Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Zum Inhalt springen
WikipediaDie freie Enzyklopädie
Suche

Schwedische Sprache

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Schwedisch ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Weitere Bedeutungen sind unterSchwedisch (Begriffsklärung) aufgeführt.
Schwedisch(svenska)

Gesprochen in

Schweden Schweden,
Finnland Finnland
Sprecher10,5 Millionen
Linguistische
Klassifikation
Offizieller Status
Amtssprache inSchweden Schweden
Åland Åland
Finnland Finnland
Europaische Union Europäische Union
Nordischer Rat(Arbeitssprache)[1]
Sprachcodes
ISO 639-1sv
ISO 639-2swe
ISO 639-3swe
Verbreitung der schwedischen Sprache

Dieschwedische Sprache oderSchwedisch (Eigenbezeichnung:svenska/?) gehört zum östlichen Zweig dernordgermanischen Sprachen. Damit ist das Schwedische auch Teil derindoeuropäischen Sprachfamilie. Das Schwedische ist am nächsten verwandt mit demDänischen und stammt wie die anderen nordgermanischen Sprachen vomAltnordischen ab, das die Sprache derGermanen inSkandinavien war.

Als Amtssprache inSchweden undFinnland und mit zwei Zentren der Standardisierung ist Schwedisch eineplurizentrische Sprache.[2][3][4]

Herkunft und Verwandtschaft

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Schwedisch ist eine indoeuropäische Sprache, die zumnordgermanischen Zweig der germanischen Sprachen gehört. Zusammen mit demDänischen gehört es zur ostnordischen Sprachgruppe, die sich von den westnordischen Sprachen (Färöisch,Isländisch undNorwegisch) durch das Vorkommen jüngererMonophthonge statt der älterenDiphthonge unterscheidet:

SchwedischDänischNorwegisch
(Bokmål)
Norwegisch
(Nynorsk)
FäröischIsländischDeutsch
jagjegjegegegégich
öga(t)øje(t)øye(t)augaeyga(ð)auga(ð)(das) Auge
ben(et)ben(et)ben(et)bein(et)bein(ið)bein(ið)(das) Bein / (der) Knochen
Titelseite der ersten schwedischen Bibelübersetzung von 1541

Auga, eyga undbein zeigen die erhaltenen Diphthonge imNynorsk, Färöischen und Isländischen, denen diemonophthongierten Formenöga, øje undben im Schwedischen, Dänischen und Bokmål gegenüberstehen (dänischøje zeigt nur sekundären Diphthong infolge der Entwicklung von /g/ zu /j/; der Laut /ø/ ist das Monophthongierungsprodukt aus germanisch*au). Umgekehrt zeigtjag, jeg im Schwedischen, Dänischen und BokmålBrechung, wogegen Nynorsk, Färöisch und Isländisch den ungebrochenen Laut bewahrt haben.

Eine auf die modernen Sprachen bezogene Gliederung unterteilt die skandinavischen Sprachen in eine festlandskandinavische Gruppe (Schwedisch, Dänisch, Norwegisch (Bokmål und Nynorsk)) und eine inselskandinavische Variante mit Färöisch und Isländisch. Diese Unterscheidung gibt wieder, dass Isländisch und Färöisch ein stark abweichendes Laut- und Formensystem kennen und sich auch im Wortschatz vom Festlandskandinavischen deutlich unterscheiden. Ersteres liegt unter anderem in der geografischen Isolation Islands und der Färöer begründet, Letzteres unter anderem in der deutlich stärkeren Beeinflussung des Schwedischen, Dänischen und Norwegischen durch dasNiederdeutsche derHanse.[5][6]

Aufgrund ihrer großen strukturellen Ähnlichkeit und der gegenseitigen Verständlichkeit zumindest geschriebener Texte können die festlandskandinavischen Sprachen linguistisch als „Dialekte“ des „Gemeinskandinavischen“ aufgefasst werden. Viele Dialekte können linguistisch nicht eindeutig einer der Nationalsprachen zugewiesen werden. So ähneln die Dialekte inDalarna undJämtland denen auf der norwegischen Seite der Grenze. Bestimmte grammatische Phänomene eines Dialektes können der Standardsprache einer anderen Nationalsprache angehören.[7]

Ab mittelalterlicher Zeit eingetretene Entwicklungen haben aber dennoch zu den heutigen eigenständigen Sprachen geführt. Im Süden Skandinaviens, im nachmaligen Dänemark und in Schonen, zeigten sich schon zwischen 1100 und 1350 im Bereich des Lautsystems und der Wortbeugung die wichtigsten derjenigen Züge, die Dänisch von Schwedisch bis heute unterscheiden, wie beispielsweise die Abschwächung unbetonter Vokale zu /ə/ und die Schwächung von /p/, /t/, /k/ zu /b/, /d/, /g/; auch die starke Vereinfachung des Flexionssystems fand in Dänemark Jahrhunderte früher statt als in Schweden.[8] Die im heutigen Schweden gesprochene Sprache blieb länger dem altnordischen Sprachsystem verhaftet; erst in der Zeit zwischen 1375 und 1526 fanden solche durchgreifende Veränderungen in Wortschatz, Schriftsprache, Wortbeugung und Lautsystem statt, die schließlich zum heutigen Schwedisch führten.[9]

Während desMittelalters unterlag das Schwedische, wie auch die dänische und die norwegische Sprache, prägenden Einflüssen aus demMittelniederdeutschen der Hanse. In derNeuzeit kamen Einflüsse desHochdeutschen hinzu, teils durch denHandel mit den Ländern des deutschen Sprachraums und desBaltikums, teils durch denDreißigjährigen Krieg und die daraus zurückkehrenden Soldaten, was besonders durch die vielenLehnwörter im Militärjargon sichtbar wird. Doch auch die Dominanz der deutschen Sprache in manchenWissenschaften prägte den schwedischenWortschatz. Umgekehrt hinterließ die schwedische Sprache während der lange anhaltenden schwedischen Herrschaft überVorpommern gewisse Einflüsse auf den dortigen niederdeutschen Dialekt, beispielsweiseLingon für die Preiselbeere undBrüllup für die Hochzeitsfeier.

Die Geschichte der modernen schwedischen Sprache beginnt mit der Verbreitung der Buchdruckerkunst und der Reformation. Nachdem Schweden unterGustav I. Wasa seine Unabhängigkeit von Dänemark wiedererlangt hatte, führte dieser Herrscher die lutherische Reformation im Land ein. 1541 erschien mit derGustav-Wasa-Bibel die erste vollständige Bibelübersetzung in schwedischer Sprache, verfasst vonLaurentius Andreae undOlaus sowieLaurentius Petri.

Allgemeines

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Schwedisch wird von etwa 8,5 Millionen Menschen alsMuttersprache gesprochen, von denen etwa acht Millionen in Schweden und knapp 290.000 alsfinnlandschwedischeMinderheit (5,5 % der Bevölkerung) in Finnland leben. Historisch war Finnland seit dem frühen Mittelalter bis zum Jahr 1809 (Vertrag von Fredrikshamn) ein Teil des schwedischen Reiches, und das Schwedische war bis in das 19. Jahrhundert dort die Sprache der gebildeten Oberschicht, bis sich im Zuge der auch politisch geführten Auseinandersetzung zwischenFennomanen und Svekomanen das Finnische als Amtssprache neben dem Schwedischen etablierte. Seit längerer Zeit ist auch ein Rückgang des Anteils derFinnlandschweden an der Bevölkerung Finnlands zu verzeichnen.

In Finnland finden sich zweisprachige Gemeinden in den LandschaftenNyland (finnischUusimaa),Östra Nyland(Itä-Uusimaa),Kymmenedalen(Kymenlaakso),Egentliga Finland(Varsinais-Suomi) undÖsterbotten(Pohjanmaa). Die schwedischsprachigen Schulkinder in diesen Gemeinden werden in ihrer Muttersprache Schwedisch unterrichtet, die finnischsprachigen in ihrer Muttersprache Finnisch. Die autonome InselgruppeÅland ist die einzige offiziell einsprachig schwedische Region im sonst zweisprachigen Finnland: Hier wird nur Schwedisch gesprochen, und Finnisch ist in den Schulen nur ein Wahlfach (Englisch aber ein Pflichtfach). Im übrigen Finnland ist Schwedisch als zweite einheimische Sprache ein Pflichtfach (drei Jahre in der Grundschule, weitere drei Jahre im Gymnasium[10]) und war bis 2004 obligatorisches Fach in der Abiturprüfung. InÅbo(Turku) befindet sich die einzige rein schwedischsprachige Universität Finnlands, dieÅbo Akademi.

Von der ehemaligen schwedischsprachigenVolksgruppe inEstland, denEstlandschweden oder „Küstenschweden“ (Anfang der 1940er Jahre um 8800 Menschen), blieben seit ihrer Massenemigration nach Schweden während des Zweiten Weltkriegs fast nur ältere Menschen. In neuerer Zeit sind aber einige Estlandschweden zurückgekehrt, und heute wird (Standard-)Schwedisch in den Schulen der ehemals schwedischsprachigen Landesteile unterrichtet.

Schweden können sich relativ problemlos mitNorwegern unterhalten; so existiert mitSvorsk eineMischsprache, die sich aus der schwedischen und norwegischenUmgangssprache zusammensetzt. Auch mit Dänen ist, wenn sie sich Mühe geben, deutlich zu sprechen, eine Unterhaltung möglich, wobei es hier allerdings regionale Unterschiede gibt. So verstehen die Schweden im Süden, vor allem inSchonen, wegen der nahen Verwandtschaft ihresDialekts mit demDänischen die Dänen relativ gut. Einwohner in Westschweden (beispielsweise inVärmland oderDalarna) haben dagegen große Probleme mit dem Dänischen, dafür aber kaum Schwierigkeiten mit demNorwegischen.

Rechtliche Lage

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Schwedisch ist dieAmtssprache inSchweden und, nebenFinnisch, inFinnland. In Schweden ist der offizielle Status der schwedischen Sprache seit dem 1. Juli 2009 durch einSprachgesetz festgelegt,[11] das alle staatlichen Stellen verpflichtet, die schwedische Sprache zu verwenden und zu entwickeln. Die Sprache der Behörden soll gepflegt, einfach und verständlich sein. Neben dem Schwedischen sindFinnisch,Jiddisch,Meänkieli,Romani und mehreresamische Sprachen als Minderheitssprachen anerkannt. In Finnland legt ein Sprachgesetz fest, dass Schwedisch auf nationaler Ebene eine gleichberechtigte Amtssprache neben Finnisch ist und auf kommunaler Ebene in Gemeinden mit einem gewissen schwedischsprachigen Bevölkerungsanteil allein oder neben Finnisch Amtssprache ist (sieheFinnische Sprachpolitik).

Um die Pflege der schwedischen Sprache und die Sprachpolitik bemühen sich der „Sprachrat“(Språkrådet), eine staatliche Einrichtung im „Institut für Sprache und Volkstum“(Institutet för språk och folkminnen),[12] und private Organisationen wieSpråkförsvaret.

Sprachgeographie heute

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Schwedisch war im Jahr 2013 die Muttersprache von etwa 8,5 Millionen Menschen. Davon leben 8 Millionen imKönigreich Schweden und rund 300.000 in derRepublik Finnland; der Rest verteilt sich auf Länder weltweit. DasFinnlandschwedische, ein ostschwedischer Dialekt, wird vornehmlich in den Küstengebieten und auf den vorgelagerten Schären in Österbotten, Åboland und Nyland (einschließlich der Hauptstadtregion) sowie auf den Ålandinseln gesprochen. Zudem beherrschen viele Finnen das Schwedische, da es in den finnischsprachigen Landesteilen als erste Fremdsprache in den Schulen gelehrt wird. Auf den Ålandinseln ist das Schwedische die einzige Verwaltungssprache. Einige einsprachig finnische Gemeinden haben ebenfalls eine bedeutende schwedischsprachige Minderheit; diese werden als schwedische Sprachinseln bezeichnet. Im Jahr 1610 betrug der schwedischsprachige Anteil der finnischen Bevölkerung 17,5 Prozent. Seitdem hat sich der Anteil der schwedischsprachigen Bevölkerung stetig vermindert. Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg wanderten viele nach Schweden und in dieUSA aus. Zwischen 1945 und 1976 emigrierten 400.000 Menschen von Finnland nach Schweden, etwa 200.000 blieben permanent dort, davon kam ein Drittel aus den schwedischsprachigen Gebieten Finnlands. Heute sprechen ungefähr 5,4 Prozent der finnischen Bevölkerung Schwedisch als Muttersprache.

Auch in den anderen nordischen Ländern gibt es schwedischsprachige Minderheiten, schätzungsweise 30.000 inNorwegen und 11.000 inDänemark (2010). Aufgrund der Ähnlichkeiten von Kultur und Sprache in dennordgermanischsprachigen Ländern werden diese Einwanderer oft sehr schnell assimiliert und integriert und fühlen sich nicht als eigene Volksgruppe. Des Weiteren ist noch die kleine schwedischsprachige Minderheit inEstland zu erwähnen, die es seit dem 13. Jahrhundert entlang der Nordwestküste und auf den Inseln (Aiboland) gibt. In den USA gibt es nach einer Volkszählung von 2004 ungefähr 67.000 Menschen, die angeben, Schwedisch zu sprechen. Allerdings bleibt unklar, wie gut die Sprachkenntnisse sind. Die meisten dieser Personen leben inMinnesota. InKanada gaben 2001 17.000 Menschen an, Schwedisch zu sprechen. Gemäß dem schwedischen Statistischen Zentralbüro leben 230.000Schweden dauerhaft im Ausland.Deutschland und dasVereinigte Königreich waren 2010 die Länder mit den meisten Schweden (je ca. 30.000); darauf folgtenSpanien (17.000),Frankreich (15.000),Australien und dieSchweiz (je 6000) sowieBelgien (5000) undItalien (3000).[13]

Sprachgeographie historisch

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Früher gab es ausgedehnte schwedischsprachige Gebiete in Estland, vornehmlich entlang der Nordwestküste und auf den InselnDagö,Ösel undOrmsö. Die schwedischsprachige Minderheit war im Parlament repräsentiert und hatte das Recht, ihre Sprache in öffentlichen Debatten zu benutzen. Mitte des 17. Jahrhunderts machte die Zahl derEstlandschweden mit 10.000 etwa 2 bis 3 Prozent der estnischen Bevölkerung aus.[14] Nach den Territorialverlusten im Baltikum im 18. Jahrhundert an Russland wurden 1000 estnische Schweden von Dagö in die Ukraine umgesiedelt. Sie gründeten die StadtGammalsvenskby nördlich der Halbinsel Krim. Dort gibt es noch einige wenige Abkömmlinge, die weiterhin Schwedisch als Muttersprache haben und schwedische Traditionen pflegen. Es ist damit zu rechnen, dass dieser sehr altertümliche ostschwedische Dialekt innerhalb der nächsten Generation ausstirbt. Bis in die Zwischenkriegszeit wurde die schwedischsprachige Minderheit Estlands durchaus gut behandelt; aber mit dem aufkommenden Nationalismus in Estland während der 1930er Jahre wurden die Menschen gezwungen, ihre Namen zu ändern, neu zu erfinden oder estnisch klingender zu machen. Schwedischsprachige Ortsnamen wurden ersetzt durch estnische. Gemeinden, in denen schwedischsprachige Personen die Mehrheit stellten und die Schwedisch als Verwaltungssprache hatten, stagnierten wirtschaftlich. Nach dem Zweiten Weltkrieg, als Estland Teil der Sowjetunion wurde, flohen etwa 80 Prozent der Estlandschweden nach Schweden. Nur etwa 1500 blieben im sowjetisch besetzten Estland, wo sie ihre Kultur und Sprache nicht mehr leben konnten, da sie verdächtig waren, mit dem westlichen Schweden zu kollaborieren. Viele versteckten daher ihre schwedische Identität und gingen zurestnischen Sprache über, um Verfolgung und Berufsverboten zu entgehen. Deshalb gibt es heute nur noch einige wenige ältere Menschen, die den estnischschwedischen Dialekt sprechen können.

In Amerika gab es zeitweise schwedischsprachige Gruppen. Im 17. Jahrhundert inDelaware/Neuschweden (Nya Sverige), im 19. Jahrhundert zum Beispiel auch in Bishop Hill,Chicago,Illinois und Minnesota. Diese Gruppen haben sich allerdings weitgehend assimiliert und sprechen heute Englisch als Muttersprache. InArgentinien, besonders um die OrtschaftOberá, die von eingewanderten Schweden gegründet wurde, gibt es einige Hundert Schwedischsprachige. Bis in die 1960er Jahre gab es sogar schwedischen Schulunterricht. Heute gibt es diesen Unterricht nur noch in schwedischstämmigen Familien.[15] Bis Ende des 19. Jahrhunderts soll es auch eine schwedischsprachige Kolonie inNamibia gegeben haben; aber auch hier haben sich die Menschen an die umgebenden Sprachgruppen assimiliert.

Alphabet

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Das schwedischeAlphabet besteht aus 29 Buchstaben: Aa, Bb, Cc, Dd, Ee, Ff, Gg, Hh, Ii, Jj, Kk, Ll, Mm, Nn, Oo, Pp, Qq, Rr, Ss, Tt, Uu, Vv, Ww, Xx, Yy, Zz, Åå, Ää, Öö. Das W kommt in Lehnwörtern vor und galt bis 2006 nicht als eigener Buchstabe, sondern als Schreibvariante des V.Å,Ä,Ö werden als eigenständige Buchstaben sortiert, nicht wie im Deutschen als Varianten von A und O, und erscheinen am Ende des Alphabets. In einem Wörterbuch stehen so z. B.garn undgärna nicht unmittelbar hintereinander, sondern mehrere Seiten weit auseinander. DasÜ gibt es im Schwedischen nicht; deutsche und andere ausländische Namen, die diesen Umlaut enthalten, werden, etwa in Telefonbüchern, unter Y eingeordnet.

Phonologie

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Das Schwedische zeichnet sich durch sein ausgeprägtes Vokalsystem aus. Länge und Kürze derVokale sind bedeutungsunterscheidend. In einer betonten Silbe ist entweder der Vokal oder der auf den Vokal folgendeKonsonant lang, die Verbindung von kurzem Vokal mit kurzem Konsonanten ist im Schwedischen nur in unbetonten Silben bekannt. Mit den Vokalen​[⁠ə⁠]​, [ʉː] und​[⁠ɵ⁠]​ weist das Schwedische drei Mittelzungenvokale auf.

Vokale

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Vokalphoneme im Standardschwedischen

Das Schwedische hat ein dreistufiges Vokalsystem mit neun Vokalphonemen.Hohe Vokalphoneme sind:​[⁠i⁠]​,​[⁠y⁠]​, [ʉː],​[⁠u⁠]​, mittlere Vokalphoneme sind:​[⁠e⁠]​,​[⁠ø⁠]​,​[⁠o⁠]​ und tiefe Vokalphoneme sind:​[⁠ε⁠]​,​[⁠a⁠]​.Im Gegensatz zur deutschen Hochsprache hat das Schwedische zwei ü-Phoneme:​[⁠y⁠]​ und [ʉː]. Abgesehen von dem zusätzlichen ü-Phonem [ʉː] ähnelt der schwedische Vokalismus dem der deutschen Hochsprache.

