Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Zum Inhalt springen
WikipediaDie freie Enzyklopädie
Suche

Seilstab

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Kapitell mit Seilstabprofil als Halsring,Kreuzgang der ehemaligenAbtei Saint-Génis-des-Fontaines (13. Jahrhundert)
Hanfseil als gestalterisches Vorbild
Schnurkeramische Gefäße

EinSeilstab (Taustab[1],Tauband) ist eine seilartig gewundene Sonderform des vertikalenRundstabes. Auch horizontaleWulstringe anSäulen,Kapitellen oderTaufsteinen können seilartig verdreht sein; letztere scheinen sich jedoch von der Grundidee her eher von der Handwerkskunst desKorbflechtens ableiten zu lassen.[2][3]

Ursprung

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Schnüre,Kordeln und späterSeile waren schon in den Kulturen desAlten Orients, Ägyptens und in der Antike bekannt und in vielfältiger Weise in Gebrauch; dieSchnurkeramiker verwendeten sie im 3. Jahrtausend v. Chr. zur Herstellung der charakteristischen Muster in ihren Töpferwaren. Im Mittelalter waren sie als vielfältig einsetzbare Hilfsmittel im Transportwesen, der Seefahrt, im Kriegs- und im Bauwesen (Lastenaufzug mit Tretrad,Rechenseil) weit verbreitet. Zu einem unbestimmten Zeitpunkt wurde die charakteristische Seil- oder Tauform auch als Schmuck- und Architekturornament nachgeahmt.

Verbreitung

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Abgesehen von wenigen frühen Beispielen findet man Seilstäbe hauptsächlich als rahmendes oder begleitendes Element von hoch- und spätmittelalterlichen Bauteilen (Portale, Fenster, Bögen) aber auch als Gliederungselemente auf Wandflächen etc., vorzugsweise im von der Seefahrt geprägtenManuelinischen StilPortugals. Auch in der persischen und der späterenMogul-ArchitekturNordindiens treten sie in Erscheinung.

Formen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Während die europäischen Beispiele nur selten Anfangs- und Endstücke zeigen, entwickeln sich die vorderasiatischen und indischen Beispiele regelmäßig aus herabhängenden Seilenden.

Beispiele

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Sonstiges

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Seilstäbe entsprechen in ihrem Aussehen in etwa der in sich gedrehten Form desNarwal-Stoßzahns (Ainkhürn). Darüber hinaus bestehen entfernte Ähnlichkeiten zu gedrehten Säulenschäften derRomanik und Arbeiten derGoldschmiedekunst. Die unteren und oberen Ränder vonKörben oder Korbsesseln können ebenfalls seilartig verdreht sein.

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. Hans Koepf,Günther Binding:Bildwörterbuch der Architektur. Mit englischem, französischem, italienischem und spanischem Fachglossar (=Kröners Taschenausgabe. Bd. 194). 4., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2005,ISBN 3-520-19404-X (Digitalisat auf moodle.unifr.ch, abgerufen am 25. Februar 2024), S. 460:Taustab.
  2. Seilstäbe an Säulen und Kapitellen des Kaiserdoms zu Königslutter – Fotos
  3. Seilstäbe an Portalen und Taufbecken in Dänemark und Norddeutschland – Fotos
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Seilstab&oldid=249430840
Kategorien:

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp