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Semjon Michailowitsch Budjonny

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Budjonny ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Weitere Bedeutungen sind unterBudjonny (Begriffsklärung) aufgeführt.
Semjon Michailowitsch Budjonny (1943)

Semjon Michailowitsch Budjonny (russischСемён Михайлович Будённый, wiss.TransliterationSemën Michajlovič Budënnyj,Aussprache/?; * 13. Apriljul. /25. April 1883greg. in Kosjurin in der Oblast Woiska Donskowo (Oblast des Don-Heeres); †26. Oktober1973 inMoskau) war einMarschall der Sowjetunion, Hauptinspekteur derRoten Armee und dreifacherHeld der Sowjetunion (1958, 1963, 1968).

Leben

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Jugend

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Semjon Budjonny wurde 1883 als Sohn armerBauern im Gebiet derDonkosaken geboren und trat 1903 derkaiserlich russischen Armee bei. Von 1904 bis 1905 nahm er amKrieg gegen Japan teil. ImErsten Weltkrieg war erWachtmeister in einemRegiment der kaiserlichenDragoner, dekoriert mit dem höchstenRussischen Orden des Heiligen Georg.

Bürgerkrieg, Kavallerieinspekteur

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Imrussischen Bürgerkrieg von 1918 bis 1921 führte Budjonny größereKavallerieverbände. So kämpfte er an der Spitze der1. Roten Reiterarmee bei der 10. Armee gegenAnton Denikin,General derweißgardistischen Truppen, und vertrieb 1920 die Kosaken ausJekaterinodar. Budjonnys Kavalleriebrigade war in dieser Zeit anJudenpogromen in der polnisch-ukrainischen Grenzregion beteiligt.[1]

Während desPolnisch-Sowjetischen Krieg von 1920 war er Befehlshaber der 1. Reiterarmee und scheiterte im August 1920 in derLemberger Operation. In dieser Zeit begründete sich seine alle Krisen überdauernde Freundschaft zum aufsteigendenGeneralsekretär derKPdSUJosef Stalin. Obwohl er in der Partei niemals eine höhere Funktion ausübte, war er stets ein Vertrauter Stalins. Dieser mochte Budjonnys einfache Lebensweise, sein virtuoses Spiel auf der Harmonika und seine Rolle als „Stimmungskanone“ bei Zusammenkünften im engsten Kreis. Budjonny bildete zusammen mitKliment Woroschilow eine „militärische Opposition“ zu dem damals unbestrittenen Militärführer und Gründer der Roten ArmeeLeo Trotzki in dem beginnenden Machtkampf zwischen Stalin und Trotzki.

Von 1924 bis 1937 war Budjonny Inspekteur der Kavallerietruppen. Seinen dort erprobten Grundsätzen zur operativ-taktischen Verwendung der Kavallerie in Verbindung mit leichtgepanzerten Einheiten war die Existenz der Roten Kavallerie bis zum Anfang der 1950er-Jahre zu verdanken. Am 20. November 1935 wurde er zum Marschall ernannt. Im Jahr 1938 wurde er Mitglied des Zentralkomitees der KPdSU. Er war einer derMilitärrichter im viertenMoskauer Prozess von 1937 gegen MarschallMichail Tuchatschewski, der im Rahmen derstalinschen Säuberungenzum Tode verurteilt wurde.

Zweiter Weltkrieg

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ImZweiten Weltkrieg übte Budjonny anfänglich hohe Funktionen in der Roten Armee aus. Er war 1941Oberbefehlshaber der „Strategischen Südwestrichtung“, welcher dieSüdwestfront und dieSüdfront in der Ukraine unterstanden. Während derSchlacht um Kiew im August/September 1941 forderte er von Stalin und dessen Oberkommando wiederholt die Erlaubnis zur Räumung des weit nach Westen vorspringenden Frontbogens amDnepr, da er sonst eine Katastrophe in Form einer Einkesselung seiner Truppen für unvermeidlich hielt. Bereits in den Tagen zuvor hatte er die Führung des Oberkommandos kritisiert. Am 12. September 1941 wurde er daher von seinem Kommando entbunden und durch MarschallSemjon Timoschenko ersetzt.[2] Tatsächlich wurde die Südwestfront nur drei Tage später eingekesselt und zum größten Teil aufgerieben. Stalin ließ Budjonny aus dem Kessel ausfliegen. Er erhielt jedoch umgehend den vakanten Posten des Oberbefehlshabers derReservefront vor Moskau. Während der ebenfalls verlustreichen Kämpfe während derDoppelschlacht bei Wjasma und Brjansk wurde diese Front am 10. Oktober 1941 wieder aufgelöst. In derSchlacht um Moskau befehligte er Ende 1941 eine Armee südlich von Moskau umMalojaroslawez.

Bis Mitte 1942 war er Oberbefehlshaber derNordkaukasusfront, seinPolitoffizier warLasar Kaganowitsch. DiedeutscheWehrmacht konnte seine Armeeverbände erfolgreich zurückdrängen. Erneut wurde Budjonny von seinem letzten, erfolglosen Frontkommando abgelöst.

Trotz seiner Niederlagen blieb ihm Stalin gewogen. Seit Januar 1943 war er Inspekteur der Kavallerie der Roten Armee und wurde als deren Begründer vielfältig geehrt.

1946 wählte man ihn in denObersten Sowjet.

Budjonny wurde in einem Einzelgrab an derKremlmauer beerdigt. Außer ihm wurden im Laufe des Bestehens der Sowjetunion lediglich elf weitere Personen auf diese Weise geehrt, wobei Budjonny zusammen mitSuslow,Schdanow,Frunse undDzierżyński zur kleinen Gruppe jener in Einzelgräbern bestatteten Personen gehört, die weder Staatsoberhäupter der Sowjetunion, noch Generalsekretäre der KPdSU waren.

Sonstiges

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Pferdezucht

Budjonny erwarb sich große Verdienste um die russischePferdezucht, als er 1921 entgegen einem Erlass vonLenin, der jeden privaten Besitz anPferden verboten und alleStaatsgestüte aufgelöst hatte, den Befehl zur Neugründung von Staatsgestüten gab. Einige Rassen, wie derOrlow-Rostopchiner und derStrelezker waren zu diesem Zeitpunkt bereits ausgestorben, bei allen war viel Qualität verloren gegangen. Als Anführer derDon-Kosaken geht insbesondere der Erhalt desDon-Pferdes, aber auch derKabardiner,Ukrainer undTersker auf seinen energischen Einsatz im Sinne einer qualitativ hochwertigen Pferdezucht zurück. Als „Pferdeversteher“ galt Budjonny als Autorität. Darüber hinaus veranlasste er den Aufbau der Zucht einer neuen Rasse nach seinen Vorstellungen, die seinen Namen –Budjonny – erhielt.

Familie

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Budjonny war dreimal verheiratet: Seine erste Frau Nadeschda soll Anfang der 1930er Jahre Selbstmord begangen haben. Seine zweite Frau Olga war Sopranistin. Gegen sie ermittelte um 1937 die GeheimpolizeiGPU wegen des Sprechens derfranzösischen Sprache. Sie wurde während eines Konzertes von der Bühne weg verhaftet und erst 1955 rehabilitiert.[3] Seine dritte Frau hieß Maria. Seine Tochter Nina verwaltete seine Memoiren und viele unveröffentlichte Notizen, die interessante Einsichten in die Stalinzeit gewährten.

Rezeption und Namensgebungen

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Briefmarke der Sowjetunion von 1974

Werke

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  • Über die militärische TätigkeitLenins im Interventions- und Bürgerkrieg 1918–1920 (zusammen mit Semjon Aralow). Verlag des Ministeriums für nationale Verteidigung, Berlin 1957.
  • Rote Reiter voran. Deutscher Militärverlag, Berlin 1961.

Filme

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Weblinks

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Commons: Semjon Michailowitsch Budjonny – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Christoph Dieckmann:Jüdischer Bolschewismus 1917 bis 1921. In:Sybille Steinbacher (Hrsg.):Holocaust und Völkermorde. Frankfurt / New York 2012, S. 55–83, S. 61.
  2. John Erickson:The Road to Stalingrad, London 2003, S. 207 f.
  3. Fotos der Anklage
  4. Schulen. In:Fernsprechbuch für die Hauptstadt der DDR, 1989, S. 506.
Marschälle der Sowjetunion undAdmirale der Flotte der Sowjetunion
Personendaten
NAMEBudjonny, Semjon Michailowitsch
ALTERNATIVNAMENБудённый, Семён Михайлович (russisch)
KURZBESCHREIBUNGMarschall der Sowjetunion, dreifacher Held der Sowjetunion
GEBURTSDATUM25. April 1883
GEBURTSORTbeiWoronesch
STERBEDATUM26. Oktober 1973
STERBEORTMoskau
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