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Schloss Baldeney

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Hauptgebäude des Schlosses von Südwesten, in der Mitte der Wohnturm

DasSchloss Baldeney, auchHaus Baldeney genannt, steht imEssener StadtteilBredeney und ging aus einermittelalterlichenWasserburg hervor. Es gab dem 1933 fertiggestelltenBaldeneysee, an dessen Nordufer es liegt, seinen Namen und steht alsBau- undBodendenkmal unterDenkmalschutz.

Beschreibung

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Die heutigeSchlossanlage wurde ausRuhrsandstein erbaut und besteht neben dem Hauptgebäude aus einem ehemaligen Wirtschaftsgebäude und der sich daran anschließendenKapelle. Früher war sie von einerGräfte umgeben, die zwar seit etwa 1890 zugeschüttet aber im Gelände noch erkennbar ist. DasUrkataster von 1875 zeigt das Anwesen noch mit breiten Gräben und Wirtschaftsgebäuden, die heute nicht mehr erhalten sind.

Die Schlosskapelle

Ältester erhaltener Teil ist der fast quadratische, aus dem 14./15. Jahrhundert stammendeWohnturm mit drei Geschossen undWalmdach. EineFreitreppe führt zu seinemPortal, über dem sich das Wappen derFreiherrenvon Bottlenberg befindet. Es stammt – ebenso wie dasKreuzstockfenster und die Fenster mit Werksteingewänden – aus dem 19. Jahrhundert. Dem Wohnturm schließen sich östlich und westlich Gebäudeflügel aus dem 17. und 18. Jahrhundert an, die aber im 19. Jahrhundert vollständig umgestaltet worden sind. Der Westflügel ist ein zweigeschossiger Bau mitGewölbekeller und Walmdach, dessen Fenster Gewände ausSandstein besitzen. Der Ostflügel besitzt ebenfalls zwei Geschosse, aber keinen Keller.

Die Remise (2007)

Nordwestlich des Hauptgebäudes steht mit der sogenanntenRemise ein zweigeschossiger Dreiflügelbau, der früher die Stallungen und Gesindeunterkünfte beherbergte. Sein Aussehen wird maßgeblich von großen, rundbogigen Toren im Erdgeschoss bestimmt. Er wurde um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert gemäß der damals vorherrschendenBurgenromantik im Stil desHistorismus erbaut, was besonders durch seinen mittig gelegenen,zinnenbewehrten Turm zum Ausdruck kommt.

Dem ehemaligen Wirtschaftsgebäude schließt sich westlich eine kleine Kapelle an, die der heiligenMaria Magdalena geweiht ist. Sie wird heute von der Pfarrgemeinde St. Markus in Essen-Bredeney betreut. Ihr Aussehen geht auf einen Umbau im 16. Jahrhundert zurück, während die Ausstattung in ihrem Inneren aus dem Jahr 1821 stammt. Das vonSäulen getragene Vordach desSakralbaus stammt wahrscheinlich ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert. Direkt neben der Schlosskapelle liegt ein kleiner Friedhof, der von einer niedrigenBruchsteinmauer eingefasst wird. Er ist seit dem 19. Jahrhundert belegt und war Grablege der Schlossbesitzer. Die noch erhaltenen Grabplatten sind jedoch derart stark verwittert, dass die Namen der Verstorbenen nicht mehr entziffert werden können.

Geschichte

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GrafAdolf I. von der Mark ließ am Ort des heutigen Hauptgebäudes 1226 ein erstesfestes Haus errichten, doch schon vorher existierte dort wahrscheinlich eineMotte[1]. Das Haus war einLehngut derAbtei Werden und wurde im Jahr 1337 erstmals urkundlich erwähnt, als der damalige Besitzer Theodoricusvon (der) Leythe (auch Leythen, Leyte und Leithe) gemeinsam mit seinem Sohn Everhard eineKapelle stiftete.

