Schwarzach | ||
|---|---|---|
| Wappen | Österreichkarte | |
| Basisdaten | ||
| Staat: | Osterreich | |
| Land: | Vorarlberg | |
| Politischer Bezirk: | Bregenz | |
| Kfz-Kennzeichen: | B | |
| Fläche: | 4,91 km² | |
| Koordinaten: | 47° 27′ N,9° 46′ O47.4447222222229.7630555555556433Koordinaten:47° 26′ 41″ N,9° 45′ 47″ O | |
| Höhe: | 433 m ü. A. | |
| Einwohner: | 3.854 (1. Jän. 2025) | |
| Bevölkerungsdichte: | 785 Einw. pro km² | |
| Postleitzahl: | 6858 | |
| Vorwahl: | 05572 | |
| Gemeindekennziffer: | 8 02 35 | |
| NUTS-Region | AT342 | |
| Adresse der Gemeinde- verwaltung: | Am Dorfplatz 2 6858 Schwarzach | |
| Website: | www.schwarzach.at | |
| Politik | ||
| Bürgermeister: | Thomas Schierle (FÜR Schwarzach) | |
| Gemeindevertretung:(Wahljahr: 2025) | ||
| Lage von Schwarzach im Bezirk Bregenz | ||
Gemeinde Schwarzach | ||
| Quelle:Gemeindedaten beiStatistik Austria | ||
Schwarzach ist eineGemeinde imBezirk Bregenz imösterreichischen BundeslandVorarlberg mit 3854 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025).
Schwarzach liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bregenz südlich des Bodensees auf 433 Metern Höhe. 29,1 % der Fläche sind bewaldet.Es existieren keine weiterenKatastralgemeinden in Schwarzach.
Die Gemeinde Schwarzach ist eine der Gemeinden Vorarlbergs mit den wenigsten Nachbargemeinden. Nur drei andere Gemeinden haben eine gemeinsame Gemeindegrenze mit Schwarzach. Dies sind die MarktgemeindeWolfurt und die GemeindeBildstein im Bezirk Bregenz sowie die StadtDornbirn im gleichnamigenBezirk Dornbirn.
| Wolfurt | Bildstein | |
| Dornbirn (DO) |
Die Besiedelung des Bregenzerwaldes erfolgt u. a. über denSteußberg und denLinzenberg in Schwarzach. Als Siedlung wird Schwarzach (als „Swarzahe“) erstmals in einem Schreiben vom 17. September 1249 von PapstInnozenz IV. erwähnt, in welchem er die Besitzungen des Klosters Mehrerau bestätigt. Der Ort gehörte zumNiedergerichtHofsteig. Auf den 6. Jänner 1330 wird im Kloster Weingarten eine gefälschte Urkunde hergestellt, in welcher „Shwarzahe“ als Grafensitz und Hauptort der Grafschaft Rheingau bezeichnet wird. Graf soll Marquardus sein, ein Sohn von Graf Rudolf von Ems und Irmgard von Calw.[1]
Mit der Teilung der Grafschaft Bregenz am 5. November 1338 wird die Schwarzach zum Grenzfluss zwischen den GrafschaftenMontfort-Feldkirch undMontfort-Tettnang-Bregenz. Zusammen mit einem Teil der Herrschaft Bregenz kam der Ort 1451 an Österreich. DieHabsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd vonTirol undVorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus.[2]
1468 wurde mit Erlaubnis des Abtes von Mehrerau, Johann III., am Fuße des Linzenberges (auf dem heutigen Friedhof) eine Kapelle gebaut und eineKaplanei errichtet (die Kapelle wurde 1802 abgebrochen und 1803 eine neue gebaut).[3] Durch die Gründung der Pfarre Wolfurt 1512 wurde die Bindung zur Pfarre Alberschwende, der Schwarzach seit 1180 angehörte, aufgehoben und kam Schwarzach (Hofsteig) seelsorgerisch zu dieser Pfarre (bis 1824).
1527 kaufte Ritter Max Sittich von Ems von Margarethe Pfannerin den Hof zu Schwarzach.[4] 1640 wurden am LinzenbergSchanzarbeiten im Zuge desDreißigjährigen Krieges durchgeführt, und 1647 kam es zu Kämpfen (Schwedenkrieg).
1774 wurde im Ort eine Volksschule gegründet und 1787 ein eigenes Schulhaus gebaut.[5] 1788 wurde das bisherige Almende im Ried unter den 52 Schwarzacher Vollbürgern aufgeteilt.[6]
Das 18. Jahrhundert war für den Ort auch eine Zeit der verkehrsmäßig besseren Erschließung. 1768 wurde die Landstraße durch dasRied fertiggestellt, 1768 bis 1771 die „gemeine“ Landstraße von Bregenz nach Feldkirch ausgebaut und 1785 die erste Fahrstraße über den Linzenberg nach Alberschwende gebaut. 1837 wurde wieder ein Großprojekt im Straßenbau beendet, der Bau derSchwarzachtobelstraße.[5]
Im 19. Jahrhundert und bis etwas über die Mitte des 20. Jahrhunderts war die Erzeugung, der Handel und die Lohnveredelung vonWetzsteinen in Schwarzach ein bedeutender Produktionszweig und wichtiger Arbeitgeber für die überwiegend ländliche Bevölkerung (siehe:Wetzsteinerzeugung im Schwarzachtobel).
Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zuBayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Schwarzach seit dessen Gründung 1918.
Nach einer Aufzeichnung des Landammanns Schneider aus dem Jahr 1808 hatte Schwarzach 281 Einwohner, 73 Häuser und 130 Kühe.[7] Noch 1817 kam es zu einer Hungersnot.[8]
Die Schwarzach war lange Zeit ein Grenzfluss[9], und noch bis 1824 gehörte der linke Teil des Gebietes zur Pfarre Dornbirn und der rechte (seit 1512) zur Pfarre Wolfurt, die Parzelle Ingrüne zu Bildstein.[10] 1824 wurde das Gemeindegebiet von Schwarzach eine eigene Pfarrei (der Pfarrhof wurde 1821 neben dem Friedhof gebaut).[5]
1859 wurde in Schwarzach ein Postamt im Gasthof „Löwen“ eröffnet, 1868 bis 1869 die heute noch bestehendenArkaden um den Friedhof gebaut. 1869 fand die erste Vorarlberger Industrieausstellung in Schwarzach statt. Der 1876 eingerichteteGendarmerieposten wurde 1977 aufgelöst.
Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.
2010 wurde ein neues Dorfzentrum geschaffen. Die Gemeinde Schwarzach wurde für diese Bemühungen zur Schaffung eines kommunikativen Dorfzentrums mit demEuropäischen Dorferneuerungspreis ausgezeichnet.[11]
| Schwarzach: Einwohnerzahlen von 1869 bis 2025 | ||||
|---|---|---|---|---|
| Jahr | Einwohner | |||
| 1869 | 689 | |||
| 1880 | 800 | |||
| 1890 | 883 | |||
| 1900 | 995 | |||
| 1910 | 1.084 | |||
| 1923 | 987 | |||
| 1934 | 961 | |||
| 1939 | 967 | |||
| 1951 | 1.339 | |||
| 1961 | 1.780 | |||
| 1971 | 2.374 | |||
| 1981 | 3.084 | |||
| 1991 | 3.122 | |||
| 2001 | 3.373 | |||
| 2011 | 3.726 | |||
| 2021 | 3.933 | |||
| 2025 | 3.854 | |||
| Quelle(n):Statistik Austria, Gebietsstand 1.1.2021 | ||||

Der älteste Verein, der jedoch mehrfache Neugründungen, Namensänderungen und eine Zusammenlegung aufzuweisen hat, ist die heutige Bürgermusik Schwarzach (erste Gründung 1856). Der Verein, der durchwegs die längste Kontinuität aufzuweisen hat, ist die 1877 gegründete Freiwillige Feuerwehr Schwarzach. 1898 wurde ein Turnverein gegründet und am 22. Jänner 1899 der bis heute bestehende Bienenzuchtverein.
Im Jahr 2003 gab es am Ort 82 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 1454 Beschäftigten und 78 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 1529. Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle. Der Anteil der landwirtschaftlichen Flächen an der Gesamtfläche liegt bei 47 %.
Im Jänner 2003 gab es im Ort 407 Schüler. In Schwarzach gibt es zwei Kindergärten. Ebenfalls gibt es eine Mittelschule mit sprachlichem und technischem Schwerpunkt.
In Vorarlberg wählen die Bürger alle fünf Jahre die Mitglieder derGemeindevertretung durch Ankreuzen einesListen-Wahlvorschlages bzw. durchMehrheitswahl wenn kein Listenvorschlag vorliegt.[13] Weiters den Bürgermeister durch Ankreuzen eines Wahlvorschlages.
Die Gemeindevertretung wählt in der konstituierenden Sitzung aus ihrer Mitte – sofern keine Wahl durch die Bürger zustande kam – gemäß § 61 Gemeindegesetz[14] einen Bürgermeister und dann einen mindestens dreiköpfigenGemeindevorstand. Die Zahl dieser „Gemeinderäte“ darf aber gemäß § 55 den vierten Teil der Zahl der Gemeindevertreter nicht übersteigen.
Der Bürgermeister führt den Vorsitz bei den generell öffentlichen Sitzungen der Gemeindevertretung, in denen kommunale Belange besprochen und Beschlüsse gefasst werden. Beobachter haben kein Mitspracherecht und kein Stimmrecht. Die Gemeindevertretung kann nach Bedarf Ausschüsse bestellen. Sitzungen des Gemeindevorstandes und der Ausschüsse sind nicht öffentlich.
Vorsteher bzw. Bürgermeister[24]
Das Wappen der Gemeinde Schwarzach wurde von derVorarlberger Landesregierung am 20. Oktober 1928 verliehen.[30] Es ist dies ein silberner Schild, der von einem gewellten schwarzen Pfahle durchzogen wird, in dem drei nach links gewendete silberne Barsche übereinander erscheinen. Den Schild umgibt eine ornamentierte bronzefarbene Randeinfassung.[31]