Konsonanten

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
BilabialLabiodentalDentalAlveolarPalatalVelarGlottal
Plosivepbtdkg
Approximantenvlrjh
Frikativefsɕɧ
Vibranten
Nasalemnŋ

Aussprache

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Allgemeine Ausspracheregeln

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Diese Ausspracheregeln sind allgemeiner Art, es gibt immer einzelne Ausnahmen. Vokale werden vor einem einzelnen Konsonanten lang, vor zwei Konsonanten kurz ausgesprochen. Bei folgenden Buchstaben unterscheidet sich der Lautwert vom Deutschen:

Buch-
stabe
Laut-
wert
BeschreibungBeispiel
a​[⁠a⁠]​kurzes a wie inkaltmatt/? [matː]matt, flau
[ɑː]langes dunkles amat/? [mɑːt]Essen
e​[⁠ɛ⁠]​kurzes e wie inBetthell/? [hɛlː]Heil
[]langes e wie inBeethel/? [heːl]ganz
​[⁠æ⁠]​vor r als offener ä-Lautherr/? [hærː]Herr
g​[⁠j⁠]​vor e, i, y, ä und ö sowie nach l und r wie deutsches jgäst [jɛst]Gast, älg [ɛlj]Elch
​[⁠g⁠]​sonst wie deutsches ggod/? [guːd]gut
k​[⁠ɕ⁠]​vor e, i, y, ä und ö ähnlich wie deutsches ch inichkyrka [ˈɕʏrˌka]Kirche
​[⁠k⁠]​sonst wie deutsches kkon/? [kuːn]Kegel
o​[⁠ɔ⁠]​kurz meist wie o inoffenmoll/? [mɔlː]Moll
​[⁠ʊ⁠]​teils wie u inundbott/? [bʊt]gewohnt
[]lang meist wie u inStuhlfot/? [fuːt]Fuß
[]teils wie o inOfenson [soːn]Sohn
r​[⁠r⁠]​Zungenspitzen-r („gerolltes r“)rov/? [ruːv]Raub
s​[⁠s⁠]​stets als stimmloses s wie inHasssot/? [suːt]Ruß
u​[⁠ɵ⁠]​zwischen deutschem o und öfull/?[fɵlː]voll
[ʉː]zwischen deutschem u und üful/? [fʉːl]hässlich
v​[⁠v⁠]​wie deutsches wvåt/? [voːt]nass
y​[⁠ʏ⁠]​ähnlich wie deutsches ü inHüttesyll/? [sʏlː]Schwelle
[]zwischen deutschem i und üsyl/? [syːl]Ahle
å​[⁠ɔ⁠]​wie o inoffenlång/? [lɔŋː]lang
[]wie o inOfenmål/? [moːl]Ziel,Tor
ä​[⁠ɛ⁠]​kurzes e wie inBetthäll/? [hɛlː]Felsplatte
[ɛː]langes offenes e wie ingähnenhäl/? [hɛːl]Ferse
​[⁠æ⁠]​vor r als offener ä-Lautärt/? [æʈ]Erbse
[æː]vor r als langer offener ä-Lauthär/? [hæːr]hier; Heer
ö​[⁠œ⁠]​wie ö inHöllenött/? [nœtː]abgenutzt
[øː]wie ö inHöhlenöt/? [nøːt]Nuss
[œː]vor r als langes offenes ööra/? [ˈœːˌra]Ohr

Buchstabenverbindungen:

Buchstaben-
verbindung
Laut-
wert
BeschreibungBeispielwort
dj, gj, hj, lj​[⁠j⁠]​wie deutsches jdjur [jʉːr]Tier, gjuta [ˈjʉːˌta]gießen, hjul [jʉːl]Rad, ljus [jʉːs]Licht
kj, tj​[⁠ɕ⁠]​zwischen dem deutschen ch inich und schkjol/? [ɕuːl]Rock, tjuv [ɕʉːv]Dieb
rd, rl, rn, rs, rt​[⁠ɖ⁠]​,​[⁠ɭ⁠]​,​[⁠ɳ⁠]​,​[⁠ʂ⁠]​,​[⁠ʈ⁠]​mit r verschmelzen diese Konsonanten zu einemretroflexen, also mit zurückgebogener Zungenspitze gesprochenem Lautbord [buːɖ]Tisch,sorl/? [soːɭ]Gemurmel,garn/? [gaɳ]Garn, först [fœʂt]erster, kort [kɔʈ]kurz
sch, sj, skj, stj,
-sion, -tion
​[⁠ɧ⁠]​ähnlich einer gleichzeitigen Aussprache von dt. sch wie inrasch und dt. ch wie inBachschack [ɧak]Schach, sjuk [ɧʉːk]krank, skjuta [ˈɧʉːta]schießen, stjärna [ˈɧæˌɳa]Stern, mission [miˈɧuːn]Mission, station [staˈɧuːn]Station
sk​[⁠ɧ⁠]​vor e, i, y, ä, ö ähnlich einer gleichzeitigen Aussprache von dt. sch wie inrasch und dt. ch wie inBachskön [ɧøːn]schön

In manchen Regionen spricht manskj, sj etc. auch​[⁠ʃ⁠]​ statt​[⁠ɧ⁠]​.

Betonung und Satzmelodie

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Anders als beispielsweise im Deutschen oder im Englischen, wo es auf der Wortebene prinzipiell nur einen Druckakzent gibt, werden im Schwedischen Wörter sowohl mit einem Druckakzent als auch mit einem melodischen Wortakzent gesprochen. Der Druckakzent ist (vereinfacht gesagt) die Betonung des Wortes, der melodische Wortakzent dagegen die Melodie, mit der das Wort ausgesprochen wird. Der Druckakzent unterscheidet z. B. Betonung von Silben in Wörtern:

Im Schwedischen gibt es zusätzlich zwei melodische Wortakzente (Tonakzente): Akzent 1 (oder akut accent) und Akzent 2 (auch grav accent). Der Akzent 1 bezeichnet einen „fallenden“ Tonhöhenverlauf auf einem Wort; der Akzent 2 bezeichnet die für den schwedischen „Singsang“ verantwortliche, auf der (in der Regel) zweiten Silbe eines Wortes nochmals kurz ansteigende Tonhöhe. Der fallende Akzent 1 entspricht in etwa der Betonung im Deutschen. Ihn haben meist einsilbige Wörter (eventuell auch wenn sie durch Vor- oder Nachsilben erweitert sind) und Lehnwörter. Den Tonhöhenakzent 2 haben die meisten einheimischen zweisilbigen oder mehrsilbigen Wörter, auch infolge von Zusammensetzung. Wie beim Druckakzent kann auch der Tonhöhenakzent im Schwedischen distinktiv, d. h. bedeutungsunterscheidend, sein:

Hierbei unterscheiden sich folgende Tonhöhenverläufe: Beim ersten Beispielwort liegt der Hauptdruck auf der ersten Silbe, die zweite Silbe hat eine niedrigere Tonhöhe und einen geringeren Druck; beim zweiten Beispielwort besitzt die erste Silbe den Hauptdruck, die Tonhöhe sinkt dabei, jedoch steigt die Tonhöhe auf der zweiten Silbe wieder an (vgl. z. B. im Deutschen die unterschiedliche Aussprache von ‚heute‘ als Aussage und als Frage: heute! vs. heute?). Der Tonhöhenakzent, den es auch imNorwegischen gibt, variiert bisweilen regional: Wenn mehr als zwei Silben vorhanden sind, steigt der Ton dann je nach Dialekt an unterschiedlicher Stelle wieder an.

Gegenüber den eindeutigen Tonsprachen, in denen die Silbentonhöhe auf der Ebene der Wortbedeutung unterscheidend ist, ist der variable Tonhöhenverlauf in der schwedischen Sprache auch auf der Satzebene pragmatisch distinktiv, sprich, er bestimmt, ob es sich bei einem Satz um eine Frage, eine Aussage oder einen Befehl handelt. Wie in den meisten europäischen Sprachen kann der Satzakzent verwendet werden, um Wörter hervorzuheben oder eine Frage auszudrücken.

Siehe auch:Akzente in den skandinavischen Sprachen

Dialekte

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Schwedische Dialekte

Die schwedischen Dialekte sind traditionell in sechs große Dialektgebiete unterteilt.

Norrländska målNorrland
1.Överkalix,Norrbotten;junge Frau (MP3; 183 kB)
2.Burträsk,Västerbotten;alte Frau (MP3; 202 kB)
3.Aspås,Jämtland;junge Frau (MP3; 193 kB)
4.Färila,Hälsingland;alter Mann (MP3; 185 kB)
SveamålSvealand
5.Älvdalen,Dalarna;alte Frau (MP3; 312 kB)
6.Gräsö,Uppland;alter Mann (MP3; 98 kB)
7.Sorunda,Södermanland;junger Mann (MP3; 158 kB)
8.Köla,Värmlandjunge Frau (MP3; 209 kB)
9.Viby,Närke;alter Mann (MP3; 245 kB)
Gotländska målGotland
10.Sproge, Gotland;junge Frau (MP3; 149 kB)
Östsvenska målFinnland
11.Närpes,Österbotten;junge Frau (MP3; 458 kB)
12.Dragsfjärd,Åboland;alter Mann (MP3; 248 kB)
13.Borgå,Nyland;junger Mann (MP3; 160 kB)
GötamålGötaland
14.Kärna,Bohuslän;alter Mann (MP3; 203 kB)
15.Floby,Västergötland;alte Frau (MP3; 197 kB)
16.Asby,Östergötland;alte Frau (MP3; 187 kB)
17.Våxtorp,Halland;junger Mann (MP3; 162 kB)
18.Ankarsrum,Småland;junge Frau (MP3; 180 kB)
Sydsvenska mål — SüdlichesGötaland:Schonen,Blekinge,Halland und Süd-Småland
19.Hällevik,Blekinge;alte Frau (MP3; 142 kB)
20.Bara,Skåne;alter Mann (MP3; 173 kB)
20.Norra Rorum,Skåne;Jugendlicher (WAV; 1,6 MB)

Grammatik des Standardschwedischen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Wortarten

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Im Schwedischen gibt es – abhängig von theoretischen Positionen – bis zu 15 Wortarten. Die Wortarten, die in den meisten schwedischen Grammatiken vorkommen, sind:Verb,Substantiv,Adjektiv,Pronomen,Adverb,Numerale,Präposition,Konjunktion/Subjunktion undInterjektion. Darüber hinaus definieren manche Grammatiken auchEigennamen, die Infinitivpartikelatt,Partizipien (Svenska Akademiens grammatik) sowieArtikel und Verbpartikel als eigene Wortarten im Schwedischen.

Verben

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Verben werden in Bezug auf die KategorienTempus (Präsens,Präteritum),Modus (Indikativ,Konjunktiv undImperativ) undDiathese (Aktiv, Passiv) flektiert.

Finite Verbformen des Schwedischen sind Präsens Indikativ, Präsens Konjunktiv, Präteritum Indikativ, Präteritum Konjunktiv und Imperativ.Infinite Verbformen des Schwedischen sindInfinitiv,Supinum, Partizip Präsens und PartizipPerfekt.

Die Verben werden nach ihren Stammformen in vierKonjugationsklassen eingeteilt:Die Klassen 1–3 umfassenschwache Verben:

GruppeInfinitivPräteritumSupinumPartizip PerfektErklärungDeutsch
1roparopaderopatropadschwache
Verben,
deren
Stamm
auf ...
unbetontes -a endetrufen
2
ringa
löpa
välja
ringde
löpte
valde
ringt
löpt
valt
ringd
löpt
vald
Konsonant endet
läuten, (telef.) anrufen
laufen
wählen
3trotroddetrotttroddlangen, betonten Vokal endetglauben

Die Klasse 4 umfasststarke Verben, deren Stammformen durch einen Vokalwechsel (Ablaut) geprägt sind:

GruppeInfinitivPräteritumSupinumPartizip PerfektErklärungDeutsch
4
skriva
flyga
binda
bära
äta
fara
falla
skrev
flög
band
bar
åt
for
föll
skrivit
flugit
bundit
burit
ätit
farit
fallit
skriven
flugen
bunden
buren
äten
faren
fallen
Beispiele für
einige
Ablautklassen
schreiben
fliegen
binden
tragen
essen
fahren
fallen

Darüber hinaus gibt es Verben, die Elemente der 3. und der 4. Klasse aufweisen, wie z. B.dö – dog – dött – Ø;se – såg – sett – sedd u. a., sowie ganz unregelmäßige Verben, die keiner der obigen Klassen zugerechnet werden, wie z. B.ha – hade – haft – Ø.

