Schuhmodell

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springenZur Suche springen
Der Artikel ist nicht hinreichend mitBelegen (beispielsweiseEinzelnachweisen) ausgestattet. Angaben ohne ausreichenden Beleg könnten demnächst entfernt werden. Bitte hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst undgute Belege einfügst.
Der Artikel enthält NULL Belege --Ciao •Bestoernesto 02:17, 7. Mai 2019 (CEST)

EinSchuhmodell ist ein bestimmter Typ vonSchuh, der sich durch optische oderfunktionelle Merkmale von anderen Typen von Schuhen unterscheidet. Gleichen sich die sichtbaren Merkmale (Formen, Materialien), handelt es sich um das gleicheSchuhmodell; unterscheiden sie sich eindeutig voneinander, handelt es sich um ein anderesSchuhmodell. Meist sind diese Merkmale auf das alsSchuhschaft bezeichnete Schuhoberteil beschränkt. Selten werden auch Merkmale desSchuhbodens wie dieAbsatzform oder -höhe zur Abgrenzung verschiedener Schuhmodelle voneinander hinzugezogen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Alle heute existierendenSchuhmodelle gehen auf eine kleine Anzahl vonGrundmodellen zurück, von denen die meisten im 19. Jahrhundert entwickelt wurden. Zu dieser Zeit begann die Schuhmode sich im Hinblick auf die Anzahl verfügbarer Modelle und qualitativer Unterschiede differenziert zu entwickeln. In früheren Epochen gab es zwar auch bereits Modeerscheinungen im Bereich der Fußbekleidung (Schnabelschuhe,Kuhmaulschuhe), doch waren diese für alle Käuferschichten relativ einheitlich und währten über viele Jahrzehnte hinweg. Erst im 19. Jahrhundert änderte sich das zunehmend: Die ersten Modejournale kamen auf, die industrielle Schuhproduktion schuf neue Modelle oder Modellvarianten, um sich von den handgefertigten Schuhen abzuheben, und dieDandys dieser Zeit gaben neue Trends vor. Bei den Damen wurden die Röcke erstmals kürzer, so dass auch die Schuhe verstärkt in das Blickfeld rückten. Verbesserte Herstellungsverfahren wie beispielsweise unsichtbare Verstärkungen aus Stahl für den Schuhboden (stählerne Gelenkfeder vonSalvatore Ferragamo), neueGerbtechniken (Chromgerbung) und damit neue Möglichkeiten der Lederfärbung, das Entstehen einerHaute Couture und weitere Entwicklungen führten zu einer bis dahin nicht gekannten Modellvielfalt.

Definitionen und Abgrenzungen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Schuhtypen voneinander abzugrenzen und einzuteilen. Doch führt das nicht unbedingt zu einer Aufteilung nach Schuhmodellen.So reichen beispielsweisesimple Unterscheidungen indrei Grundmodelle wieSandale,Halbschuh undStiefel nicht aus, um der Vielfalt unterschiedlicher Modelle gerecht zu werden.
Auch eine Einteilung, die sich ankulturhistorischen Kriterien orientiert undfünf Grundmodelle differenziert (Sandale,Mokassin oderOpanke, Stiefel,Pantoffel und Halbschuh), greift zu kurz.
Ebenfalls verbreitet ist die Einteilung inacht Schuhmodellkategorien:Pumps, Oxford, Sandale, Stiefel, Mokassin,Loafer,Schnallenschuh undClog.

Die letztgenannte Differenzierung kommt derSchuhmodellwirklichkeit schon wesentlich näher, wenngleich auch sie nicht annähernd die Anzahl der wirklich existierenden Schuhmodelle erfasst, ganz zu schweigen von deren Untergruppen. Tatsächlich stellt sich in der Fachwelt die Kategorisierung als sehr problematisch heraus. Differenziert man zum Beispiel nach der Schuhverschlussart (Loafer, Monkstrap,Schnürschuh), hilft das letztlich nicht weiter. So wird man sowohl bei einemDamenpumps als auch beim Mokassin jeweils keinen Verschluss bemerken, doch handelt es sich trotz dieses gleichen Kriteriums um grundverschiedene Schuhtypen. Doch ungeachtet der verschiedenen Kategorisierungsversuche herrscht in Bezug auf die Definition der jeweiligen Schuhmodelle Einigkeit. EinGummistiefel ist immer einGummistiefel und einWanderschuh immer einWanderschuh.

Kriterien

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Betrachtet man die Kriterien, die zu den unterschiedlichen Modellen führen, so sind dies in erster Linie Unterscheidungen im Schaftbereich. So grenzt beispielsweise das Vorhandensein eines Schuhverschlusses die Schlupfschuhe (Pumps,Loafer undMokassin) von anderen Modellen (Schnürschuhen, Schnallenschuhen usw.) ab. Selten sind auch Bodenmerkmale für die Unterscheidung ausschlaggebend (Beispiel: Ein Schlupfschuh mit Absatz ist einPumps oder einLoafer, ohne Absatz einMokassin).

Captoe-Oxford
Schwarzer Blücher mit Schaft aus einem Stück Leder gearbeitet
Schwarzer Derby, rahmengenäht mit Gummisohle

AmBeispiel Oxford(franz. Richelieus), einem klassischen Herrenschuhmodell, das als das eleganteste Schuhmodell zum Anzug gilt, sei das erläutert:

  • Kriterium Schnürung:
Ist es eine so genannte geschlossene Schnürung, ist das Schuhmodell ein Oxford, ist es eine offene Schnürung, nennt man das Schuhmodell einenBlücher oderDerby. Die Bezeichnung offen (oder geschlossen) hat nichts mit einer gebundenen (oder nicht gebundenen) Schleife zu tun, sondern bezieht sich auf den Schaftschnitt, wo die V-förmig zusammenlaufenden Verschlussteile beim Oxford unter dem Vorderteil enden, während sie beim Derby T-förmig aufliegend nach vorne offen sind.
  • Kriterium Schafthöhe (z. B. Pumps/Loafer, Halbschuh, Bootee, Stiefel, Schaftstiefel usw.)
ein und derselbe Schaftschnitt kann beispielsweise ein Oxfordhalbschuh oder ein Oxfordstiefel sein, je nach Höhe (der eine endet in der Fußbeuge, der andere ist mindestens überknöchelhoch)
  • Kriterium Schaftschnitt (Anzahl der Schaftteile und deren Anordnung zueinander)
Besteht der gesamte Schuhaußenschaft nur aus einem Stück Leder, spricht man vom Wholecut oderOne piece Oxford. Ist zumindest das Vorderteil nahtlos, nennt man dies einen glatten Oxford oder mit der Fachbezeichnung einenPlain Oxford. Der ansonsten gleich geschnitteneCaptoe Oxford hat hingegen eine zusätzliche Querkappe über den Zehen.
  • Kriterium Verzierungen (Lochverzierungen – sogenannteBroguing, Schaftteilkanten, Schuhschmuck in Form von Metallapplikationen usw.)
Zeigt der oben genannte Captoe Oxford noch eine ornamentale Lochverzierung auf der Querkappe, handelt es sich um einenHalfbrogue Oxford. Gibt es hingegen noch weitere Verzierungen der Schaftteilkanten und ist die Querkappe auf die Seiten des Schuhs flügelartig verlängert (sog. Flügelkappe), ist es ein so genannterFullbrogue Oxford; reicht sie bis an die hintere Schaftnaht an der Ferse (Fersennaht), nennt sich das SchuhmodellLongwing.

Damenschuhmodelle

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Umgangssprachlich: Pumps (streng gesehen keine Pumps, da kein einteiliger Schaft)
Damen-Standardtanzschuh als Deux-Pieces
Sandalette

Schuhmodelle für Frauen haben sich zum Teil aus Männerschuhen entwickelt (Pumps und D’Orsay). Generell wird beim Damenschuh ein feminineres Erscheinungsbild angestrebt. Dies geschieht durch einzelne Merkmale oder eine Kombination derselben:

  • Schuhschmuck (z. B. auf dem Schaft befestigte zierende Schleifen),
  • dünnere Riemen (sog. Riemchen, beispielsweise bei Sandaletten),
  • höhere Absätze (so bei der Pantolette im Gegensatz zu dem für den Mann gedachten Pantoffel),
  • eine größere Farb- und Materialauswahl bei den Schäften (Männerschuhe sind überwiegend schwarz oder braun und bestehen aus einfach deck- oder durchgefärbten Rind- oder Kalbleder),
  • weiter ausgeschnittene Schäfte (die Füße sind dadurch entblößter als beim Männerschuh, vgl.Ballerina.)
  • die Herstellung auf so genannten Damenleisten, die sich nicht nur an der Größe, sondern ebenso an der Gestalt des Frauenfußes orientieren.

Spezielle Damenschuhmodelle kamen verstärkt Ende des 19. Jahrhunderts auf, als die Röcke/Kleider kürzer wurden und überhaupt einen Blick auf die Schuhe erlaubten. Bekannte Designer kreierten neue Modelle beziehungsweise Varianten davon. Damenschuhmodelle und die Damenschuhmode werden erst durch die Arbeiten bekannter Designer möglich. Eine kleine Auswahl bekannter Namen:Manolo Blahnik,Jimmy Choo, Robert Clergerie, Patrick Cox, Ann Demeulemeester, David Evins,Salvatore Ferragamo, Bernard Figueroa, Maud Frizon, Emma Hope, Charles Jourdan, Behnaz Kanani,Christian Lacroix, Beth Levine,Christian Louboutin, Paul Mayer, John Moore,André Perugia, Andrea Pfister, Dries van Noten,Roger Vivier, Masahiro Wakabayashi, Stuart Weitzman u. v. a. m.

Trotz der auf den ersten Blick sehr groß erscheinenden Modellvielfalt lassen sich alle Damenmodelle auf nur wenige Grundtypen zurückführen: Dazu zählenPumps,Ballerinas, Spangenschuhe,High-Heels,Peeptoes,Sandaletten, Mules,Deux-Pièces,Slings usw. Durch die ständig wechselnde Mode, die immer wieder einzelne Details (Absatzhöhen, Absatzformen, Spitzenformen, Sprengungen, Schafthöhen usw.) der Damenschuhe verändert, wirkt die Vielfalt der Damenmodelle größer, als sie tatsächlich ist.

Artikel zu einzelnen Schuhmodellen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Babyschuh,Badeschuh,Ballerina,Balmoral,Bergschuh,Blücher,Bootsschuh,Brautschuh,Brogue,Budapester,Bundschuh,Chelsea-Boot,Clog,Cowboystiefel,Derby,Deux-Pièces,Espadrilles,Flip-Flops,Fullbrogue,George-Boot,Geta-Schuh,Gummistiefel,Gymnastiksandale,Haferlschuh,Halbschuh,Halfbrogue,Hausschuh,Holzschuh,Holzsandale,Hüttenschuh,Jodhpur-Stiefel,Laufschuh,Lederschuh,Loafer,Longwing,Mary Jane,Mokassin,Monkstrap,Moonboots,Norweger,Pantoffel,Plateauschuh,Peeptoe,Pumps,Schnabelschuh,Schneeschuh,Sneaker,Sportschuh,Trotteur,Tanzschuh,Turnschuh,Wanderschuh,Wendeschuh.

Siehe auch

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Linda O’Keeffe:Schuhe. Könemann, Köln 2005,ISBN 3-8331-1098-8.
  • Colin McDowell:Schuhe – Schönheit, Mode, Phantasie. Heyne, München 1989,ISBN 3-453-03606-9.
  • Angela Pattison, Nigel Cawthorne:Schuhe. Moden & Designs im 20. Jahrhundert. Bassermann, Niedernhausen 1998,ISBN 3-8094-0655-4.
  • Helge Sternke:Alles über Herrenschuhe. 2. Auflage. Nicolai, Berlin 2011,ISBN 978-3-89479-252-7. 
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schuhmodell&oldid=235574067
Kategorien:
Versteckte Kategorie: