Schlich

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unterSchlich (Begriffsklärung) aufgeführt.
Schlich
GemeindeLangerwehe
Koordinaten:50° 48′ N,6° 24′ O50.8002777777786.4033333333333135Koordinaten:50° 48′ 1″ N,6° 24′ 12″ O
Höhe: 135 m ü. NHN
Fläche:3,6 km² (mit D’horn)
Einwohner:2410 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:669 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Juli 1969
Eingemeindet nach:D’horn
Postleitzahl:52379
Vorwahl:02423
Hauptdurchgangsstraße
Hauptdurchgangsstraße

Schlich (Dürener Platt:Schlesch) ist ein Ortsteil vonLangerwehe imKreis Düren,Nordrhein-Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Ort

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Mit 2515Einwohnern ist Schlich der größte Ort der „Herrschaft Merode“ (Obergeich,D’horn, Schlich,Merode,Echtz,Geich undKonzendorf) und gehört zu den Dörfern mit den stärksten Einwohnergewinnen im Kreis Düren.

Historisch ist Schlich eine fränkische Siedlung. Als Geländenamen verbirgt sich in der Ortsbezeichnung das mittel-hochdeutsche slich, slik, slijk, das so viel wieSchlick oderSchlamm bedeutet. Dies ist eine einleuchtende sprachliche Deutung angesichts des Reichtums an kleinen Gewässern in diesem Grenzgebiet zwischen waldreichen Höhenausläufern derEifel und fruchtbarem Flachland der EchtzerLößplatte.

Geschichte

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Alte Vikarie

Der früheste schriftliche Nachweis von Schlich stammt aus den Jahren von 1294 bis 1323. Im Zusammenhang mit der Erbteilung zwischen den Herren vonMerode wird einer der Ritter von Merode auch Johann von „Slige“, Johann von „Sliche“ oder „her Johan van Slig“ genannt.

Am 10. April 1644 waren lothringische Truppen vonEschweiler aufgebrochen und hatten in Schlich und Merode übernachtet. Sie beabsichtigten, in der Frühe des 11. April das Jülicher Land zu verlassen. Zur gleichen Zeit waren ausNeuss,Kempen undKalkar hessische Truppen in RichtungRur aufgebrochen. Sie sahen die großen Lagerfeuer derLothringer und beschlossen, diese zu überfallen. Die Überrumpelung gelang, die Hessen drangen in das lothringische Lager und in den Ort Schlich ein der bald lichterloh brannte. Die Lothringer flüchteten Richtung Merode und wurden dort von einem Teil der Hessen mit den soeben erbeutetenGeschützen in Schach gehalten. Die übrigen Hessen plünderten indessen das lothringische Lager und den Ort Schlich.

Im Herbst/Winter 1666/67 suchte einePestepidemie die Orte Schlich und Merode heim. Ein Drittel der Bevölkerung kam ums Leben. In dieser Zeit wurde durch Spenden eineGlocke angeschafft, die heute noch existiert. Die „Pestglocke“ hängt heute in der Donatuskapelle in der Mitte des Ortes.

Im Jahr 1720 stiftete der aus Schlich stammende Heinrich Poel, Vicecuratus in D’horn, eineKapelle, die demHl. Antonius geweiht wurde. Hiermit verbunden war ein Beneficum auf eine Wochenmesse. Die Kapelle stand an der heutigen Kreuzung Eifelstraße – Weberstraße – Antoniusstraße (Richtung Schule). Sie wurde imZweiten Weltkrieg stark beschädigt und 1950 abgetragen. 1951 wurde nur wenige Meter entfernt die Donatuskapelle erbaut.

Zur gleichen Zeit wirkte sein aus Merode stammender Schwager seiner Schwester, Bernardus Wettstein, in der „Herrschaft“. Er war Altarist und Frühmessner am St. Georgsaltar in D’horn, Kaplan an der Kapelle in Geich, Provisor des Hospitals zu Geich undRentmeister der Grafen von Merode. Er erbaute 1721 bis 1729 zu Ehren seines Onkels Arnoldus Wettstein, der ebenfalls Altarist in D’horn und Kaplan zu Geich war, in der heutigen Kirchstraße eine Wohnung, die unterDenkmalschutz stehende alteVikarie. Die beiden ließen auch im Jahr 1721 eine Glocke gießen. Sie ist die älteste Glocke in derSt. Martinus Pfarrkirche in Schlich.

Im Jahr 1797 wurde auch Schlich vonNapoleons Truppen besetzt. Zwei junge Männer aus dem Ort wurden zwangsrekrutiert und verloren in Russland ihr Leben. Im Jahr 1799 wohnten im Ort 200 Erwachsene über zwölf Jahren und etwa 120 Kinder unter zwölf Jahren. Bis auf fünf Personenjüdischen Glaubens waren alle katholisch.

Am 1. Juli 1969 wurden die Gemeinden Merode undSchlich-D’horn zur neuen Gemeinde D’horn zusammengeschlossen.[2] Am 1. Januar 1972 wurde D’horn nach Langerwehe eingemeindet.[3]

Am 1. Januar 1984 wurde in Schlich eine ständig besetzte Rettungswache eingerichtet, die im Auftrag des Kreises Düren vomDRK. Sie wurde 2011 an gleicher Stelle neu gebaut und beinhaltet jetzt auch das Feuerwehrhaus.[4]

Siehe auch:Liste der Baudenkmäler in Langerwehe

Vereine

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  • Spielmannszug „Grün-Weiß“ 1949 Schlich e. V.
  • Maigesellschaft Schlich – D’horn 1751 e. V.
  • Freiwillige Feuerwehr, Löschgruppe Schlich-Merode
  • Jugendtreff AG
  • Karnevalsverein Kreechelberger Funken Schlich e. V.
  • Fußballclub FC Viktoria Schlich 1911 e. V.
  • Tischtennisclub DJK TTC 1948 Schlich e. V.
  • Eifelverein, Ortsgruppe Schlich
  • St. Martinus und Donatus Schützenbruderschaft Pfarre D’horn 1628 e. V.
  • St. Matthias Bruderschaft Pfarre D’horn
  • Kirchenchor St. Martinus – Cäcilia der Pfarre D’horn
  • DRK Düren, Bereitschaft Schlich

Persönlichkeiten

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  • Gerhard Zucker, Konstrukteur von Raketen zur Postbeförderung, war mit einer Schlicherin verheiratet und wohnte zeitweise hier.
  • Frank Wettstein, ehemaliger Vorstandsvorsitzender des HSV

Verkehr

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Der nächsteDB-Bahnhof ist „Langerwehe“ an der StreckeAachen–Düren–Köln.

DieAVV-Buslinien 296 und – mit einzelnen Fahrten – 237 desRurtalbus verbinden Schlich mit der KreisstadtDüren, Langerwehe-Mitte und den Nachbarorten. Bis zum 31. Dezember 2019 wurden diese Linien vomBVR Busverkehr Rheinland bedient.

LinieVerlauf
237Düren Bf/ZOB –StadtCenter – (Mariaweiler Gesamtschule –)Mariaweiler –Echtz Badesee –Echtz –Geich –Obergeich –D’horn – (Schlich –)Merode –Pier –Jüngersdorf –Langerwehe Markt –Langerwehe Bf
296Düren Bf/ZOB –StadtCenter –Kaiserplatz –Gürzenich –Derichsweiler –Schlich –Merode –Pier –Jüngersdorf –Langerwehe Holzstr. –Langerwehe Bf –Luchem –Inden/Altdorf –Lamersdorf –Lucherberg /Frenz

Trivia

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Von den umliegenden Orten werden die Bewohner des OrtesWaggese genannt.

Weblinks

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Commons: Schlich – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Einwohnerzahlen 31. Dezember 2019
  2. Martin Bünermann:Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970,S. 97. 
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983,ISBN 3-17-003263-1,S. 306 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF;41,1 MB]). 
  4. Landrat Spelthahn: «Ein immens wichtiges Projekt». Abgerufen am 23. Oktober 2012. 
Ortsteile von Langerwehe
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