Tempus
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die finiten Tempusformen des Verbs sind Präsens und Präteritum. Weitere Tempusformen (Perfekt, Plusquamperfekt, Futur I und Futur II) werden mittels Zusammensetzungen vonHilfsverben und infiniten Verbformen gebildet.

  • DasPräsens wird auf mehrere Arten gebildet:
    • bei Verben, derenWortstamm auf einen Vokal endet, durch dasSuffix -r (Bsp.:tro-r)
    • bei Verben, deren Wortstamm auf einen Konsonanten endet, durch die Suffixe -ar oder -er. Hierbei gibt es Gesetzmäßigkeiten, die einem das Finden der richtigen Präsensendung erleichtern können. So haben starke Verben, deren Wortstamm auf einen Konsonanten endet, grundsätzlich das Suffix -er (Bsp.:ät-er, drick-er). Das bedeutet im Umkehrschluss, dass ein Verb, das im Präsens das Suffix -ar erhält, kein starkes Verb sein kann, also regelmäßig flektiert wird. (Bsp.:rop-ar, tal-ar, vis-ar). Die Zahl der Ausnahmen von dieser Regel ist vernachlässigbar gering. Für das Suffix -er gilt allerdings, dass man aus ihm keine Aussage über die Verbgruppe ableiten kann. Verben mit dem Präsens-Suffix -er können sowohl stark als auch schwach sein. (Bsp.:ring-er, köp-er, aber auchvälj-er, ät-er).
    • bei einigen wenigen Verben, deren Wortstamm auf -r oder -l endet, ist das Präsens mit dem Wortstamm identisch. Das Präsens wird also durch einfachen Wegfall des Infinitiv-a gebildet (Bsp.:hör vonhöra odergör vongöra odertål vontåla).
    • bei denPräteritopräsentia sowie beim Verbvilja ‚wollen‘ fehlt jegliches Suffix, zudem tritt in der Mehrzahl der Fälle ein Vokalwechsel auf (Bsp.:kan vonkunna odervill vonvilja).
  • DasPräteritum wird gebildet:
    • in der ersten Konjugationsklasse durch das Suffix -de:ropade (a gehört zum Stamm)
    • in der zweiten Konjugationsklasse
      • durch das Suffix -de, wenn der Verbstamm aufstimmhaften Konsonanten endet:ringde
      • durch das Suffix -te, wenn der Verbstamm aufstimmlosen Konsonanten endet:köpte
      • dabei ist Aufhebung eines ursprünglichenUmlauts möglich:valde
    • in der dritten Konjugationsklasse durch das Suffix -dde:trodde
    • in der vierten Konjugationsklasse durch Ablaut ohne Suffix:åt, band, föll, skrev u. a.
  • DasPerfekt wird durch die Kombination des Hilfsverbsha (im Präsens) mit dem Supinum gebildet. Die Bildung des Supinums orientiert sich dabei wieder an den Konjugationsklassen:
    • in der ersten Konjugationsklasse durch Anhängen von -at an den Wortstamm (Bsp.:har rop-at)
    • in der zweiten Konjugationsklasse durch Anhängen von -t an den Wortstamm (Bsp.:har ring-t)
    • in der dritten Konjugationsklasse durch Anhängen von -tt an den Wortstamm (Bsp.:har tro-tt)
    • in der vierten Konjugationsklasse durch Anhängen von -it an den (allerdings je nach Ablautklasse veränderten) Wortstamm (Bsp.:har druck-it)
  • DasPlusquamperfekt wird durch die Kombination des Auxiliarverbsha (im Präteritum) mit dem Supinum gebildet.
  • Für die Bildung desFutur I gibt es eine Reihe verschiedener Möglichkeiten. Wie im Deutschen kann die Präsensform für Vorgänge in der Zukunft verwendet werden:Jag åker till Stockholm imorgon. (Ich fahre morgen nach Stockholm). Die Zukünftigkeit muss dann durch eine adverbiale Bestimmung der Zeit markiert werden. Diese Möglichkeit ist zwar grammatisch und stilistisch korrekt, wird aber seltener verwendet als im Deutschen. Eine Alternative ist die Kombination der Hilfsverbenska oderkomma att (im Präsens) mit dem Infinitiv des Verbes der zukünftigen Handlung:ska/kommer att ropa/ringa/köpa/välja/äta. Eine weitere Möglichkeit ist die Kombination der Verbentänka oderämna mit dem Infinitiv des Verbes (stets ohneatt). Diese Kombination drückt eine deutliche Absicht aus:Jag tänker (ämnar) stanna hemma imorgon.Ich werde morgen zuhause bleiben. (Weil ich das will und nicht aufgrund äußerer Umstände).Ämna ist in diesem Zusammenhang eher ungewöhnlich und macht einen recht formellen oder altmodischen Eindruck.
  • DasFutur II wird durch eine Kombination der Hilfsverbenska oderkomma att (im Präsens) mit dem Infinitiv des Hilfsverbsha und dem Supinum des Vollverbs gebildet:ska/kommer att ha ropat/ringt/köpt/valt/ätit

Zu beachten ist, dass sich die Verwendung des Präteritums und des Perfekts grundsätzlich vom Deutschen unterscheidet. Während in der deutschen Umgangssprache das Perfekt eine absolut dominierende Rolle spielt und das Präteritum fast verdrängt hat, gibt es im Schwedischen noch ziemlich genaue Regeln dafür, wann welches Tempus verwendet wird. So wird bei einer eindeutigen Zeitangabe in der Vergangenheit (z. B.gestern oderam vergangenen Sonntag) immer die Verbform Präteritum verwendet (Bsp.:Igårköpte jag en banan. = Gesternkaufte ich eine Banane.).

Bis in das 20. Jahrhundert verwendete man vor allem in der Schriftsprache besonderePluralformen in der 1. und 3. Person. Im Präsens stimmte der Plural, wie im Deutschen, formal mit dem Infinitiv überein, also etwavi/de tro, tala, köra, dricka. Eine Ausnahme bildetevara, dessen Pluraläro lautete. Im Präteritum wiesen die starken Verben eine besondere Pluralendung-o auf:vi/de skrevo, flögo, åto usw. Verben mit-a- im Präteritum Singular und wenige andere starke Verben kannten überdies einenNumerus­ablaut:jag/du/han drack, fann, bad, gav, var, svor – vi/de drucko, funno, bådo, gåvo, voro, svuro. Konsonantische Unregelmäßigkeiten zeigtenjag/du/han fick, gick – vi/de fingo, gingo. In der 2. Person Plural mit dem – aus der Umgangssprache stammenden – Personalpronomenni (= ‚ihr‘) wurde auch schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Regel wie heute die Singularform gebraucht. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts wurde dagegen in der 2. Person Plural in Verbindung mit der älteren Form des Personalpronomens I (großes i) die Endung-en gebraucht: Präsens:jag talar, vi tala, I talen; jag sitter, vi sitta, I sitten; Präteritum:jag talade, vi talade, I taladen; jag satt, vi sutto, I sutten. Zur Bildung des Futurs sind die historischen Formen des Hilfsverbsskola im Singularskall, in der 1. und 3. Person Pluralskola und in der 2. Person Plural(I) skolen.

Schon in Texten des älteren Neuschwedisch war es – in Übereinstimmung mit der dialektalen Alltagssprache – nicht ungewöhnlich, dass die besonderen Pluralformen („Kongruenzbeugung“ oder „Numerusbeugung“) nicht angewandt wurden. Dennoch setzte sich die präskriptive Norm durch, die die Kongruenzbeugung verlangte. Ab 1900 wurde diese allerdings zunehmend in Frage gestellt:Selma Lagerlöf (1858–1940) und andere erhielten von der Schwedischen Allgemeinen Schullehrervereinigung(Sveriges allmänna folkskollärarförening) den Auftrag, ein Lesebuch zu verfassen, in dem in den Dialogen die Singularform auch im Plural verwendet werden sollte, was in der Folge erstmals im 1906/1907 erschienenen BuchNils Holgerssons underbara resa genom Sverige umgesetzt wurde. In den 1930er-Jahren gaben nebst anderen die SchriftstellerPär Lagerkvist,Vilhelm Moberg undMoa Martinsson die Pluralformen auf. 1943 beschloss der Chefredakteur vonDagens Nyheter gegen einigen Widerstand, dass die Zeitung die Formen des Singulars auch im Plural gebrauchen sollte, und auch die meisten namhaften Autoren gaben in den 1940er-Jahren die Kongruenzbeugung auf. 1951 folgte die oberste Schulbehörde, 1966 dasHöchste Gericht und 1976Svenska Akademiens ordbok.[16]

Modus
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Das Schwedische kennt drei Modi: Indikativ, Imperativ und Konjunktiv.

DerImperativ hat zwei Verbformen:

  • Bei Verben, die im IndikativPräsens auf-ar oder-r enden, ist der Imperativ identisch mit demInfinitiv:ropa, tro, gå
  • Bei Verben, die im Indikativ Präsens auf-er enden, entspricht der Imperativ demWortstamm:ring, köp, välj, ät.

DerKonjunktiv kennt zwei Typen (Konjunktiv Präsens und Konjunktiv Präteritum), die aber nur bei wenigen Verben vorkommen:

  • Der Konjunktiv Präsens kommt heute nur inidiomatischen Wendungen und in derliturgischen Sprache der Kirche vor, z. B.Leve konungen! (Es lebe der König!);Gud give att inget händer (Gott gebe, dass nichts passiert);Herren välsigne dig (Der Herr segne dich).
  • Eine eigene Form des Konjunktivs Präteritum gab es früher bei den stark konjugierten Verben; sie wurde vom Pluralstamm des Präteritums aus gebildet und hatte die Endung-e:jag funne (ich fände),jag komme (ich käme),jag finge (ich bekäme),jag ginge (ich ginge). Heute wird nur noch das zum Verbvara (sein) gehörendevore (wäre) gebraucht. Ansonsten verwendet man anstelle des Konjunktivs Präteritum den Indikativ Präteritum oder die Kombination des Hilfsverbsskulle (= Konjunktiv vonska) mit dem Infinitiv. Die Umschreibung mitskulle + Infinitiv wird manchmal als eigener Modus (Konditionalis) betrachtet.
Diathese
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Das Schwedische kennt zwei Formen der Diathese: Aktiv (siehe oben) und Passiv.