Bis 1432 war die Anlage im Besitz der Familie von (der) Leythe, anschließend kam sie über weibliche Familienmitglieder an wechselnde Besitzer, von denen einige das Amt des Erbmarschalls von Werden innehatten und zugleich Erbkämmerer derFürstabtei Essen waren. Unter den Burgherren finden sich zum Beispiel derRitter Kracht Stecke zu Mylendonk und Meiderich und an Arndt vonVittinghoff, in dessen Besitz das Haus 1445 gelangte. Ihm folgten 1563 dievon Eyll. 1612 gelangte die Anlage an die Familie von Neuhoff, der 1655 die Familie vonDrimborn folgte.[2] 1747 wurde dann der kaiserliche Hauptmann Freiherr Franz Ernstvon dem Bottlenberg, genannt Schirp, Schlossherr.[2] Seine Familie blieb bis 1968 im Besitz des Anwesens.

Schloss Baldeney um 1870

Nachdem dem Wohnturm schon im 17. Jahrhundert an der Westseite ein zusätzlicher Flügel angebaut worden war, wurde das Gebäude im 18. Jahrhundert durch einen zweiten Trakt nach Osten erweitert. DasEnsemble erfuhr im 19. Jahrhundert in seinem Inneren grundlegenden Änderungen. Zur gleichen Zeit ließen die Eigentümer nördlich davon ein Wirtschaftsgebäude errichten und 1870 die zum Haus gehörige Mühle abreißen.

Seit 1921 waren die Gebäude verpachtet und wurden erst als Schullandheim dann vorwiegend als Restaurant genutzt, das sich nach Fertigstellung des Baldeneysees zu einer beliebten Ausflugsgaststätte entwickelte. Nach dem Verkauf in den 1960er Jahren ließen die Eigentümer Schloss und Park nach Jahren des Verfalls aufwändigrestaurieren, so zum Beispiel 1992 die Schlosskapelle. Auch wurde auf dem Areal wieder eine Gastronomie geführt, die im September 2004 aber einem Brand zum Opfer fiel. Seitdem war die Anlage ungenutzt. Nach der Insolvenz des Eigentümers stand das mehr als 9000 Quadratmeter[3] große Anwesen lange Zeit zum Verkauf. Im August 2011 erwarb es ein Essener Immobilienmakler für 3,9 Millionen Euro.[4][3]

Literatur

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  • Klaus Gorzny:Ruhrschlösser. Piccolo, Marl 2002,ISBN 3-9801776-7-X, S. 142–143.
  • Ingo Gutenberger:Herrenhäuser in Essen (=Essener Heimatbücher. Band 2). Tosch, Essen 1978.
  • Bianca Khil:Haus Baldeney. In: Kai Niederhöfer (Red.):Burgen AufRuhr. Unterwegs zu 100 Burgen, Schlössern und Herrensitzen in der Ruhrregion. Klartext Verlag, Essen 2010,ISBN 978-3-8375-0234-3, S. 167–170.
  • Bianca Khil:Haus Baldeney. In:Detlef Hopp, Bianca Khil, Elke Schneider (Hrsg.):Burgenland Essen. Burgen, Schlösser und feste Häuser in Essen. Klartext Verlag, Essen 2017,ISBN 978-3-8375-1739-2, S. 26–29.
  • Ingrid Märtens, Andreas Stanicki:Schloß Baldeney. In:Das Münster am Hellweg. Jg. 41, 1988, S. 64–81.
  • Gregor Spohr:Romantisches Ruhrgebiet. Burgen, Schlösser, Herrenhäuser. 2. Auflage. Peter Pomp, Bottrop/Essen 1996,ISBN 3-89355-110-7, S. 28.
  • Schloss Baldeney. Beliebtes Ausflugsziel mit mehr als 700jähriger Geschichte. In:Top-Magazin Essen. Jg. 7, Nr. 2, 1993, S. 126–128.

Weblinks

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Commons: Schloss Baldeney – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Klaus Gorzny:Ruhrschlösser. 2002, S. 142.
  2. abPaul Clemen (Hrsg.):Die Kunstdenkmäler der Stadt und des Kreises Essen (=Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 2, Abt. 3). L. Schwann, Düsseldorf 1893, S. 61 (Digitalisat).
  3. abimmopool.de (Memento vom 14. November 2018 imInternet Archive).
  4. Christina Wandt:Schloss Baldeney gibt Rätsel auf. In:Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Ausgabe vom 21. Januar 2014 (online).
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51.4079722222227.0243333333333Koordinaten:51° 24′ 28,7″ N,7° 1′ 27,6″ O

Normdaten (Geografikum):GND:7768233-6(lobid,OGND,AKS)
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