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Seeklima

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Klimate der Erde nach Wärmehaushalt/Kontinentalität:[1]
Jahresschwankungen der monatlichen Durchschnittstemperaturen:
  • hochkontinentale Klimate (über 40 °C)
  • kontinentale Klimate (zwischen 20 C° und 40 °C)
  • maritime Klimate (zwischen 10 °C und 20 °C)
  • hochmaritime Klimate (unter 10 °C)
  • (Tropische Klimate)
  • AlsSeeklima (auchMaritimes/Ozeanisches Klima) werdenKlimatypen außerhalb derTropen beziehungsweise innerhalb derJahreszeitenklimate bezeichnet, derenjährlicher Temperaturverlauf durch den Einfluss vonOzeanen eineSchwankungsbreite der monatlichen Durchschnittstemperaturen von unter 20 °C im Jahr (Jahresamplitude) auszeichnen. Das Wasser der Ozeane wirkt hier als Temperaturpuffer („Ozeanischer Temperaturgang“). Das konkrete Ausmaß dieses Wertes wird als (thermische)Maritimität bezeichnet. Zuweilen wird davon diehygrische Maritimität unterschieden, die auf den typischenWasserhaushalt ozeanisch geprägter Gebiete Bezug nimmt: Er ist durch eine größereLuftfeuchtigkeit, ganzjährig fallendeNiederschläge und einen hohenBewölkungsgrad gekennzeichnet.

    Da sich die Wassertemperatur auf Grund der großenWärmekapazität langsamer ändert als die Temperatur auf dem Land, wird das Land in der Nähe der Küste im Sommer vom Meer gekühlt, dafür im Winter von ihm erwärmt. Zudem reduziert der vergleichsweise hohe Wasserdampfgehalt der Luft die Sonneneinstrahlung.So kommt es im Vergleich zumkontinentalen Klima zu wesentlich geringeren Temperaturunterschieden sowohl zwischen Tag und Nacht als auch zwischen Sommer und Winter.

    In derKlimaklassifikation nach Köppen und Geiger entspricht das Seeklima vor allem dem Typ Cfb (ozeanisches Klima).

    Global betrachtet machen Seeklimate über 20 % der außertropischen und knapp 15 % aller Klimate aus.

    Ursachen und Erscheinungen

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    TypischeMoorlandschaft des hochmaritimen, gemäßigten Klimas von Westirland

    Von ozeanischem Klima wird gesprochen, wenn das Klima einer Region durch die Anwesenheit einer großen Wassermasse beeinflusst wird. Wasser fungiert in diesem Zusammenhang als Moderator; da sich Wasser aufgrund seiner großenspezifischen Wärmekapazität relativ langsam erhitzt und auch langsamer wieder abkühlt, wirkt es sowohl im Winter als auch im Sommer verzögernd. Dadurch sind die Sommer im Seeklima mäßig warm, die Winter aber auch nur mäßig kalt.

    Die Westküsten sind aufgrund der in den Außertropen vorherrschendenWestwinde stets niederschlagsreich undhumid. An den Ostküsten oder jenseits großer Gebirge können indes auch im SeeklimaTrockengebiete vorkommen(Beispiel: Ost-Patagonien). Die rein geographische Lage (Küstenlage) ist demnach alleine kein Hinweis auf Seeklima, da noch die Windrichtung in Betracht gezogen werden muss. New York beispielsweise liegt zwar direkt am Meer, hat aber wie der Großteil der Ostküste derUSA Kontinentalklima, da die vorherrschende Windrichtung von West nach Ost geht und mithin die gewaltige LandflächeNordamerikas das Klima bestimmt. Der GroßteilEuropas liegt hingegen unter dem Einfluss von Seeklima. Je tiefer man ins Landesinnere geht, desto ausgeprägter werden diese klimatischen Unterschiede; daher auch die kaltenrussischen Winter.Im Vergleich zu den USA ist der klimatische Unterschied ebenfalls deutlich sichtbar:New York liegt etwa auf dem gleichenBreitengrad wieNeapel, undMünchen liegt auf der Höhe vonQuébec (Kanada). Im Schnitt sind die Winter in den europäischen Städten deutlich wärmer, ebenso sind extreme Wetterlagen (zum BeispielBlizzards) selten.

    Auch die Anwesenheit größererSeen kann das Klima lokal beeinflussen. Mit dem Schrumpfen desAralsees wurde dort ein mittlerweile 2–2,5 °C wärmerer Sommer und ein 1–2 °C kälterer Winter gemessen.[2] Auch auf derBodenseeinselMainau lässt sich der Effekt nachweisen.

    Beispiel

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    Ein seltenessubtropisches Hochlandklima, das mit einem echten ozeanischen Klima in geringer Breite zusammenfällt, hier am Beispiel vonSão Joaquim im Süden Brasiliens, 1360 Meter über dem Meeresspiegel (Parallel 28).

    São Joaquim
    Klimadiagramm
    JFMAMJJASOND
     
     
    186
     
    23
    13
     
     
    183
     
    21
    14
     
     
    126
     
    22
    13
     
     
    107
     
    19
    10
     
     
    144
     
    16
    8
     
     
    127
     
    15
    7
     
     
    200
     
    15
    6
     
     
    143
     
    17
    7
     
     
    186
     
    17
    7
     
     
    183
     
    19
    10
     
     
    167
     
    21
    11
     
     
    137
     
    22
    12
    _Temperatur (°C)  _Niederschlag (mm)
    Quelle:INMET
    Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für São Joaquim
    JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
    Mittl. Tagesmax. (°C)22,621,421,519,115,814,714,516,716,618,920,522,218,7
    Mittl. Tagesmin. (°C)13,313,612,710,47,66,86,07,17,29,610,812,39,8
    Niederschlag (mm)185,7182,6126,1106,7144,0127,2199,8143,2186,1182,5166,5137,1Σ1.887,5
    Sonnenstunden (h/d)5,45,15,55,34,84,34,94,84,74,85,95,85,1
    Regentage (d)1414121081010811121212Σ133
    Luftfeuchtigkeit (%)85,586,585,984,884,581,979,974,980,682,881,281,882,5
    T
    e
    m
    p
    e
    r
    a
    t
    u
    r
    22,6
    13,3
    21,4
    13,6
    21,5
    12,7
    19,1
    10,4
    15,8
    7,6
    14,7
    6,8
    14,5
    6,0
    16,7
    7,1
    16,6
    7,2
    18,9
    9,6
    20,5
    10,8
    22,2
    12,3
    JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
    Quelle:INMET

    Quellen

    [Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
    • Petra Demmler:Das Meer – Wasser, Eis und Klima, Verlag Eugen Ulmer, 2011. –ISBN 3-80015-864-7 Kapitel:Meer und Atmosphäre; populärwissenschaftliche Darstellung

    Weblinks

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    Wiktionary: Seeklima – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

    Einzelnachweise

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    1. abgeleitet aus „Klimate der Erde“ nachAlexander Siegmund undPeter Frankenberg (effektive Gliederung) aus Westermann Kartographie (Hrsg.):Diercke Weltatlas. 1. Auflage 2008, Bildungshaus Schulbuchverlage, Braunschweig 2009,ISBN 978-3-14-100700-8, S. 226–227.
    2. E. Giese, G., Bahro, D. Betke:Umweltzerstörungen in Trockengebieten Zentralasiens (West- und Ost-Turkestan). Ursachen, Auswirkungen, Maßnahmen. (Erdkundliches Wissen, Heft 125). Stuttgart 1998.
    Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Seeklima&oldid=254341449
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