Passiv

Wie im Deutschen sind auch im Schwedischen vieletransitive Verben passivfähig.

Für die Bildung des Passivs gibt es zwei Möglichkeiten. Die häufiger benutzte Form wird durch Hinzufügung der Endung-s beim Hauptverb erzeugt, die weniger frequente Form wird mit Hilfe des passivbildenden Hilfsverbsbli(va) konstruiert. Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, für das Passiv eine Ersatzform mit „vara“ zu benutzen.

Beispiele in verschiedenen Tempora:

  • Das Kind isst den Apfel.Barnet äter äpplet.
  • Der Apfel wird von dem Kind gegessen.Äpplet äts av barnet.
  • Das Kind hat den Apfel gegessen.Barnet har ätit äpplet.
  • Der Apfel ist von dem Kind gegessen worden.Äpplet har ätits av barnet.
  • Das Kind hatte den Apfel gegessen.Barnet hade ätit äpplet.
  • Der Apfel war von dem Kind gegessen worden.Äpplet hade ätits av barnet.
  • Das Kind wird den Apfel essen.Barnet kommer att äta äpplet.
  • Der Apfel wird von dem Kind gegessen werden.Äpplet kommer att ätas av barnet.
  • Das Kind wird den Apfel gegessen haben.Barnet kommer att ha ätit äpplet.
  • Der Apfel wird von dem Kind gegessen worden sein.Äpplet kommer att ha ätits av barnet.

Beispiele mit „bli(va)“

  • Äpplet blir ätet av barnet.
  • Äpplet har blivit ätet av barnet.
  • Äpplet blev ätet av barnet.
  • Äpplet hade blivit ätet av barnet.
  • Äpplet kommer att bli ätet av barnet.
  • Äpplet kommer att ha blivit ätet av barnet.

Die Ersatzkonstruktion mitbliva + Partizip Perfekt betont den Ablauf der Handlung. Da das Partizip Perfekt (PP) in den oben genannten Beispielsätzen adjektivisch gebraucht wird, muss es wie ein Adjektiv an das korrespondierende Nomen angepasst werden.

  • Maten blev äten.
  • Äpplet blev ätet.
  • Äpplena blev ätna.

Eine weitere Ersatzmöglichkeit für das Passiv ist die Konstruktionvara + PP, die mehr das Ergebnis einer Handlung betont

Beispiel mit „vara“

Das Auto war repariert, als wir zurückkamen. –Bilen var reparerad, när vi kom tillbaka.

Bei Verben mit zwei Objekten (bitransitive Verben) können beide Objekte zum Subjekt des Passivsatzes werden, z. B.:

  • Akademien tilldelade författaren ett stipendium.

>Författaren tilldelades ett stipendium av akademien. oder

>Ett stipendium tilldelades författaren av akademien.

Nichtpassivische Verwendung der s-Form des Verbs

Die s-Form des Verbs wird nicht nur im Passiv verwendet, sondern auch in anderen Zusammenhängen:

  • um eine reflexive Bedeutung auszudrücken, z. B.
    • upprepas sich wiederholen
    • förändras sich verändern
  • oder eine reziproke (gegenseitige) Bedeutung, z. B.
    • skiljas sich scheiden lassen
    • träffas sich treffen
  • oder die gemeinsame unterliegende Bedeutung von „jemandem immer einen Schaden zufügen“, z. B.
    • bitas beißen, bissig sein
    • retas necken, ärgern
    • knuffas drängeln

Verba Deponentia

Im Schwedischen existiert eine Reihe von Deponentia, das heißt Verben, die ausschließlich in s-Form auftreten, aber kein Passiv ausdrücken. Einige Beispiele:

  • andas atmen
  • hoppas hoffen
  • trivas sich wohlfühlen
  • skämmas sich schämen
  • svettas schwitzen
  • väsnas lärmen
  • åldras (sichtbar) älter werden, altern
  • finnas vorhanden sein, geben (es gibt: det finns)

Substantive

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Genus
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Bei den Substantiven wird zwischenUtrum (en-Wörtern) undNeutrum (ett-Wörtern) unterschieden.[17]

Beispiele
en båtein Boot
en hästein Pferd
ett husein Haus
ett djurein Tier

Die Genus-Zuordnung ist meist frei; man kann in diesen Fällen also nicht aus dem natürlichen Geschlecht (Sexus) schließen oder an spezifischen Endungen erkennen, welchem Genus ein Substantiv angehört.

Als Faustregel gilt: Ein einzelnes, lebendes Individuum ist Utrum (Ausnahme z. B.:ett lejon – ein Löwe). Diese Regel gilt nicht umgekehrt.

Beispiele
IndividuumSammelbegriff
en häst – ein Pferdett djur – ein Tier
en björk – eine Birkeett träd – ein Baum
Bestimmte Form – unbestimmte Form
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Substantive können in unbestimmter und bestimmter Form auftreten. Im Gegensatz zum Deutschen werden die Artikel bei der bestimmten Form nicht vorangestellt, sondern als Suffix an das Substantiv angehängt; die schwedische Sprachwissenschaft spricht hier von „Bestimmtheitssuffixen“ oder auch von „bestimmten Schlussartikeln“:[18]

Beispiele
båtendas Boot
hästendas Pferd
husetdas Haus
djuretdas Tier

Dabei kann es allerdings zu nötigen Anpassungen kommen, welche den Klang beeinflussen, beispielsweise beien lärare, wo das Suffix (-en) durch den Vokal auf-n beschränkt wird, wodurchläraren entsteht, wobei gleichgültig ist, welcher Vokal die Endung bildet. So wird auch ausett piano mit dem Suffix-tpianot.

Plural
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
GruppeSingularPluralErklärung
unbestimmtbestimmtunbestimmtbestimmt
1en lampalampanlamporlampornaen-Wörter, die auf-a enden
2
en pojke
en bil
pojken
bilen
pojkar
bilar
pojkarna
bilarna
en-Wörter, die auf-e oder Konsonanten enden.
Die größte Gruppe.
3
en gäst
en son
en telefon*
ett land
gästen
sonen
telefonen
landet
gäster
söner
telefoner
länder
gästerna
sönerna
telefonerna
länderna
en-Wörter, die auf Konsonanten enden
en-Wörter, die den Stammvokal umlauten
en-Wörter, auf der letzten Silbe betont
ett-Wörter, die den Stammvokal umlauten
4ett ställeställetställenställenaett-Wörter, die auf Vokal enden
5
ett hus
en lärare
huset
läraren
hus
lärare
husen
lärarna
ett-Wörter, die auf einen Konsonanten enden
en-Wörter, die auf-are,-iker oder-ier enden


* en telefon: Die Unterstreichung in der Tabelle dient nur zur Veranschaulichung der Betonung. Beachte, dass die Betonung immer auf derselben Silbe bleibt!

Besonderheiten

Endet einen-Wort auf unbetontes-el, -en, -er, dann wird das-e- in den anderen Formen ausgestoßen.

en cykel – cykeln – cyklar – cyklarna
en faster – fastern – fastrar – fastrarna

Einige wenige Wörter lassen sich in keine der oben genannten fünf Gruppen einordnen.
Das häufigste dürfte „Mann“ sein:en man – mannen – män – männen.

Genitiv
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Das heutige Schwedisch kennt – ähnlich wie dasEnglische – beim Substantiv mit der Ausnahme desGenitivs keineKasusflexion mehr. Die syntaktische Stellung der Nomina im Satz wird allein durch die Wortstellung oder durchPräpositionen ausgedrückt.

Der Genitiv wird durch einfaches Anfügen der Endung-s gebildet, die allerdings entfällt, wenn das Substantiv bereits auf-s endet. Nach dem Genitiv steht das Substantiv, welches in Relation steht, immer in der unbestimmten Form.

Beispiele
Karin är hans kusin.Karin ist seine Cousine. (han ‚er‘ mit dem Morphem-s)
Lars är Hans far.Lars ist Hans’ Vater. (Vorsicht vor Verwechselungen hierbei!)
Hans är Lars son.Hans ist Lars’ Sohn. (Vorsicht, denn obwohlrs alssch gesprochen wird, wird kein -s angehängt!)

Personalpronomen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

DiePersonalpronomen haben zwei Formen, Nominativ und Objektsform (Dativ/Akkusativ, im Schwedischen existieren keine Genitivobjekte); in der dritten Person unterscheidet sich die Objektsform zwischen nicht-reflexiver und reflexiver Anwendung. In der dritten Person Singular unterscheidet man außerdem bei Personen und Lebewesen zwischen denSexus männlich, weiblich und geschlechtsneutral. Außer der Referenz auf einenichtbinäre Person kann die geschlechtsneutrale Form auch bei einer Person verwendet werden, deren Sexus unbestimmt bleibt, um den Ausdruckvederbörande („besagte/r“) oder Konstruktionen mit Mehrfachnennung der Pronomen für „er“ oder „sie“ (z. B.han/hon oderhan eller hon) zu vermeiden.

Personalpronomen im Singular
NominativObjektformreflexive Objektform
Erste Personjagmigmig
Zweite Persondudigdig
Dritte Personhan (m.), hon (w.), hen1)
(geschlechtsneutral), den, det
honom (m.), henne (w.), hen1)
(geschlechtsneutral), den, det
sig (für sämtliche
Pronomen)

1) Das Personalpronomenhen wurde 1966 erstmals vorgeschlagen, hat sich jedoch erst in den 2010er Jahren etabliert und ist daher in älteren Grammatiken und Wörterbüchern nicht erfasst.[19] 2015 wurde das Pronomen erstmals in einen Gesetzestext und das Standardwörterbuch der schwedischen SpracheSvenska Akademiens ordlista aufgenommen.[20][21]

Personalpronomen im Plural
NominativObjektformreflexive Objektform
Erste Personviossoss
Zweite Personnierer
Dritte Personde (dom)1)dem (dom)1)sig

1) Die Formdom gehört der Alltagssprache an und wird in der formellen Schriftsprache gemieden.

Possessivpronomen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

DasPossessivpronomen ist derGenitiv desPersonalpronomens; es bezeichnet den Besitzer einer Sache. Das Schwedische unterscheidet einereflexive und eine nichtreflexive Form des Possessivpronomens.

Nicht-reflexive Formen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Das Possessivpronomen muss an das Genus des Wortes, auf das es sich bezieht, angeglichen werden.

meinmin bilmitt husmina bilar, mina hus
deindin bilditt husdina bilar, dina hus
seinhans bilhans hushans bilar, hans hus
ihrhennes bilhennes hushennes bilar, hennes hus
sein/ihr1)hens bilhens hushens bilar, hens hus
unservår (våran) bilvårt (vårat) husvåra bilar, våra hus
euerer (eran) bilert (erat) husera bilar, era hus
ihr (deren)deras bilderas husderas bilar, deras hus

1) Die geschlechtsneutrale Variante ist neueren Datums. Sie wird verwendet, wenn das biologische Geschlecht nicht definiert ist.

Die Formen in Klammern sind umgangssprachlich.

Für die Personalpronomenden unddet gibt es ebenfalls ein Possessivpronomen:dess. Diese Form wird im Alltagsgebrauch aber selten benutzt.

Regel:

  • Possessivpronomen der 3. Person Singular oder Plural(hans, hennes, hens, dess, deras) werden nicht verändert.
  • Possessivpronomen der 1. und 2. Person Singular und Plural (min, din, sin undvår, er) werden ersetzt durchmitt, ditt, sitt undvårt, ert, wenn sie sich aufett-Wörter beziehen, bzw. durchmina, dina, sina undvåra, era, wenn sie sich auf im Plural stehende Substantive (en- undett-Wörter) beziehen.

(NB: Die schwedische ModehausketteHennes & Mauritz hat ihren Namen von einem Damenmodegeschäft namens „Hennes“, deutsch „ihres, ihr [gemeint: Geschäft]“.)

Reflexive Formen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Für die 3. Person (sowohl Singular als auch Plural) gibt es im Schwedischen darüber hinaus noch ein reflexives Possessivpronomen:

sein/ihr/deren (eigenes)sin bilsitt hussina bilar, sina hus

Diese Form wird benutzt, wenn das Possessivpronomen beim Objekt eines Satzes steht und der BesitzerSubjekt des Satzes ist. Es lässt sich im Deutschen am besten mitder/die/das eigene übersetzen.

Beispiele:
Han kommer med sin son. Er kommt mit seinem Sohn. (dem eigenen!)
Han kommer med hans son. Er kommt mit seinem Sohn. (dem des Freundes z. B.)

Hon kommer med sitt barn. Sie kommt mit ihrem Kind. (dem eigenen!)
Hon kommer med hennes barn. Sie kommt mit ihrem Kind. (dem der Freundin z. B.)

Beachte! Das reflexive Possessivpronomensin/sitt/sina stehtniemals zusammen mit dem Subjekt!

Beispiele
Han kommer med sin fru. Er kommt mit seiner Frau. (der „eigenen“)
Han och hans fru kommer inte idag. Er und seine Frau kommen heute nicht. („Er und seine Frau“ sind doppeltes Subjekt des Satzes)

Jag känner Sven och hans bror. Ich kenne Sven und seinen Bruder
Hans bror arbetar i Lund. Sein Bruder arbeitet in Lund

Alleinstehende Possessivpronomen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Wie auch im Deutschen kann ein Possessivpronomen alleine stehen, ohne dass ihm ein Substantiv folgt.

Beispiele:
Om du behöver en båt, kan du få lånamin.
Wenn du ein Boot brauchst kannst dumeines leihen.

Har du en cigarett till mig? Jag glömdemina.
Hast du eine Zigarette für mich? Ich habemeine vergessen.

Per lånade Olav sin båt.Hans var trasig.
Per lieh Olav sein (eigenes) Boot,Seines (Olavs) war kaputt.

Adjektive

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Deklination
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mitBelegen (beispielsweiseEinzelnachweisen) ausgestattet. Angaben ohne ausreichenden Beleg könnten demnächst entfernt werden. Bitte hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst undgute Belege einfügst.
für die Beugung im adverbiellen Gebrauch, wie "glad gick" und "glada gick". Nach [de.wiktionary.org/wiki/glad#Adjektiv_3] ist es jeweils "glatt".

Die Beugung von Adjektiven in derunbestimmten Form verhält sich sehr einfach, ist jedoch mit Ausnahmen gespickt. Gemäß der Regel werden Adjektive, die sich auf ein Utrum-Substantiv im Singular beziehen, nicht flektiert.

Im Deutschen werden Adjektive nur dann dekliniert, wenn sie alsAttribute benutzt werden. Ein wichtiger kontrastiver Unterschied zum Deutschen besteht darin, dass im Schwedischen Adjektive auch dekliniert werden müssen, wenn sieprädikativ oderadverbial benutzt werden. Das macht sich auch bei der Passivbildung (siehe oben) bemerkbar.

Beispiele
Det är en stor bil.Das ist ein großes Auto.
Det är en ny jacka.Das ist eine neue Jacke.

Adjektive, die sich auf ein neutrales Substantiv beziehen, erhalten das Suffix-t in derunbestimmten Form.

Beispiele
Hon bor iett stort hus.Sie wohnt in einem großen Haus.
Jag har ett nytt jobb.Ich habe eine neue Arbeit(sstelle).

Bezieht sich das Adjektiv auf eine Pluralform, obbestimmt oderunbestimmt, ist das Suffix-a.

Beispiele
Gustav berättade många roliga historier.Gustav erzählte viele lustige Geschichten.
Jag kan aldrig svara på svåra frågor.Ich kann nie schwere Fragen beantworten.

Graphematische und morphologische Sonderregeln finden sich in den folgenden Fällen:

UtrumNeutrumPluralGesetzmäßigkeit
en ny jackaett nytt jobbflera nya jackor (jobb)Nach einem betonten Vokal lautet die neutrale unbestimmte Endung-tt.
en röd bilett rött husflera röda hus (bilar)Wenn ein Adjektiv auf-d ausgeht, lautet die neutrale unbestimmte Endung-tt.
en vit bilett vitt husflera vita bilar (hus)Wenn ein Adjektiv auf-t ausgeht, lautet die neutrale unbestimmte Endung-tt.
en svart bilett svart bordflera svarta bilar (bord)Wenn ein Adjektiv auf-rt ausgeht, bleibt die Endung unverändert.
en hård sängett hårt paketflera hårda sängar (paket)Wenn ein Adjektiv auf-rd ausgeht, wird die Wortendung in der neutralen unbestimmten Form zu-rt.
en rund bollett runt bordflera runda bollar (bord)Wenn ein Adjektiv auf-nd ausgeht, wird die Wortendung in der neutralen unbestimmten Form zu-nt.
en mogen tomatett moget äppleflera mogna bananer (äpplen)Wenn ein Adjektiv auf-en ausgeht, wird die Wortendung in der neutralen unbestimmten Form zu-et; das unbetonte-e- wird im Plural ausgestoßen.
en enkel frågaett enkelt mattetalflera enkla frågor (mattetal)Siehe unteres Beispiel!
en vacker dagett vackert tygflera vackra dagar (tyger)Wenn ein Adjektiv auf-el oder-er ausgeht, wird in der neutralen unbestimmten Form ein-t gehängt; das unbetonte-e- wird im Plural ausgestoßen.

In derbestimmten Form wird die Endung-a angehängt. Wenn das Substantiv eine männliche Person oder ein männliches Tier ist, kann im Singular statt-a auch-e angehängt werden. Überdies muss das Substantiv sowohl vom vorangehenden bestimmten Artikelden, det, de als auch vom suffigierten Artikel (oder Bestimmtheitssuffix)-en, -et, -na begleitet sein.

Beispiele
SingularPlural
den gröna bilende gröna bilarna
det gröna äppletde gröna äpplena
den gröne mannende gröna männen

Außerdem enden Adjektive immer auf-a in folgenden Fällen:

Nach allenPossessivpronomen (min, din, hans etc.)

min gröna bilmein grünes Automina gröna bilarmeine grünen Autos
mitt gula äpplemein gelber Apfelmina gula äpplenmeine gelben Äpfel

Nach allen Genitivformen:

Eriks fina bilEriks schönes AutoPerssons fina bilarPerssons schöne Autos
Pojkens gula äppledes Jungen gelber ApfelFlickornas röda rosorder Mädchen rote Rosen

Irreguläre Formen finden sich beiliten („klein“) undgammal („alt“):

Unbestimmte FormBestimmte Form
litenenliten flicka
ettlitet hus

flerasmå barn
denlilla flickan
detlilla huset
desmå barnen
gammalengammal bil
ettgammalt hus
fleragamla bilar
dengamla bilen
detgamla huset
degamla bilarna

Innere Beugung

Einige zusammengesetzte Adjektive zeigen innere Beugung. Hier müssen nur der erste oder beide Teile des Adjektivs gebeugt werden.Das häufigste Beispiel istvarannan („jeder/jedes zweite“):Varannan dag (Utrum),vartannat år (Neutrum).Andere Beispiele sindingendera/ingetdera („keiner/keines von beiden“) undvarenda/vartenda („jeder/jedes einzelne“).

Prädikative Verwendung

  • Das Auto istrostig.Bilen ärrostig.
  • Die Autos sindrostig.Bilarna ärrostiga.

Adverbiale Verwendung

  • Froh ging er in die Stadt.Glad gick han till stan.
  • Froh gingen sie in die Stadt.Glada gick de till stan.
Komparation
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Das Schwedische kennt in derKomparation die gleichen Stufen wie die deutsche Sprache, alsoPositiv,Komparativ undSuperlativ. DenExzessiv mit „zu“ bildet die schwedische Sprache mit „för“. Man kann für die Komparation fünf Regelmäßigkeiten aufstellen:

TypusPositivKomparativSuperlativElativ
Agladgladaregladastför glad
Benkel, vackerenklare, vackrareenklast, vackrastför enkel,för vacker
Clång, stor, ung,
tung, få, låg, hög
längre, större,yngre,
tyngre, färre, lägre, högre
längst, störst,yngst,
tyngst, –, lägst, högst
för lång,för stor,för ung,
för tung,för få,för låg,för hög
Dgammal, god/bra, dålig,
illa, liten, mycket, många
äldre, bättre, sämre,
värre, mindre, mer, fler
äldst, bäst, sämst,
värst, minst, mest, flest
för gammal,för god/bra,för dålig,
för illa,för liten,för mycket,för många
Eintresserad, obegripligmer intresserad,mer
obegriplig
mest intresserad,mest
obegriplig
för intresserad,för obegriplig
  • zu TypusA gehört die große Mehrheit der Adjektive; die Suffixe sind-are und-ast.
  • zu TypusB gehören die Adjektive auf-el,-en und-er, die alle ihr unbetontes-e- im Komparativ und Superlativ verlieren.
  • TypusC fasst die Formen zusammen, die mit den Suffixen-re und-st gebildet werden. Im Komparativ und Superlativ trittUmlaut auf.
  • TypusD fasst die irregulären Formen zusammen (god wird allerdings regelmäßig, alsogodare, godast, gesteigert, wenn es im Sinne von „wohlschmeckend“ gebraucht wird:Det här var den godaste chokladen jag har smakat).
  • zu TypusE gehören die vielsilbigen Adjektive, die mitmer („mehr“) undmest („meist-“) gesteigert werden. Dazu gehören auch die Adjektivformen der Verben, die aus dem Partizip Präsens und dem Partizip Perfekt gebildet werden.

Bestimmte Form des Superlativs

Auch für den Superlativ gibt es eine bestimmte Form; sie endet auf-e.
Das ist der wärmste Mantel. – Det är den varmaste kappan.

Ausnahme:

Die unregelmäßigen Adjektive der GruppenC undD erhalten die Endung-a.
Per ist der älteste. –Per är den äldsta.
Stockholm ist Schwedens größte Stadt. –Stockholm är Sveriges största stad.

Anwendung der Komparation

Ich bin so groß wie mein Bruder. –Jag ärlika storsom min bror.
Ich bin größer als mein Bruder. –Jag är störreän min bror.
Er ist am größten. –Han är störst.
Er ist der Größte. –Han är den störste.

Adverbien

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Das häufigsteAdverb der schwedischen Sprache istmycket (sehr, viel). Wird ein Adjektiv adverbiell verwendet, erhält es die Endung-t (im Gegensatz zum Deutschen, wo die unflektierte Form des Adjektivs verwendet wird).

Adjektiv:Lena är vänlig. (Lena ist freundlich)
Adverb:Lena svarar vänligt. (Lena antwortet freundlich)

Doppeltes Adverb:Lena svarar mycket vänligt. (Lena antwortet sehr freundlich)

Zahlwörter

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Grundzahlen (Kardinalzahlen)
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
0 –noll
1 –ett11 –elva10 –tio
2 –två12 –tolv20 –tjugo
3 –tre13 –tretton30 –trettio
4 –fyra14 –fjorton40 –fyrtio
5 –fem15 –femton50 –femtio
6 –sex16 –sexton60 –sextio
7 –sju17 –sjutton70 –sjuttio
8 –åtta18 –arton80 –åttio
9 –nio19 –nitton90 –nittio
100 –hundra
1000 –tusen

Die Einerstelle wird ab 20 ohne Leerzeichen an die Zehnerstelle angefügt:
21 =tjugoett, 32 =trettiotvå, 57 =femtiosju.
Das-o der Zehnerzahlen von 30 bis 90 (sowohl intrettio wie auch in den Zusammensetzungentrettioett usw.) ist in der Umgangssprache stumm. Die Zahlen 21–29 werden häufigtjuett, tjutvå usw. ausgesprochen.[22]

Ordnungszahlen (Ordinalzahlen)
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die Ordinalzahlen von 1 und 2 sind ganz unregelmäßig:första „erste(r/s)“,andra „zweite(r/s)“. Die weiteren werden, wie in allen germanischen Sprachen, durch das Anhängen eines Dentalsuffixes (im Schwedischen-t, -d; gefolgt von der Endung-e) gebildet, wobei zahlreiche kleinere und größere Irregularitäten auftreten. Bei den Kardinalzahlen, die auf Vokal ausgehen, wird bei 7. bis 10. sowie, ausgehend von letzterem, bei 20. bis 90. vor den Dental einn eingeschoben.

0. – –
1. –första11. –elfte10. –tionde
2. –andra12. –tolfte20. –tjugonde
3. –tredje13. –trettonde30. –trettionde
4. –fjärde14. –fjortonde40. –fyrtionde
5. –femte15. –femtonde50. –femtionde
6. –sjätte16. –sextonde60. –sextionde
7. –sjunde17. –sjuttonde70. –sjuttionde
8. –åttonde18. –artonde80. –åttionde
9. –nionde19. –nittonde90. –nittionde
100. –hundrade
1000. –tusende
Stückzahlen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
ett dussin „einDutzend, zwölf Stück“
ett tjog „zwanzig Stück“
ett gross „einGros, 144 Stück“
ett ris „500 Blatt (Papier)“

Syntax

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Allgemein

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Als germanische Sprache weist die schwedische Sprache Ähnlichkeiten sowohl mit der deutschen als auch mit der englischen Syntax auf. Sie hat, wie alle nordgermanischen Sprachen, eine GrundwortstellungSubjekt-Prädikat-Objekt, zu der im Hauptsatz eineVerb-Zweit-Regel hinzukommt. Das Schwedische hat also mit dem Deutschen gemeinsam, dass der Hauptsatz mit einem beliebigen Satzteil beginnen kann und das finite Verb an zweiter Position folgt (d. h. beide Sprachen sind Verbzweit-Sprachen); die Wortstellung im Satzinneren und in Nebensätzen hingegen ist im Schwedischen anders als im Deutschen.

Der Schwedische Hauptsatz in einem Feldermodell

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Traditionell wird die Wortstellung des Schwedischen mithilfe einesFeldermodells (das in dieser Form aufPaul Diderichsen zurückgeht) wie in folgender Übersicht dargestellt. Die Position, die hierFundament heißt, entspricht dem deutschenVorfeld, die PositionenVerb(1) undVerb(2) entsprechen der Satzklammer des Deutschen, nur dass der zweite Teil des Prädikats schon vor dem Objekt kommt. Einheiten, die im Fundament (Vorfeld) stehen, fehlen dann an ihrer Grundposition im Satzinneren (dies gilt auch für das Subjekt). Die obligatorische Besetzung vonFundament undVerb(1) im Hauptsatz ist genau das, was als das Verbzweit-Phänomen bezeichnet wird; der danach folgende Bereich ist der, der alsSubjekt-Prädikat-Objekt-Stellung bezeichnet wird.

Funda-
ment
Verb
(1)
Sub-
jekt
Satz-
adverbial
Verb
(2)
ObjektArt und
Weise
OrtZeit
Jagläserinteen boki parkenidag
Jagskainteläsaen boki parkenidag
Idagskajaginteläsaen boki parken
Idagharjagintelästen boki parken
Jagläserbokentystidag
Jagäteralltiden frallatill frukost
Till frukostäterjagen fralla
Vadheterdu

Nebensätze

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Nebensätze können mit Konjunktionen eingeleitet werden, z. B.att („dass“) (geschrieben ohne vorangehendes Komma). In Nebensätzen steht dasSatzadverbial immer vor dem Verb bzw. den Verben und unmittelbar nach dem Subjekt. Anders gesagt, alle Verben stehen im Nebensatz in der Position 2 des Feldermodells (analog dazu, dass sie im Deutschen dann am Satzende stehen, wo die deutsche „Position 2“ sich befindet). Nebensätze sind also typischerweise keine Verbzweitsätze. Dieser Unterschied kann auch anhand der Negation demonstriert werden: Die Verneinung eines Satzes wird meistens durch das Wortinte ausgedrückt, und dieses steht im Hauptsatz (Verbzweitsatz) nach dem finiten Verb:

Jag heter Sven.Ich heiße Sven.
Jag heterinte Sven.Ich heiße nicht Sven.

Da im Nebensatz das finite Verb aber eine Position weiter innen im Satz einnimmt, erscheint die Negation im Nebensatz nun davor:

Alla vet att jaginte heter Sven.Alle wissen, dass ich nicht Sven heiße.
Han svarade att haninte skulle komma hem tidigare.Er antwortete, dass er nicht früher nach Hause kommen würde.

Fragesätze

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Ja/nein-Fragen haben genauso wie im Deutschen die Form einesVerb-Erst-Satzes. Hierbei bleibt einfach dasFundament unbesetzt, alle Satzteile folgen also nach dem finiten Verb. Bei Fragen, die nicht mit Ja oder Nein zu beantworten sind, wird ein Fragewort vorangestellt. Das Fragewort muss also imFundament erscheinen, z. B.:Vad har du läst idag?

Funda-
ment
Verb (1)SubjektSatz-
adverbial
Verb (2)ObjektArt+
Weise
OrtZeit
Harduintelästtidningenidag ?
Vadhardulästidag ?

(Deutsch:Hast du nicht Zeitung gelesen heute? / Was hast du gelesen heute?)

Stilformen der schwedischen Sprache

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die schwedische Sprache ist eine Sprache mit kurzen Wörtern (die ähnlich wie im Deutschen zu zusammengesetzten Wörtern aneinandergefügt werden können), kurzen Sätzen und einfacher Grammatik. Sie wirkt im Aufbau ähnlich wie die englische Sprache. Damit gehen auch andere Stilformen einher.

Das Futur „kommer att + Infinitiv“

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

kommer att + Infinitiv hat eine ähnliche Bedeutung wie die Futurbildung durchskall + Infinitiv. Allerdings beschreibtkommer att ein Zukunftsereignis, das ohne den eigenen Einfluss geschehen wird oder eine schicksalhafte Dimension hat.

Beispiele
Det kommer att regnaEs wird (unabwendbar) regnen.
Jag kommer att åka hemIch werde nach Hause fahren (müssen).

In der mündlichen Sprache wird dasatt häufig ausgelassen und die Betonung stärker auf das ungebeugte Verb gesetzt:Jag kommer vara hemma imorgon. In der Schriftsprache gilt dies aber bislang nicht als korrekt.

Beispiel
Du kommer springa dit!Du wirst (gefälligst) dorthin gehen (müssen)!

Verkürzungen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

In der mündlichen Sprache werden in manchen FällenSilben oderPhonemeelidiert, was sich teilweise auch in der geschriebenen Sprache niederschlägt.

Durchgesetzt haben sich mehrere häufige Wörter

o füroch (dt. und)

ska fürskall (Hilfsverb zur Bildung des Futurs, entspr. dt. werden)

sen fürsedan (dt. seit, dann)

kung fürkonung (dt. König)

Das Wortnågon (dt. irgendein) und seine Neutrumformnågot (dt. etwas) und Pluralformnågra (dt. einige) können die Silbego verlieren:

nån, nåt, nåra

Das Gleiche gilt für zusammengesetzte Wörter, die mitnågon beginnen, wie beispielsweisenågonsin (dt. jemals).

Die Verbindungde wird in der zweiten (unbetonten) Silbe einiger Wörter oft weggelassen; die ursprüngliche Variante mit-de- gilt auch in der Schriftsprache mittlerweile oft als veraltet:

far fürfader (dt. Vater),mor fürmoder (dt. Mutter),bror fürbroder (dt. Bruder),stan fürstaden (dt. die Stadt),er füreder (dt. euer, euch),arton füraderton (dt. achtzehn)

Auch verschiedene Verben kennen Kurzformen:

dra fürdraga (dt. ziehen),ta fürtaga (dt. nehmen). Entsprechendes gilt beibe fürbedja (dt. bitten, beten),ge fürgiva (dt. geben) undbli fürbliva (dt. werden, auch als Hilfsverb zum Ausdrücken des Passivs), wobei hier die Langformen nur noch sehr eingeschränkt verwendet werden.

Verdopplung der bestimmten Form

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Zur besonderen Betonung oder sehr genauen Bestimmung wird die bestimmte Form verdoppelt, indem einden, det oderde vor das bestimmte Substantiv gestellt wird.

Beispiele
Det är det husetDas ist (genau) das Haus.
Du är den kvinnan jag tänker påDu bist die (einzige) Frau, an die ich denke.

Sprachbeispiel

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Artikel 1:

”Alla människor är födda fria och lika i värdighet och rättigheter. De har utrustats med förnuft och samvete och bör handla gentemot varandra i en anda av gemenskap.”[23]

(Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie wurden mit Vernunft und Gewissen ausgestattet und sollen einander im Geist der Gemeinschaft begegnen.)

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Wissenschaftliche Überblicksdarstellungen:

Grammatiken:

  • Philip Holmes, Ian Hinchliffe:Swedish. A Comprehensive Grammar. London / New York 1994, 2. Auflage New York 2003,ISBN 0-415-27884-8.
  • Birgitta Ramge:Praktische Grammatik der schwedischen Sprache. 3. Auflage. Gottfried Egert Verlag, Wilhelmsfeld 2012,ISBN 3-936496-37-4.
  • Ulf Teleman, Staffan Hellberg, Erik Andersson:Svenska Akademiens grammatik. 4 Bände. Norstedts, Stockholm 1999,ISBN 91-7227-126-4.
  • Åke Viberg u. a.:Schwedische Grammatik. Bokförlaget Natur och Kultur, Stockholm 1987 (neu aufgelegt 1998),ISBN 91-27-50249-X.

Wörterbücher:

  • Lothar Adelt:Grund- und Aufbauwortschatz Schwedisch – 9000 Wörter zu mehr als 100 Themen. Helmut Buske Verlag, Hamburg 2009,ISBN 3-87548-533-5.
  • Otto Hoppe:Schwedisch-Deutsches Wörterbuch. 3. Auflage. Nordstedt & Söner, Stockholm 1919 (Digitalisat).
  • Jonas Petri:Dictionarium Latino-Sveco-Germanicum Ex Variis Probatorum Authorum Lexicis. Günther, Linköping 1640 (Digitalisat).
  • Svenska Akademien (Hrsg.):Svenska Akademiens ordbok – Ordbok ö(f)ver svenska språket. Bände I ff. Lund 1898 ff. (Online-Version).
  • Langenscheidt Taschenwörterbuch Schwedisch: Schwedisch-Deutsch / Deutsch-Schwedisch. Langenscheidt, 2012,ISBN 3-468-11304-8.

Lehrbücher:

  • Jaktén u. a.:Langenscheidts Praktisches Lehrbuch Schwedisch. Langenscheidt, Berlin 1997,ISBN 3-468-26301-5.
  • Birgitta Ramge:Übungsbuch zur schwedischen Grammatik. Gottfried Egert Verlag, Wilhelmsfeld 2005,ISBN 3-936496-03-X.

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Commons: Schwedische Sprache – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Schwedische Aussprache – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Schwedische Wörterbücher – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. Språk. In: norden.org. Nordischer Rat, archiviert vom Original am 23. Februar 2010; abgerufen am 24. April 2014 (schwedisch). 
  2. Mikael Reuter:Swedish as a pluricentric language. In:Michael Clyne (Hrsg.):Pluricentric Languages: Differing Norms in Different Nations. Berlin und New York 1992,S. 101–116 (englisch). 
  3. Ellen Bijvoet, Godelieve Laureys:Svenska och nederländska som pluricentriska språk — en jämförelse. In:Språkbruk.Nr. 4, 1. Januar 1999 (schwedisch,sprakbruk.fi [abgerufen am 3. Mai 2024]). 
  4. Jan-Ola Östman:Skillnader mellan sverigesvenskan och finlandssvenskan upphör aldrig att intressera och fascinera. In:Språkbruk. 16. Dezember 2021 (schwedisch,sprakbruk.fi [abgerufen am 3. Mai 2024]). 
  5. Oskar Bandle:Die Gliederung des Nordgermanischen (= Beiträge zur nordischen Philologie. Band 1). Basel/Stuttgart 1973, 2. Auflage (mit einer Einführung von Kurt Braunmüller) Tübingen 2011.
  6. David Crystal:The Penguin Dictionary of Language. 1999,ISBN 0-14-051416-3.
  7. Kenneth Hyltenstam (red.):Sveriges sju inhemska språk – ett minoritetsspråksperspektiv. 1999,ISBN 91-44-00777-9
  8. Peter Skautrup:Det danske Sprogs Historie. 1. Band:Fra guldhornene til Jyske Lov. Gyldendal, København 1968, S. 182–310, besonders S. 224 ff. und 266 ff.
  9. Elias Wessén:Schwedische Sprachgeschichte. Band I:Laut- und Flexionslehre. Walter de Gruyter, Berlin 1970, S. 78–106 und passim.
  10. Schwedisch weiterhin obligatorisches Fach in der finnischen Schule, von:Sveriges Radio (schwedisch), abgerufen am 9. März 2017.
  11. Svenska språklag (schwedisch)
  12. Institutet för språk och folkminnen – Schwedischer Sprachenrat. In: sprakochfolkminnen.se. 22. März 2014, archiviert vom Original am 4. Dezember 2016; abgerufen am 13. Mai 2019. 
  13. Östen Dahl, Lars-Erik Edlund, Leif Wastenson, Margareta Elg (Hrsg.):Sveriges nationalatlas. Språken i Sverige. Norstedt, Stockholm 2010, Libris 11789368,ISBN 978-91-87760-57-0 (inb.), S. 9–10.
  14. Göte Brunberg:Estlandssvenskarna. Hg. v. Estlandssvenskarna kulturförening SOV. Aufgerufen 7. März 2013.
  15. Sverige in Argentina (Memento vom 24. Mai 2012 im Webarchivarchive.today)
  16. Iida Kasanen:Vi äro plurala verbformer. En studie om övergången från plurala till singulara verbformer hos enskilda språkbrukare i Värmland. Karlstads universitet, 2018, S. 6–10.
  17. „Varje substantiv har ett inneboende grammatiskt genus, utrum eller neutrum.“ Ulf Teleman, Staffan Hellberg, Erik Andersson:Svenska Akademiens grammatik. Norstedts, Stockholm 1999, Band 2, S. 58. Das heutige Zwei-Genera-System ist schon in der Kanzleisprache des 16. Jahrhunderts fassbar und hat sich im Laufe des 18. Jahrhunderts durchgesetzt („Redan under 1700-talets förra hälft vannden stor utbredning, o[ch] under dess senaste årtionden blev detta ord det vida vanligaste hos de allra flesta förf[attarna]“); siehe die Artikelhan undden inSvenska Akademiens ordbok. Auf der Ebene der Dialekte lebt das Drei-Genera-System hingegen fort, etwaen dag „ein Tag“,dagen „der Tag“ →han „er“;e sak „eine Sache“,saka „die Sache“ →hon „sie“;ett hus „ein Haus“,huse[t] „das Haus“ →de[t] „es“; vgl.Oskar Bandle:Die Gliederung des Nordgermanischen (= Beiträge zur nordischen Philologie. Band 1). Basel/Stuttgart 1973, 2. Auflage (mit einer Einführung von Kurt Braunmüller) Tübingen 2011, S. 84 f. mit Karte 18.
  18. Schwedischbestämdhetsssuffix beziehungsweisebestämd slutartikel; vgl. Ulf Teleman, Staffan Hellberg, Erik Andersson:Svenska Akademiens grammatik. 4 Bände. Norstedts, Stockholm 1999,ISBN 91-7227-126-4. In der deutschsprachigen Skandinavistik ist die Bezeichnung „suffigierter Artikel“ verbreitet; vgl. etwa Kurt Braunmüller:Die skandinavischen Sprachen im Überblick. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Francke, Tübingen/Basel 2007,ISBN 978-3-8252-1635-1. Sprachgeschichtlich handelt es sich beim suffigierten Artikel um das gemeinnordische Demonstrativpronomenhin(n), hit, das in altschwedischer Zeit dem Substantiv nachgestellt werden konnte und mit diesem allmählich verschmolz.
  19. Hen – ein geschlechtsneutrales Pronomen auf dem Weg in die Umgangssprache? (PDF, schwedisch)
  20. Bericht des Gesetz- und Kulturausschusses, Parlament Ålands. 24. März 2015, abgerufen am 25. Januar 2025 (schwedisch). 
  21. Nicht Mann, nicht Frau, sondern „hen“.Der Spiegel, 25. März 2015.
  22. Ulf Teleman:Svenska för danskar. Roskilde universitetsförlag,ISBN 978-87-7867-368-8.
  23. Stefan Einhorn:De nya dödssynderna. Forum, 2014,ISBN 978-91-37-14316-3 (Leseprobe).
Wikipedia-Schwesterprojekte in Schwedisch
Wikipedia– die freie Enzyklopädie auf Schwedisch
Wikiquote– Zitate auf Schwedisch
Wiktionary– das freie Wörterbuch auf Schwedisch
Wikibooks– Lern- und Lehrmaterialien auf Schwedisch
Wikisource– Quellentexte auf Schwedisch
Wikinews– Nachrichten auf Schwedisch
Wikiversity– Forschungsprojekte und wissenschaftlicher Austausch auf Schwedisch
Wikivoyage– Reiseinformationen auf Schwedisch
Normdaten (Sachbegriff):GND:4116437-4 (GND Explorer,lobid,OGND,AKS)
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schwedische_Sprache&oldid=259030522
Kategorien:
Versteckte Kategorien:

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp