Friedrichshafen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 39′ N,9° 29′ O47.6541666666679.4791666666667400Koordinaten:47° 39′ N,9° 29′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Bodenseekreis | |
Höhe: | 400 m ü. NHN | |
Fläche: | 69,93 km2 | |
Einwohner: | 62.929 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 900 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 88045, 88046, 88048 | |
Vorwahlen: | 07541, 07544,07546Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text | |
Kfz-Kennzeichen: | FN, TT,ÜB | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 35 016 | |
Stadtgliederung: | Kernstadt und 4Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: | Adenauerplatz 1 88045 Friedrichshafen | |
Website: | www.friedrichshafen.de | |
Oberbürgermeister: | Simon Blümcke (parteilos) | |
Lage der Stadt Friedrichshafen im Bodenseekreis | ||
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Friedrichshafen [ˈfriːdrɪçshaːfən (lokale und regionale Aussprache) oderfrɪdrɪçsˈhaːfən] ist einegroße Mittelstadt am nördlichen Ufer desBodensees und dieKreisstadt desBodenseekreises, zugleich dessen größte Stadt und nachKonstanz die zweitgrößte Stadt am Bodensee. Gemeinsam mitRavensburg undWeingarten bildet Friedrichshafen eines von 14Oberzentren (in Funktionsergänzung) inBaden-Württemberg. Seit April 1956 ist FriedrichshafenGroße Kreisstadt, seit September 2011 kann es sich durch dieZeppelin Universität außerdemUniversitätsstadt nennen.


Geographie
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Geographische Lage
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Friedrichshafen liegt an einer sanft geschwungenen Bucht am Nordufer desBodensees und am Südwestrand desSchussenbeckens. Die Stadt erstreckt sich über eine Höhenlage von395,2 m ü. NHN am Bodenseeufer bis501,6 m in Ailingen (Horach). Die Kernstadt befindet sich unweit westlich der Mündung derRotach in den Bodensee. Von Oberteuringen kommend erreicht dieser Fluss westlich der Ortschaft Ailingen das Stadtgebiet und durchfließt einige kleinere Ortsteile, bevor er am Ostrand der Kernstadt in den See mündet. Die etwas größereSchussen streift die nordöstliche Ecke des Stadtgebietes, bevor auch sie – wenige Kilometer östlich von Friedrichshafen – im Bodensee endet.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Friedrichshafen. Sie werden imUhrzeigersinn beginnend im Westen genannt und gehören mit Ausnahme von Ravensburg alle zum Bodenseekreis:
Immenstaad (vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft),Markdorf,Oberteuringen,Ravensburg,Meckenbeuren,Tettnang undEriskirch.
Stadtgliederung
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Die Stadt besteht aus derKernstadt und den im Rahmen derGebietsreform der1970er-Jahre eingegliederten GemeindenAilingen,Ettenkirch,Kluftern undRaderach. Diese eingegliederten Gemeinden sindOrtschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung; das heißt, sie haben jeweils einen von den Wahlberechtigten in einerKommunalwahl neu zu wählendenOrtschaftsrat mit einemOrtsvorsteher als dessen Vorsitzenden. In jeder Ortschaft gibt es eine Ortsverwaltung, deren Leiter der Ortsvorsteher ist.
Zu fast allen Stadtteilen und zur Kernstadt gehören noch viele räumlich getrennteWohnplätze mit eigenen Namen, die oft nur wenige Einwohner haben oder Wohngebiete, deren Bezeichnungen sich im Laufe der Bebauung ergeben und dann erhalten haben – und deren Grenzen oft nicht genau festgelegt sind. Teilweise handelt es sich auch um ehemals selbstständige Gemeinden oder Gemeindeteile, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eingemeindet wurden oder sich mit anderen Gemeinden zusammengeschlossen haben. Im Einzelnen sind dies:
Teilort | Dörfer, Weiler und Wohnplätze |
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Kernstadt | Allmannsweiler, Eichenmühle,Fischbach, Grenzhof, Heiseloch,Hofen,Jettenhausen,Löwental,Manzell,Meistershofen, Neuhäuser, Riedern, Rupberg, St. Georgen,Schnetzenhausen, Seemoos, Seewiesenesch, Spaltenstein, Sparbruck, Waggershausen, Windhag |
Ailingen | Berg (war von 1825 bis 1937 eine selbstständige Gemeinde, zu der auch die Siedlungen Holzhof, Ittenhausen, Jägerhaus, Kappelhof, Köstenbach, Langenloch, Unterraderach und Weiler an der Ach gehörten), Buchholz, Bunkhofen, Hagendorn (1812–1825 Name der damaligen Gemeinde Ailingen/Berg), Höhler, Holzhof, Ittenhausen, Lochenried, Martinshof, Oberailingen, Oberlottenweiler, Reinach, Unterailingen, Unterlottenweiler, Waldacker, Weilermühle, Wiggenhausen, Wolfenhof |
Ettenkirch | Appenweiler, Batzenweiler, Bettenweiler, Eggenweiler,Ellenweiler, Furatweiler, Habratsweiler, Hinterhof,Hirschlatt (bis 1937 selbstständige Gemeinde), Huiweiler, Krehenberg, Lehhorn, Lempfriedsweiler, Lindenholz, Rosengarten, Waltenweiler, Wannenhäusern, Wirgetswiesen, Zillisbach |
Kluftern | Efrizweiler, Höge, Kreuzäcker,Lipbach, Mühlöschle, Ziegelacker |
Grenze zu Baden
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Grenzlinie zwischen den ehemaligen LändernBaden undWürttemberg verlief am Grenzbach zwischen Friedrichshafen-Fischbach undImmenstaad. Zwischen der Bundesstraße 31 und der naturgeschützten Uferzone finden sich noch Reste des„Grenzhofs“.
Raumplanung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Friedrichshafen bildet zusammen mitRavensburg undWeingarten dasOberzentrum (in Funktionsergänzung) derRegion Bodensee-Oberschwaben und ist zugleich im östlichen Teil des Bodenseekreises der zentrale Ort einesMittelbereichs, der neben Friedrichshafen die GemeindenBermatingen,Deggenhausertal,Eriskirch,Immenstaad,Kressbronn,Langenargen,Markdorf,Meckenbeuren,Neukirch,Oberteuringen undTettnang umfasst.[2]
Schutzgebiete
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Gebiet der Stadt Friedrichshafen sind durch dasRegierungspräsidium Tübingen bzw. das Landratsamt Bodenseekreis als untere Naturschutzbehörde mit Stand 2009 vierNaturschutzgebiete (Eriskircher Ried,Hepbacher-Leimbacher Ried,Lipbachsenke,Lipbachmündung), fünfLandschaftsschutzgebiete (Haldenberg, Hepbacher-Leimbacher Ried, Lipbachsenke, Württembergisches Bodenseeufer (Teilgebiete)), elf flächenhafte und 25 Einzel-Naturdenkmäler ausgewiesen.
Klima
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Klima Friedrichshafens ist vor allem von den Einflüssen des Bodensees und der nahen Alpen geprägt (sieheBodenseeklima). Im Vergleich zum Hinterland sind die Temperaturen eher mild. Durch die Nähe zu den Alpen entstehen die charakteristischenFöhnwinde sowie teilweise kräftigeGewitter. Außerdem bildet sich im Winter häufigNebel, da der See Wärme speichert, die wärmere Luft mehr Feuchtigkeit aufnimmt und diese als Dunst wieder abgibt.
Friedrichshafen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Friedrichshafen
Quelle:wetterkontor.de |
Geschichte
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Gründung 1811
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Friedrichshafen entstand 1811 aus der ehemaligenReichsstadtBuchhorn (von der sie dasWappen übernahm) durch Zusammenschluss mit demnahen Dorf undKloster Hofen an derselben Bodenseebucht. Die Stadt gehörte als Bestandteil desKönigreichs Württemberg zumOberamt Tettnang, aus dem 1938 derLandkreis Friedrichshafen hervorging, welcher 1945 nach Rückverlegung der Kreisverwaltung wieder zum Landkreis Tettnang wurde.
Unter württembergischer Herrschaft
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Friedrichshafen wurde nach dem erstenwürttembergischen KönigFriedrich I. (1754–1816) benannt. Die Stadt prosperierte unter diesem König vor allem wirtschaftlich, als privilegierterFreihafen und Warenumschlagplatz für den Handelsverkehr mit der Schweiz. Dadurch wurden Neuansiedler angelockt, die sich in der Karl- und der Friedrichstraße niederließen und so die Ortsteile Buchhorn und Hofen nach und nach verbanden. Im 19. Jahrhundert diente Friedrichshafen den württembergischen Monarchen als Sommerresidenz. Das ehemalige Kloster Hofen wurde zum königlichen Schloss umgebaut.[3] Unter KönigWilhelm I. (1781–1864) blühte die Wirtschaft neuerlich auf, was sich unter anderem in dem Kauf des DampfschiffesWilhelm widerspiegelte. Besonders das Schloss lockte viele Fremde nach Friedrichshafen, darunter auch Minister und hohe Beamte, die sich zum Teil im näheren Umkreis Villen errichten ließen. Auch die ersten Touristen kamen zum Stadtbesuch, unter ihnen soll auch der russische ZarAlexander II. (1818–1881) gewesen sein.
Erste Industrie
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Als erster isolierter Abschnitt derKöniglich Württembergischen Staats-Eisenbahn wurde am 8. November 1847 dasSüdbahn-Teilstück Friedrichshafen–Ravensburg eröffnet. Ab 1. Juni 1850 konnte die erste Strecke des württembergischen Eisenbahnnetzes vonHeilbronn bis Friedrichshafen durchgehend befahren werden. Im Jahr 1869 nahm dasBodensee-Trajekt den Betrieb auf, mitEisenbahnfähren, die Güter von Friedrichshafen nachRomanshorn in der Schweiz transportierten. 1859 wurde die LederfabrikHüni + Co gegründet. Im 19. Jahrhundert wurden die „Schwabenkinder“ aus Vorarlberg, Tirol, aus Liechtenstein und der Schweiz an Bauern vermittelt.
Industrialisierung durch den Zeppelinbau
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Industrialisierung Friedrichshafens ist vor allem vonFerdinand von Zeppelin geprägt. Der inKonstanz geborene Graf siedelte in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts die Produktion seinerStarrluftschiffe, derZeppeline, hier an. Am 2. Juli 1900 erhob sich der 128 Meter langeLZ 1 in der Manzeller Bucht zum ersten Mal von der Startfläche. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten begann man 1906 damit, das NachfolgermodellLZ 2 zu testen. Der Begeisterung der Deutschen für die Luftschifffahrt war es zu verdanken, dass das gesamte Projekt trotz einiger Fehlversuche dennoch fortgesetzt wurde (sieheZeppelinspende des deutschen Volkes).
Die 1909 inBissingen an der Enz durchWilhelm Maybach auf Initiative Zeppelins gegründete Luftfahrzeug-Motorenbau GmbH übersiedelte 1912 auch wegen veränderter technischer Anforderungen nach Friedrichshafen. Die Leitung des Unternehmens übernahmKarl Maybach (1879–1960), der älteste Sohn von Wilhelm Maybach. Um die hohen finanziellen Mittel für Forschung und Produktion zu besorgen, wurde 1909 eineAktiengesellschaft (AG) gegründet, die Deutsche Luftschifffahrts-AG (DELAG) mit Sitz inFrankfurt am Main, die erste Luftreederei weltweit.

Eine Erfindung des IngenieursMax Maag derMaag Zahnräder AG, die das Herstellen präziser Zahnräder in Serie erst möglich machte, trug zur Weiterentwicklung der Zeppeline bei und führte 1915 zur Gründung derZahnradfabrik Friedrichshafen (ZF), die 1922 ebenfalls zu einer AG wurde. Mit dem Fortschritt im Luftschiffbau kam so ein allgemeiner wirtschaftlicher Aufschwung in Gang. Mit der Zahl neuer Arbeitsplätze stieg auch der Zustrom an Feriengästen allmählich an. 1912 beschäftigte der „Zeppelinkonzern“ etwa 200 Mitarbeiter, die großteils in einer eigens für sie errichteten neuen Siedlung, dem Zeppelindorf, lebten.
Der Beginn desErsten Weltkriegs beschleunigte dieses Wirtschaftswachstum, da viele Luftschiffe für den Kriegseinsatz gebaut wurden. Graf Zeppelin starb 1917. Das Büro Dornier, das zunächst mit Metallflugzeugbau im Hause Zeppelin beschäftigt war, wurde 1922 vonClaude Dornier übernommen; dies war der Anfang für die späterenDornier-Werke.
Die Zwischenkriegszeit
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An derNovemberrevolution 1918 beteiligten sich auch die Arbeiter Friedrichshafens, indem sie für Fälle von wichtigen Entscheidungen einenArbeiter- und Soldatenrat einsetzten. Mit dem Ende derMonarchie hatte das Schloss als königliche Sommerresidenz ausgedient, es wurde dem entmachtetenHaus Württemberg zugesprochen. Nun wurde durch denVolksstaat Württemberg auch in Friedrichshafen die Demokratie derWeimarer Republik wirksam.
Der auf Rüstung spezialisierte Zeppelinkonzern musste nach dem Kriegsende den Großteil seiner Arbeiter entlassen. Die Tochterunternehmen widmeten sich inzwischen anderen Produktionsbereichen und konnten so einen Teil der Belegschaft halten.Maybach-Motorenbau konzentrierte sich auf den Bau von Pkw-Motoren und produzierte im Jahr 1922 das erste seiner später berühmten Automobile.
DieZF produzierte nun vor allem einbaufertige Schaltgetriebe für die Automobilindustrie, die zu jener Zeit bereits großes Potenzial hatte. Auch der Luftschiffbau wurde schon nach kurzer Zeit wieder aufgenommen. Dies war vor allemHugo Eckener zu verdanken, der über einen Spendenaufruf rund 2,5 MillionenReichsmark für die neue Produktion einsammelte (die sogenannteZeppelin-Eckener-Spende fürLZ 127).
DieDornier-Werke (ursprünglich Zeppelin-Werk Lindau GmbH, ab 1922Dornier-Metallbauten GmbH, ab 1938 Dornier-Werke GmbH, ab 1966 Dornier GmbH) wurden in den 1930er Jahren durch Zweigbetriebe inNeuaubing undOberpfaffenhofen (jeweils bei München) sowie inWismar (Norddeutsche Dornier-Werke) erweitert. Gemäß den Bestimmungen desVersailler Vertrages konnte das berühmteste ihrer Flugzeuge, dieDornier Wal, zunächst (in Italien) nur in Lizenz gefertigt werden. Am Bodensee entstand das seinerzeit größte Flugzeug der Welt, dieDornier Do X.

Das erste Luftschiff nach dem Krieg,LZ 126, wurde als Wiedergutmachungsleistung an die USA übergeben. Seine Atlantiküberquerung sorgte für großes Aufsehen. Auch die folgenden LuftschiffeLZ 127 „Graf Zeppelin“ undLZ 129 „Hindenburg“ standen stark im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Nach derHindenburg-Katastrophe inLakehurst am 6. Mai 1937, bei der 36 Menschen infolge einer Explosion ums Leben kamen, wurde jedoch der Bau weiterer Luftschiffe (mit Ausnahme vonLZ 130 undLZ 131) eingestellt und auch der gesamte Flugverkehr der Zeppeline.
Im Nationalsozialismus und im Krieg
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bei der Kreisreform während derNS-Zeit in Württemberg wurde die Stadt 1938 Sitz des neu umrissenenLandkreises Friedrichshafen, der ab 1945 wieder Landkreis Tettnang hieß.
In der nationalsozialistischen Zeit wurde der Fremdenverkehr in Friedrichshafen zu einem wichtigen wirtschaftlichen Faktor. 1934 wurde der amtierende Bürgermeister Schnitzler durchWalter Bärlin ersetzt. Seit 1933 bestand in Friedrichshafen eine Außenhauptstelle der Württembergischen Politischen Polizei, die ab 1938 als „Geheime Staatspolizei – Grenzpolizeikommissariat Friedrichshafen“ firmierte.[4]
Die Industrie, die auf Kriegswirtschaft umgestellt worden war, wuchs stetig. Von 1942 bis Ende 1944 fertigte die Firma Zeppelin auch Teile für die A4-Rakete (die so genannteV2); für die Überprüfung kompletter A4-Raketen wurde zwischen 1942 und 1943 bei Raderach eine Prüf- und Abnahmestelle gebaut, das V2-Werk Raderach.
Vier große Rüstungsbetriebe machten Friedrichshafen zu einem wichtigen Rüstungsstandort im Deutschen Reich:
- Luftschiffbau Zeppelin GmbH (Radaranlagen, Peilanlagen, Fallschirme, Teile für den Flugzeug- und Raketenbau)
- Maybach-Motorenbau GmbH (Fertigung aller Motoren für die Kettenfahrzeuge der Wehrmacht [allerdings nicht alle am Standort Friedrichshafen])
- Zahnradfabrik AG (Getriebe für schwere Fahrzeuge)
- Dornier-Werke GmbH (etwa 6000 Flugzeuge)
In diesen Betrieben sollen bis zu 14000 ausländische Arbeitskräfte beschäftigt gewesen sein, darunter etwa 1000 KZ-Häftlinge, die zum größten Teil in Lagern untergebracht waren.[5]
Das Zeppelin-Werk hatte ein eigenes Arbeitskommando desKonzentrationslagers Dachau, das dazugehörige Arbeitslager Friedrichshafen befand sich auf dem Firmengelände der Zeppelin-Werft (heute ZF). Zwischen Juni 1943 und September 1944 befanden sich ungefähr 1200 KZ-Häftlinge des Konzentrationslagers Dachau imKZ-Außenlager Friedrichshafen. Nach der Zerstörung des Lagers (zwischen Hochstraße und Luftschiffbau) durch einen Bombenangriff am 28. April 1944 wurden die KZ-Häftlinge in die Nähe des V2-Werks in Raderach verlegt. Dort befand sich seit 1942 bereits ein Arbeitslager fürkriegsgefangene Zwangsarbeiter. Am 25. September 1944 wurden 762 dieser KZ-Häftlinge in dasKZ Dora-Mittelbau in Nordhausen gebracht.
Von Oktober 1944 bis April 1945 errichteten KZ-Häftlinge des Konzentrationslagers Dachau einen unterirdischen Stollen beiÜberlingen, denGoldbacher Stollen, um die gefährdeten Friedrichshafener Produktionsstätten zu verlagern und so die Produktion vor den Bombardierungen zu schützen. Die beim Bau des Stollens gestorbenen Zwangsarbeiter wurden auf demKZ-Friedhof Birnau beigesetzt.
Die Produktionsstätten elementarer Rüstungsindustrie waren der Grund dafür, dass insgesamt elfLuftangriffe auf Friedrichshafen zwischen Juni 1943 und Februar 1945 durchgeführt wurden. Der folgenschwerste dieser Angriffe fand in der Nacht zum 28. April 1944 statt, ihm fielen der Kern der Altstadt und die Hafenanlagenmit mehreren Schiffen zum Opfer. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Friedrichshafen zu zwei Dritteln zerstört, es musste daher in den 1950er Jahren fast komplett neu aufgebaut werden.[6]
Die vollständige Zerstörung der Stadt wurde vermutlich durch die Entschlossenheit der Bürger und ihres Bürgermeisters verhindert, indem diese den Befehl missachteten, Friedrichshafen bis zum letzten Haus zu verteidigen. Bei Kriegsbeginn 1939 lebten 25.041 Menschen in Friedrichshafen, 1943 dann 27.168; nach den Luftangriffen waren es zunächst noch 7.650, da zwei Drittel der Bevölkerung abgewandert oder evakuiert worden waren. Im Juni 1945 zählte die Stadt dann 10.126 und im Dezember 1945 wieder 14.979 Einwohner.
Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]1945 wurde Friedrichshafen Teil derFranzösischen Besatzungszone und erfuhr somit 1947 die Zuordnung zum neu gegründeten LandWürttemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.
Nach dem Krieg wurden einige Firmen, darunter die Luftschiffbau Zeppelin GmbH und die Dornier-Werke, zwangsaufgelöst. Dadurch verloren viele Menschen ihren Arbeitsplatz und damit ihr Auskommen. Die Zahnradfabrik und der Maybach-Motorenbau konnten gerettet werden, mussten aber ihre Produktion umstellen. Die erste wichtige Handlung des Wiederaufbaus war die Enttrümmerung der Stadt. Dazu wurde eineSchmalspurbahn angelegt, mit deren Hilfe bis 1949 die gesamte Altstadt freigeräumt wurde. Außerdem errichtete die FirmaHüni + Co eine Trümmerwiederaufbereitungsanlage. 1950 wurde mit der Planung des Neuaufbaus begonnen, die vor allem bessere Verkehrsverhältnisse sowie größere Grünanlagen vorsah. Mit der Einweihung des neuen Rathauses wurde diese Bauphase 1956 abgeschlossen, doch es mangelte nach wie vor an ausreichendem Wohnraum.
Ehemalige Bürgermeister, Landräte und andere Politfunktionäre des NS-Regimes aus der Region wurden nach dem Zweiten Weltkrieg von der französischen Besatzungsmacht in einem Gefangenenlager beiBalingen interniert. Im Frühjahr 1946 begann in Friedrichshafen dieEntnazifizierung: 2500 Einwohner mussten Fragebögen zu ihrer Tätigkeit und ihrem Verhalten während der Zeit des Nationalsozialismus ausfüllen und sich vor Untersuchungsausschüssen verantworten. Dabei gab es auch Verfahren gegen 15 bekannte Unternehmer und „Wehrwirtschaftsführer“, wie zum BeispielHugo Eckener (Luftschiffbau Zeppelin),Claude Dornier,Karl Maybach undHans Cappus (ZF Zahnradfabrik). Die „politische Säuberung“ wurde bis März 1951 beendet, wobei die meisten Personen als unbelasteteMitläufer eingestuft wurden.[7]
Der wirtschaftliche Aufschwung der Stadt Friedrichshafen ist auch derZeppelin-Stiftung zu verdanken, die bereits 1908 vonGrafen Zeppelin gegründet worden war und der Förderung des Luftschiffbaus dienen sollte. Für den Fall, dass der ursprüngliche Stiftungszweck nicht mehr erfüllt werden könne, sollte die Stiftung an die Stadt Friedrichshafen fallen. In diesem Falle sollten die Erträge aus der Zeppelin-Stiftung für wohltätige Zwecke eingesetzt werden. Am 1. März 1947 ging deshalb das Stiftungsvermögen an die Stadt Friedrichshafen über. Die Zeppelin-Stiftung hält 93,8 Prozent der Aktien derZF Friedrichshafen AG und ist Eigentümerin derLuftschiffbau Zeppelin GmbH und der Zeppelin GmbH. Mit den Erträgen aus diesen sogenannten Stiftungsbetrieben finanziert die Stiftung satzungsgemäß mildtätige und gemeinnützige Zwecke.
Neuere Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Dank des rapiden Bevölkerungszuwachses (auf 53.000 Einwohner) wurde Friedrichshafen bei derKreisreform in Baden-Württemberg am 1. Januar 1973 Verwaltungssitz des neu gegründetenBodenseekreises. In jener Zeit datieren auch die meisten Eingemeindungen.
In dieser Zeit begann man auch damit, die Infrastruktur zu erweitern und auszubauen. Zahlreiche Bildungseinrichtungen sind seither entstanden, darunter ein Teil der öffentlichen Schulen, die Musikschule, die Volkshochschule sowie das Berufsschulzentrum. Hinzu kamen das Zeppelin-Stadion und die Bodenseesporthalle, das Hallenbad war bereits 1970 eröffnet worden.
Beim 26.Deutschen Feuerwehrtag, der im Juni 1990 in Friedrichshafen stattfand, kam es zur starken erstmaligen Teilnahme der Feuerwehren aus derDDR. Nach einigen Jahrzehnten wurden dort auch Feuerwehrleute aus Osteuropa willkommen geheißen und vielfältige Kontakte geknüpft.[8]
Im Jahr 1992 erfolgte der Abzug der französischen Garnison (Heeresflieger) aus ihremQuartier Durand de Villers.
Eingemeindungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im heutigen Stadtgebiet gab es ab 1812 folgende Gemeinden: Stadt Friedrichshafen und die Gemeinden Hagendorn, Ettenkirch, Kluftern und Raderach. 1825 wurde die Gemeinde Hagendorn aufgelöst. Es entstanden daraus die Gemeinden Ailingen und Berg. 1850 wurde Schnetzenhausen von der Gemeinde Berg als selbständige Gemeinde abgetrennt, aber 1937 in die Stadt Friedrichshafen eingegliedert. Ebenfalls 1937 wurde die Gemeinde Berg in die Gemeinde Ailingen eingegliedert, die ihren Gemeindeteil Allmannsweiler jedoch an die Stadt Friedrichshafen abgeben musste. Somit bestanden ab 1937 neben der Stadt Friedrichshafen noch die Gemeinden Ailingen, Ettenkirch, Kluftern und Raderach.
Im Laufe der Geschichte wurden somit folgende Gemeinden bzw. Orte in die Stadt Friedrichshafen eingegliedert. Sie gehörten vor der Kreisreform, soweit nicht anders angegeben, zum Landkreis Tettnang.
- 1. April 1910: Löwental, St. Georgen und Teile des Ortes Trautenmühle
- 1. April 1914: Trautenmühle (Rest) sowie Jettenhausen, Meistershofen und Waggershausen (jeweils nur teilweise)
- 1. April 1937: Schnetzenhausen (bis 1850 zur Gemeinde Berg gehörig), Jettenhausen (Rest) und Gemeindeteil Allmannsweiler der Gemeinde Ailingen
- 1. Dezember 1971: Ailingen (bis 1825 und ab 1937 mit der Gemeinde Berg) und Raderach (Landkreis Überlingen)[9]
- 1. April 1972: Kluftern (mit Efrizweiler und dem durch das Genehmigungsschreiben des Innenministeriums 1861 eingegliederten Lipbach; Landkreis Überlingen)[9]
- 1. Dezember 1972: Ettenkirch (mit der 1937 eingegliederten Gemeinde Hirschlatt)[9]
Einwohnerentwicklung
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Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nurHauptwohnsitze).
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¹ Volkszählungsergebnis
Religion
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Gebiet der heutigen Stadt Friedrichshafen gehörte anfangs zumBistum Konstanz und war dem Archidiakonat Albgovia Kapitel Ailingen-Buchhorn unterstellt. DieReformation wurde nicht durchgeführt. Nach einer ab 1593 durchgeführten Untersuchung in der Stadt Buchhorn wurde bestimmt, dass niemand Bürgerrechte erwerben, Mitglied des Rates sein oder in städtische Dienste treten könne, der sich nicht unter Eid zur römisch-katholischen Kirche bekennt. Ursprünglich war Buchhorn kirchlich vom Kloster Hofen abhängig. Die dem Kloster zugehörige Kirche „St. Andreas und Pantaleon“ war auch die Kirche Buchhorns. 1325 wird in Buchhorn jedoch eine Nikolauskapelle erwähnt, die aber erst Ende des 16. Jahrhunderts zur Pfarrei erhoben wurde. Die katholische Gemeinde gehörte noch bis 1802 zum Bistum Konstanz und war dem Dekanat Theuringen, ab 1808 dem Ordinariat Ellwangen unterstellt, aus dem 1821/1827 das neu gegründete Bistum Rottenburg, heuteBistum Rottenburg-Stuttgart, hervorging.
Konfessionsstatistik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Gemäß derVolkszählung 2011 waren 45,6 % der Einwohnerrömisch-katholisch, 20,6 % evangelisch und 33,8 % warenkonfessionslos oder gehörten einer anderenGlaubensgemeinschaft an.[11] Der Anteil der Protestanten und Katholiken an der Gesamtbevölkerung ist seitdem jährlich um 1 Prozentpunkt gesunken. Gemäß demZensus 2022 waren 35,2 % der Einwohner katholisch, 15,9 % evangelisch, und 49,0 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[12]
Im Jahr 2023 hatte das Standesamt 604 Kirchenaustrittserklärungen entgegengenommen (1 % der Gesamtbevölkerung) und im Jahr 2024 gab es 503 Kirchenaustritte.[13]
Katholische Gemeinden
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- St. Nikolaus
- St. Petrus Canisius
- St. Columban
Die heutige PfarrkircheSt. Nikolaus wurde ursprünglich bereits im Mittelalter im Hoheitsbereich desKlosters Hofen errichtet.[14] In den 1920er Jahren entstand infolge starken Wachstums der Nikolausgemeinde die FilialkircheSt. Petrus Canisius, sie wurde in einer demBacksteinexpressionismus angenäherten Architektur erbaut und am 24. November 1928 von BekennerbischofJoannes Baptista Sproll geweiht. Sie steht unter Denkmalschutz. Zehn Jahre nach Fertigstellung der Kirche wird 1938 die gleichnamige Kirchengemeinde gegründet, die heute die mitgliederstärkste christliche Gemeinde Friedrichshafens ist. Im selben Jahr wird zunächst nur aus St. Nikolaus und St. Petrus Canisius eine Gesamtkirchengemeinde gebildet. Vermögen, Liegenschaften, Gebäudeunterhalt sowie Kirchensteuereinnahmen und -ausgaben werden gemeinsam verwaltet und solidarisch gehandhabt.
Die nach dem Zweiten Weltkrieg weiter wachsende Bevölkerung veranlasste die Verantwortlichen der Gesamtkirchengemeinde, die Errichtung einer weiteren Kirche zu planen, die demPatrozinium Christi, des guten Hirten, unterstellt werden sollte. Ihr Baustil mit dem muschelförmigen Kuppelbau und der aufgesetzten Glockenschale ist recht eigenwillig. Die KircheGuter Hirte wurde am 12. Mai 1962 geweiht. Am 1. Oktober erhielt die neue Gemeinde die Eigenständigkeit. Nach dem Absturz eines Sportflugzeugs musste das Dach der Kirche bereits zehn Jahre nach der Weihe instand gesetzt werden. Auch diese Kirche steht unter Denkmalschutz.
Da auch die alte Pfarrkirche St. Mariä Geburt aus dem 13. Jahrhundert im Stadtteil Jettenhausen zu klein geworden war, wurde sie 1960 durch einen Neubau, der der heiligen Maria geweiht war, ersetzt. Der letzte Neubau war dann der der KircheSt. Columban, deren zeltförmige Architektur von den Reformideen desZweiten Vatikanischen Konzils geprägt ist. Sie wurde 1966 vom italienischen Bischof Pietro Zuccarino ausBobbio geweiht. Ihr Gemeindegebiet erstreckt sich im neu entstandenen Stadtteil Friedrichshafen Ost und auf der alten Gemarkung St. Georgen. Der Chor der Gemeinde hatte schon etliche nationale Auftritte (Katholikentag inUlm,Ökumenischer Kirchentag in Berlin).
Auch in den anderen Stadtteilen Friedrichshafens gibt es jeweils Gemeinden und Kirchen: St. Magnus Fischbach (erbaut 1955, alte Pfarrkirche St. Vitus 1834),St. Peter und Paul in Schnetzenhausen (erbaut 1754 auf älteren Resten), St. Nikolaus im Ortsteil Berg (erbaut 1520, doch 1785 erneuert und um 1900 weiter verändert) und St. Petrus und Paulus im Ortsteil Ettenkirch (erbaut im 17. Jahrhundert, 1884 wurde der Turm erhöht). Auch St. Johann Baptist in Ailingen geht auf einen älteren Vorgängerbau zurück.
Alle katholischen Gemeinden auf dem ehemals württembergischen Teil des Stadtgebiets bilden seit 2005 die Katholische Gesamtkirchengemeinde Friedrichshafen und zählen zusammen 22.393 Katholiken (Stand 2017). Diese gemeinschaftlich verantwortete Struktur ist Trägerin zahlreicher sozialer Einrichtungen: Der Herberge für Wohnsitzlose, dem Stadtdiakonat, einer Sozialstation und sechzehn Kindergärten. Diese zehn Gemeinden gehören heute zumDekanat Friedrichshafen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Nach der Kreisreform 1973 war dieses aus dem bisherigen Dekanat Tettnang durch Umbenennung hervorgegangen.
Eine weitere Kirchengemeinde, St. Gangolf Kluftern, gehört nicht zur Gesamtkirchengemeinde Friedrichshafen. Kluftern gehörte ab 1806 zu Baden, die Kirchengemeinde gehört somit bis heute zum Dekanat Linzgau innerhalb derErzdiözese Freiburg. Die Katholiken im Stadtteil Raderach gehören zur Kirchengemeinde Bergheim. Es gibt jedoch seit 1837 in Raderach eine Kapelle Mariä Heimsuchung. Insgesamt leben somit ca. 24.000 Katholiken im gesamten Stadtgebiet (2017).
Evangelische Gemeinden
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Anfang des 19. Jahrhunderts zogen auchProtestanten in den Raum Friedrichshafen. Es waren zunächst vor allem Beamte und Bedienstete des württembergischen Königs, die ins Schloss Hofen, das ehemalige Kloster, einzogen. Für sie gründete König Friedrich von Württemberg eine evangelische Kirchengemeinde, der er die barockeSchlosskirche zur Verfügung stellte. Im Jahr 1845 wurde hier eine Pfarrei errichtet. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der evangelische StadtpfarrerKarl Steger als Vertreter der„Deutschen Christen“ überregional bekannt.[7]
Nach demZweiten Weltkrieg wuchs die evangelische Gemeinde stark an, vor allem wegen des Zustroms von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen. Daher wurden weitere Kirchengemeinden gegründet und Kirchen erbaut. Es entstanden dieErlösergemeinde (1958), die Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde (1968) und die Paul-Gerhardt-Gemeinde Jettenhausen (1978). Sie alle bilden mit der Schlosskirchengemeinde seit 1994 die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Friedrichshafen. Diese gehört zum Dekanat bzw.Kirchenbezirk Ravensburg innerhalb derEvangelischen Landeskirche in Württemberg. Weitere Kirchengemeinden bzw. Kirchen im Stadtgebiet Friedrichshafens befinden sich in Manzell (Kirche und Pfarrei von 1938), Ailingen (Kirche von 1949, eine Kapelle gab es bereits seit 1937) und Kluftern, wobei die letztgenannte zum Dekanat Überlingen-Stockach derEvangelischen Landeskirche in Baden gehört. Die Protestanten aus Ettenkirch werden von der Kirchengemeinde Ailingen, die Protestanten von Raderach von der Kirchengemeinde Markdorf betreut.
Weitere christliche Kirchen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Friedrichshafen auch eineserbisch-orthodoxe Kirchengemeinde sowie Gemeinden, die zuFreikirchen gehören, darunter eineevangelisch-freikirchliche Gemeinde (Baptistengemeinde), eineevangelisch-methodistische Gemeinde, eineVineyard-Gemeinde, die Unabhängige Evangelische Gemeinde und dieFreie Christengemeinde Foyer FN. Auch dieNeuapostolische Kirche, hat zwei Gemeinden.
Andere Gemeinschaften
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Des Weiteren sind dieChristliche Wissenschaft und dieZeugen Jehovas in Friedrichshafen vertreten.
Islam
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Zuge der Anwerbung vonGastarbeitern, vor allem aus derTürkei, sowie weitererEinwanderung kamen seit den 1960er Jahren verstärkt auch Angehörige desislamischen Glaubens nach Friedrichshafen. In Folge von Bürgerkriegen mit weitreichenden Kriegshandlungen kamen Mitte 2015 auch hunderte Flüchtlinge in die Stadt. Schätzungen zufolge leben in der Stadt rund 5000 Muslime, überwiegendSunniten. Seit 1998 betreibt die türkischeDİTİB die Mehmet-Akif-Moschee; sie befindet sich am Rande des Stadtkerns in Richtung der Teilgemeinde Berg. Hinzu kommen zwei weitere kleinere islamische Gemeinden in der Kernstadt.
Politik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DieKommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Ergebnis:[15]
Kommunalwahl 2024 – Stimmenanteile Wahlbeteiligung: 57,28 % % 30 20 10 0 26,0 % 13,7 % 15,4 % 12,9 % 10,4 % 5,4 % 3,3 % 2,9 % 9,2 % Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2019 %p 10 8 6 4 2 0 −2 −4 −6 −8 +2,4 %p −6,7 %p −1,7 %p −1,3 %p +0,6 %p −1,1 %p −1,5 %p −0,5 %p +9,2 %p Anmerkungen: e Netzwerk für Friedrichshafen |
Bürgermeister
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]An der Spitze der Stadt Buchhorn standen ab dem 13. Jahrhundert der vom Stadtherrn eingesetzteAmmann (Amtmann) sowie der Rat, der zugleich Stadtgericht war. Ab 1397 wurde der Ammann als Vorsitzender des Rates durch einenBürgermeister ersetzt, der Ammann war dann nur noch Vorsitzender des Gerichts. DieZünfte hatten dann das Sagen in der Stadt. Sie bildeten den Kleinen und den Großen Rat. 1552 wurde durch KaiserKarl V. die Geschlechterherrschaft eingeführt. Danach gab es drei Bürgermeister, die jeweils vier Monate im Amt waren. Im 18. Jahrhundert zerfiel die Verwaltung immer mehr, so dass 1752 ein kaiserlicher Kommandant eingesetzt werden musste.
Nach dem Übergang an Württemberg wurde in der nunmehrigen Stadt Friedrichshafen einStadtschultheiß eingesetzt. 1935 wandelte sich dessen Bezeichnung zu „Bürgermeister“, der seit der Erhebung zur Großen Kreisstadt 1956 die AmtsbezeichnungOberbürgermeister trägt. Heutzutage wird der Oberbürgermeister für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderats und Leiter der Stadtverwaltung. Der Oberbürgermeister hat zwei Beigeordnete als hauptamtliche Stellvertreter. Die Amtsbezeichnung des Ersten Beigeordneten ist „Erster Bürgermeister“, der Zweite Beigeordnete nennt sich schlicht „Bürgermeister“.
- Die Stadtoberhäupter seit 1810
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Wappen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]![]() | Blasonierung: „In gespaltenemSchild vorne in Gold (Gelb) eine bewurzelte grüneBuche, hinten in Rot ein silbernes (weißes)Hifthorn (Mundstück unten) mit goldener (gelber) Fessel und goldenen (gelben) Beschlägen.“[16] |
Wappenbegründung: DieReichsstadtBuchhorn führte dieredendenWappenfiguren, die auch nach der vonKönig Friedrich von Württemberg veranlassten Umbenennung in Friedrichshafen gültig blieben. Seit 1274 sind Abdrücke von Stadtsiegeln belegt, in denen unter demReichsadler zunächst noch die mit dem Hifthorn beheftete Buche, im 15. Jahrhundert aber die von zwei Hifthörnern begleitete Buche zu sehen ist. In kleineren Siegeln des 15. und 16. Jahrhundert entfiel der Adler, und das Horn wurde vorne neben der Buche abgebildet. Eine Darstellung in Richentals Konstanzer Konzilschronik gibt im Wesentlichen das heutige Wappen wieder, doch ist das Horn dort noch schwarztingiert. Seit 1885 hat sich die silberne (weiße) Tingierung dieser Figur durchgesetzt. |
Partnerstädte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Friedrichshafen unterhältStädtepartnerschaften mit
- Bosnien und Herzegowina
Sarajevo in Bosnien und Herzegowina, seit 1972
- Frankreich
Saint-Dié-des-Vosges in Frankreich, seit 1973
- Vereinigte Staaten
Peoria in den Vereinigten Staaten, seit 1976
- Deutschland
Delitzsch in Deutschland seit 1990
- Belarus
Polozk in Belarus, seit 1990
- Italien
Imperia in Italien, seit 2014
Außerdem besteht eine Städtefreundschaft mit
- Japan
Tsuchiura in Japan, seit 1994
In Friedrichshafen wurden von engagierten Bürgern zahlreiche eingetragene Vereine zur Pflege der Städtepartnerschaften gegründet:
- Peoria Club seit 1982
- Freundeskreis Polozk seit 1995
- Pro Sarajevo seit 2000
- Amici di Imperia seit 2009
Patenschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Stadt Friedrichshafen übernahm am 12. Dezember 1967 diePatenschaft über dasMarinefliegergeschwader 3 „Graf Zeppelin“ ausNordholz anlässlich der Verleihung desTraditionsnamensGraf Zeppelin an das Geschwader am 9. Juli 1967.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Industrie und Gewerbe
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die größten Arbeitgeber der Stadt sind immer noch die Industrieunternehmen, deren Wurzeln in die Zeit des Luftschiffbaus zurückreichen.
DieZF Friedrichshafen AG (ZF) wurde 1915 als Zahnradfabrik GmbH gegründet, um die Getriebe (in erster Linie waren es die Zahnräder) der Zeppeline zu verbessern. Das Unternehmen wurde 1921 in eineAktiengesellschaft umgewandelt. Heute ist die ZF der weltweit viertgrößte[17]Automobilzulieferer und zählt zu den weltweit führenden Unternehmen der Antriebs- und Fahrwerktechnik. Eigentümer sind zu 93,8 % dieZeppelin-Stiftung und zu 6,2 % dieDr. Jürgen und Irmgard Ulderup Stiftung inLemförde.[18]
DieRolls-Royce Power Systems ist hervorgegangen aus derMTU Friedrichshafen GmbH (MTU; nicht zu verwechseln mit derMotoren und Turbinen Union in München) und zählt zu den weltweit führenden Herstellern von großen Dieselmotoren und kompletten Antriebs- und Energiesystemen. Bis 1985 gehörte das Unternehmen zumDaimler-Chrysler-Konzern, der die MTU Friedrichshafen 2005 jedoch für 1,6 Milliarden Euro an die schwedischePrivate-Equity-GruppeEQT verkaufte. Nach einer Umbenennung 2006 in Tognum GmbH, bei der der Markenname MTU erhalten blieb, änderte sich die Firmierung 2007 mit dem Börsengang in Tognum AG. Ab 2011 hielten Rolls-Royce und Daimler über die gemeinsame Tochter Engine Holding GmbH 98,3 % des Kapitals der Tognum AG. 2014 übernahm der Rolls-Royce-Konzern die Daimler-Anteile. Seit Januar 2014 firmiert das Unternehmen unter Rolls-Royce Power Systems.
DieZeppelin Luftschifftechnik GmbH ist ein 1993 gegründetes Unternehmen, das diehalbstarren Hybridluftschiffe vom TypZeppelin NT entwickelt und herstellt. Hauptanteilseigner sind die Luftschiffbau Zeppelin GmbH und die ZF. DieDeutsche Zeppelin-Reederei GmbH, ein Tochterunternehmen der Luftschifftechnik, ist zuständig für die Vermittlung der Flüge.

DieSauerstoffwerk Friedrichshafen GmbH (SWF) wurde 1913 zur Herstellung von Wasserstoff alsTraggas für Zeppeline gegründet. Heute stellt sie mit zwei weiteren Werken inAitrach undBielefeld Gase aller Art für den industriellen, handwerklichen und medizinischen Bedarf her.
Die seit 1909 bestehende LZ-Gießerei ging 1948 in die Firma Metallbearbeitung Friedrichshafen eGmbH über und gehört heute unter der Firmierung DGH Sand Casting GmbH zur DGH-Group mit Sitz inDohna.
1859, also lange Zeit vor der Zeppelinproduktion, gründete Hans Heinrich Hüni östlich der Altstadt von Friedrichshafen die FirmaHüni + Co. Ursprünglich produzierte sie Leder, inzwischen gilt sie als Spezialist für hochwertige Beschichtungen mit organischen Kunststoffen.
Friedrichshafen hat sich außerdem alsMessestandort etabliert und nennt sich daher gerne „Messe- und Zeppelinstadt“. Zu den bekannteren regelmäßigen Veranstaltungen in derMesse Friedrichshafen gehören
- die LuftfahrtmesseAero
- dieInternationale Bodenseemesse (IBO) für Konsum- und Investitionsgüter
- die WassersportmesseInterboot
- die FahrradmesseEurobike (1991 bis 2021)
- die Auto-TuningmesseTuning World Bodensee
- die internationale AmateurfunkausstellungHam Radio
- die Fachmesse für KunststoffverarbeitungFakuma
- die PferdefachmessePferd Bodensee
- die MotorradmesseMotorradwelt Bodensee
Am 21. Februar 2007 gewann die Stadt den von der Deutschen Telekom ausgeschriebenen WettbewerbT-City.
Verkehr
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Schiffsverkehr
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DieFährlinie Friedrichshafen–Romanshorn verbindet Friedrichshafen mitRomanshorn in der Schweiz. Seit 2005verbinden die beidenKatamaraneFridolin undConstanze die Stadt mit Konstanz. 2007 kam ein drittes Schiff hinzu, der KatamaranFerdinand.
Friedrichshafen ist durch den Linienverkehr der Bodensee-Schifffahrtsbetriebe (BSB, ugs.:„Weiße Flotte“) mit diversen Städten rund um den See verbunden (z. B. Meersburg, Überlingen, Konstanz, Lindau, Bregenz). Diese Schiffe verkehren nur während des Sommerhalbjahres. Vom Hafenbahnhof gibt es eine direkte Anbindung an die Züge im Bahnhof Friedrichshafen Stadt.
Luftverkehr
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Im Nordosten der Stadt (Richtung Meckenbeuren) befindet sich derFlughafen Friedrichshafen. Er wird regelmäßig von derLufthansa,British Airways und weiteren Fluglinien angesteuert. Neben dem innerdeutschen Ziel Frankfurt bestehen unter anderem auch Verbindungen nach London, Toulouse, Istanbul (Turkish Airlines). Hinzu kommen im Sommer- und Winterflugplan internationale Ziele für Ferienflüge, beispielsweise nach Palma de Mallorca, Kroatien oder Teneriffa.
Straßenverkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Friedrichshafen liegt an derBundesstraße 31 (Freiburg im Breisgau–Sigmarszell), die am nördlichen Bodenseeufer entlangführt, und ist durch dieBundesstraße 30 in RichtungRavensburg undUlm angebunden (es gab einmal Pläne, die B 30 zurBundesautobahn 89 auszubauen). Nach der Umgestaltung der Innenstadt in eine verkehrsberuhigte Zone verfügt Friedrichshafen über vier Parkhäuser (See, Altstadt, Stadtbahnhof und Graf-Zeppelin-Haus).
Schienenverkehr
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Im Friedrichshafener Stadtgebiet gibt es die BahnhöfeFriedrichshafen Hafen undFriedrichshafen Stadt, die durch dieBahnstrecke Friedrichshafen Stadt–Friedrichshafen Hafen verbunden sind, sowieweitere Stationen. Im Stadtbahnhof sind darüber hinaus dieBahnstrecke Ulm–Friedrichshafen, dieBahnstrecke Stahringen–Friedrichshafen und dieBahnstrecke Friedrichshafen–Lindau miteinander verknüpft. Am Westkopf des Stadtbahnhofs Friedrichshafen endet die elektrische Oberleitung der von Ulm kommenden Bahnstrecke. Der Fernverkehr beschränkt sich auf einIntercity-Express-Zugpaar nach Dortmund/Innsbruck und ein RailJet nach Frankfurt a. M./Wien, mehr Anschlüsse bietet der durch enge Taktung verbundene KnotenpunktUlm Hbf. Darüber hinaus werden die Bahnhöfe von Regionalzügen der Deutschen Bahn AG (DB) und derBodensee-Oberschwaben-Bahn (BOB) bedient.
Öffentlicher Nahverkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Seit dem Jahr 1990 wird der städtische Nahverkehr vomStadtverkehr Friedrichshafen durchgeführt. Das Unternehmen wurde 1999 umstrukturiert und ist seit 2004 imBodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo). Heute verkehren in diesem Netz 17 Buslinien, deren wichtigste Knotenpunkte Hafen- und Stadtbahnhof sind. Bei Messeveranstaltungen werden zusätzlich einMesseexpress (Hafenbahnhof–Stadtbahnhof–Messe) und einMesseshuttle (Flughafen–Messe) eingerichtet. In derSchwachverkehrszeit sind im Stunden- bzw. Zweistundentakt sechs Abendlinien von bzw. zum Stadtbahnhof, auf teilweise gegenüber den Tageslinien veränderten Routen, unterwegs. Außerdem bietet das Unternehmen dasRuftaxiRIA im Abend- und Nachtverkehr und das eCarsharingangebot „FRIZZ“ an.
Medien
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In Friedrichshafen befindet sich ein SWR-Studio, in dem neben Fernseh- und Onlinenachrichten aus der Region dasSWR4-Bodenseeradio desSüdwestrundfunks produziert wird. Die SWR-Redakteure berichten aus den Landkreisen Bodensee, Konstanz, Lindau, Ravensburg, Biberach, Sigmaringen sowie länderübergreifend aus Vorarlberg und der Ostschweiz. Das Studio befindet sich in der Innenstadt, beim Parkhaus am See.
Weitere regionale Radiosender sind das eher jugendorientierteRadio 7 undRadio Seefunk, die beide vorwiegend Rock- und Popmusik spielen.
DieSchwäbische Zeitung (ist auch an Radio 7 beteiligt) betreibt eine eigene Lokalredaktionen in Friedrichshafen, die über das aktuelle Geschehen in der Stadt sowie aus der Region berichtet.
Friedrichshafen gehört außerdem zum Sendegebiet des über Kabel zu empfangenden privaten RegionalfernsehsendersRegio TV Bodensee, der 2013 sein Studio von Friedrichshafen nach Ravensburg verlagerte.
Behörden und Einrichtungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Als Kreisstadt desBodenseekreises beherbergt Friedrichshafen dessen Verwaltung, dasLandratsamt. Ferner vor Ort sind dasFinanzamt und einNotariat.
Die Stadt ist auch Sitz des Dekanats Friedrichshafen desBistums Rottenburg-Stuttgart.
Bildungseinrichtungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Kindertageseinrichtungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In Friedrichshafen gibt es 37 Kindertageseinrichtungen.
Allgemeinbildende Schulen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Als Große Kreisstadt verfügt Friedrichshafen über alle gängigen Schularten.
In der Primarstufe gibt es die dreiGrund- undWerkrealschulen Ludwig-Dürr-Schule, Pestalozzischule und die katholischeBodenseeschule St. Martin, die zudem ein sozialwissenschaftliches berufliches Gymnasium angeschlossen hat, sowie die Gemeinschaftsschule Schreienesch und die fünf Grundschulen Grundschule Ailingen mit einer Außenstelle in Berg, Grundschule Friedrichshafen-Fischbach mit Außenstelle in Schnetzenhausen, Albert-Merglen-Schule, Don-Bosco-Schule Ettenkirch und die Grundschule Friedrichshafen-Kluftern. An weiterführenden Schulen stehen die Realschule Ailingen sowie die katholischeMädchen- und Jungenrealschule St. Elisabeth zur Verfügung sowie ferner eine Abendrealschule.Seit dem Schuljahr 2014/2015 gibt es außerdem zweiGemeinschaftsschulen an der Gemeinschaftsschule Schreienesch und der Gemeinschaftsschule Graf Soden. Außerdem bietet die Stadt mit demGraf-Zeppelin-Gymnasium und demKarl-Maybach-Gymnasium zwei allgemeinbildende Gymnasien. Hinzu kommt dieMerianschule alsFörderschule und die Tannenhagschule als Sonderschule für Geistigbehinderte sowie die privaten Sonderschulen Schule am See (Sonderschule für Körperbehinderte) und Sprachheilschule (Sonderschule für Sprachbehinderte). DieSIS Swiss International School (Privatschule) bietet bilinguale Bildung vom Kindergarten über die Grundschule bis zum Gymnasium.
Im Berufsschulzentrum (im Osten der Stadt; Träger ist der Bodenseekreis) befinden sich die Claude-Dornier-Schule (gewerbliche Schule, unter anderem mit demTechnischen Gymnasium und dem Informationstechnischen Gymnasium), die Hugo-Eckener-Schule (kaufmännische Schule, unter anderem mit demWirtschaftsgymnasium) und die Droste-Hülshoff-Schule (haus- und landwirtschaftliche Schule, unter anderem mit dem Ernährungswissenschaftlichen-, Sozialwissenschaftlichen- und Biotechnologischen Gymnasium). DieBernd-Blindow-Schule ist eine private berufliche Schule mit Naturwissenschaftlich-technischem, Sozialpädagogischem und Medien- und Gestaltungstechnischem Gymnasium.
Außerschulische Bildungseinrichtungen sind die Wissenswerkstatt, die Interesse für Technik und technische Berufe wecken will, die KinderUni FN mit Vorlesungen für Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren in allen Wissensbereichen und die Hector Kinderakademie zur Förderung begabter Kinder im Grundschulalter.
Die Tanzschule No 10 Sportpark ist eine anerkannte allgemeinbildende Schule und privater Berufsausbildungsbetrieb für Tanzlehrende.
Hochschulen
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Die 2003 gegründeteZeppelin Universität ist seit September 2011 (Verleihung der Promotions- und Habilitationsrechte durch das Wissenschaftsministerium) die zehnte Universität im Land Baden-Württemberg; Friedrichshafen ist somit seitdemUniversitätsstadt. Die Universität befindet sich in privater Trägerschaft und beschreibt sich selbst als „Universität zwischen Wirtschaft, Kultur und Politik“. Angeboten werden Studiengänge in den BereichenWirtschaftswissenschaften,Kommunikations- undKulturwissenschaften,Politik- undVerwaltungswissenschaften sowieSoziologie, Politik und Ökonomie.
Weiterhin befindet sich eineduale Hochschule in Friedrichshafen: Die Fakultät Technik derDualen Hochschule Baden-Württemberg Ravensburg (DHBW Ravensburg) bietet 14 Studienrichtungen in den Bereichen Elektrotechnik, Maschinenbau, Informatik, Wirtschaftsinformatik, Luft- und Raumfahrttechnik, Wirtschaftsingenieurwesen.
Außerdem befindet sich in Friedrichshafen ein Studienzentrum der privatenDIPLOMA – Fachhochschule Nordhessen.
Bibliotheken
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Neben der Stadtbibliothek „Medienhaus am See“ ist in Friedrichshafen dieBodenseebibliothek ansässig, die als Spezialbibliothek Werke zum Bodenseeraum und seiner Geschichte sammelt.
Soziale Einrichtungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DieEvangelische Heimstiftung und dieBruderhausDiakonie betreiben in Friedrichshafen Einrichtungen der Altenhilfe und der Sozialpsychiatrie. DieStiftung Liebenau unterhält mehrere Seniorenzentren und das Hospiz St. Josef.Arbeiterwohlfahrt (AWO),Deutsches Rotes Kreuz, dieJohanniter-Unfall-Hilfe, dasTHW, derMalteser Hilfsdienst und dieDLRG unterhalten in Friedrichshafen Vertretungen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
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Friedrichshafen liegt an der Hauptroute derOberschwäbischen Barockstraße.
Die grenzüberschreitendeGrüne Straße/Route Verte, die in den Vogesen inContrexéville beginnt und beiBreisach den Rhein überschreitet, führt in der Nordroute über Friedrichshafen und endet in Lindau.
Promenade, Wanderwege und Pfade
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Häufig besucht ist vom Hafen aus gesehen westwärts die See- und Uferstraße alsPromenade bis zum württembergischen Schloss und ostwärts der Weg durch das NaturschutzgebietEriskircher Ried, die Teil desBodensee-Rundweges sind. Weiter westwärts in den Ortsteilen Manzell und Fischbach führt dieser wegen der Industrieanlagen nicht am Bodenseeufer, sondern an der vielbefahrenen Bundesstraße 31 entlang und erreicht den See erst wieder beim Campingplatz Immenstaad.
DerGeschichtspfad Friedrichshafen bietet Informationen zu geschichtlich interessanten Örtlichkeiten und Gebäuden. Auf inzwischen über fünfzig Informationstafeln an Originalstandorten in der Friedrichshafener Innenstadt und den näher gelegenen Stadtteilen werden Blicke „hinter die Fassaden“ gewährt.
Eine Ergänzung des Geschichtspfads ist derMaybach-Weg. Die wichtigsten Stationen im Leben des Motoren- und AutomobilkonstrukteursKarl Maybach (* 1879; † 1960 in Friedrichshafen) werden durch ihn aufgegriffen. An zwölf Standorten im Stadtgebiet wird auf installierten Tafeln an sein Leben und seine Leistungen erinnert.
Der zwölf Kilometer langeZeppelin-Pfad soll an neun Stationen die Geschichte der Stadt Friedrichshafen im 20. Jahrhundert, in deren Mittelpunkt die Geschichte derZeppelin-Stiftung steht, erfahrbar machen. Er ergänzt ebenfalls das Angebot des Geschichtspfads.
Durch das Stadtgebiet Friedrichshafens verläuft die dritte Etappe desJubiläumswegs, ein 111 Kilometer langer Wanderweg, der 1998 zum 25-jährigen Bestehen des Bodenseekreises ausgeschildert wurde. Er führt über sechs Etappen durch das Hinterland des Bodensees von Kressbronn über Neukirch, Meckenbeuren, Markdorf,Heiligenberg undOwingen nach Überlingen.
Als direkt am See liegende Stadt ist Friedrichshafen auch Station desBodensee-Radwegs.
Zeppelinrundflüge und Schiffsrundfahrten
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Von seinem Standort Friedrichshafen aus könnenRundflüge mit demZeppelin NT über den Bodensee und das Hinterland gestartet werden.
Da Friedrichshafen eine zentrale Lage am deutschen Bodenseeufer hat, können von hier aus Schifffahrten mit einem der zahlreichen Passagierschiffe unternommen werden.
Museen
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DasDornier-Museum zeigt die Geschichte der Luft- und Raumfahrttechnik der Firma Dornier auf. Das direkt neben dem Flughafen Friedrichshafen in einem 25.000 Quadratmeter großen Landschaftspark erbaute Museum wurde im Juli 2009 eröffnet. Es ist einemFlugzeughangar nachempfunden und zeigt mit mehr als 400 Exponaten 100 Jahre Luft- und Raumfahrtgeschichte.
Zu sehen sind unter anderem von Claude Dornier entworfene Flugzeuge wie dieDornier Do 27, der SenkrechtstarterDornier Do 31 oder ein Nachbau desDornier Merkur. Darüber hinaus können auch Originalteile einesSpacelabs besichtigt werden. In der „Museumsbox“ wird die Geschichte des Unternehmens Dornier anhand von Filmen und Videos präsentiert.
DasFeuerwehrmuseum in Ettenkirch-Waltenweiler mit Ausstellungsstücken aus der Geschichte der Feuerwehr ist ab 2002 von ehrenamtlichen Helfern eingerichtet worden. Das 1930 erbaute Museumsgebäude diente der EttenkircherFreiwilligen Feuerwehr bis 1977 alsFeuerwehrhaus und stand danach bis zur Museumseröffnung im Jahr 2005 leer.
Das Schulmuseum Friedrichshafen wurde gegründet von Erich H. Müller-Gaebele, Professor an der Pädagogischen Hochschule Weingarten und Norbert Steinhauser, Rektor der Pestalozzischule, im Stadtteil Schnetzenhausen. Es war das erste Museum Baden-Württembergs, das schulgeschichtliche Sammlungen zeigte. 1989 wurde es auf Beschluss des Gemeinderates in die „Villa von Riss“ verlegt, um mehr Ausstellungsfläche zur Verfügung zu haben. Jeder Ausstellungsraum schildert einen Typ von Schule: Die Klosterschule, Schulräume aus den Jahren 1800, 1850, 1900 und 1930. Das Thema Schule imNationalsozialismus bildet einen besonderen Schwerpunkt. Die Vorstellung verschiedener Schultypen sowie ein Raum zum Thema „Schulstrafen“ ergänzen die umfangreiche Sammlung.[19]

DasZeppelin-Museum befindet sich im Gebäude des ehemaligenHafenbahnhofes und zeigt die Zeppelingeschichte und ihre wesentlichen Auswirkungen auf die Entwicklung der Stadt Friedrichshafen. Geboten wird u. a. ein begehbares Segment aus dem Fahrgastraum eines Zeppelins mit Passagierzimmer und Schlafkabinen. Im zweiten Stockwerk des Gebäudes können unter dem Motto „Technik und Kunst“ Bilder vonOtto Dix und anderen Künstlern betrachtet werden.
DasBodensee-Museum war ein Museum für die Geschichte und Naturkunde des Bodenseeraumes, das von 1869 an vomVerein für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung aufgebaut wurde und 1912 seine endgültige Aufstellung im ehemaligen „Kreuzlinger Hof“ (Ecke Karlstraße-Schanzstraße) fand. 1927 ging es in die Trägerschaft der Stadt Friedrichshafen über; es verbrannte beim Luftangriff am 28. April 1944. Das „Städtische Bodensee-Museum Friedrichshafen“ (1957) und das „Zeppelin-Museum“ (1996) knüpfen an die Tradition des ehemaligen Bodensee-Museums an.[20]
Gedenkstätten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Auf dem Städtischen Hauptfriedhof befindet sich der sogenannte„Russenfriedhof“. Dort wird auf einem Gedenkstein an 450 Frauen und Männer erinnert, die alsKZ-Häftlinge beiNS-Zwangsarbeit in den Flugzeug- und LuftschiffwerkenDornier ihr Leben ließen.[21]
Eine Gedenktafel an der Hafenseite des Zeppelinmuseums erinnert an die Tausende sogenannter „Schweizer Kinder“, die 1946/1947 „von großherzigen Menschen“in die Schweiz eingeladen wurden.[22]
Musik
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Die Musikszene Friedrichshafens ist durch neun Musikvereine und einige Orchester und dadurch durch viele verschiedene Stilrichtungen geprägt. NebenFolklore undJazz spielt vor allem auch dieBlasmusik eine große Rolle.
Der Seehasen-Fanfarenzug wurde 1956 anlässlich desSeehasenfestes von Erich Deisel, Lehrer am Graf-Zeppelin-Gymnasium, gegründet. Damals bestand der Verein aus vier Trommlern und zweiFanfarenbläsern. Im Jahr 1959 wurden die ersten typischen gelb-roten Kostüme, die an den Charakter der spanischen Epoche erinnern, getragen. 1972 nahm der Fanfarenzug an der Deutschen Meisterschaft der Fanfarenzüge teil und belegte den achten Platz. Bis zum 50-jährigen Jubiläum 2006 veranstaltete er viele Konzerte im Ausland und errang einige Preise bei deutschlandweiten Wettbewerben. Der jährliche Höhepunkt ist immer noch das „Seehasenfest“.
Im Jahr 1965 traten einige Mitglieder des Seehasen-Fanfarenzuges aus und gründeten den Fanfarenzug Graf Zeppelin (bis 1967 Seegockel-Fanfarenzug). Die Fusion beider Fanfarenzüge wurde 1976 verhindert. 1992 unternahm der Fanfarenzug Graf Zeppelin auf Einladung desMoskauer Konservatoriums eine Russland-Reise. Er nahm auch bei der Victory-Peace-Parade auf demRoten Platz teil. Weitere Reisen sowie das „Seehasenfest“ prägten die Entwicklung des Fanfarenzuges.
Der seit 1999 existierende Verein jazzport Friedrichshafen e. V. hat das Ziel, ein Forum für Jazzbegeisterte zu schaffen und Konzerte zu veranstalten. Seine Band, das New Jazzport Orchestra (NJPO), besteht vor allem aus Musikschullehrern und -schülern. Die Konzerte finden überwiegend im Flughafenrestaurant statt.
Die Musikschule Friedrichshafen wurde 1953 als städtische Bildungseinrichtung gegründet. Im Jahr 2003 zog sie in das neu erbaute Gebäude nahe dem Graf-Zeppelin-Gymnasium um. Angeboten wird neben der musikalischen Früherziehung und Grundbildung die gängigen Instrumente als Einzel- oder Gruppenunterricht, sowie verschiedene Ensembles und Orchester, die wichtigsten hierbei sind das Symphonische Jugendblasorchester, das Folklore-Ensemble, das Jugend-Sinfonieorchester und die Bigband, die auch regelmäßig außerhalb der Region Konzerte geben. Am WettbewerbJugend musiziert nehmen viele der Schüler teil.
Bauwerke
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Kirchen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Schlosskirche: Das bedeutendste Bauwerk undWahrzeichen der Stadt ist die ehemalige Klosterkirche desKlosters Hofen. Sie wurde 1695 bis 1702 vonChristian Thumb neu erbaut. Die beiden Türme mit Zwiebeldach sind 55 Meter hoch. Die ehemalige Klosteranlage Hofen wurde 1824 zu einem Schloss umgebaut, das dem württembergischen Königshaus als Sommerresidenz diente. Das Schloss wurde mit der Schlosskirche erbaut, das „alte Gebäu“ vonMichael Beer jedoch bereits 1654 bis 1661. Die Umbaumaßnahmen im 19. Jahrhundert planteGiovanni Salucci.
- PfarrkircheSt. Nikolaus: Im Zentrum der früheren Stadt Buchhorn, im 17. Jahrhundert unter Einbeziehung einer Kapelle aus dem 13. Jahrhundert erbaut
- Pfarrkirche St.Petrus Canisius: erbaut 1927–1928 nach Entwurf des Stuttgarter ArchitektenHugo Schlösser im Stil desBacksteinexpressionismus.
- PfarrkircheZum Guten Hirten: erbaut 1962 und bereits denkmalgeschützt.
- Katholische Pfarrkirche St. Columban (1966)
- Kapelle St. Blasius (Stadtteil Meistershofen), erbaut im 11. Jahrhundert und ältestes erhaltenes Bauwerk auf dem Stadtgebiet.
- Haldenberg-Kapelle, nordöstlich vonAilingen, 1921 als Kriegergedächtniskapelle auf demHaldenberg (479 m) erbaut
Profanbauten
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- Stadtbahnhof: repräsentativer Bau, Vorgängerbau 1846 errichtet.
- Hafenbahnhof: 1928 bis 1933 anstelle zweier Vorgängerbauten errichtet und zwischen 1994 und 1996 zumZeppelin Museum umgebaut, seltenes Zeugnis desNeuen Bauens am Bodensee
- Zeppelindorf: Bereits 1913 hatte Ferdinand Graf von Zeppelin mit der „Zeppelin Wohlfahrt GmbH“ ein umfassendes und vorbildliches Sozialwerk errichtet, das die Unternehmenskultur Zeppelins mitgeprägte. Um Wohnraum zu schaffen, errichtete eben dieses von 1914 bis 1919 das Zeppelindorf nach Plänen der Stuttgarter Architekten Paul Bonatz und Friedrich Eugen Scholer. Es steht seit 1991 unter Denkmalschutz.
- Rathaus Friedrichshafen: 1954–1956 nach Plänen vonWilhelm Tiedje undLudwig Hilmar Kresse erbaut
- „Villa Winz“: Wohngebäude, 1915 vonPaul Bonatz erbaut
- Villa Niederberger: in der Schmidstraße 3 ist ein unter Denkmalschutz stehendes expressionistisches Wohnhaus
- Villa Wagner: 1965 errichtete, denkmalgeschützte Villa in Spaltenstein
- AussichtsturmMoleturm: im Jahr 2000 am Hafen errichtet
- DieTankstelle in der Werastraße wurde 1950 von derDeutsch-Amerikanischen Petroleum-Gesellschaft (DAPG) errichtet. Der Klinkerbau mit typischem Flachdach ist bis heute als ehemalige Tankstelle kenntlich. Im gesamten Bodenseekreis gibt es nur noch zwei Exemplare dieses Baustils, beide Tankstellen sind Kulturdenkmale.
Kunst im öffentlichen Raum (Auswahl)
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Vor dem Rathaus befindet sich der vonBarbara undGernot Rumpf mit grotesken Skulpturen gestaltete Buchhornbrunnen von 2001, der unter anderem an die Umbenennung von Buchhorn in Friedrichshafen im Jahr 1811 erinnert und Bezüge zur heimischen Industrie herstellt.
Regelmäßige Veranstaltungen
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Das Kulturbüro Friedrichshafen bietet mit knapp 300 kulturellen Veranstaltungen pro Jahr für eine Stadt dieser Größe ein umfangreiches Kulturprogramm. Hauptspielstätten sind das Graf-Zeppelin-Haus, derKiesel im k42, der Bahnhof Fischbach sowie das ZeltfestivalKulturufer. Die Veranstaltungen haben jedes Jahr insgesamt etwa 60.000 Besucher, davon knapp 5.000 im Abonnement. Friedrichshafen hat eine Reihe von Stadt- und Heimatfesten, die jährlich veranstaltet werden. Seit 1985 findet jeweils zu Beginn der Sommerferien dasKulturufer statt, ein zehntägiges Zeltfestival in den Uferanlagen direkt am Bodensee. Bekannte und weniger bekannte Künstler und Gruppen aus der ganzen Welt treten in den Zelten und an der Uferpromenade auf. Die Darbietungen reichen von Musikveranstaltungen über Kabarett, Schauspiel und Tanz bis hin zu Lesungen, Akrobatik und Straßentheater. Auch für Kinder gibt es ein tägliches Theaterangebot im Zelt. Die Aktionswiese bietet darüber hinaus ein Programm für Kinder, dieMolke ein spezielles Angebot für Jugendliche an. DasKulturufer wird veranstaltet vom Kulturbüro und dem Amt für Familie, Jugend und Soziales. DieSchwäbische Zeitung bietet außerdem eine „Zeitungswerkstatt“ für Kinder und Jugendliche an, die so mit selbst erstellten Berichten in die Welt desJournalismus hineinschnuppern können. Im Durchschnitt zieht dasKulturufer etwa 70.000 Besucher an den See.
Eines der bekanntesten und ältesten Feste in Friedrichshafen ist dasSeehasenfest, ein Kinder- und Heimatfest, das seit der Nachkriegszeit stattfindet.
Ebenfalls in den Uferanlagen wird seit 1997 in den Sommerferien dasKulinarische Stadtfest abgehalten. Verschiedene Gastronomieunternehmen der Umgebung bieten Köstlichkeiten verschiedener Nationalitäten an. Abends wird das internationale Flair durch ein musikalisches Rahmenprogramm abgerundet.
Friedrichshafen gehört zum Mundartbereich desBodenseealemannisch. DieFasnet in Friedrichshafen wird nachschwäbisch-alemannischer Tradition gefeiert. Die ältesten Belege eines solchen Ereignisses in der Stadt Buchhorn stammen aus dem Jahr 1569. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dieFasnet wiederbelebt. Damals entstand die älteste Maske, dieBuchhorn-Hexe. Drei Jahre später folgte der populäreSeegockel, beides Figuren dergleichnamigen Narrenzunft. Der Ablauf in Friedrichshafen konzentriert sich auf die Zeit vomGumpigen Donnerstag, an dem Schul- und Rathaussturm stattfinden, bis zum traditionellen „Kehraus“ am Fasnetsdienstag um 24 Uhr. Höhepunkte sind der „Bürgerball“ im Graf-Zeppelin-Haus und derUmzug.
Das internationale Theaterfestival „Theatertage am See“ findet seit 1993 an Bodenseeschule St. Martin statt. Binnen weniger Jahre wurde das Festival über Europas Grenzen hinaus ein begehrter Treffpunkt der Amateurtheaterszene. Das jährlich stattfindende Veranstaltung genießt weltweit hohes Ansehen und ist eine der größten, alljährlich stattfindenden Veranstaltungen der Theaterpädagogik in Europa.
DasBodenseefestival, das internationale Stadtfest und der Christkindlesmarkt sind weitere Ereignisse in der Stadt.
„Kulturhaus Caserne“
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Kulturhaus Caserne befindet sich im westlichen Teil der Stadt, im Fallenbrunnen. Der NameCaserne verweist auf die ursprüngliche Nutzung der Gebäude. Die Räumlichkeiten waren in den Jahren 1937 bis 1943 als Flakkaserne erbaut worden.
Die Friedrichshafener Kulturszene wird zu einem Teil von dem 2002 gegründeten Culturverein Caserne e. V. bestimmt, bzw. von dessen Arbeit und seinem Angebot. Der Verein wird durch seine Mitglieder und die Stadtverwaltung finanziert. ImTheater Atrium finden außer Theater- undKabarett- auch verschiedene Musikveranstaltungen statt. Zu einem wesentlichen Bestandteil des Culturvereins wurde die englischsprachige Amateurtheatergruppe Bodensee Players e. V., die großteils aus Muttersprachlern besteht. Das studio17, ein Kino mit 88 Sitzplätzen, zeigt, ob in den eigenen Räumlichkeiten oderopen air, vor allem alternative Kinofilme.
In dem ehemaligen Mannschaftskasino der französischen Garnison befindet sich ein Restaurant. Ende 1996 wurde der Club Metropol als Disko und Konzerthalle eingerichtet. Schon drei Jahre wurde dieser aufgrund des starken Zuspruchs großzügig umgebaut und erweitert.1997 wurde die groove box eingerichtet, in der vornehmlichHouse undJazz gespielt wird.
Graf-Zeppelin-Haus
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Das Graf-Zeppelin-Haus (kurz: GZH) ist das Kultur- und Kongresszentrum der Stadt Friedrichshafen. Auf einer Bürgerversammlung 1964 wurde zum ersten Mal die Idee öffentlich, ein derartiges Gebäude zu errichten. Für ein solches Vorhaben erschien das freie Grundstück an der westlichen Uferpromenade direkt neben dem Yachthafen als idealer Standort. Nach langjährigen Überlegungen beschloss der Gemeinderat im Oktober 1978, den Planungsauftrag zu erteilen, um das Haus im Oktober 1985 zu eröffnen. Das Stuttgarter Architektenteam Breuning/Büchin erstellte ein zur Landschaft passendes Gebäude mit niedrigen Fassaden, die zum großen Teil aus Glas bestehen.
Die Aufgaben des Hauses kann man grob in zwei Kategorien unterteilen: Einerseits dient es als kulturelles Bürger-Zentrum für die Bewohner der Region, andererseits, in Ergänzung zur Messe, als Kongress- und Tagungszentrum für Verbände, Firmen und Institutionen. Der „Hugo-Eckener-Saal“ bietet auf einer Fläche von (samt Erweiterung und Empore) 1300 m² bis zu 1300 Plätze. Dort finden auch die bedeutenderen kulturellen Veranstaltungen (Konzerte, Theateraufführungen etc.) statt. Das GZH beherbergt darüber hinaus acht kleinere Säle und Tagungsräume sowie zwei Restaurants, ein Café und eine Tiefgarage.
Kulturzentrum K42
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Seit 2006 gibt es das K42 (nach der Adresse Karlstraße 42), im ehemaligen Gebäude derKreissparkasse Friedrichshafen (KSK) direkt am Hafen gelegen. Hier entstand 1973 nach Abbruch des historischen Salzstadels 1967 ein Bankgebäudeneubau. Durch den Zusammenschluss verschiedener Sparkassen im Bodenseebereich bedurfte es jedoch eines größeren Verwaltungsgebäudes. Nach dem Auszug der KSK im Jahre 2002 stand der ehemalige Bank- und Verwaltungsbau leer. Im Jahr 2004 beschloss der Gemeinderat, das Gebäude nach den Plänen einer Projektgruppe in ein kombiniertes Geschäfts- und Medienhaus umzuwandeln. Nach einem Teilabschluss der Baumaßnahmen eröffnete darin am 2. November 2006 eine große Buchhandlung. Im vorderen Teil des Gebäudes befindet sich seit Jahresbeginn 2007 ein Café-Restaurant; im mittleren Gebäudeteil eröffnete am 1. März 2007 ein Textilkaufhaus, seit dem darauf folgenden Tag steht auch die Stadtbücherei – nun als „Medienhaus am See“ – an diesem Ort für den Publikumsverkehr offen.
Ein architektonisches Unikum ist der ebenfalls im März 2007 eröffnete VeranstaltungsraumKiesel, der rund 100 Zuschauern Platz bietet. Auf der Studio-Bühne wird von Beginn modernes Programm geboten. Schwerpunkte sind Schauspiel, Kinder- und Jugendtheater (inkl. eines theaterpädagogischen Angebots) sowie Lesungen. Es werden aber auch Konzerte gespielt sowie Hörspiele und Filme präsentiert; außerdem gibt es im Kiesel Figurentheater für Erwachsene, Tanz- und Video-Performances. Für sein Kiesel-Programm im Bereich Kinder- und Jugendtheater wurde das Kulturbüro 2009 mit dem „Veranstalterpreis der Assitej“ ausgezeichnet.
Filmtage
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Seit 2009 veranstaltet das Kulturbüro Friedrichshafen[23] jährlich ein mehrtägigesFilmfestival, das den Titel „Jetzt oder nie“ trägt. Es werden Kurzfilme (u. a. Experimentalfilme und Animationsfilme) und Dokumentarfilme – gelegentlich auch Filme mit Deutschlandpremiere – gezeigt, die von jungen Regisseuren aus dem deutschsprachigen Raum in den vorangegangenen zwei Jahren erstellt wurden. Das Filmfest ist besonders für junge Filmemacher attraktiv. 2018 wurden mehr als 300 Filme zur Sichtung eingereicht. Alle Filme werden in dem etwa 100 Sitze umfassenden Kinosaal des MedienhausKiesel gezeigt. Im direkten Anschluss stehen oftmals die einzelnen Filmemacher für Publikumsgespräche zur Verfügung. 2019 finden die Filmtage vom 22. bis zum 25. Februar 2019 statt.[24]
Sport
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Volleyball
DerVfB Friedrichshafen nimmt erfolgreich am Spielgeschehen derVolleyball-Bundesliga und derChampions League teil. Im Jahr 1969 gegründet, stieg der VfB 1981 erstmals in die erste Bundesliga auf. Nach dem dritten Aufstieg 1987 (seither durchgehend in der ersten Bundesliga) wurde er 13-mal DVV-Pokalsieger und 13-mal Deutscher Meister, achtmal konnte sich der VfB dasDouble sichern (Stand 2023). Am 1. April 2007 schrieb der VfB europäische Volleyballgeschichte: als erste deutsche Volleyballmannschaft konnte der VfB Friedrichshafen die Champions League gewinnen – und damit sicherte er sich das historische Triple (erster Verein in ganz Europa) aus Pokal, Meisterschaft und Champions League. Die Volleyball-Heimspiele wurden von 2003 bis 2020 in derZF-Arena ausgetragen. Nach deren Schließung aufgrund Einsturzgefahr finden sie in der Saison 2020/2021 in der Zeppelin Cat Halle A1 derMesse Friedrichshafen statt.
- Lacrosse
Im Jahr 2011 gründeten zwei Studenten der Zeppelin Universität das ersteLacrosseteam in Friedrichshafen. Seitdem ist das Team in der Bundesliga Süd etabliert. Es besteht aus Schülern, Arbeitstätigen und Studenten. Es gibt sowohl ein Herren- als auch ein Damenteam. Gespielt wird die Sportart auf dem Gelände des VfB Friedrichshafen. Zuständig ist der Hochschulsportverein der Zeppelin Universität.
- Badminton
Die im Jahr 1953 gegründeteBadmintonabteilung des VfB spielte in der Spielzeit 2010/2011 in der Regionalliga. 2006/2007 war die erste Mannschaft als Meister der zweiten Bundesliga Süd in die erste Bundesliga aufgestiegen.
- Segeln
DerWürttembergische Yacht-Club Friedrichshafen e. V. (WYC) ist ein weiterer Sportverein der Stadt. Er wurde 1911 vonKönig Wilhelm II. gegründet, noch im selben Jahr wurde mit dem Bau des Yachthafens begonnen. Es wurde auch die Geschichte des WYC und ihrer Regatta, derInternationalen Bodenseewoche, durch die beiden Weltkriege mit beeinflusst. Erst im Jahr 1951 wurde der Regattabetrieb wieder aufgenommen. Sportliche Höhepunkte bilden die internationalen Erfolge einiger Clubmitglieder: 1976 wurden die Brüder Jörg und Eckart DieschOlympiasieger imFlying Dutchman vorKingston (Kanada), 1978 ersegelten Albert und Rudolf Batzill die Weltmeisterschaft im Flying Dutchman vorHayling Island. Nach zwanzigjähriger Planung wurde 1992 der neue Yachthafen erbaut und eingeweiht. Der Club zählte 1999 über 1000 Mitglieder.
- Fußball
Die erste Mannschaft der Fußballabteilung des VfB Friedrichshafen spielt aktuell in der Landesliga. 2009/2010 gab sie ein „Gastspiel“ in der Verbandsliga, stieg aber sofort wieder ab.
Während derFußball-Weltmeisterschaft 2006 war Friedrichshafen Mannschaftsquartier deriranischen Nationalmannschaft (auch die Niederlande, Norwegen, die Schweiz, Tschechien, Japan, die Slowakei und Russland hatten Interesse gezeigt). Das Team wählte das Ringhotel „Krone“ inSchnetzenhausen als Mannschaftsquartier, trainiert wurde im VfB-Stadion im Norden der Stadt.
- Karate
In Friedrichshafen unterrichtet der ehemaligeKarate-BundestrainerToni Dietl. Er erbaute eines der größtenKarate-Dōjō in Deutschlands im Sportpark Friedrichshafen. Mit über 1000 Schülern hat er auch eine der größten Karate-Schulen in Deutschland. Er entwickelte dasSamurai-Kids-Unterrichtssystem,[25] sowie denJunior-Dan und das Sound-Karate-System.
- Radsport
Friedrichshafen war in den Jahren 2002 und 2005 jeweils Zielort der fünften und Startort der sechsten Etappe der damaligenDeutschland Tour. Friedrichshafen beherbergt sechs Radsportvereine: „RRMV Friedrichshafen“ für Kunstradfahren, „RV Immergrün“ aus Ailingen für Radball, „RSV Seerose“, ADFC Sektion Friedrichshafen, Radfreunde Friedrichshafen und denFreundeskreis Uphill (Organisator deutsche Meisterschaft 2011[26] und 2012, ferner Betreiber und Projektleiter desStoppomat).
- Schwimmen
Die aktiven Mitglieder des Schwimmvereins Friedrichshafen 1932 e. V. trainieren regelmäßig neben derDLRG-Ortsgruppe Friedrichshafen im Friedrichshafener Hallenbad. Erfolge konnten sie sowohl auf regionaler Ebene als auch bei internationalen Wettkämpfen verzeichnen.
- Dachvereine
Der VfB Friedrichshafen führt neben seinen Hauptsparten Fußball und Volleyball auch aufgrund der Nähe zu denAlpen auch eine Ski- und Bergsportabteilung. Die TSG Ailingen deckt neben Fußball, Beachvolleyball auch Skisport und Turnen ab.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ehrenbürger
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Stadt Friedrichshafen bzw. die früheren Gemeinden haben folgenden Personen dasEhrenbürgerrecht verliehen:[27]Die EhrenbürgerschaftAdolf Hitlers wurde erst im November 2013 aberkannt.
- Friedrichshafen
- vor 1887: Joseph Anton Gagg, Oberlehrer
- 1888: Hans Heinrich Hüni, Fabrikant
- 1888: Karl von Völter-Hüni, Obersteuerrat
- 1895: Jacques Leuthold-Hüni, Fabrikant
- 1900: Hermann Eberhard Faber, Hofrat
- 1904:Hermann Freiherr von Mittnacht, Württembergischer Ministerpräsident
- 1907:Ferdinand Graf von Zeppelin
- 1910:Karl Lanz, Kommerzienrat
- 1925:Alfred Colsman, Kommerzienrat
- 1925:Hugo Eckener, Geschäftsführer der Luftschiffbau-Zeppelin GmbH
- 1925:Ludwig Dürr, Chefkonstrukteur
- 1929:Karl Maybach
- 1933:Adolf Hitler (2013 symbolisch aberkannt)
- 1934:Claude Dornier
- 1940: Alfred Graf von Soden-Fraunhofen, Mitbegründer der Zahnradfabrik Friedrichshafen AG
- 1954: Hans Schnitzler, Altbürgermeister
- 1956:Gebhard Müller, Ministerpräsident a. D.
- 1956:Viktor Renner, Minister a. D.
- 1977:Max Grünbeck, Oberbürgermeister a. D.
- Ehemalige Gemeinde Ailingen
- 1867: Franz Josef Schaffrath, Lehrer, Mesner, Organist
- 1865: Josef Wieland, Altbürgermeister
- Ehemalige Gemeinde Ettenkirch
- 1933:Paul von Hindenburg, Reichspräsident (2013 symbolisch aberkannt)
- 1933: Wilhelm Schütterle, Gemeindepfleger
- Ehemalige Gemeinde Kluftern
- 1950: Heinrich Weißmann, Geistlicher Rat
- 1963: Josef Braun, Fabrikant
- 1964: Emil Higelin, Pfarrer
Töchter und Söhne der Stadt
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Johann Baptist Nesensohn (1748–1807), Pfarrer vonLippertsreute, geboren in Hofen
- Matthäus Pertsch (1769–1834), Architekt
- Ignaz von Longner (1805–1868), römisch-katholischer Theologe, Geistlicher und Kirchenhistoriker
- August von Beckh (1809–1899), Eisenbahningenieur
- Heinrich Lanz (1838–1905), Landmaschinen-Hersteller (Heinrich Lanz AG, Lanz Bulldog)
- Rudolf Müller (1856–1922), Lehrer und biographischer Autor
- Bruno Diamant (1867–1942), Bildhauer
- Gustav Abel (1869–1939), Oberamtmann und Landrat
- Karl Haas (1869–1946), Apotheker und Fabrikant
- Karl Caspar (1879–1956), Maler
- Max Caspar (1880–1956), Astronomiehistoriker, Herausgeber der Werke von Kepler
- Mathilde Hirsch (1882–1952), Generalpriorin der Missions-Benediktinerinnen von Tutzing
- Hedwig Dinkel, verheirateteBraun (1885–1977), Medizinerin
- Albert Eitel (1887–1962), Landrat
- Wilhelm Sedlmeier (1898–1987), Theologe, Weihbischof der Diözese Rottenburg
- Ernst Wilhelm Benz (1907–1978), evangelischer Theologe und Kirchenhistoriker
- Toni Schneider-Manzell (1911–1996), Bildhauer
- Ernst Kleinschmidt (1912–1971), Meteorologe
- Albrecht Kleinschmidt (1916–2000), Mediziner und Mikrobiologe
- Maria Opitz-Döllinger (1917–2007), Politikerin (ÖDP), Trägerin des Bundesverdienstkreuzes
- Jürgen Flemming (1920–2013), Politiker (FDP/DVP, SPD), Landtagsabgeordneter
- August Entringer (1921–2008), Politiker (CDU), Landtagsabgeordneter
- Ruth Scheerbarth (1921–1992), Schauspielerin und Regisseurin
- Albrecht Roser (1922–2011), Puppenspieler
- Silvius Dornier (1927–2022), Unternehmer
- Rolf Gerich (1928–2013), Oberbürgermeister von Weingarten
- Armin Ayren (1934–2024), Schriftsteller
- Karl Segelbacher (* 1935), Fußballspieler
- Winfried Hagenmaier (* 1936), Bibliothekar
- Carl Herzog von Württemberg (1936–2022), Chef des Hauses Württemberg, Unternehmer und Theologe
- Ekkehard Mühlenberg (* 1938), evangelischer Theologe, Kirchenhistoriker und Hochschullehrer
- Christian Rohrer (1938–2022), Romanist, Computerlinguist und Hochschullehrer
- Christiane Stang-Voß (* 1938), Leichtathletin und Biologin sowie Rektorin der Deutschen Sporthochschule Köln
- Heinrich Kuhn (* 1940), Arzt und Landtagsabgeordneter (AfD)
- Klaus Autbert Maier (* 1940), Offizier und Militärhistoriker
- Eckart Rüther (* 1940), Psychiater
- Peter Siewert (* 1940), Historiker
- Armin Wertz (1945–2020), Journalist und Autor
- Harald Wertz (* 1947), Professor für Informatik, Université Paris 8
- Stefan Waggershausen (* 1949), Sänger
- Brigitte Unger-Soyka (* 1949), Pädagogin und Politikerin (SPD)
- Zipflo Reinhardt (* 1949), Jazzmusiker
- Norbert Zeller (* 1950), Politiker (SPD), Landtagsabgeordneter
- Thom Barth (* 1951), Maler, Grafiker und Installationskünstler
- Jörg Diesch (* 1951), Segler, der 1976 Olympiasieger wurde
- Maren (* 1952), Juristin und ehemalige Schlagersängerin
- Irene Ferchl (* 1954), Schriftstellerin, Publizistin und Kulturjournalistin
- Eckart Diesch (* 1954), Segler, Olympiasieger 1976
- Josef Hoben (1954–2012), Schriftsteller
- Armin Kreiner (* 1954), Professor für Fundamentaltheologie
- Hans-Hubertus Mack (* 1954), Offizier und Erziehungswissenschaftler
- Albin Bucher (* 1955), Sänger und Komponist
- Patrick A. Baeuerle (* 1957), Molekularbiologe und Immunologe
- Rupert Kubon (* 1957), Oberbürgermeister von Villingen-Schwenningen
- Jürgen Polke (* 1957), Managementtrainer und Hochschullehrer
- Peter Rundel (* 1958), Geiger und Dirigent
- Joachim Buhmann (* 1959), Biophysiker
- Iren Dornier (* 1959), Unternehmer
- Hubert Knoblauch (* 1959), Soziologe
- Stefan Gasser (* 1960), Richter am Bundessozialgericht
- Uwe Altenried (* 1961), Komponist und Musiker
- Martin Fix (* 1961), Pädagoge
- Alissa Walser (* 1961), Schriftstellerin
- Friedrich Herzog von Württemberg (1961–2018), Unternehmer
- Stefan Müller-Stach (* 1962), Mathematiker und Hochschullehrer
- Heinz Beck (* 1963), Koch
- Georg Kraus (* 1965), Managementberater und Autor
- Bjoern Strangmann (* 1965), Jazzmusiker und Musikschulleiter
- Joachim Jenrich (* 1967), Sachbuchautor und Biologe
- Theresia Walser (* 1967), Schriftstellerin
- Martin Keck (* 1968), Mediziner und Neurowissenschaftler
- David Oswald (* 1968), Designer und Hochschullehrer
- Markus Kohlöffel (* 1971), Taekwondo-Sportler und Cheftrainer
- Andrea Schmölder-Veit (* 1971), Archäologin
- Heiko Ruprecht (* 1972), Schauspieler
- Philip Kiefer (* 1973), Fach- und Sachbuchautor
- Sotiria Loucopoulos (* 1974), Schauspielerin
- Stefanie Rothweiler (* 1979), Olympiateilnehmerin im Segeln
- Hannes Weber (* 1979), Bäckermeister, Konditor, Fachautor und Unternehmer
- Winfried Lichtscheidel (* 1980), Organist
- Fabian Müller (* 1980), Sportwissenschaftler und Fußballtrainer
- Michael Binder (* 1981), Handballspieler
- Philippe Bühler (* 1981), Sänger
- Matthias Karger (* 1982), Volleyball- und Beachvolleyballspieler
- Claudia Alfons (* 1983), Oberbürgermeisterin von Lindau
- Friedemann Vogel (* 1983), Linguist und Kulturwissenschaftler
- Steffen Wohlfarth (* 1983), Fußballspieler
- Kay One (* 1984), Rapper
- Kerstin Wohlbold (* 1984), Handballspielerin
- Max Günthör (* 1985), Volleyballspieler
- Benedikt Kuhn (* 1986), politischer Beamter (CDU)
- Selina Ströbele (* 1987), Schauspielerin
- Lance Butters (* 1988), Rapper
- Musiye (* 1989), Rapper
- Pauline Afaja (* 1990), Schauspielerin
- Chantal Laboureur (* 1990), Volleyball- und Beachvolleyballspielerin
- Marc Endres (* 1991), Fußballspieler
- Simon Zoller (* 1991), Fußballspieler
- Sturmwaffel (* 1992), Webvideoproduzent
- Jakob Günthör (* 1995), Volleyballspieler
- Jannis Hopt (* 1996), Volleyballspieler
- Sascha Uwe Kaleck (* 1997), Volleyballspieler
- Liane Lippert (* 1998), Radrennfahrerin
- Giulia Gwinn (* 1999), Fußballspielerin
- Jannik Brentel (* 2002), Volleyballspieler
Persönlichkeiten mit Verbindung zur Stadt
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Olga Nikolajewna Romanowa (1822–1892), Königin des Königreichs Württemberg, ist in Friedrichshafen gestorben und begraben
- Thekla Schneider (1854–1936), Schriftstellerin, lebte in Friedrichshafen
- Wilhelm Peppler (1884–1961), Meteorologe, Leiter des Aerologischen Observatoriums (Drachenstation)
- Edwin Grünvogel (1890–1970), Geologe und Naturschützer, Lehrer am Graf-Zeppelin-Gymnasium
- Richard Wagner (1893–1935), Pilot, lebte in Friedrichshafen
- Fridolin Endraß (1893–1940), Gewerkschaftsfunktionär und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime
- Jean Raebel (1900–1985), Unternehmer
- Wilhelm Boger (1906–1977), „Teufel vonAuschwitz“, „Erfinder“ der „Bogerschaukel“[28][29]
- André Ficus (1919–1999), Maler, lebte in Friedrichshafen
- Kurt Prokscha (1919–1998), Dirigent
- Maria Beig (1920–2018), Schriftstellerin, lebte längere Zeit hier und starb in Friedrichshafen
- Martin Walser (1927–2023), Schriftsteller, lebte von 1957 bis 1967 in Friedrichshafen
- Benny Golson (1929–2024), US-amerikanischer Saxophonist, hatte einen Zweitwohnsitz in Friedrichshafen
- Gunther Jauss (1936–2016), Architekt
- Peter Sattmann (* 1947), Schauspieler
- Stelian Moculescu (* 1950), Volleyballtrainer
- Stephan Jansen (* 1971), Wirtschaftswissenschaftler
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Martin Ebner:Die Entnazifizierung von Zeppelin, Maybach, Dornier & Co. Magisterarbeit, Universität Konstanz 1996.
- Ernst Haller:Mühlen – in und um Friedrichshafen. Verlag Robert Gessler, Friedrichshafen 2010,ISBN 978-3-86136-138-1.
- Ernst Haller:Seewein – Die Geschichte des Weinbaus in und um Friedrichshafen. Robert Gessler Verlag, Friedrichshafen 2005,ISBN 3-86136-099-3.
- Ernst Haller:Fasnachtszeiten. Brauchtum von Buchhorn bis Friedrichshafen. Verein zur Pflege des Volkstums Friedrichshafen e. V., 1997.
- Erich Keyser (Hrsg.):Friedrichshafen, Landkreis Tettnang. In:Deutsches Städtebuch. Band 4,2 Teilband Baden-Württemberg:Württembergisches Städtebuch. Kohlhammer, Stuttgart 1961.
- Fritz Maier:Friedrichshafen. Robert Gessler Verlag, Friedrichshafen;
- Bd. 1:Die Geschichte der Stadt bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. 1983,ISBN 3-922137-22-9.
- Bd. 2:Die Geschichte der Stadt vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 1994,ISBN 3-922137-46-6.
- Bd. 3:Stadtgeschichte(n) – Erinnerungen an Vorgestern und Gestern. Von der Nachkriegszeit bis zu Beginn des 21. Jahrhunderts. 2004,ISBN 3-86136-085-3.
- Johann Daniel Georg von Memminger:Beschreibung des Oberamts Tettnang. Cotta, Stuttgart / Tübingen 1838 (Volltext bei Wikisource).
- Hans Schlieper:Eisenbahntrajekte über Rhein und Bodensee. Alba Verlag, Düsseldorf 2009,ISBN 978-3-87094-369-1.
- Siegfried Seibold:Mein Weg – Kriegs- und Nachkriegszeit 1939–1955. Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge, Kassel 2012 (Zeitzeugenbericht Zweiter Weltkrieg und danach in Friedrichshafen).
Weblinks
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- Internetpräsenz der Stadt Friedrichshafen
- Brent Hentschel: Stadtporträt Friedrichshafen – Technische Höhenflüge. In: SWR.de. Südwestrundfunk, 17. Juni 2010, archiviert vom Original am 14. Januar 2012; abgerufen am 8. Februar 2023.
Einzelnachweise und Anmerkungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑Die Regierung des Landes Baden-Württemberg: Landesentwicklungsplan 2002 Baden-Württemberg (PDF; 8,24 MB) (Memento vom 9. Juli 2016 imInternet Archive), S. A23
- ↑Südwestrundfunk: Zu Gast im Hause Württemberg. In: Youtube-Kanal der SWR Landesschau Baden-Württemberg. SWR Landesschau Baden-Württemberg, 8. April 2015, abgerufen am 16. Februar 2024.
- ↑Ingrid Bauz, Sigrid Brüggemann, Roland Maier (Hrsg.):Die Geheime Staatspolizei in Württemberg und Hohenzollern. Stuttgart 2013,ISBN 3-89657-138-9, S. 100–108, 412 f.
- ↑O. Burger:www.gedenkstaettenpaedagogik-bayern.de:Die Außenkommandos des KZ Dachau am Bodensee. (Memento vom 28. Juni 2007 imInternet Archive)
- ↑Reinhold Mann:W. G. Sebald und der Luftkrieg – eine Ausstellung in Marbach und neue Bücher zum Thema. Erzählen, Erfinden, Erinnern. In:Schwäbische Zeitung vom 25. November 2008
- ↑abMartin Ebner: Die Entnazifizierung von Zeppelin, Maybach, Dornier & Co. Magisterarbeit. In: martin-ebner.net. Universität Konstanz, 1996, abgerufen am 27. März 2024.
- ↑Franz-Josef Sehr:Europa ist in Bewegung. In:brandschutz – Deutsche Feuerwehrzeitung 1/1990. W. Kohlhammer, 1990,ISSN 0006-9094,ZDB-ID 240087-X,S. 46.
- ↑abcStatistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983,ISBN 3-17-003263-1,S. 534 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF;41,1 MB]).
- ↑Datenbank Zensus 2011, Friedrichshafen, Alter und Geschlecht
- ↑Stadt Friedrichshafen Religion (Memento vom 21. Juni 2013 imInternet Archive) – in %,Zensus 2011
- ↑Bevölkerung kompakt (Gebietsstand 15.05.2022, Religion), abgerufen am 11. Januar 2025
- ↑aus der Statistik des Häfler Standesamtes 2024
- ↑Wunibald Reiner:St. Nikolaus, Friedrichshafen. Schnell & Steiner, Regensburg 2004,ISBN 3-7954-5548-0.
- ↑Ergebnis. Abgerufen am 26. Juli 2024.
- ↑Wappenbeschreibung aufleo bw – Landeskunde entdecken online; abgerufen am 20. September 2023.
- ↑Marktübersicht Die Top-100 Automobilzulieferer des Jahres 2017, auf automobil-industrie.vogel.de Abgerufen am 7. November 2018.
- ↑ZF Friedrichshafen AG: Geschäftsbericht 2014 (Memento vom 1. Juli 2015 imInternet Archive) (PDF; 5,4 MB) Abgerufen am 13. April 2015.
- ↑Museumsdatenbank Kunst und Kultur: Schulmuseum (Memento vom 28. September 2007 imInternet Archive)
- ↑Michael Holzmann:Museumstradition in Friedrichshafen. Das alte Bodensee-Museum. In: Lutz Tittel (Hrsg.):25 Jahre Kunstsammlung Städtisches Bodensee-Museum Friedrichshafen 1957–1982. Friedrichshafen 1982, S. 6–19.
- ↑Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. Bd. I. Bonn 1995,ISBN 3-89331-208-0, S. 35 f.
- ↑Gedenktafel der Stadt Friedrichshafen an die „Schweizer Kinder“ vom 21. Juni 2003 an der Hafenseite des Zeppelinmuseums.
- ↑Filmtage Friedrichshafen. Kulturbüro Friedrichshafen, 2018, archiviert vom Original am 10. Oktober 2018; abgerufen am 27. Oktober 2018.
- ↑Kulturbüro Friedrichshafen: Jetzt oder nie – Filmtage Friedrichshafen. 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Oktober 2018; abgerufen am 27. Oktober 2018.
- ↑Samurai Kids, auf karate-team.de, abgerufen am 3. Januar 2021
- ↑Jens Lindenmüller: Deutsche Meisterschaft erweitert das „Lightweight Uphill“. Markdorf. In: www.schwaebische.de. Schwäbischer Verlag GmbH & Co. KG, 7. Juli 2011, abgerufen am 8. März 2024.
- ↑Städtische Ehrungen. Ehrungbürger der Stadt Friedrichshafen. In: www.friedrichshafen.de. Stadt Friedrichshafen, abgerufen am 21. Januar 2025.
- ↑Anton Fuchsloch: „Der Teufel von Auschwitz“ hat seine Taten nie bereut. Vernichtungslager. In: www.schwaebische.de. Schwäbischer Verlag GmbH & Co. KG, 13. März 2013, abgerufen am 12. Februar 2024.
- ↑Hermann Langbein:Menschen in Auschwitz. 4. Auflage. Europaverlag, München & Wien 1999,ISBN 3-203-51243-2, Die Gefangenen,S. 266 (deutsch:Menschen in Auschwitz. Wien 1972.): „Die Schaukel ist die beliebteste Folter der Politischen Abteilung. Der Häftling muß sich mit angezogenen Knien auf den Boden setzen. Seine Hände werden ihm vorne gefesselt und über die Knie gezogen. Unter den Kniekehlen, aber über die Unterarme stecken sie eine Stange. An dieser Stange wird der Häftling aufgehängt, den Kopf nach unten. Dann schaukeln sie ihn, und bei jedem Schwung bekommt er einen Schlag aufs Gesäß (mit einemOchsenziemer). Das alles könnte man aushalten, aber das Schlimmste ist, daß sie die Geschlechtsteile treffen, und Boger, der berüchtigte Oberscharführer der Politischen Abteilung, zielt direkt darauf. Die Häftlinge, die in den Bunker eingeliefert werden, müssen sich nackt ausziehen und bekommen nur einen dünnen Drillichanzug, keine Unterwäsche. Ich hätte mir nie vorstellen können, daß Hoden so fürchterlich groß anschwellen können. Blau und grün! Die, die von der Schaukel kommen, können die nächsten Tage nicht sitzen und liegen.“