die Kontrolle, die der Staatsapparat unter PräsidentAleksandar Vučić als größter Geldgeber und Werbekunde ausübt, als problematisch.[230][231] Die Medien in Serbien sind bis auf wenige verbliebene Ausnahmen ganz auf Vučić ausgerichtet. Als einer der wenigen verbliebenen unabhängigen Zeitungen sind das liberale Belgrader Blatt „Danas“ und die Wochenzeitung „Vreme“ zu nennen. Im Fernsehen sind das serbische Programm der „Deutschen Welle“ und „N1“ die wenigen Medien, die auch kritisch berichten und zudem Vučićs Gegner zu Wort kommen lassen.[232] Die sieben größten Tageszeitungen Serbiens erschienen zum Abschluss der Wahlkampagne Vučićs mit identischer Titelseite – den Initialen „A“ und „V“ sowie dem Wahlkampfslogan: „Schneller. Stärker. Besser. Serbien. Wählt Vucic!“[233] Insbesondere die unter Vučić stehenden Medien verbreitenPropaganda im Sinne der Russischen Föderation. So wird in vielen serbischen Medien massiv Stimmung gegen dieEuropäische Union und pro Russland gemacht.[231][234] Zudem würden Journalisten unzureichend vor Anschlägen und Bedrohungen geschützt.[230]

Mitte der 2010er Jahre begann die Russische Föderation mit dem AuslandssenderSputnik Srbija (Sputnik zugehörig) sein politisches Narrativ in Serbien zu verbreiten. Seit November 2022 sendet Russland in Serbien mit seinem AuslandssenderRT Balkan in serbischer Sprache.[235]

Feiertage

Hauptartikel:Feiertage in Serbien
DatumBezeichnungSerbischer NameAnmerkung
1. Januar & 2. JanuarNeujahr(Kalendarska) Nova GodinaNeujahr nach demGregorianischen Kalender
7. JanuarWeihnachtenBožićOrthodoxes Weihnachten; 25. Dezember nach demJulianischen Kalender
13. Januar & 14. JanuarSerbisches NeujahrSrpska Nova GodinaNeujahr nach demJulianischen Kalender
15. FebruarNationalfeiertagDan državnosti Srbije1835: ersteVerfassung Serbiens
Beweglicher FeiertagOsternUskrs (kirchlich: Vaskrs)Ostern nach demJulianischen Kalender
1. MaiTag der ArbeitPraznik rada 
9. MaiTag des SiegesDan pobedeEnde des Zweiten Weltkrieges 1945
28. JuniVidovdanDan Srba palih za OtadžbinuTag der für das Vaterland gefallenen Serben

Sport

Novak Đoković

Die beliebtesten Sportarten in Serbien sindBasketball,Fußball,Handball,Wasserball,Volleyball undTennis. Einige serbische Basketballspieler spielen in der amerikanischen Basketballliga (NBA). Im Tennis gewann Serbien 2010 denDavis Cup.

Nach dem Zerfall derSozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien gründeten die beiden Teilrepubliken Serbien undMontenegro 1992 dieBundesrepublik Jugoslawien („Restjugoslawien“), welche die Basketballerfolgsserie des alten Jugoslawiens fortführte und zweimal Weltmeister (1998 und2002) sowie dreimal Europameister (1995,1997 und2001) wurde.

Serbien war zusammen mit Montenegro Gastgeber derBasketball-Europameisterschaft 2005.

Auch im Volleyball verzeichneten Serbien und Montenegro bisher große Erfolge. 2000 holte die Nationalmannschaft bei denOlympischen Spielen in Sydney die Goldmedaille. 1998 wurde Serbien-Montenegro Vizeweltmeister. Bei Europameisterschaften wurde das Team bisher dreimal Dritter (1995, 1999 und 2005) einmal Zweiter (1997) und zweimal Erster (2001 und 2011).

Serbien und Montenegro war zusammen mit Italien Gastgeber derVolleyball-Europameisterschaft 2005.

DieWasserballnationalmannschaft gewann die Weltmeisterschaften2005 und2009, 2001 wurde sie Zweiter, 1998 und 2003 Dritter. 1991, 2001, 2003 und 2006 wurde Serbien Europameister und 1997 Vizeeuropameister.Bei denOlympischen Spielen holte das Team dreimal Gold, viermal Silber und dreimal Bronze (zuletzt Bronze 2008 inPeking).

DieWasserball-Europameisterschaft 2006 wurde in Belgrad ausgetragen.

Der erfolgreichste serbische Tennisspieler istNovak Đoković. Nach seinem Sieg bei denWimbledon Championships 2011 stand er von Juli 2011 bis Juli 2012 auf Rang eins derTennisweltrangliste. 2010 konnte die Tennisnationalmannschaft der Herren denDavis Cup erringen.Ana Ivanović undJelena Janković, die im Jahr 2008 jeweils für einige Wochen an der Spitze derTennisweltrangliste standen, waren auch sehr erfolgreich.

Ein Halbfinale und das Endspiel derFußball-Europameisterschaft 1976 wurden in der HauptstadtBelgrad ausgetragen. Das Finale ging als dieNacht von Belgrad in die Geschichte ein.

Der größte Erfolg des serbischen Fußballs war der Sieg derU-20-Fußball-Weltmeisterschaft 2015 in Neuseeland, wo sie 2:1 n. V. gegen Brasilien gewonnen haben. DieNationalmannschaft konnte sich für dieFußball-Weltmeisterschaften 1998 (noch alsjugoslawische Fußballnationalmannschaft), 2006 (noch alsserbisch-montenegrinische Fußballnationalmannschaft) und 2010 sowie für dieFußball-Europameisterschaft 2000 qualifizieren.

Dieserbische U-21-Nationalmannschaft erreichte 2007 das Finale der Europameisterschaft. Dieserbische U-19-Nationalmannschaft holte 2013 den Titel desEuropameisters. Im Juni 2015 gewann die männliche U-20-Fußballnationalmannschaft den Weltmeistertitel bei der Weltmeisterschaft in Neuseeland. Dies gilt als größter Erfolg im serbischen Fußball, innerhalb des 21. Jahrhunderts und als einer der größten Erfolge überhaupt in dieser Sportart.[236]

Special Olympics Serbien wurde 2002 gegründet und nahm mehrmals anSpecial Olympics Weltspielen teil.

Siehe auch:SuperLiga (Serbien)

Kultur

Die Architektur desKatholikons imKloster Visoki Dečani zeigt die Verschmelzung gotisch-romanischer wie byzantinischer Stilelemente in der Architektur. (um 1335)
Osmanischer Konak des Fürsten Miloš in Topčider, erste Hälfte des 19. Jahrhunderts
Die monumentale Bronze Miloš Obilićs eines der mythischen Helden vom Amselfeld, vom kroatischen Bildhauer Ivan Meštrović geschaffen, zeigt die Auseinandersetzung der serbischen Kunst mit der historischen Vergangenheit. Nationalmuseum Belgrad, 1908.

Bereits in der Frühzeit war das Gebiet des heutigen Serbien besiedelt. Hierbei spielte insbesondere dieVinča-Kultur, die eines der ältesten bekannten Schriftsysteme hervorbrachte, eine wichtige Rolle. Am archäologischen FundortLepenski Vir an der Donau wird die bislang älteste bekannte sesshafte Population von Ackerbauern und Viehzüchtern in Europa vermutet.

In der Vergangenheit war Serbien häufig Grenzland wichtiger Imperien. So verlief einst die Grenze zwischenWestrom undOstrom an der Drina entlang durch serbische Gebiete. An Save, Donau und entlang derVia militaris lagen mehrere bedeutende römische Legionslager (Singidunum), Großstädte (Sirmium,Viminatium) und Kaiserresidenzen (Sirmium,Naissus,Mediana,Felix Romuliana) der Spätantike. In byzantinischer Zeit gründeteJustinian I. hier eine Bischofsstadt (Justiniana Prima), die letzte bedeutende antike Stadtgründung und zugleich erste rein christliche urbane Stiftung der Balkanhalbinsel. An der Donau verlief seit derzweiten Wiener Türkenbelagerung ebenfalls die Grenze zwischen dem Osmanischen Reich und Österreich-Ungarn. Dies hat seine Spuren hinterlassen. Der Norden Serbiens ist mitteleuropäischer als der Süden des Landes geprägt.

Den größten Einfluss auf die serbische Kultur hatte das Byzantinische Reich über die Vermittlung des Christentums, die Einführung des byzantinischen Ritus und der kyrillischen Schrift sowie über die Prägung von Hofzeremoniell, Literatur, Malerei und Architektur. Daher bekennen sich die Serben bis heute zum größten Teil zurorthodoxen Kirche. Einen besonderen Stellenwert in der serbischen Kultur haben auch die vielen Klöster, von denen ein großer Teil bereits als Stiftungen der Herrscherdynastien im Mittelalter erbaut wurde. In den von den Königen in entlegenen Tälern jeweils eigens errichteten Grabklöstern, in denen ihre Memorialkulte kontinuierlich – auch über die Türkenzeit hinweg – gepflegt wurden, bewahrten sich zudem die mittelalterlichen Chroniken (letopisi) sowie insbesondere die für die Staatsideologie der serbischen Herrscher und des serbischen Mönchstums eigens geschaffene serbische Sonderform der Heiligengeschichten und Lebensbeschreibungen (žitije) der Könige in den Klosterbibliotheken, die das historische Wissen und Weltbild des serbischen Mittelalters bewahrt haben und damit auch dessen Hauptquellen sind.[237]

Dabei sind die Klosterkirchen oftmals aus einer Synthese sowohlromanischer als auch byzantinischer Architekturstile errichtet worden und wie in den großen Klostergründungen (Studenica, Hilandar, Erzengelkloster, Ravanica, Resava) auch Abbilder einer ideellen spirituellen Stadtarchitektur, die als irdischesJerusalem gedacht wurden und als Wehrklöster auch über große Turmreiche Mauern verfügten.[238] Berühmt sind die zahlreichen Fresken serbischer Klöster, von denen beispielsweise der antikisierende „Weiße Engel“ imKloster Mileševa sowie die großformatigen, mit ausgesprochen nuancierter Farbgebung ausgeführten Fresken inSopoćani zu den bedeutendsten Malereien des Hochmittelalters gehören. Ein halbes Jahrhundert vor ähnlich bedeutenden Werken im italienischenTrecento entstanden, weisen sie durch ihren humanistischen Geist und Realismus weit in dieRenaissance vorweg (Palaiologische Renaissance). Derbyzantinischen Kunst kommt damit insgesamt auch die zentrale Position im originären Kunstschaffen Serbiens zu. Serbien selbst hatte sich allgemein auch zu einem der großen Zentren byzantinischer Kunst entwickelt.[239] In vielfachen Bezügen hat sich diese Tradition hier bis in die Moderne erhalten, was besonders prominent für die Errichtung sakraler Bauwerke wie beispielhaft imTempel des Heiligen Sava gilt.

Die osmanische Eroberung Serbiens zwischen 1371 und 1459 bildete die zentrale Zäsur im Kulturschaffen des Landes. Das Zentrum der serbischen Kultur verlagerte sich sukzessive in den Süden desKönigreichs Ungarn nach Syrmien an die Hänge derFruška Gora. Als Nachblüte der großen mittelalterlichenserbischen Architektur entstanden die Klöster der Fruška Gora seit dem 15. Jahrhundert und waren neben dem Athos-Kloster Hilandar wichtigste Bewahrer serbischer Tradition und Kultur. In den altserbischen Ländern dominierte dagegen über die folgenden Jahrhunderte durch die veränderten politischen, kulturellen und ethnischen Verhältnisse das Kunstschaffen der islamischen Welt. Dieislamische Kunst, die sich auf dem Gebiet Serbiens verbreitete, war insbesondere durch die klassischeosmanische Kultur und Kunst vertreten. Moscheen,Hamams,Türben,Konaks und insbesondere osmanische Bogenbrücken sind beredtes Zeugnis des jahrhundertelangen Erbes osmanischer Kultur. Das reiche osmanische Handwerk hatte sich insbesondere im Stil der Innendekoration, Gartengestaltung, Kleidung und allgemein derAngewandten Kunst niedergeschlagen.Piroter Kelime standen im 19. Jahrhundert in besonderer Blüte und genossen sogar in den Zentren des Osmanischen Reiches einen exzeptionellen Status.

Mit denserbischen Epischen Gesängen bildete sich seit dem 15. Jahrhundert eine eigenständige serbische Volksdichtung, die, oral tradiert und durch die Gusle begleitet, Erinnerung an dieAmselfeldschlacht sowie dieHaiduken wachhielt.

DieSerbischen Aufstände zu Beginn des 19. Jahrhunderts brachten Serbien schrittweise seine Eigenständigkeit zurück. Damit fasste die europäischeModerne sukzessive über Wien (Dositej Obradović,Vuk Karadžić) in Serbien Fuß.

Literatur

Miroslav-Evangelium, zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts, Serbisches Nationalmuseum in Belgrad

Mittelalter

Religiöse Literatur

Die Anfänge der serbischen Literatur hängen aufs Engste mit der byzantinischen theologischen Literatur und der byzantinischen Zivilisation zusammen. Dabei bildete dieNeuplatonische Schule die bestimmende Dominante für das philosophische Grundgerüst der christlichen Orthodoxie. Die Bildung wurde durch die Vermittlung religiöser Inhalte geprägt, in der Heiligenlegenden, Geschichte, Mythologie sowie Grammatik und Philosophie Bestandteile stellten. Klöster fungierten als Zentren des Literaturschaffens, insbesondereVisoki Dečani,Manasija sowieHilandar. Aus der unter den serbischen Klöstern führenden Stellung Hilandars diente dieses auch als Zentrum der monastischen Ausbildung des serbischen Klerus und war gleichzeitig die Ausbildungsstätte aller großen serbischen mittelalterlichen Literaten, unter anderenDomentijan,Teodosije Hilandarac undDanilo II.[240]

Ältestes in kyrillischer Schrift und auf kirchenslawisch verfasstes Buch ist die nationale Reliquie Serbiens, dasMiroslav-Evangelium von 1180. Es wurde 2005 in dieUNESCO-Liste des Gedächtnisses der Menschheit aufgenommen. Die serbisch-orthodoxen Evangelien des Spätmittelalters wurden wie imserbischen Psalter undRadoslav-Evangelium insbesondere zur Zeit derMorava-Schule mit humanistischen Miniaturen ausgeschmückt.

Altserbische Herrscherbiographien
Radoslav-Evangelium mit der Miniatur des Evangelisten Johannes, erste Hälfte des 15. Jahrhunderts. Russische Nationalbibliothek St. Petersburg.

Der Ursprung derAltserbischen Herrscherbiographien und der eigentliche Beginn der Serbischen Literatur[241] ist die vom HeiligenSava von Serbien zwischen 1208 und 1217 im Kloster Studenica verfasste, kurz gehaltene, stichpunktartige Erzählung zum Leben seines Vaters Stefan Nemanja,[242] in der insbesondere das monastische Leben Nemanjas erzählt wird:

„So zog er denn aus seinem Vaterlande in diese heiligen Gefilde, genannt heiliger Berg, und fand hier ein ehemaliges Kloster, genannt Mileje, (geweiht) der Darstellung der heiligen und ruhmreichen Muttergottes, ganz und gar von gottlosen Kriegern zerstört.“

Sava von Serbien:Vita des Heiligen Simeon 1208–1217, Übersetzung Stanislaus Hafner[243]

Den literarischen Höhepunkt der Viten des 13. Jh. wurde vom letzten Schüler Savas, dem Hilandarmönch Domentijan (Hilandarac) in derŽitije Svetog Save (Vita des Heiligen Sava, 1243) und derŽitije svetog Simeona (Vita des Heiligen Simeon) erreicht.[244] Im Unterschied zu Savas kurzer Vita Simeons, sind Dometijans Werke umfangreiche hagiographische Darstellung mit einer Vielzahl biographischer Details und chronologischer Daten, die dokumentarisch historische Ereignisse beschreiben. Durch die Tiefe seiner theologischen Gedanken, ethischen Reflexionen und Apotheosen zum spirituellen Leben, tragen die Werke die kirchlichen und politischen Ideologien des Mittelalters. Herkunft und Geburt Domentijans wurden nicht überliefert, er erlangte aber durch die wahrscheinliche Begleitung Savas auf seiner zweiten Palästinafahrt bald große Kenntnisse der Theologie und Staatsideologie.[245]

Diese Herrscherbiographien Savas und Domentijans wurden in der mittelalterlichen Literatur Serbiens als ideales Maß der Herrschaftsordnung genommen und fanden in den Herrscherbiographien des 14. Jh. durch Danilo II., Danilo III. undGrigorij Camblak eine konsequente Weiterentwicklung.[246] Alle diese Viten bezeugen das Selbstverständnis der serbischen Königsherrschaft und beweisen die Kontinuität dieser Selbstinterpretation in einem unauflösbar engen Miteinander von weltlicher und geistlicher Gewalt.

Die serbischeLyrik trat erstmals durchJefimija in Erscheinung. Als Literat betätigte sich selbst derDespotStefan Lazarević, eine der eminenten Erscheinungen unter den slawischen Orthodoxen im 15. Jahrhundert, von dem u. a. der Text derMarmorsäule auf dem Amselfeld stammte.

Am Hofe Stefan Lazarevićs entstand auch das bei weitem bedeutendste Werk seines Genres in der mittelalterlichen slawischen Literatur Südosteuropas, dieVita des Despoten Stefan Lazarević (Житија деспота Стефана Лазаревића) des bulgarischen Emigranten und NeuplatonikersKonstantin Kostenezki, die in fast moderner Form die Biographie des Despoten schildert,[247] und gleichzeitig zu den wichtigsten historischen Quellwerken des slawischen Südens zählt.[248] Damit erfolgte auch eine gewisse Wende von der monastischen zur höfischen Geschichtsschreibung, in der auch eine Bezugnahme von Autoren der klassischen Antike eine Neuerung bildete.[249] In derVita des Despoten Stefan Lazarević wird insbesondere auch ausführlich über dieSchlacht auf dem Amselfeld, wie auch erstmals die im späteren Volkslied heroische Figur des „serbischen Herkules“Marko Kraljević berichtet, aber auch die Ereignisse im osmanischen Reich, die VerheiratungOlivera Despinas in den Sultans-Harem nach Bursa, und das Auftauchen des Welteneroberers Tamerlan, wie die Teilnahme Stefan Lazarevićs in derSchlacht von Angora unter SultanBayezid I. gegen die Mongolen ausführlich behandelt. Auf Konstantin Kostenezki, als herausragenden Historiographen und Schriftreformer der drei aktiven serbischen Schreibschulen (Belgrad, Manasija und Hilandar) in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts ging eine Redigierung der kirchenslawischen Schrift serbischer Redaktion im Zentrum der serbischen Schreibschule imKloster Manasija (Resava) (Resava Schreibschule,rezavski pravopis dt. Resava Rechtschreibung), die auf den grammatischen Regeln des byzantinischen PhilologenManuel Moschopulos basierte, sowie u. a. die Übersetzung von Werken des UniversalgelehrtenMichael Psellos ins Serbische, zurück. Daneben wirkte auchGrigorij Camblak im serbischen Despotat, der im Kloster Visoki Dečani dieVita des Stefan Dečanski verfasste sowie über seinen Lebensweg von Bulgarien, der Wallachai, Serbien und Russland, wo er Metropolit von Kiew wurde, und seiner Teilnahme amKonzil von Konstanz, sowohl im Byzantinischen „Commonwealth“, als auch im deutschen Sprachraum, als herausragende Persönlichkeit der Orthodoxie wie der Palaiologischen Renaissance wahrgenommen wird.

In der Tradierung klassischer Werke stellte die Weitervermittlung der, für die damalige Epoche revolutionären Erkenntnisse derantiken Naturwissenschaft, wie beispielsweise das Wissen über die Idee der Kugelform der Erde in der Psellos-Übersetzung Konstantins im KapitelO zemli supsanii o klubnom videni obraza jeje (dt. Beschreibung der sphärischen Form der Erde),[250] eine wesentliche Leistung der paläologischen Renaissance für die Wiedergeburt antiken Wissens in Europa dar.

Im Spätwerk der Resava-Schule unter vollendeter osmanischer Herrschaft fand sich in der Synthese der slawo-byzantinischen Literatur unter Demetrios Kantakuzenos (Wladislaw Gramatik und andere anonymen Autoren) im letzten serbischen mittelalterlichen literarischen ZentrumNovo Brdo noch Ende des 15. Jahrhunderts die letzte Anknüpfung an die byzantinische Literaturtradition (u. a. Abschriften vonPindarsOlympischer Oden sowiePrometheus undSieben gegen Theben vonAischylos).

Feudale Bugarštice und serbische Volksepik

Mit dem Niedergang der serbischen Eigenstaatlichkeit erlag diese gebildete literarische Tradition der osmanischen Eroberung. Die feudalen serbischen Balladen und Epen im Genre derBugarštice wurden aber mit der Emigration des serbischen Adels im 15. Jahrhundert durch serbische Barden in die dalmatinischen Küstenstädte sowie die südungarischen Länder nördlich der Save in anderen Umgebungen weitergepflegt.[251] Diese auf die feudale serbische Gesellschaft zurückgehende Dichtung überlebte so eine Zeitlang den Zerfall des serbischen Staates. Unter den Bugarštice konnten sich aber keine aus der Zeit des serbischen mittelalterlichen Reiches erhalten, da keine Aufzeichnungen vor dem Ende des 15. Jahrhunderts überliefert wurden.[252] Alle Niederschriften der Bugarštice, die in den dalmatinischen Städten inDubrovnik,Hvar,Perast undKotor durch kroatische, slowenische, ungarische, italienische und deutsche Literaten gemacht wurden, waren zu dem Zeitpunkt schon so durch die sprachliche Blüte der zehnsilbigenserbo-kroatischen Epik in den Schatten gestellt worden, so dass die Bugarštice in der überlieferten anachronistischen sprachlichen Form nicht mehr die epische, imaginative und narrative Kraft derOral Poetry besaßen.

DieVolksdichtung übernahm ihre Geschichten, dutzende der Motive, ihre narrativen und stilistischen Muster und hunderte ihrer formelhaften Sprachmittel aus den epischen Vorgängern der Bugarštice-Barden.[251] Über Jahrhunderte entwickelte sich daraus in der bäuerlichen patriarchalen Gesellschaft des einfachen serbischen und kroatischen Landvolkes eine überaus reiche epische Gattung, die von Mitte des 15. Jahrhunderts bis ins 19. Jahrhundert eine ungewöhnlich lange Zeit als eigenständige Dichtung andauerte. Damit stellt sie alle anderen europäischen Volkslieddichtungen in ihrer historischen Konstanz und der Bedeutung für die nationale Literatur in den Schatten und stellt das weitaus bedeutendste poetische Erbe des serbischen Volkes.

Die Epen reichen bis in die Zeit vor Ankunft der osmanischen Eroberer auf dem Balkan und enthalten noch heidnische Überreste alter mythologischer Vorstellungen wie denen vonNaturgeistern (u. a. dieVila, im Volksglauben ein übernatürliches Wesen mit Pferdebeinen und dem Körper einer jungen schönen Frau, die aus einer Pflanze oder Tau geboren wurde und in Bergen, Bäumen, Seen oder den Wolken lebt).[253]

Der Hauptteil stammt aber aus der Periode, alsEdirne Residenz der Osmanen in Europa wurde, und schildert den Kampf der christlichen Balkanvölker gegen das Vordringen der osmanischen Eroberer. Thematisch finden sind daher häufig Heldenlieder, insbesondere die des „serbischen Herkules“Marko Kraljević,[254] für die sowohlAnachronismen wieAnatopismen charakteristisch sind.[255] Die Epen des Kraljević Marko folgten zeitlich denen zurAmselfeldschlacht, dem historischen Fixpunkt des serbischen Volksliedschaffens als „Heroischem Zeitalter“ der Heldenlieddichtung. Die Gesänge dieses Kosovo-Zyklus (nach dem Austragungsort der Schlacht auf dem 'Kosovo-Polje') besitzen hingegen auch eine bedeutende historische Dimension, da sich in ihnen vielfältige Bezüge zum eigentlichen historischen Kontext finden. Nicht epischer Natur sind die lyrische Liebes- und Frauenlieder, welche meist von Frauen gedichtet und beim Reigentanz (Kolo) gesungen werden. Während die Heldenlieder vorwiegend zehnsilbiges trochäisches Versmaß (Deseterac) besitzen, wird in den Tanzliederntrochäische unddaktylische Metrik in achtsilbigen Versen (Osmerac) genutzt. Allgemeinkennzeichen der serbo-kroatischen epischen Dichtung eine Reimung grundsätzlich fehlt.

Romantik

Vuk Stevanović Karadžić
Geburt der Literatursprache aus der Volkssprache

Aus der deutschen Übersetzung der vonAlberto Fortis 1774 in Dalmatien aufgezeichneten Volksdichtung „Asan-Aginice“ durchJohann Wolfgang von Goethe 1775 und der Veröffentlichung inJohann Gottfried HerdersVolkslieder wurden die im zehnsilbigen Versmaß desDeseterac verfassten serbokroatischen Lieder und Epen erstmals in Europa bekannt. Die Goethesche Übersetzung wurde bald vonWalter Scott ins Englische,Prosper Mérimée ins Französische undAlexander Puschkin ins Russische übertragen.[256]

Eine intensive europäische Rezeption erfuhren die Volkslieder aber erst aus den Aufzeichnungen und Veröffentlichungen des Volksliedsammlers Vuk Karadžić (ab 1814). Dieser hatte den Hauptteil der serbischen Heldenlieder zwischen 1814 und 1815 inSyrmien von entweder blinden Frauen, die am Rande der Gesellschaft ihre Existenz fristeten (Blinde Živana aus Zemun, Blinde Jeca aus Zemun, Blinde Stepanija aus Jadar, Blinde aus Grgurevci),[257] oder von aus dem Herzland der Epischen Dichtung in patriarchalischen Bergregionen derDinariden im heutigen Montenegro sowie Bosnien und Herzegowinas vertriebenen Outlaws aufgezeichnet (Karadžić bester „Singer“, in diesem Fall Rezitator,Tešan Podrugović war ein herzegowinischer Outlaw der 1813 nach Niederschlagung des serbischen Aufstandes nach Syrmien geflohen war und 1815 neuerlich dem Ruf zum Freiheitskampf folgend, nach vielen tödlichen Scharmützeln mit den Osmanen zwischen Bosnien und Serbien letztlich ums Leben kam; ebenfalls aus der Alten Herzegowina im heutigen Montenegro stammte derStarac Milija („Weise“ Milija), durch Kämpfe mit Osmanen am ganzen Kopf entstellt,[258] wurden zwei von Milijas Epen ohne Bezugnahme zum Autor kurz nach der Veröffentlichung in Leipzig von Goethe ausführlicher rezipiert).[259][260]

Die erste volksliedkundliche Sammlung Vuk Karadžićs (1814) begleitete seine linguistischen Reformen, die die Volkssprache zur Literatursprache heben sollten.[261] In seiner Sprachreform wurde die Orthographie weitgehend vereinfacht, dessen Hauptleistung ein Phonetischer Charakter ist. Im sozio-politischen Kontext unterstütze seine Reform das serbische Nationalprojekt und wenn auch nicht programmatisch das jugoslawische, da Karadžić seine Reform auf den literarischen Standard eines Dialektes der Herzegowina – Štokawisch – der sowohl von Serben als auch Kroaten verstanden wurde, basierte.[262] Karadžićs Suche nach der serbische Volkspoesie und Gebräuchen mit deren späteren Kodifizierung zur Nationalkultur war anfangs durch seinen Wunsch die Volkssprache gegen das „künstliche“Slawenoserbische Idiom der Kirche und Kaufleute durchzusetzen verbunden. In den Ethnogeographischen Literaturquellen der Volksepik ersann und legitimierte er eine politische Entität auf der Grundlage ethnokultureller Marker.[263] Mit diesen Sprachreformen und der Kodifizierung des volksliedsprachlichen Erbes für die Staatenbildung wurde Karadžić in einem weiten europäischen Kontext zum Vorbild und die Schlüsselfigur der Serbischen Romantik, die einen großen Einfluss auf die Europäische Romantik in der Entdeckung der Poesie der archaischen Volksliedkultur hatte.[263]

Die Entdeckung der in einerilliteraten Gesellschaft nurmündlich überlieferten serbischen Epen im 19. Jahrhundert bildete das eigentliche Rätsel in der Literatur des 19. Jahrhunderts, und schon 1816 wurden diese daher von Kopitar in Beziehung zuHomersIlias undOdyssee und der Entstehung derGriechischen Epik gestellt.[264] Bis ins 20. Jahrhundert blieben die Anschauungen zur stilistischen Methodik und formelhaften Sprachtechnik der mündlich überlieferten Serbischen Epik grundlegend zurliteraturgeschichtlichen Forschung in derHomerischen Frage. InsbesondereMilman Parry undAlbert Lord sammelten dafür in den 1930er Jahren die letzten verbliebenen authentischen Belege in illiteraten Gemeinschaften Jugoslawiens.[264] Aus den Tonaufnahmen dieser Forschungsreisen entstand in derHarvard University das „Millman Parry Archiv“ die wichtigste Tonaufnahmen-Sammlung Südslawischer Heldenlieder,[265] die dort vonBéla Bartók 1940–1942 auch überhaupt erstmals musikalischtranskribiert wurden.[266]

Durch die Unterstützung und Übersetzung von Karadžićs Veröffentlichung durchJernej Kopitar,Jacob Grimm,Clemens Brentano und insbesondere Talvj (Therese von Jacob) erlebten die Epen bei der europäischen Leserschaft der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine teilweise so überschwängliche Rezeption, dass die Talvj-Ausgabe derVolkslieder der Serben für einige Jahre den kleineren klassischen Status im Kurzgeschichten-Kanon erreichte (es fand sich beispielsweise auch in der Hausbibliothek vonKarl Marx TochterEleanor).[267] Goethe, der insbesondere von der Einfachheit und Kraft der poetischen Bilder der serbischen lyrischen Lieder berührt war,[268] veröffentlichte in seinem späteren Schaffen 1827 lange nach seiner Jugendübersetzung derAsan-Aginice eine neue eigenständige Version (Klaggesang von den edlen Frauen des Asan Aga).[269]

Auch zeitgenössische Autoren erkennen die literarische Qualität dieser Dichtung an, wie derPulitzer-Preisträger und amerikanischePoeta laureatusCharles Simic:

„Jeder im Westen der diese Dichtung kennen gelernt hat, hat sie zu Literatur der höchsten Ordnung erklärt, die viel besser bekannt sein sollte.“

Charles Simic (1987): Vorwort zur englischen Übersetzung von John Matthias and Vladeta VuckovicThe battle of Kosovo – Serbian Epic Poems[270]

sowie der Dichter, Literaturhistoriker, Kritiker und ehemalige Professor für Dichtkunst an derUniversität OxfordPeter Levi:

„Sie sind eine der mächtigsten und unerkannten Vers-Flüsse in Europa. Sie tragen den eigenen Geschmack ihrer heimatlichen Gebirge, die Kraft ihrer unruhigen Zeiten und die moralische Größe einer oral vermittelten Art der Poesie, die berechtigt heroisch genannt wird.“

Peter Levi (1984): Vorwort zur englischen Übersetzung von Anne Pennington und Peter LeviMarko the Prince – Serbo-Croat Heroic Songs.[271]

Levi beantwortete auch die Frage, was in seiner professionellen Arbeit seiner Einschätzung nach die wertvollste und vergnüglichste Arbeit war, damit, dass dies die Übersetzung der Lieder des Kraljević Marko gewesen ist.[272]

Petar II Petrović Njegoš
Petar II. Petrović Njegoš

1847 erschienen gleichzeitig drei Werke, die den Sieg von Karadžićs Reformen begründeten: Karadžićs zweite Auflage seines Serbischen Wörterbuchs (Srbski rječnik),Đuro Daničić, der Kodifikation der serbischen Literatursprache,Rat za srpski jezik i pravopis, sowie das im Deseterac (das eigentliche Versmaß derHeldenlieder der Guslaren) verfasste Nationalepos vonFürstbischofPetar II. Petrović Njegoš –Der Bergkranz.

Letzteres wurde programmatisch wesentliche Inspirationsquelle der Nationalprojekte Serbiens und Montenegros sowie in der Konstruktion der Einheit Jugoslawiens und Schaffung einer gemeinsamen Identität.[273] Im Bergkranz setzt sich Njegoš im Sinne eines kosmischen Themas mit der eigenen Volksgeschichte im montenegrinischen Freiheitskampf auseinander,[274] das durch die Legenden der Amselfeldschlacht inspiriert ist und die mythische Dimension der Legende mit der geschichtlichen Situation seiner Zeit verband.

1846 hatte Njegoš auch das lyrische Hauptwerk in der serbischen Volkssprache verfasst:Der Strahl des Mikrokosmos (Luča Mikrokosmosa). Ebenfalls im Versmaß des Desterac, stellt das kosmogonisch-religiöse Epos Njegoš Sicht auf Religion und Philosophie und die Mission des Menschen auf der Welt dar. Die religiös poetischen Gedanken inDer Strahl des Mikrokosmos in der sich Ideen derKabbalah und anderer Inspirationen finden sind aber insbesondere durchDante AlighierisDivina Comedia undJohn MiltonsParadise Lost angeregt und werden mit diesen daher oft verglichen.[275][276]

Njegoš verfasste auch Liebeslyrik, die aufgrund seiner Stellung als Bischof erst ein halbes Jahrhundert nach seinem Tode veröffentlicht werden durfte. Sein PoemNoć skuplja vijeka (engl.A night worthier than a century) ist eines der anerkannten Hauptwerke erotischer und sensueller Dichtung serbischer Sprache der Romantik.[277]

Moderne

Ivo Andrić

Im 18. Jahrhundert erfolgte durch den Schriftsteller und PhilosophenDositej Obradović ein entscheidender Umbruch in der serbischen Literatur: Er forderte die Verwendung der Volkssprache in der Literatur. Dieses Ziel verfolgte auch der PhilologeVuk Stefanović Karadžić, der zu den wichtigsten Vertretern der serbischen Sprachreform des 19. Jahrhunderts gehört.

Jovan Sterija Popović (1806–1856) verfasste seine Dramen im Stil desKlassizismus. Nach 1860 orientierte sich die serbische Literatur an russischen und französischen Vorbildern und vollzog eine Hinwendung zumRealismus. Vertreter der realistischenProsa im 19. Jahrhundert waren unter anderem Milovan Đ. Glišić undSimo Matavulj. Als literarischer Kritiker des Obrigkeitsstaats und Begründer der modernen serbischen Satire wurde Radoje Domanovič (1873–1906) bekannt. Bis zumErsten Weltkrieg war die serbische Literatur wie die vieler anderer kleiner Staaten jedoch durch eine gewisse zeitliche Verzögerung gegenüber der internationalen Entwicklung gekennzeichnet.

Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelten sich mit Autoren wieMarko Ristić, Moni de Buli und Dušan Matić insbesondere inBelgrad experimentelle undsurrealistische Strömungen. Für die Generation nach dem Ersten Weltkrieg war zudem derExpressionismus prägend, wie dies beiMiloš Crnjanski 1920 beispielhaft im PoemSumatra,[278] in dem menschliche Erfahrung des Krieges in einem theoretisch programmatischen Stil thematisiert wurden, geschehen ist.[279] Mit der Veröffentlichung der eigentlichen Lesart dieses als Manifest der serbischen expressionistischen Poesie erachteten Gedichts durch Crnjanski selbst, wurde die weitere expressionistische serbische Lyrik mit dem BegriffSumatraismus belegt (Crnjanski nutzte im Titel des Gedichts die durch Silbentrennung offensichtliche LesartS-Uma-Tras dt. Vom Sinn heruntergestiegen). Vom Surrealismus beeinflusst war auch der LyrikerOskar Davičo, der wie andere Autoren auch nach 1941 aktiv am Partisanenkrieg gegen die deutschen Besatzer teilnahm.Ivo Andrić schrieb einige seiner Romane im besetzten Belgrad und konnte sie erst nach 1945 veröffentlichen.

Nach 1945 war die serbische Literatur überwiegend vomsozialistischen Realismus geprägt – eine Thematisierung der politischen Umwälzungen in Serbien während des Zweiten Weltkriegs fand erst Jahre später statt. Neben Crnjanski (Roman o Londonu) entwickelten sichIvo Andrić (Die Brücke über die Drina) undMeša Selimović (Der Derwisch und der Tod) zu den Hauptvertretern des klassisch erachteten serbischen Romans.

Mit den historischen Ereignissen und Ergebnissen des Zweiten Weltkrieges setzte sich insbesondereDobrica Ćosić auseinander, der daneben in umfangreichen Prosa-Zyklen soziale Veränderungen der Gesellschaft während der neueren serbischen Geschichte beschrieben hat. Ćosić der auch als einflussreicher politischer Essayist zur gesellschaftlichen Situation Serbiens und der Serben im Nachgang des Zusammenbruchs Jugoslawiens und der historischen Dimension der Kosovo-Problematik hervorgetreten ist, nahm durch seine politische Dissidentenrolle innerhalb der ehemaligen jugoslawischen Kommunisten und aus dem thematisch breiten schriftstellerisches Schaffen zum historischen Schicksal der Serben über Jahrzehnte die Rolle des führenden serbischen intellektuellen und politischen Vordenkers ein.

Die jüngere Nachkriegsgeneration nahm moderne Romantendenzen des Westens auf.Bora Ćosić (Die Rolle meiner Familie in der Weltrevolution) undMilorad Pavić (Das Chasarische Wörterbuch) wurden international viel beachtet. Das OevreDanilo Kišs (Ein Grabmal für Boris Dawidowitsch,Anatomiestunde,Enzyklopädie der Toten) wird allgemein als das bedeutendste der modernen serbischen Nachkriegsliteratur angesehen.[280][281] Daneben thematisierteAleksandar Tišma in einem als sogenanntenPentateuch genannten ZyklusHolocaust und das Schicksal der Nachkriegsgeneration. Einen kritischen Blick auf Belgrad in den 1940er Jahren bietet zum Beispiel die AutorinSvetlana Velmar-Janković in ihrem Roman „Lagum“, der 1990 in Serbien veröffentlicht wurde. Themen aus der jüngeren Geschichte behandelt auch der groteske Erzähler und RomanautorDavid Albahari, der 1994 nach Kanada übersiedelte. – Heute werden in Serbien etwa 100 bis 150 Romane im Jahr geschrieben.

In der Lyrik finden sich auch nach dem Zweiten Weltkrieg weiterhinsurrealistische Tendenzen, unter anderem in den Werken des SchriftstellersVasko Popa (1922–1991), der in seinen Gedichten mit Soziolekten und Dialekten derVojvodina spielt.Duško Novaković (* 1948) veröffentlichte etwa 15 Lyrikbände; er machte auch durch seine Übersetzungen auch die mazedonische Literatur breiteren Kreisen zugänglich.

Zu den wichtigen Dramatikern, Filmautoren und Regisseuren zähltDušan Kovačević (* 1948), dessen Komödien auch ins Englische übersetzt wurden. Zu den bekannten Essayisten gehörtRadoslav Petković (1953–2024).

Bis heute sind die Neigung zum Historischen und zur Chronik wichtige Merkmale der serbischen Prosaliteratur geblieben; doch fand sie ihren Niederschlag auch in der Lyrik und im Drama.[282]

Musik

Bronze desGuslars Filip Višnjić
DieGusle

Die älteste bekannte Aufzeichnung über die Verwendung von Musikinstrumenten unter den Slawen der Balkanhalbinsel datieren aus einer byzantinischen Chronik aus der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts.[283] Die Nutzung der Gusle wurde später im 10. Jahrhundert von arabischen Reisenden vermerkt.[283] Bis ins 12. Jahrhundert wurden selbst in Ungarn professionelle Musikanten mit dem slawischen Ausdruck ‚igici‘ benannt. Damit ist, bevor überhaupt Gesänge bei den Slawen und Serben aufgezeichnet worden wurden, deren Beschäftigung mit Musik schon über mehrere Jahrhunderte belegt.[283]

Von Domentijan wurden im 13. Jahrhundert erstmals auch epische Gesänge zum Leben des Heiligen Sava beschrieben. In der Regierungszeit Stefan Uroš III. Milutins berichtete Teodosije über epische Gesänge klassischer antiker Stoffe. Dazu schrieb er über die instrumentale Nutzung von Trommeln und Guslen am Hofe.[284] Die epischen Volksgesänge entfalteten sich auch in den nachfolgenden Jahrhunderten und integrierten in ihrem Kern die Erzählungen zur Kosovoschlacht zu einem zusammenhängenden Volksepos. Die serbischen Barden verbreiteten sich mit diesem Genre über diezentraldinarischen Länder bis nach Ungarn und Polen aus.[285] Serbische Guslenspieler wurden selbst namentlich bekannt und der ungarische LautenspielerTinódi berichtet darüber, dass Dimitrije Karaman der beste unter ihnen war.[286] Diese Form des Instrumentenspiels wurde auch als „Serbischer Stil“ bekannt (im 17. Jahrhundert wurde dieser noch alsmodi et styli Sarbaci referenziert).[287] Die Gusle blieb bis ins 19. Jahrhundert das bekannteste Musikinstrument der Serben; Vuk Karadžić schrieb 1814–1815, dass jedes Haus in Bosnien und der Herzegowina, Montenegro und dem gebirgigen Westserbien eine Gusle besaß.[288] Als bedeutendster Guslenspieler galt der blindeSeherFilip Višnjić, einer der zentralen Sänger zur Niederschrift serbischer Volkslieder in Karadžićs Volksliedsammlung.[289] Die Guslen-Spieler im Zeitalter der serbischen Befreiungskämpfe fanden sich großteils unter den Aufständischen und viele darunter waren selbst Outlaws.[290]

DieFolkloretradition, die besonders imBalkan Brass deutliche Einflüsse der jahrhundertelangen Zugehörigkeit zum Osmanischen Reich zeigt, ist in Serbien noch sehr lebendig. Einflüsse sind auch im Genre desTurbo-Folk hörbar, der in Serbien und anderen Gebieten des ehemaligenJugoslawien die Populärmusik mitbestimmt. Auch im Frühwerk des bedeutendsten serbischenJazz Musikers,Dusko Goykovich (Dušan „Duško“ Gojković), wurden Elemente der balkanischen Volksliedtradition in den Jazz eingebunden (u. a.Swinging Macedonia). Auch der MultiinstrumentalistSlobodan Trkulja verbindetJazzrock mit Elementen und Instrumenten der balkanischen Volksmusik, byzantinische Kirchenchoräle und allgemein der byzantinischen Vokalstimmtradition. In den von christlicher Spiritualität geprägten musikalischen Arrangements Trkuljas werdenBig Band, Fusion und moderne, klassische und traditionelle Instrumente mit vokalen Elementen der Volkslyrik gekonnt verbunden. Zu den verbreiteten traditionellen Instrumenten zählen Regional unterschiedenAkkordeon, dieGusle,Gajde oder Hirten-Flöten.Nationaltanz ist der „Kolo“ (Reigen), einGruppentanz, der von Region zu Region unterschiedlich aufgeführt wird. Am bekanntesten ist der „Užičko kolo“ (Užicer Kolo).

Mit der Tradition der südosteuropäischenIso-polyphonen Volksliedtradition, den zweistimmigen Gesängenpevanje na glas undpevanje na bas sowie den Genresganga,kavalj,ojkalica,groktalica undpotresalica wurde die SängerinSvetlana Spajić und ihre GruppePjevačka družina Svetlane Spajić in der internationalen Kunstszene bekannt,[291] in der sie in Arbeiten unter anderen mitMarina Abramović undRobert Wilson archaische polyphone Gesänge unter anderen in der Abschlussveranstaltung von Abramovićs Performance „The Artist is Present“ imMoMA in New York vortrug.[292][293] Als Vorgängerin in der „Wiederaufführung“ giltSvetlana Stević.

NebenPavle Aksentijević als Erforscher und Interpret auch vergessener alter byzantinischer Vokal- und Kirchenmusik istDivna Ljubojević die international bedeutendste serbische Vertreterin einer subtilen Affirmation des geistlichen byzantinischen musikalischen Erbes, die auch in der pädagogischen Arbeit innerhalb der Ostkirchen eine herausgestellte Funktion einnimmt. Im säkularen Volkslied istBiljana Krstić, die aus einem von der Popmusik geprägten Frühwerk zur traditionellen Volksmusik gefunden hat, als Interpretin am ursprünglichen Interpretationsstil interessiert. Die Melodien vieler Volkslieder beruhen dabei auf Tonleitern die direktkonstantinopoler Abstammung sind und kirchlichen Gesängen der orthodoxen Kirchenliturgie nahestehen. Griechischer Musiktradition direkt verwandt sind Volkslieder wie beispielsweiseGusta mi magla padnala,[294][295] obwohl dafür oftmals fälschlich eine osmanisch-orientalische Herkunft, wie dies auch beiSimbil cveće, das auch von Stars der Turbo-Folk-Szene wie Lepa Brena oder Ceca eingespielt wurde, vermutet wird. DieByzantinische Musik, die ausschließlich imOktoechos komponiert wird, und derByzantinische Gesang kennen dabei sowohl eine eigene Notation –Neume, als auch eigene Tonskalen:Ison, Oligon und Apostrophos.[296] Der charakteristische Ison ist hierbei ein tragender dröhnender Ton, der die strengmonophone Melodie begleitet. Als international am stärksten rezipierte Volkslied Serbiens kannAjde Jano gelten, das beispielsweise vonKroke zusammen mit dem englischen GeigenvirtuosenNigel Kennedy und der belgischen SängerinNatacha Atlas inKlezmer,Kayah oder auch der US-amerikanischen SängerinTalitha MacKenzie eingespielt wurde. Dem historischen Volks- und Kunstliedschaffen des Balkans hatte sich zuletzt auch einer der prominentesten Vertreter derHistorischen Aufführungspraxis und Alten MusikJordi Savall zugewandt und die Alben „Bal-Kan – Honig und Blut“ sowie „Esprit des Balkans“ der historischen Musiktradition und dem religiösen Dialog der Balkanvölker gewidmet,[297] was in denOuverture spirituelle bei denSalzburger Festspielen 2014 eines der Hauptereignisse bildete.[298]

Das traditionsreiche Orchester vonRadio Belgrad, dasNarodni Orkester Radio Beograda (heuteNarodni Orkester RTS-a) wurde 1934 gegründet. Insbesondere in seiner goldenen Zeit von den 1930er bis in die 1960er Jahre hatte es unter der Leitung vonVlastimir Pavlović Carevac das Genre derStarogradska muzika als Musik der Bohème weiter etabliert. Als Interpret der Volksmusik sowie durch seinen Violinen-Spielstil wurde Carevac prägend. Seine weit geläufigen Musikthemen –Svilen konac undBojarka – bilden bis heute die Erkennungsmelodien der Volksmusik-Sendungen Radio Belgrads. Auch im Genre derSevdalinka wurde er mit Interpretinnen wie Velinka Grgurević, Saveta Sudar, Vuka Šeherović und Anđelija Milić stilbildend. Das Orchester ist heute die nationale Institution Serbiens zur Pflege serbischer und balkanischer Volksmusik.[299]

Ein Pendant zur literarischen Volksliedsammlung Vuk Stevanović Karadžićs erstellte der klassische KomponistStevan Stojanović Mokranjac, der sich mit dem musikalischen Erbe des serbischen Volksliedes als Sammler und Komponist beschäftigte. Daneben gipfelte das liturgische Schaffen Mokrajnac in der für dieOstkirchen bedeutendenGöttlichen Liturgie desJohannes Chrysostomos (Liturgija svetog jovana zlatoustog) in der die chorale Vertonung von Mokrajnac neben denen vonSergei Rachmaninoff (Liturgie des Hl. Johannes Chrysostomus op. 31) undPeter Iljitsch Tschaikowski (Die Liturgie des Hl. Johannes Chrysostomus op. 41) die bekannteste ist. Unter dem NamenDie Tage Mokranjac (Mokranjčevi dani) findet in seinem Geburtsort inNegotin seit 1966 jedes Jahr im September ein Festival, das dem Schaffen des Komponisten verpflichtet ist, statt.[300]

Als heimliche Hymne Serbiens gilt ein Stück Militärmusik vonStanislav Binički zu Ehren des erstenEntente-Sieges in den Schlachten des Ersten Weltkrieges, derDrina-Marsch (Marš na Drinu). Dieser hatte über ein Verbot nach dem Bironi-Plenum (1966), oder dem ausdrücklichen Wunsch Ivo Andrićs, das der Drina-Marsch während der an ihm verliehenen Auszeichnung des Nobelpreises 1961 in Stockholm, im Wesentlichen für seinen bekanntesten Roman „Die Brücke über die Drina“, gespielt wird,[301] eine weiterhin wechselvolle Rezeption. Auch 2013 sorgte er bei einer öffentlichen Aufführung des Chors „Viva Vox“ in derGeneralversammlung der Vereinten Nationen für nachhaltige Irritationen.[302][303]In Serbien selbst ist der Drina-Marsch auch heute weithin populär und wird häufig in Fußballchören der beiden großen Belgrader Fußballclubs, oder von den serbischen Fans während Länderspielen gegeben. Auch das SoldatenliedTamo daleko gehört zu den besonderen identitätsstiftenden Musiken der Serben. In diesem findet die Erinnerung an den katastrophalen Rückzug der serbischen Armee über die winterlich verschneiten Hochgebirge Albaniens 1915/1916 und den daraus resultierenden Heimatverlust einen programmatischen Ausdruck.

Außerdem besteht in Serbien eine reichhaltige „Independent“-Musikszene, die an die Jugendszenen im ehemaligen Jugoslawien anknüpfen kann, die zur Zeit des Milošević-Regimes zurückgedrängt worden waren.[304] Darunter befinden sichElectronica-Acts wieDarkwood Dub oderIndie-Rock-Combos wie diePartibrejkers. Bekannte populäre serbische Sänger verschiedener Genres sindĐorđe Balašević,Lepa Brena,Neda Ukraden,Željko Joksimović,Mile Kitić,Aca Lukas,Marija Šerifović,Zdravko Čolić undCeca.

2007 belegte Serbien den ersten Platz beimEurovision Song Contest mit dem LiedMolitva vonMarija Šerifović. Erfolgreich war Serbien und Montenegro auch im Jahr 2004 durch das Erreichen des zweiten Platzes in diesem Wettbewerb mit dem LiedLane Moje vonŽeljko Joksimović.

Die größten jährlich stattfindendenMusikfestivals in Serbien sind das Trompeten-Festival„Dragačevski sabor trubača“ inGuča und das Pop-FestivalExit inNovi Sad.

Tanz

Tänzer im Serbischen Nationalensemble „KOLO“ in einer Darbietung der „Vranjanska svita“

Nationaltanz Serbiens, wie anderer südslawischer Völker, ist derKolo, ein Reigentanz im 3/4-Takt mit einer Herkunft aus dem ländlichen Raum. Seit 1948 pflegt das Serbische NationalensembleKOLO („Nacionalni Ansambl Kolo“) die Tradition der zahlreichen regionalen Varianten in einer professionellen Ausbildung.[305]

Der Kunsttanz in Serbien geht auf das Wirken der russischen Emigration nach dem Ersten Weltkrieg zurück. Im Belgrader Nationalballett wurde die Bolshoi-Elevin und Solistin der Ballett-TruppeAnna Pawlowas,Nina Kirsanova (1898–1989), 1924 Primaballerina und etablierte mit weiteren russischen Emigranten das klassische Repertoire des Französischen und Russischen Balletts.[306] Als Ballett-Pädagogin wirkte sie in der weiteren Ausbildung des Nationaltheaters. Die Generation umJovanka Bjegojević (1931–2015) prägte in Serbien nach dem Zweiten Weltkrieg das „goldene Ballett-Zeitalter“ der 1950er und 1960er.[307] Belgrad ist seit 2003 auch ein Festival-Treffpunkt internationaler Ensembles, die zeitgenössische Choreographien präsentieren (Beogradski Festival igre).

Architektur

Kloster Gračanica – sakrales Meisterwerk der spätbyzantinischen Renaissance, erste Hälfte 14. Jahrhunderts
Plan des Wehrklosters und Grablage des Despoten Stefan Lazarević, Manasija
Burg von Golubac, erste Hälfte des 14. Jahrhunderts
Ein Kleinod der bulgarischen sakralen Architektur, Muttergotteskirche Donja Kamenica bei Knjaževac, Anfang des 14. Jahrhunderts

Die Architektur in Serbien ist genauso vielfältig wie dieGeschichte des Landes. Bedeutend ist diebyzantinische Baukunst, vor allem in den zahlreichen serbischen Klöstern, von denen einige in dieWeltkulturerbeliste der UNESCO aufgenommen wurden.

Als wichtigste Mäzene der Architektur traten insbesondere die Mitglieder derNemanjiden-Herrscherdynastie auf. Seit der Errichtung der Grabeskirche des dynastischen GründersStefan Nemanja imKloster Studenica wirkten alle weiteren serbischen Könige als Förderer der Künste und insbesondere der religiösen Architektur. Einen Gipfelpunkt erreichte dieses Mäzenatentum unterStefan Uroš II. Milutin. Nicht nur entwickelte sich unter Milution derSerbisch-byzantinische Stil im Hauptwerk imKloster Gračanica zu einer ausgewogenen Synthese desZentralbaus einer byzantinischenKreuzkuppelkirche und vertikaler Akzentuierung und Dynamik, wie sie bis dato in derbyzantinischen Kunst unbekannt war, sondern auch eine räumlich ausgreifende Bautätigkeit, in der der serbische mittelalterliche Staat die künstlerische Vorreiterschaft im byzantinischen Kulturkreis übernahm. In rascher Folge wurden neue Klosterkirchen (Staro Nagoričane,Banjska, Königskirche Kloster Studenica,Katholikon des Klosters Hilandar sowie die StadtkathedralenBogorodica Ljeviška,Exonarthex derKirche der Heiligen Sofia in Ohrid u. a.) errichtet, die mit entsprechenden Malereien aufwendig ausgestattet wurden. Die bedeutendsten Bauwerke waren insbesondere den Grabkirchen der Herrscher vorbehalten, Dazu gehören das größte spätmittelalterliche religiöse Gebäude Serbiens, das KlosterVisoki Dečani oder das Kaisergrab Stefan Dušans, dasErzengelkloster.

Mit der höfischen Kunst derLazarevići etablierte sich ein durch die aufwendige Fassadengestaltung auffälliger neuer Stil innerhalb dieser Stilrichtung, dieMorava-Schule, die als Epilog der serbischen mittelalterlichen Architektur im KlosterKalenić zur Vollendung reifte.

Für die serbische Architektur des Mittelalters bis ins 18. Jahrhundert ist daneben auch die Wehrarchitektur augenfällig.[308] Diese umfasst Burgen, Wehrklöster, Festungen und auch befestigte Ortschaften. Frühe Burganlagen wurden zumeist an strategischen Wegabschnitten und Flussengen (u. a. Burg Maglić, BurgZvečan,Golubac), später auch als Kerne von Ortschaften und Residenzen der Herrscher und Befestigung von Ortschaften gebaut (Burg Kalaja Prizren, Burg Kruševac, Burg von Novo Brdo, Stadtmauer von Kotor). Mit dem Vordringen der Osmanen wurden auch die wichtigen Klöster mit teilweise mehrtürmigen Wällen umgeben oder als Wehrklöster konzipiert (Manasija,Ravanica,Erzengelkloster). Der Befestigungsbau wurde seit dem 14. Jahrhundert aufwendiger (Smederevo). Maßstab der spätmittelalterlichen Wehrarchitektur Serbiens wurde dieFestung von Belgrad, die aus drei ineinanderliegenden Verteidigungsringen aufgebaut war und als einzige dem ersten großen osmanischen Ansturm standhielten. Typisch für die serbischen Wehrbauten des Mittelalters waren einDonjon als Kern der Verteidigungsanlage (bekanntester war der Donjon Nebojša im Schloss von Belgrad, 1688 zerstört) sowie die auf der Innenseite offen gebauten Stockwerke der Wehrtürme.

Durchösterreichische Vermittlung erreichte derBarock seit dem 17. Jahrhundert den Norden des Landes. Südlich der Save und Donau wurde der orientalische Baustil beherrschend (Sandschak und Kosovo). Vor allem in der Hauptstadt Belgrad finden sich auch zahlreiche Bauten der Zwischenkriegszeit im Stile des Historismus, derNeobyzantinischen Architektur (Dom des Heiligen Sava),Moderne und desArt déco. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurdeNovi Beograd mit seinen Blockbauten nach städtebaulicher IdeologieLe Corbusiers konzipiert. Neben dem sozialistischen Realismus als Grundschema für öffentliche Gebäude war insbesondere in der Hauptstadt auch die Monumentalarchitektur zahlreicher Bauwerke bemerkenswert (u. a. Große Halle der Belgrader Messe,Palata Srbije,Gazela-Brücke).

Die aktuelle Architektur entspricht derinternationalen Stilrichtung von Bürogebäuden mit anonymen Glasfassaden (Beograđanka, Ušće) die einen Umbruch von der postsozialistischen Periode zur marktwirtschaftlich geprägten Stadtarchitektur anzeigt.[309] In städtebaulichen Großprojekten treten in Belgrad insbesondere seit 2014 Bauträger internationaler Investitionsunternehmen hervor, deren Vorzeigeprojekte den Einzugneoliberaler Trends anzeigen. Luxusapparments und -Hotels, Shoppingmalls und Hochhausgebäude die ganze Stadtteile einnehmen (Belgrade Waterfront), wurden an kapitalstarke Investoren außerhalb der Richtlinien von gültigen städtebaulichen Masterplänen, ohne öffentliche Ausschreibung und an „anonyme“ Architekten vergeben.[310]

Malerei

Verkündung Mariae, Fresko 1. Hälfte 13. Jahrhundert, Meister vonMileševo

Mittelalter

Fresken

Die mittelalterliche serbische Malerei entwickelte sich seit dem 12. Jahrhundert aus dem dominierenden Einfluss der byzantinischen Malerei. Die ersten Maler der monastischen Grablagen der Nemanjiden kamen aus den griechischen Kulturbereich. Die Künstler blieben durch fehlende Signaturen aber gänzlich unbekannt, erst Anfang des 14. Jahrhunderts wurden in der sogenannten Milutinschen Malerschule erstmals einige Fresken-Autoren überliefert. Die Monumentalmalerei erreichte schon Anfang des 13. Jahrhunderts in der Muttergotteskirche von Studenica (1207) einen ersten Höhepunkt. Es dominieren großformatigeFresken auf blauen Grund. Die Entwicklung gipfelte um die Mitte des 13. Jahrhunderts in den antikisierenden Fresken auf Goldgrund der KlösternMileševa (Beli Anđeo, dt. Der Weiße Engel) undSopoćani. Die großfigurigen, freien und plastischen Darstellungen in der Dreifaltigkeitskirche des Klosters Sopoćani (1263–1268) gehören zu den Höhepunkten byzantinischer Kunst und greifen mit ihrer humanistischen Darstellung weit in die Renaissance voraus. Neben den antikisierenden Stil dieser höfischen Fresken wurden mehr erzählende Freskenprogramme von monastischen Künstlern ausgeführt. Sie sind am reinsten in der Apostelkirche desPatriarchats von Peć (um 1250) entwickelt.

Unter dem PatronatKönig Milutins wurde eine dem byzantinischen Einfluss verpflichtete Zelebrierung der Frömmigkeit für die Entwicklung der altserbischen Kunst spürbar, insbesondere da sich König Milutin in der Nemanjidendynastie auch als Fortsetzer der byzantinischen kaiserlichen Tradition verstand. Die Freskenmaler entwickelten daraus einen besonderen Stil und einen bestimmten Inhalt, der sich sowohl von der Thematik in den serbischen Kirchen des 13. Jahrhunderts als auch vom ikonographischen Gehalt jener großen Ensembles unterscheidet, die um die Mitte des 14. Jahrhunderts entstanden, sichtbar abgrenzt.[311] In der zur sogenanntenPalaiologische Renaissance gehörenden Milutinschen Malerschule arbeitete ein ganzes Heer von Malern, von denen sich die Namen der griechischen Hofmaler Michail Astrapas und Eutychios überliefert haben, an der Freskengestaltung der zahlreichen Stiftungen Milutins in Serbien,Thessaloniki,Konstantinopel, demHeiligen Berg Athos undJerusalem.[312] Sie vollendeten u. a. die Fresken derBogorodica Ljeviška (1310–1313), der Königskirche inStudenica (1314), Staro Nagoričano (1317) sowie imKloster Gračanica (1321). Die Freskenmaler sollten darin eine sehr gelehrte Frömmigkeit, die aus Konstantinopel übernommen worden war, in die Bildprogramme der Kirchen überführen. Ein neuer Szenereichtum, farbige Vielfalt und figürliche Lebendigkeit sowie allgemeine Innovationen bei der erzählerischen Darstellung traditioneller Themen wie in den Malprogrammen derMariä Entschlafen, imUrteil des Pilatus[313] aber auch im Aufkommen der genealogischen Darstellung der Namnjiden-Dynastie in derWurzel der Nemanjiden (Loza Nemanjiča) treten hervor.

Mit dem größten erhaltenen mittelalterlichen serbischen Freskenzyklus im KlosterVisoki Dečani (1335–1350) wurden dann überwiegend Künstler der dalmatinischen Küste beauftragt (wahrscheinlich der Malerschule Kotor entstammend). Es handelt sich dabei um das einzige vollständig erhaltene byzantinische Freskendekoration der Balkanhalbinsel im 14. Jahrhundert. Die weithin durch eine zunehmend überladene Szenevielfalt und kräftigen, wie statischen Malstil gekennzeichnete Ausführung der Dečani-Fresken findet sich noch bis etwa 1370. Dem Typus gehören auch noch die Fresken in Lesnovo und dem Markov Manastir (1371) bei Skopje an.

Danach begannen sich allmählichgotische Einflüsse bemerkbar zu machen, die durch langgezogene, feingliedrige Figuren, eine feinere Linienführung und größerer Intimität gekennzeichnet sind. Die Hauptwerke entstanden nun im Morava-Serbien und der Šumadija. Höhepunkt sind die Fresken vonKalenić[314] (1407) undResava (1421), die im Stifter-Porträt von Stefan Lazarević sowie den Darstellungen der Heiligen Krieger und der Hochzeit von Kanaa (Kalenić) durch intime Darstellung in differenzierter Charakterisierung und subtiler Farbgebung Hauptwerke der serbischen Malerei bilden.

Ikonen
Ikonostase und Choros in Visoki Dečani, um 1350
Ikone des Christus Pantokrator, Hilandar um 1260

Ähnlich wie die Freskenmalerei etabliert sich die Tafelmalerei in Form derIkone aus dem prägenden Einfluss Byzanz. Ab dem ersten Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts wurde im Aufbau der neuen, durch den Heiligen Sava initiierten serbischen kirchlichen Organisation auf Grundlagen der Orthodoxie auch der Import byzantinischer Ikonen und Ikonenmaler sowie allgemein derIkonenkult etabliert.[315] Die auf dem Gebiet des mittelalterlichen serbischen Reiches zwischen dem 13. und 17. Jahrhundert angefertigten Ikonen entstammen dabei zweier Provenienzen, den griechisch-byzantinischen als vorbildgebenden und den innerbalkanischen imitierenden und oft eigenen Idiomen folgenden Entwicklungen. Ikonen als bewegliche Kultbilder trugen dabei schon früher als dies Fresken vermochten neue darstellerische Tendenzen und Innovationen der byzantinischen Kunstzentren in die serbische Provinz.

Nach 1262, als das byzantinische Kaiserreich in Konstantinopel wiedererrichtet wurde, blühte der künstlerische Impuls in der Ikonenmalerei nachhaltig auf. Aus dieser Epoche datiert die große Christusikone im Kloster Hilandar, eines der Hauptwerke der byzantinischen Tafelmalerei. Serbien selbst war aber durch seine Lage auch stärker den Strömungen der Adriaküste ausgesetzt und die serbische Peter-und-Paul-Ikone aus dem Besitz der KöniginBeloslava (Gemahlin KönigVladislavs), die sich heute in der Schatzkammer desPetersdoms befindet, zeigt starke westliche Einflüsse und wurde vermutlich in Kotor gemalt. Mit dem Bedeutungszuwachs der Ikone bekam dieIkonostase eine immer größere Rolle für die Ausschmückung serbischer Kirchen. Ikonen entwickelten sich ab dem 14. Jahrhundert so zum wesentlichen Element der Kirchendekoration. Der Typus der „großen Ikonen“, die jetzt links und rechts der Altarschranke angebracht wurden, entstanden nun als Brustbilder, die mit kostbaren Geweben geschmückt wurden. Als Festikonen wurden sie zudem bei den großen Feiertagen aus den Kirchen hinausgetragen. Eine vollständig erhaltene Ikonostase aus der Mitte des 14. Jahrhunderts, die wegen ihrer authentischen Erhaltung aller ihrer stilistisch hervorragenden Ikonen auch das bedeutendste Werk der mittelalterlichen Tafelmalerei in Serbien stellt, findet sich im Kloster Dečani. Die Ikonen gehören hier schon in die Nähe des Typus derManiera graeca, zeigen eigenständige Interpretation Konstantinopoler Vorbilder und werden durch feinste Nuancierungen der Farbgebung begleitet.[316] Die Ikonen Dečanis wurden wohl von griechischstämmigen Künstlern aus Kotor angefertigt. Nach der osmanischen Eroberung kam es mit der Wiedererrichtung des Patriarchats von Peć (1561) zu einer kurzen Blüte der Tafelmalerei. Bedeutendster Ikonen-Maler der Epoche warZograf Longin (u. a. Ikone Stefan Uroš IV. Dečanskis).

Die heute bedeutendste serbischen Ikonensammlung ist im KlosterHilandar auf dem Athos erhalten, wo Ikonen vom 12. bis 19. Jahrhundert aufbewahrt werden.

Moderne

Ursprünglich hatte nur der Norden Serbiens im Gebiete der Vojvodina Anschluss an die künstlerischen Strömungen Europas. Seit dem 18. Jahrhundert setzte sich hier derBarock durch. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts übernahmen Wien und München die akademische Ausbildung von Malern aus der Region der heutigen Vojvodina, in denen insbesondereUroš Predić oderPaja Jovanović den künstlerischen Höhepunkt des Realismus in der Malerei Serbiens bestimmten. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts und nach dem Ersten Weltkrieg wurde daneben die zeitgenössischen Strömungen in Paris fürNadežda Petrović und Peter Lubardasexpressionistische- undAbstrakte Malerei stilbildend. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde derSozialistische Realismus zeitweise zur Leitlinie der Malerei, von dem sich nach dem politischen Bruch Jugoslawiens mit der Sowjetunion die Bildenden Kunst mit der EinzelausstellungPetar Lubardas 1951 in der Galerie Ulus in Belgrad löste. Die moderne jugoslawische Malerei wurde insbesondere nach Lubardas Auszeichnung auf derBiennale von São Paulo 1953 international stärker rezipiert, wie auch später die Gruppe der jugoslawischen Naiven, die auf Basis einer spezifisch regionalen Richtung zu den bekanntesten Interpreten einer erkennbar jugoslawischen Malerei wurden.

Film

Der erste Film wurde in Serbien nur sechs Monate nach der ersten öffentlichen Kinovorführung der Gebrüder Lumière (28. Dezember 1895 in Paris) am 25. Mai (6. Juni) 1896 von einem französischen Filmteam in Belgrad gezeigt.[317] Erster in Serbien aufgenommener Film war die Krönung Peters I. Karađorđević 1904 (Krunisanje kralja Petra I. u Beogradu 1904. godine) durch den EngländerArnold Muir Wilson, der nach den Filmaufnahmen der Krönungszeremonie auch dokumentarisches Material aus der Raška, dem Sanđak und der Adriaküste lieferte.[318] Um 1900 wurden die ersten Kinos in Belgrad eröffnet. Nachdem zuerst dokumentarische Szenen des Alltags das Interesse der Filmemacher geweckt hatten, nahm Svezozar Božović 1911 den ersten serbischen Kunstfilm mit dramaturgischer Handlung auf (Karađorđe, 1911). Noch während des Ersten Weltkriegs wurde der serbischen Armee auf Korfu 1916 eine kinematographische Sektion zur Dokumentation des Kriegsgeschehens zugestellt. Aus dieser Sektion drehte Mihailo Mihailović anlässlich des Durchbruchs der Salonikifront 1918 die FilmeProboj solunskog fronta i napredovanje srpske vojske sowieOslobođenja Beograda.[318] Zwischen den Weltkriegen entstanden in Serbien etwa 10 Filmproduktionen, die Filmindustrie blieb auf bescheidenem Niveau. Zur 550-Jahr-Feier der Schlacht auf dem Amselfeld war ein dreiteiliger FilmKosta NovakovićsProslava 550. godišnjice bitke na Kosovu bestellt worden, der jedoch bis Ausbruch des Weltkrieges nicht mehr beendet und 1994 auf Basis des bestehenden Filmmaterials rekonstruiert wurde.[319]

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich die eigentliche serbische Filmindustrie für die mehrere Ausbildungs- als auch Archivareinrichtungen eingerichtet wurden. U.a.: Fakultet dramskih umetnosti (1948 als Akademija za pozorišnu umjetnost), Jugoslavenska kinoteka (1949) sowie Institut za film (1960).[320]

Der bekannteste serbische Regisseur wurde der aus Bosnien stammendeEmir Kusturica als Meister skurriler Komödien (Dom za vešanje). InUnderground thematisierte er den Zerfall Jugoslawiens in einer fiktiven Erzählung einer von dem Weltgeschehen fern lebenden Untergrund-Gesellschaft, die zwischen dem Zweiten Weltkrieg und denJugoslawienkriegen der 1990er Jahre die gesellschaftliche Veränderung Jugoslawiens reflektierte. Seine Filme gewannen sowohl die Goldene Palme wie den Goldenen Löwen. Weitere wichtige Regisseure, die sich auch mit den zeitgenössischen Ereignissen der Balkankriege beschäftigten, sindGoran Paskaljević (Anđeo čuvar),Ljubiša Samardžić (Jesen stiže, Dunjo moja) undZdravko Šotra (Zona Zamfirova,Pljačka trećeg Rajha…).

UNESCO-Weltkulturerbe

Hauptartikel:Welterbe in Serbien
Das religiöse Familienfest der Slava begleiten besondere Rituale und spirituelle Bräuche

Vier Kultur-Stätten Serbiens sind in der UNESCO Liste des Welterbes gelistet.[321]

Zumimmateriellen Kulturerbe der Menschheit gehören diese Ausdrucksweisen:[323]

Daneben zählen diese drei Einträge zumWeltdokumentenerbe:[325]

  • 2003: Nikola-Tesla-Archiv (Nikola-Tesla-Museum in Belgrad)
  • 2005: Miroslav-Evangelium (Serbisches Nationalmuseum in Belgrad)
  • 2015: Telegramm Österreich-Ungarns mit der Kriegserklärung an Serbien vom 28. Juli 1914 (Serbisches Staatsarchiv in Belgrad)

Küche

Hauptartikel:Serbische Küche

Bräuche

Piroter Kelime als zentraler Bestandteil traditioneller serbischer und balkanischer Wohnkultur (Ethnographisches Museum Belgrad)
Historische Brauttracht aus Prizren, 19. Jahrhundert (Ethnographisches Museum Belgrad)

Brauchtümer sind Teil der kulturellen Vielfalt und des immateriellen Erbes Serbiens. Regionale Bräuche als Teil der Volkskultur werden von Vereinen in ganz Serbien aufrechterhalten. Zu den Bräuchen gehören verschiedene tradierte Ausdrucksformen inMusik,Tanz, Volksdichtung sowie im traditionellen Handwerk. Eine große Anzahl von lokalen Bräuchen und Riten steht in Zusammenhang mit den religiösen Festtagen.

Handwerk

Opanken Werkstatt (Ethnographisches Museum Belgrad)

In Serbien hatte traditionelles Handwerk eine lange Tradition. Dabei gehören einzelne Handwerksformen und -produkte zum serbischen Volksbrauchtum.[326] Zur Zeit des Osmanischen Reiches war das Handwerk in den größeren serbischen Čaršijen und Şehern auch in geschlossenen Zünften, sogenannten Esnafs organisiert. Dabei haben sich durch die weite Verbreitung der ehemaligen Handwerksberufe die türkischen Begriffe bis heute erhalten können.[327]

Noch in den 1960er Jahren existierten in einzelnen Städten Serbiens noch bis über 60 unterschiedliche Handwerksberufe. Der in den Volkstrachten balkanischer-Frauen eingearbeiteten Filigran-Silberschmuck blieb beispielsweise für das HandwerkPrizrens im Kosovo bis heute in einer für das Stadtbild der Altstadt auffälligen Konzentration von sogenannten Filigran-Geschäften erhalten. Auch die traditionelle Teppichweberei inPirot hatte sich nach der Befreiung von der osmanischen Herrschaft weiter entwickeln können.

Einzelne Handwerksprodukte besonderer künstlerischer Qualität erreichten auch im Enterieur der Stadtbevölkerung den Rang von Statussymbolen oder waren traditionelle Brautbeigaben. Im Falle desPiroter Kelims kam diesem auch die repräsentative Funktion als „quasi“ Staatsinsignie vergleichbar französischerTapisserie zu.[328][329]

Die handwerklichen Berufe werden dabei anhand ihrer verarbeitenden Rohstoffe unterteilt: Ton, Stein, Holz, Leder, Metall, Glas oder Textilfasern.Zu den Handwerken – zanat – die eine größere Bedeutung in der serbischen Volkstradition erlangt haben, zählen:

  • Grnčarski zanat (Töpferei, insbesondere Keramikzentren in tonreichen Berggebieten wie im Ponišavlje um Pirot –Pirotska grnčarija)[330][331]
  • Opančarski zanat (Lederhandwerk für die Herstellung des traditionellenOpanken-Schuhwerks)[332]
  • Kazandžijski zanat (Metallhandwerk für Haushaltsgegenstände aus Kupfer, Bronze und Zinn)[333]
  • Ćilimarstvo (Kelim-Weberei aus Schafwolle an Vertikalen Rollenwebstühlen um Pirot)[334]
  • Mutavdžijski zanat (Ziegenwollweberei für den Haushaltsbedarf der Landbevölkerung)[335]

Einzelne typische Gegenstände der traditionellen Volkskultur wie derčutura als Gefäß zur Aufbewahrung der Šljivovica oder dertestija als Gefäß für Wasser oder Wein wurden auch aus unterschiedlichen Materialien oder einer Kombination aus Ton, Porzellan, Kupferblech oder Holz gefertigt.[336][337]

Siehe auch

Portal: Serbien – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Serbien

Literatur

  • Birgitta Gabriela Hannover Moser:TRESCHER Reiseführer Serbien. 5. Auflage. Trescher Verlag, Berlin 2024,ISBN 978-3-89794-471-8. 
  • Marie-Janine Calic:Geschichte des Balkans - Von den Anfängen bis zur Gegenwart. C.H. Beck, München 2023,ISBN 978-3-406-80674-2. 
  • Katrin Boeckh:Serbien und Montenegro. Geschichte und Gegenwart. (= Ost- und Südosteuropa – Geschichte der Länder und Völker). Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2009,ISBN 978-3-7917-2169-9.
  • Holm Sundhaussen:Geschichte Serbiens: 19.–21. Jahrhundert. Böhlau, Wien u. a. 2007,ISBN 978-3-205-77660-4.

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Commons: Serbien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Einzelnachweise

  1. Population, total. In: World Economic Outlook Database. Weltbank, 2022, abgerufen am 30. Mai 2022 (englisch). 
  2. Population growth (annual %). In: World Economic Outlook Database. Weltbank, 2024, abgerufen am 17. November 2025 (englisch). 
  3. abWorld Economic Outlook Database October 2025. In: World Economic Outlook Database. Internationaler Währungsfonds, 2025, abgerufen am 17. November 2025 (englisch). 
  4. Table: Human Development Index and its components. In:Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.):Human Development Report 2025. United Nations Development Programme, New York 2025,ISBN 978-92-1154263-9,S. 279 (englisch,undp.org [PDF]). 
  5. www.rnids.rs – Линкуј као што говориш! deutsch:verlinke so wie du sprichst (serbisch) Website ist nicht erreichbar 2025-08-17
  6. Artikel 10 der Serbischen Verfassung. In: ustavni.sud.rs. Abgerufen am 2. August 2018 (rs). 
  7. EU-Erweiterungsprozess: Länderinformation Serbien (Memento vom 29. Februar 2008 imInternet Archive)
  8. Offizielle Anmerkung auf der Website derUNO (Member States of the United Nations): „In a letter dated 3 June 2006, the President of the Republic of Serbia informed the Secretary-General that the membership of Serbia and Montenegro was being continued by the Republic of Serbia, following Montenegro’s declaration of independence.“ Vgl. Vereinte Nationen:UN Member States – On the Record: Serbia.
  9. Wirtschaftswachstum – Serbien. Arndt Management Consulting, Mai 2010 (PDF; 279 kB)
  10. Tagesschau.de:Visapflicht ist abgeschafft – Die Serben kommen! (Memento vom 22. Dezember 2009 imInternet Archive)
  11. Serbien beantragt EU-Beitritt
  12. sueddeutsche.de 1. März 2012:Serbien erhält EU-Kandidatenstatus
  13. Karst Srbije
  14. Serbia and Montenegro: Country Environmental Analysis. (PDF) Site du ministère de la Protection de l’environnement de la République de Serbie, 7. März 2007, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Juni 2007; abgerufen am 10. Juni 2014. 
  15. Bureau of Ecological Studies (2007): Karte 8 zum Grünen Band Europas (Memento vom 28. Juni 2014 imInternet Archive) [PDF]
  16. U. Schwarz:Balkan Rivers – The Blue Heart of Europe, Hydromorphological Status and Dam Projects. Report. 2012. (PDF; 6,4 MB)
  17. Prime Butterfly Areas: A tool for nature conservation in Serbia – Deliblato Sands (Memento vom 14. September 2011 imInternet Archive)
  18. Dragana Ostojic, Marina Vukin:Protection of Serbian spruce (Picea omorika) habitats in Serbia. In:Abstracts of the 5th Balkan Botanical Congress, Belgrade 7–11th September 2009. Belgrade 2009, S. 133.
  19. Vladimir Stevanovic, Jasmina Sizar-Sekulic:Important plant area country reports – Serbia. In: Radford, Ode (Hrsg.):Consverving important plant areas – Investing in the grean gold of South East Europe. Plantlife international, Salisbury 2009.
  20. Novosti, 5. Januar 2008Božur povezao junake
  21. RTS, 15. Mai 2013Krivi vir raj za kosovske bozure
  22. RTS, 16. Mai 2013Oaza božura na Kučajskim planinama
  23. Republik Serbien, Ministerium für Raumplanung, Spezielles Naturreservat Suva PlaninaProstorni plan područja posebne namene specijalnog rezervata prirode Suva Planina. PDF, S. 28. (Memento vom 13. Dezember 2013 imInternet Archive)
  24. The List of Wetlands of International Importance. (PDF) Ramsar-Konvention, 6. März 2008, abgerufen am 10. Juni 2014. 
  25. abUrban population (% of total population). Weltbank, abgerufen am 1. Dezember 2024 (englisch). 
  26. Jovan Cvijić:The Zones of Civilization of the Balkan Peninsula. In: American Geographical Society:Geographical Review. Vol. 5, No. 6 (Juni 1918), S. 470–482(online)
  27. Ivan Bertic (Hrsg.):Veliki geografski Atlas Jugoslavije. Zagreb 1987, 272 S.
  28. РАДМИЛА МИЛЕТИЋ:ПОЛАРИЗАЦИЈА У ДУНАВСКО-МОРАВСКОМ РАЗВОЈНОМ ПОЈАСУ. In:Bulletin of the Serbian Geographical Society. Vol. LXXXV/1, Belgrad 2005scindeks-clanci.nb.rs (PDF)
  29. Branka Tošić:Dunavsko-moravski koridor – naselja. Geografski Institut Jovan Cvijic. Posebna Izdanja, Vol. 62, Belgrad 2004.
  30. БРАНИСЛАВ СТОЈАНОВИЋ, МАРИНА ТОДОРОВИЋ:ЗНАЧАЈ И ПОТЕНЦИЈАЛИ КОРИДОРА XУ ЕВРОПСКОМ САОБРАЋАЈНОМ СИСТЕМУ. In:Bulletin of the Serbian Geographical Society. Vol. LXXXIV/2, Belgrad 2004scindeks-clanci.nb.rs (PDF; 391 KB)
  31. Ivan Bertic (Hrsg.), ibid.
  32. Politika, 9. Februar 2009Vojna industrija preporodjena
  33. Politika, 24. November 2011Kako je porastao Novi Sad
  34. Politika, 25. November 2011Galija bi potonula u Nisu
  35. Blic, 2. November 2011Novi Sad raste, a odumiru vojvođanska sela
  36. Politika (15. November 2011):Srbija spala na 7.1 milion Stanovnika
  37. Ersten Resultate der Volkszählung 2011 (PDF; 2,3 MB)
  38. Volkszählung 2011
  39. Population, total. In: World Economic Outlook Database. Weltbank, 2023, abgerufen am 1. Dezember 2024 (englisch). 
  40. Birth rate, crude (per 1,000 people). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 1. Dezember 2024 (englisch). 
  41. Death rate, crude (per 1,000 people). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 1. Dezember 2024 (englisch). 
  42. Fertility rate, total (births per woman). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 1. Dezember 2024 (englisch). 
  43. Life expectancy at birth, total (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 1. Dezember 2024 (englisch). 
  44. World Population Prospects 2022 - Population Dynamics -Download Files. Hauptabteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen, 2021, abgerufen am 1. Dezember 2024 (englisch). 
  45. Population ages 0-14 (% of total population). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 1. Dezember 2024 (englisch). 
  46. Population ages 65 and above (% of total population). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 1. Dezember 2024 (englisch). 
  47. Volkszählung 2011: Становништво према националној припадности и полу, по општинама и градовима(„Einwohner nach nationaler Zugehörigkeit und Geschlecht, nach Gemeinden und Städten“), XLS-Datei, 432 kB
  48. Migration Report 2017. (PDF) UN, abgerufen am 30. September 2018 (englisch). 
  49. Origins and Destinations of the World’s Migrants, 1990–2017. In:Pew Research Center's Global Attitudes Project. 28. Februar 2018 (pewglobal.org [abgerufen am 30. September 2018]). 
  50. Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung: Roma in Europa
  51. Die Russen kommen (eine Reportage ausNovi Sad, Januar 2024, faz.net undFAZ)
  52. Volkszählung 2011, Religionszugehörigkeit (PDF; 285 kB)
  53. Time Almanac 2008, S. 477.
  54. New York Times World Almanac. 2009, S. 806.
  55. https://internationalepolitik.de/de/ethnische-minderheiten-serbien-und-montenegro; abgerufen am 4. Januar 2022
  56. Politika, 9. Dez. 2012Stigli smo do slova „o“ Izrada Rečnika srpskohrvatskog književnog i narodnog jezika SANU traje već 50 godina
  57. Novosti, 13. Jan. 2008Trezor našeg pamćenjao
  58. Blic, 30. Nov 2010Predstavljen 18. tom Rečnika SANU
  59. Novi superkompjuter u Srbiji
  60. Current health expenditure (% of GDP). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 1. Dezember 2024 (englisch). 
  61. Global Health Workforce statistics database. In: The Global Health Observatory. Weltgesundheitsorganisation, 2024, abgerufen am 1. Dezember 2024 (englisch). 
  62. Mortality rate, under-5 (per 1,000 live births). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2024, abgerufen am 1. Dezember 2024 (englisch). 
  63. Stanoje Bojanin 2012:Lecenje biljem u srednjovekovnoj Srbiji. Osnovni pregled. Annual for Social History, Band 1, 7-34.
  64. S. Jarić, M. Mitrović, L. Djurdjević, O. Kostić, G. Gajić, D. Pavlović, Pavlović P:Phytotherapy in medieval Serbian medicine according to the pharmacological manuscripts of the Chilandar Medical Codex (15–16th centuries). In:Journal of Ethnopharmacology. 137(1), 1 Sep 2011, S. 601–619.
  65. abStanoje Bojanin:Lecenje biljem u srednjovekovnoj Srbiji. Osnovni pregled. 2012, S. 24.
  66. S. Jarić, M. Mitrović, L. Djurdjević, O. Kostić, G. Gajić, D. Pavlović, P. Pavlović:Phytotherapy in medieval Serbian medicine according to the pharmacological manuscripts of the Chilandar Medical Codex (15–16th centuries). 2011, S. 602.
  67. Epidemije u Srbiji. RTS, 11. Nov. 2009.
  68. abcMomčilo Spremčić:Vuk Branković i Kosovska bitka. In:Glas, Odeljenje istorijskih nauka.Nr. 9. Serbische Akademie der Künste, Belgrad 1996,S. 85–108. 
  69. Jan N. Lorenzen:Die großen Schlachten. Mythen, Menschen, Schicksale. Campus, Frankfurt am Main/New York 2006, S. 22.
  70. The Sleepwalkers. How Europe went to War in 1914. Allen Lane, London u. a. 2012,ISBN 978-0-7139-9942-6 (aus dem Englischen vonNorbert Juraschitz:Die Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2013,ISBN 978-3-421-04359-7; als Hörbuch: Random House Audio, 2013,ISBN 978-3-8371-2329-6).
  71. Slavka Mihaljovic:Tagebuch einer Ärztin – Belgrad. In: Gordana Ilic Markovic (Hrsg.):Veliki Rat. Der Große Krieg. Der Erste Weltkrieg im Spiegel der serbischen Literatur und Presse. Promedia, Wien 2014,ISBN 978-3-85371-368-6, S. 106 ff.
  72. Klaus Schmider:Partisanenkrieg in Jugoslawien 1941–1944. Verlag E. S. Mittler & Sohn GmbH, Hamburg 2002,ISBN 3-8132-0794-3, Kapitel 3.1: „Entwicklung und Verlauf der Aufstandsbewegung im serbisch-montenegrinischen Raum“,S. 54–89. 
  73. Marie-Janine Calic: Geschichte Jugoslawiens im 20. Jahrhundert. C. H. Beck München, 2. Auflage, 2014, S. 167
  74. Marie-Janine Calic: Geschichte Jugoslawiens im 20. Jahrhundert. C. H. Beck München, 2. Auflage, 2014, S. 216
  75. – New Parline: the IPU’s Open Data Platform (beta). In: data.ipu.org. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Januar 2019; abgerufen am 6. Oktober 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/data.ipu.org 
  76. Milorad Ekmečić 2011:Dugo kretanje između klanja i oranja – istorija Srba u novom veku (1492–1992). Evro Giunti, S. 507.
  77. abMilorad Ekmečić 2011, S. 507.
  78. abcMilorad Ekmečić 2011, S. 508.
  79. Milorad Ekmečić 2011, S. 509.
  80. Milorad Vasović 1980: Les grands travaux publics comme facteur de transformation de l'espace géographique en Serbie. Méditerranée, Volume 38, Numéro 38, S. 21–31(Persée: PDF) (Memento vom 8. Februar 2015 imInternet Archive)
  81. Jean Nicod 1982:Les transformations et le rôle structurant du réseau de transport intérieur yougoslave. Méditerranée, n°l, S. 19–27.(Persée:PDF) (Memento vom 24. September 2015 imInternet Archive)
  82. Jean Nicod 2004:Les nouvelles frontières dans l'espace dinarique : résurgences historiques et ethniques, adaptations locales au relief et quelques limites aberrantes. Méditerranée, Tome 103, 3-4-2004. Transitions balkaniques, S. 5–20(Persée: PDF) (Memento vom 24. September 2015 imInternet Archive)
  83. Transitions online, June 11 1996Anniversaries: 20 Years of the Belgrade-Bar Railway: Headaches on Rails (Memento desOriginals vom 24. Oktober 2014 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tol.org
  84. REPORT AND RECOMMENDATION OF THE PRESIDENT TO THE EXECUTIVE DIRECTORS ON A PROPOSED LOAN TO THE YUGOSLAV INVESTMENT BANK FOR THE BELGRADE-BAR RAILWAY PROJECT (Worldbank:PDF)
  85. Yugoslavia – Belgrade-Bar Railway Project : Loan 0531 – Guarantee Agreement – Conformed(Worldbank:PDF)
  86. Josip Broz Tito: Borba, 30. Mai 1976, Nr. 147, S. 6 (*To o čemu se, kao što rekoh, sanjalo više od jednog stoljeća, nije moglo biti ostvareno u buržoaskoj Jugoslaviji. To je bilo mogućno u socijalističkoj jugoslovenskoj zajednici, mnogonacionalnoj, ali jedinstvenoj po svojim težnjama, svome radu i svojoj upornosti da izradi ljepšu budućnost).
  87. abMilorad Ekmečić 2011, S. 541.
  88. Milorad Ekmečić 2011, S. 541–542.
  89. Milorad Ekmečić 2011, S. 542.
  90. Stipe Suvar, ehemaliges Mitglied des Jugoslawischen Politbüros und führendes Mitglied der Kommunisten Kroatiens, Radio Slobodna Evropa, 27. Februar 2008Svjedoci raspada:Stipe Šuvar: Moji obračuni s njima
  91. abcdOmer Karabeg:Svjedoci raspada. Vasil Tupurkovski: Raspad je bio neminovan, ali ne i rat, Radio Slobodna Evropa im Interview mit Vasili Tuporkovsk, ehemaliges Mitglied Mazedoniens imStaatspräsidium Jugoslawiens, 27. Februar 2008.
  92. Stjepan Mesic, ehemaliger Präsident Kroatiens, Radio Slobodna Evropa, 27. Februar 2008Svjedoci raspada. Stjepan Mesić: Ja sam dogovorio sastanak u Karađorđevu
  93. Branka Mihajlović:Borisav Jović: Svako rešenje je bilo bolje od rata, Radio Slobodna Evropa im Interview mit Borisav Jović, einstmals Vorsitzender des jugoslawischen Staatspräsidiums, 27. Februar 2008.
  94. Michael Martens:Randalieren für das Serbentum, in:Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 14. Oktober 2010.
  95. Constitutional Watch – A country-by-country update on constitutional politics in Eastern Europe and the ex-USSR (Memento vom 9. Juni 2008 imInternet Archive), New York University School of Law, Vol. 8, No. 1–2, 1999.
  96. Thomas Breitwieser:Internationales Engagement im Spiegel des Völkerrechts. In: Bernhard Chiari, Agilolf Keßelring (Hrsg. im Auftrag desMGFA):Wegweiser zur Geschichte: Kosovo. Paderborn 2008,ISBN 978-3-506-75665-7, S. 137.
  97. srbija.sr.gov.yu: Proglašeni konačni rezultati referenduma
  98. Keno Verseck: Die Demokratie wird eingesperrt. Abgerufen am 28. April 2020. 
  99. Adelheid Wölfl: "Kosovo identifiziert kriminellen Politiker Radoičić unter serbischen Angreifern" Der Standard vom 26. September 2023.
  100. Zehntausende demonstrieren gegen Lithium-Bergwerk in Serbien. In: tagesschau.de. 11. August 2024, abgerufen am 11. August 2024. 
  101. Nemanja Rujevic: Serbien: Der Premier geht, die Proteste halten an. In: dw.com. 28. Januar 2025, abgerufen am 28. Januar 2025. 
  102. Mehrere Tote nach Einsturz eines Bahnhofsvordachs. In: Tagesschau. 1. November 2024, abgerufen am 1. November 2024. 
  103. Die Zahl der Toten nach dem Einsturz des Vordachs am Bahnhof von Novi Sad steigt auf 14. Neue Zürcher Zeitung, 1. November 2024, abgerufen am 1. November 2024. 
  104. Andrej Ivanji: Serbien: Geheime Bauverträge mit China – Gefahr für serbische Bevölkerung? In: mdr.de. 27. November 2024, abgerufen am 28. Januar 2025. 
  105. Proteste in Serbien : Büros von Vucic-Partei in Flammen. In: orf.at. 17. August 2025, abgerufen am 17. August 2025. 
  106. Zakon o državnoj upravi („Gesetz über die Staatsverwaltung“), Artikel 39–42.
  107. Serbien: Absolute Mehrheit für Vučić-Partei, abgerufen am 25. April 2016.
  108. Vucic-Partei vorn - Opposition spricht von Betrug, abgerufen am 18. Dezember 2023.
  109. Konrad-Adenauer-Stiftung:Vorbericht zu den Wahlen in Serbien. 11. Dezember 2023
  110. Proteste gegen Wahlergebnis in Serbien: "Vucic, du Dieb" - ZDFheute. In: zdf.de. 18. Dezember 2023, abgerufen am 13. Februar 2024.  18. Dezember 2023
  111. Fragile States Index: Global Data. Fund for Peace, 2024, abgerufen am 18. Mai 2025 (englisch). 
  112. The Economist Intelligence Unit’s Democracy Index. The Economist Intelligence Unit, 2024, abgerufen am 18. Mai 2025 (englisch). 
  113. Countries and Territories. Freedom House, 2024, abgerufen am 1. Dezember 2024 (englisch). 
  114. Rangliste der Pressefreiheit. Reporter ohne Grenzen, 2025, abgerufen am 18. Mai 2025 (englisch). 
  115. CPI 2024: Tabellarische Rangliste. Transparency International Deutschland e. V., 2025, abgerufen am 18. Mai 2025 (englisch). 
  116. Wahlkommission der Autonomen Provinz Vojvodina (serbisch) (Memento vom 25. März 2008 imInternet Archive)
  117. Jan Emendörfer: Einfluss von Russland: Warum in Südosteuropa Desinformation häufig auf fruchtbaren Boden fällt. In: rnd.de. 13. Mai 2023, abgerufen am 14. Mai 2023. 
  118. Blic, 4. Februar 2010Šutanovac: Građani će odlučiti o saradnji Srbije s NATO (Memento vom 8. Februar 2010 imInternet Archive)
  119. Patriarch Irinej, Blic, 29. Januar 2010Nema potrebe da zaziremo od Evropske unije
  120. World Politics review, 19. November 2009Serbia moves back to center stage (Memento desOriginals vom 3. Januar 2010 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.worldpoliticsreview.com
  121. Aleksandar Kozunin, Botschafter Russlands in Belgrad, Vecernje Novosti, 4. Februar 2010NATO nije jedini put Srbije (Memento desOriginals vom 7. Februar 2010 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.novosti.rs
  122. Wien International (4. November 2009):Serbia “Russia’s best friend” (Memento vom 7. Dezember 2009 imInternet Archive)
  123. Der Spiegel, 47/2014 (Printausgabe), Spiegel online (beschränkte Vorschau), 16. Nov. 2014Printausgabe:Zurück im Kalten KriegRussland: Putins Machtpolitik erfüllt Bundesregierung mit Sorge. In: Spiegel Online. 16. November 2014, abgerufen am 3. Mai 2020. 
  124. The Economic Times, 15. Nov. 2014Russian troops hold drills in Serbia
  125. Sputnik News, 15. Nov. 2014Russian paratroopers and Serbian special forces are conducting joint tactical counter-terrorism exercises from November 8 to November 16 in SerbiaRussia, Serbia to Hold Next Counter-Terrorism Exercises in 2015
  126. Sputnik News, 16. Nov. 2014Russian Patriarch Kirill completes a three day visit to Serbia with the blessing of a monument to Russia’s last Tsar. Monument to Tsar Nicholas II Unveiled in Belgrade
  127. New York Times, 16. Oct. 2014Serbia Honors Putin While Keeping Its Eyes on Ties to the West
  128. The Economist, 4. Februar 2010, ibid.
  129. Stratfor intelligence report, 23. Oktober 2009, Online-Abschrift, Real Clear PoliticsSerbia: Russia’s Eyes on the Balkans (Memento vom 11. April 2014 imInternet Archive)
  130. Erweiterung: Serbien und Montenegro rücken näher. Europäische Kommission, abgerufen am 12. Oktober 2011. 
  131. https://web.archive.org/web/20110301102026/http://www.icj-cij.org/docket/files/141/15987.pdf (PDF; 3,6 MB)
  132. Declaration on Establishing the Assembly of the Community of Municipalities of the Autonomous Province of Kosovo and Metohija (Memento vom 6. Oktober 2008 imInternet Archive)
  133. Pressemitteilung der UNMIK vom Juli 2002 (Memento vom 16. April 2008 imInternet Archive)
  134. Christoph Schult, Ralf Neukirch, Markus Becker: Wie China und Russland die EU spalten. Abgerufen am 3. Mai 2021. 
  135. [1] Chinesische Investitionen
  136. Die serbisch-russische Freundschaft, eine erfundene Tradition. Abgerufen am 17. Juni 2023 (österreichisches Deutsch). 
  137. phoenix. Abgerufen am 17. Juni 2023. 
  138. Minister of Defense holds a press conference (Memento vom 5. Mai 2012 imInternet Archive), Verteidigungsministerium der Republik Serbien, 18. Mai 2011.
  139. Die Euro-Atlantischen Integrationen Serbiens (Memento vom 26. Juli 2011 imInternet Archive) 12. Februar 2009.
  140. srbija.gov.rs
  141. Delegacija oružanih snaga SAD u poseti bazi „Jug“
  142. У Нишу отворен Центар за управљање у кризним ситуациjама (Memento vom 19. Oktober 2014 imInternet Archive)
  143. Politika, 17. Oktober 2014Gašić: Potpisan krovni sporazum o vojnoj saradnji
  144. RTS, 15. Oktober 2014Putin u Beogradu
  145. abcAMNESTY REPORT 2011 Serbien. Abgerufen am 22. Mai 2011. 
  146. diestandard.at
  147. Politika.rs – Systematische Korruption in Serbien (serbisch)
  148. Vgl.„Neuer Job für Strauss-Kahn – 'Ich habe keinen Zauberstab'“, SZ, 18. Sept. 2013.
  149. Keno Verseck: Flüchtlinge in Südosteuropa: Schleuser nutzen neue Schmuggelrouten. In: Spiegel Online. 21. August 2017, abgerufen am 9. Juni 2018. 
  150. Ernst Lohoff:Der Dritte Weg in den Bürgerkrieg. Jugoslawien und das Ende der nachholenden Modernisierung. Horlemann Verlag, Unkel/Rhein, Bad Honnef 1996,ISBN 3-89502-055-9, S. 154–156.
  151. KfW-Landesinformation: Serbien. Abgerufen am 2. April 2011. 
  152. IMF. Abgerufen am 2. April 2011. 
  153. N-TV: Ein Land im Aufbruch – Serbiens Wirtschaft ist auf dem richtigen Weg. Abgerufen am 2. April 2011. 
  154. IHK: Geschäftschancen in Serbien. Abgerufen am 2. April 2011. 
  155. abIHK Ulm: Serbien: Jetzt die Chancen nutzen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Juli 2011; abgerufen am 2. April 2011. 
  156. Statistisches Amt Serbien (.pps)
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  158. Index of Economic Freedom: All Country Scores. The Heritage Foundation, abgerufen am 18. Mai 2025 (englisch). 
  159. abIHK München, Serie:Neue Märkte: Serbien – Auf dem Weg in die EU. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. März 2011; abgerufen am 2. April 2011. 
  160. abB92 Online:Dosije Srbija, 1. Oktober 2008.
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Politische GliederungEuropas
Mitgliedstaaten der
Vereinten Nationen
und Vatikanstadt:

Albanien |Andorra |Belarus |Belgien |Bosnien und Herzegowina |Bulgarien |Dänemark 2 |Deutschland |Estland |Finnland |Frankreich 2 |Griechenland |Irland |Island |Italien 2 |Kasachstan 1 |Kroatien |Lettland |Liechtenstein |Litauen |Luxemburg |Malta |Moldau |Monaco |Montenegro |Niederlande 2 |Nordmazedonien |Norwegen 2 |Österreich |Polen |Portugal 2 |Rumänien |Russland 1 |San Marino |Schweden |Schweiz |Serbien |Slowakei |Slowenien |Spanien 2 |Tschechien |Türkei 1 |Ukraine |Ungarn |Vatikanstadt |Vereinigtes Königreich 2

Abhängige Gebiete:

Färöer |Gibraltar |Guernsey |Isle of Man |Jersey

Umstrittene Gebiete:

Kosovo |Transnistrien

1 
Liegt größtenteils inAsien.
2 
Hat zusätzliche Gebiete außerhalb Europas.
Mitgliedstaaten derSchwarzmeer-Wirtschaftskooperation (BSEC)
Teilnehmerstaaten:

Albanien |Andorra |Armenien |Aserbaidschan |Belarus |Belgien |Bosnien und Herzegowina |Bulgarien |Dänemark |Deutschland |Estland |Finnland |Frankreich |Georgien |Griechenland |Heiliger Stuhl |Irland |Island |Italien |Kanada |Kasachstan |Kirgisistan |Kroatien |Lettland |Liechtenstein |Litauen |Luxemburg |Malta |Moldau |Monaco |Mongolei |Montenegro |Niederlande |Nordmazedonien |Norwegen |Österreich |Polen |Portugal |Rumänien |Russland |San Marino |Schweden |Schweiz |Serbien |Slowakei |Slowenien |Spanien |Tadschikistan |Tschechien |Türkei |Turkmenistan |Ukraine |Ungarn |Usbekistan |Vereinigtes Königreich |Vereinigte Staaten |Zypern

Partnerstaaten:

Afghanistan |Australien |Ägypten |Algerien |Israel |Japan |Jordanien |Marokko |Tunesien |Südkorea |Thailand

43.9520.933333333333Koordinaten:43° 57′ N,20° 56′ O

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