Senking
- Senkingwerk in Hildesheim 1911
- Senkingwerk Rundlogo
- Senkingwerk Dreiecklogo
DieSenkingwerk AG war ein deutschesUnternehmen zur Herstellung von Haushalts- und Großküchenherden inHildesheim, das außerdem Maschinen für Wäscherei-Betriebe produzierte.
Geschichte
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Anton Senking gründete nach seiner Tätigkeit in einer Hildesheimer Metallgießerei im Jahr 1863 dieA. Senking Sparherdfabrik Hildesheim. Das Unternehmen stellte Haushaltsherde (Senking-Sparherd) sowie diverse Koch-, Brat-, Knet- und Backapparate für Gaststätten und Bäckereien her. Ein anderer Zweig des Unternehmens fertigte Wäschereigeräte wieSchleudern (Zentrifugen) undBügel- undPlättmaschinen. Das Unternehmen erhielt später die Auszeichnung alsKaiserlich-Königlicher Hoflieferant und baute unter anderem die Großküche für das 1894 fertiggestellteReichstagsgebäude in Berlin.[1]
Wegen der hohen Nachfrage entstand 1901 ein neues Werk neben demGüter- undRangierbahnhof in derHildesheimer Nordstadt am Römerring und an der Schlachthofstraße (heute Senkingstraße). Das Unternehmen wurde 1914 in eineAktiengesellschaft und 1936 in eineGmbH umgewandelt.[2] In der Inflationszeit wurden von SenkingNotmünzen alsKleingeldersatzmarke ausgegeben. Sie wurden ausZink gefertigt und bei Ludwig C. Lauer in Nürnberg geprägt. Die Münzen mit Werten von 2, 5 und 10 Pfennige waren von 1914 bis etwa 1924 im Umlauf. Kleine Menge der achteckigen Münzen blieben erhalten und werden von und für Münzsammlern im 21. Jahrhundert gelegentlich angeboten.[3]
Während desZweiten Weltkriegs wurden nebenFeldküchen und derFeldbäckerei aufSonderanhänger 105 und später aufSonderanhänger 106 auchZünder, Teile für Panzerwagen und Leichtmetallteile für den Flugzeugbau gefertigt.[1] Bei demLuftangriff auf Hildesheim am 14. März 1945 bombardierte die britischeRoyal Air Force mehrere Ziele in der Stadt, darunter dieVDM-Halbzeugwerke am Römer-/Cheruskerring (umgangssprachlich „Metallwerk“ genannt, heuteKSM Castings GmbH, davorKloth-Senking Metallgießerei) und den Güter- und Rangierbahnhof. Das dazwischen liegende Senkingwerk wurde dabei ebenfalls getroffen und zu großen Teilen zerstört. Über 150 Menschen starben, darunter der Werksleiter Rudolf Hage, sowie mindestens 27Kriegsgefangene undZwangsarbeiter.[1][4] Auf dem Höhepunkt der Auslastung des Werkes arbeiteten dort etwa 1.600 Personen, darunter 150 Zwangsarbeiter.[5]
- Haushaltsgeräte der Senkingwerke
- Haushaltsherd von 1920 in Kolmanskuppe (Namibia)
- Senking-Herd von 1929 inDobbrikow (Brandenburg)
- Gewerblicher Senking-Herd inKolmanskuppe, (Namibia)
- Bäckereiofen in Münster
- Militärgeräte der Senkingwerke
- BackanhängerSonderanhänger 105
- BackanhängerSonderanhänger 106

Nach dem Zweiten Weltkrieg stellte Senking unter anderem Ölöfen für Wohnungen her und spezialisierte sich auf Komplettanlagen für gewerbliche Wäschereien.
Das zuletzt alsSenkingwerk GmbH KGfirmierende Unternehmen wurde nach 1990 aufgespalten. Einen Teil übernahm dieBuderus Küchentechnik; die Wäschereitechnik kaufte 1998 die dänischeJensen-Group. Heute befinden sich auf dem ehemaligen Werksgelände an der Senkingstraße ein SB-Lebensmittelhandel und ein Baumarkt. Der Firmenname von Senking blieb als Abkürzung bei derKSM Castings Group in Hildesheim erhalten.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Konrad Meyer:Senkingwerk Hildesheim : sein Werden, Wachsen und Wirken. Schröder, Berlin-Halensee 1925,OCLC174529522.
- Feldküchen-Kochbuch. Senkingwerk, Hildesheim 1916,OCLC314085537.
- 75 Jahre Senkingwerk. 1. Auflage. Senkingwerk, Hildesheim 1937,OCLC1246209518.
- Hans Berger:100 Jahre Senkingwerk. 1. Auflage. Verl. für Wirtschaftspublizistik, Wiesbaden 1963,OCLC258760097.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Senkingwerk, bei Hamburgisches Welt-Wirtschafts-Archiv (HWWA)
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑abcDie Senkingwerke (Memento vom 3. Dezember 2023 imInternet Archive)bei hildesheimer-geschichte.de
- ↑Historisches Wertpapierhaus
- ↑5 Pfennig - Hildesheim, Senkingwerk A.G. (Memento vom 16. Juni 2024 imInternet Archive)bei de.numista.com
- ↑Die bei der Jensen GmbH in Harsum vorhandene Gedenktafel listet die Namen von 70 deutschen und 27 ausländischen Opfern auf
- ↑Zwangsarbeit bei Senking inHans Teich: Hildesheim und seine Antifaschisten, Selbstverlag, Hildesheim 1979, S. 56
52.1586111111119.9411111111111Koordinaten:52° 9′ 31″ N,9° 56′ 28″ O